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Faul 02.05.2016 11:12

Laufbericht Abenteuerlauf

Die letzten Tage vorher war ich recht entspannt, für mich ging es ja um nichts und ich wollte in der geführten Gruppe laufen, sodass ich mich auf wegen eventueller Ergebnisse nicht stressen musste. Es würde das dabei rauskommen, was die Gruppe laufen würde.

Als ich am Freitag meine Startunterlagen abgeholt habe, war ich überrascht von dem doch recht niedrigen Professionalitätsniveau. Offensichtlich bin ich da von den IRONMAN und City-Marathon-Veranstaltungen überaus verwöhnt. Es gab einen Desk für die Ausrüstungskontrolle und einen für die Startnummern. Erst die Kontrolle, dann die Nummer. Wenn 100 Leute dann ihre Nummer holen wollen, dann wird das schon eine recht lange Schlage. Zum Glück schien die Sonne. Um 17:30 war das englische Race-Briefing und um 18:00 das deutsche. Nach einer halben Stunde in der Warteschlage habe ich es gerade noch geschafft zum englischen. Puh, für eine Touristenhochburg wie Innsbruck, bzw. Tirol, war das echt starker Tobak. Da wäre es besser gewesen, jemanden zu nehmen, der gar kein Englisch kann und das einfach von einer Karte abliest. So ein Geholper und Gestötter, ne, ne. Zum Glück gab es jemandem im Orga-Team, der auch des Englischen mächtig war. Der konnte zumindest für die gefährlicheren Passagen erläutern, worauf zu achten war.
Am nächsten Morgen um 8 Uhr war der Start. Es war noch recht frisch und die Läufer sammelten sich alle in den Sonnenflecken J bis es losging. Ich hielt Ausschau nach den Begleitläufern und habe sie aber nicht gefunden. In dem Moment als ich jemanden von der Orga ansprach, wo ich diese finden könnte, standen sie auch schon vor mir… Die Riesenballons würde ich sehen. Ich reihte mich ziemlich weit hinten ein und die Ballonläufer sogar noch weiter hinten. Ich bin nach dem Startschuss ganz entspannt losgetrabt, mit dem Ziel, die Ballonläufer auf mich auflaufen zu lassen. Nach einigen hundert Metern habe ich mich umgedreht, um zu schauen, wie Stand der Dinge ist und hatte den Eindruck, dass die noch weiter weg sind. Also bin weiter langsam vor mich hingetrabt. Am ersten Anstieg ist die Maße dann auch gleich erst einmal gegangen, ich dann auch. So ging es dann langsam voran. Nach 4-5 km waren die Ballonläufer immer noch nicht da, und ich konnte sie auch nicht mehr sehen. Da habe ich mir dann gedacht, dass ich einfach locker mein Tempo laufe und wenn es nicht mehr geht, würde ich mich irgendwo hinsetzen und auf die anderen warten.
Das ging so auch ganz gut. Zwischenzeitlich gab es mal etwas Verwirrung da Unklarheit über den Streckenverlauf herrschte. Es ging links einen Abhang mitten im Wald herunter und ein Weg war kaum erkennbar. Daraufhin sind alle wie die Lemminge hinter dem Ersten der Gruppe her und umgedreht. Kaum waren alle wieder zwanzig Meter zurückgelaufen. Kam der erste der Folgegruppe und schrie schon, dass wir richtig waren. Also alle Mann wieder kehrt. Ich war dann vor der Gruppe und mein Navi war auch zufrieden, ich bin also den Hang runter, da waren auch frische Spuren, das sollte passen und passte auch.
Ich bin dann schön mein Tempo gelaufen. Nicht schnell sondern entspannt, wie auf einer Sonntagsnachmittagsrunde. Mein Puls war dennoch ziemlich hoch, ich war immer im Bereich der aerob/anaeroben Schwelle unterwegs. Mir ist nicht so klar, warum der Puls so hoch war, ich bin eigentlich nicht so schnell gewesen. Aber gut, das war halt wie es war und damit musste ich umgehen. Ich bin einfach weiter gelaufen. Ich fühlte mich ja gut.
Das ging auch einige Zeit so gut weiter. Von Zeit zu Zeit gab es eine Verpflegungsstation, an denen habe ich mich eher zurückgehalten. Meist etwas Obst und dazu verdünnte Cola. Manchmal auch etwas Salz. Grundsätzlich habe ich jede Stunde eine Salztablette genommen, aber es war auch mal fein etwas Salziges zu schmecken. Jede Stunde habe ich etwas von einem Riegel gegessen. Erst hatte ich einen Energy Cake 500. Der ging ganz gut. Und dann normale Powerbars. Die gingen auch ganz gut. Irgendwann war es aber dann so, dass ich kaum noch Motivation hatte zu essen und mich regelrecht zwingen musste. Und ich musste recht viel dazu trinken, aber ich hatte ja meinen Rucksack dabei, dass ging gut.
Wir kamen an einigen echt wunderschönen Flecken vorbei. In der Nähe von Birgitz hatten wir einen traumhaften Blick auf den Rosskogel, welches ohnehin einer meiner Lieblingsberge ist. Blauer Himmel, einsame schneebedeckte Spitze und wir laufen in mitten von saftigen Bergwiesen dahin. Das war schon top. Später ging es dann durch die Sillschlucht direkt unten an der Sill entlang, das war auch superschön.
Der Lauf lebt echt von solchen Plätzen und Streckenabschnitten, da kann die Orga noch so grottig sein. J
Später ging es dann nach Hall. Bis zum Ortseingang fühlte ich mich echt super. Wie bei einem lockeren langen Lauf. In Hall habe ich mich noch einmal kurz verlaufen, aber schnell wieder zurückgefunden. Als wir die Altstadt verlassen haben und in die normalen Wohngebiete eingebogen sind, wurde es auch recht warm. Wir sind recht lang durch irgendwelche Wohngebiete gelaufen und zum Schluss noch über offene Felder. Da bin ich auch einfachsten Anstiegen gegangen um Kraft zu sparen. Die Sonne hat mir da schon recht zugesetzt und ich war froh, als es wieder in den Wald ging und ich mich etwas erholen konnte. Mittlerweile hatten wir schon über 50 km auf der Uhr und so langsam wurde es schon zäh. Vielleicht war es auch die falsche Strategie in „es sind nur noch x km“ zu denken. Irgendwo bei Hall wurde dann auch mein Ehrgeiz geweckt. An den Verpflegungsstellen wurde immer die Nummer mitgeschrieben und ich sah schon, dass nicht unendlich viele vor mir sein konnten. Da wir streckenweise auch mit den 85km-Läufern unterwegs waren konnte ich aber nicht herleiten, wie viele von den Nummern vor mir auch wirklich mich betrafen. So langsam malte ich mir aus, dass ich vielleicht sogar aus Versehen Top10 laufen würde. Das gab mir wieder Auftrieb. Hormone sind schon was feines.
Ich sammelte noch ein paar Läufer ein und wurde aber zunehmend müder. Irgendwann bin ich dann auf einen aufgelaufen/gegangen, der meinte dann, dass wir es vermutlich bald geschafft hätten und dies eigentlich der letzte Anstieg seien müsste. Es ging dann in der Tat bald wieder runter. Da habe ich meine Beine auch gut gespürt, vielmehr deren Erschöpfung. Der Läufer ist dann auch gleich wieder abzogen. Ich habe mich auf mich konzentriert und mir gesagt, dass ich hier ohne Ambitionen gestartet bin und jetzt nicht wegen ein, zwei Plätzen verrücktspielen soll. Es ging dann zwar doch noch einmal kurz hoch, aber eigentlich war es dann so gut wie geschafft. Zum Abschluss ging es wieder runter nach Innsbruck. Auf der letzten Brücke sah ich noch eine Frau vor mir. Da war ich dann noch einmal voll motiviert, die einzuholen. Kurz vor dem abgesperrten Zieleinlauf habe ich sie auch überholt. Als ich dann im Ziel war, habe ich mitbekommen, dass sie die Siegerin der 85KM-Variante ist, da bin ich noch schnell zur Seite gehüft, so dass ein vermutlich kein schönes Zieleinlauffoto von mir gibt. Aber das war mir ohnehin unwichtig, soll es lieber ein schönes von der Siegerin geben.

Während ich mich ausruhte und etwas getrunken hatte, bekam ich dann mit, dass zehn Minuten später Platz 32 und 33 aus der 65km-Variante (meiner Variante) ins Ziel gelaufen kamen. Da ging ich dann davon aus, dass ich in den Top30 ziemlich sicher sein müsste. Aber auch Top20? Zuhause habe ich dann gesehen, dass es Platz 25 war. Echt unglaublich für den ersten Start bei so einem Lauf.
Lessons learnt:
- An den Verpflegungsstellen mehr essen, auch durcheinander.
- Überhaupt disziplinierter essen.
- Ruhig angehen. Ich vermute, dass ich nicht schneller hätte laufen können, mir aber viel mit einem schnelleren Start kaputt hätte machen können. Es gibt genug Zeit schnell zu laufen, aber den ersten 5km betont langsam laufen. Sehr langsam, so dass es mir wie stehen vorkommt.
- Vielleicht das Quali-Gel mit Pfefferminz testen, vielleicht hilft mir das in der Hitze?
- Von der Erschöpfung her geht es gut. Klar ich bin etwas müde, aber kaum Muskelkater.

Meine Frau scheint zu merken, dass es mir ernst ist. Sie hat mich gebeten, dass ich vielleicht doch nicht gleich auf die 160km-Variante bei dem AlpenX100 gehe. Das wären schließlich das fünffache an Höhenmeter, von der Distanz mal abgesehen. Sie fände es sinnvoller, jetzt etwas kürzer zu machen und dann nächstes Jahr die volle Distanz. Nachdem die Option auf dem Tisch liegt, denke ich in der Tat darüber nach. Es sind nun noch ungefähr 14 Wochen. Nun werde ich voll in das Bergtraining einsteigen. Aber ihr Hinwies auf Bänder, Sehnen etc. hat durchaus seine Berechtigung.
Ich überlege nun, umzumelden auf die 100 km mit rund 6000 Höhenmeter. Ich kann das noch bis kurz vorher machen. Ich werde nun erst einmal das Wochenende sacken lassen und dann weiter schauen.

PowerSchlumpf 04.05.2016 11:00

Hallo zusammen,

ihr seid ja alle schon fleißig:) Ich häng mich mal hier ein bisschen mit rein, wenn das ok ist.

Aber erstmal zur Vorgeschichte: Ursprünglich ist meine Planung etwas anders gewesen. Nach einer neuen Marathonbestzeit (2:59) in Düsseldorf wollte ich an Pfingsten den KUT (Keufelskopf...) mitlaufen und mich danach primär auf die Ligarennen konzentrieren. Aufgrund von verschiedenen terminlichen Problemem muss der leider ausfallen und ich hab nach Ersatz gesucht. Dabei bin ich dann auf den Alpen X100 gestossen und nun hier gelandet :) Meine Planung sieht eigneltich die 100km Strecke vor, aber ich mach ja ungern irgendwelche kürzeren Distanzen wenn auch längere angeboten werden :Lachanfall: Wobei das erstmal deutlich sinnvoller ist.

Kurz zu meiner Lauf / Ultra Erfahrung:

In der Summe (wenn man Langdistanzen, Ultras und Trainingsmarathon/inoffizielle Veranstaltungen mitrechnet) sinds jetzt glaub ich 32 Marathon.
Davon Ultra (chronologisch seit 2014):

1) Klingenpfadlauf 73km mit ca 1800hm
2) 4 Tage mit Joey Kelly durch die Wüste Namibias (jeweils ca 50km/Tag)
3) 6h Lauf ca 65km
4) im Rahmen von 24h Lauf: 7h mit 72,5km
5) privat den Neanderlandsteig mit Gepäck gelaufen (4 Tage, 240km, 3100hm)
6) RTL Spendenmarathon. In summiert 24h 75km auf dem Laufband
7) kleiner privater lauf 50km
8) 6h Lauf (nur 4,5h gelaufen) 55km

Also ist bei mir noch nix >100km und auch nichts im alpinen Gelände dabei. Daher wollte ich mich.
An Ausrüstung bräuchte ich mal einen anständigen leichten kleinen Rucksack mit dem ich gut klarkomme und Stöcke.

Ich bin noch nicht angemeldet und zögere auch noch ein wenig, ob das ganze ohne jegliche alpine Erfahrung machbar ist und auch welche Distanz. Ich denke die 100km wären eine gute Sache, aber die 100 Meilen würden natürlich auch Stark reizen. Wobei man da sicherlich auch mal vorher ein paar Läufe >100km in den Beinen haben sollte.

Zur Vorbereitung: Evlt kann ich im Juni/Juli ein paar Tage in Richtung Alpen und da mal ein bisschen Laufen. Ansonsten müsste alles weitere im bergischen Land und in der Eifel geschehen. Zur Vorbereitung würde ich möglichst viel mit Rucksack & Stöcken laufen und regelmäßig an den noch verbleibenden Wochenenden einen profilierten Trainingsmarathon einplanen...

crazy 04.05.2016 13:04

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 1220779)
Lessons learnt:
- An den Verpflegungsstellen mehr essen, auch durcheinander.
- Überhaupt disziplinierter essen.
- Ruhig angehen. Ich vermute, dass ich nicht schneller hätte laufen können, mir aber viel mit einem schnelleren Start kaputt hätte machen können. Es gibt genug Zeit schnell zu laufen, aber den ersten 5km betont langsam laufen. Sehr langsam, so dass es mir wie stehen vorkommt.
- Vielleicht das Quali-Gel mit Pfefferminz testen, vielleicht hilft mir das in der Hitze?
- Von der Erschöpfung her geht es gut. Klar ich bin etwas müde, aber kaum Muskelkater.

Meine Frau scheint zu merken, dass es mir ernst ist. Sie hat mich gebeten, dass ich vielleicht doch nicht gleich auf die 160km-Variante bei dem AlpenX100 gehe. Das wären schließlich das fünffache an Höhenmeter, von der Distanz mal abgesehen. Sie fände es sinnvoller, jetzt etwas kürzer zu machen und dann nächstes Jahr die volle Distanz. Nachdem die Option auf dem Tisch liegt, denke ich in der Tat darüber nach. Es sind nun noch ungefähr 14 Wochen. Nun werde ich voll in das Bergtraining einsteigen. Aber ihr Hinwies auf Bänder, Sehnen etc. hat durchaus seine Berechtigung.
Ich überlege nun, umzumelden auf die 100 km mit rund 6000 Höhenmeter. Ich kann das noch bis kurz vorher machen. Ich werde nun erst einmal das Wochenende sacken lassen und dann weiter schauen.

Hört sich gut an, Dein Bericht! :)

Bergauf wird tatsächlich alles gegangen und, je mehr es gegen Ende tendiert, jede noch so kleine Asphaltblase als gehenswerter Berg tituliert. Man will ja Kräfte sparen.
Wenn Du 100 kannst, gehen auch 160, es ist vor allem eine großartige Kopfsache. 100er bekomme ich immer dadurch hin, dass ich (für mich) nur bis km58 kommen muss, danach ist es 'nur' noch ein Marathon. Und ein Marathon geht immer.
Dieses mal wird es psychisch interessanter, ich weiß, dass 100er drin sind, also mache ich einen, muss danach noch 28 laufen- das sollte auch gehen- und dann ist es nur noch ein Marathon. Mal gucken, wie sich das entwickelt.

Mit dem Essen hast Du recht: Viel mehr, viel durcheinander. Credo, was ich aus dem Umfeld mitbekommen habe war bislang, dass alle mir geraten haben, mehr als man eigentlich will zu essen. Positive Kalorienbilanz ist ohnehin passé, also extern zuschaufeln was geht. Wenn der Magen sich kurz beschwert, gehst halt 15 Minuten, das macht sich auch nicht bemerkbar in der Zeit.

Solltest Du frei haben, wäre die 60er, besser die 80er oder 100er-Variante vom ZUT zeitlich und kognitiv eine wunderbare Sache zum austesten! :)

Aber bei Deinen Umfängen bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen und muss immer wieder mein "Lebenskilometer und Psyche, das wird schon"-Mantra auspacken...

Morgen ist der DLC-Rund um Aachen-Lauf, Freundschaftsvariante ohne Zeitnahme, gemütlich 60km im 6er Schnitt. Wird ne gute Sache, mal schauen.

Zitat:

Zitat von PowerSchlumpf (Beitrag 1221316)
In der Summe (wenn man Langdistanzen, Ultras und Trainingsmarathon/inoffizielle Veranstaltungen mitrechnet) sinds jetzt glaub ich 32 Marathon.
Davon Ultra (chronologisch seit 2014):

1) Klingenpfadlauf 73km mit ca 1800hm
2) 4 Tage mit Joey Kelly durch die Wüste Namibias (jeweils ca 50km/Tag)
3) 6h Lauf ca 65km
4) im Rahmen von 24h Lauf: 7h mit 72,5km
5) privat den Neanderlandsteig mit Gepäck gelaufen (4 Tage, 240km, 3100hm)
6) RTL Spendenmarathon. In summiert 24h 75km auf dem Laufband
7) kleiner privater lauf 50km
8) 6h Lauf (nur 4,5h gelaufen) 55km

Erfahrungstechnisch auf Ultradistanz schaut das gut aus, je nachdem, was noch kommt, kannst Du wirklich 100 oder 160 laufen.

Zitat:

Zitat von PowerSchlumpf (Beitrag 1221316)
Also ist bei mir noch nix >100km und auch nichts im alpinen Gelände dabei. Daher wollte ich mich.
An Ausrüstung bräuchte ich mal einen anständigen leichten kleinen Rucksack mit dem ich gut klarkomme und Stöcke.

Das muss man definitiv üben. Einmal Gelände, einmal Gepäck.

Ersteres weil ein einfacher, fluffig-schnell gelaufener MTB-Downhill im 3.30er Schnitt am Ende der Hausrunde eine ganz andere Geschichte ist als das ganze psychisch und physisch ermüdet im Lichte der Stirnlampe abwechselnd zu Laufen und zu Gehen.

Zweiteres weil es einfach Übung ist. Stöcke würde ich ganz klar empfehlen, ohne wird es doch mühsam und für irgendwas müssen die Ärmchen ja auch gut sein.

Zitat:

Zitat von PowerSchlumpf (Beitrag 1221316)
Zur Vorbereitung: Evlt kann ich im Juni/Juli ein paar Tage in Richtung Alpen und da mal ein bisschen Laufen. Ansonsten müsste alles weitere im bergischen Land und in der Eifel geschehen. Zur Vorbereitung würde ich möglichst viel mit Rucksack & Stöcken laufen und regelmäßig an den noch verbleibenden Wochenenden einen profilierten Trainingsmarathon einplanen...

WIe schon geschrieben, wenn es terminlich passt: ZUT! 80 und 100 angucken, wunderbare Übungsdistanzen für den ganz langen Kanten. Zudem richtige top-Organisation.

Wenn Du Interesse an so was hast, ich komme gebürtig aus Wermelskirchen und wohne in Aachen. Insbesondere bei letzterem kann ich gerne mal zeigen, was im Wald abseits der Wege passieren kann. ;)

Duafüxin 04.05.2016 13:38

Zitat:

Zitat von PowerSchlumpf (Beitrag 1221316)

Zur Vorbereitung: Evlt kann ich im Juni/Juli ein paar Tage in Richtung Alpen und da mal ein bisschen Laufen. Ansonsten müsste alles weitere im bergischen Land und in der Eifel geschehen. Zur Vorbereitung würde ich möglichst viel mit Rucksack & Stöcken laufen und regelmäßig an den noch verbleibenden Wochenenden einen profilierten Trainingsmarathon einplanen...

Kannst ja kurz über die Grenze hoppen zu den Belgiern Ende Mai zum Grand Trail des Lacs et Château

http://www.ultratrail.be/

PowerSchlumpf 04.05.2016 13:43

Zitat:

Zitat von crazyviech (Beitrag 1221344)
Ersteres weil ein einfacher, fluffig-schnell gelaufener MTB-Downhill im 3.30er Schnitt am Ende der Hausrunde eine ganz andere Geschichte ist als das ganze psychisch und physisch ermüdet im Lichte der Stirnlampe abwechselnd zu Laufen und zu Gehen.

Zweiteres weil es einfach Übung ist. Stöcke würde ich ganz klar empfehlen, ohne wird es doch mühsam und für irgendwas müssen die Ärmchen ja auch gut sein.

Ja, das ist definitiv was anderes! Gepäck schon durchaus bemerkt. Gelände kann auch eine Herausforderung sein. Braucht definitv beides noch ein wenig Training.

Zitat:

Zitat von crazyviech (Beitrag 1221344)
WIe schon geschrieben, wenn es terminlich passt: ZUT! 80 und 100 angucken, wunderbare Übungsdistanzen für den ganz langen Kanten. Zudem richtige top-Organisation.

Wenn Du Interesse an so was hast, ich komme gebürtig aus Wermelskirchen und wohne in Aachen. Insbesondere bei letzterem kann ich gerne mal zeigen, was im Wald abseits der Wege passieren kann. ;)

ZUT passt leider terminlich nicht rein... Etwas später ist meine Frau aber bei der Tour Transalp dabei. Evtl fahr ich auch mal runter und lauf mal ein paar km in der Gegend :)


Was Aachen angeht hätte ich definitiv mal Interesse. Ich arbeite in Jülich also garnicht soweit von Aachen weg. Und in der Nordeifel bei Hellenthal gibts auch noch ein kleines Ferienhaus im Familienbesitz. Ein bisschen kenn ich die Gegend, aber bisher noch nicht so sehr abseits der Wege!

@Faul: schöner Bericht. Und ja, man muss oft betont langsam gehen. Nachher kommt das aber ganz von allein. Nahrung muss man alles ausprobieren. Bei hohem Tempo ist mein Magen/Darm recht empfindlich. Solang ich aber "gemütlich" unterwegs bin ists aber zum Glück bisher kein Problem.

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1221363)
Kannst ja kurz über die Grenze hoppen zu den Belgiern Ende Mai zum Grand Trail des Lacs et Château

http://www.ultratrail.be/

Oh den hab ich noch garnicht gesehen! Muss ich mal schauen wie das terminlich passt. Sieht aber ganz schön aus :) Danke für den Tip!

crazy 04.05.2016 17:16

Was Trails angeht sind die Belgier natürlich richtig, richtig gut dabei.

Top Orga und preislich selten, dass man je Wettkampfkilometer mehr als 50 Cent zahlt. :)

Näher dabei: http://www.sportevents.be/2016/en/xtrailsvaals/

Vaals ist das niederländische Grenzstädtchen an Aachen. 60 kannst auch hier laufen, da wollte ich auch hin. ;)

Duafüxin 04.05.2016 18:33

Die umfangreichste Sammlung gibts hier: www.mudsweattrails.nl/trail-kalender

Zu dem ein oder anderen Lauf kann ich Dir auch was sagen ;)

Empfehlenswert ist auch der Ohmtrail in Aywaille Anfang Juni. Da könnteste auch mit dem Lauf in La Roche en Ardenne einen schönen Doppeldecker machen ;)

Faul 10.05.2016 21:13

hey, hier ist ja richtig was los (gewesen) :-)

ich habe die letzte Woche etwas ruhiger angehen lassen. Ich Donnerstag und Sonntag je im Gelände gewesen. Eigentlich wollte ich ja die ganze Woche nix tun. Aber es gab ein Zeitfenster und da das Wetter super war, habe ich es genutzt. Also

Donnerstag 14 km und 984 Höhenmeter in zwei Stunden.
Sonntag 16,5 km und 1050 Höhenmeter in 2:20 Stunden.

Irgendwann muss ich mich mal mit der Höhenmetermessung von der Fenix auseinandersetzen. Ich bin Sonntag die gleiche Strecke gelaufen, wie am Donnerstag, nur etwas weiter. Irgendwie scheint mit das etwas unglaubwürdig, dass das nur 70 Höhenmeter mehr sind. Ich auch schon häufiger den Verdacht, dass das mit der Höhenmetermessung nicht so genau ist. Na ja letztlich entscheidend ist ja das was ich getan habe und nicht das was die Uhr sagt.

Diese Woche habe ich auch schon zwei Einheiten abgehakt. Bzw. zweieinhalb. Gestern war ich erst mit meiner Kleinen wandern. Sie in der Rückentrage und ich zu Fuß. War ein gutes Gepäcktraining :) Am Nachmittag war ich dann während des Schwimmkurses der Großen noch ein bisschen laufen. Ca. 10 km und 500 Höhenmeter in 1 Stunde. Heute das gleiche noch einmal.

Faul 10.05.2016 21:14

Ach so, und ZUT schaue ich mir auch einmal an.

Faul 11.05.2016 20:34

Heute war wieder Wandertag. 3 Stunden mit der Kleinen auf dem Rücken. Zumindest 1 davon hat sie geschlafen. Den Rest der Zeit war sie auch überwiegend brav.

Ich habe ca. 12 km und etwas über 600 HM geschafft.

kupferle 11.05.2016 20:50

Das ist auch gutes Training! :Blumen:

Hast dir jetzt überlegt, auf welcher Runde startest?

Grüße Sascha

Faul 12.05.2016 20:56

Ne, ich bin mir immer noch sicher. Da mein Training aber ohnehin extern durch mögliche Zeitfenster bestimmt und nicht hauptsächlich durch meine Trainingswünsche bestimmt wird, ist es eh egal. Es würde nichts an der Vorbereitung ändern. Bis Anfang Juli kann ich gratis ummelden, dann kostet es 15 EUR. Da brauche ich mich heute noch nicht entscheiden.

Grundsätzlich es ja so, dass der Bauch und das Impulsive in mir sagt, dass ich die 160 machen "muss". Der Kopf und das Überlegte plädieren für die 100..

Heute hatte ich leider kaum Zeit, sodass ich nur eine halbe Stunde getrabt bin. Da ich aber heute in der Früh ohnehin schon recht gelben Rotz beim naseputzen hatte, war das vermutlich ohnehin besser so. So richtig erkältet bin ich wiederum aber auch nicht. Ich hoffe, dass es nix wilderes wird. Im Moment ist jedenfalls nichts mehr.

Faul 16.05.2016 21:18

Seit DO war ich nicht mehr so viel laufen. Dafür aber zweimal etwas länger. Also Freitag gar nicht. Freitag war der letzte Tag des Schwimmkurses meiner Großen. Da gab es eine Medaillen-Verteilung und darauf hatte sie sich schon die ganze Woche gefreut. Es gab zwar eh für alle eine, aber für sie war das eine große Sache. Also sind wir da entsprechend mit der ganzen Familie aufgetaucht. War für sie auch super so. Leider wurde sie in der Vorbereitung anscheinend vergessen, so dass es erst keinen Schwimmpass für sie gab. Sie hatte das aber gar nicht so geschnallt, sondern nur gemerkt, dass es ziemlich lange dauerte, bis sie ihre Medaille umgehängt bekam. Hauptsache das Ding war schon golden und glänzte :-) Freitag war ich dann also nicht laufen.

Samstag meist geprägt von so allerlei "Erledigungen". Aber es ging sich doch noch ein schöner Lauf aus. Von mir daheim nach Pafnitz über den Axamer Panoramaweg zur Rodelbahn in Axams und diese dann hoch bis in die Lizum und dann in einem Bogen über die Schalfalm zurück. Da waren dann in Summe 21 km und 1.100 Höhenmeter und 2,5 Std. laufen. Ein 7er Schnitt also. Bergauf bin ich echt immer lahm wie eine Kröte, aber jetzt ist das lange laufen können wichtiger als das "eine-Minute-schneller-sein".

Sonntag in der Früh ging sich wieder ein Lauf aus. Also wieder rauf nach Pafnitz (das sind so rund 300 Höhenmeter). Und dann diesmal rechts in das Seitental und Richtung Kemater Alm. Bis ganz nach oben hat es leider nicht hingehauen, dafür war die Zeit zu knappt. Nichtsdestotrotz waren es wieder schöne 17 km mit 850 Höhenmetern und 2:05 Std. Dauer. Oben bin ich sogar in den Schnee gekommen, also Niederschlag nicht alten Schnee. :)

Nach dem Mittagessen stand dann der Innsbrucker Stadtlauf an. Nicht für mich, sondern für meine Große. 500 m ohne Wertung und alles. War eine nette Veranstaltung, auch wenn sie fast die gesamte Strecke an meiner Hand laufen wollte. Aber es gab eine weitere Medaille für ihre Sammlung und entsprechend stolz war sie. Ursprünglich wollten wir eine Woche früher bei uns im Dorf die Laufveranstaltung mitmachen, (da ist der Kinderlauf 3,5 km) aber sie etwas verkühlt. Zum Glück haben wir das nicht gemacht. Die 500m waren völlig ausreichend, auch wenn sie gemeint hat, sie hätte noch länger laufen können/wollen, so hatte ich doch den Eindruck, dass ihr gut reichte. Danach wollte sie noch schwimmen gehen, also noch ab ins Hallenbad. Abends war sie dann platt. :)

Heute war nichts mit laufen. Heute war Day-Spa mit meiner Frau angesagt. War auch mal fein. Neben den Kindern, Arbeit und Sport kommt die Zweisamkeit oft etwas zu kurz.

Mal schauen, ob sich morgen wieder eine Einheit ausgeht. Morgen ist aber vermutlich job-mäßig eher viel... Aber wer weiß, ich werde meine Laufsachen sicherheitshalber in's Auto schmeißen.

Faul 18.06.2016 21:04

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Ich wollte mich mal wieder melden. Ich habe meine letzten Wochen als Zusammenfassung angehängt. Wie ihr sehen könnt, ist es zwar nicht so, dass ich gar nicht laufe, aber andererseits auch nicht wirklich viel. Ich versuche immer ins Gelände zu gehen. Ich laufe gar nicht mehr in der Ebene. Daher komme ich auch auf kaum km. Dafür gab es immer mal wieder schöne Touren.

Da ich nicht die Zeit habe, jeden Tag zu laufen, hat es sich eingependelt, dass ich meist 3 mal die Woche gehe und dafür dann meist so 3 Stunden. So gehe ich ausgeruht in die Einheiten und hoffe, dass sie dann viel bringen. Meistens habe ich pro Einheit mind. 1.000 Höhenmeter.

Vor zwei Wochen war ich in der Axamer Lizum, die vielleicht der/die ein oder andere vom Ski-fahren kennt. Erst auf's Axamer Kögele, dann auf den Pleisn und zum Schluß noch den Hoadl. Auf dem Hoadl lag sogar noch Schnee. Auf der Damen-Abfahrt sogar noch so viel, dass ich dort nicht runtergelaufen bin, wie eigentlich geplant. Dazu kam noch, dass das Wetter eher schlecht war und ich keine hundert Meter weit sehen konnte. So war es heute auch wieder. Heute wollte ich auf den großen Solstein. Aber 300 Höhenmeter unter dem Gipfel ist das Wetter so schlecht geworden (ca. 50 Meter Sicht und eisiger Niederschlag) und dass bei fast nur noch Schotterpiste, dass ich dann doch umgedreht bin. Das Wetter derzeit ist echt ein scheiß. Daher bin ich auf häufiger mal morgens um 4 Uhr los. In der Früh war das Wetter ja oft besser. Einmal habe ich dort auch ein paar Murmeltiere beobachtet, die sich gesonnt haben. Das sind dann schon Wohlfühlmomente.

Mal schauen, was das wenige Training dann hinterher bedeutet. Anders bringe ich aber nicht unter und von daher ist es so wie es ist. Meine Frau unterstützt mich da eh schon super. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir an ihrer Stelle so viel Freizeit geben würde :)

Ich bin derzeit darum zu 95% sicher, dass ich auf die 100 km wechseln werde.

Faul 18.06.2016 21:21

Ein Nachtrag noch. Letzten Sonntag bin ich zweimal auf die Magdeburger Hütte (ca. 1000 Höhemeter und 10 km Distanz eine Strecke, wobei die 2,5 topfeben sind). Beim ersten Mal bin ich fast komplett durchgelaufen (immer entspannter Pulsbereich). Runter und zurück heim. Meine Frau eröffnete mir dann, dass sie noch mit mir gerechnet hätte und sie eh noch die Große von der Oma abholen müsse, ich solle also noch einmal hoch. Na, wenn sie das schon sagt, dann mache ich das natürlich auch. Also los ging es.

Auf Grund der Vorermüdung konnte ich das zweite Mal nicht komplett durchlaufen, sondern bin fast komplett gegangen, also den ansteigenden Teil. Das fand ich aber gar nicht so schlimm, so hatte ich mal die Möglichkeit des Vergleichs. Das erste Mal habe ich 1:45 Std. hochgebraucht und das zweite Mal 2:00 (ungefähr halt). Ich hatte, ehrlich gesagt, mit einer größeren Differenz zwischen Laufen und Gehen gerechnet. Wenn ich nun noch berücksichtige, dass eine gewisse Vorermüdung da war, wird die Differenz nochmal kleiner. Das zeigt mir, dass Gehen nicht schlecht sein muss, es ist gleich viel weniger anstrengend und so groß ist der Zeitverlust gar nicht.

Noch mal zur heutigen Einheit. Heute bin ich auch zu Magdeburger Hütte, nur von da aus noch weiter. Insgesamt habe ich heute 1.800 Höhemeter geschafft. Davon rund 800 oberhalb der Magdeburger Hütte. Da merke ich schon deutlich, dass die Luft da dünner wird. 1600 bis 2300 Höhe. Außerdem sind die Wege schon deutlich anders, hochalpin halt, da ist sowieso nicht mehr mit laufen. Zunächst habe ich eine Abzweigung genommen, die sich mehr und mehr zum Klettersteig entwickelte. Das brauche ich echt nicht, wenn ich allein bin. Wenn da mal ein Seil hängt, das bringt mich ja nicht aus der Ruhe, wenn da aber nur noch Seile sind und es immer steiler wird und ich allein bei schlechtem Wetter unterwegs bin, ne, dann kehre ich lieber um. Dann bin ich die Schotterpiste hoch, das wird dann echt auch anstrengend. Ich hoffe, dass die Wege bei dem Lauf dann etwas besser sind. Dafür hat mich die heutige Einheit kaum belastet, trotz 1800 Höhemeter und 25 km Distanz. :) Klar ich bin ja oben oft langsam gewesen.

kupferle 20.06.2016 08:21

Guten Morgen...
Gute Entscheidung!

100 meilen in diesem Gelände sind ein Brett...und 100km sind ebenso eine Wahnsinnsleistung!

Weiterhin gutes Training! :)

kupferle 30.06.2016 08:58

Guten Morgen...
Was macht das Training? Alles gut?
Grüße Sascha

kupferle 05.08.2016 17:21

Lange her, dass du was gepostet hast....

Wenn Du startest drück ich dir alle Daumen!



In der Steiermark herrscht im Moment Mistwetter...hoff für euch wird es besser!!

Grüße Sascha

aurinko 05.08.2016 20:59

Das Wetter ist hier noch schlechter als bei euch. Es schüttet seit Mitternacht wie aus Eimern, Schneefall bis auf 2000m runter.
Das Ganze dürfte als wahrlich alles andere als ein Spaß werden. Ich hoffe alle kommen gesund an.

Fabian dir alles Gute.

kupferle 07.08.2016 07:32

Gratulation!!:Blumen:

Bin auf den Bericht gespannt...

Gute Erholung!!

Grüße Sascha

Faul 08.08.2016 15:28

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Danke für die Glückwünsche. Mein Bericht habe ich schnell mal runterschrieben, er ist brutal lang geworden und es fallenmir bestimmt gleich noch tausend Dinge ein, die reingehört hätte. Ich habe ihn auch als PDF angehängt, da er dann vielleicht besser zu lesen ist. Ups, PDF ist zu groß, docx geht nicht (ist ja auch süß) ah, doc geht endlich. ;-)

Hallo zusammen,

ich habe mich hier ja doch erheblich seltener gemeldet, als ich ursprünglich gedacht habe  Dennoch möchte ich natürlich einen Bericht zum Besten geben.
Also, das Wetter war am Freitag ja echt beschissen. Insbesondere in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Es gab wohl auch noch einmal Schneefall. (Davon habe ich später nichts gesehen). Zumindest wurde bei dem parallel stattfindenden Lauf im Pitztal die Streckenführung geändert, gut bei denen ging es sogar auf über 3.000 HM hoch. Ich war jedenfalls froh, mich doch für die 100km-Variante entschieden und umgemeldet hatte. Es ging daher auch erst Samstag in der Früh los und das Wetter sollte am Samstag auch wieder deutlich besser sein.

Freitagvormittag habe ich meine Startunterlagen in Steinach geholt (ist von mir aus ca. 25 min entfernt und dass konnte ich dann gut in einer verlängerten Pause erledigen. Das Wetter war immer noch recht schlecht, aber ich auf die Vorhersage vertraut, dass es besser würde. Die Flüsse hatten jedenfalls viel Wasser und ich hoffte, dass nicht irgendwo eine Mure abgehen würde. (Es scheint auch tatsächlich nichts in dieser Richtung passiert zu sein.) Bei der Startunterlagenabholung gab es keine Gepäckkontrolle. Fand ich etwas merkwürdig, aber es war ja noch der Tag vor dem Start. Sicherheitshalber hatte ich bereits am Donnerstag alles zusammengepackt und mitgenommen.

Samstag in der Früh sollte es dann um 8.00 Uhr losgehen. Ich bin um 5.00 Uhr aufgestanden, habe in Ruhe gefrühstückt und noch ein, zwei Sachen zusätzlich gepackt. Dann ging es zum Zug (auf Grund des derzeitigen Reiseverkehrs bin ich lieber mit dem Zug als dem Auto gefahren). In Innsbruck musste ich noch einmal umsteigen, sodass ich insgesamt eine dreiviertel Stunden unterwegs sein würde. In Innsbruck habe ich dann gesehen, dass der Zug der nach Steinach fahren sollte, am Samstag gar nicht fährt. Schön so etwas braucht man kurz vorm Start.  Zum Glück fuhr ein paar Minuten später ein anderer. Eine halbe Stunde vor Start war ich dann vor Ort und „entspannte“ dann auch langsam wieder.

Es tröpfelte sodass ich gleich erst einmal meine Regenjacke anzog, ansonsten schien das Wetter tatsächlich besser zu werden. Der Startschuss fiel dann um kurz nach 8 Uhr. Immer wenn es losgehen sollte, kamen ein paar Läufer der 160km-Variante vorbei, die unter Applaus erst vorbeigelassen wurden. (Wie die es fanden, zwei Minuten später von einer ausgeruhten Gruppe eingeholt und überholt zu werden, weiß ich allerdings nicht).

Es ging gleich mit einem langen Anstieg los (ca. 1.000 hm). Ich war doch sehr überrascht, wie schnell das Tempo war. Aus meiner Erfahrung im April hatte ich mich ganz hinten eingereiht, damit ich gezwungen war, es langsam anzugehen. Mit der Pulsbelastungsorientierung war es natürlich am Anfang etwas schwierig, da ich doch sehr aufgeregt war. So habe ich zumindest darauf geachtet tief im aeroben Bereich zu bleiben und habe auch noch einmal ein paar Leute reißen lassen. Nach ein, zwei Kilometern bin ich dann natürlich auf die ersten wieder aufgelaufen. Ich hatte auch einige Zeit eine Begleitung. Das war vielleicht ein Vogel, der quatschte unaufhörlich von irgendwelchen Läufen, die er in Afrika alle schon gemacht hatte. Gut das hat mich zumindest ein bisschen abgelenkt. Mit Laufen hatte er aber glaube ich nicht so viel zu tun. Als wir ein flaches Zwischenstück hatten und ich fragte, ob wir nicht auch etwas joggen sollten, war er recht „überrascht“ ist dann aber doch etwas mitgejoggt. Irgendwann bin ich dann aber weitergezogen. Als wir oben waren, waren wir mitten in den Wolken und hatten stellenweise nur 20 Meter Sicht. Das war natürlich etwas Schade, da wir bestimmt eine schöne Aussicht hätten haben können. Nun ja, es ging dann wieder 500 HM oder runter und ich habe in meinem Leben vermutlich noch nie so oft angehalten um zu pinkeln, wie auf dem Stück. Es war wirklich unglaublich.
Die Sicht wurde dann laufend besser und wir sind an wunderschönen Abschnitten vorbeigekommen. Ich habe viele schöne Bergseen gesehen, wo ich mit meiner Familie bald mal wieder hinfahren möchte.

Die nächsten zwanzig, dreißig Kilometer bin ich zwar allein unterwegs gewesen, bin aber an der Verpflegungsstellen immer mit den gleichen 5-6 Personen zusammengestanden. Wie geplant, habe ich diesmal sämtliche Ernährungsstrategien, die sich sonst so kannte über Bord geworfen und alles Mögliche eingeworfen. Es gab Kartoffeln, Gurken, Salami, Powerbars und Kuchen. Oft auch Suppe. Immer rein damit, auf Grund des langsamen Lauftempos habe ich keinen „Klumpen im Bauch“ befürchtet. Und das hat in der Tat gut geklappt, insbesondere bei der Salami und Frikadellen habe ich immer gut zugegriffen, um zum einen den Bauch zu füllen und andererseits viele Kalorien reinzubringen.

Zwischen Verpflegungsstelle 10 und 11 ist mir dann meine Trinkblase ausgegangen. Mein Rucksack war so voll gepackt, dass beim Wassernachfüllen offensichtlich kaum etwas reinkam, da kein Volumen im Rucksack mehr frei war. Unglücklicherweise waren diese Verpflegungsstellen etwas weiter auseinander, zumindest hatte ich das Gefühl. Mein Mund wurde auch prompt trocken. Mir war aber klar, dass das nur Einbildung sein kann, erstens hatte ich genügend getrunken und zweites laufe ich sonst auch schon drei Stunden durch die Gegend ohne überhaupt etwas zu trinken. Irgendwann kam dann die Verpflegungsstelle 11 und ich habe als erstes meine Wasserblase rausgenommen und aufgefüllt und dann wieder reingestopft, so war ich sicher, dass ich genügend Wasser dabei hatte. Im Nachhinein war ich sehr froh, dass Wasser an dieser Stelle leer war und ich gezwungen war die Blase rauszunehmen und wirklich volllaufen zu lassen. Die Verpflegungsstelle war am Penser Joch und war arschkalt und windig. Ich habe dann meine Regenjacke wieder angezogen, die zwischenzeitlich einmal ausgezogen hatte. Mittlerweile war ich 10:46 Stunden unterwegs und es war entsprechend 18:46 Uhr. Ich hatte noch ca. 40 km vor mir und bin davon ausgegangen in einer einigermaßen Zeit im Ziel sein. Ich hatte ursprünglich mal so 14 Stunden als Traumziel gehofft. Im Laufe des Tages bin ich dann aber eher von 15 Stunden oder so ausgegangen. Hah, war für ein Trugschluss, weit, sehr weit gefehlt.
Also wieder auf den Weg es ging immer mal wieder etwas hoch und runter, so dass ich dachte, dass wie eventuell den höchsten Punkt mittlerweile auch erreicht hätten. Meine Uhr hatte nicht immer GPS-Empfang, so dass die Anzeige immer mal wieder etwas zurückhing. Irgendwann so um vermutlich 8 Uhr haben wir einen Local getroffen, der die Läufer immer mal wieder etwas begleitete. Der hat uns dann aufgeklärt, dass wir noch lange nicht am höchsten Punkt wären. Bis zur nächsten Verpflegungsstelle hätte der schnellste Läufer auch etwa 5 Stunden gebraucht, wir könnten uns also darauf vorbereiten noch etwas unterwegs zu sein. Außerdem würde es technisch noch ziemlich anspruchsvoll werden. Wir waren mittlerweile in leichtem Geröll unterwegs und fragten, ob es ähnlich bleiben würde, er hat uns dann aufgeklärt, dass hier eine entspannte und feine Tour wäre. Wir hatten noch einen Seilabschnitt vor uns und dann viel grobes Geröll. Er hat noch auf zwei hinter uns gewartet und ist dann mit denen weiter. Kurz vor eine Hütte http://www.flaggerschartenhuette.com/ haben wie die Lampen aufgesetzt. Die Hütte war echt super. Schön romantisch an einem See gelegen  War halt scheiße kalt und inzwischen ziemlich dunkel. Wir haben uns dann noch einmal gestärkt (inzwischen hatte ich eine feste Begleitung und wir wollten die Nacht gemeinsam laufen). Es gab eine super Suppe, die war bestimmt nicht aus der Tüte.

Dann ging es weiter in die Nacht. Der Local war mit den anderen beiden schon weitergezogen. Ich habe mich noch warm angezogen (Langes Oberteil über das T-Shirt, Armlinge, Beinlinge, dicke Handschuhe und dann noch die Regenjacke.) Es war echt frisch und sehr windig. Wir mussten nun sehr konzentriert bei der Sache sein, dass das Geröll in der Tat grob war und ein Sturz vermutlich recht schmerzhaft sein würde. Mir ist bis auf eine Schürfwunde zum Glück nichts passiert. Ab hier ging es aber nur noch sehr langsam voran. Die Strecke war schlecht, der Weg oft nicht als Weg zu identifizieren und die Markierung nicht auf die Nacht ausgelegt. Unsere Strecke war mit oranger Farbe markiert. Ab und zu gab es mal Fähnchen, ganz selten Richtungsweise mit Reflektoren. Überwiegend also keine Reflektoren. Orange Farbe neben gelben Pilzflechten auf den Steinen ist jetzt nicht so super zu erkennen. Da vor ein paar Wochen dort noch ein anderer Lauf war und dieser Abschnitt gleich war, gab es zum Glück auch noch diese Markierungen, wenn auch in anderer Richtung, aber diese waren jedenfalls viel häufige. (Ich habe auch schon eine Mail an Plan B geschrieben, dass sie das beim nächsten Mal unbedingt anders machen müssen. Ich habe es als recht gefährlich empfunden und war froh, dass wir zu zweit waren. Vier Augen sehen dann doch mehr als zwei. Hier sind wir oft nur mit 3 km/h oder so unterwegs gewesen. Entsprechend hatten wir das Gefühl, dass wir die nächste Verpflegungsstelle nie erreichen werden. In der Tat waren wir 6,5 Stunden unterwegs. Für rund 20 km!

Um 1 Uhr nachts waren wir dann an der Verplegungsstelle 12, von der es noch ca. 18 bis 19 km bis ins Ziel sein sollten. Leider konnten wir dort keine Info über die weitere Streckenbeschaffenheit bekommen. Zwischenzeitlich hatten wir noch einen weiteren Mitläufer eingesammelt, der sich oben im Geröll verlaufen hatte. Da er etwas angeschlagen war, sind wir ab der Verpflegungsstelle schneller weiter. Es ging einen Forstweg hoch, sodass wir keine Bedenken hatten. Meine Begleitung hatte an der Verplegungsstelle mitbekommen, dass sie dritte Frau sei. Die nächste ist gerade eingelaufen, als wir uns wieder auf den Weg machten und sie wollte auf jeden Fall Abstand schaffen um den dritten Platz zu sichern. Wir sind also den nächsten Anstieg „hochgerast“, welches im Grunde (bis auf kleinere Abschnitte) der letzte große Anstieg sein sollte. Wobei gerast hier als schnellgehen zu verstehen ist.
Als es dann wieder runterging ging es einen wiesenähnlichen Hang runter. Anfangs war auch alles super, aber irgendwann war der Weg immer schlechter von der Umgebung zu unterscheiden und die schlechte Markierung half auch nur begrenzt weiter und in Kombination mit der Eile kam es, wie es kommen musste. Wir verpassten eine Kehre und sind dem normalen Wanderweg weiter gefolgt und es hat ungefähr einen km gedauert, bis wir geschnallt haben, dass keine orangen Markierungen mehr da waren. Da war ich dann froh über meine Fenix. Dort konnte ich dann erkennen, wie weit wir zurückmüssen, und in welcher Richtung es weitergehen müsste. Ich hatte zwar oft keine gute Verbindung, aber hier hat sie super geholfen. Durch den Umweg haben wir bestimmt zwanzig Minuten verloren und die andere Frau war an uns vorbei. Wir sind dann aber dennoch vorsichtiger und langsamer weitergelaufen um sicher auf dem Weg zu bleiben. Es war oft verdammt schwer etwas zu erkennen. Tagsüber wäre es bestimmt ein Kinderspiel gewesen. Da erkennt man den Weg dann ja total leicht, wenn immer mal wieder gut sichtbare Abschnitte zu sehen sind. Wie auch immer, es ging dann noch ein letztes Mal etwas hoch (und wurde wieder windig und arschkalt). Dann wussten wir aber, dass wir nur noch runter müssen und waren glücklich. Es ging dann noch einen ziemlich steilen Trail hinunter (ca. 1.500 Höhenmeter und 10 km). 5 km vor dem Ziel gab es noch eine letzte Verpflegungsstelle, an der wir uns kurz gestärkt haben. Bergab haben wir das Tempo „hoch“ gehalten, um eventuell die eine Frau wieder einzuholen. Mir wäre das ja schnuppe gewesen, aber meiner Begleitung war es schon wichtig (vielleicht wäre es mir bei dem dritten Platz auch so gegangen) und so sind wir halt flott weiter. Ca. 1 km vor dem Ziel tauchte dann die dritte Frau wieder auf und meine Begleitung entwickelte Ehrgeiz auf jeden Fall diese einzuholen und zum Ziel laufen. Sie hat sie auch eingeholt und die andere ist noch hinterher und hat das Tempo aufgenommen, kurze Zeit später hat sie dann aber doch reißen lassen. Beim Einlaufen in Brixen mussten wir eine 180-Grad-Kehre laufen und unter der Straße her. Das hatte meine Begleitung aber nicht geschnallt, so dass das Rennen um Platz wieder offen war. Ich hatte derweil beschlossen, dass ihr meiner Begleitung zu Liebe den Platz vor der dritten Frau belegen werde und bin ins Ziel gerannt. Das das noch ging hat mich beeindruckt. Die letzten 500 Meter waren so lang, unglaublich, irgendwann habe ich dann auf meiner Uhr gesehen, dass es noch 150 Meter sein müssten und hoffte, dass es diesmal passte und hinter der nächsten Kurve das Ziel waren würde. Irgendwann habe ich dann den Zielkanal, bzw. die Absperrung gesehen und dann endlich das Ziel. Man war ich froh, als ich durch den Bogen gelaufen bin. Ich war dann echt platt und müde. Ich war über 22 Stunden unterwegs und echt erschöpft. Es hat viel länger gedauert als gedacht, aber ich war froh gesund und wohlbehalten angekommen zu sein. Die letzten 40 km waren echt anspruchsvoll, weniger was die körperliche Leistungsfähigkeit angeht, vielmehr was die Wegführung angeht.

Zuschauer waren morgens um 6:30 Uhr natürlich keine da. Zu essen gab es auch nur Gemüsesuppe und Wassermelone. Duschen war ebenfalls nicht zu Verfügung, es gab nur ein paar Holzbänke. Zum Glück hatten wir ein Hotel in der Nähe des Ziels und ich bin gleich dahin. Meine Frau hat mir dann eine Wanne eingelassen und ich habe mich erst einmal etwas entspannt.

Meine Tochter ist dann auch gleich aufgewacht und wir sind gemeinsam frühstücken gegangen.

kupferle 08.08.2016 18:00

Super!
Nochmals Gratulation! :Blumen:

Gute Erholung!

aurinko 08.08.2016 22:02

Glückwunsch Fabian und Danke für den Bericht.

Leider gab es einen Absturz eines Läufers
http://www.tt.com/panorama/unfall/11...3%BCdtirol.csp

Faul 09.08.2016 12:21

Zitat:

Zitat von aurinko (Beitrag 1244719)
Glückwunsch Fabian und Danke für den Bericht.

Leider gab es einen Absturz eines Läufers
http://www.tt.com/panorama/unfall/11...3%BCdtirol.csp

Ja, das hatte ich auch gesehen. Das Gelände dort war mir gar nicht so schlimm vorgekommen. Da waren die Abschnitte zwischen den nächsten beiden Verpflegungsstellen viel schlimmer. Aber wenn er tatsächlich gestolpert ist, dann kann so etwas unheimlich schnell passieren, da kannst du dich ja auch nicht schützen. Du weist es eh, in den Bergen kann soetwas immer passieren. Wenn du dann schon 30 Stunden oder so wach bist, geht es noch einmal schneller. Zum Glück liest sich der Bericht so, als wenn es nicht lebensbedrohlich gewesen ist.

Anscheinend haben auch recht viele am Penser Joch abgebrochen. Was durchaus verständlich ist. Ich hatte mehr Unfälle befürchtet und bin froh, dass es nicht so gekommen ist.

Duafüxin 09.08.2016 12:36

Toller Bericht! Herzlichen Glückwunsch zu dem Lauf! :Blumen:
Vielen Dank!

Und denkst Du schon über die 160 km nächstes Jahr nach? ;)

Faul 09.08.2016 13:22

Überlegt habe ich das selbstverständlich :)

Aber: Ich Moment denke ich eher an die 70km-Variante, sodass ich die schwierigen Passagen bei Tag laufen kann, die sind bestimmt optisch auch total schön.
Die 160km sind vermutlich schon noch einmal eine ganz andere Hausnummer, auch wenn der Stachel, dass ich nicht die ganze Strecke gemacht habe tief sitzt, da bin ich ganz ehrlich.
Peter Schlickenrieder hat dazu auch ein Live-Video auf Facebook veröffentlicht. Nach 105 km und zwanzig Stunden war er wohl so paniert, dass er sich den Rest geschenkt hat. So etwas wirkt dann bei mir auch...


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