jannjazz |
17.09.2018 16:17 |
Unterschätzt. Ich habe es total unterschätzt, in jeder Beziehung. Keine 20 m bin ich geschwommen, da merke ich ein Druckgefühl auf der Brust und ein Schwindel, der nicht gehen wird. Was ist es? Sauerstoffmangel. Schwimmen auf 1600 m. Und da ich nur eins kann, nämlich Kraul im Neo und mit 3er Zug, war es das. Kurz dachte ich über DNF nach und wechsele dann in die Brustlage, lasse mich schön nach hinten durchreichen und ärgere mich. Gibt's ja nicht, alle können das, nur ich nicht, was soll das? Schlimm. Dabei ist es toll, prima See, das Wasser kommt mir gar nicht so kalt vor und vor allem: das bestschmeckende Wasser meiner Hobbysportkarriere. Na ja. Irgendwann jedenfalls ist der swim Exit erreicht, mein Rad ist leicht zu finden, es ist sehr einsam. Dann mal los. Nach ca. 1 km ein Abzweig über den Bahndamm, noch einmal links und nun zieht sich die Strecke bergauf. Sehr einsam ist es, nur sehr wenige Radler sind am Horizont noch zu erkennen, aber was soll's? Ich und die Aufgabe, dafür bin ich da. Mit einem Tempo meist im niedrigsten zweistelligen Bereich nimmt der ältere, leicht übergewichtige und Nur flachfahrende Hobbyathlet den Pass in Angriff. Kurbeln, kurbeln, kurbeln. Weiter, immer weiter. In seltenen Überholmanövern kämpfe ich mich ein paar wenige Plätze nach vorn. Unterwegs gibt es keine Höuser und keine Zuschauer, nur ab und an einen Helfer. Langweilig ist es trotzdem nie: die Berge, die Almen, Kuhglocken, die Baumgrenze, Schluchten, Bäche und Wasserfälle. Nice. Und der Schweiß fließt in Strömen, so muss es sein, das ist eben Radsport. Das Triathlonrad ist natürlich nicht der Brüller, aber ich hatte es ja abgewogen. Messgeräte hätte ich natürlich keine mit. Treten, treten, treten. Irgendwann ist tatsächlich die Passhöhe erreicht. Flaschen füllen, noch ein Gel, Jacke an. Bei der Wettkampbesprechung gab es ein Raunen, als die Anweisung "bedeckte Arme in der Abfahrt" kam, jetzt bin ich froh, die Jacke zu haben, der Fahrtwind ist super. In der Abfahrt nach Susch lerne ich, dass ich nicht nur der schlechteste Kletterer bin, sondern auch der ängstlichste Abfahrer. Na ja, mein Image muss ich auch annehmen, also runter da, ging natürlich schnell, die Wende, wieder tanken und wieder klettern. Und schlechte Nachrichten, Jan: von dieser Seite ist ...(wird fortgesetzt)
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