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Rein subjektiv habe ich aber für mich auch die Erfahrung gemacht dass mich regelmäßige 3h-Einheiten weiter bringen als die Zeit in 6h oder noch längere Einheiten zu investieren. Schwierig ist bei sehr langen Einheiten immer das Thema Regeneration. Nach 3h GA1 kann ich am anderen Tag auch noch mal 3h GA1 fahren, nach einer 6h oder mehr Einheit ist am nächsten Tag eher Ruhe oder Rekom angesagt. Für Ultracycling und für den Kopf sollte man auch mal 2 Tage 2 richtig lange Einheiten hintereinander machen damit man am 2. Tag auch mal spürt wie es ist mit deutlicher Vorermüdung zu fahren. Da dürfen am 2. Tag auch ein paar Berge im Weg stehen, die muss man im WK auch irgendwie hoch wenn man schon ein paar hundert Kilometer in den Beinen hat. Krafteinteilung ist neben Ernährung und Schlaf das A & O auf den Ultradistanzen. |
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Keysessions sind es aber nicht, dafür sind sie meiner Ansicht nach zu kurz. Du hast Erfahrung mit Mehrfach-Ironmans, daher lese ich interessiert Deine Sicht. Aus meiner Perspektive wirkt die Trainingsdauer, die Du oben skizzierst, sehr gering. Das ist interessant. "Nach 3h GA1 kann ich am anderen Tag auch noch mal 3h GA1 fahren": Diesen Satz musste ich mehrfach lesen. 3 Stunden GA1 auf der Straße kann ich jeden Tag fahren, bis mir langweilig wird. 3 Stunden GA1 auf der Straße ist für mich etwas für den Dezember; ab dem Frühling wäre das für mich praktisch ein Entlastungstag. Ich schreibe das nicht, um mich als großer Rad-Champion hinzustellen, der ich nicht bin. Aber wie soll das gehen, wenn man nach 6 Stunden GA1 einen Ruhetag braucht? Die Protagonisten hier wollen täglich das Doppelte fahren, mit ordentlich Gepäck am Rad, zehn Tage hintereinander, und nachts teilweise sehr wenig schlafen. :quaeldich: |
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Erstmal vielen Dank für die lebhafte Diskussion. Es gefällt mir sehr, dass das Thema so gut ankommt.
Das Thema Trainingsumfang ist natürlich schon so eine Sache. Die Diskussion um notwendige Trainingsumfänge gibt es ja auch im Triathlon zu hauf, beim Ultracycling ist das ganze dann noch verstärkt, weil es ausgeschlossen ist, die Renndistanzen im Training mal zu fahren. Lange Einheiten sind natürlich ein wesentlicher Bestandteil des Trainingskalender. Eine lange Einheit beginnt bei mir so ab 6h. Davon bin ich auch im Dezember und Januar auch schon einige Gefahren. Und es sind noch viele weitere Einheiten geplant, auch mit Übernachtung und Verpflegung. Der Charakter dieser Trainingsfahrt ist aber schon anders als beim Triathlontraining. Bei meinen langen Ausfahrt fahre ich z.B. mit unzureichender Verpflegung los, so dass ich unterwegs gezwungen bin, mir Verpflegung zu besorgen und mit dem gefundenen zurecht zu kommen. Das trainiere ich dann immer gleich mit. Trotzdem ist der Tag nach einer 6h Ausfahrt natürlich gelaufen, nicht weil ich dann körperlich total erschöpft bin, sondern weil einfach die Tageszeit rum ist. Es ist ja nicht mit dem Fahren getan, Vor- und Nachbereitung kosten ja auch Zeit. Solche Ausfahrten gehen realistisch nur an den Wochenende. Ich bin auch nicht bereit, dem Sport alles Andere unterzuordnen, von daher habe ich mir schon vor Jahren angewöhnt, mich nicht an den Umfängen zu orientieren, die man machen sollte, sondern an dem was ich machen kann (und will). Im Wettkampf zeigt sich dann, wofür es gereicht hat. Damit komme ich ganz gut zurecht. Wer sich gerne tiefer in das Training für Ultracycling einhören möchte, dem empfehle ich die Folge 216 des Sitzfleisch Podcast mit Christoph Strasser. Christoph geht dort recht detailliert darauf ein, wie sich sein Training über die Jahre geändert hat, weg von enormen Umfängen, hin zu mehr Qualität. Parallelen zum Triathlontraining sind erkennbar. |
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"Qualität" wird immer wieder missverstanden als "Trainingseinheit mit hoher Intensität". Eine hohe Trainingsqualität kann jedoch auch durch ruhiges, umfangreiches Training gegeben sein. Umgekehrt können Einheiten an der anaeroben Schwelle Junkmiles darstellen. Es kommt bei der Trainingsqualität immer darauf an, was man erreichen möchte. Bei Profis wie Strasser darf man nicht übersehen, welche hohen Trainingsumfänge selbst bei einer Verschiebung der Trainingsschwerpunkte hin zu einem höheren Anteil intensiver Einheiten im Spiel sind. Dabei muss man das ganze Bild der letzten Jahre betrachten. Sonst gerät man als Amateur auf die falsche Fährte. Studien zeigen sehr überzeugend, dass die Performance auf längeren Strecken ganz entscheidend von den Trainingsumfängen abhängt. Es gibt immer wieder mal Ausnahmen bei sehr talentierten Leuten, aber das sind eben Ausnahmen. --- Klar, an einem Tag mit 6 Stunden Rad macht man nicht mehr viel anderes. Das geht für Amateure nur am Wochenende. |
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Stefan setzt in seinem Training gerade in den frühen Phasen im Winter stark auf allgemeine Fitness und Gesundheit. Da ist dann viel Kraft- und Beweglichkeitstraining dabei, Fremdsportarten (Laufen, Schwimmen, Skifahren) werden eingebaut. Die richtig langen Radeinheiten kommen bei ihm dann erst viel später, dafür ist die Steigerung dann schneller. Ihre längste Trainingseinheit waren letztes Jahr 4 Tage mit 900km, kommt also alles noch. |
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Stefan wird aber sicher seine Gründe für dieses individuelle Konzept haben. |
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Stefan Barth war auch schon in diversen Podcast zu Gast, unter anderem bei Enjoyyourbike - Folge 130. Wer mag, kann gerne mal rein hören. |
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