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"Mit meiner Geschichte" = mein Leben vor dem Triathlon und dem Ergebnis der ersten LD hat es einigen ihr Weltbild zerbröselt - nicht mit meiner Sub9-Zielsetzung...:Huhu: |
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2006: Starker Start und dunkle Wolken am Horizont - Teil 1
Eine weitere „dramatische“ Veränderung in 2005 muss ich noch nachreichen:
Der so nebenbei in Hawaii erwähnte „Nike Free“ hat all meine Laufprobleme, an denen ich zwischen 2002 und Mitte 2005 litt, komplett gelöst. Begonnen hatte es mit einem Platten 2004/2005, den ich mir ca. 3-4km vor zuhause zuzog. Anstatt mein Rad einfach zu schieben und nebenher zu trotten, joggte ich barfuß auf dem Grünstreifen nach Hause und wunderte mich, warum sich das so super anfühlte. Meine Suche nach einem Schuh „ohne alles“ fiel glücklicherweise genau in die Zeit der Free-Premiere. Da jeder (inkl. Nike) darauf hinwies, bei diesem Schuh handele es sich lediglich um ein Trainingsgerät und keinen Laufschuh, hatte ich zu Beginn Riesenrespekt. Ich zog den Schuh also morgens an, brachte meinen kleinen Sohn zur Schule und joggte die 2km vorsichtig zurück. Stück für Stück verlängerte ich die Strecke, fühlte mich immer wohler, während meine alten Schuhe sich zu klobigen Moonboots entwickelten, die ich irgendwann nicht mehr tragen konnte, weil mir danach alles weh tat. Seitdem trage ich in allen Trainingssessions und WKs Frees, überwiegend den 3er, ab und zu auch den 5er mit 4.5-Einlage. 2013 habe ich mir zur Abwechslung einen Brooks Pure Connect und dieses Jahr einen Saucony Kinvara zugelegt, wobei der Brooks gut läuft, der Kinvara sich nach wie vor "klobig" anfühlt. Zurück nach Gran Canaria und meinem Leben in Freiheit. Auf einmal hatte ich Zeit, es war für mich daher völlig klar, dass ich nicht mehr als Agegrouper starten durfte, denn Agegrouper hatten genau das nicht: Zeit. Also meldete ich mich als Profi an, ohne auch nur annähernd ein Profi zu sein, doch in solchen Dingen bin ich ziemlich kategorisch (Gruß an Herrn Kant!). Wir hatten das große Glück, ein nettes Häuschen in einer netten Anlage im Süden von GC als Übergangslösung gefunden zu haben, für relativ wenig Geld und einen Pool mit unorthodoxen Ausmaßen, doch für ein Schwimmtraining absolut ausreichend. Hatte ich einen Plan für die Zukunft? Selbstverständlich. Ich wollte einmal als Pro auf Hawaii starten, mich nicht mit knapp 2.000 überehrgeizigen Agegroupern im Pazifik prügeln, sondern ganz gemütlich zum Radstart treiben …;-) Ich weiß heute leider nicht mehr, wie die damalige Regelung lautete, hatte aber anscheinend die klare Vorstellung, dass ein Start in Südafrika und danach auf Lanzarote dafür die richtigen Voraussetzungen schaffen würde. Was das Training betraf, hatte ich natürlich auch einen Plan - und der hieß „Blöcke“. Im November sollte es einen Schwimm-, im Dezember einen Lauf-, im Januar einen Radblock geben und von Februar bis zum WK Mitte März würde ich alle drei Sportarten in einen Topf werfen und heftig verrühren. Ich startete grandios, denn mein Schwimmblock stellte für mich tatsächlich alles in den Schatten, was ich bis dahin im Wasser trainiert hatte und ich wurde erstaunlich schnell richtig schnell. Z. T. trainierte ich zweimal pro Tag, in Summe kamen so in den vier Novemberwochen: 14,5km, 24,5km, 22km und 16,4 (Schwimmkilometer!) zusammen - DAS funktionierte also tatsächlich mal nach Plan. Der Laufblock im Dezember liest sich mit 74km, 86km, 103km ebenfalls recht chic, doch wie nicht anders zu erwarten, fand mein Körper, speziell die Achillessehne sooo viel Laufen nicht sexy und ich musste bis Weihnachten pausieren, was nicht dramatisch war, da wir dieses soundso in Deutschland feierten, was ich aus heimat-sentimentalen Gründen gleich dazu nutze, mich zu erkälten, so dass ich in der ersten Januarwoche verschnupft nach GC zurückkehrte. In der Wärme zieht sich mein Schnupfen ja sofort wieder zurück, so dass ich in den folgenden Januarwochen 500km bzw. 700km radeln sowie zwischen 50 und 60km laufen konnte - im Februar kamen noch 2.000km, im März noch 500km Rad dazu, so dass ich mit ca. 4.500km Radkilometern von November bis März nach SA reiste. Beim Laufen begann übrigens eine Art Training, die in gewisser Weise den Einstieg in die Crossfit/Fasttwitch- = „Kurz & Knackig“-Gefilde ebnen sollte: Nach langen Radeinheiten lief ich IMMER, dafür aber nicht länger als 4-5km und diese entweder schnell (wenn es die Beine hergaben) oder ganz locker. Ansonsten gab es 1x pro Woche irgendwelche kurzen Intervalle (meist 200er) und an mehreren Sonntagen (witzig, dass ich diese Abläufe beibehielt, obwohl ich ja jeden Tag Sonntag hatte) die schon hier erwähnte „Docpower-Gedächtnis“-Einheit mit einem ca. 1-1,5stündigen Radeln, gefolgt von zügigem Laufen zwischen 20 und 25km - nur einmal lief ich im Februar 28km und die Woche darauf 32km. Drei Wochen vor Südafrika dann die Generalprobe mit einer relativ zügigen 184km-Radeinheit und schnellen 14km mit lockeren 5km Auslaufen - ich hatte ein wirklich gutes Gefühl. Woche 3 und 2 vor dem WK hoffte ich noch mal die Schwimmperformance mit 19km und 10km zu aktivieren und dann ging’s runter nach Port Elizabeth. Ich also in Südafrika, in einem hübschen kleinen „britischen“ Hotel, ein paar Kilometer weg vom Start, mitten in einem normalen Wohnviertel von Menschen, deren Jahreseinkommen wahrscheinlich gerade mal so hoch war, wie ich für Anmeldung + Reise/Hotel gezahlt hatte - ich fühlte mich noch nie so fehl am Platz, wie in Port Elizabeth. Mehr will ich in diesem Zusammenhang nicht schreiben, wir wollen ja Sport und Politik immer schön trennen … Ich kam also dienstags an, machte mittwochs nix und schwamm am Donnerstagmorgen die Schwimmstrecke, lt. Tagebuch „locker und gut“ in 28min für die 1,9km. Nachmittags fuhr ich die 60km lange Radstrecke ab, die immer wieder durch einen „französischen“ Belag (also beschi**en) glänzte, lief noch eine Viertelstunde drauf und freute mich auf die Pastaparty am Freitag. Diese muss ich aus einem für das spätere Rennen entscheidenden Grund erwähnen: Das Essen war nicht so der Brüller und es gab keinen richtigen Nachtisch - dachte ich. Nur jede Menge Trockenfrüchte. Da Pastaparty ohne Nachtisch gar nicht geht, häufte ich mir halt einen Teller voll Trockenfrüchte und nannte das Nachtisch. Kurz bevor ich gefühlte drei Kilo Trockenfrüchte verdrückt hatte, kam der richtige Nachtisch … :Lachen2: Nun sind Trockenfrüchte nicht nur lecker und tolle Energie- und Mineralienspender, sondern kurbeln sehr fleissig die Darmtätigkeit an, was meine Oma sehr zu schätzen wusste, wenn sie ihre täglichen zwei Trockenpflaumen einschob, ich aber bei meinem sowieso quasi hyperaktiven Magen-/Darmsystem nicht zwingend benötigte - zumindest nicht 36 Stunden vor einer Langdistanz. Ich hatte Samstags also einiges an „Big Business“ zu erledigen und hoffte, den Trockenfrucht-Fauxpas hinter mich gebracht zu haben - dazu nur so viel: ich sollte mir mal das Hoffen abgewöhnen … :dresche |
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(du schreibst ja "brutal", aber das könnte sich auf den Umfang beziehen, und nicht auf das direkte momentane Empfinden) oder eher schon lediglich "angenehm hart". Oder anders gefragt: liegt das MD-Tempo bei dir eher in Richtung Oly-Tempo oder in Richtung LD-Tempo? |
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Gute Frage, wie meine OD- und MD-Tempi aussehen, denn hier zeigt sich eine Besonderheit bei mir, die sich durch alle Disziplinen durchzieht: Schon beim Fußball konnte ich sowohl relativ schnell sprinten als auch permanent vom eigenen 16er zum gegnerischen 16er rennen - ich hatte also Ausdauer wie ein Pferd und konnte trotzdem die kurzen Sprints gut mitrennen - ABER: Das dazwischen fiel mir schwer. Übertragen auf mein OD- und MD-Tempo bedeutet das: Hier herrscht relativ wenig Unterschied, ich "kann" bei einer OD mein Tempo nicht so erhöhen, wie man das sollte, fühle mich danach auch immer ziemlich unbefriedigt, weil ich nach 40km quasi erst richtig loslegen könnte, aber dann muss ich ja schon zum Laufen ...;) Allerdings sieht das Ganze auf dem Spiningbike bei Intervallen von 20min schon eine Ecke anders aus. Denn hier habe ich ja anhand der Umdrehungen (ich zähle alle paar Minuten die Umdrehungen pro Minute, um zu kontrollieren, dass ich nicht langsamer werde) einen direkten Gradmesser zur Belastung. Darum trainiere ich auch sehr gerne auf dem Spiningbike, weil ich hier viel besser und konsequenter in einem bestimmten Bereich bleiben kann/muss. Daher würde ich für diese Einheit behaupten, dass das gewählte Tempo eher in Richtung OD-Tempo ging, denn so geschreddert stieg ich bei einer MD noch nie vom Rad. |
:Blumen: Sehr spannend deine Triageschichte zu lesen :Cheese: !
Es gibt einfach ein paar begnadete Schreiber hier bei denen es Spass macht zu lesen ! Zu den Trainingsinhalten mag ich nichtsl schreiben, da ich auf diese Dinge nicht viel verstehe..... |
Muss ich auch sagen :Blumen:
Unterhaltsam und spannend. |
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06.05.: Training
Heute war generell ein Tag, wie ich ihn schätze:
Genau die richtige Mischung aus Arbeit und Sport - und bei letzterem stand die "20" im Mittelpunkt. Morgens aufstehen, aufs Klo, zwei Tassen Wasser + 1/2 Apfel + 1/2 Birne und dann aufs Spinningbike: 10minEin + 20x (20secVoll + 40sec locker) + 3minAus Gleich danach im strömenden Regen und ekligem Wind: 5minzügig + 15min G1 Danach war mir natürlich erst mal kalt (Bild folgt), aber mit viel heißem Wasser und zwei dicken Scheiben Vollkornbrot + Budda/Nutella/Honig/Mandeln war ich nach ca. zwei Stunden wieder ok. Wer sich übrigens fragt, ob ich immer so viel Brot esse: Nein, nur jetzt in der unmittelbaren Vorbereitungsphase ist ein RoggenDinkelSonnenblumenbrot der optimale Energieträger und vor allem das optimale Medium für sehr viel Butter, Nutella und Honig. Die Mandeln lege ich mir immer als ganze Stücke auf den Honig ...:liebe053: Aufgrund von Arbeit & Erledigungen klappte es dann nicht mittags mit dem Schwimmtraining, sondern erst nachmittags, so dass ich zwangsläufig eine Art Swim & Run machen musste: 500Ein + 20x100 (10x alle 1.45, 10x alle 1.40) +100Rü/Aus Eine Stunde und eine Flasche Sponser Berry mit 10% Protein zum Testen später gings dann noch mal auf die Laufstrecke: 10minEin + 20x 1minZügig bis sehr Zügig/1minG1 + 2minAus Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Schwimmen (und wahrscheinlich auch aufgrund des allgemeinen Trainings) gingen die Intervalle nicht Vollgas im Sinne von superschnell, aber es ging das, was ging ...:Lachen2: Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich mir das Sponser mit 10% mitnehmen soll oder nicht. Bisher hatte ich immer das mit 5% Protein und das 10%ige kenne ich halt nicht im WK. Schrieb ich nicht in einem der Bericht, dass ich gerne im WK Dinge ausprobiere, die ich vorher nie gemacht hatte? Das wäre doch mal wieder eine gute Gelegenheit, ein eventuelles Problem zu produzieren ...:Lachen2: Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Sponser 10%? Gruß: Michel |
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Ich habe vom IM Germany 2005 und Hawaii 2005 noch ein paar Bilder gefunden.
Damals war ich mit langen, wilden Haaren unterwegs, halt total frei ...:Cheese: |
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Und so musste ich mich heute früh nach der R-L-Einheit ZUHAUSE anziehen, weil mir so kalt war:
Funktionshemd, kuschelige Funktionsjacke, Allgäu-Triathlon-Hoody, Schal und dann die Mavic-Winter- Radjacke für Temperaturen unter Null Grad. Das hat leider nix mit Hypochondertum zu tun, sondern dass mir in dem Moment tatsächlich so kalt ist (ich würde liebend gerne darauf verzichten). Früher habe ich das ignoriert und bin krank geworden, heute ziehe ich mir einfach meinen Kleiderschrank über den Kopf - und bleibe gesund (toitoitoi). |
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frieren ist für mich normal, wenn ich mir die Energie Speicher "leer" trainiere. Ich friere dann auch häufig, gerade nach hartem und längerem Training, esse dann und wenig später wird mir wieder warm.
PS: geile Bilder Michel, vor allem der Hut :-) |
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wenn man so mal bewundernd von der Seitenauslinie mitlies:
War heute diese Stückelung B-R-S-R den Umständen geschuldet oder Plan (in Ablauf, Umanfang, Intensität)? old schol und langweilig-lehrbuchartig - in Schlagdistanz zu einer LD - hätte ich gerechnet soetws wie "4-5 h Rad ohne besonderen Vorkommisse, etwas auslaufen" zu lesen m. |
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Lieg ich richtig? |
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Nur Schwimmen hätte mittags stattfinden sollen, daher war die zeitliche Nähe zwischen Schwimmen und Laufen nicht geplant, aber ich konnte das Laufen heute nicht später durchführen, daher ging das nicht anders. Diese Art von Training habe ich im März und April mit unterschiedlichen Intervalllängen durchgeführt, so dass ich z. T. auf 7x Radeln und 8x Laufen pro Woche kam. Dazu aber mehr, wenn ich mit der Historie durch bin und das Training der dann 12 Wochen vor Lanza "vorstelle". Zitat:
Idealerweise hätte ich noch 3-4 Wochen mehr Zeit, um mehr Einheiten wie letzten Sonntag (verschoben auf Montag) zu machen: 3-4h hart radeln + 1-1,5 hart laufen (entweder am Stück oder in Teilen, also z. B. 4x20min). Aber so ist das nun mal mit Lanza - es findet einfach einen Monat zu früh statt ...:) |
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:Huhu: |
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Langhaarige Trias sind eine aussterbende Spezies... Gruß Joe |
2006: Starker Start und dunkle Wolken am Horizont - Teil 2
Es fing schon damit an, dass ich beim Schwimmen überhaupt nicht meinen Rhythmus fand, schlecht durch die Wellen kam und in katastrophalen 1.03 an Land ging - das waren ca. 8min länger als geplant!
Mein Rennbericht jammert über die Situation auf dem Rad wie folgt: „Es stürmte, war arschkalt und dann begann es auch noch heftig zu regnen. …Auf dem Rad machte sich relativ bald mein Magen-/Darmsystem bemerkbar… die erste Runde ging es mir gar nicht gut, mir war kalt, es regnete und stürmte weiterhin und mich plagten leichte bis mittlere Krämpfe, die ich zwar durch geschicktes Aus-dem-Sattel gehen entlüften konnte, aber da braute sich was zusammen –*bis km 85.“ Nun muss man wissen, dass ich in der ersten Runde von Platz 31 nach dem Schwimmen auf Platz 15 vorgekurvt war, den österreichischen Profi Gernot Seidl aufgegabelt hatte, der netterweise auch auf einem Quintana Roo Typhoon saß und wir daraufhin beschlossen - FAIR - nach vorne zu fahren, wo inzwischen Faris an der Spitze wie ein Rohrspatz schimpfte (es war eine Wendepunktstrecke, auf der ich genau sehen konnte, was vor mir passierte), weil hinter ihm ein wunderschöner Belgischer Kreisel, bestehend aus Tissink, Riesen, Schellens, Vabrousek und noch zwei Pros, seine Tätigkeit aufgenommen hatte. Es gibt dazu eine beeindruckende Aufnahme, wie sechs oder sieben Pros im Sekundenabstand in T2 einkehren. Stefan Riesen erzählte mir danach, sie seien zwar von einem Kampfrichter ermahnt worden, aber ohne weitere Konsequenzen. Gernot und ich befanden uns geschätzte acht Minuten hinter dem Kreisel und waren fest entschlossen, diese Lücke zu schliessen. Keine Ahnung, ob wir es geschafft hätten oder nicht, denn bei dem schon erwähnten Kilometer 85 musste ich die deutsch-österreichische Beziehung beenden und mich der Düngung der südafrikanischen Steppe widmen. Oma ließ grüßen, die Trockenfrüchte vollbrachten wirklich ganz tolle Arbeit. :liebe053: Gefühlte fünf Minuten später saß ich wieder auf meinem Rad (den Unterschied zwischen flauschigem 3-lagigen europäischen Klopapier und afrikanischem, quasi getrockneten Buschgras möchte ich nicht vertiefen), hatte mir, ohne es zu wissen, eine der typischen Buschdornen in den Vorderreifen gerammt und gondelte allein die knapp 100km auf Platz 11 vor - natürlich total sauer auf mich. Beim Schwimmen war ich weit hinter meinen Möglichkeiten geblieben (allerdings schwamm selbst ein Faris an dem Tag nur 55.36, es war also offensichtlich schwieriger Seegang) und hatte darum den Zug der vorderen Pros verpasst. Beim Radeln hatte ich, wie schon erwähnt, im Wortsinne verschi*ssen“, mit einem ungefähr gleich starken Partner nach vorne zu fahren (der Gernot stieg übrigens nach dem Radeln aus) - der Abstand zur Radbestzeit von Faris (4.42) betrug inkl. Düngungszeit 13min, da wäre erheblich mehr bzw. weniger drin gewesen. Immerhin konnte ich in der Wechselzone dem nach mir eintrudelnden Ronnie Schildknecht, der fünf Minuten langsamer als ich geradelt war, etwas Gutes tun und ihm eines meiner schon erwähnten Kekse anbieten - sicherlich der Grund, warum er eine 2.56 laufen konnte ...;) Ich lief generell einen guten Marathon, was a) daran lag, dass mein Darm ohne Zweifel komplett leer war und b) daran, dass es Wasser nicht in Bechern, sondern in Tüten gab, perfekt für mich, denn so hatte ich immer Wasser bei mir, trank regelmäßig, aber nicht zu viel und kam mit meiner besten Marathonzeit von 3.16 (die Liste sagt zwar 3.18, aber da ist der Wechsel mit drin, denn auf meiner Uhr stand 3.16) und einer 9.18 als 13ter ins Ziel. Für Platz 11 hätte ich 90 Sekunden schneller sein müssen, also erheblich weniger als meine Trockenfrucht-Entladungsphase, wäre ich als Agegrouper gestartet, hätte ich meine AK gewonnen … hätte, hätte, Fahrradkette, wieder mal war ich mir selbst der größte Gegner, aber ich schob trotzdem happy über Platz 13 mein Rad ins Hotel (der Dorn hatte zum Glück nicht sofort meinen Schlauch zerstochen, sondern ganz vorsichtig angepiekst, so dass ich wohl mit der letzten Luft in T2 kam). Mein erster Pro-WK war also in Summe vielversprechend gelaufen und hatte mir klare Hausaufgaben gegeben: Schwimmen bei Wellengang üben, keine Trockenfrüchte auf der Pastaparty essen, kleine Mengen Flüssigkeit regelmäßig beim Laufen zu mir nehmen - mein Ziel für das nächste Rennen war definiert: Top 10 in Lanzarote. Wenn ich das Training zwischen Südafrika und Lanzarote heute anschaue, sehe ich ein recht seriöses Training mit zahlreichen Bergeinheiten auf dem Rad, knackigen Laufeinheiten und gutem Schwimmtraining, ich hatte also allen Grund, zuversichtlich mit der Fähre von GC nach Lanza zu shippern. Doch die Schwimmzeit von 55.06 täuscht, denn an diesem Tag schwammen alle anderen viel schneller und ich war gleich mal fett frustriert, als ich in der Wechselzone sah, dass alle Pros schon weg waren, selbst Ain-Alar Juhanson, der im Jahr davor 55.26 geschwommen war, hatte sich nach 53.05 schon vom Acker gemacht. Doch ich war nicht nur schlecht geschwommen, sondern mein Kopf wurde obendrein total bockig, kurz nach den Feuerbergen signalisierte er mir, dass er unter diesen Umständen keinen Sinn mehr darin sehe, dass Rennen noch fortzuführen. Ich gebe zu, ich habe nur kurz mit ihm gekämpft, denn er ist ein arger Sturkopf, mein Kopf, bin allerdings die Radrunde noch zu Ende gefahren, habe mein Zeug gepackt und meinen Freund Martin auf der Laufstrecke unterstützt. Meine Profi-Zeit war damit so schnell beendet, wie sie begonnen hatte und auch in unserem Häuschen in GC wiesen alle Zeichen auf Abschied, denn: Meine Frau wollte nicht mehr auf GC bleiben, sie wollte zurück nach D-Land. Das gab keine große Diskussion, sondern war eine Sache von zehn Minuten an einem Morgen, an dem sie es klarmachte, und eine Sache von weiteren zwanzig Minuten, bis wir via Google unseren neuen Lebensmittelpunkt definiert hatten (ohne jemals dort gewesen zu sein …;-) = wir beschlossen, nach Lindau zu ziehen. Das ging alles blitzeschnell: Nachdem die Kinder das Schuljahr Ende Juni/Anfang Juli beendet hatten, brachen wir die Zelte ab und waren ab Juli wieder zurück in Deutschland, bezogen im Oktober unser neues Heim und ich wußte erst mal nicht, was ich in D-Land tun sollte. Sport auf jeden Fall erst mal nicht, die Zeit zwischen Juli und Dezember 2006 war ich nicht mal mehr Freizeitsportler. Arbeiten musste ich natürlich wieder, aber was? Meine Firma war von meiner Geschäftspartnerin weitergeführt worden, doch nur auf sehr kleiner Flamme, da musste man also wieder von vorne anfangen, ein Freund fragte mich, ob ich in einem Startup miteinsteigen wolle, die eine revolutionäre Hotelbuchungs-Software entwickelt hätten, was sich nach drei oder vier Monaten als totaler Kack eines durchgeknallten, autokratischen Amis herausstellen sollte - und zu guter Letzt trudelte Ende 2006 eine Hiobsbotschaft bzgl. unseres 2005 verkauften Hauses in unseren Briefkasten ein. Ich bzw. wir ahnten damals noch nicht, welche gravierenden Auswirkungen diese Nachricht auf unser Leben haben würde, wir betrachteten es als unangenehmes, aber vernünftig zu lösendes Problem. Außerdem hatte ich inzwischen mit meiner Geschäftspartnerin beschlossen, 2007 noch mal klein, aber fein durchstarten zu wollen, so dass ich trotz deutscher Temperaturen recht zuversichtlich in das neue Jahr blickte. |
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Noch ein paar Bildern von Südafrika.
Man beachte die konzentrierte Laufhaltung (und die Nike Free 4.0...) |
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:Blumen: |
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Ich merke den Unterschied zwischen Eiweiß und nicht-Eiweiß auch im Rennen selbst. |
Mannnn....... das ist immer soo interessant!:Danke:
Ich kann es kaum abwarten bis der nächsten Bericht kommt. |
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Kommt halt auf die Prioritäten drauf an. |
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Aber wie gesagt: das muss jeder für sich probieren und entscheiden. Mir hilft es. |
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Der positive Effekt, den ich selbst wahrgenommen hatte, hat sich allerdings nach recht kurzer Zeit verflüchtigt. Zusätzlich erkenne ich jetzt kleine Mängel der genannten Studie. Auch die Argumentation zugunsten der BCAAs während eines Wettkampfs hat für mich an Überzeugungskraft verloren. Eventuell mache ich dazu mal ein Update der damaligen Sendung. In diesem Blog ist es der falsche Ort. Michel hat ja nach den Erfahrungen mit einem ganz bestimmten Produkt gefragt. Damit kann ich leider nicht dienen und möchte nicht seinen Thread vollmüllen. :Blumen: |
Nachtrag: Vielleicht wäre das ein Thema für die morgige Sendung: "Wie testet man seine Wettkampfernährung?".
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:Blumen: Ich lese hier mal weiterhin fasziniert mit.... :Huhu: |
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Ich habe jetzt grade hier 3 Kartons Sponser + BCAA Gels für Lanza stehen und jetzt sagst du....nicht mehr überzeugt...hilft nix... Nichts ist so beständig wie der Wandel der wissenschaftlichen Erkenntnisse :Lachanfall: :Lachen2: Bleibt immer spannend. DickerMichel, jetzt hast du schon ´nen halben Tag nix gepostet und es war grade spannend.... :) Eines noch: Wenn ich das richtig in Erinnerung behalten habe, dann ist der Körper nach einem Tag mit hoher Belastung (WK-Modus) am nächsten Tag oft wieder leistungsbereit, weil er schnell wieder in diesen "Notfallmodus" gehen kann und so Energiereserven nutzt. Sollte man aber deshalb nicht machen... gehen die Batterien leer. Zumindest auf die Trainingsphase achten in der man das macht, aber das weißt du bestimmt. Ich fand das interessant. Ich meine Greiff hätte das geschrieben. |
07.05.: Training
Heute war ein blöder Tag, an dem es zeitlich überhaupt nicht funktioniert hat.
Eigentlich wollte ich gleich in der Früh 6-7 500er-Intervalle schwimmen und abends ein paar relativ kurze Berg/Ebene-Intervalle draußen fahren. Doch heute war die Zeit dafür nicht da, also musste ich das Schwimmen canceln und dafür morgens die Radeinheit verkürzt auf dem Spinningrad machen - was meine Beine gar nicht so gut fanden, es war recht zähl, aber ok: 10min Ein 10x 2min"Voll" + 2min locker Danach locker 20min auslaufen Somit betrug der Unterschied zur gestrigen Einheit nur 24h, da hätten das geplante morgendliche Schwimmen und der größere Abstand von ca. 10h (bei Radeinheit am späten Nachmittag) sicherlich einen Unterschied gemacht, aber was soll's - es war ok und morgen ist mal wieder ein Ruhetag (bevor es am WE noch mal zur Sache geht). @Protein im Energy Drink: Ich habe es in den WKs bisher immer recht gut vertragen, zumindest führe ich auftretende Magen-/Darmprobleme eher auf "falschen" Wasserkonsum oder andere Dinge zurück. Grundsätzlich finde ich die Auswahl des richtigen Ernährungszeugs nach wie vor knifflig, denn im Training kann ich es nie so testen, wie im WK. |
.... als stiller Mitleser muss ich das hier mal loben
Ich habe ein kleines deja vu, denn ich habe damals u. a. deinen Blog verfolgt, der war kurzfristig sogar in deinem eigenen Forum, wenn ich mich recht erinnere ..... |
Wieso nennst Du Dich eigentlich dickermichel bei dem Astralkörper?
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Und dazu habe ich früher (vor dem Triathlon) wahlweise "Achtung, hier kommt der dicke Papa oder der dicke Michel!" gerufen, je nach Umfeld ...:) Das war dann der erste Name, der mir bei der Anmeldung zum damaligen Triaforum einfiel. Zitat:
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