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Stark, pantone, 2,5 h laufen. Du bist auf einem guten Weg! Weiter so.
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Die offenen Fragen, die bekomme ich beim Laufen oft von Herrn Troedelliese gestellt, dabei ist sein Puls meist 10 Schläge unter meinem. Deshalb will er eine Konversation anfangen, während ich meinen Atem fürs Training benötige. Ich nehme mir meist die Freiheit, "erzähl doch Du" zu keuchen.
2,5 Stunden laufen ist echt super. :Blumen: |
Ich muss gestehen, dass ich auf 2 Stunden verkürzt habe. Aber die letzten 2:20 Std.-Einheiten bin ich echt ganz brav gelaufen! Zur Strafe gibt´s morgen wahrscheinlich einen 5-km-Gewaltlauf. Das muss jetzt einfach mal sein. Wenn der allerdings bei über 24 Minuten liegt, erschieße ich mich.
Was mir ja zunehmend Sorge bereitet, ist, dass mir Hitze ganz schön zusetzt. Da habe ich noch keine Lösung gefunden. Von den Nebenwirkungen des verordneten *******-Cortisons zwecks Atem-Rückgewinnung will ich hier mal gar nicht schreiben. Und erst Recht nicht von den Nebenwirkungen. Am Wochenende geht´s zur RTF nach Karben. Ich rechne mit Temperatursturz und schlimmsten Bedingungen. ABER NEIN, ICH WERDE DAS ALLES HINBEKOMMEN. ALLES !!! |
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Läufst du den Fischhallen-Lauf? |
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Und ich schlaf gleich hier ein...ja nicht die Augen zu machen... |
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Alles wird gut! |
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Freue mich :liebe053: ! |
"Verzeihung, darf ich sie ´mal stalken?"
Nein, das hatte ich natürlich nicht zu dem wildfremden Mann gesagt. Aber er hatte mich schon sehr skeptisch angeguckt als ich ihn ansprach. Dabei war ich dem Mann mit Vollbart und getönter Gleitsichtbrille nach der Ziellinie einfach nur hinter gehechtet und hatte ihn gefragt, welche Startnummer er denn habe. Ich hatte nämlich keine. Denn: Wir waren mal wieder verdammt spät dran gewesen.
Als ich um exakt 14.35 Uhr zwei Damen mittleren Alters fragte, ob ich mich am richtigen Stand für die Nachmeldungen befände, sagten sie mir: "Ja, aber wir nehmen keine Nachmeldungen mehr an!" Da stand ich nun mit meinen 10 Euro in der Hand und machte erst mal eins: ein richtig dummes Gesicht. Auf der anderen Seite: Für einen Wohltätigkeitslauf über fünf Kilometer ist das ja schon fast als Diskriminierung anzusehen, wenn man da nicht mit darf. Wenn ich das Geld nicht abgezählt dabei gehabt hätte, hätte ich selbstverständlich eine Spende obendrauf gepackt. Aber so schlich ich mich nur betrübt von dannen. Mann und Kind waren auf und davon, einen Parkplatz zu suchen, und jetzt versuchte ich die beiden zu suchen. Aufgeregt wedelte ich mit meinem 10-Euro-Schein als die beiden mir entgegen kamen. Meine Mann bot an, es noch mal bei den bärbeißigen Nachmeldemiezen zu versuchen und joggte quiekend los. Das Quieken hatte ich ihm eingebrockt. Meine Frage am Morgen hatte nämlich gelautet: "Gehst du jetzt drei oder vier Runden laufen?" Er hatte ein wenig empört reagiert, denn er hatte eigentlich nur ein oder zwei Runden unter seine Hufe bringen wollen. Aber der Stachel saß zwei Runden lang so tief, dass er noch eine dritte ranhängen musste. Und nun schmerzten die Gräten ein wenig. Späte Rache für neulich, will ich meinen. Meine Körperkerntemperatur scheint nämlich direkt und unmittelbar von der aufgenommenen Nahrungsmenge und -dichte abzuhängen. Als ich mich also neulich dazu äußerte, dass mein ehemaliger Astralkörper ein einziger Feuerball sei, fragte mein Mann so ganz ruhig: "Wechseljahre?" Und ich fragte genau so freundlich und einfühlsam zurück: "Kopfnuss?". Ich bin mir sicher, dass er das kleine Scharmützel schon längst vergessen hatte, aber ich hatte auf den richtigen Augenblick gewartet und mich gerächt. Im taktischen Bereich mache ich derzeit wirklich große Fortschritte stelle ich mit großer Begeisterung fest. Auch mein Mann kommt ohne Startnummer zurück, aber mit dem Hinweis, ich solle einfach so mitlaufen, hätten die Damen empfohlen. Gute Idee. Wer zum Start joggt, spart sich das Warmmachen. Peng, der Schuss. Mann und Kind winken fröhlich. Ich überlege, warum ich die beiden nicht einfach mit einer Spielzeugpistole aus dem heimischen Kinderzimmer bewaffnet in den Eichwald bei uns hinterm Haus gestellt habe. Das hätte doch eigentlich den selben Effekt gehabt. Ich laufe und überhole unter anderem eine Sabine. Darauf bin ich sehr stolz. Denn: Wer sich seinen Namen auf seine Klamotten drucken lässt, nimmt seinen Sport Ernst, und der Name verrät außerdem, dass sie meine Altersklasse sein müsste. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Und beide tot. Kurz vorm Ziel gröhlen irgendwelche Männer am Wegesrand ihrem laufenden Kumpel zu: "Gib Gas, da ist ein Mädel hinter dir!" Wer so was hört, kann das Alter der engagierten Zuschauer ungefähr einschätzen. Ich überhole ihn und denke daran, was mein Sohn immer sagt: "Mama, ich bin schnell wie Blitz!" und verkneife mir mit Mühe ein kleines Kichern. Im Ziel gibt´s keine Anzeige. Ich suche Augenkontakt mit meinem Mann, haue hektisch mit der rechten Hand auf´s linke Handgelenk, ziehe die Augenbrauen hoch und warte auf ein paar Zahlen, die er mir gleich zurufen wird. Er guckt und brüllt: "Habe ich nicht genommen." Dann hechte ich dem Mann vor mir hinterher und frage ihn nach seiner Startnummer. Sollte es irgendwo im weltweiten Netz eine Ergebnisliste geben, dann werde ich sie finden und wissen, dass die Nummer 261 kurz vor mir ins Ziel gelaufen ist. Gespannt bin ich auch, wie der Mann heißt. Ich tippe ja auf Wolf-Dieter, aber ich lasse mich auch gern überraschen. Am Sonntag dann RTF in Karben. Ich fahre mit massig Zeitpuffer los und komme doch so gerade noch pünktlich. Crema Catalana kümmert sich rührend um mich. Ich darf ganz viel in ihrem Windschatten fahren. Auch sonst darf ich mich total entspannen, denn Crema macht den Guide für mich hier auf ihrer Heimatrunde und sagt jede Abbiegung an. Sie fährt super und unglaublich gleichmäßig. Ich vermute, auf der ganzen Strecke schaltet sie drei Mal. Großzügig geschätzt. Als ich wieder zu Hause bin, habe ich 135 Kilometer auf dem Tacho. Ein schöner Tag. Danke, liebe Crema :Blumen: ! |
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Lässige antwort:Lachen2: |
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Der Vollständigkeit halber: Meine 5-km-Zeit muss so um die 21:35 gelegen haben und der Mann heißt mit Vornamen WOLFGANG. Da war ich ja dicht dran. Zumindest am Namenraten (wenn auch leider nicht an der dritten Frau).
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Und danke für die tolle Geschichte. Da toppt eine die andere, immer wieder. Wann geht das gebunden denn los? |
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![]() PS: War eine feine Ausfahrt am Sonntag!!! Ich hab' mit meiner Heimfahr-Schleife genau die 100 km vollgemacht. :Cheese: |
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Da hat sich aber "ein bischen" was getan? :Blumen: |
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Das Buch, ja, puuh. Erwähnte ich eigentlich, dass ich im letzten Jahr mit einem Verlag in Kontakt stand? Deren Star-Kolumnist hat dann in einem Magazin kurze Zeit später auch mal das Thema "Alter" aufgegriffen (in seinem Beitrag wurde er zurück gesiezt, originell, gell?). Vielleicht drucke ich mal selbst, dachte ich. In der Mitte des Taschenbuches würde ich gern ein paar Seiten mit bunten Fotos machen. Keine Poser-Fotos, sondern mehr so die stillen und drolligen. Ich glaube, von Maifelder gibt es ein ganz tolles, auf dem er mit einem Schirm in der Hand in einem Klappstuhl beim Ironman in Frankfurt sitzt. Fast komplett in Grün, wenn ich mich recht erinnere. So was in die Richtung wäre super. Dazu müsste ich jetzt entweder auf die Pirsch gehen und Fotos machen (wofür ich erst mal eine ordentliche Kamera bräuchte) oder ich muss hier mal rum betteln, ob und wer mir welche unentgeltlich zur Verfügung stellt (mit dem kleinen Schinken werde ich ja kaum Gewinn machen). Also, Maifelder, solltest du hier mitlesen: Wie wär´s? Und an alle anderen: Was lauert denn in euren Foto-Schränken so und wartet auf Veröffentlichung? Gern auch aus den 80ern, 90ern etc. |
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Ich bin nicht so geflogen wie Du, war aber dafür rechtzeitig angemeldet. Startnummer 080:cool: :Huhu: |
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Das Problem liegt in meinem Kopf. Sobald ich mal schneller bin, unterstelle ich sofort, dass die Strecke zu kurz war. Voriges Jahr bin ich mal 21:16 auf 5 Kilometer gelaufen. Erst Wochen später hatte mein Mann mir gebeichtet, dass er mit seiner Bemerkung "Dieses Mal war die Strecke aber wirklich zu kurz!" nur einen Scherz habe machen wollen, weil ich das sonst immer sage. Da konnte ich mich dann noch nachträglich freuen. Ist ja auch schön.
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Die Strecke war nicht zu kurz.
Der erste Kilometer war zu lang und da war ich total schockiert über meine Zeit, weil es bergab ging. Dafür war der letzte zu kurz. :Blumen: |
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Wo ward ihr denn am Start? |
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Zu deinem Tempo: Du wirst das schon schaffen. Wichtig ist doch nur, dass jeder seinen eigenen Weg findet :bussi: ! |
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Ich war auch auf der Suche am Wochenende und hab mich dann für Obernhain entschieden. Das war auch gut so :Cheese: ! |
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Vielleicht hast DU mich ja gesehen, aber nicht erkannt. Mittlerweile habe ich wieder ziemlich lange Haare. Du bist aber richtig schnell gewesen. Respekt.:Blumen: |
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Ja wird scho, meine aktuellen Trainingszeiten deuten in 'ne gute Richtung. :) Find deine Zeit aber ganz besonders ohne Tempotraining schon sehr ordentlich, was biste denn Anfang letzten Jahres, zu Zeiten des Eingangspost so gelaufen? Und das du letztes Jahr dann schonmal so flott warst, ist wohl nicht nur mir heimlich entgangen ;) (siehe Kommentare Vorseite) |
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Jetzt hätte ich fast vergessen zur guten Zeit zu gratulieren :Blumen: !
Btw. Freibad Eschborn ist schön temperiert mit ca. 26°! |
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Ganz ehrlich: Ich müsste die Zeiten nachgucken, weil ich mir die selten merke. Zeiten schreibe ich hier auch nicht so viele, da es ohnehin immer viele viele Leute gibt, die viel viel schneller sind als ich. Ich freue mich schon, wenn sich das Laufen für mich vergleichsweise leicht anfühlt und ich danach keine Kopfschmerzen bekomme (im Alter sind die Ansprüche recht bescheiden). Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Vorhaben :Blumen: und: berichte mal! |
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Für unsere Saison-Familienkarte in unserem Freibad, bekommen wir eine Rückvergütung. Ist eine gute Sache: Endlich ist das Wasser nicht überhitzt, man hat allen Platz der Welt und bekommt noch Geld zurück. |
Aber hallo, Frau Pantone!
Das ist ja mal eine geile Zeit! Meinen ganz herzlichen Glückwunsch dazu. Viele Grüße von der etwas neidischen: Judith. |
Life with an Ironwife
Das geschäftliche Treffen in der Lobby des Sheraton war dann eigentlich recht locker. Die ersten Minuten aber mussten mit Smalltalk gefüllt werden. Wer hier patzt, hat in den Verhandlungen später einen schweren Stand. Ich hatte Schweißperlen auf der Stirn. Aus irgend einem Grunde brachte jemand das Thema "Angst" auf das Tapet. Es wurde kurz andiskutiert und schon war ich an der Reihe mit einem möglichst geistreichen Kommentar. Mein Mund war staubtrocken. "Ich bin Triathlet", hörte ich mich sagen, "und Angst ist das, was ich vor dem Wettkampf empfinde. Angst ist das, was mich schneller macht als im Training". Die Geschäftsleute nickten anerkennend. Ich wurde als Gesprächspartner akzeptiert. Das Schlimmste war überstanden.
Im Nachhinein bin ich mir allerdings nicht mehr sicher, ob die Anerkennung der intellektuellen Qualität meines Kommentars galt oder der Tatsache, dass ich Triathlet bin. Dabei bin ich eigentlich gar kein Triathlet. Ich bin ein beruflich stark eingespannter dicklicher älterer Herr, der zur Gaudi von Frau und Sohn gelegentlich an Kirmesrennen im Dreikampf teilnimmt. Triathlet "ist" man erst sicher, wenn man in Hawaii war. Mindestanforderung ist aber, dass man für einen Ironman trainiert. Triathlet ist meine Frau. Ironwife. Das ist nicht leicht. Auch für mich nicht. Wenn ich Ironwife sage, so schließt das alle Facetten dieses Lebensstils mit ein. Training, Wettkämpfe, Haushalt, anstrengendes Kind und anstrengenden Mann. Und dass Pantone nicht berufstätig ist, heißt nicht, dass sie kein Geld verdient. Was diese Frau mit eiserner Stoik an den Kassen verblüffter Einzelhändler an Rabatten heraushandelt, das wäre in der Lobby des Sheraton aller Ehren wert. Und wenn man dann noch die Flohmarktbeute hochwertiger Gebrauchsgüter (zu Spottpreisen) hinzurechnet, die Einnahmen aus ebay-Verkäufen addiert, die nötig wurden, um Platz für hochwertige Gebrauchsgüter zu schaffen, und davon die ebay-Käufe abzieht, die nötig wurden, um auch den Entlastungstagen zu ein wenig Glanz zu verhelfen, dann kommt man auf das Equivalent eines ordnungsgemäß versteuerten Teilzeiteinkommens einer gehobenen Bürotätigkeit. Schätze ich mal. Allein beim Kauf des mittlerweile vierten Kinder-Fahrrades von Specialized in Serie bescherte sie uns einen Rabatt im Gegenwert eines Candle-Light-Diners beim Lieblings-Italiener. Und da dieses sowieso unserem Lebensstil geopfert wird, haben wir gleich doppelt verdient. Mein kleiner blonder Kumpel und ich unterstützen Ironwife natürlich, wo wir können. Wie alle wissen, kann diese Frau ja alles - sofern sie keine Zeit hat, darüber nachzudenken. Und so haben wir Männer mittlerweile ein ausgefeiltes System entwickelt, mit dem wir die Leistungsträgerin unmittelbar vor Wettkämpfen in genau so viel zeitlichen Verzug bringen, dass sie es gerade noch an die Startlinie schafft - aber garantiert keine Zeit hat, sich vorher wirklich gedanklich mit dem Rennen auseinander zu setzen. Als Ironwife noch berufstätig war, war das genauso. Wenn ich mir anschaue, mit welchem Aufwand sich Heerscharen ehrgeiziger Arbeitsplatzinhaber Grabenkämpfe um die Mittelmäßigkeit liefern. Und wenn ich mich dann entsinne, mit welcher Beiläufigkeit Pantone diese überflügelt hat - sofern die Rahmenbedingungen stimmten: Zeitdruck ist ihre Inspiration. Falls keiner zur Hand ist, tut es auch Überraschung. Hauptsache das Reflexionssystem lässt sich umgehen. Wenn sie anfängt nachzudenken, wird alles schwierig und die anderen sind schuld. Das willst Du nicht erleben. Entscheidungen müssen bei ihr limbisch getroffen werden. Eine Kampfnatter also, wie sie selbst sagt. Mir würde so etwas natürlich nicht einfallen. Am Tag vor einem Wettkampf ist meist viel Zeit. Man könnte die Wettervorhersage befragen und sein ganzes Equipment so zusammen stellen, dass man am Race-Day in der Wechselzone mit ein paar Handgriffen alles präpariert hat, um sich schon bald mental dem Rennen widmen zu können. Letzteres wäre für Ironwife eine Katastrophe. Folgerichtig wird am Vortag der gesamte Kleiderschrank auf die Größe einer gewaltigen Reisetasche komprimiert (mit Ironman-Aufdruck), die dann am Wettkampftag umständlich in die Wechselzone gewuchtet wird. Hier kann man sich jetzt in aller Ruhe in den letzten Minuten vor Anpfiff ein passendes Ensemble zusammen stellen. Man kann auf kurzfristige Wetterkapriolen reagieren und sich bei Bedarf bis wenige Sekunden vor Start mit Klamotten- und Gel-Fragen beschäftigen. Gel ist natürlich eklig. Dabei ist es die Essenz von Ironwifes Ernährungskonzept: Zucker. Dieser kommt in ausreichender Menge in verschiedener molekularer Beschaffenheit in der Natur vor. Oder er wird raffiniert und in den unterschiedlichsten raffinierten Süßspeisen von Pantone verarbeitet. Erstaunlich, welche Kunstfertigkeit man hier mit den Jahren erlangt, wenn man nicht kochen kann. Aber wozu auch? Sie kann ja backen. Die Vielfalt des Zuckers und des Kakaos ermöglichen eine abwechslungsreiche Mischkost, davon bin ich überzeugt. Zu dieser Überzeugung haben auch maßgeblich all die Artikel aus Zeitungen und Magazinen beigetragen, die sich abends zufällig auf meinem Kopfkissen finden. Dort wird erstaunlich oft von wissenschaftlichen Studien berichtet, die belegen, dass Schokolade-Esser schlanker sind als -Verweigerer oder dass Kakao regenerationsfördernd wirkt. Entsprechend fröhlich fährt das Ironwife auch mit seinem Päckchen Nutella-Brote auf die RTF. Und kürzlich konnte ich Fetzen eines Telefonats erhaschen, in dem sich die Freundinnen darüber austauschten, in welchen Sofaritzen sie beim Saubermachen schon überall abgeleckte Nutella-Löffel gefunden haben. Ich wusste bis dahin nicht, dass es "Nutella-Löffel" gibt. Was entschieden bestritten werden muss, ist jeglicher Zusammenhang zwischen Mangelernährung und körperlichen Wehwehchen. Letztere sind die Bürde jedes irdischen Daseins und verfolgen einen sowohl karmisch im Kosmos als auch direkt im Nacken. "Kannst Du hier mal draufdrücken?" lautet die tägliche Bitte des ambitionierten Ironwifes und ich komme meiner Aufgabe als lebende Blackroll mit Inbrunst nach. Die manuelle Therapie wird dann meist begleitet von einer detaillierten Schilderung der Route, die der Schmerz heute genommen hat, bevor er sich an der behandelten Stelle einnistete. Ich bilde mir ein, dass mir die gesteigerte Kraft meiner Hände beim Schwimmen zugute kommt. Doch Kraft allein macht nicht schneller. Mein Sohn und ich sind bekennende Material-Fetischisten. Aber Ironwife zwingt uns zum Pragmatismus. Sie ist eine Führungspersönlichkeit und leitet subtil durch ihre Vorbildfunktion in Material-Skepsis. Alte Socken werden nicht durch technologisch fortgeschrittene Fasern ersetzt, sondern gestopft (von der Oma). Hosen werden getragen, bis sie erodieren oder einige Generationen von Kleidermotten satt bekommen haben. Wieso auch nicht, die Mode kommt in 10-20 Jahren sowieso wieder. Schuhe - angeblich elektrisierende Ikonen weiblicher Selbstinszenierung - durchleben bei Pantone folgenden Lebenszyklus: Kauf - Training - Wettkampf - Alltag - Wegschmiss wenn unrettbar in Fetzen. Das gilt übrigens für ALLE Arten von Schuhen: Laufschuhe, Straßen-Laufschuhe, Cross-Laufschuhe, gestützte Laufschuhe, neutrale Laufschuhe und Nike-Free. Ihre Ausrüstungsbescheidenheit kombiniert sie trefflich mit Trainingsbescheidenheit. Es gehört zu den Mysterien der weiblichen Psyche, wie man einerseits so nervös sein kann, es andererseits aber fertig bekommt, den Trainingsplan freihändig um Intensitäten und Umfänge zu bereinigen, den Rest nach unten abzurunden und um Regenerationsphasen zu ergänzen. Aber der Mensch soll auf seinen Körper hören. Und schließlich ist es die Angst, die uns schnell macht. |
Köstlich...:Lachanfall:
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