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flachy 21.10.2024 11:41

Hallöchen,

bei den Bildern im Netz zum Hoala ist mir der Anzug von der Marke „Deboer“ aufgefallen, der ziemlich oft getragen wurde.
Ist der Hersteller aktuell der „heißeste Scheixx“ auf Kona?
In den vergangenen Jahren gabs beim Morning Swim der Ironweek immer Testanzüge, Goggles und Caps von Aquasphere, dann paar Mal Roka, davor Zoot.
Ist das diesjahr Deboer?

Habe selber kurz gegoogelt, da sind ziemlich viele Profis damit unterwegs (Blu, Iden usw) und die machen in der Ironweek auch eine eigene Veranstaltung.

https://deboerwetsuits.com/de-de/blo...FNsBQBFZ9QY7lE

Wahrscheinlich ein Event unter vielen in den kommenden Tagen?
Klingt leider am Ende immer irgendwie nach Athleten-Paradies, tipptopp.

tridinski 21.10.2024 11:56

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1761101)
Klingt leider am Ende immer irgendwie nach Athleten-Paradies, tipptopp.

Bzgl. Athlete Paradise ... wie's in den 1990ern mit Oakley war erzählt Thomas Hellriegel im Pushing Limits Podcast #100, absolut hörenswert :Cheese:

Michi1312 21.10.2024 13:41

Zitat:

Zitat von lonerunner (Beitrag 1761053)

Tolle Berichte und super Einblicke zur Triathlon-Trauminsel:liebe053: :Blumen:

Also wenn ich die negativen Rosinen aus den Erzählungen mal so rauspicke ist "Traum" relativ:

- Sehr kostspielige Anreise um die halbe Welt
- Lebensmittel teuer
- Nachhaltigkeit Fehlanzeige
- Wetter: windig, schwül & heiß
- Hohes Verkehrsaufkommen
- Im Straßenverkehr wenig bis kaum Rücksichtnahme auf Radfahrer
- Straßenbeschaffenheit wegen Scherben und Müll grenzwertig
- ...

Ja - sonst klingts ganz flauschig :Cheese:

Ich denke bzw. hoffe die Eindrücke die man sammelt sind so oder so bleibend und entschädigen für das alles....

tridinski 21.10.2024 15:07

Raceweek! So wird gestartet:



Schön dass sich der Spannungsbogen langsam aber sicher aufbaut, vom weitgehend belanglosen ;) Profifeld bis zu den TS-Helden mit u.a. Klugschnacker, Sabine und Longo

sicherlich kein Vorteil erst um 7:40 zu starten, es fehlt eine kühlere und weniger windige Stunde morgens. aber wenns einer kann dann die BestAger :)

EDIT: Immerhin sind es 10min pro Startwelle, 2022 waren es nur 5 und als ich die Treppe runtergegangen bin (circa an Position 400 von 600 Startern in meiner Startwelle) hiess es 'hurry up guys under one minute to the start'. Der erfolgte dann auch als ich bis zur Hüfte im Wasser war und die Startlinie war noch ca 150m weiter raus :(

sabine-g 21.10.2024 18:28

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Gadet

DeanG 21.10.2024 18:35

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1761151)
Gadet

Sehe ich das richtig, die wollen 399$ dafür ?

StefanW. 21.10.2024 20:11

Zitat:

Zitat von DeanG (Beitrag 1761152)
Sehe ich das richtig, die wollen 399$ dafür ?

Schnäppchen, dann gibt es den Kona-Aufdruck sogar kostenlos dazu und einen Euro-Dollar-Aufschlag gibt es auch nicht.
https://cyclingceramic.com/product-c...ailleur-cages/

sabine-g 21.10.2024 21:12

Und dazu noch eine gewachste Kette.
Ein Aero Käfig von ceramicSpeed kostet das doppelte.
Allerdings: ich hab an den Rädchen gedreht, die hören nach wenigen Sekunden auf, meine ceramicSpeed hören gar nicht mehr auf

Klugschnacker 22.10.2024 00:30

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1761114)
Also wenn ich die negativen Rosinen aus den Erzählungen mal so rauspicke ist "Traum" relativ: ....

Ja, es gibt diese teilweise negativen Aspekte, was die Trainingsmöglichkeiten betrifft. Wenn man sich mit der Zeit etwas auskennt, wählt man Strecken, die einigermaßen funktionieren, und arrangiert sich damit. Dann kann es beispielsweise auf dem Rad auch mal wirklich Spaß machen. Ein Paradies für Radfahrer ist es hier aber definitiv nicht.

Meine persönlichen Eindrücke in den ersten Tagen enthielten gleich mehrere schwierige Aspekte: Man fährt mit dem Rad erstmal nicht so weit raus und erlebt dadurch nur den Kona-nahen Teil des Highways, wo der Verkehr am ärgsten und der Dreck an größten ist. Dazu hatte ich ordentlich Hitze und teilweise einen selbst für Kona untypisch starken Wind. Alle 15 Kilometer steht jemand am Straßenrand und hat einen Platten. Das alles zusammen ergibt dann schon das Gefühl, oh Mann, was für ein Scheiß!

Heute bin ich bereits etwas weiter und habe akzeptiert, dass es in der Nähe von Kona einfach nicht schön zu radeln ist – Augen auf und durch! Weiter entfernt gibt es schönere Abschnitte, und in der Nähe von Hawi ist es auch mal richtig geil. Dennoch: In kaum einer anderen Sportart könnte man derart schlechte Trainingsbedingungen (Rad und Lauf) mit einer Weltmeisterschaft verbinden. Das ist schon ziemlich speziell hier.

Man sollte aber auch die Highlights sehen. Das Schwimmen ist absolut fantastisch! Die Stimmung am Coffee-Boat, das seit heute entlang der Schwimmstrecke ankert, ist wirklich toll. Das hat etwas von einem Paradies für Triathleten oder Schwimmer, daran besteht für mich kein Zweifel. Gestern beim Schwimmen alberte eine Gruppe kleiner Delfine unter den Schwimmerinnen und Schwimmern herum – das sind Eindrücke für’s ganze Leben.

Nach und nach füllt sich der Ort mit Ironmännern. Der ganze Uferbereich in der Nähe des Piers ist von von ihnen, und die Stimmung ist wirklich gut. Die Menschen sind ganz anders, als hinter einem Lenkrad auf dem Highway. Alle sind unheimlich nett, zuvorkommend und entspannt. Nach dem Schwimmen direkt am Ufer frühstücken zu gehen und sich Kaffee (free Refill) und Pfannkuchen mit Ahornsirup bringen zu lassen, bis der Nabel glänzt, während man im Schatten sitzt und Seeluft schnuppert, ist großartig. Die Mischung aus "hang loose" einerseits und der allmählich einsetzenden Wettkampfanspannung habe ich so noch nie erlebt.

Ebenso genieße ich unser Bambus-Haus im Grünen oberhalb von Kona. Und natürlich die tollen Menschen, die man in unserem Sport immer wieder trifft.

deralexxx 22.10.2024 02:51

Hättet ihr Kram für Zwift dabei und oder Zugriff auf Laufbänder? Ist die suboptimale Auswahlmöglichkeit an Strecken eine Einschränkung was Tapering für den Wettkampf angeht?

sabine-g 22.10.2024 03:02

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1761164)
Hättet ihr Kram für Zwift dabei und oder Zugriff auf Laufbänder? Ist die suboptimale Auswahlmöglichkeit an Strecken eine Einschränkung was Tapering für den Wettkampf angeht?

Kurz:
Nein und nein.

sabine-g 22.10.2024 04:49

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Die Wettkampf Woche hat begonnen.
Das heißt das Tapern , die Lieblingsdisziplin aller Triathleten steht an.
Morgens erst mal schwimmen, mit Kaffee auf dem Hin- und Rückweg :Cheese: , weil das Koffeeboat liegt vor Anker.

Mein Programm ist immer gleich:
40/8 fünf Tage vorher
20/4 drei Tage vorher
10/2 ein Tag vorher

Ich bin dazu zum Highway gefahren und habe das Auto in einer Seitenstraße abgestellt.
Dann 20km Richtung Norden und wieder zurück mit dem Rad,
Danach dann laufen, bis runter ins Energy Lab.
War sehr heiß, nein extrem heiß.

Blöderweise habe ich die Sonnencreme vergessen und sehe jetzt aus wie Boris Johnson als Red Lobster.
Hab ich erst gemerkt als ich auf dem Rad war und dachte wird schon nicht so schlimm sein.
Pustekuchen.

Jetzt sitzen wir am White Sands Beach und schauen gleich mal was es nebenan in der Bar so gibt zur Happy Hour :Lachen2:

sabine-g 22.10.2024 05:08

Vielleicht ist es interessant für die Nerds…
Ich habe in diesem Jahr folgendes Trainingspensum abgerissen:
Schwimmen 20h, 70km
Radfahren 301h, 10500km
Laufen 114h, 1500km

Ob das am Samstag reicht muss ich sehen.
Ich habe die Hosen jedenfalls voll.;)

keko# 22.10.2024 07:41

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1761167)
Vielleicht ist es interessant für die Nerds…
Ich habe in diesem Jahr folgendes Trainingspensum abgerissen:
Schwimmen 20h, 70km
Radfahren 301h, 10500km
Laufen 114h, 1500km

Ob das am Samstag reicht muss ich sehen.
Ich habe die Hosen jedenfalls voll.;)

Schicke Schuhe, wenig Schwimmen, viel Rad, solides Laufen.... das passt.
Sonnenbrände sind schlecht, daran muss der Körper arbeiten.

Viel Spaß weiterhin :Blumen:

StefanW. 22.10.2024 08:07

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1761167)
Radfahren 301h, 10500km
Laufen 114h, 1500km

Deinen Radschnitt habe ich so erwartet. Bei Disziplin 3 dachte ich, Du wärest etwas langsamer unterwegs.

Joesoletti 22.10.2024 08:24

Aloha,

ich bin gestern auch nach Hawi gefahren von Waikola Beach weg.
Ist schon dort ein krasser Unterschied vom Verkehr. Wenn man die Straße von Waikola bis zum Abzweig Hawi fährt, herrscht reger Autoverkehr.
Der Weg nach Hawi ist dann beschaulich, die erste Hälfte immer mal rauf und wieder runter und der zweite Teil dann immer leicht bergan.
Aber alles in Aeroposition zu fahren. Man muss nur immer wieder auf den Wind aufpassen, eine Böe kann dich leicht mal um einen Meter versetzen.
Aber sonst finde ich der schönste Teil der Strecke.

Heute war ich dann auch zeitig in der Früh schwimmen, der Flair am Pier ist echt überwältigend.
Und im Anschluß bin ich mit der Family nach Volcano aufgebrochen.
Unbeschreibliche Gegensätze von der Landschaft. Einmal kahle Mondlandschat und danach saftige Wiesen und dazwischen befindet sich auf einmal ein schwarzer Sandstrand.
Das entschädigt die lange Fahrt wieder :Blumen:

Liebe Grüße in die Heimat!

Joesoletti 22.10.2024 08:29

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Impressionen..

Joesoletti 22.10.2024 08:30

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Und noch zwei

limaged 22.10.2024 10:06

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1761114)
Also wenn ich die negativen Rosinen aus den Erzählungen mal so rauspicke ist "Traum" relativ:

- Sehr kostspielige Anreise um die halbe Welt
- Lebensmittel teuer
- Nachhaltigkeit Fehlanzeige
- Wetter: windig, schwül & heiß
- Hohes Verkehrsaufkommen
- Im Straßenverkehr wenig bis kaum Rücksichtnahme auf Radfahrer
- Straßenbeschaffenheit wegen Scherben und Müll grenzwertig
- ...

Ja - sonst klingts ganz flauschig :Cheese:

Ich denke bzw. hoffe die Eindrücke die man sammelt sind so oder so bleibend und entschädigen für das alles....

leider - für die beteiligten - sind die Berichte nicht sehr euphorisch. sehr sachlich und nüchtern. ich war 2022 vorort und habs Himmlisch empfunden. ich träume schon von der nächsten reise nach kona

rookie2003 22.10.2024 15:58

Stimme ich zu, aber das sind alles keine Fakten, die man vorher nicht wissen hätte können, sofern man nicht völlig neu in der Tri-Bubbel ist.

Verkehr ist sicher von Jahr zu Jahr gefühlt mehr geworden (nicht umsonst wurde der Highway mehrspurig ausgebaut).
Preise sind überall gestiegen und waren auf Hawaii immer schon hoch bzw. höher als für uns gewohnt, vor allem, wenn man etwas Qualität kaufen möchte.

Für die Amis zB sind die Preise nicht völlig abgehoben. Jene, mit denen ich zu tun habe staunen immer, wenn sie nach Europa kommen, wie günstig das hier alles ist. Zuletzt erlebt in Nizza während der WM (und dort ist es per se auch nicht günstig).

TriVet 22.10.2024 16:18

Also bei mir kommen die Berichte sehr wohl freudig an, und auf unreflektierte bis infantile „alles so super hier“ verzichte ich für meinen Teil gerne…

jannjazz 22.10.2024 17:08

Ich finde, es ist das erste Mal, dass die Probleme auf Hawaii, aus Triathletensicht, ernsthaft benannt werden, zumindest hier. Gefällt mir sehr.

Harm 22.10.2024 17:15

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1761230)
Ich finde, es ist das erste Mal, dass die Probleme auf Hawaii, aus Triathletensicht, ernsthaft benannt werden, zumindest hier. Gefällt mir sehr.

Mir auch!
Und ich kann mich 100% mit Arne identifizieren.
Für ihn war Hawai sicher seit Jahrzehnten ein Wunschtraum.
Er hat hart daran gearbeitet, ihn sich zu erfüllen durch hartes Training und viele Änderungen in seinem Leben. Ich erinnere mich noch gerne an seine Sendung, in der er seinen Weg sub 10 beschrieben hat.
Daher kann ich gut verstehen, daß es ein Stück weit überraschend kommt, daß Hawaii nicht das Triathlon Paradies auf Erden ist.
Find ich super, wie er das darstellt!
Da ich nie die Disziplin von Arne aufweisen konnte, wird Hawaii für mich für immer ein Wunschtraum bleiben. Ich könnte mir es jetzt einfach machen und behaupten: "will ich gar nicht hin, ist eh scheiße da" aber glaubt mir, so einfach mache ich es mir nicht!:Huhu:

iChris 22.10.2024 18:33

Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 1761223)
Für die Amis zB sind die Preise nicht völlig abgehoben. Jene, mit denen ich zu tun habe staunen immer, wenn sie nach Europa kommen, wie günstig das hier alles ist. Zuletzt erlebt in Nizza während der WM (und dort ist es per se auch nicht günstig).

Also im Verhältnis zu mancher Touri Region in D, war Nizza schon recht günstig :Blumen:

Joesoletti 22.10.2024 18:49

Also der Verkehr in und rundum Kona ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Wir wohnen am Ende vom Alii Drive und wenn du zum Pier willst, dann am besten gleich in der Früh. Da schaffe ich es in 10min. Zu späteren Stunde muss man hingegen schon 10min mehr einplanen.
Krass have ich es auf der Belt Road vom Süden nach Kona rein erlebt. Da stehen die Einheimische kilometerlang im Stau.
Wenn man aber weiter nördlich kommt außerhalb der Stadt, dann ist es vom Verkehr echt ok.
Sieht man zb auch in Hilo drüben, rundum Hilo sehr viel Verkehr, rauf an der Küste Richting Weimea wird es gleich wieder besser.

Und bei den Lebensmittel muss man zu unsere Verhältnisse sicher 20-30% dazu rechnen.
Gibt aber auch "billigere" Möglichkeiten einzukaufen. Zb. Obst auf den Märkten, bei Safeway mit dem Code 10x9 gibt's Rabatte, oder einfach bei einem Strassenkiosk.
Aber es stimmt schon, wir hatten im Vorfeld auch weniger für Essen usw. eingeplant. Zumindest bei Wasser sparen wir seit gestern. Ein Einheimischer hat uns erklärt, daß es auf Big Island ein sehr gutes Trinkwasser gibt :Blumen: :Lachen2:

Klugschnacker 22.10.2024 23:40

Heute bin ich beim Morgenschwimmen kurz erschrocken, als zwei Meter unter mir drei Delfine entlang trödelten. Majestätisch schwingen sie langsam durch das klare Wasser.

Ich hielt an, um meinen Mitschwimmern und Mitschwimmerinnen zuzurufen, dass unter uns Delfine seien. Doch die hatten alle bereits angehalten und zeigten auf eine Stelle direkt neben uns. Ständig tauchten in einer Entfernung von wenigen Metern Delfine auf, cruisten um uns herum, tauchten unter uns durch, entfernten sich und kamen wieder zurück. Es waren mehrere Gruppen von jeweils 3-6 Tieren, würde ich sagen.

Niemand um uns herum kraulte mehr, alle blickten gefesselt und begeistert auf die Wellen, wo sich immer wieder Delfine zeigten. Mehrere Minuten ging das so.

Das war ein magisches Erlebnis. Wir waren alle sehr glücklich. Wegen der Begegnung mit diesen faszinierenden Meeresbewohnern, und weil wir einander hatten, um diesen Moment miteinander zu teilen.

So, jetzt auf’s Rad und zum Highway.

Klugschnacker 22.10.2024 23:44

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Bilder: Morgens um 5:30 Uhr in unserem Haus vor dem Aufstehen. Und um 7 Uhr am Pier, wo man ins Wasser steigt.

Klugschnacker 23.10.2024 03:06

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Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 1761223)
Stimme ich zu, aber das sind alles keine Fakten, die man vorher nicht wissen hätte können, sofern man nicht völlig neu in der Tri-Bubbel ist.

Ich habe heute beim Radfahren eine Weile über Dein Posting nachgedacht. Nach wie vor verstehe ich den Sinn Deiner Bemerkung nicht.

Du scheinst zu finden, dass man keine kritischen Bemerkungen über Dinge machen sollte, die sich von Deutschland aus in Erfahrung bringen lassen. Und dass ich über diese Dinge ohnehin hätte Bescheid wissen müssen. Etwa über Lebensmittelpreise, die Verkehrssituation, den Wind und die Hitze. Okay.

Ich frage mich aber, was dann noch übrig bleibt. Alles was ich hier erlebe, haben andere bereits erlebt und davon berichtet. Kennen wir also alles, haben wir zigmal gelesen. Alles wussten wir bereits vorher, noch in Deutschland: Dass es windig und heiß sein würde, dass wir Delfine sehen und von Autos angehupt werden würden. Dass es hier teuer ist, dass am Pier morgens viele Athleten sind, dass es im Energy Lab heiß ist.

All das war vorher klar. Sollte man deswegen nicht seine Erlebnisse mit jenen teilen, die sich dafür interessieren?

Im Bild: Die Ziege, mit der wir hier wohnen. Sie freut sich, wenn ich von Training zurück komme.

Klugschnacker 23.10.2024 03:22

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Gelegentlich schreibt sie was im Forum.

FMMT 23.10.2024 06:04

Ich finde die Berichterstattung super, gerne weiter so:Blumen:

fredfetsch 23.10.2024 07:00

ja, bitte mehr davon! Und nicht nur das weichgezeichnete Geschehen, dass viele schon beschrieben haben. Ich finde es unglaublich lesenswert, wenn auch negative Eindrücke, Missstimmungen etc beschrieben werden. Das macht das ganze Unternehmen doch zu dem was es ist. Ein hartes, anstrengendes Rennen. Alles great, alles lovely, alles nice ist doch viel zu glatt, um sich daran reiben und damit auseinander setzen zu können.
So kann man mit euch Athleten vor Ort mitfiebern, mitfühlen und mitleiden.
Danke dafür!

steinhardtass 23.10.2024 07:33

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Heute ist Dienstag, der zweite Tag der Rennwoche – und die Anspannung, sie wächst. Jeden Morgen steigt die Vorfreude, das Herz klopft schneller, während die Minuten bis zum Wettkampf verstreichen.

Man spürt es in der Luft, diesen elektrisierenden Hauch von Erwartung, der sich von Stunde zu Stunde aufbaut. Schon am frühen Morgen, als ich das Wasser streifte, spürte ich diese besondere Magie. Da schwamm Magnus Ditlev neben mir, ein Profi, dessen beeindruckende Präsenz den gesamten Pool zu beherrschen schien, auf der Bahn neben mir Patrick Lange.

Es ist einzigartig, so dicht neben Legenden unseres Sports zu trainieren. Kein Zaun trennt uns, keine Tribüne, nichts – Amateur und Profi, Seite an Seite im gleichen Wasser. Dieser Sport, er lebt von genau diesem Miteinander, dieser Nähe.

Abends dann, ein Höhepunkt, der sich seit Jahren tief in mein Athletenherz gegraben hat: die Nationenparade. Ein Moment, der weit mehr ist als eine bloße Eröffnung. Es ist die Verkörperung all dessen, was ich mir als Athlet jahrelang erträumt habe. Ich stand dort, als einer von vielen, und doch fühlte ich mich, als ob all die Jahre des Trainings, all die Versuche, mich zu qualifizieren, in diesem Augenblick ihren Sinn fanden.

Diese Parade – sie trägt eine Bedeutung in sich, die man kaum in Worte fassen kann. Der Spirit, der hier spürbar wird, erfasst nicht nur die Athleten, sondern auch die Zuschauer, die diesen Weg mit uns gehen. Es ist, als ob sich eine unsichtbare Kraft durch die Menge zieht, eine gemeinsame Leidenschaft, die uns alle miteinander verbindet.

Ich denke an letztes Jahr, an Nizza, und erkenne erst jetzt den wahren Unterschied. Es ist nicht nur das Land, nicht nur der Ort – es ist der Geist, der Hawaii innewohnt. Diese Insel, sie lebt und atmet den Sport. Der Spirit von Kona ist einzigartig, ein Schatz, den man nur hier in seiner ganzen Fülle erleben kann. Diese Atmosphäre, dieses Gefühl, es durchdringt die Seele und lässt einen nie wieder los. Frankreich? Nizza? So schön es auch war – aber das hier, das ist das wahre Herz des Triathlons. Die Weltmeisterschaft gehört nach Hawaii, und nirgendwo anders kann sie je so zu Hause sein wie hier.

Natürlich kann man geteilter Meinung sein, auf dem Highway zu trainieren, wenn einem die Trucks überholen. Aber diese kleinen Herausforderungen nehme ich für mich persönlich gerne in Kauf und kann damit gut leben. Dies heißt aber nicht, dass ich nicht auch Verständnis für die kritischen Worte anderer Teilnehmer habe, jeder hat seine eigene Perspektive und seine eigene Meinung. Und dies ist auch gut so.

Aber dieser Spirit, dieser Mythos, der Hawaii umgibt – das habe ich nirgendwo sonst gespürt. Es ist eine Legende, die nicht nur erzählt wird, sondern die man hier lebt, atmet, fühlt. Hier auf Hawaii, da wird Geschichte geschrieben. Und ich bin hoffentlich bald auch ein Teil davon.

rookie2003 23.10.2024 08:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1761254)
Ich habe heute beim Radfahren eine Weile über Dein Posting nachgedacht. Nach wie vor verstehe ich den Sinn Deiner Bemerkung nicht.

Sorry, wenn das zu persönlich war. Man kann natürlich über alles berichten. Sogar besser, als irgendwelch beeinflusstes Gewäsch.

Bei mir ist es so rübergekommen, als seis du davon überrascht, was ziemlich sicher nicht so sein dürfte.

Manches hat mich persönlich nur überrascht (zB Routenwahl zu Beginn), weil ich dich (virtuell) als sehr akribisch kennengelernt habe und ich kaum jemanden kenne, der von Kona aus mit dem Rad fährt. Natürlich kann das logistisch herausfordernd sein, aber das ist mM die Hawaii Reise irgendwie ohnehin als Ganzes.

Also, Beine hoch und Vollgas am Samstag.

Joesoletti 23.10.2024 08:31

Zu erst zu den negativen Sachen des Tages. Bin heute zum Energy Lab mit dem Auto mit dem Rad und Laufsachen hinten drinnen.
40min für einen Weg von 24km, ein absoluter Negativrekord.
Das gleiche auch nach der Nationenparade über die Belt Road heim, Autos wohin man schaut, Stau ohne Ende.
Leider kann man hier aber auch nicht sagen, ob es an den den vielen Touristen oder den Einheimischen liegt.

Aber jetzt zu den positiven Sachen.
Radfahren war unspektakulär, 10km Richtung Norden und wieder zurück. Beim Hinfahren Gegenwind, zurück dann Gas mit Rückenwind :)
Dann rein in die Laufschuhe und das erste Mal runter ins Energy Lab.
Nach den Erzählungen nach habe ich drauf gewartet gegrillt zu werden. Aber es kam nichts. Richtung Flughafen mit Gegenwind war es sogar immer schön kühl. Nur nach der Wende kam dann das erste Mal Hitzefeeling auf. Geile Sache :Lachen2: Aber trotzdem gut machbar.
Anstieg wieder rauf und fertig war ich. Bin dann zurück ohne Klima und geschlossenen Fenster gefahren und auf einmal haben sich die Poren richtig geöffnet, Schweiß pur ;)

Zur Überbrückung der Zeit dann mit der Family am Magic Sand Beach verbracht, bevor es zur Startunterlagen Abholung ging und Töchterlein beim Ironkids startete.
Zum Ende sind wir dann noch bei der Nation Parade mitgegangen, ein schönes Erlebnis als Abschluss eines schönen Tages :Blumen:

Günsch7 23.10.2024 08:31

Danke für die tollen und ehrlichen Berichte.
Bisher war Kona nie ein Traum, aber so könnte er einer werden! Bis die harte Realität einen wieder einholt ;-)

Ich hatte in der Jugend das große Glück in Wimbledon aufschlagen zu dürfen und ich geeh davon aus, dass man in Kona die gleichen Vibes und Geschichten quasi spühren kann.
Alles ist bekannt, zig mal gelesen oder im Fernsehen gesehen, aber wenn man selber dabei ist, dann packt es einen und lässt Dich nicht mehr los!

Danke, dass Ihr Euch die Zeit nehmt uns teilhaben zu lassen, für den Wettkampf alles Gute und bleibt Gesund!

Joesoletti 23.10.2024 08:36

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Blick Richtung Norden nach dem Airport, und eine Palmeninsel im Energy Lab

Joesoletti 23.10.2024 08:43

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Nation Parade

tandem65 23.10.2024 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1761253)
Bilder: Morgens um 5:30 Uhr in unserem Haus vor dem Aufstehen. Und um 7 Uhr am Pier, wo man ins Wasser steigt.

Arne, Du siehst sehr zufrieden & entspannt aus.
Deine Berichte sind ein Traum und ich habe eine Ahnung daß ich nicht mehr auf die Insel muß, da die beste TS.de Mannschaft aktuell vor Ort ist.
Ihr legt dieses Jahr die Latte extrem hoch.

Estampie 23.10.2024 10:23

whoa, ist das spannend Leute!
Ich fange schon ein bisschen an diesen "in_ein_paar_Tagen_geht_es_los" Bauchdruck zu bekommen :Cheese:

Danke für die Berichte von vor Ort!:Liebe:
So geil!

sybenwurz 23.10.2024 10:43

Ja, leider geil.
Der Absatz über den Spirit, den es so eben einfach nur in Hawaii gibt, hat auf jeden Fall bisher gefehlt. Damit wird ja jede Theorie über ne Alternative in Nizza, ökologischen Wahnsinn der Teilnahme usw. im Ansatz erstickt.


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