Das Problem an der derzeitigen Situation ist doch, dass kein Gesamtkonzept hinter der Rettung steht. Jede der Möglichkeiten die Kriese zu lösen wird jemandem wehtun. Nur genau das will man ja nicht. Deswegen wurschtelt man sich so halb durch. Das bestehende Problem wird dadurch aber nur noch größer. Im Zuge der Rettungsbemühungen werden so ganz nebenbei noch einige fundamentale zivilisatorische Prinzipien über Bord geworfen.
mal so als Beispiel:
Ein Staat besitzt ein Staatsvolk, das sich als Schicksalsgemeinschaft versteht. Daraus ergibt sich unter anderem die Haftung der Bürger für Ihren Staat. Das bedeutet konkret: Wenn ein Staat ein Problem mit der Finanzierung seiner Aufgaben hat, muss er sich die benötigten Mittel von seinen Bürgern holen, oder aber an seinen Aufgaben sparen. Genau das wird jetzt aber nicht gemacht. Nein, es sollen die Bürger eines anderen Staates haften.
Die gegenseitige Haftung innerhalb eines Staates mag dem einen oder anderen schon nicht gerecht vorkommen. Ist sie auch nicht in allen Fällen, jedoch gelten für jeden Bürger eines Staates die gleichen Regeln. Wir besitzen unsere drei Gewalten und wer in unserem System einen Vorteil erreicht hat ihn "ehrlich" verdient.
Jetzt kommt jemand daher, der nicht nach unseren Regeln spielen muss aber zusammen mit uns spielen will und darf. Klar gibt das Probleme. Wäre so, als würde beim Wettkampf einige Athleten Windschatten fahren dürfen und andere nicht.
Ich könnt mich noch immer wahnsinnig drüber aufregen, wenn ich daran denke, wie eine hoch verschuldete spanische Baufirma deren wirtschaftlicher "Erfolg" auf überbewerteten Immobilien und einer laxen Kreditvergabe beruhte, einen mehr oder weniger wirtschaftlich gesunden deutschen Baukonzern übernehmen konnte. Das wirklich tragische an der Geschichte ist, dass jetzt eine gemeinsame europäische Haftung für die Kredite erfolgt, durch die dieses Geschäft laufen konnte.
Nur eines der viele Beispiele ;-)
ps: Auch im Falle einer Haftung der z.b. spanischen Bürger würde wir eine mittelbare Teilhaftung erfahren, da durch die wirtschaftliche Verflechtung ein spanischer Kaufkraftverlust zu einem gewissen Teil auch hier ankommen würde. Gleichzeitig gäbe es jedoch auch einige positive Auswirkungen aufgrund des dortigen Kaufkraftverlustes. Davon profitieren dann z.b. Spanienreisende.
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