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Su Bee 14.01.2019 11:09

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1430417)
Bei deinen Aktivitäten habe ich manchmal das Gefühl du bist durchgängig im Trainingslagermodus. Schon beeindruckend was du so alles in deinem Tagesablauf neben Familie und Beruf unterbringst. Alle Achtung!

Ich war mit meiner Liebsten im Dezember in Cuxhaven. Wenn man die architektonische Seite außen vor lässt war es ganz nett. Nur Wasser habe ich in den drei Tagen keins gesehen. Im Tageslicht war jeweils Ebbe... :Lachanfall:

Dabei sind wir im Hafen über das Fährschiff nach Helgoland gestoßen. Wollen wir diesen Sommer auch mal versuchen. Warst du schon dort? Hast du Tipps zum nächtigen? Gerne auch per PN.

Ich finde immer, dass ich im tiefsten Herzen eine faule... bin.
Bewegungsaffin ja, aber so wirklich "fleißig"? Eher nein :Lachen2:
Cuxhaven kenne ich aus Kindertagen und war da auch mal mit den K's... die mussten auch mal nach Neuwerk latschen... Wasser weg - hat ja auch mal seine Vorteile :Cheese:

Su Bee 14.01.2019 11:10

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1430422)
Schmerzfrei????

und Du behauptest Ü50 zu sein? Kann ich gar nicht glauben, :Lachen2: :bussi:


:Cheese:Ich fühl mich auch schon ganz fremd in meinem Körper :Lachen2:

Su Bee 14.01.2019 11:11

Zitat:

Zitat von lilanellifant (Beitrag 1430423)
Yessss, das sind doch mal gute Neuigkeiten zum Wochenstart! Dann stepp einfach munter weiter! :Blumen:

:bussi:
Ich hoffe, dass bei dir auch wieder alles "chic" ist...
Heute Abend geht es ganz brav und trotzdem ins P-Training...
Vielleicht hab ich ja was gelernt :Cheese:

Su Bee 15.01.2019 08:59

Schwimmen... was sonst...
 
Nachdem ich gestern nach 1h auf dem Crosstrainer brav ins Pilates gedackelt bin, kam dann die Ernüchterung:
Mein allerliebstes Hass-Gerät: der Pezzi-Ball...
Gepaart mit Gleichgewichtsübungen...
Und obendrauf noch ein paar Drehbewegungen oder schnellen Moves, damit es sich auch lohnt...


Die Trainerin meinte schon vor der ersten Übung, dass sich die Mängelexemplare (ok - sie hats netter ausgedrückt), doch bitte an die Wand stellen sollen.


Im Ausfallschritt (mit dem vorderen Bein auf dem Ball) die Balance finden, reicht mir eigentlich schon.
Dann statt einem Armgefuchtel koordinierte Kraft- oder Schwung- oder Drehübungen übersteigen dann definitiv mein Können.


Ich bin dann am Ende der Stunde fast aus dem Raum gerobbt.
Völliger Kontrollverlust über die Beinmuskulatur...
Und damit auch keine Radeinheit mehr.



*****


Heute morgen gings dafür ins Wasser und endlich gabs auch mal wieder genügend Platz und eine friedliche Stimmung auf der Bahn.
Nach der Halbzeit hatte ich die Bahn für mich und konnte endlich auch mal wieder - ganz entspannt - die 3000m überschreiten und hätte auch deutlich länger schwimmen können, wenn die Arbeit nicht laut gerufen hätte.

Heute war wieder so ein Tag, wo das Licht blauer war als sonst, das Wasser wie ein guter Freund und die Stille körperlich fühlbar.

FlyLive 15.01.2019 10:50

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1430618)

Heute morgen gings dafür ins Wasser und endlich gabs auch mal wieder genügend Platz und eine friedliche Stimmung auf der Bahn.
Nach der Halbzeit hatte ich die Bahn für mich und konnte endlich auch mal wieder - ganz entspannt - die 3000m überschreiten und hätte auch deutlich länger schwimmen können, wenn die Arbeit nicht laut gerufen hätte.

Wow, das ist toll :Blumen:

Es ist ja nicht üblich, das man über 3000m schwimmt in einer Einheit - zumindest nicht in den Bädern dieser Welt.

Su Bee 15.01.2019 13:53

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1430640)
Wow, das ist toll :Blumen:

Es ist ja nicht üblich, das man über 3000m schwimmt in einer Einheit - zumindest nicht in den Bädern dieser Welt.

:Blumen:
2000-2500 gehen eigentlich immer, wenn man mich lässt auch etwas mehr...
Dieses entspannte Gleiten kostet ja nicht so viel Kraft und wenn ich genug Zeit und Raum habe, kommen ein paar Meter zusammen.
Schwimmen ist nach wie vor wie Urlaub und länger schwimmen ist halt wie längerer Urlaub. :Lachen2:

Jetzt geht's gleich los in den strömenden Regen:
Den Ganzkörpermuskelkater im Tippelschritt durch den Wald jagen....

Ulmerandy 15.01.2019 15:06

Dann lass doch bitte den Dauerregen bei euch im Norden :cool: :Cheese: - ich will meinen Wiedereinstieg auf der Laufpiste heute noch bei halbwegs angenehmen Wetter genießen können wenn schon die 2 MTB Touren am WE etwas "feuchter" als gewohnt waren.

Gruß Andy

Su Bee 15.01.2019 19:34

Zitat:

Zitat von Ulmerandy (Beitrag 1430676)
Dann lass doch bitte den Dauerregen bei euch im Norden :...

… ich teile gern :bussi: :Lachanfall:

Tatsächlich hatte ich heute endlich mal eine neue Zahl vor dem Komma und wenn es weiter so gut tippelt (von laufen mag ich noch nicht sprechen), werde ich womöglich in Thorsminde keinen Strandspaziergang machen, sondern mindestens à la Möwe unterwegs sein und die 10km durchtippeln...

P.S.:
Wenn man vom Muskelkater absieht, bin ich immer noch schmerzfrei :liebe053:

Su Bee 17.01.2019 14:46

Höhen und Tiefen...
 
Heute habe ich endlich die Ergebnisse meines erhöhten Arbeitseinsatzes bekommen:
Es hat sich gelohnt. :liebe053:
Mein schlechtes Gewissen, dass ich mich (mal wieder) nicht ans Protokoll gehalten habe, hat sich in tiefe Befriedigung verwandelt.
Vielleicht sind diese Ergebnisse der Grund, warum man mich immer noch nicht durch einen weniger renitenten und anstrengenden Roboter ersetzt hat. :Lachen2:
Auf jeden Fall habe ich 2 Wochen Arbeitseinsatz (nebst Steuergeldern) wieder auf Spur gebracht und genieße das Gefühl...
... unterbrochen von regelmäßigen Hustenanfällen.
So richtig krank fühle ich mich nicht, aber immer wenn ich das betonen möchte schüttelt es mich bis kurz vor dem Übergeben.
Vor allem eine ungünstige Konstellation, wenn man gerade seinen Höhenflug über gute Arbeit und schmerzfreien Gelenken mit einem langen Lauf krönen möchte.
*hierfügeicheinenKraftausdrucknachWahlein*

jannjazz 17.01.2019 17:51

Du schaffst das schon, am Besten ein Grog und zu Bett.

FMMT 17.01.2019 18:43

Ich empfehle Ingwer und gute Gedanken :Blumen:

BunteSocke 17.01.2019 19:48

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1430961)
Ich empfehle Ingwer und gute Gedanken :Blumen:

+1 :Blumen:

Das hilft bei mir auch fast immer! Das Ganze idealerweise noch gepaart mit ein wenig Ignoranz dem Husten und Schniefen gegenüber ... okay, das geht natürlich nicht immer und ist gewiss auch nicht die vernünftigste Variante... :dresche

In diesem Sinne - halt Dich tapfer :Blumen: :bussi:

Su Bee 19.01.2019 08:05

Die Hustanfälle sind fast weg - was mit Sicherheit mehr an eurn Wünsche lag, als an den zu mir genommenen Getränken ;) :bussi: :Blumen:

Ich hasse es, wenn ich nicht so kann wie ich möchte...
Da muss ich immer an den Leinenzwang für meine Jägerin denken und den Frust, der sich daraus entwickelt hat.
Bei ihr half am Besten wenn ich ihr ähnliche Aufgaben - verbunden mit viel Kopfarbeit - gegeben habe.

Arbeiten war ich trotz Husterei und den Rest der Stunden habe ich mit Reparaturarbeiten von Sportzeugs verbracht.
Heute möchte ich mal eine kleine Trabrunde um den Block drehen um zu sehen, wie sich die kalte Luft auf meine Bronchien auswirkt und für morgen ist eine längere Wanderung (ohne große Höhenmeter) geplant.
Ab Montag bin ich hoffentlich wieder fit genug um bei dem - zur Abwechslung mal wunderschönen Wetter - eine längere Runde zu drehen.

Ich vermisse tatsächlich das Laufen...
Tatsächlich bin ich ein totales Gewohnheitstier und wenn ich mir mal etwas (auch mühevoller) angewöhnt habe, ist es nach ungefähr einem Monat so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich es vermisse, wenn man mich daran hindert.

Das war immer schon so und das kann ich auch nutzen: 30 Tage Disziplin - danach läuft es von alleine.

Su Bee 23.01.2019 10:35

Was nun...
 
Das Ergebnis des Arzttermines ist endlich da und es ist leider schlimmer als befürchtet.
:(
Früher oder später läuft alles auf ein künstliches Hüftgelenk hinaus.
Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann.
Ob in einem Jahr oder erst in 3 Jahren oder...

Dass ich momentan so schmerzfrei unterwegs bin, ist wohl eher ein Wunder bzw. hängt damit zusammen, was ich alles so tu, bzw. lasse.
Es gibt in diesem speziellen Falle auch nichts was ich tun könnte um eine Verbesserung zu erreichen, es gibt nur Dinge, die ich unterlassen sollte um es nicht schlimmer zu machen.

Der Katalog der Dinge, die ich endgültig abhaken kann ist lang.
Das was ich alles weiterhin machen darf ist kurz bzw. mit Einschränkungen verbunden.
Ich zähl jetzt nicht alles auf, denn sonst heul ich los.
Ich mach mich mal ne Weile vom Acker um mich neu zu sortieren und hier nicht in rumjammern zu verfallen, denn es könnte alles noch viel schlimmer sein und ich gebe auf gar keinen Fall auf.

Aber ich brauche einen deutlich modifizierten Plan und diesmal auch entsprechende Hilfe.
Bis die Tage...

bellamartha 23.01.2019 11:26

Liebe SuBee,

das sind schlimme Nachrichten! Es tut mir sehr leid.

Ich hoffe, dass du bald trotzdem lohnenswerte Perspektiven für dich siehst. Ich kenne dich nur ein wenig virtuell, bin aber sicher, dass du ein Mensch bist, der bald wieder das Positive sehen kann und der auch in der Lage ist, Alternativen z.B. zu sportlichen Aktivitäten zu finden, die vielleicht nicht mehr möglich sein werden.

ich hoffe, dass du uns hier erhalten bleibst, du würdest uns sehr fehlen!

Viele Grüße, alles Gute
Judith

BunteSocke 23.01.2019 11:37

Verdammt, da gibt es wohl so spontan auch mit viel gutem Willen nicht viel dran schönzureden :(

bellmartha hat sehr schöne Worte gefunden, denen ich mich ohne "Wenn und Aber" anschließe :Blumen:

Ich drücke Dir alle nur verfügbaren Daumen :Blumen:

FlyLive 23.01.2019 11:38

Kopf hoch Su :Blumen:

Eher zufällig komme ich ab und an mit Menschen ins Gespräch, die sich nach langer Zeit für ein neues Hüftgelenk entschieden haben und es bereuen, damit so lange gewartet zu haben.
Es erstaunt mich immer wieder, wie begeistert und neu motiviert, die Leute sind. Ob der Anspruch an sportlich höhere Leistungen ein Ziel für Sie ist, weiß ich nicht. Aber anscheinend funktioniert ein Leben mit künstl. Hüftgelenk sehr gut und deutlich besser als man das vielleicht erwarten würde.

Schwimmen geht aber hoffentlich immer !

Alles Gute

sybenwurz 23.01.2019 11:40

Na herzliches Beileid.
Abgesehen von der Ansage mitm Ersatzteil liefs 2010 bei mir ja ähnlich.
Und ehrlich: ich blicke ohne Reue zurück.

Hab sehr schnell begriffen, dass es ein Leben ohne Trainingsplan gibt.
Erster Punkt auf dem neuen Plan war das beinharte Radtraining durch Spazierenfahrten für die Teilnahme an der Eroica: Hier gehts los.

Je mehr Abstand ich gewinne oder auch in 'neue Abenteuer' reinrutsche, umso mehr belustigen mich die krampfhaften Versuche der Triathletenschar, mit Material und Training den Profis nachzueifern, statt einfach nur Spass zu haben.

FlyLive 23.01.2019 11:47

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1431846)
Na herzliches Beileid.
Abgesehen von der Ansage mitm Ersatzteil liefs 2010 bei mir ja ähnlich.
Und ehrlich: ich blicke ohne Reue zurück.

Hab sehr schnell begriffen, dass es ein Leben ohne Trainingsplan gibt.
Erster Punkt auf dem neuen Plan war das beinharte Radtraining durch Spazierenfahrten für die Teilnahme an der Eroica: Hier gehts los.

Je mehr Abstand ich gewinne oder auch in 'neue Abenteuer' reinrutsche, umso mehr belustigen mich die krampfhaften Versuche der Triathletenschar, mit Material und Training den Profis nachzueifern, statt einfach nur Spass zu haben.

:liebe053: So isses

ks03 23.01.2019 12:37

Das sind keine schönen Nachrichten.
Nimm dir die Zeit, um alles zu sortieren in deinem Kopf. Ich denke, du wirst schon einen Weg finden, wie du Sport weitermachen kannst. Klar ist erstmal alles doof, aber es wird schon :Blumen:

Tschau

FMMT 23.01.2019 12:44

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1431840)
Liebe SuBee,

das sind schlimme Nachrichten! Es tut mir sehr leid.

Ich hoffe, dass du bald trotzdem lohnenswerte Perspektiven für dich siehst. Ich kenne dich nur ein wenig virtuell, bin aber sicher, dass du ein Mensch bist, der bald wieder das Positive sehen kann und der auch in der Lage ist, Alternativen z.B. zu sportlichen Aktivitäten zu finden, die vielleicht nicht mehr möglich sein werden.

ich hoffe, dass du uns hier erhalten bleibst, du würdest uns sehr fehlen!

Viele Grüße, alles Gute
Judith

Da kann ich mich nur voll und ganz anschließen :Blumen: .
Willst Du Dir eine zweite Diagnose einholen?
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es sich vielleicht doch auch anders lösen lässt oder dass sich wenigstens dann neue Grenzen öffnen, toi, toi, toi :bussi:

lilanellifant 23.01.2019 12:51

Liebe Su,

das klingt erst mal so gar nicht gut.
Ich weiß auch nicht richtig, was ich dazu sagen soll, denn alles "Kopf hoch", "wird schon wieder" ist in so einer Situation irgendwie zwar lieb gemeint, aber wenig hilfreich.
Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet, dass du liebe Menschen um dich hast, die dich auffangen, dass du erhobenen Hauptes durch diese Zeit gehen kannst, dass du neue Wege findest und auf alte zurückkommen kannst und dass sich aus all diesem Driss etwas Positives entwickeln kann! :Blumen::Blumen: :Blumen:
Ich drücke dir jedenfalls alle Daumen! :bussi:

sybenwurz 23.01.2019 13:00

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1431845)
Aber anscheinend funktioniert ein Leben mit künstl. Hüftgelenk sehr gut und deutlich besser als man das vielleicht erwarten würde.

Unser Kollege hier 'Titansvente', geb. 'Blutsvente', hat seine neue Hüfte hier ausgiebig dokumentiert.
Mal n bissl die Suchfunktion bemühen, ggf. kann auch Thorsten Hilfestellung geben, der hat privat mit ihm Kontakt, während ich ihn nur zufällig hie und da im Seedammbad treffe.

BunteSocke 23.01.2019 13:41

Ich musste gerade an meinen ehemaligen Chef denken. Er war damals ein paar Jahre älter als Du, Hüfte letztlich "Totalschaden". Er hat sich lange mit Händen und Füßen gegen eine neue gewehrt, irgendwann konnte er kaum mehr kriechen, geschweige denn gehen. Die neue Hüfte ließ sich also nicht verhindern ... und gefühlt kaum im Krankenhaus, war er auch schon wieder draußen (ich glaube "neue Hüfte" ist mittlerweile kaum mehr anders als ein Reifenwechsel beim Auto, oder!?), ist durch die Gegend gesprungen wie 20 Jahre jünger und erzählt (vermutlich bis heute noch!?) jedem der es hören will oder auch nicht, was für eine tolle Sache so eine neue Hüfte ist ;)

jannjazz 23.01.2019 14:05

Tja, äh, ...

Hoppel 23.01.2019 20:07

Keine schönen Nachrichten :bussi: das muss man erst mal sacken lassen.
Aber eine neue Hüfte ist heute wirklich nicht mehr soooo wild, gibt auch extra Hüften mit kürzeren Schäften für sportlich aktivere und vor allem jüngere Menschen.
Die andere Hüfte ist ok?? Oder droht dort auch eine Prothese?
Auf jeden Fall musst du dich schlau machen welche Klinik Erfahrung mit Sportlern hat und auch nicht auf die erste Meinung hören.
Alles Gute und bleib uns hier erhalten :Blumen:

tschorsch 23.01.2019 22:01

Hallo
Als stiller gelegentlicher Mitleser hier erzähl ich mal kurz wie die Hüftgeschichte bei mir so lief.

Als ich beim Skifahren mit Mitte 50 Hüftschmerzen bekam, war ich natürlich auch erst mal konsterniert, als ich das Röntgenbild sah und mir sofort klar war, dass es nicht um das ob, sondern nur um das wann der Prothese ging.
Zuvor war ich viel gelaufen (2 Marathons jährlich waren meistens dabei). Damit hab ich Schluss gemacht. Angeregt durch einen Freund hab ich stattdessen mit Triathlon begonnen. Da muss man ja nicht soviel laufen.

Und das mit dem Triathlon war immerhin noch 4 Jahre lang möglich und ich hab mich gefragt, warum ich so was Tolles nicht schon immer gemacht habe.

Laufen und damit Triathlon ging dann nicht mehr, aber es waren noch weitere 4 Jahre intensives Radeln möglich, einschließlich Ötzi und Konsorten. Ich bin (auf Bella Marthas Spuren) auch noch in einem Rutsch von München nach Venedig gewandert. Habe in der Zeit und in den beiden Folgejahren zwar einen ordentlichen Verbrauch an Diclofenac gehabt, habe das aber immer völlig problemlos vertragen.

Meine Philosophie war: Gezieltes Training um Kraft und Beweglichkeit so gut wie möglich zu erhalten und möglichst späte OP. Dafür habe ich zuletzt Spaziergänge mit Hilfe von Gehstöcken gemacht (Fahrradfahren ging fast bis zuletzt noch gut). Die OP war letztlich 2 Jahre nachdem mein Prof. gemeint hatte jetzt sei es wirklich Zeit.

Grund für mich das rauszuschieben war die Tatsache, dass man heute zwar gute Chancen hat dass eine TEP 15 Jahre, 20 Jahre oder noch länger hält, aber im Einzelfall natürlich keine Garantie. Es ist eine individuelle Entscheidung ob man früh operiert um schnellst möglich wieder fit zu sein, oder das nach hinten schiebt, solange man mit der noch bestehenden Lebensqualität zufrieden sein kann.

Für mich war der Punkt erreicht, als ich mit dem Bein am Fahrradsattel hängen blieb, deshalb mehrmals umgefallen bin und als ich wegen der kritischen Standfestigkeit nicht mehr Motorrad fahren konnte.

Der Rest ist schnell zusammengefasst. Problemlose OP mit lediglich 3 Nächten im Krhs. Ich konnte schon in der ersten Nacht mit den Schläuchen eigenständig auf Toilette gehen. Ambulante Reha. Zügige Wiederkehr von Kraft und Gangsicherheit und bald wie neu geboren.

Einschränkungen resultieren in den 2 Jahren seither aus der Vernunft und aus einem zeitweiligen harmlosen Zwicken im Gesäß, das darauf aufmerksam macht, es im Interesse der Langzeithaltbarkeit nicht zu übertreiben.

Also.... Für dich sicher ärgerlich und erst mal deprimierend, aber kein Grund den Kopf länger hängen zu lassen. Achte auf deinen Körper, schon dich nicht zuviel und vor allem: Verwöhne uns hier weiterhin mit deinen so schön zu lesenden und gerne auch mal nachdenklich machenden Beiträgen

Gruß Tschorsch

jannjazz 23.01.2019 22:53

Starker Beitrag, Danke dafür.

TiJoe 24.01.2019 06:20

Hi Su!

Ich wünsche Dir genug Kraft und ein bisschen Glück um diese Phase durchzustehen. :Blumen:

Du schaffst das bestimmt!

L. G. Joe

Bleierpel 24.01.2019 11:50

offtopic:
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1431846)
..., umso mehr belustigen mich die krampfhaften Versuche der Triathletenschar, mit Material und Training den Profis nachzueifern, statt einfach nur Spass zu haben.

mein Reden seit 15 Jahren... Old School Rocks!!

@SuBee: der beitrag vom tschorsch ist bärenstark, da ist alles drin! Kopf hoch!!

P.S. der Ravistellus kann dir sicher auch einiges zum Thema erzählen!

Su Bee 29.01.2019 15:07

Erstmal vielen Dank für eure mutmachenden und auch informativen Antworten.
Ich habe mir alle Antworten wirklich mehrfach durchgelesen und auch einiges ausgedruckt oder abgeschrieben und in mein neues Trainingstagebuch gepackt (das alte habe ich kurz nach der Diagnose wütend verbrannt - kein Witz - denn für manche Dinge braucht es besondere Ventile). Manches erlebte ich schon im Freundeskreis genauso mit, aber vieles kann man sich nicht oft genug klar machen.

Während meiner Wartezeit beim Orthopäden habe ich noch in mein altes Trainingstagebuch meine Laufpläne eingetragen, denn eigentlich habe ich (schmerzfrei wie ich gerade war/bin) vom Arzt nur noch aufs "GO" gewartet, um endlich richtig loszulegen.

Von daher hat mich die Diagnose kalt erwischt.
Ganz kalt.

Seitdem habe ich alles an Gefühlen und Ausbrüchen durch, die man wahrscheinlich so haben kann:
Wut, Verzweiflung, Unglauben, Trotz, Trauer, Ablehnung, Ignoranz, Akzeptanz, Zuversicht, Müdigkeit…
Nicht immer in dieser Reihenfolge und auch nicht nur einmal.
Momentan rauscht dieser Cocktail mehrfach am Tag durch mein Hirn und dementsprechend bin ich in keiner guten Verfassung.
Auf der Arbeit bin ich unkonzentriert und in den letzten Tage, habe ich lieber mal keine teuren Geräte angefasst und nichts wichtiges gemacht. Ein paar Opfer gab es trotzdem.
Es vergeht kein Tag an dem ich nicht mehrfach zusammenzucke, weil ich es vergessen oder verdrängt habe und ich mich auf einmal daran erinnere.
Und es vergeht kein Tag an dem ich nicht zwischen ins Bett legen und die Decke über den Kopf ziehen wollen und totaler Angriffslust schwanke.

Wenn ich so drüber nachdenke, stelle ich fest:
Ganz ohne Vorankündigung ist es nicht passiert.
Seit geraumer Zeit zieh ich mir den rechten Schuh anders an, als den linken.
Stehe – vor allem wenn ich erschöpft bin – eher mit dem linken Bein auf, als mit dem rechten.
Nehme bergab/Treppe runter lieber das linke, als das rechte Bein (v.a. um große Stufen zu überwinden)…
… und es gibt noch einige Punkte mehr, die mir nun auffallen und die sich über Monate bzw.Jahre eingeschlichen haben.

Ich mache mir immer noch täglich tausend Gedanken was jetzt wann und wie passieren wird und wie ich damit umgehen soll.
Auch die Familie wird davon betroffen sein, denn das ist keine über-Nacht-Geschichte.
Dass ich für mich die genauen Parameter nicht kenne, beschert mir einen Kontrollverlust, der mir ganz und gar nicht schmeckt.
Ich habe gerne alles im Griff: Daten, Fakten… und dann gibt es einen Plan, ein Protokoll und einen konkreten Ablauf.

Seit Tagen schreibe ich auf was ich weiß, was ich noch erfahren möchte und was ich klären möchte, um mich wieder etwas sicherer zu fühlen.
Wichtige Fakten sind:
- ich darf (und soll) weiterhin schwimmen (Kraul – nicht Brust) was mir unfassbar wichtig ist. Stände schwimmen nicht auf der Liste, wäre meine Verzweiflung noch sehr viel größer
- ich darf (und soll) weiterhin radeln (wenigstens bis der Moment kommt, an dem ich mein Bein nicht mehr über den Sattel schwingen kann)
- Pilates ist definitiv erwünscht (allerdings mit Berücksichtigung der eingeschränkten Beweglichkeit)
- Yoga ebenso (wobei die diesjährige Yoga-Kalendergirl-Challenge das Thema "Der Läufer" hat – was für eine Ironie!!!)
- Crosstrainer ist in Ordnung
- Tanzen geht auch noch ziemlich lange

Was möglichst unterbleiben sollte:
- Laufen/Gehen/Wandern/Springen (vor allem länger, auf Asphalt, mit wenig Dämpfung, bergab, mit Gewicht etc.)
- alles was stoppende/bremsende Bewegungen beinhaltet (bestimmte Ballsportarten etc.)

Meine gerade geplante Langstreckenwanderung mit Zelt (und damit zu viel Gewicht) ist erstmal gestrichen, die Alpenüberquerung ebenfalls (außer ich gehe sie nur bergauf), lange Läufe ebenso und die Städtetouren sollte ich in Zukunft eher mit dem Rad wie zu Fuß machen, bzw. mit gut gedämpften Schuhen.

Aus meiner netten Laufgruppe bin ich ausgestiegen.
Den Mädels beim Laufen zusehen kann ich grad nicht und wer sollte neben mir schon hertippeln wollen?
Noch mehr Frustration kann ich momentan nicht brauchen.

Ich muss mich gerade selbst ein bisschen bei Laune halten, was auch dadurch erschwert wird, dass mein Gewicht am besten für den Rest meines Lebens "wettkampftauglich" sein sollte…
Jedes Kilo auf der Hüfte (so hat man mir mitgeteilt) hat den dreifach negativen Effekt.
Die andere Hüfte sieht nur momentan noch besser aus und die alten Knie und Sprunggelenke (oder was davon übrig ist), wird durch die kaputten Hüften nicht weniger strapaziert.

Prinzipiell habe ich gedacht, dass jetzt alles mal "läuft" und dann das.
Ich fühl mich echt ein bisschen ausgemustert, ausgebremst und entwertet… und auf einmal seeeehr alt…
Es ist dieses immer wieder aufrappeln, was mich müde macht und mich erschöpft.
Das und die Frage:
Kann es denn nicht bitte mal einfach sein?
Wohl nicht.
Muss immer wieder etwas dazwischenkommen?
Anscheinend.
Das ist wohl das Leben.

Mein Plan für dieses Jahr:

Thorsminde – auf jeden Fall!!! Und jetzt noch viel mehr als vorher!!!
Ich war in diesem Blog schon mal auf einen Strandspaziergang eingestellt und wenn es einer werden sollte, dann ist das halt so.
Ich werde nicht auf diesen Wettkampf verzichten und wenn es der letzte mit meiner alten Hüfte ist!!!

Limmer - mal sehen (vielleicht auch nur am Sonntag um ein paar Leute anzufeuern) - wahrscheinlich aber eher nicht.
Klar kann ich auch da spazieren gehen, aber das würde mir sehr viel schwerer fallen und wenn ich da auf Asphalt Gas gebe und dann wochenlang Schmerzen habe und nicht richtig für Thorsminde trainieren kann, dann würde ich mich echt in den Hintern beißen.

Apropos Hintern beißen: das Wettkampfgewicht noch schneller zu erreichen und dann permanent zu halten wird auch nicht einfach... Essen ist kein Problem für mich.
Nicht-Essen eher...

Ich will noch nicht so schnell eine neue Hüfte. Nicht schon jetzt.
Ich kenne leider auch ein paar nicht so erfolgreiche Geschichten, welche natürlich im Hinterkopf sind.
Garantien gibt es aber nirgends.

Laufen werde also nur selten,
dann nur kürzere Strecken,
auf möglichst weichem Untergrund,
eher mit dem Vorfuß
und vor allem mit gut gedämpften Schuhen.
Keine Sprints, keine Sprünge…

Demnächst habe ich dann noch ein paar Termine, um ein paar Sachen zu klären und schauen ob es noch ein paar Dinge gibt, die ich selbst in die Hand nehmen kann.
Den Prozess kann ich nicht aufhalten, aber vielleicht kann ich ihn verlangsamen.

Das ist der aktuelle Stand zur Hüfte....

**********************************************

Leider gibt es mittlerweile ein sehr, sehr viel größeres Damoklesschwert welches über mir hängt, wogegen mir eine Hüft-OP wie ein Witz erscheint.

runningmaus 29.01.2019 15:30

Liebe Su Bee!

Mit der Liste oben, mit dem was geht (6 tolle verschiedene sportliche Sachen! :) ) und was nicht (nur zwei Sachen) kann ich etwas anfangen ... Das klingt doch machbar, und erstmal auszuhalten! Sehr gut!

Ich drück Dich, ganz liebe Grüße,
und ich freu mich, Dich in Dänemark bei den Wikingern dann zu treffen!
runningmaus


(mit der letzten Bemerkung unter den Sternen kann ich nix anfangen. So Andeutungen sind nichts für mich. Alles Gute trotzdem)

FlyLive 29.01.2019 15:32

TROTZ ist kein guter Ratgeber und tut Dir vermutlich auch nicht gut (gemeint ist dein Start beim Triathlon in Thorsminde).

Am besten, weißt es natürlich Du selbst und deshalb wünsche ich viel Erfolg und Spaß.

Sportarten die Du machen darfst können auch eine Herausforderung darstellen. Ich denke da an 24h Schwimmen, Freiwasserschwimmen ala triconer oder Radmarathons etc.

Wirst es schon für Dich passend einrichten :Blumen:

baleno15 29.01.2019 15:45

Hallo Su,

mich würde das definitiv auch erst einmal völlig aus der Bahn werfen, keine Frage. Aber Du scheinst mir im Grunde doch ein lösungsorientierter, positiver Mensch zu sein und daher bin ich mir sicher, dass Du Alternativen finden wirst.

Fokussiere Dich mehr aufs Radfahren und Schwimmen.
Überquere die Alpen mit dem Rad und auch sonst gibt es sehr viele tolle sportliche Herausforderungen fürs Rennrad. Triathlon dann eben nur kürzere Wettkämpfe, Dänemark nimmst Du natürlich dieses Jahr noch mit!

Und was die Andeutung am Ende betrifft, hoffe ich, dass sich auch das irgendwie lösen wird.

"Das Leben ist schön....von einfach war nie die Rede"

Kopf hoch und halt die Ohren steif :Blumen:

jannjazz 29.01.2019 16:16

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1432690)
Thorsminde – auf jeden Fall!!! Und jetzt noch viel mehr als vorher!!!

Ich bewundere Dich.

FMMT 29.01.2019 18:49

Und es gleicht so vieles. Ich kann, wie so oft,mit Dir mitempfinden:bussi: .
Meine Zeit nach der Diagnose war auch voller trüber Gedanken. Sport ade, Rollstuhl, wie lange, pflegebedürftig? Ich hatte keine Ahnung, was kommt, kannte einige richtig übel verlaufende Fälle hier vor Ort.
Laufen war mir zwischendurch auch nicht möglich, die Feinkoordination passte einfach nicht mehr, so dass ich dadurch meine Sehnen zu arg malträtierte.
Und doch durfte ich mir viel mehr Träume erfüllen als ich gesund zu hoffen wagte.
Klar sind manche Grenzen jetzt enger gesetzt, die Nerven, die Schnelligkeit, ich benötige zwischendurch einfach auch mal Zeit zum Abschalten, aber andere früher scheinbar feste Grenzen öffneten sich. Ich kann mich Stand heute nicht beklagen und bin hochzufrieden:liebe053: .
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du in ein paar Jahren das gleiche Gefühl genießen darfst, toi, toi, toi:Blumen: :Blumen: :Blumen:

lilanellifant 29.01.2019 19:58

Es ist schön, wieder von dir zu hören, auch wenn die Nachrichten nicht wirklich toll sind. :Blumen:

Ich drücke dir nach wie vor die Daumen, hoffe, dass du einen Weg findest, der dich - wenn auch mit evtl Einschränkungen, aber trotzdem - glücklich macht und kann verstehen, dass es dich hin- und herwirft. Aber jeder Sturm geht einmal vorüber und ich wünsche dir, dass du dann gestärkt wieder nach vorne sehen kannst! :bussi:

Pantone 29.01.2019 21:29

Liebe Su,

das ist großer Mist.

Die guten Seiten:

- Du hast gemerkt, dass Du Dich selbst beschummelt hast (sehr gute Selbstreflexion).
- Du kannst weiterhin mehr machen als Du aufgeben musst (im Ergebnis also theoretisch positiv).
- Du kannst selbst den Plan vorgeben, was Du wann machen lässt (Du behältst die Kontrolle und das ist Dir wichtig, wenn ich das richtig herausgelesen habe).
- Du bist in guter Gesellschaft (Boris Becker, Heiner Brand, Andy Murray, etc.)
- Du hast angefangen, das Alte abzuschließen, indem Du Dein Trainingsbuch entsorgt hast (gehandelt statt weinend geschmollt).

Eine Freundin von mir sagt immer: "Keinen Widerstand aufbauen und das Leben so annehmen wie es ist." Klingt total behämmert, stimmt aber. Ist nur oft schwer umzusetzen.

Wenn eine das hinbekommt, dann DU :bussi: .

Liebe Grüße
Pantone

sybenwurz 29.01.2019 21:44

Everything is good in the end.
If it is not good, it is not the end.

TiJoe 30.01.2019 06:08

https://www.youtube.com/watch?v=J86zYZGApkc

:Blumen:


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