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Hafu 22.07.2021 13:52

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1612885)
Nordstream 2 ist jetzt übrigens durch. Sehr gut, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben. Und absolut im Interesse Deutschlands.

Ich würde bezweifeln, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben.

Und das oberste Interesse Deutschlands sollte die Energiewende sein. Das Verbrennen von Erdgas ist für das Klima ein kleines bisschen besser als das Verbrennen von Kohle, aber das reicht bei weitem nicht aus, um die verbindlich geschlossenen Verträge des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

El Stupido 23.07.2021 09:52

Wie bereits erwähnt Landespolitik, keine Bundespolitik, allerdings mit großer Tragweite:

Zitat:

Mit einem Misstrauensvotum will die AfD im Erfurter Landtag Ministerpräsident Ramelow stürzen - AfD-Rechtsaußen Höcke soll ihn ersetzen. Dass das gelingt, ist praktisch ausgeschlossen. Für Aufregung sorgt das angekündigte Abstimmungsverhalten der CDU.(...)

Siebenschwein 24.07.2021 08:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612968)
Ich würde bezweifeln, dass die Streitigkeiten damit ein Ende haben.

Und das oberste Interesse Deutschlands sollte die Energiewende sein. Das Verbrennen von Erdgas ist für das Klima ein kleines bisschen besser als das Verbrennen von Kohle, aber das reicht bei weitem nicht aus, um die verbindlich geschlossenen Verträge des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

Ich bin da sehr entspannt, was NS2 angeht: die Energiewende kommt sowieso, egal wo die hoffentlich schwindenden Mengen Erdgas herkommen. Dann hat Putin eine Pipeline an der Backe, die sich niemals amortisiert. Als Druckmittel lässt sie sich dann auch nicht mehr einsetzen- also eigentlich eine gute Situation für alle Beteiligten ausser unseren kyrillischen Freund, den lupenreinen Demokraten.
Also: fertig bauen, damit die Amerikaner merken, wo sie sich einmischen dürfen und wo nicht. Und dann den sich wandelnden Markt entscheiden lassen, dass das Ding eine Fehlinvestition war.

JensR 24.07.2021 10:00

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1613184)
Ich bin da sehr entspannt, was NS2 angeht: die Energiewende kommt sowieso, egal wo die hoffentlich schwindenden Mengen Erdgas herkommen. Dann hat Putin eine Pipeline an der Backe, die sich niemals amortisiert.

D bezieht derzeit > 50% der Energie aus Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und Erdgas.

Bei Windkraft gibt es jeweils erbitterten Streit um neue Windparks usw. Ich vermute, dass der Anteil von Erdgas (16%) mittelfristig eher steigen wird, während Kohle- und Kernenergie sinken. Ich glaube nicht, dass sich Putin aktuell grosse Sorgen macht.

JENS-KLEVE 24.07.2021 10:54

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1613190)
D bezieht derzeit > 50% der Energie aus Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und Erdgas.

Bei Windkraft gibt es jeweils erbitterten Streit um neue Windparks usw. Ich vermute, dass der Anteil von Erdgas (16%) mittelfristig eher steigen wird, während Kohle- und Kernenergie sinken. Ich glaube nicht, dass sich Putin aktuell grosse Sorgen macht.

Ich habe eine moderne Gasheizung und einen Gasherd zum kochen. Ich behaupte damit sehr umweltfreundlich unterwegs zu sein. Wer mal im Urlaub mit Gas gekocht hat weiss, dass man da die Glasflasche nicht leerbekommt. Und die modernen Brennwertanlagen sind sehr effizient.

Hafu 24.07.2021 11:04

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1613200)
Ich habe eine moderne Gasheizung und einen Gasherd zum kochen. Ich behaupte damit sehr umweltfreundlich unterwegs zu sein. Wer mal im Urlaub mit Gas gekocht hat weiss, dass man da die Glasflasche nicht leerbekommt. Und die modernen Brennwertanlagen sind sehr effizient.

Behaupten kannst du das, aber man kann den Co2-Abdruck von Gas auch messen:



Gas zum Heizen ist natürlich ein kleines bisschen besser als Öl oder gar Kohle, aber es taugt definitiv nicht als Beitrag zur Energiewende, wenn man dem Klimawandel begegnen will, weil man da mit Co2-Reduzierungen in der Größenordnung von 20% nicht weit kommt, wenn es für das Klima deutlich bessere Alternativen gibt.

(P.S.:Nicht falsch verstehen: ich sitze derzeit auch noch im Glashaus, denn unser Grill z.B. läuft auch mit Gas, wird aber nicht allzu oft benutzt. Wir kochen allerding mit Strom, den wir selbst auf dem Dach produzieren.
Andererseits steht 'nen Ölbrenner bei uns auch noch im Keller, der aber nur noch an extrem kalten Tagen zum Einsatz kommt, wenn Solarthermie und Strom zum Heizen nicht ausreichen. )

JENS-KLEVE 24.07.2021 11:16

Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Mo77 24.07.2021 12:32

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1613203)
Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Wie viel Silizium und selten Erden sind in deiner Brennwerttherme verbaut?

JENS-KLEVE 24.07.2021 18:12

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1613206)
Wie viel Silizium und selten Erden sind in deiner Brennwerttherme verbaut?

Du kannst ja dem Hersteller Vissmann eine email schreiben, und mir anschließend davon berichten, damit ich weiß wen ich wählen soll:bussi:

Siebenschwein 24.07.2021 21:49

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1613203)
Gasheizung ist ja nicht gleich Gasheizung. Ich sprach von moderner Brennwerttechnologie. Diese Technik arbeitet sehr effizient. Natürlich kann man das noch messen, aber meines Wissens ist es nicht nur viel sparsamer, sondern auch sauberer in der Verbrennung. Moderne Gasheizungen bei gut isolierten Gebäuden sind nicht unser Problem. Es gibt noch so viele Gebäude,, auch große öffentliche Gebäude, die mit alten Ölheizungen arbeiten und bei schlechter Isolierung quasi permanent durchballern. Meine alte Schule z.b. mit Fenstern, die richtig zugingen.:Huhu:

Klar bist Du effizient unterwegs, das bestreitet niemand. Aber eben nicht CO2- neutral.
Du kannst direkt aus Deinem Gasverbrauch in m3 die CO2-Menge berechnen. Pro Volumeneinheit Methan entsteht die gleiche Menge CO2.
Ein bisschen mit Molmasse und Molvolumen spielen, und Du hast es in kg.

merz 26.07.2021 17:33

Browser Ballett / Funk: Der Laschet-Schnitt

https://www.youtube.com/watch?v=fIVPsYH2W8I

ich findes es mässig witzig, dazu ist es zu realisitätsnah und in der Form etwas gewagt - warum ist es doch interessant?

Es zahlt negativ ein auf diese komische Darstellung von "Mainstreammedien", "Staatsfunk", "sind doch alle kontrolliert", mmh, ja, die sind von den Öffentlich-Rechtlichen

m.

P.S:: Hafu hat nichts damit zu tun :)

qbz 26.07.2021 17:45

Die Anstalt hat sich am 23.7. mit dem Bundestagswahlkampf und der Presse satirisch beschäftigt. Vor der Sommerpause werfen Max Uthoff und Till Reiners gemeinsam mit Antonia von Romatowski und Michael Altinger einen satirischen Blick auf das kommende politische Großereignis und ergründen den Status quo der Parteien auf dem Weg zur Bundestagswahl.

LidlRacer 28.07.2021 18:12



Umweltverbände werfen Laschet Falschaussage zur Kohlekommission vor
Der Kanzlerkandidat verteidigte im ZDF den Kohleausstieg bis 2038 und berief sich auf Umweltverbände. Diese dementieren; sie hätten vielmehr ein früheres Datum gefordert.


Morgen mehr dazu in der Monitor-Sendung ...
https://www1.wdr.de/daserste/monitor...chutz-100.html

Laschet ist #UNWÄHLBAR

JENS-KLEVE 28.07.2021 21:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1614195)
Laschet ist #UNWÄHLBAR

Ich wollte dieses Jahr sowieso lieber eine Partei statt einer Person wählen ✅

LidlRacer 29.07.2021 23:29

Extra 3 - Der Irrsinn der Woche:
Armin Laschet: Lachend ins Kanzleramt


Wäre lustig - wenn's nicht traurig wäre.

Schwarzfahrer 30.07.2021 10:26

Das Monitor-Plakat ist höchst manipulativ. Laschet bezieht sich mit der Aussage zu 2038 richtigerweise auf die gesamte Kohlekommission, die als Gremium tatsächlich 2038 vorgeschlagen hat. Er manipuliert höchstens darin, daß er von den Mitgliedern der Kommission neben den Wissenschaftlern gerade Greenpeace und BUND hervorhebt, und damit den Eindruck erweckt, daß auch diese für 2028 waren (aber nicht nur diese). Dem gegenüber steht das Minderheits-Sondervotum mit dem früheren Datum, das aber bezüglich der Kommissionsempfehlung kein Gewicht hat, außer einer Information. Daraus eine Lüge zu konstruieren finde ich schon etwas übertreiben.

Übrigens ein Hinweis: der Link führt etwas in die Irre:
"Tokyo Olympics: How Austria’s Anna Kiesenhofer went from Cambridge University Cycling Club to women’s road race gold" - deutich lesenswerter, als die Monitor-Seite :)
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1614195)
Laschet ist #UNWÄHLBAR

Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Matthias75 30.07.2021 10:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1614425)
Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Grundsätzlich gebe ich dir recht. Es wäre wünschenswert, wenn sich die politische Diskussion und vor allem der Wahlkampf wieder mehr auf sachlicher Ebene abspielen würde.

Zum Thema Regierung vs. Opposition eine Anmerkung: Die Opposition hat den riesengroßen Vorteil, dass sie im Zweifel nichts beschließen muss (das ist Aufgabe der Regierung), sondern sich als Kontrollinstanz für die Regierung ansehen kann. Wenn etwas schnell beschlossen werden muss oder große Mehrheiten erforderlich sind, kann man die Opposition ins Boot holen.

Für mich entscheidend ist aber der erste Punkt: Laschet wirkt im gesamten Wahlkampf nicht wie ein "Entscheider". Corona? Erstmal abwarten. Klima? Bloß nichts überstützen. etc. Zudem hat er immer Söder im Nacken sitzen, der es deutlich besser schafft, sich als starken Mann zu positionieren. Laschet wirkt ingesamt eher schwach, auch, weil er und seine Partie sich zu kaum einem Punkt klar äußern. Siehe das schwammige Wahlprogramm.

Und ja, das macht ihn FÜR MICH PERSÖNLICH unwählbar. Andere mögen das anders sehen.

Baerbock mag zwar öfter anecken und hat weniger Regierungserfahrung, wirkt aber so, als hätte sie eine klare Vorstellung, was sie und ihre Partei erreichen wollen. Klar, das kommt bei vielen nicht gut an und verschafft ihr nicht nur Sympathien. In der summe erscheint es mir aber klarer und ich hätte bei ihr mehr Hoffnung auf einen politischen und gesellschaftlichen Wandel.

M.

LidlRacer 30.07.2021 11:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1614425)
Übrigens ein Hinweis: der Link führt etwas in die Irre:
"Tokyo Olympics: How Austria’s Anna Kiesenhofer went from Cambridge University Cycling Club to women’s road race gold" - deutich lesenswerter, als die Monitor-Seite :)

Ähm, ja, sorry! Mein Link ging knapp daneben. Da der Monitor-Beitrag zu der Zeit noch nicht online war, sollte es dieser Zeit-Artikel mit gleicher Richtung sein:
https://www.zeit.de/politik/deutschl...k-energiewende

Monitor ist jetzt aber auch da:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor...chutz-100.html

Und, nein! Nicht Monitor ist manipultiv sondern Laschet ist es, wie aus all diesen Beiträgen sehr klar wird.

Matthias75 30.07.2021 11:27

Laschet scheint auch bei bei seinem Buch abgeschrieben zu haben.

Bewerten möchte ich das gar nicht. Ich bin lediglich auf die Umgang der Presse damit gespannt.

M.

Roini 30.07.2021 11:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1614425)
Ich finde diese Polarisierung zunehmend bedenklich. Für die einen ist Laschet unwählbar, für die anderen Baerbock oder die Grünen, oder die AfD - das ist nicht mein Bild einer parlamentarischen Demokratie, in der an sich gleichwertige Ideen und Parteien mit vergleichbaren Grundwerten um die Gunst verschiedener Wählerprioritäten konkurrieren. In meinen ersten 30 Jahren in Deutschland hatte ich das Bild, daß zwar jeder seine Präferenzen hat bezüglich der Parteien, aber grundsätzlich jede Option eine akzeptable oder zumindest erträgliche Lösung darstellt, weil ja auch die Opposition als anerkannte Gestaltungskraft gesehen wurde. Wenn das verloren geht, geht damit auch die Chance verloren, aus der Interaktion von Regierung und Opposition kreativ Neues fürs Land hervorzubringen. Schade.

Deine Beiträge lassen mich in letzter Zeit immer wieder virtuell den Kopf schütteln :Blumen:

sybenwurz 30.07.2021 12:41

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1613236)
Du kannst direkt aus Deinem Gasverbrauch in m3 die CO2-Menge berechnen.

Ich verbrauche pro Jahr mit meinem Gasherd eine 11kg Flasche Propangas.
Da fang ich nicht das Rechnen an.

merz 30.07.2021 14:04

easy, ungefähr mal 3

m.

Schwarzfahrer 30.07.2021 14:37

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1614429)
Für mich entscheidend ist aber der erste Punkt: Laschet wirkt im gesamten Wahlkampf nicht wie ein "Entscheider"....Laschet wirkt ingesamt eher schwach,

Darin stimme ich Dir zu. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das sein Charakter ist (dazu weiß ich zu wenig von seiner Amtsfürung in NRW), oder ob das ein Versuch ist, bis zur Wahl nirgendwo zu sehr anzuecken; ich habe z.B. den Eindruck, daß er sehr darauf bedacht ist, seine von Merkel teilweise extrem abweichende Meinungen allzu offen und klar zu äußern.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1614429)
...Söder, ... der es deutlich besser schafft, sich als starken Mann zu positionieren. Baerbock ... wirkt aber so, als hätte sie eine klare Vorstellung, was sie und ihre Partei erreichen wollen.

Ja, die letzten beiden klingen recht klar, wobei ich Söder als Opportunisten einschätze, der jederzeit sich um 180 Grad dreht, wenn es seine Interessen verlangen. Beide stellen allerdings Positionen dar, die für mich absolut nicht wünschenswert sind. Laschet ist auch weit von einem Kanzler weg, wie ich ihn mir schnitzen möchte, aber bei ihm sehe ich (auf Grund gelegentlich einzeln aufblitzenden Äußerungen) zumindest eher die Chance, daß er hinter seiner wischi-waschi Darbietung Ziele verfolgt, die sich mit meinem Vorstellungen vereinbaren lassen. Ist auch noch sehr dünn, um wahlentscheidend zu sein; es ist halt schwer zwischen Pest und Cholera zu wählen, wenn man die Stimme nicht einer Kleinpartei schenken will, die zwar am ehesten zu meinen Vorstellungen passt, die aber kaum die 5%-Hürde knacken dürfte...

Schwarzfahrer 30.07.2021 14:41

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1614441)
Deine Beiträge lassen mich in letzter Zeit immer wieder virtuell den Kopf schütteln :Blumen:

Kannst Du Dein Problem erläutern? Was ist an der Hervorhebung Dein Problem? Ich wünsche mir eine Parteienlandschaft (und entsprechende Wählergruppen), die die gleichen Grundwerte und gesellschaftlichen Grundvorstellungen teilen, und damit für den jeweils anderen auch akzeptabel sind. Und liste drei Beispiele auf, die m.M.n. in den letzten Jahren für zunehmend extrem divergierende Wertesysteme eintreten, und damit meine Wunschvorstellung eben nicht erfüllen.

Matthias75 30.07.2021 15:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1614481)
Darin stimme ich Dir zu. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das sein Charakter ist (dazu weiß ich zu wenig von seiner Amtsfürung in NRW), oder ob das ein Versuch ist, bis zur Wahl nirgendwo zu sehr anzuecken; ich habe z.B. den Eindruck, daß er sehr darauf bedacht ist, seine von Merkel teilweise extrem abweichende Meinungen allzu offen und klar zu äußern.

Ja, die letzten beiden klingen recht klar, wobei ich Söder als Opportunisten einschätze, der jederzeit sich um 180 Grad dreht, wenn es seine Interessen verlangen.
...

Zu beiden fällt mir immer das Zitat von Walter Scheel ein:

Zitat:

"Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen."
Wenn ein Politiker zu sehr darauf schielt, was ihm Stimmen einbringt, ist er aus meiner Sicht für eine Führungsposition ungeeignet. Ich erwarte von einem zukünftigen Bundeskanzler, dass er auch und gerade im Wahlkampf in der Lage und bereit ist, zu erklären, wofür er steht und diese Überzeugungen auch zu verteidigen.

M.

Schwarzfahrer 30.07.2021 15:19

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1614487)
Zu beiden fällt mir immer das Zitat von Walter Scheel ein:...

Ja, der war noch ein wahrer Idealist. Die heutigen Realisten schauen eher auf Müntefering:
Zitat:

„Es ist unfair, Politiker an ihren Wahlversprechen zu messen“
.

Flow 30.07.2021 16:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1614397)

Ich dachte, "Extra 3" wäre lustiger ... oder kommt der Humor in der zweiten Hälfte ?
In den ersten zwei, drei Minuten sah ich lediglich niveauloses Laschet-Bashing ...

Traurig, falls das für die Qualität der öffentlich-rechlichen Satire steht ...

trithos 31.07.2021 11:27

Als unabhängiger österreichischer Beobachter wundere ich mich gerade, dass "#Laschetschreibtab" hier kein Thema ist. Oder hab ich´s übersehen? Hat es sogar schon auf orf.at geschafft.

https://orf.at/stories/3223009/

Oder (Achtung Polemik :Cheese: ) Ist Abschreiben nur schlimm, wenn es eine Grüne macht?

captain hook 31.07.2021 12:02

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1614440)
Laschet scheint auch bei bei seinem Buch abgeschrieben zu haben.

Bewerten möchte ich das gar nicht. Ich bin lediglich auf die Umgang der Presse damit gespannt.

M.

War schon Thema. Hat aber niemanden interessiert.

Mo77 31.07.2021 19:41

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1614625)
War schon Thema. Hat aber niemanden interessiert.

Er geht auch anders damit um.
Das Ausmaß scheint auch ein anderes sein.

Jetzt ist eh erst mal 2017 Brexit Manuel Sarrazin auf der Agenda..?.

El Stupido 03.08.2021 09:49

Ich packe es mal in diesen Thread:

Zitat:

#Laschet macht Wahlkampf in #Swisttal und spricht mir ab betroffen zu sein, weil ich ihn filme... Wtf?!

Im Keller und Erdgeschoss ist bei uns alles kaputt. Der Schaden liegt bei ca. 200.000 Euro.
Aber wenn ich Filme kann ich ja bestimmt nicht betroffen sein.
#laschetlasset



Im Tweet auch das angesprochene Video.

HerrMan 03.08.2021 10:01

Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

El Stupido 03.08.2021 10:05

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1614978)
Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

Es geht ja nicht um den medialen Umgang.
Konkret wird Laschet in der Szene vorgeworfen, die Situation für Wahlkampf zu nutzen statt wie auch immer zu helfen.
Dann der filmenden Person aber direkt abzusprechen, selbst betroffen zu sein ist wenig souverän.

Vor Jahren dachten wir hier arrogant "wie können die Amis so blöd sein, den Trump zu wählen?" und jetzt sind wir hier dabei, Laschet ins Kanzleramt zu befördern. :Maso:

Siebenschwein 03.08.2021 10:07

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1614978)
Ich mag Laschet auch nicht.

Warum man aber den medialen Umgang mit Flutopfern zum zentralen Entschundungskriterium einer Bundestagswahl erhebt, hab ich schon bei Schröder nicht verstanden.

Das Volk bekommt mal wieder das, was ihm entspricht.

Sollten Empathie und Krisenmanagement nicht mehr zu den geforderten Kernkompetenzen von Politikern gehören, hast Du sicher recht.
Ansonsten ist es genau das, wonach man ihn beurteilen sollte.

HerrMan 03.08.2021 10:53

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1614982)
Sollten Empathie und Krisenmanagement nicht mehr zu den geforderten Kernkompetenzen von Politikern gehören, hast Du sicher .

Bei der ex post - Besichtigung einer Flutkatastrophe würde ich nicht von Krisenmanagement sprechen. Zumindest nicht auf dieser Entscheidungsebene. Die operative Bewältigung der Aufräumarbeiten managen und verantworten andere.

Empathie ist sicher sehr wichtig, wenn ich meine Bürgermeisterin wähle. Beim Bundeskanzler nimmt die Gewichtung der Empathie deutlich ab. Als Beispiel passt hier die Flüchtlingskrise, in der die von mir sonst so verehrte Merkel ein Hauch zu viel Empathie zeigte.

Schwarzfahrer 03.08.2021 10:57

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1614981)
Vor Jahren dachten wir hier arrogant "wie können die Amis so blöd sein, den Trump zu wählen?" und jetzt sind wir hier dabei, Laschet ins Kanzleramt zu befördern. :Maso:

Ich finde, beides hat viel mit der Qualität der Alternativen zu tun...

El Stupido 03.08.2021 13:06

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1614995)
Bei der ex post - Besichtigung einer Flutkatastrophe würde ich nicht von Krisenmanagement sprechen. Zumindest nicht auf dieser Entscheidungsebene. Die operative Bewältigung der Aufräumarbeiten managen und verantworten andere.

Die, die letztenendes dann aber alles managen können dies - gerade bei Lagen solchen Ausmaßes - nur mit Hilfe "von oben".
Ohne Zuweisung von Personal und Geldern ist eben das Ausführen von Hilfe nicht möglich. Und da verspricht man sich eben Zuspruch und auch konkrete Zusagen vom Ministerpräsidenten. Wenn er dies nur bedingt kann dann ist das eine Sache. Wenn er die Besuche vor Ort aber sehr offensichtlich nutzt um Bilder zu erzeugen dann ist das mehr als nur unglücklich.


Zitat:

Empathie ist sicher sehr wichtig, wenn ich meine Bürgermeisterin wähle. Beim Bundeskanzler nimmt die Gewichtung der Empathie deutlich ab. Als Beispiel passt hier die Flüchtlingskrise, in der die von mir sonst so verehrte Merkel ein Hauch zu viel Empathie zeigte.
Natürlich muss man in gehobener Position hier und da unpopuläre Entscheidungen treffen. Das ist jedoch kein Freibrief dafür, jegliche Empathie abzulegen.
Was wäre denn 2015 ff. die Alternative gewesen? "Absaufen"?

HerrMan 03.08.2021 14:23

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1615014)
Die, die letztenendes dann aber alles managen können dies - gerade bei Lagen solchen Ausmaßes - nur mit Hilfe "von oben".
Ohne Zuweisung von Personal und Geldern ist eben das Ausführen von Hilfe nicht möglich.

Es herrscht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass hier der Geldhahn aufgemacht werden muss. Das kann der Laschet so wie jeder x-beliebige andere Politiker auch. Das ist für mich aber noch kein 'Krisenmanagement'. Zumal Geld spätestens seit Corona in der Politik überhaupt keine Bedeutung mehr zu haben scheint.

HerrMan 03.08.2021 14:26

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1615014)
Das ist jedoch kein Freibrief dafür, jegliche Empathie abzulegen.
Was wäre denn 2015 ff. die Alternative gewesen? "Absaufen"?

Wer hat denn hier von "jeglicher Empathie ablegen" geschrieben. Eh super, dass du dieses Thema gleich noch mal vertiefen willst und einen so geschickten Einstieg gewählt hast. Jetzt bräuchte ich nur noch schreiben, dass man ja nicht gleich "Ihr Kinderlein kommet" singen braucht, und schon können wir sicher sein, das es eine fruchtbare Diskussion wird. :Lachen2:

Hafu 03.08.2021 15:22

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1615026)
Es herrscht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass hier der Geldhahn aufgemacht werden muss. ...

Da bin ich mir gar nicht so sicher, wie breit dieser Konsens tatsächlich ist.

Bedingt durch die bevorstehende Bundestagswahl versuchen die regierenden Politiker nach meiner Einschätzung durch proaktives Zusagen "unbürokratischer Hilfen" eine gesellschaftliche Diskusion, ob die Allgemeinheit tatsächlich für alle flutbedingten Schäden von Privatleuten aufkommen muss, unabhängig davon, ob diese sich um einen entsprechenden Versicherungsschutz bemüht haben, ob sie nicht ohnehin soviel Rücklagen haben, um ihre Schäden selbst zu tragen oder ob sie nicht leichtfertig in Gebieten gebaut haben, in denen ein erhöhtes Hochwasserrisiko besteht.

In Bayern war eigentlich die Soforthilfe für Hochwasseropfer seit dem 1.1.2019 abgeschafft worden und Hausbesitzer z.B. , die bei den Überflutungen im Mai und Juni in Franken nicht versichert waren, blieben auf ihren Schäden sitzen.
Jetzt im Juli mitten im Bundestagswahlkampf, in dem sich Herr Söder gegenüber Herrn Laschet zu positionieren versucht, wurden die zwei Jahre zuvor auf den Weg gebrachten Gesetze uind Verordnungen mal eben zurecht gebogen, um weiterhin die Allgemeinheit als Hauptverantwortlichen für Überflutungsschäden heran zu ziehen.

Das Problem ist, dass dies nicht die letzten Schäden durch die gerade erst so richtig in Fahrt kommende Klimakatastrophe sein wird und der Staat absehbar überfordert sein wird, wenn er in Zukunft immer für derartige Schäden gerade stehen soll. Solches Geld fehlt dann bei den ureigensten Aufgaben des Staates: in der Bildungspolitik, im Ausbau der Infrastruktur (inklusive Klimawandelschutz-Insvestitionen) etc.
"Unbürokratische Soforthilfe" gilt nach Experteneinschätzung sogar als kontraproduktiv, da sie den Anreiz in private Vorsorgemaßnahmen zu investieren untergräbt.


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