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kullerich 17.10.2024 11:22

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760663)
Der Verkehr ist echt ätzend.
Man fragt sich wo die paar Einheimischen alle hinfahren müssen oder wollen.
Das es überwiegend keine Touristen sind sieht man an den Autos.

1998 war im Vergleich fast gar kein Verkehr, da war der Highway nicht mal 2-spurig.


Auch ich bin erstaunt - aber meine First-Hand-Erinnerungen sind von 1993.....

tridinski 17.10.2024 11:26

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1760690)
Auch ich bin erstaunt - aber meine First-Hand-Erinnerungen sind von 1993.....

1993 gab es wahrscheinlich gar nicht so viele Autos in Kona wie jetzt hier auf einzelnen Bildern drauf sind ;)

meine Erinnerungen sind jedenfalls ganz frisch von 2022 aber so wie auf Arnes Bildern hab ich das nur ganz selten gesehen. Auch selber im Auto waren da nur selten solche Schlangen bzw. Staus :confused:
(und 22 war das Jahr mit den beiden Rennen DO+SA, theoretisch also doppelt so viele Athleten in Town)

dondready 17.10.2024 17:25

Auch ich melde mich mal mit meinen ersten Eindrücken kurz zu Wort. Ich bin Sonntagabend angekommen. Kurzer Stopover via SFO mit 2,5h Aufenthalt, die man aber auch braucht wegen der langen Schlange bei der Customs Immigration und des erneuten check-ins. Radkoffer ging als normales Gepäckstück bei United durch. Etwas ärgerlich, dass beide Schalthebel an den Extensions abgebrochen sind, aber das lag vermutlich auch an meinen "Packkünsten". Werde dennoch mal bei United nachfragen, ob da aus Kulanz was machbar ist.

Das Schlafdefizit baut sich jeden Tag nun langsam etwas ab. Meist zieht es mir abends gegen 21.00 den Stecker und heute erstmals bis 4 Uhr früh geschlafen.

Für mich ist das bisherige Highlights das morgendliche Treffen mit den Leuten aus der Gruppe um Arne am Pier zum Schwimmen. Die Stimmung ist einmalig, wenn die Sonne langsam über der Bucht aufgeht. Wir gehen dann meist zwischen 45-60 Minuten ins Wasser, versuchen gemeinsam zu bleiben, auch um uns mental zu wappnen gegen Hai Bruno, der vor ein paar Tagen am White Sands gesichtet wurde und mit dem wohl nicht zu Spaßen sei... Nach dem Schwimmen kann man prima duschen neben dem Pier und noch zum Plaudern noch einen Kaffee trinken in einer der Bars. Die Preise sind schon etwas gesalzen aber ich war vor 10 Jahren schonmal zum Urlaub da und hatte es dieses Mal schlimmer erwartet.

Mein Airbnb ist 5min fußläufig zum Pier, was es tatsächlich logistisch für mich sehr einfach macht momentan ohne Auto. Supermärkte und vor allem der Bikeshop, der auch direkt meine Schalthebel ersetzt hat, ist direkt um die Ecke.

Radfahren ist vermutlich der riskanteste Teil auf der Insel. Zu den Bedingungen wurde ja bereits einiges geschrieben. Arne und ich sind vorgestern mal die Palani rauf Richtung Waimea. Im Anstieg ist genügend Platz neben den Autos, aber dann oben in der Ebene wird der Radstreifen regelmäßig dünner und bei den starken Winden muss man teilweise dann auch Fahrbahnrand fahren, was die Locals in ihren 4 Tonnen SUVs nicht wirklich goutieren. Wenn so einer dann in 50cm Abstand an dir vorbei hämmert ist das nicht angenehm.

Laufen empfinde ich als grüßte Umstellung schlicht und einfach die klimatischen Bedingungen und auch die Hügel. Mein Eindruck bisher ist, dass ich verglichen mit zu Hause hier ca. 10-20sek/km langsamer bin bei gleicher Anstrengung. Aber Spaß macht es alle Mal so den Ali'i dr runter zu pflügen und die tollen Strand- und Meerblicke einzufangen.

P.S. Für mehr Eindrücke: Tri2b hat ein paar Bilder gepostet, auf denen auch wir zu sehen sind. https://www.tri2b.com/ironman-hawaii...-highway-0009/

flachy 17.10.2024 18:20

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von dondready (Beitrag 1760748)
Auch ich melde mich mal mit meinen ersten Eindrücken kurz zu Wort.

P.S. Für mehr Eindrücke: Tri2b hat ein paar Bilder gepostet, auf denen auch wir zu sehen sind. https://www.tri2b.com/ironman-hawaii...-highway-0009/

Hallöchen und Mahalo für Deine Eindrücke, leider geil bei Dir&Euch:Blumen:

Und chill mal‘n bissl, das kommt alles noch ins Lot mit der Akklimatisierung.
Faustregel für den Jetlag: Pro Tag eine Stunde, dazu die Klimaanpassung, ab der Ironweek geht’s steil bei Dir. Schwör!!!
Und Dankeschön für den Link, Sabine ohne Bikini dafür mit Dave Scott 1989 Gedächtnis-Badehose?! Legendär!

Und wie immer gilt, nach dem Bericht ist vor dem nächsten Report from Paradise, wir brauchen mehr STOFF vom Lavaklumpen!!!
:Blumen:

P.S.
Falls irgendeine Heulsuse von Euch wegen der paar Autos und angenehmen Wärme im Paradies tauschen mag, hier daheeme gibt’s nüscht, kein Verkehr, keine Hitze und keinen Mythos - Radtraining im Nowhere ohne ein Auto, dafür aber bei geschmeidigen 2 Grad zum Start.
Totale Scheisse, ich würde sofort mit Rad&Buxe rüber kommen, pennen auf der Ladefläche von einem abgestellten Walmart-Liefertruck, Träumchen!
Anhang 50132

DocTom 17.10.2024 19:21

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1760753)
Hallöchen und Mahalo für Deine Eindrücke, leider geil bei Dir&Euch:Blumen:
... von einem abgestellten Walmart-Liefertruck, Träumchen!

+1...

Rock the island all together!

:liebe053:

triduma 17.10.2024 21:48

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760663)
Der Verkehr ist echt ätzend.
Man fragt sich wo die paar Einheimischen alle hinfahren müssen oder wollen.
Das es überwiegend keine Touristen sind sieht man an den Autos.

1998 war im Vergleich fast gar kein Verkehr, da war der Highway nicht mal 2-spurig.

Ich war 1999 zum IM auf Hawaii. Ich kann mich erinnern das es traumhaft schön war zum schwimmen, Rad fahren und laufen.:) Auch auf dem Highway nicht zu viele Autos. Lauter nette und gleich verrückte Leute.:cool:
Es waren die schönsten zwei Sportwochen in meinem Leben. Einfach nur geil :Cheese:

quick-nick 18.10.2024 00:58

Sehr schöne Eindrücke!
Ich bin ab heute ebenfalls auf der Insel, zunächst 3 Tage in Hilo, dann 4 Tage in Kona (Abschluss eines Hawaii Urlaubs) und würde (obwohl wir bereits Donnerstag Abend fliegen) gerne noch ein wenig von der Atmosphäre vor Ort aufsaugen.
Coffee boat swim ist eingeplant (wenns nicht noch mehr Sharky wird ;) )
Underpants Run ebenfalls.
Für den Hoala Swim reicht meine derzeitige Schwimmform nicht aber wäre zeitlich auch schwierig geworden da wir da wohl noch im Osten sind.
Was wären schöne Spots zur Fotografie auf der Radstrecke? Also wie weit Richtung Hawi hoch? (Werde natürlich als Autofahrer sehr vorsichtig unterwegs sein - kann mir vorstellen, dass man es als Radfahrer sehr schwer hat, zumindest auf Oahu und kauai hatte ich jetzt nicht fahren wollen)
Und wo ist die Wahrscheinlichkeit einer “Lionel” Sichtung wohl am höchsten? :Lachanfall:

Klugschnacker 18.10.2024 03:04

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Heute habe ich das Schwimmen geskipt und mich früh morgens auf das Rad gesetzt. Bei schönsten Sonnenschein und mäßigem Wind radelte ich von Kona auf dem Highway (natürlich) nach Norden, vorbei an Waikaloa zum Abzweig nach Kawaihae.

Der von Kona aus gesehen entferntere Teil der Strecke ließ sich gut fahren! Zum ersten Mal hat mir das Radtraining hier richtig Spaß gemacht. Der Verkehr in diesem Abschnitt ist geringer und entspricht einer viel befahrenen Bundesstraße in Deutschland. Auf dem breiten Seitenstreifen ließ es sich aber gut fahren.

Ich sah mehrere Leute, die mit Plattfüßen am Straßenrand standen und entweder die Schläuche wechselten, oder auf meine Nachfrage hin mitteilten, gleich abgeholt zu werden. Meine Conti-Reifen haben bis jetzt gehalten. Aus meiner Sicht wäre es am besten, für die Zeit vor dem Rennen einen robusten Trainingsreifen zu fahren, zum Beispiel einen Conti 4Seasons. So pannensicher wie möglich. Für das Rennen kann man dann geschmeidigere Pellen aufziehen.

Ich war gut 4 Stunden unterwegs und hatte 4 Radflaschen an Bord. Für 2.5 Stunden hatte ich ganz gute Beine und hatte Spaß. Prima! Eine eindeutige Verbesserung. Dann bin ich recht schlagartig verdurstet. Die Zunge klebte mir am Gaumen und ich eierte auf dem kleinen Blatt die Hügel rauf. Am Ende war ich so fertig, dass ich am Walmart, nur 10 Radminuten von zu Hause entfernt, eine Pause einlegte. Ich steckte die Kreditkarte in den Getränkeautomaten und ließ zwei Dosen Monster und eine Dose Cola raus. Zu Hause angekommen exte ich drei weitere Radflaschen weg. Das macht in der Summe 6.5 Liter für 4 Stunden Radtraining oder 1.5 Liter pro Stunde. Das ist wohl meine heutige Lektion, die ich sehr ernst nehme.

Am Walmart schob eine bestimmt 80jährige, spindeldürre Dame ihren Einkaufswagen an mir vorbei, während ich auf dem Oberrohr meines Rades lehnte und mich an der zweiten Dose Monster festklammerte. Sie hielt unvermittelt an und fixierte mich scharf, aber freundlich. "Good luck for you, man!", sagte sie. Und dann: "Be careful, Hawai is a rough place!". "I will!" sagte ich lächelnd. Was sie wohl damit meinte? Jedenfalls scheine ich nicht besonders gut ausgesehen zu haben.

Ich lerne jeden Tag dazu. Ich habe den Eindruck, hier jeden Tag an anderer Stelle an meine körperlichen Grenzen zu stoßen. Hätte ich heute nach dem Radfahren einen Marathon laufen sollen – ganz ehrlich, das hätte ich nicht gekonnt. Lesson learned: Man muss hier saufen wie ein Kamel.

Ich muss Schluss machen für heute. In einer halben Stunde fahren wir im Geländewagen unserer Nachbarin (auf dem Rücksitz) hinauf auf den Mauna Kea. Er ist über 4000 Meter hoch. Dort wollen wir den Vollmond anschauen, direkt bei der weltberühmten Sternwarte. Das lasse ich mir als Weltraumfreak nicht zweimal sagen. Dafür schleppe ich gerne die Bergkristalle aus unserem Haus mit rauf, die nach dem Willen unserer Nachbarin auf der Bergspitze energetisch neu aufgeladen werden müssten. Von mir aus!

Dass es dort oben arschkalt sein wird, versteht sich von selbst, ebenso wie die Tatsache, dass ich nur dünne Klamotten dabei habe. Hier bewahrheitet sich die alte Sportlerweisheit: Du frierst das ganze Jahr nicht so wie im Sporturlaub unter südlicher Sonne!

steinhardtass 18.10.2024 03:25

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Reisebericht – Teil 2

Aloha zusammen!

Es gibt wieder ein kleines Update von mir – und ich freue mich, euch mitzunehmen. Die Tage hier sind intensiv, aber auch richtig schön.

Dienstag – Ein erstes Mal nur im Wasser
Am Dienstag stand nur eines auf dem Plan: Schwimmen. Und zwar nichts Großartiges, einfach nur raus aufs Meer – eine Stunde lang, nur in Badehose, kein Schnickschnack. Für mich war es das erste Mal hier in Kona, so ganz unkompliziert ins offene Wasser zu gehen. Es war ein wunderbares Gefühl, einfach loszuschwimmen und sich treiben zu lassen. Und dieser Ausblick! Der Blick aufs Meer, wenn man sich vom Land entfernt und die komplette Kulisse von Kona vor sich hat, ist einfach phänomenal. Diese Weite, das Blau, das Glitzern – unbeschreiblich! Es gibt Momente, die einen richtig demütig machen, und das war definitiv einer davon.

Mittwoch – Windige Radausfahrt und erste Gedanken
Nach einem erneuten morgendlichen Schwimmen ging es dann auf die erste Radausfahrt. Man merkt inzwischen, dass immer mehr Athleten hier ankommen. Die Straßen füllen sich, nicht nur mit Autos, sondern auch mit Radfahrern. Der Abschnitt bis zum Flughafen ist allerdings etwas nervig – es war schon relativ windig, und der Verkehr macht die Sache nicht leichter. Man muss sich mit den vielen Autos arrangieren, aber das war mir ja im Vorfeld schon klar. Es wäre natürlich schön, wenn hier mehr Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs wären, aber STOPP!!!Wer bin ich, darüber zu urteilen? Schließlich haben wir in Deutschland genügend eigene Probleme und ich sollte nicht mit erhobenem Zeigefinger auf andere zeigen.

… und wer ein bisschen Benzin im Blut hat…findet die Autos ehrlich gesagt auch geil…also ich finde es beeindruckend… dieses Summen der V8 Motoren.

Interessant fand ich allerdings, dass es hier einen super ausgestatteten Fahrradladen gibt – mit richtig hochwertigen Rädern. Ich frage mich, wie der Laden das ganze Jahr über überlebt. Es kann ja nicht sein, dass sie nur in den Wochen Umsatz machen, in denen die Athleten hier sind. Die müssen ja schließlich auch von etwas leben. es muss also auch Einheimische geben, die gerne Rad fahren oder joggen oder beides machen…

Nach der Radtour habe ich noch eine lockere Laufeinheit drangehängt. Klar, die Hitze hier ist eine Herausforderung – aber das war mir von Anfang an bewusst. Ich muss oft an Jonas Deichmann denken, der bei jedem Wetter geschwommen, gelaufen und Rad gefahren ist. Egal ob brütende Hitze oder eisige Kälte, er hat nie gemeckert, sondern alles als Herausforderung und Privileg betrachtet. Und genau so sehe ich es auch: Es ist ein Privileg, das hier machen zu dürfen.

Donnerstag – Morgens im Pool und Laufen in der Hitze
Heute waren wir im Pool schwimmen – ein echtes Erlebnis. Es gibt hier zwei große Becken mit jeweils acht Bahnen, die schon um 6:15 Uhr morgens öffnen. Was mich besonders beeindruckt hat: Schon die kleinen Kinder sind mit unglaublichem Ehrgeiz dabei. Sie ziehen motiviert ihre Bahnen, und wenn man das auf ganz Amerika hochrechnet, versteht man ein Stück weit, warum wir bei den Olympischen Spielen oft nicht mithalten können. Der Sport hat hier einfach einen anderen Stellenwert als bei uns.

Um mich selbst ein wenig herauszufordern, bin ich dann gegen 11:30 Uhr noch einmal in der Mittagshitze laufen gegangen – ganz ohne Verpflegung, ohne Carbon-Schuhe und ohne Begleitung. Einfach nur, um zu sehen, wie mein Körper auf die Bedingungen reagiert. Und ich muss sagen, es ging überraschend gut. Natürlich war es anstrengend, aber ich war danach nicht komplett ausgepowert. Ich glaube, die Hitze vertrage ich (bis jetzt) besser, als ich dachte.

Updates folgen - Stay tuned

sabine-g 18.10.2024 06:13

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Zu den V8 oder V6 kann ich nur sagen, dass hier max. 55m/h gefahren werden darf, da würde auch ein Zweitaktmotor reichen.
Ich habe heute die Einheit von gestern nachgeholt und bin artig 120km auf dem Highway hin und her gefahren.
2x 38Km und 2x 22km, dazwischen musste ich auftanken da nur 2 Flaschen an Board waren.
Krass ist der Unterschied zwischen der Fahrt vom Norden Richtung Kailua und dem Weg zurück - wegen dem Wind.
Bei dem 22km liegen da über 10min zwischen, Hinfahrt in knapp unter 40min, Rückfahrt in knapp 30min. :cool:
Ich bin 36,3km/h gefahren und habe dafür 183w gebraucht bei einem AVG Puls von 112.
Für alle die das interessiert..
Richtig geil gut habe ich mich nicht dabei gefühlt aber das lag auch an dem 20km Lauf in der Mittagshitze von gestern.:)
Meine Mädels haben es sich im Hilton in Waikoloa vergnügt, dort sind auch die Kings Shops und der Queen MarketPlace, alles Orte die das Limit der Kreditkarte gefährden.
Aber egal, das kann man sich auch zu Hause anschauen.

Die Fotos haben mit dem heutigen Tag nichts zu tun das nur zur Info.

sabine-g 18.10.2024 06:57

Kleine Anekdote zum Recycling in den USA.
Als ich meine Radflaschen aufgefüllt hatte, hielt ich ein Dose Cola, eine Glasflasche Wasser und eine Pet Flasche Gatorade in den Händen.
Ich bin in den Laden rein gewackelt und habe gefragt wo ich das abgeben kann zum recyceln .

Nix.

TRASH !

:Nee:

Wie würde Obelix sagen: Die spinnen, die Amerikaner.

Edi 18.10.2024 07:52

TV Übertragung
 
Hallo...und guten Morgen...
wird der IM irgendwo LIVE im TV übertragen? Wenn ja, ab wann?

keko# 18.10.2024 07:54

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760783)
....
Meine Mädels haben es sich im Hilton in Waikoloa vergnügt, dort sind auch die Kings Shops und der Queen MarketPlace, alles Orte die das Limit der Kreditkarte gefährden.
....

Deine Mädels machen auf mich einen sehr vernünftigen Eindruck. Der Papa meint irgendwas machen zu müssen und die Mädchen gehen chillen, das kommt mir irgendwie bekannt vor :Cheese:

lonerunner 18.10.2024 08:25

Zitat:

Zitat von Edi (Beitrag 1760790)
Hallo...und guten Morgen...
wird der IM irgendwo LIVE im TV übertragen? Wenn ja, ab wann?

Am 26.10.2024 ab 18:15 auf sportstudio.de und ab 0.30 Uhr auch im linearen TV (ZDF)

iron_heiner 18.10.2024 08:31

Zitat:

Zitat von steinhardtass (Beitrag 1760781)
Reisebericht – Teil 2

Aloha zusammen!

Es gibt wieder ein kleines Update von mir – und ich freue mich, euch mitzunehmen. Die Tage hier sind intensiv, aber auch richtig schön.

Dienstag – Ein erstes Mal nur im Wasser
Am Dienstag stand nur eines auf dem Plan: Schwimmen. Und zwar nichts Großartiges, einfach nur raus aufs Meer – eine Stunde lang, nur in Badehose, kein Schnickschnack. Für mich war es das erste Mal hier in Kona, so ganz unkompliziert ins offene Wasser zu gehen. Es war ein wunderbares Gefühl, einfach loszuschwimmen und sich treiben zu lassen. Und dieser Ausblick! Der Blick aufs Meer, wenn man sich vom Land entfernt und die komplette Kulisse von Kona vor sich hat, ist einfach phänomenal. Diese Weite, das Blau, das Glitzern – unbeschreiblich! Es gibt Momente, die einen richtig demütig machen, und das war definitiv einer davon.

Mittwoch – Windige Radausfahrt und erste Gedanken
Nach einem erneuten morgendlichen Schwimmen ging es dann auf die erste Radausfahrt. Man merkt inzwischen, dass immer mehr Athleten hier ankommen. Die Straßen füllen sich, nicht nur mit Autos, sondern auch mit Radfahrern. Der Abschnitt bis zum Flughafen ist allerdings etwas nervig – es war schon relativ windig, und der Verkehr macht die Sache nicht leichter. Man muss sich mit den vielen Autos arrangieren, aber das war mir ja im Vorfeld schon klar. Es wäre natürlich schön, wenn hier mehr Menschen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs wären, aber STOPP!!!Wer bin ich, darüber zu urteilen? Schließlich haben wir in Deutschland genügend eigene Probleme und ich sollte nicht mit erhobenem Zeigefinger auf andere zeigen.

… und wer ein bisschen Benzin im Blut hat…findet die Autos ehrlich gesagt auch geil…also ich finde es beeindruckend… dieses Summen der V8 Motoren.

Interessant fand ich allerdings, dass es hier einen super ausgestatteten Fahrradladen gibt – mit richtig hochwertigen Rädern. Ich frage mich, wie der Laden das ganze Jahr über überlebt. Es kann ja nicht sein, dass sie nur in den Wochen Umsatz machen, in denen die Athleten hier sind. Die müssen ja schließlich auch von etwas leben. es muss also auch Einheimische geben, die gerne Rad fahren oder joggen oder beides machen…

Nach der Radtour habe ich noch eine lockere Laufeinheit drangehängt. Klar, die Hitze hier ist eine Herausforderung – aber das war mir von Anfang an bewusst. Ich muss oft an Jonas Deichmann denken, der bei jedem Wetter geschwommen, gelaufen und Rad gefahren ist. Egal ob brütende Hitze oder eisige Kälte, er hat nie gemeckert, sondern alles als Herausforderung und Privileg betrachtet. Und genau so sehe ich es auch: Es ist ein Privileg, das hier machen zu dürfen.

Donnerstag – Morgens im Pool und Laufen in der Hitze
Heute waren wir im Pool schwimmen – ein echtes Erlebnis. Es gibt :Prost: hier zwei große Becken mit jeweils acht Bahnen, die schon um 6:15 Uhr morgens öffnen. Was mich besonders beeindruckt hat: Schon die kleinen Kinder sind mit unglaublichem Ehrgeiz dabei. Sie ziehen motiviert ihre Bahnen, und wenn man das auf ganz Amerika hochrechnet, versteht man ein Stück weit, warum wir bei den Olympischen Spielen oft nicht mithalten können. Der Sport hat hier einfach einen anderen Stellenwert als bei uns.

Um mich selbst ein wenig herauszufordern, bin ich dann gegen 11:30 Uhr noch einmal in der Mittagshitze laufen gegangen – ganz ohne Verpflegung, ohne Carbon-Schuhe und ohne Begleitung. Einfach nur, um zu sehen, wie mein Körper auf die Bedingungen reagiert. Und ich muss sagen, es ging überraschend gut. Natürlich war es anstrengend, aber ich war danach nicht komplett ausgepowert. Ich glaube, die Hitze vertrage ich (bis jetzt) besser, als ich dachte.

Updates folgen - Stay tuned

Mega Bericht ! Man merkt, dass Du richtig Spaß an der Sache hast und es genießt vor Ort zu sein. Go for it !

TriVet 18.10.2024 08:47

Schöne Berichte, nervige Vollzitate. :Holzhammer:

Andag007 18.10.2024 09:36

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760787)
Kleine Anekdote zum Recycling in den USA.
Als ich meine Radflaschen aufgefüllt hatte, hielt ich ein Dose Cola, eine Glasflasche Wasser und eine Pet Flasche Gatorade in den Händen.
Ich bin in den Laden rein gewackelt und habe gefragt wo ich das abgeben kann zum recyceln .

Nix.

TRASH !

:Nee:

Wie würde Obelix sagen: Die spinnen, die Amerikaner.

Haha. Mülltrennung in den USA. Ein Schenkelklopfer! Sehr „schön“ ist auch, das fast alles in Plastik verpackt ist. So zumindest bei unseren letztjährigen Trip an der Westküste

steinhardtass 18.10.2024 09:46

Statement zur aktuellen Situation

Ich bin gerade voller Freude und habe richtig Spaß an allem, was ich hier tue – aber gleichzeitig habe ich großen Respekt vor dem, was noch kommt. Der Wettkampf rückt näher, und im Moment ist alles noch Training. Doch am Wettkampftag kann sich die Insel von einer Minute auf die andere verändern. Plötzliche Hitze, starker Wind – das sind Bedingungen, die ich im Hinterkopf habe. Trotzdem bleibt dieser Respekt etwas, das mich nicht lähmt, sondern mich antreibt.

Zu meinem Kommentar über den Verkehr und die Autos: Mir ging es nicht darum, über andere zu urteilen. Klar, ich finde V8-Motoren spannend, aber die Frage, ob sie wirklich notwendig sind, ist eine andere Sache. Und mal ehrlich, auch bei uns in Deutschland sieht man Sportwagen meistens nur im Stau stehen – das ist also kein rein amerikanisches Phänomen. Ich wollte einfach nur sagen, dass ich niemanden verurteile. Jeder hat seinen eigenen Lebensstil, und das respektiere ich.

Nächste Woche geht es dann richtig los mit den Events, und ich kann schon jetzt spüren, wie die Spannung mit jedem Tag steigt. Ich freue mich auf alles, was kommt – es wird eine besondere Herausforderung, die ich mit Respekt und Vorfreude angehe.

DocTom 18.10.2024 13:48

Zitat:

Zitat von iron_heiner (Beitrag 1760794)
Mega Bericht ! Man merkt, dass Du richtig Spaß an der Sache hast und es genießt vor Ort zu sein. Go for it !

+1, euch allen dort auf der Insel noch einmal: reinhauen, aber dabei Spaß haben und durchkommen!:Blumen:

Onnomax 18.10.2024 15:48

Auch von mir "Danke!" für alle Berichte und Photos - das macht die Vorfreude auf die lange TV Nacht noch größer :)

Klugschnacker 18.10.2024 18:35

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760783)
Zu den V8 oder V6 kann ich nur sagen, dass hier max. 55m/h gefahren werden darf, da würde auch ein Zweitaktmotor reichen.

Meilen pro Stunde!:Blumen:

DocTom 18.10.2024 19:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1760869)
Meilen pro Stunde!:Blumen:

...lag mir auch auf der Zunge, aber du schreibst es,
du trainierst wohl noch nicht genug... O:-)

Späßle!:Blumen: und :Danke: auch von mir für das Teilhaben lassen.

sabine-g 18.10.2024 19:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1760869)
Meilen pro Stunde!::

m/h hab ich doch geschrieben. :confused:

flachy 18.10.2024 19:35

Zitat:

Zitat von steinhardtass (Beitrag 1760803)
Statement zur aktuellen Situation

Ich bin gerade voller Freude und habe richtig Spaß an allem, was ich hier tue

es wird eine besondere Herausforderung, die ich mit Respekt und Vorfreude angehe.

Tipptopp Einstellung, bester Mann aufm Platz:Blumen:
Falls es sich mal ergibt, schreib gern was zum Material, welches Du in die Battle of Kona ausführen möchtest.

Übrigens:
Cam Wurf dazu auf diese Frage, als er mit Plattfuß im Auto heim gefahren wurde:
“ Blummenfelt, schau Dir an, was ich fahre und mach dann genau das Gegenteil davon. Wenn der Wind so bleibt und ich meine flachsten Felgen nutze, Bau dir auf jeden Fall Deine tiefsten Laufräder rein!“:Maso:

TriVet 18.10.2024 19:46

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1760871)
m/h hab ich doch geschrieben. :confused:

Liest sich halt flüchtig eher als km/h denn die gebräuchlichen mph, die wissenschaftlich exakt mi/h sind.
Clevershitternde Grüße nach Übersee!:Blumen:

speedskater 18.10.2024 20:16

Geh davon aus, dass im Unterschied zum Mekka Roth die Radstrecke beim Rennen nicht gesäubert wird. Wäre es nicht überlegens- und umsetzungswert auf so was wie die Conti 4 seasons zu setzen?

steinhardtass 18.10.2024 23:53

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Bericht vom heutigen Trainingstag (Freitag)

Heute Morgen bin ich pünktlich um 8:00 Uhr gestartet.

Zuerst standen einige Intervalle am Berg auf dem Programm – eine gute Gelegenheit, um die Beine zu testen. Bin die Intervalle am Berg in der Verlängerung der Palani Rd gefahren.

Der Verkehr hielt sich für lokale Verhältnisse erstaunlich in Grenzen. Interessanterweise würde man in Deutschland von einem “höheren Verkehrsaufkommen” sprechen, aber hier fühlt sich alles entspannter an.

Nach den Intervallen habe ich mir noch eine Stunde Zeit genommen, um auf der Wettkampfstrecke zu fahren. Habe mich da an Top Gun erinnert gefühlt, über mir ein Helikopter, dann kam mir ein typisch amerikanischer Truck entgegen und mich hat ein Motorradfahrer ohne Helm überholt

Wieder zurück beim CERVELO P5 – dem treuen Begleiter, der mich hoffentlich sicher und schnell ins Ziel tragen wird. Die Schuhe sind ebenfalls bereit, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Eventuell gehe ich nachher noch eine Runde schwimmen, je nachdem, wie sich der Tag entwickelt.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und halte euch weiter auf dem Laufenden!

sabine-g 19.10.2024 00:57

Ich bin heute um 11:30Uhr 12km auf dem Alii Drive gelaufen.
117er Puls bei 5:09er Pace, das würde ich so einloggen.
Es war das erste Mal, dass ich dachte es ist ein lockeres Training trotz Hitze und Luftfeuchtigkeit.

Funfact:
Es wird doch recycelt.
Ich wollte die Glaswasserflaschen mit Schraubverschlüssen aus Alu in die entsprechende Tonne werfen.
Nein, erst Verschluss abschrauben, der muss in die Tonne für Aludosen …
Papier zu Papier und Weinflaschen nicht zu den Bierflaschen und nicht zu den Wasserflaschen.
:Lachanfall: :Lachen2:

Klugschnacker 19.10.2024 03:08

Aloha!

Gestern waren wir mit dem Geländewagen unserer Nachbarn auf dem höchsten Berg von Big Island, dem Mauna Kea. Die letzten Kilometer geht es eine anspruchsvolle Schotterstraße hinauf. Jedes einzelne Fahrzeug, das dort hinauf möchte, wird von einem Ranger auf Geländetauglichkeit überprüft. Wenn man wieder hinunter kommt, prüft an gleicher Stelle ein Ranger die Temperatur der Bremsen und entscheidet dann, ob man weiter hinab fahren darf oder eine Zwangspause einlegen muss. Der Sonnenuntergang dort oben war toll. Wir hatten ein Teleskop dabei, durch das wir später den Saturn samt seiner Ringe sehen konnten. Das war echt cool für mich.

Wir waren heute morgen Schwimmen im Meer – jeden Tag kommen mehr Athleten. Das ist eine tolle Atmosphäre! Es macht wirklich Spaß. Die Strömungen im Wasser können beträchtlich sein: Man krault vorwärts, bewegt sich aber exakt seitlich über den Meeresgrund. Plötzlich ist der Spuk vorbei und es geht wieder vorwärts. Es gibt Wellen, aber damit komme ich gut klar. Allerdings habe ich den Eindruck, dass alle schneller schwimmen als ich. Mir egal!
:Lachen2:

Ich pausiere heute auf dem Rad, nachdem ich gestern auf meiner eigentlich harmlosen vierstündigen Runde echt gelitten habe. Ich verbrachte heute den halben Tag in unserem Haus, das inmitten großer Bäume und Büsche steht, und lauschte dem Geschrei der Vögel. In einer Stunde mache ich mich bereit für einen Lauf von 10-12 Kilometer. Ich werde mich dafür zum alten Flughafen begeben, eine schattenlose Einöde neben einem kleinen Industriegebiet. Dort ist es wirklich sehr heiß und genau deshalb möchte ich dorthin. Ich will mich so gut es geht an die Hitze gewöhnen.

Manche laufen oben auf dem Highway. "Oben" bedeutet, vielleicht 50 oder 100 Höhenmeter oberhalb der Küstenlinie. Dort sieht man sie das Stück Richtung Energy Lab und zurück laufen.

Ich bin mental noch nicht so weit, es ihnen gleich zu tun. Denn es ist aus meiner Sicht die beschissenste Laufstrecke, die man sich denken kann. Man läuft auf der Bike-Lane am Rand des hier sechsspurigen Highways, also auf der Straße entlang der Leitplanke. Der Asphalt ist heiß, die Luft ist heiß, die Sonne ist heiß. Es ist laut und dreckig. Hier zu laufen kann man nur aus dem Mythos dieses Rennens heraus verstehen. Außerhalb der Triathlonbubble muss es für jeden Menschen unerklärlich sein, ausgerechnet hier seine Laufstrecke entlang zu legen! Wer jedoch bereits vor dem Rennen etwas von der ultimativen Härte dieses Wettbewerbs spüren möchte, ist hier richtig und wird das womöglich genießen.

Oder sind wir einfach eine hochselektierte Gruppe der bescheuertsten Menschen der Welt, und merken das selber nicht? Vieles spricht dafür. Vor allem meine eigene Anwesenheit hier. Andererseits: Ein Leben lang auf einer 50m-Bahn hin und her zu schwimmen wie die Schwimmer oder auf ein kariertes Holzbrett zu schauen wie die Schachspieler, ist auch nicht schlauer. Dann kann man mit Fug und Recht auf einer viel befahrenen Autobahn Hitzetraining machen und sich "normal" fühlen. Oder etwa nicht? Eben.

Während ich das schreibe, sind vom Vulkan her, an dessen Westhang wir alle kleben, Wolken und Nebel den Hang hinunter gekrochen. Vor unserer Haustür wäre jetzt Schatten. Zwei Kilometer weiter, an der Küste, steht immer noch die gnadenlose Sonne am Himmel. Das ist eine typische Besonderheit hier: Von einem Kilometer zum nächsten kann es zwischen "ganz erträglich" zu "echt brutal" wechseln. Das betrifft die Sonne, aber auch den Wind. In Kona selbst kann es praktisch windstill sein, während es 20 Kilometer entfernt derart bläst, dass man das Rad kaum auf der Straße zu halten vermag.

Wie Ihr seht, ist vieles hier eine Frage der mentalen Einstellung. Ich möchte einen positiven Blick auf die vielen Herausforderungen, die dieser besondere Ort an mich stellt, gewinnen. Andererseits möchte ich nicht blind in Triathlon-Klischees schwelgen und Verhältnisse totalgeil finden, die es nicht sind. Das Rennen hier hat den Ruf, wirklich hart zu sein und seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel abzuverlangen. Dafür gibt es einen Grund, für den ich ebenfalls einen Blick haben möchte. Neben all dem Schönen, das es hier ebenfalls gibt.

sabine-g 19.10.2024 06:29

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Wir sind heute Richtung Captain Cook gefahren und dort in das Lokal The Coffee Shack eingekehrt.
Das liegt auf knapp 500m Höhe und man hat einen grandiosen Blick auf die Küste.
Zudem haben sie eine wunderbare Karte und eigenen Kona Kaffee.
Die Gefahr hier auf andere Triathleten zu treffen ist relativ gering, wir hatten trotzdem das Vergnügen.
Allerdings haben wir uns dort verabredet :Cheese:

flachy 19.10.2024 07:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1760890)
Aloha!

Gestern waren wir mit dem Geländewagen unserer Nachbarn auf dem höchsten Berg von Big Island, dem Mauna Kea.

Das Rennen hier hat den Ruf, wirklich hart zu sein und seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel abzuverlangen. Dafür gibt es einen Grund, für den ich ebenfalls einen Blick haben möchte. Neben all dem Schönen, das es hier ebenfalls gibt.

Pures Gold, Mahalo!
Wahrscheinlich merkst Du es (noch) gar nicht, aber Deine täglichen Geschichten eines Rookies auf Big Island befeuern den Mythos für uns behämmerte Freizeit-Athleten der schönsten Sportart der Welt mit jedem Tag mehr.
Mega!
:Blumen:

steinhardtass 19.10.2024 07:37

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Bericht aus Kona: Eine Woche im Paradies des Triathlons

Seit einer Woche bin ich nun hier, auf der Trauminsel Big Island, in Kona – dem Mekka des Triathlonsports. Obwohl meine Qualifikation schon seit 2022 feststeht, fühlt sich alles erst jetzt wirklich greifbar an. Das, was man sonst nur vor dem Fernseher mitfiebert, wird plötzlich real. Auf einmal ist man nicht mehr nur Zuschauer, sondern ein Teil davon – mitten im Herzen der Triathlon-Welt.

Jeden Morgen beginnt der Tag mit einem Sprung ins türkisfarbene Meer, das sich vor einer spektakulären Kulisse erstreckt. Man schwimmt mit Gleichgesinnten, umgeben von dieser magischen Natur, die einen gleichzeitig fordert und trägt. Die Straßen und Wege sind voller Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen – “die Verrückten”, wie ich sie liebevoll nenne. Hier ticken alle gleich, jeder lebt in seinem eigenen Rhythmus, aber man spürt die Verbundenheit. Der Alltag dreht sich nur um Training, Dehnen, Essen und das Genießen dieses einzigartigen Moments.

Was mich besonders fasziniert, ist die Atmosphäre, die von den Einheimischen ausgeht. Die Bewohner von Kona leben den Triathlonsport nicht nur mit, sondern feiern ihn regelrecht. Viele sind seit Jahren dabei und fiebern jedes Jahr aufs Neue der Wettkampfzeit entgegen. Es ist, als ob die Insel jedes Jahr für ein paar Wochen erwacht und die ganze Welt auf diesen einen Punkt blickt. Die Begeisterung ist ansteckend – man fühlt sich willkommen und spürt, dass es ein Privileg ist, hier zu sein.

Und während in der Heimat die Nachrichten voller Krisen und Herausforderungen sind, fühlt sich die Welt hier weit entfernt an. Wenn man es zulässt, kann man den ganzen Ballast einfach abstreifen. Es geht nur noch um die wesentlichen Dinge: Schwimmen, Radfahren, Laufen, gesund bleiben und das Leben in vollen Zügen genießen. Es ist erstaunlich, wie einfach das Leben sein kann, wenn man den Fokus klar auf das legt, was einem wichtig ist.

Doch so entspannt das alles auch klingt, der Mythos von Kona ist allgegenwärtig. Die Spannung steigt spürbar von Tag zu Tag. Man kann es nicht wirklich in Worte fassen, aber es liegt ein ganz bestimmter Zauber in der Luft – ein Prickeln, das alle erfasst, je näher das Rennen rückt. Es ist, als würde sich etwas Großes anbahnen, ein Knistern, das man förmlich riechen und schmecken kann.

Am Montag beginnt die offizielle Race Week – und ich bin gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Das Abenteuer hat gerade erst begonnen, und ich kann es kaum erwarten, jeden Moment davon auszukosten.

Klugschnacker 19.10.2024 07:45

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So, ich bin vom Lauftraining zurück. Ich habe zunächst den Laufpark am alten Flughafen angesteuert. Der Laufpark erwies sich als eine vielleicht 300 Meter langer, anderthalb Meter breiter Asphaltpfad, der ca. alle 30 Meter eine Kurve machte und an den Weg durch einen Minigolfplatz erinnerte. Nach einer Runde entschied ich, dass mir das dann doch zu doof ist.

Direkt daneben ist die alte Rollbahn des früheren Flughafens, siehe Foto. Dort lief ich einfach hin und her. Das taten auch 4-5 andere Triathleten und sogar ein Einheimischer. Ich hatte die kleinen Pfade in Strandnähe versucht, aber durch Sand und Büsche wollte ich nicht laufen. Ich brauchte eine Weile, um diese Situation mental zu akzeptieren. Doch mit schöner Musik auf den Ohren ging das dann ganz gut. Leider war mein Zeitfenster dann abgelaufen, aber ich könnte mir vorstellen, hierher zurück zu kommen. Es ist definitiv nicht schön hier, aber man hat seine Ruhe vor den Autos. Oder ich wage mich doch mal an den Highway für ein Läufchen zum Energy Lab.

Auf den Bildern seht Ihr die Laufstrecke. Das erste Bild zeigt diese pittoreske Gegend vom Nordende her, in der Bildmitte zwischen den Bäumen ist der kleine Laufpark. Das zweite Bild zeigt die Laufstrecke in umgekehrter Richtung, links der Strand und das Meer.

fredfetsch 19.10.2024 07:50

Hi Steinhardtass, kannst du mal die Atmosphäre, die von den Einheimischen ausgeht, mal näher beschreiben bzw Beispiele bringen?
Die Kolonnen von donnernden Trucks, die dich knapp überholen oder die hohen Preise, die verlangt werden, können es ja nicht sein.
Und ja, ich kenne das auch vom Landkreis Roth - also begeisternde Atmosphäre würde ich es dort auch nicht nennen, aber eine wohlwollende Akzeptanz und Unterstützung der Triathleten.
Allerdings hat dort bisher die Bevölkerung noch nicht die Reissleine gezogen und gemeint, es reicht, es ist genug...
Danke dafür!
Ich meine, es ist wie Arne schreibt, die rosarote Mythos Hawaii-Brille ist allgegenwärtig. Schön, dass du das so geniesen kannst.

sabine-g 19.10.2024 08:05

Die Amerikaner sind ein ganz anderes Volk als wir.
Man ist dort einfach nett zu Leuten die man nicht kennt.
Ich würde das nicht damit verwechseln, dass alle Locals den IM und die Gäste und die Umstände geil finden.
Nicht umsonst hat man sich gegen ein dauerhaftes 2-Tagesevent ausgesprochen.
Leider habe ich null Ahnung was der IM an Kohle für die Stadt und die Gegend einbringt.
In dieser Woche lagen 2 Kreuzfahrt Schiffe vor Anker, der Golfplatz an dem wir wohnen war jeweils gut besucht.
Ansonsten ist Hawaii für die anderen ja so wie Mallorca für uns.

steinhardtass 19.10.2024 08:20

Zitat:

Zitat von fredfetsch (Beitrag 1760900)
Hi Steinhardtass, kannst du mal die Atmosphäre, die von den Einheimischen ausgeht, mal näher beschreiben bzw Beispiele bringen?,
Ich meine, es ist wie Arne schreibt, die rosarote Mythos Hawaii-Brille ist allgegenwärtig. Schön, dass du das so geniesen kannst.

Rosarote Brille? Eine freundliche Erklärung zu meinen Erfahrungen

Ich verstehe den Einwand mit der „rosaroten Brille“ sehr gut und nehme ihn auch gerne an. Allerdings möchte ich kurz erklären, warum ich meine bisherigen Erlebnisse positiv sehe und wie ich sie einschätze:

• Herzlicher Empfang: Schon bei meiner Ankunft am Flughafen wurde ich als Triathlet erkannt und entsprechend freundlich empfangen. Solche kleinen Gesten setzen den Ton für den weiteren Aufenthalt und machen einen positiven Unterschied.
• Offene Gespräche: Egal ob im Taxi oder Uber – man kommt sofort ins Gespräch. Dabei geht es oft um ganz typische Fragen: Woher ich komme, wo ich wohne und warum ich hier bin. Diese Gespräche mögen manchmal oberflächlich wirken, schaffen aber einen schnellen und angenehmen Kontakt.
• Freundliche Begegnungen: Auch im Restaurant, bei Nachbarn oder sogar mit der Putzfrau in der Apartmentanlage habe ich nur respektvolle und offene Begegnungen erlebt. Es ist nicht das Tiefgründigste, aber für solche kurzen Momente schätze ich die Freundlichkeit.
• Kulturelle Unterschiede: Natürlich ist mir bewusst, dass die amerikanische Freundlichkeit manchmal oberflächlich erscheinen kann. Doch ehrlich gesagt, ist mir diese Art lieber als die direkt-konfrontative Art, die man (klischeehaft) manchmal aus Deutschland kennt.
• Erfahrungen im Vertrieb: Durch meine berufliche Erfahrung im Kundenkontakt kann ich die Reaktionen und Absichten der Menschen gut einschätzen. Bisher habe ich nichts erlebt, was mich misstrauisch machen würde oder was sich als negativ herausgestellt hätte.

Mir ist klar, dass nicht alle Erfahrungen immer nur positiv sein können, aber das ist eben meine ehrliche Wahrnehmung bisher. Ich nehme die Menschen so, wie sie mir begegnen, und schätze die Offenheit und Freundlichkeit, auch wenn sie manchmal nur an der Oberfläche bleiben mag.

Ich hoffe, das erklärt meinen Standpunkt etwas besser.

handbremse 19.10.2024 08:21

Eure daily reports sind toll! Vielen lieben Dank:Blumen:

steinhardtass 19.10.2024 08:28

…& ich bin froh, dass wir alle unterschiedliche Ansichten & Meinungen haben…
… ist sehr wichtig, alles aus verschiedenen Blickwinkel zu betrachten
…& animiert mich auch immer wieder Situationen objektiv & hinterfragend zu beurteilen

Antracis 19.10.2024 08:31

Danke für die Blogs. Ist echt unterhaltsam. Wie bei Sanders. Fast so schnell und genauso nackt. :Cheese:

Go one, die nächste Woche wird spannend. :liebe053:

Klugschnacker 19.10.2024 08:36

Seit wann ist der Ironman jetzt in Kona, seit 40 Jahren?

In all dieser Zeit haben es die Einheimischen nicht geschafft oder gewollt, vom Sportgelände aus einen wenigstens 5 Kilometer langen Joggingpfad zu bauen. Nicht unbedingt für die jährlich kommenden Gäste, wenngleich sich diese darüber freuen würden. Sondern auch für die Kinder und Jugendlichen aus Kona, die vielleicht Lust hätten, Ausdauersport zu betreiben. So ist es ja überall sonst: Wo die großen Triathlons sind, bilden sich aktive Triathlonvereine und so weiter. Eine ganze Region infiziert sich über die Jahre mit diesem Sport. Hier nicht.

Mir scheint, als Ortsfremder und als Hawaii-Neuling und damit unter Vorbehalt, dass der Ironman hier wenig bewirkt hat. Mit Ausnahme des Radladens, in dem Triathlon erkennbar ein Thema ist. Ansonsten ist Triathlon hier ein Fremdkörper geblieben.

Radfahren ist überall unerwünscht, außer auf dem Randstreifen des Highways. Dort liegt selbst in den beiden Wochen vor dem Rennen so viel Dreck und Glas, dass es eigentlich eine Zumutung ist, dort zu fahren. Ich erwähne letzteres, weil es ja mit überschaubarem Aufwand zu beheben wäre. Zwei Kehrmaschinen wären nach einem Tag damit fertig, die einzige befahrbare Radstrecke vom gröbsten Dreck zu befreien. Offenbar will man das nicht oder es ist einfach kein Thema.


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