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qbz 14.07.2012 17:56

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 777050)
Natürlich gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Inflation und Zinsniveau, aber den deutlichen Zinsrückgang für Anleihen von Spanien, Italien & Co. stehen eindeutig im Zusammenhang mit dem Beitritt zum Euro.

Und weshalb gingen die Anleihenzinsen im Zuge der Euroeinführung zurück??
Weil in den Maastricht Kriterien die Bekämpfung der Inflation als vorrangiges gemeinsames Ziel formuliert wurde, u.a. als Leitlinie für die EZB, und seit Spanien dem Euroraum angehört eine ähnlich niedrige Inflation wie DE hat.! Vorher hatte Spanien eine hohe bis sehr hohe Inflationsrate, die auch hohe Anleihezinsen (um den inflationsverlust auszugleichen) zur Folge hatte. Im Zuge der Euroeinführung passten sich die Zinsen der Staatsanleihen dann der erwarteten und auch eingetroffenen Inflationsrate an.
Oder worin siehst Du die Ursache?

Entwicklung der Inflation:
http://de.global-rates.com/wirtschaf...i/spanien.aspx

Entwicklung der Anleihen:
http://www.markt-daten.de/charts/zin...eu.htm#spanien

-qbz

qbz 14.07.2012 18:12

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 777062)
Ich habe den Artikel mal kurz überflogen. Natürlich ist es schon kriminell, wenn eine Bank diesem Mann mit diesen Vermögens-/Einkommensverhältnissen einen Kredit in dieser Höhe gewährt, aber auf der anderen Seite muß man doch auch ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand erwarten können. Eine Familie mit zwei Kindern, 1.200 EUR Gehalt und dann ohne Eigenmittel 230.000 EUR Kredit aufnehmen. Wie blauäugig muß man bitteschön sein, um sowas zu machen...

Sobald die Geldgeber ein kleines Heimeigentum real(isierbar) aussehen liessen, zogen die Menschen in Spanien halt in geliehenes Eigentum, auch weil Eigentum eher traditionell das Übliche war als wie Mietwohnungen wie in DE und letztere auch fehlten.
Aber auch die Arbeitslosigkeit zwingt Arbeitnehmer heute zu Verkäufen abbezahlter Immobilien, die u.U. damals teuer abgestottert wurden.

-qbz

Gonzo 14.07.2012 18:36

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777085)
Und weshalb gingen die Anleihenzinsen im Zuge der Euroeinführung zurück??
Weil in den Maastricht Kriterien die Bekämpfung der Inflation als vorrangiges gemeinsames Ziel formuliert wurde, u.a. als Leitlinie für die EZB, und seit Spanien dem Euroraum angehört eine ähnlich niedrige Inflation wie DE hat.! Vorher hatte Spanien eine hohe bis sehr hohe Inflationsrate, die auch hohe Anleihezinsen (um den inflationsverlust auszugleichen) zur Folge hatte. Im Zuge der Euroeinführung passten sich die Zinsen der Staatsanleihen dann der erwarteten und auch eingetroffenen Inflationsrate an.
Oder worin siehst Du die Ursache?

Entwicklung der Inflation:
http://de.global-rates.com/wirtschaf...i/spanien.aspx

Entwicklung der Anleihen:
http://www.markt-daten.de/charts/zin...eu.htm#spanien

-qbz

Die Anleihezinsen gingen im Zuge der Euroeinführung nur in den früheren "Weichwährungs"-Ländern zurück. Eben weil es ab da keine Weichwährung wie Lira und Peseta mehr gab, die früher kontinuierlich gegenüber der D-Mark abgewertet hatten. Die Maastricht-Kriterien wurden ja eingeführt, um die Euro-Gegner zu beruhigen, da sie ja gewisse Stabilität bzgl. Verschuldung, Inflation garantieren sollten.

Kuck mal die Zeit vor dem Euro. Spanien und Italien haben immer höhere Zinsen als Deutschland zahlen müssen. Mit Euroeinführung hatten die auf einmal das (niedrigere) deutsche Zinsniveau mit allen entsprechenden Vorteilen.

Gonzo 14.07.2012 18:44

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777092)
Sobald die Geldgeber ein kleines Heimeigentum real(isierbar) aussehen liessen, zogen die Menschen in Spanien halt in geliehenes Eigentum, auch weil Eigentum eher traditionell das Übliche war als wie Mietwohnungen wie in DE und letztere auch fehlten.
Aber auch die Arbeitslosigkeit zwingt Arbeitnehmer heute zu Verkäufen abbezahlter Immobilien, die u.U. damals teuer abgestottert wurden.

-qbz

Aber Mitverantwortung ist doch auch gefordert. Natürlich lockt die Aussicht auf das eigene Häuschen. Aber wenn es nicht bezahlbar ist, oder zumindest riskant erscheint, sollte man die Finger davon lassen. Ist ja nicht schön, wenn Leute ihr Eigenheim verlieren, aber so ist halt manchmal das Leben. Im Beispiel des Mannes aus dem Spiegelbericht hat er m.E. grob fahrlässig gehandelt. In Deutschland ist die Kreditvergabe Gott sei Dank wesentlich seriöser. Da wird die Kreditfähigkeit und Tilgungsfähigkeit der Kreditnehmer deutlich besser geprüft. Vielleicht gibt es auch hier schwarze Schafe, aber das ist die Ausnahme. Immobilienexzesse (Eigenheime) wie in den USA oder Spanien hat es daher hier nicht gegeben.

Kurt D. 14.07.2012 19:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 776978)
Hallo Kurt,

die Qualität der Waren aus der Schweiz reicht allein auch nicht aus. Die Nationalbank kauft bekanntlich seit geraumer Zeit massiv Euros, um den Kurs bei 1 Euro = 1.20 SFr zu halten, und so den Export zu unterstützen. Das ist gleichzeitig eine Intervention gegen die Finanzspekulation !

-qbz

Ps: Wir haben das alles schon mal ausführlich besprochen hier im Forum :-) .

....grüß dich!
"Einspruch euer Ehren"..., die Schweiz produktsionstechnisch mit Deutschland zu vergleichen, das hinkt aber dann doch sehr.
Nur Nestle, Roche und Co. sind kein Maßstab. Weder in Umfang noch Summe.

Ich wiederhole mich noch einmal: Ich habe in meinem bisherigen Leben nun viele frühere Aufwertungen der Deutschen Währung erlebt. Nie ist dadurch unsere Wirtschaft in die Knie gegangen. Im Gegenteil, Exportüberschüsse gab es meist regelmäßig. Und dies sogar in Zeiten wo Deutschland noch nicht in den heutigen Schwellenländern tätig war (vom damals nur ganz schwachem Chinesichen Markt ganz zu schweigen!).

Das Problem wäre dauerhaft nur über mehr Europa zu lösen, sprich Abtretung von Souveränitäten der Mitgliedsstaaten (was weder du noch ich je noch erleben werden...., oder glaubst du daran, dass ein Franzose auch nur einen Hauch seiner "heiligen" Souveränität je an Europa abgeben würde?).
Es wird weiter gewurschtelt werden, dem Volk wird Baltriansand in die Augen gestreut, denn man kann und will es sich nicht verscherzen mit der Angloamerikanischen Finanzoligarchie, - und irgendwann macht es dann Bang!
Zeitraum (meine Meinung), innerhalb der nächsten 2-20 Jahre.

qbz 14.07.2012 21:19

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 777105)
Die Anleihezinsen gingen im Zuge der Euroeinführung nur in den früheren "Weichwährungs"-Ländern zurück. Eben weil es ab da keine Weichwährung wie Lira und Peseta mehr gab, die früher kontinuierlich gegenüber der D-Mark abgewertet hatten. Die Maastricht-Kriterien wurden ja eingeführt, um die Euro-Gegner zu beruhigen, da sie ja gewisse Stabilität bzgl. Verschuldung, Inflation garantieren sollten.

Ich denke, die Maastricht-Kriterien führte man ein, um die Inflation in den Euroländern so gering wie möglich zu halten, um eine "harte" Währung nach aussen zu gewährleisten, quasi als verpflichtende Handlungsmaxime, und weniger zur Beruhigung der Eurogegner. Und man schaffte die EZB, welche für die Geld- und Zinspolitik des Euros zuständig ist.

Spanien wies seit Eurozeiten eine sehr geringe Inflation der Verbraucherpreise auf bei moderaten Wachstum auf, deswegen gab es auch niedrige(re) staatliche Anleihen-Zinsen, entsprechend den Vorgaben der EZB.

Und:
Gegenüber dem Dollar wertete der Euro bekanntlich die ersten zwei Jahre nach der Einführung ab bis 1 Euro = 0.85, dann Aufwertungsphase, dann Seitwärts im Zick-Zack ... , d.h. der Dollar wertete gegenüber dem Euro seit der Einführung ab! Dieses Verhältnis gibt keinen Anlass, den Euro jetzt als "Weichwährung" zu sehen.

-qbz

qbz 14.07.2012 22:12

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777131)
....grüß dich!
"Einspruch euer Ehren"..., die Schweiz produktsionstechnisch mit Deutschland zu vergleichen, das hinkt aber dann doch sehr.
Nur Nestle, Roche und Co. sind kein Maßstab. Weder in Umfang noch Summe.

natürlich kann man Schweizer Produkte sowohl in der Qualität wie auch in der Effizienz der Herstellung mit deutschen Produkten generell ( mind. :-) ) auf den gleichen Level stellen. Dein Argument war doch: Deutsche Produkte sind gut und werden immer abgesetzt, auch wenn die Währung durch die Decke geht.
Die Schweizer ziehen halt eine Zwischendecke gegen die Spekulation und Aufwertung ein ..., damit der Export nicht zurückgeht, trotz gleicher Waren-Qualität wie in DE.

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777131)
.
Ich wiederhole mich noch einmal: Ich habe in meinem bisherigen Leben nun viele frühere Aufwertungen der Deutschen Währung erlebt. Nie ist dadurch unsere Wirtschaft in die Knie gegangen. Im Gegenteil, Exportüberschüsse gab es meist regelmäßig. Und dies sogar in Zeiten wo Deutschland noch nicht in den heutigen Schwellenländern tätig war (vom damals nur ganz schwachem Chinesichen Markt ganz zu schweigen!).

Der Staat griff in der Historie, die Du anführst, halt meines Erachtens noch stärker wirtschaftsregulierend, industriepolitsch, währungsregulierend ein, was er heute kaum mehr tut. Und heute schätze ich die Exportabhängigkeit DE ungleich höher ein wie zu den von Dir genannten Zeiten, wo noch der Binnenmarkt Exporteinbrüche ausgleichen konnte, weil der einen grösseren Anteil einnahm wie heute.

Die Euroeinführung ging auch über einen längeren Zeitraum und ermöglichte Umstellungen auf die neuen Bedingungen, ein schnelles Euro-Ende --> Krise (sofern keine Zeit für Umstellungen und Anpassungen der Wirtschaft / Industrie).

-qbz

Gonzo 14.07.2012 22:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777207)
Ich denke, die Maastricht-Kriterien führte man ein, um die Inflation in den Euroländern so gering wie möglich zu halten, um eine "harte" Währung nach aussen zu gewährleisten, quasi als verpflichtende Handlungsmaxime, und weniger zur Beruhigung der Eurogegner.

Beides. Widerspricht sich ja auch nicht.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777207)
Und Spanien wies seit Eurozeiten eine sehr geringe Inflation der Verbraucherpreise auf bei moderaten Wachstum auf, deswegen gab es auch niedrige(re) staatliche Anleihen-Zinsen, entsprechend den Vorgaben der EZB.

Mag ja auch sein. Dann erklär mir aber mal, warum die Zinsen für spanische Staatsanleihen aktuell so hoch sind. Wegen der Inflation? Siehste.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777207)
Und:
Gegenüber dem Dollar wertete der Euro bekantlich die ersten zwei Jahre nach der Einführung ab bis 1 Euro = 0.85, dann Aufwertungsphase, dann Seitwärts im Zick-Zack ... , d.h. der Dollar wertete gegenüber dem Euro seit der Einführung ab! Dieses Verhältnis gibt keinen Anlass, den Euro jetzt als "Weichwährung" zu sehen.

-qbz

Wer hat denn behauptet, daß der EUR eine Weichwährung ist? Ich habe nur gesagt, daß Länder wie Spanien, Italien und Griechenland durch den Euro-Beitritt ihre vorherigen Weichwährungen gegen eine Hartwährung eingetauscht haben. Und das hat ihnen ganz eindeutig Vorteile bei der Refinanzierung gebracht. Und dieses günstige Zinsniveau, daß normalerweise nur wirtschaftlich wesentlich besser gestellten Nationen (z.B. Deutschland) vorbehalten ist, haben sie nicht positiven für vernünftige Investitionen genutzt, sondern "verfrühstückt". Dieses "billige Geld" hätten sie früher nie erhalten, daß haben sie nur dem Euro zu verdanken.

Zu den Amis: was hat das denn jetzt mit der Diskussion über die Regelung der europäischen Schulden zu tun? Abgesehen davon geht es denen doch genauso. Hoffnungslos überschuldet.

Gonzo 14.07.2012 22:44

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777131)
Ich wiederhole mich noch einmal: Ich habe in meinem bisherigen Leben nun viele frühere Aufwertungen der Deutschen Währung erlebt. Nie ist dadurch unsere Wirtschaft in die Knie gegangen. Im Gegenteil, Exportüberschüsse gab es meist regelmäßig. Und dies sogar in Zeiten wo Deutschland noch nicht in den heutigen Schwellenländern tätig war (vom damals nur ganz schwachem Chinesichen Markt ganz zu schweigen!).

Absolut richtig.

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777131)
Das Problem wäre dauerhaft nur über mehr Europa zu lösen, sprich Abtretung von Souveränitäten der Mitgliedsstaaten (was weder du noch ich je noch erleben werden...., oder glaubst du daran, dass ein Franzose auch nur einen Hauch seiner "heiligen" Souveränität je an Europa abgeben würde?).
Es wird weiter gewurschtelt werden, dem Volk wird Baltriansand in die Augen gestreut, denn man kann und will es sich nicht verscherzen mit der Angloamerikanischen Finanzoligarchie, - und irgendwann macht es dann Bang!
Zeitraum (meine Meinung), innerhalb der nächsten 2-20 Jahre.

Ich glaube auch nicht an die Vereinigten Staaten von Europa. Muß ja auch nicht sein. Warum brauchen wir denn unbedingt diese wirtschaftlich und politisch so starke Vereinigung. Das war ein Traum, den sich m.E. eine bestimmte Generation von Politikern erfüllen wollte und der vorläufig an wirtschaftlich großen Unterschieden gescheitert ist. Wir haben eine so große kulturelle Vielfalt und haben gelernt, friedlich miteinander zu leben. Das ist doch schön so. Einen europäischen Superstaat? Brauch ich nicht.

Zum Knall bzgl. der Schulden: der kommt, wie Du sagst. Alles nur eine Frage der Zeit.

qbz 14.07.2012 23:49

wir drehen uns im Kreis ....
Ich zitierte die Immobilienkrise in den USA als Begründung, dass so etwas (die Immobilienkrise) wie in Spanien mit oder ohne Euro geschehen kann und die Verluste gleichermassen sozialisiert werden.

Ich begründete die hohen Zinsen in Spanien vor dem Euro vor allem mit der damaligen Inflation in Spanien. Auch Deutschland hatte in Zeiten von mehr Inflation entsprechend hohe Zinsen:

"In den 1970er Jahren führten merklich anziehende Inflationsraten zu noch höheren Zinsen an den Kapitalmärkten. So erreichte die Rendite festverzinslicher Wertpapiere 1974 mit 10,6 % erstmals einen zweistelligen Wert, sank dann aber bis 1978 auf 6,1 %, um in den folgenden Jahren erneut zu steigen. 1981 rentierten sich Festverzinsliche im Schnitt wieder mit 10,6 %. Zugleich betrug allerdings auch die Inflationsrate 6,3 %. Danach ging es mit Zinsen und Inflationsraten gleichermaßen abwärts."
http://www.die-bank.de/finanzmarkt/d...cher-ruckblick

Die Zinsen sanken im Zuge der Euroeinführung auch in Spanien, weil die Wirtschaftspolitik sich änderte, die EZB die Geldpolitik bestimmte, die Euroländer Autonomie abtraten und Maastricht Kriterien gelten wie eben u.a. Preisstabilität ( = geringe Inflation = geringe Zinsen).

Weshalb zur Zeit Spanien eine Zinslast aufgebürdet wird, ist eine andere Frage, es ging mir um eine Antwort auf das Gerede vom "Verfrühstücken billigen Geldes" und das "Party Feiern auf Kosten anderer" in Spanien, das durch Wiederholung IMHO nicht wahr wird.

Dass der Euro bisher wertstabiler als die DM war ( trotz der grossen wirtschaftlichen Leistungsunterschiede im Euroraum) und eine "harte" Währung, wollte ich einfach nur erwähnen, du hast nichts Gegenteiliges gesagt.

-qbz

Kurt D. 15.07.2012 11:37

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 777256)
Absolut richtig.



Ich glaube auch nicht an die Vereinigten Staaten von Europa. Muß ja auch nicht sein. Warum brauchen wir denn unbedingt diese wirtschaftlich und politisch so starke Vereinigung. Das war ein Traum, den sich m.E. eine bestimmte Generation von Politikern erfüllen wollte und der vorläufig an wirtschaftlich großen Unterschieden gescheitert ist. Wir haben eine so große kulturelle Vielfalt und haben gelernt, friedlich miteinander zu leben. Das ist doch schön so. Einen europäischen Superstaat? Brauch ich nicht.

.

...+1
So sehe ich es auch. Du hast es erneut gut beschrieben.

Kurt D. 15.07.2012 11:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777288)

wir drehen uns im Kreis ....


-qbz

...Ja, da sind WIR aber nicht die einzigen!

Ganze Heerscharen von Ökonomen drehen sich mit....):-

Die einzigen welche sich nicht selbst kreisförmig drehen, sind die Spekulanten und Finanzoligarchen. Die DREHEN nämlich das Rad!

Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Kurt

qbz 15.07.2012 11:56

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777402)
...Ja, da sind WIR aber nicht die einzigen!

Ganze Heerscharen von Ökonomen drehen sich mit....):-

Die einzigen welche sich nicht selbst kreisförmig drehen, sind die Spekulanten und Finanzoligarchen. Die DREHEN nämlich das Rad!

Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Kurt

:-) :-) :-) .

Grüsse zurück und ebenfalls schönen Sonntag ...
qbz

Gonzo 15.07.2012 13:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777288)
wir drehen uns im Kreis ....
Ich zitierte die Immobilienkrise in den USA als Begründung, dass so etwas (die Immobilienkrise) wie in Spanien mit oder ohne Euro geschehen kann und die Verluste gleichermassen sozialisiert werden.

Widerspreche ich Dir nicht.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777288)
Ich begründete die hohen Zinsen in Spanien vor dem Euro vor allem mit der damaligen Inflation in Spanien. Auch Deutschland hatte in Zeiten von mehr Inflation entsprechend hohe Zinsen:

"In den 1970er Jahren führten merklich anziehende Inflationsraten zu noch höheren Zinsen an den Kapitalmärkten. So erreichte die Rendite festverzinslicher Wertpapiere 1974 mit 10,6 % erstmals einen zweistelligen Wert, sank dann aber bis 1978 auf 6,1 %, um in den folgenden Jahren erneut zu steigen. 1981 rentierten sich Festverzinsliche im Schnitt wieder mit 10,6 %. Zugleich betrug allerdings auch die Inflationsrate 6,3 %. Danach ging es mit Zinsen und Inflationsraten gleichermaßen abwärts."
http://www.die-bank.de/finanzmarkt/d...cher-ruckblick

Die Zinsen sanken im Zuge der Euroeinführung auch in Spanien, weil die Wirtschaftspolitik sich änderte, die EZB die Geldpolitik bestimmte, die Euroländer Autonomie abtraten und Maastricht Kriterien gelten wie eben u.a. Preisstabilität ( = geringe Inflation = geringe Zinsen).

Widerspreche ich Dir auch nicht bzgl. eines klaren Zusammenhangs zwischen Inflationsrate und Zinsniveau. Es gibt halt aber auch noch andere Einflußfaktoren.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777288)
....Gerede vom "Verfrühstücken billigen Geldes" und das "Party Feiern auf Kosten anderer" in Spanien, das durch Wiederholung IMHO nicht wahr wird.

Mach's doch nicht unbedingt nur an Spanien fest. Vielleicht war die Wortwahl auch zu oberflächlich. Laß es mich mal allgemeiner formulieren: einige Länder haben die Möglichkeit, sich (wegen niederigerem Zinsniveau durch den Euro) günstig zu verschulden, zu stark ausgenutzt und dieses Geld auf Pump eher für Konsum und nicht für vielleicht sinnvollere/nachhaltigere Investitionen ausgegeben. Und wir sind, obwohl wir seriöser gewirtschaftet haben mit im Boot, die Zeche zu bezahlen. Und die ist nicht gerade klein.

Damit sollten wir es aber so langsam bewenden lassen. Wir drehen uns wirklich im Kreis. Und den Schädel müssen wir uns wegen (teils) unterschiedlicher Standpunkte auch nicht einschlagen :Cheese:

Schönen Sonntag noch :Blumen:

Gonzo 15.07.2012 13:19

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 777402)
...Ja, da sind WIR aber nicht die einzigen!

Ganze Heerscharen von Ökonomen drehen sich mit....):-

Die einzigen welche sich nicht selbst kreisförmig drehen, sind die Spekulanten und Finanzoligarchen. Die DREHEN nämlich das Rad!

Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Kurt

So isses !! Dir auch einen schönen Sonntag noch :)

FLOW RIDER 31.07.2012 21:10

Banklizenz für ESM? Das kann nicht gutgehen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-847468.html

Gonzo 17.10.2012 10:25

Ich pack den Thread nochmal aus. Ist zwar recht umfangreich, aber sehr gut und detaillliert beschrieben. Ich kann nur sagen, tut Euch die Mühe an und lest das Ganze komplett durch.

http://data.boerse-go.de/abb/Das_Euro-Desaster.pdf

Ich liste mal kurz die verschiedenen Kapitel auf:

Kapitel 1: Wie der Euro die Wirtschaft Europas zerrüttet hat
Kapitel 2: Warum alle Rettungsversuche stets scheitern
Kapitel 3: Wie die Krise weitergehen wird - mögliche und wahrscheinliche Szenarien
Kapitel 4: Wie das Festhalten am Euro Demokratie, Frieden und Rechtsstaat zersört

Es ist eigentlich unglaublich, was da abläuft. Wie kann man den Wahnsinn stoppen? Welche Partei würde sich zum Wohle aller für den Weg des kleinsten Übels (-> Seiten 32/33) entscheiden?

TomX 17.10.2012 11:17

Der Artikel ist schlich und ergreifend Bullshit.

Warum? Weil der Autor etwas entscheidendes vergessen hat.

Grundlage seiner These ist wohl folgendes:

Zitat:

Die Weichwährungsländer in!der!Peripherie!der!Eurozone!hatten!bis!
dahin!regelmäßig!mit!der!Abwertung!ihrer!Währungen !gegen!das!
Leistungsbilanzdefizit!angekämpft,!das!ihnen!aus!i hren!höheren!
Inflationsraten!erwuchs.!Gläubiger!waren!aus!diese m!Grund!nur!dann!bereit
gewesen,!Kredite!in!Pesetas,!Lire,!Escudos,!irisch en!Pfund!oder!Drachmen!zu!
gewähren,!wenn!sie!für!die!drohenden!Wechselkursve rluste!eine!6
Kompensation!in!Form!eines!Zinsaufschlags!erhielte n.!Mit!der!Einführung!der!
einheitlichen!europäischen!Währung!entfiel!dieses! Wechselkursrisiko!und!
damit!verschwand!auch!der!entsprechende!Zinsaufsch lag.
(siehe Seite 5/6 des Artikels)

Nun war das aber nicht so. Der Autor hat vergessen, dass es vor dem EURO schon seit dem Jahr 1978 das EWS gab: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...A4hrungssystem

Dahin ist also die urspüngliche These des Artikels, dass dei "Weichwährungsländer" vor dem EURO mit einer Abwertung ihrer Währungen gegen ihr Leistungsbilanzdefizit angekämpft hätten. Das ging nämlich schon so gut wie nicht mehr.

Gonzo 17.10.2012 11:30

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 818658)
Der Artikel ist schlich und ergreifend Bullshit.

Warum? Weil der Autor etwas entscheidendes vergessen hat.

Grundlage seiner These ist wohl folgendes:

(siehe Seite 5/6 des Artikels)

Nun war das aber nicht so. Der Autor hat vergessen, dass es vor dem EURO schon seit dem Jahr 1978 das EWS gab: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...A4hrungssystem

Dahin ist also die urspüngliche These des Artikels, dass dei "Weichwährungsländer" vor dem EURO mit einer Abwertung ihrer Währungen gegen ihr Leistungsbilanzdefizit angekämpft hätten. Das ging nämlich schon so gut wie nicht mehr.

Dies wiederum ist von Dir falsch interpretiert.

1. mit einer Abwertung kann ein Land definitiv die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsbilanzdefizite verbessern

2. ich zitiere aus Deinem Wikipedia-Link:
"Die meisten Wechselkurse konnten um bis zu 2,25 Prozent nach oben oder unten schwanken, die Schwankungsbreite beträgt somit insgesamt 4,5 Prozent. Italien wurde eine erweiterte Bandbreite von ± 6 Prozent zugestanden, da es als einziges Land 1978 zweistellige Inflationsraten für Verbraucherpreise aufwies."
"Im August 1993 kam es unter dem Druck spekulativer Angriffe auf dem Devisenmarkt zu einer Krise des EWS, welches die Erweiterung der Bandbreiten der meisten EWS-Wechselkurse auf ± 15 Prozent bedingte."

TomX 17.10.2012 11:39

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 818665)

2. ich zitiere aus Deinem Wikipedia-Link:
"Die meisten Wechselkurse konnten um bis zu 2,25 Prozent nach oben oder unten schwanken, die Schwankungsbreite beträgt somit insgesamt 4,5 Prozent. Italien wurde eine erweiterte Bandbreite von ± 6 Prozent zugestanden, da es als einziges Land 1978 zweistellige Inflationsraten für Verbraucherpreise aufwies."
"Im August 1993 kam es unter dem Druck spekulativer Angriffe auf dem Devisenmarkt zu einer Krise des EWS, welches die Erweiterung der Bandbreiten der meisten EWS-Wechselkurse auf ± 15 Prozent bedingte."

Das hatte ich bewußt unterschlagen :Cheese:

Ich wollte sagen: Wenn von Euorgegnern behauptet wird, vor dem EURO hätten keine Zusammenhänge zwischen den Europäischen Währungen existiert, dann stimmt das einfach nicht.

Die Zusammenhänge und gegenseitigen Verpflichtungen gab es schon seit den 70ern.

Gonzo 17.10.2012 12:06

Das ist schon richtig. Natürlich gab es die. Aber eben sehr flexibel.

Dem Autor geht es m.E. (bzgl. des Euro an sich) vor allem darum, aufzuzeigen, daß man keine Einheitswährung für Länder mit teils stark unterschiedlicher Wirtschaftsleistung und Wettbewerbsfähigkeit problemlos einführen kann. Die "schwächeren" Länder werden so eines möglichen Instruments beraubt, um diese Nachteile zumindest teilweise ausgleichen zu können.

Aber das ist ja nur ein Teilaspekt seiner Anlayse, wenn auch das ursächliche Grundübel.

qbz 18.10.2012 15:00

Quo Vadis Krise? Zwischenbilanz und Konzept für einen stabilen Euroraum.
 
Diese heute erschienene volkswirtschaftliche Analyse und die Empfehlungen der Wissenschaftler aus dem Haus der Hans Böckler Stiftung zur Wirtschafts- und Fiskalpolitik der EU und finde ich persönlich sehr fundiert und vernünfitg.

http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_75_2012.pdf

-qbz

Stefan 17.12.2012 16:25

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...-a-873345.html

Vielleicht könnte man die Wohnungskäufe an die Finanzämter der entsprechenden Staaten melden um zu prüfen, ob in der Vergangenheit Vermögen in entsprechender Höhe angegeben wurde.

Stefan


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