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-   -   Wassereinlagerungen im Körper (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38775)

ThomasG 01.04.2016 07:55

Wassereinlagerungen im Bereich der Füße kenne ich leider auch. Ich fürchte bei mir sind sie ein Folgesymptom von:

1. Relativ schlechter unausgewogener Ernährung mit entsprechenden Vitamin-, Mineralstoff- und Aminosäurenmängeln (Aminosäuren für den Aufbau von Körperproteinen)

2. Mit dem Abbau von geschädigtem bzw. untergegangenem Körpergewebe aufgrund einer zu hohen Trainingsbelastung überforderter Körper.

Ich erkenne die Wassereinlagerungen daran, dass die Socken an den Rändern in der Haut Spuren hinterlassen. Es denke ich nicht dramatisch stark ausgeprägt, aber eben eindeutig vorhanden.
Blutproteine haben einen relativ hohen Einfluß auf den osmotischen Druck des Blutes. Ich vermute, dass es bei mir da aus oben genannten Gründen Mängel gibt. Folge davon ist der Austritt von Plasmawasser aus dem Blut in das umgebende Gewebe. Das habe ich mir so als Erklärung zusammen gelesen.

Wäre natürlich mal nicht schlecht mal wieder eine Blutuntersucheung machen zu lassen, die Ernährung zu verbessern und das Sportpensum an die Möglichkeiten meines Körpers anzupassen.

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1213822)
- Wassereinlagerungen kommen durch Kohlenhydrate. Ach jaaaaa? Hmmmmm. Binden alle Kohlenhydrate Wasser? Wenn nein – welche nicht? Wieviel? Warum???:confused:

Pro Gramm Kohlenhydrat in Form von Glucose enthält Glykogen die 2,7-fache Menge an Wasser.
Der Normalbestand (untrainierter Mensch) liegt so etwa bei 15 g pro Kilo Muskelgewebe, kann aber stark verringert werden. Nehmen wir mal an auf 5 g.
Auf der anderen Seite kann er nach entsprechender Ernährung und Training schon auch mal auf 45 g oder mehr pro Kilo ansteigen. Das kann einen großen Gewichtsunterschied ausmachen.
Angenommen so etwa 30 % der Muskelmasse würde etwa im Training stark beansprucht machen das bei 70 Kilo 21 Kilo.
Desweiteren angenommen die Differenz des eingelagerten Glykogens direkt nach und am Folgetag eines langen Trainings beträgt 40 g.
Zusammen mit Wasser sind das dann schon 148 g (40 * 3,7). Macht in 21 kg Muskelmasse 3108 g also rund 3 Kilogramm.
Dieses Wasser dürfte man aber nicht in den Beinen sehen, also zumindest nicht unter der Haut.
Der Umfang der Beine nimmt dabei messbar zu. Das kann ein paar Zentimeter ausmachen habe ich bei mir selbst schon recht oft gemessen (früher).

BunteSocke 01.04.2016 19:58

Vielen, vielen Dank, ThomasG,

dieser Post ist für mich interessant, mit einigen neuen Infos und somit sehr lehrreich :Blumen: :Blumen: :Blumen:

ThomasG 01.04.2016 20:18

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1214389)
Vielen, vielen Dank, ThomasG,

dieser Post ist für mich interessant, mit einigen neuen Infos und somit sehr lehrreich :Blumen: :Blumen: :Blumen:

Sehr schön :-) - das freut mich :-).
Vergessen habe ich noch das Leberglykogen. Es ist eigentlich auschließlich dafür zuständig den Bluzuckerspiegel konstant zu halten bzw. indirekt das Gehirn und das Zentrale Nervensystem mit Energie zu versorgen. Es ist aber so, dass nicht nur Glykogen aus der Muskulatur "verfeuert" wird unter Belastung, sondern auch Glucose aus dem Blut. Da der Glucosespiegel durch die Leber konstant gehalten wird, kommt das sozusagen einem Anzapfen der Leber gleich. Bei untrainierten kann die Leber etwa 80 - 120 g Glucose in Form von Glykogen (Leberglykogen) speichern. Bei Radprofis bis zu 200 g. Nehmen wir mal für einen sehr gut trainierten Ausdauersportler 150 g an und nehmen wir an er ist in der Lage diese Vorräte bis sagen wir mal 25 g aufzuzehren im Training. Dann ergibt sich eine Differenz von 125 g und in Form von Glykogen also mit dem Wasser 462,5 g (125 * 3,7) also noch einmal rund ein halbes Kilo Mehrgewicht im Vergleich optimal gefüllte Speicher und stark dezimierte Speicher. Macht zusammen dann schon rund 3,5 Kilo.

papa2jaja 09.04.2016 06:55

Ich wundere mich schon mein Leben lang über manche Eskapaden der Waage, die ich nicht nachvollziehen kann.

Die Erklärung von Thomas zeigt mir zum ersten Mal auf, wieso ich im Urlaub (mit Ernährungsumstellung) immer gleich zwei Kilo zunehme, obwohl das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme das nicht annähernd rechtfertigt.

Ich hatte immer gedacht, das Wasser aufgrund von mehr Salz im Essen könne vielleicht die 2 kg ausmachen.

Im letzten Urlaub hab ich auch wieder 2 kg in einer Woche zugenommen, nach der Rückkehr allerdings gleich wieder 4,2 kg in nur einer Woche abgenommen. Davon lassen sich nur 800 g durch das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme rechtfertigen (hab mich über die 2 kg geärgert und ne Kurzdiät eingelegt), weitere 2 kg sind das, was ich im Urlaub unerklärlicherweise zugenommen habe.

Die restlichen 1,4 kg waren mir ein Rätsel. Aber anscheinend kann aus verschiedenen Ursachen (Salz, Glykogen) viel mehr Wasser im Körper gespeichert werden, als ich dachte.

Danke für die Erläuterung, Thomas.

ThomasG 09.04.2016 17:54

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1215960)
Ich wundere mich schon mein Leben lang über manche Eskapaden der Waage, die ich nicht nachvollziehen kann.

Die Erklärung von Thomas zeigt mir zum ersten Mal auf, wieso ich im Urlaub (mit Ernährungsumstellung) immer gleich zwei Kilo zunehme, obwohl das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme das nicht annähernd rechtfertigt.

Ich hatte immer gedacht, das Wasser aufgrund von mehr Salz im Essen könne vielleicht die 2 kg ausmachen.

Im letzten Urlaub hab ich auch wieder 2 kg in einer Woche zugenommen, nach der Rückkehr allerdings gleich wieder 4,2 kg in nur einer Woche abgenommen. Davon lassen sich nur 800 g durch das Verhältnis Kalorienverbauch/Nahrungsaufnahme rechtfertigen (hab mich über die 2 kg geärgert und ne Kurzdiät eingelegt), weitere 2 kg sind das, was ich im Urlaub unerklärlicherweise zugenommen habe.

Die restlichen 1,4 kg waren mir ein Rätsel. Aber anscheinend kann aus verschiedenen Ursachen (Salz, Glykogen) viel mehr Wasser im Körper gespeichert werden, als ich dachte.

Danke für die Erläuterung, Thomas.

Dass in Glykogen ziemlich viel Wasser enthalten ist, ist auch sehr nützlich in Bezug auf Flüssigkeitsverluste während sportlicher Betätigungen. Früher hat man es mit dem Trinken übertrieben. Man dachte nicht daran, dass bei der Verringerung der Glykogenspeicher ziemlich viel Wasser frei wird und so u.U. ein beträchtlicher Teil der Flüssigkeitsverluste damit kompensiert werden kann und wohl auch wird. Noakes hat sich damit auch sehr intensiv befasst. Bei mir wird bei langen Radeinheiten oft so viel Wasser frei, dass da höchstwahrscheinlich sogar ein Überschuss entsteht, der über die Niere ausgeschieden wird. Selbst wenn ich unterwegs gar nichts trinke, kommt da bei relativ kühlen Temperaturen häufig vor. Und so kühl muss es nicht mal sein. Heute drückte es irgendwann auch ganz schön. Ob ein Überschuss besteht, sieht man ganz gut an der Farbe. Je heller, desto wahrscheinlicher ist ein Überschuss. Je höher der Wassermangel, desto dunkler ist in der Regel die Sache. Die Nieren sind in der Lage die Konzentration des Urins stark zu verändern. Bei extremen Verlusten kann es sogar soweit gehen, dass sie ihren Dienst ganz einstellen. Wir Menschen sind den meisten Tieren in vielerlei Hinsicht körperlich haushoch unterlegen. Es gibt aber auch etwas, was bei uns sehr viel besser entwickelt ist als bei vielen Tieren: Wir können unsere Körpertemperatur durch Schwitzen über eine recht lange Periode relativ konstant halten. Wir haben sehr viele Schweißdrüsen. Viele Tiere haben viel weniger und müssen durch Hecheln u.ä. ihre Körpertemperatur regeln. Noch heute gibt es Völker, die betreiben eine ganz besondere Art der Jagd: Sie verfolgen Tiere solange und lassen sie nicht zur Ruhe kommen in gemäßigtem Tempo (wir sind eh ziemlich lahm) bis diese Überhitzen und irgendwann aufgeben bzw. nicht mehr können. Dann können sie erlegt werden. Schon ein bisschen brutal vielleicht, aber im Grunde ist das was ziemlich natürliches.

Gruß Thomas

ThomasG 09.04.2016 18:58

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1216036)
Dass in Glykogen ziemlich viel Wasser enthalten ist, ist auch sehr nützlich in Bezug auf Flüssigkeitsverluste während sportlicher Betätigungen. Früher hat man es mit dem Trinken übertrieben. Man dachte nicht daran, dass bei der Verringerung der Glykogenspeicher ziemlich viel Wasser frei wird und so u.U. ein beträchtlicher Teil der Flüssigkeitsverluste damit kompensiert werden kann und wohl auch wird. Noakes hat sich damit auch sehr intensiv befasst. Bei mir wird bei langen Radeinheiten oft so viel Wasser frei, dass da höchstwahrscheinlich sogar ein Überschuss entsteht, der über die Niere ausgeschieden wird. Selbst wenn ich unterwegs gar nichts trinke, kommt da bei relativ kühlen Temperaturen häufig vor. Und so kühl muss es nicht mal sein. Heute drückte es irgendwann auch ganz schön. Ob ein Überschuss besteht, sieht man ganz gut an der Farbe. Je heller, desto wahrscheinlicher ist ein Überschuss. Je höher der Wassermangel, desto dunkler ist in der Regel die Sache. Die Nieren sind in der Lage die Konzentration des Urins stark zu verändern. Bei extremen Verlusten kann es sogar soweit gehen, dass sie ihren Dienst ganz einstellen. Wir Menschen sind den meisten Tieren in vielerlei Hinsicht körperlich haushoch unterlegen. Es gibt aber auch etwas, was bei uns sehr viel besser entwickelt ist als bei vielen Tieren: Wir können unsere Körpertemperatur durch Schwitzen über eine recht lange Periode relativ konstant halten. Wir haben sehr viele Schweißdrüsen. Viele Tiere haben viel weniger und müssen durch Hecheln u.ä. ihre Körpertemperatur regeln. Noch heute gibt es Völker, die betreiben eine ganz besondere Art der Jagd: Sie verfolgen Tiere solange und lassen sie nicht zur Ruhe kommen in gemäßigtem Tempo (wir sind eh ziemlich lahm) bis diese Überhitzen und irgendwann aufgeben bzw. nicht mehr können. Dann können sie erlegt werden. Schon ein bisschen brutal vielleicht, aber im Grunde ist das was ziemlich natürliches.

Dann entsteht ja auch noch Oxidationswasser.

Zitat:

Pro Gramm abgebauter Glucose entsteht danach 108 g/180 g = 0,6 g Wasser also etwa 0,6 ml.
[...]
Pro Gramm Fett entsteht also 1764 g/1614,7 g = 1,092 g = ca. 1,1 ml flüssiges Oxidationswasser.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oxidationswasser

Annahme. 500 kcal/h 50 % Fett 50 % Kh oder ca. 27 g F (250 kcal : 9,3 kcal/g) bzw. ca. 60 g Kh (250 kcal : 4,2 kcal/g)

Da entstehen also pro Stunde etwa 30 g Wasser + 36 g Wasser = 66 g Wasser als Oxidationswasser und 162 g zusätzlich aus dem Glykogen macht zusammen 228 g/h Wasser.
Nicht so viel, aber beim Radfahren, wenn es kühl ist kann das wohl schon genügen, um den Wasserverlust zu kompensieren oder zumindest zu einem bedeutenden Anteil auszugleichen.

http://www.trainingsworld.com/traini...t-2689711.html

papa2jaja 10.04.2016 07:52

Ich musste beim Motorradfahren immer viel Wasser lassen in der ersten Stunde, hab ich nie verstanden. Beim Schwimmen muss ich auch immer nach einer halben Stunde mal raus.

Beim Radeln oder Laufen schwitze ich zu stark, da geht alles durch die Poren raus, außer im Winter.

Jetzt weiß ich endlich, warum!

Lucy89 10.04.2016 20:05

Ich bin am Wochenende aus Mallorca wiedergekommen und hab trotz SEHR VIEL Training und nicht übermäßiger Völlerei 2kg mehr auf der Waage. Ich hoffe und denke es sind mal wieder Wassereinlagerungen...


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