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qbz 04.07.2021 18:29

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1609646)
Maaßen ist ein ganz eigenes Thema, inhaltlich liegt er aber richtig und ist auch nicht der einzige, dem die ARD und ZDF zu einseitig sind. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind nicht ganz unschuldig an der AFD, ähnlich wie NYT und CNN Trump groß gemacht haben.

Der frühere Chefredakteur von ARD Aktuell und heutige Intendant vom SWR Kai Gniffke konnte in einem Zeit-Interview keinen einzigen konservativen Journalisten benennen, der für die Tagesthemen kommentiere. Das ist für mich sehr befremdlich.

Man darf nicht alles für real nehmen, was Maaßen erzählt.

Claus Kleber z.B., der eben beim ZDF Heute-Journal aufhört, berichtete immer sehr Nato-USA-konform, wenn es um Kriege, Militärmanöver und die Nato-Osterweiterung ging, was nicht erstaunlich ist, weil er "Kuratoriumsmitglied der dem deutsch-amerikanischen Verein Atlantik-Brücke angeschlossenen gleichnamigen Stiftung und der Berliner Dependance des amerikanischen Vereins Aspen-Institut" ist, schreibt Wikipdia. Insofern war da eine gewisse Einseitigkeit durchaus gegeben.

Ausserdem gehört Kleber seit Studentenzeiten einer farbentragenden, katholischen Studentenverbindung an, der AV Guestfalia Tübingen. Vielleicht definiert Maaßen ja "konservativ" rechts von katholischen, farbentragenden Studentenverbindungen. ;)

Für Interessierte:
Maren Müller, Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer. Zwischen Feindbild und Wetterbericht. Tagesschau & Co. – Auftrag und Realität. Oktober 2019

Oder schaut einfach mal z.B. nach, welchen Werdegang der Redaktionsleiter des Heute-Journals hat, Wulf Schmiese. Er promovierte bei Arnulf Baring und arbeitete als Politischer Korrespondent für die Welt und die FAZ und war ab 2002 Afghanistan Kriegsberichterstatter. Natürlich kennt Maaßen das ganz genau und lügt mit Absicht.

HerrMan 04.07.2021 19:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1609689)
Man darf nicht alles für real nehmen, was Maaßen erzählt.

Das habe ich nicht von Maaßen, sondern in meiner geliebten Zeit gelesen, vor ein oder zwei Jahren muss das gewesen sein.

Die Vita von Kleber überrascht mich. Für mich ist er der Inbegriff eines linksliberalen Journalisten, der sehr stark seinem Milieu verpflichtet ist.

BTW: Hast du den aktuellen Roman deiner Verfassungsrichterin über den Dorf-Nazi Gote gelesen? Die Feuilletons waren eher gespalten in der Kritik, ich fand ihn klasse.

Estebban 04.07.2021 19:37

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1609694)
Das habe ich nicht von Maaßen, sondern in meiner geliebten Zeit gelesen, vor ein oder zwei Jahren muss das gewesen sein.

Die Vita von Kleber überrascht mich. Für mich ist er der Inbegriff eines linksliberalen Journalisten, der sehr stark seinem Milieu verpflichtet ist.

Es ist immer eine Frage der Perspektive. Steht man in Italien liegt die Schweiz im Norden :Huhu:

qbz 04.07.2021 20:07

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1609694)
......
BTW: Hast du den aktuellen Roman deiner Verfassungsrichterin über den Dorf-Nazi Gote gelesen? Die Feuilletons waren eher gespalten in der Kritik, ich fand ihn klasse.

Klar.

Julie Zeh liest sich sehr flüssig, wie alle Bücher von ihr, in kurzer Zeit durch. Sie erzählt sehr schön die Begegnungen einer stadtflüchtigen Werbekampagnenentwicklerin mit dem wortkargen, handlungsorientierten Nachbarn (Neonazi) und wie sich dadurch die zugezogene Städterin verändert bzw. auf dem Land ankommt. (mit wie immer bei Julie Zeh einigen holzschnittartigen Schilderungen von Nebenpersonen ähnlich einem Comic, wie z.B. vom Nachbar, der immer wenn er auftaucht das passende Handwerkszeug sowie die Kleidung für alle Gelegenheiten perfekt bereit hat, vom Renovieren bis Grillen. :Lachen2: ). Für mich ein lesenswertes Buch.

iaux 04.07.2021 20:49

Hätte Baerbock als Frau entsprechend der grünen Statute nicht das erste Zugriffsrecht gehabt, wäre ohnehin er Kanzlerkandidat der Grünen geworden.

Habeck hat alles, woran es bei Baerbock mangelt. Er hat Wahlen gewonnen, bringt Regierungserfahrung mit, kann frei und ohne ständige Versprecher reden und hat auch noch seine Bücher selbst geschrieben. Vor allem aber verfügt er über das wichtigste Gut bei einer Wahl: Glaubwürdigkeit.


jetzt springt sogar die linke taz auf den "Medienkampagnen"-Zug auf. ;)

qbz 04.07.2021 21:11

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1609703)
......
jetzt springt sogar die linke taz auf den "Medienkampagnen"-Zug auf. ;)

Silke Mertens, die Verfasserin des Kommentars, der nicht mit der TAZ-Meinung identisch sein muss, hat sich übrigens schon im April in der TAZ für Habeck als Kanzerkandidaten der Grünen ausgesprochen.
https://taz.de/Feminismus-bei-gruener-K-Frage/!5760834/

longo 04.07.2021 22:26

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1609709)
Silke Mertens, die Verfasserin des Kommentars, der nicht mit der TAZ-Meinung identisch sein muss, hat sich übrigens schon im April in der TAZ für Habeck als Kanzerkandidaten der Grünen ausgesprochen.
https://taz.de/Feminismus-bei-gruener-K-Frage/!5760834/

Im Kommentar von Silke Mertens werden Analogien aus dem Reich der Pferde angeführt:
"Wenn Baerbock also etwas am Klima und der Zukunft der kommenden Generationen liegt, dann sollte sie ihre Kandidatur so schnell wie möglich an Habeck abgeben..
Natürlich ist es ungewöhnlich und auch risikoreich, im Galopp die Pferde zu wechseln..."

Die Frage, warum sie dermassen über AnnaLena Baerbock herzieht, könnte man auch mit einer Analogie aus dem Reich der Pferde beantworten:
..Stutenbissigkeit..
Irgendwo war zu lesen: "Die steht auf Habeck"

iaux 04.07.2021 22:47

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609717)
Im Kommentar von Silke Mertens werden Analogien aus dem Reich der Pferde angeführt:
"Wenn Baerbock also etwas am Klima und der Zukunft der kommenden Generationen liegt, dann sollte sie ihre Kandidatur so schnell wie möglich an Habeck abgeben..
Natürlich ist es ungewöhnlich und auch risikoreich, im Galopp die Pferde zu wechseln..."

Die Frage, warum sie dermassen über AnnaLena Baerbock herzieht, könnte man auch mit einer Analogie aus dem Reich der Pferde beantworten:
..Stutenbissigkeit..
Irgendwo war zu lesen: "Die steht auf Habeck"

ist das jetzt Chauvinismus, oder Sexismus?

longo 04.07.2021 23:40

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1609721)
ist das jetzt Chauvinismus, oder Sexismus?

Feminismus 2.0:
Robert Habeck wäre aus der Sicht der Autorin der bessere Feminist.

LidlRacer 05.07.2021 00:37



Lauterbach dazu:
"Das, was Armin Laschet hier sagt, ist doppelt schrecklich. Der AfD sollte man nie öffentlich zustimmen, erst recht nicht in einem Landtag. Und zum zweiten werden wir ohne Vertrauen in und Respekt vor der Wissenschaft den Klimawandel nicht bewältigen."
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...29542054617094

Hafu 05.07.2021 07:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609728)


Lauterbach dazu:
"Das, was Armin Laschet hier sagt, ist doppelt schrecklich. Der AfD sollte man nie öffentlich zustimmen, erst recht nicht in einem Landtag. Und zum zweiten werden wir ohne Vertrauen in und Respekt vor der Wissenschaft den Klimawandel nicht bewältigen."
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...29542054617094

... und der Satz könnte eine erste Annäherung an die Afd für zukünftige Koalitionen sein.( Laschet dürfte (mit seinen Beratern) klar geworden sein, dass eine schwarz-grüne Koalition nach diesem extrem polarisierenden Wahlkampf außerordentlich unwahrscheinlich geworden ist und eine schwarz-gelbe Koalition selbst mit einem 30%-Ergebnis der CDU nicht ausreicht, um Kanzler zu werden.
Die einzige realistische Option für eine Laschet-Kanzler-Mehrheit wird im September eine Koalition aus Union, FDP und AFD sein.

Natürlich müsste für eine solche Koalition die FDP mitspielen, aber das ist letztlich eine Frage des Preises, was man der FDP verspricht.
Die rote Linie, die Merkel gegenüber der AFD stets gezogen hat, wird dann nicht mehr gelten und den eigenen Unionsanhängern wird man das Einbinden der AFD als das "kleinere Übel" gegenüber einer grünen Kanzlerin bzw. grünen Kanzlers verkaufen.

StanX 05.07.2021 08:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609735)
... und der Satz könnte eine erste Annäherung an die Afd für zukünftige Koalitionen sein.( Laschet dürfte (mit seinen Beratern) klar geworden sein, dass eine schwarz-grüne Koalition nach diesem extrem polarisierenden Wahlkampf außerordentlich unwahrscheinlich geworden ist und eine schwarz-gelbe Koalition selbst mit einem 30%-Ergebnis der CDU nicht ausreicht, um Kanzler zu werden.
Die einzige realistische Option für eine Laschet-Kanzler-Mehrheit wird im September eine Koalition aus Union, FDP und AFD sein.

Natürlich müsste für eine solche Koalition die FDP mitspielen, aber das ist letztlich eine Frage des Preises, was man der FDP verspricht.
Die rote Linie, die Merkel gegenüber der AFD stets gezogen hat, wird dann nicht mehr gelten und den eigenen Unionsanhängern wird man das Einbinden der AFD als das "kleinere Übel" gegenüber einer grünen Kanzlerin bzw. grünen Kanzlers verkaufen.

So ist das mit einem Wendehals wie Laschet... Ich hoffe er sagt noch ein paar solcher Sätze, damit auch die breite Öffentlichkeit merkt was das für ein Typ ist.

qbz 05.07.2021 08:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609735)
... und der Satz könnte eine erste Annäherung an die Afd für zukünftige Koalitionen sein.( Laschet dürfte (mit seinen Beratern) klar geworden sein, dass eine schwarz-grüne Koalition nach diesem extrem polarisierenden Wahlkampf außerordentlich unwahrscheinlich geworden ist und eine schwarz-gelbe Koalition selbst mit einem 30%-Ergebnis der CDU nicht ausreicht, um Kanzler zu werden.
Die einzige realistische Option für eine Laschet-Kanzler-Mehrheit wird im September eine Koalition aus Union, FDP und AFD sein.

Natürlich müsste für eine solche Koalition die FDP mitspielen, aber das ist letztlich eine Frage des Preises, was man der FDP verspricht.
Die rote Linie, die Merkel gegenüber der AFD stets gezogen hat, wird dann nicht mehr gelten und den eigenen Unionsanhängern wird man das Einbinden der AFD als das "kleinere Übel" gegenüber einer grünen Kanzlerin bzw. grünen Kanzlers verkaufen.

Îch bin fast sicher: AFD-CDU Koalitionen müssen zuerst auf Länderebene stattfinden, bevor sie im Bund "staatsfähig" werden, ausser DE hat gerade eine Art Staatskrise, von der nicht die Rede sein kann. Ausserdem spielt da noch die CSU mit, welche seit der letzten Landeswahl eine klare Linie zwischen sich und der AFD eingezogen hat und die AFD ins antidemokratische Spektrum stellt.

Damit möchte ich solche Regierungsbildungen um Gottes Willen nicht auf Dauer ausschliessen, aber es gibt neben den Kapitalfraktionen und Lobbygruppen von Neue soziale Marktwirtschaft noch andere, allerdings kleinere Kapitafraktionen (Stichwort: grüner Kapitalismus), welche an einer Koalition der Grünen mit der CDU sehr interessiert sind. Die grüne Führung will unbedingt aus der Opposition an die Macht wie schon nach der letzten Wahl und die SPD schluckt masochistisch auch jeden Mist. Genug Optionen für CDU/CSU sind also vorhanden.

Ps.
Laschet will mit so einem Spruch Wähler, welche mit der AFD sympathisieren, abfischen.

Hafu 05.07.2021 09:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1609740)
...
Ps.
Laschet will mit so einem Spruch Wähler, welche mit der AFD sympathisieren, abfischen.

Das will er selbstverständlich auch, aber mit jedem Wähler aus dem rechten Spektrum, den man mit Annähern an AFD-Positionen gewinnt, verliert man mehr als einen Wähler in der Mitte.

Die Erfahrung musste Söder bei der letzten Landtagswahl machen, als er sich die AFD-Positionen zur Asylpolitik in abstoßender Weise zu eigen gemacht hatte und das unter dem Strich mit dem schlechtesten CSU-Wahlergebnis in Bayern seit Ewigkeiten bezahlen musste.
Söder ist aber intelligent genug, aus solchen Fehlern zu lernen und seit diesem desaströsen Wahlergebnis fischt er lieber in der Mitte und am linken Rand der CDU und umarmt Bäume.

Laschet scheint da schlechter beraten zu sein und weniger politischen Instinkt als Söder hat er ohnehin.

iaux 05.07.2021 11:27

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609725)
Feminismus 2.0:
Robert Habeck wäre aus der Sicht der Autorin der bessere Feminist.

dann war das von dir tatsächlich chauvinistischer Sexismus!

longo 05.07.2021 14:13

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1609777)
dann war das von dir tatsächlich chauvinistischer Sexismus!

Nein, im Gegenteil.
Die TAZ Kommentatorin Silke Mertins möchte mit ihren Kommentaren anscheinend Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen um jeden Preis schlechtreden und diskreditieren.
Gleichzeitig den von ihr ganz offensichtlich präferierten Robert Habeck über den grünen Klee loben, ihn auf ein moralisch höheres Podest hieven und ihm weitaus bessere Wahlchancen einräumen.

Mit ihren Aussagen zum Feminismus

"Mit ihrer Selbstüberschätzung hat Baerbock dem Feminismus einen Bärendienst erwiesen."
und
"Sie (Annalena Baerbock) hat sich im Patriarchat recht gut eingerichtet."
und
"Spätestens seit dem Interview mit seiner Frau, der Schriftstellerin Andrea Paluch, in der taz ist deutlich geworden, dass Habeck zu jenen grünen Männern gehört, die Feminismus leben und auch politisch vertreten können. Das ist ein unbequemer Gedanke für viele, womöglich auch für den einen oder anderen, der sich für Baerbock ausspricht."

hält sie darüber hinaus Robert Habeck auch noch für den geeigneteren Kanzlerkandidaten der Grünen um das Thema Feminismus in der Politik weiter voranzutreiben.

Ihre Aussagen kurz Zusammengefasst:
Feminismus 2.0:
Herr Habeck könnte besser für Frauenrechte kämpfen als Frau Baerbock.

Da ich leider keinen recht nachvollziehbaren Grund für ihre Haltung gefunden habe, habe ich als naheliegendste Begründung einfach mal Stutenbissigkeit angeführt.

Flow 05.07.2021 14:25

Höchste Zeit, daß dem Mißbrauch (des Namens) "der Wissenschaft" für politische Ziele (oder alles mögliche) entgegengetreten wird !

Traurig, daß die Initiative dazu der AfD überlassen wurde/wird ...

iaux 05.07.2021 15:09

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609798)

Da ich leider keinen recht nachvollziehbaren Grund für ihre Haltung gefunden habe, habe ich als naheliegendste Begründung einfach mal Stutenbissigkeit angeführt.

"Habeck hat alles, woran es bei Baerbock mangelt. Er hat Wahlen gewonnen, bringt Regierungserfahrung mit, kann frei und ohne ständige Versprecher reden und hat auch noch seine Bücher selbst geschrieben. Vor allem aber verfügt er über das wichtigste Gut bei einer Wahl: Glaubwürdigkeit."

Nicht das ich an deinem Intellekt zweifle ein Argument zu erkennen wenn du eins siehst, aber im obigen Zitat finden sich mehrere.

Du wertest eine Frau ab, die Argumente gegen die Kandidatur von Baerbock bringt, sry, aber das finde ich nicht in Ordnung und extrem diffamierend.

Hafu 05.07.2021 15:33

Bemerkenswerter Tweet von Sigmar Gabriel:

Zitat:

Zitat von Sigmar gabriel
Ich bin bestimmt kein Grünwähler, aber was mit @ABaerbock
passiert, zeigt nur, wie armselig der Wahlkampf ist. AB sollte es als „Wertschätzung“ im wörtlichen Sinn nehmen. Sie wird nur auf ihre politische „Schussfestigkeit“ getestet. Mehr ist es nicht. Einfach stehenbleiben.
Der journalistische Schaum vor dem Mund verdeckt nur den Voyeurismus, endlich mal wieder eine Frau scheitern zu sehen, die sich wagt, was zu wollen. Dabei würden die ganzen medialen Besserwisser nicht einen Tag überstehen, wenn sie mal selbst im Wahlkampf stünden.

Ich sehe es ja ähnlich: der aktuelle Höhenflug der Union beruht v.a. darauf, dass Laschet 5 Wochen einfach mal nichts gemacht (und deshalb auch keine Fehler begangen) hat, auf ein paar eher kleineren Fehlern von Baerbock, die von Teilen der Presse übertrieben aufgebauscht wurden. Die Taktik, einfach mal nichts zu machen kann Laschet unmöglich bis September durchhalten und mit jeder Äußerung in der Öffentlichkeit, mit jedem Rededuell werden die Zweifel daran wachsen, ob man ihm wirklich ernsthaft das Kanzleramt anvertrauen will.

Weißer Hirsch 05.07.2021 15:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609364)
Wieviele Textpassagen sind es dann deiner Meinung oder deinen Quellen zufolge? Gerne auch mit seriösem Link (bitte nicht in die Springer-Ecke und auch nicht auf Webers Twitter-Account, der gerade mit allen Mitteln um seinen ramponierten Ruf kämpft und deshalb schlecht als Referenz taugt.)
Für mich sind die von Trittin ebenso wie von Göpel übernommenen Passagen Petitessen bzw. absolut legitim, wenn Baerbock inhaltlich hinter dem in den Passagen enthaltenen Argument steht.
Sowohl Trittin als auch Göpel haben zu den Bild-Behauptungen Stellung genommen und sich eindeutig und numissverständlich vor Baerbock gestellt.





Wäre ihr Buch eine Doktorarbeit, dann wären die Maßstäbe selbstverständlich ganz andere, denn für wissenschatliche Texte gelten ganz andere Regeln bei Zitaten und Argumenten von Dritten. Aber es ist eben kein wissenschaftlicher Text, sondern ein Buch mit breiter Zielgruppe, bei dem die Lesbarkeit wichtiger ist, als wissenschatlich korrektes Zitieren.

Wie stehst du zu der neuen Erkenntnis, dass der österreichische "Plagiatsjäger" nicht aus "eigenem Antrieb und Neugierde" wie von ihm zunächst behauptet sondern im Auftrag von Dritten das Buch von Baerbock nach duplizierten Textpassagen durchsucht hat und dass ein anderer deutlich renommierterer und seriöser Plagiat-Experte genau diesen Auftrag zuvor explizit abgelehnt hat?

Hier nun, wie von mir vermutet ist das Thema noch nicht durch sondern wird täglich größer, meine Antwort dazu als Link:

https://www.t-online.de/nachrichten/...-baerbock.html

T-Online als Medium wird von Dir ja selbst benutzt und ist deshalb hoffentlich ok? Und der im verlinkten Artikel benannte Herr Heidingsfelder hat nun selbst Treffer gefunden. Hier die Hauptfacts:

- "Ich bin nicht der Typ, der seine Meinung schnell ändert, aber was ich im Buch neben den Funden von Weber entdeckt habe, das hat mich überrascht", sagte er t-online. "Wenn man nach den Plagiatsaffären der vergangenen Jahre so agiert, wirft das sehr viele Fragen auf. Sie hat ganz klar abgekupfert. Und wenn sie es nicht war, sondern Mitarbeiter, dann muss man sich auch sorgen, welche Personalauswahl sie als Bundeskanzlerin treffen würde."

- Heidingsfelder sagte nun: "Baerbock hat sich zusätzlich für ihre politischen Zwecke bei einer Studie von zahlreichen Wissenschaftlern bedient, und das geht einfach nicht. Sie sollte in Sack und Asche gehen."

- "Wir brauchen grüne Politik, wir brauchen starke Grüne, aber wir brauchen auch Ehrlichkeit in der Politik", sagte er t-online. "Baerbock kann ja auch später beispielsweise nicht auf einen Gipfel fahren und eine Macron-Idee als ihre ausgeben."

Leider kann ich deiner Argumentation - Hafu - bzgl. dieses Themas wirklich nicht viel abgewinnen. Sorry dafür.

longo 05.07.2021 15:43

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1609809)
"Habeck hat alles, woran es bei Baerbock mangelt. Er hat Wahlen gewonnen, bringt Regierungserfahrung mit, kann frei und ohne ständige Versprecher reden und hat auch noch seine Bücher selbst geschrieben. Vor allem aber verfügt er über das wichtigste Gut bei einer Wahl: Glaubwürdigkeit."

Nicht das ich an deinem Intellekt zweifle ein Argument zu erkennen wenn du eins siehst, aber im obigen Zitat finden sich mehrere.

Du wertest eine Frau ab, die Argumente gegen die Kandidatur von Baerbock bringt, sry, aber das finde ich nicht in Ordnung und extrem diffamierend.

Fakt ist aber, daß die Grünen sich nun mal auf Annalena Baerbock als die Kanzlerkandidatin geeinigt haben und nicht Robert Habeck. Der Drops ist gelutscht.

Genau wie die Union sich auf Laschet geeinigt hat und nicht auf Söder.

Und wenn Habeck wirklich so kompetent, erfahren und loyal ist, wie geschrieben, wo ist denn dann bitteschön seine Unterstützung für die Kanzlerkandidatin seiner Partei ?
Sehr halbherzig, um nicht zu sagen: Fehlanzeige.

iaux 05.07.2021 15:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609813)

Ich sehe es ja ähnlich: der aktuelle Höhenflug der Union beruht v.a. darauf, dass Laschet 5 Wochen einfach mal nichts gemacht (und deshalb auch keine Fehler begangen) hat, auf ein paar eher kleineren Fehlern von Baerbock, die von Teilen der Presse übertrieben aufgebauscht wurden. Die Taktik, einfach mal nichts zu machen kann Laschet unmöglich bis September durchhalten und mit jeder Äußerung in der Öffentlichkeit, mit jedem Rededuell werden die Zweifel daran wachsen, ob man ihm wirklich ernsthaft das Kanzleramt anvertrauen will.

War das nicht schon immer die Taktik von Laschet? Und bisher ist er damit augenscheinlich gut gefahren.

iaux 05.07.2021 15:50

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609816)
Fakt ist aber, daß die Grünen sich nun mal auf Annalena Baerbock als die Kanzlerkandidatin geeinigt haben und nicht Robert Habeck. Der Drops ist gelutscht.

Genau wie die Union sich auf Laschet geeinigt hat und nicht auf Söder.

Und wenn Habeck wirklich so kompetent, erfahren und loyal ist, wie geschrieben, wo ist denn dann bitteschön seine Unterstützung für die Kanzlerkandidatin seiner Partei ?
Sehr halbherzig, um nicht zu sagen: Fehlanzeige.


Fakt ist, dass dein Beitrag daneben war!

Flow 05.07.2021 15:57

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609816)
Fakt ist aber, daß die Grünen sich nun mal auf Annalena Baerbock als die Kanzlerkandidatin geeinigt haben und nicht Robert Habeck. Der Drops ist gelutscht.

Genau wie die Union sich auf Laschet geeinigt hat und nicht auf Söder.

Wobei die Grünen ihre Kandidaten offensichtlich eher nach Geschlecht als nach Kompetenz auswählen ...

LidlRacer 05.07.2021 16:16

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1609814)
- Heidingsfelder sagte nun: "Baerbock hat sich zusätzlich für ihre politischen Zwecke bei einer Studie von zahlreichen Wissenschaftlern bedient, und das geht einfach nicht. Sie sollte in Sack und A

Und wie wäre es, wenn die Leute von Agora gar kein Problem damit hätten, dass Baerbock sich bei ihnen informiert und auf dieser Basis etwas Kompetentes schreibt, statt auf einem Fachgebiet, dass nicht ihres ist, sich irgendwas Inkompetentes aus den Fingern zu saugen?

Das schiene mir gar nicht so unwahrscheinlich (vielleicht waren sie sogar aktiv beteiligt?), aber ich habe noch keine Stellungnahme von Agora gesehen.

Weißer Hirsch 05.07.2021 16:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609825)
Und wie wäre es, wenn die Leute von Agora gar kein Problem damit hätten, dass Baerbock sich bei ihnen informiert und auf dieser Basis etwas Kompetentes schreibt, statt auf einem Fachgebiet, dass nicht ihres ist, sich irgendwas Inkompetentes aus den Fingern zu saugen?

Das schiene mir gar nicht so unwahrscheinlich (vielleicht waren sie sogar aktiv beteiligt?), aber ich habe noch keine Stellungnahme von Agora gesehen.

Es hat auf die Regeln zur korrekten Zitierweise keinen Einfluss, ob der geistige Urheber der Textstelle dies bemängelt oder nicht. Wenn er es bemängeln würde, müsste unter Umständen das Buch teilweise geschwärzt werden. Was doppelt peinlich wäre. Wo ist das Problem die Fußnote zu setzen, wenn man zusammen gearbeitet hat und sich einig ist?

LidlRacer 05.07.2021 17:09

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1609829)
Es hat auf die Regeln zur korrekten Zitierweise keinen Einfluss, ob der geistige Urheber der Textstelle dies bemängelt oder nicht. Wenn er es bemängeln würde, müsste unter Umständen das Buch teilweise geschwärzt werden. Was doppelt peinlich wäre. Wo ist das Problem die Fußnote zu setzen, wenn man zusammen gearbeitet hat und sich einig ist?

Ohne Experte für Urheberrecht zu sein, erscheint es mir unwahrscheinlich, dass es hier ein echtes Problem gibt.
Außer natürlich in der öffentlichen Wahrnehmung, was natürlich das Ziel hinter dieser Kampagne ist.

Flow 05.07.2021 17:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609837)
Ohne Experte für Urheberrecht zu sein, erscheint es mir unwahrscheinlich, dass es hier ein echtes Problem gibt.
Außer natürlich in der öffentlichen Wahrnehmung, was natürlich das Ziel hinter dieser Kampagne ist.

Die beanstandete Passage wurde (nahezu) wörtlich übernommen. Das hat herzlich wenig damit zu tun :
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609825)
[...] dass Baerbock sich bei ihnen informiert und auf dieser Basis etwas Kompetentes schreibt [...]

Erfolgreicher spielt sich an der Stelle wohl die "Alte weiße Männer haben ein Problem, daß eine 40jährige Frau mit netten Lächeln an die Macht kommt" - Empörungskarte, die bei vielen unterstützend verfangen sollte, darunter lustigerweise natürlich auch ein nennenswerter Anteil original alter weißer Männer, die aus irgendeinem Grund Buße tun wollen.

Hafu 05.07.2021 19:01

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1609814)
...
Leider kann ich deiner Argumentation - Hafu - bzgl. dieses Themas wirklich nicht viel abgewinnen. Sorry dafür.

Natürlich darfst du eine eigene Meinung haben und auch bei dieser bleiben und wenn du willst, darfst du dir auch die Meinung der Springerpresse zu eigen machen und wen du wählst ist erst recht deine persönliche Entscheidung.

Ich bin nicht der Meinung, dass Baerbock bei ihren verspätet an den Bundestag gemeldeten Sonderzahlungen, bei ihren Ungenauigkeiten im Lebenslauf oder bei ihrem Buch alles richtig gemacht hat.
Aber ich bin der Meinung dass es letztlich Lappalien sind, die medial weit über Gebühr aufgebauscht werden, angesichts der wahren Probleme, denen sich Deutschland schon in der unmittelbaren Zukunft gegenüber steht.

Hinter der Diskussion über korrektes Zitieren steckt letztlich nur der (evt. unbewusste Wunsch) nicht ernsthaft über das eigene Verhalten nachdenken und dies evt. ändern zu müssen. Denn wenn es gelingt die Person, die einen an das eigene Fehlverhalten im Umgang mit dem Klima in unangenehmer Weise erinnern, persönlich zu diskreditieren, muss man sich auch nicht ernsthaft mit den transportierten Botschaften auseinandersetzen.

Genau dasselbe war doch vor 2 Jahren im Umgang mit Greta Thunberg zu beobachten, wo die Springerpresse über Wochen darüber spekuliert hat, welche PR-Agenturen und welche anderen Personen im Umfeld von Greta von deren Popularität profitierten, emsig jedes Bild geteilt wurde, auf dem Greta mal einen in Plastik verpachten Salat gelöffelt hatte und abenteuerliche Berechnungen angestellt wurden, ob ihr symbolischer Segeltrip über den Atlantik vielleicht doch ein paar Kilogramm Co2 bei ihrer Begleitcrew verursacht hat.

Dieselbe Situation gab es ein Jahr später bei Luisa Neubauer und Carla Reemtsma. Da kam als Nuance noch dazu, dass die Springerpresse die Rollen der Großeltern bzw. Großonkel von Neubauer und Reemtsma im dritten Reich beleuchteten und aus deren Kollaboration mit dem NS-Regime versuchten eine moralische Mitschuld der Fridays-for.-future-Aktivisten im Sinne einer Art Sippenschuld abzuleiten um ihnen damit die moralische Legitimation abzusprechen, der aktuellen Generation, die wissentlich das Klima in die Katastrophe reitet, Vorwürfe zu machen.

Es ist eine sehr durchsichtige Empörungsmaschinerie. Wenn Greta, Luisa oder Baerbock Menschen sind, die Fehler machen, dann verlieren sie damit die Legitimation, anderen Fehler im Umgang mit dem Klima vorzuhalten oder etwas dagegen zu unternehmen. Dann ist es O.K., weiterhin zum All-inclusive-Kurzurlaub nach Thailand oder in die Dom.Rep. zu fliegen, SUVs zu kaufen und zu fahren und den Bau von Windrädern in der Umgebung zu verhindern.

Blöd ist nur, dass -wenn man alles mal zu Ende denkt- es dem Klima völlig egal ist, ob Baerbock oder ihr Ghost-Writer oder der Lektor beim Ullstein-Verlag schlampig gearbeitet hat und was die Familie von Neubauer und Reemtsma vor 70 Jahren gemacht hat. Für das Klima ist wichtig, was wir jetzt und in den nächsten Jahren machen.
Und selbst wenn einem der Charakter von Frau Baerbock nicht passt. Der Charakter ihrer Gegenkandidaten ist sicherlich nicht besser (oder humanistisch formuliert: es sind alles Menschen mit Stärken und Schwächen) Laschet war pikanterweise ebenfalls wegen eines Buches, auf dessen Cover er stand, dass er aber komplett von anderen schreiben hatte lassen und damit zusammenhängender Steuerhinterzieung schonmal kurz vor dem politischen Aus und Scholz fühlt sich bekanntermaßen eher Privatbanken verpflichtet als dem Steuerzahler, der sein Einkommen über Steuern finanziert.

Wer bei Baerbock aus deren Fehlern charakterliche Defizite herauslesen will, der müsste gleiche Maßstäbe auch an ihre Konkurrenten anlegen und würde reichlich fündig werden.

Letztlich wählt man mit der Zweitstimme eine Partei und nicht einen Kanzlerkandidaten und da muss man sich Gedanken machen, welche politische Ideen die Partei hat und wie wahrscheinlich es ist, dass sie möglichst viele von diesen ideen nach der Wahl auch schaffen umzusetzen.

Schwarzfahrer 05.07.2021 19:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609728)


Lauterbach dazu:
"Das, was Armin Laschet hier sagt, ist doppelt schrecklich. Der AfD sollte man nie öffentlich zustimmen, erst recht nicht in einem Landtag. Und zum zweiten werden wir ohne Vertrauen in und Respekt vor der Wissenschaft den Klimawandel nicht bewältigen."
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/...29542054617094

Zum Laschet-Zitat hat Flow das richtige geschrieben:
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1609800)
Höchste Zeit, daß dem Mißbrauch (des Namens) "der Wissenschaft" für politische Ziele (oder alles mögliche) entgegengetreten wird !

Traurig, daß die Initiative dazu der AfD überlassen wurde/wird ...

Es ist höchst vernünftig, daß man sich bei jedem politischen Ziel zur "Rettung der Welt" auch die alte Lateinerfrage stellt: cui bono?

Mich erschüttert viel mehr das Lauterbach-Zitat, das von Dummheit und ideologischer Verblendung nur so strotzt. "der AfD sollte man nie öffentlich zustimmen" impliziert, daß er bereit ist, Wahrheiten zu ignorieren oder gar zu Lügen, auch wenn mal etwas richtiges von der AfD kommt. Ist Lauterbach ein geheimer Wahlkampfhelfer der AfD?

LidlRacer 05.07.2021 19:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1609853)
Zum Laschet-Zitat hat Flow das richtige geschrieben:

Es ist höchst vernünftig, daß man sich bei jedem politischen Ziel zur "Rettung der Welt" auch die alte Lateinerfrage stellt: cui bono?

Mich erschüttert viel mehr das Lauterbach-Zitat, das von Dummheit und ideologischer Verblendung nur so strotzt. "der AfD sollte man nie öffentlich zustimmen" impliziert, daß er bereit ist, Wahrheiten zu ignorieren oder gar zu Lügen, auch wenn mal etwas richtiges von der AfD kommt. Ist Lauterbach ein geheimer Wahlkampfhelfer der AfD?

Auch wenn es dir nicht passt:
Es gibt nun mal in den meisten Fachgebieten (und insbesondere auch bzgl. der hier relevanten Corona-Krise) einem mehr oder weniger weit gehenden wissenschaftlichen Konsens. Diesen kann man dann guten Gewissens "die Wissenschaft" nennen und ist gut beraten, ihm zu vertrauen.
Diese Wissenschaft zu diskreditieren, wie es Afd und Laschet tun, ist dämlich und gefährlich.

@Hafu
Vielen Dank für Deine wie üblich lesens- und bedenkenswerten Ausführungen bzgl. der widerlichen und scheinheiligen Kampagne gegen Baerbock! :Blumen:

Schwarzfahrer 05.07.2021 19:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609856)
Auch wenn es dir nicht passt:
Es gibt nun mal in den meisten Fachgebieten (und insbesondere auch bzgl. der hier relevanten Corona-Krise) einem mehr oder weniger weit gehenden wissenschaftlichen Konsens. Diesen kann man dann guten Gewissens "die Wissenschaft" nennen und ist gut beraten, ihm zu vertrauen.
Diese Wissenschaft zu diskreditieren, wie es Afd und Laschet tun, ist dämlich und gefährlich.

Das Zitat von Laschet diskreditiert nicht die Wissenschaft, sondern diejenigen, die "die Wissenschaft" (bzw. eine für sie jeweils genehme wissenschaftliche Meinung) für ihre Zwecke instrumentalisieren. Das ist jedem klar, der nicht von blindem Haß auf die AfD erfüllt ist, sondern den Satz in Ruhe liest.

Zum Thema "wissenschaftlichen Konsens" hatten wir schon reichlich Diskussionen. Wissenschaft ist keine Demokratie, wo eine Mehrheit (oder der, der am lautesten ist) Recht bekommt, Wissenschaft ist kontinuierliche Auseinandersetzung, Überprüfung, Flasifizierung, ein Spektrum von möglichen Erklärungen und Hypothesen für Fakten und Beobachtungen. Wissenschaft taugt nicht zur Steuerung politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen.

Flow 05.07.2021 19:42

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1609856)
Diese Wissenschaft zu diskreditieren, wie es Afd und Laschet tun, ist dämlich und gefährlich.

Es geht um diesen Satz :
Zitat:

Immer wenn jemand ankommt und sagt ,die Wissenschaft sagt', ist man klug beraten, zu hinterfragen, was dieser gerade im Schilde führt.
Deiner Meinung nach "diskreditiert er 'die Wissenschaft' in dämlicher und gefährlicher Weise", ja ?

Wissenschaft lebt von Skepsis und Hinterfragen.
In Ideologien ist das natürlich eher unerwünscht.

Flow 05.07.2021 19:48

Wir schreiben uns "WISSENSCHAFT !" auf die Fahnen und führen jeden Kreuzzug nach Belieben.

Wer Fragen stellt oder gar zweifelt. gilt als X-Leugner und wird unter Beobachtung gestellt.

:)

LidlRacer 05.07.2021 20:05

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1609861)
Wissenschaft lebt von Skepsis und Hinterfragen.
In Ideologien ist das natürlich eher unerwünscht.

Selbstverständlich ist Skepsis und Hinterfragen innerhalb der Wissenschaft üblich und wichtig.
Wenn es dann als Ergebnis einen Konsens gibt, muss Laschet den nicht mehr hinterfragen, da er überhaupt keine Basis hat, auf deren Grundlage er das seriös tun könnte.

HerrMan 05.07.2021 20:23

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1609822)
Wobei die Grünen ihre Kandidaten offensichtlich eher nach Geschlecht als nach Kompetenz auswählen ...

Ist es schon wieder soweit, dass man in diesem Land so etwas ungestraft aussprechen darf? :Nee:

HerrMan 05.07.2021 20:32

Wir waren ungefähr 10 oder 11, als auf einem Schulausflug ohne Ende im Bus dieses herrliche Lied gegröhlt wurde:

https://www.lyrix.at/t/kinderlieder-...stgestellt-120

Daran musste ich oft denken, wenn mich in den Jahren als Wissenschaftler an der TU Berlin die Kollegen mit ihrem Schwachsinn in den Wahnsinn getrieben haben.

iaux 05.07.2021 20:34

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1609866)
Ist es schon wieder soweit, dass man in diesem Land so etwas ungestraft aussprechen darf? :Nee:

Es ist Fakt, das Baerbock als Frau das erste Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur hatte.

Weißer Hirsch 05.07.2021 20:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1609850)

Hinter der Diskussion über korrektes Zitieren steckt letztlich nur der (evt. unbewusste Wunsch) nicht ernsthaft über das eigene Verhalten nachdenken und dies evt. ändern zu müssen. Denn wenn es gelingt die Person, die einen an das eigene Fehlverhalten im Umgang mit dem Klima in unangenehmer Weise erinnern, persönlich zu diskreditieren, muss man sich auch nicht ernsthaft mit den transportierten Botschaften auseinandersetzen.

Wer bei Baerbock aus deren Fehlern charakterliche Defizite herauslesen will, der müsste gleiche Maßstäbe auch an ihre Konkurrenten anlegen und würde reichlich fündig werden.

Letztlich wählt man mit der Zweitstimme eine Partei und nicht einen Kanzlerkandidaten und da muss man sich Gedanken machen, welche politische Ideen die Partei hat und wie wahrscheinlich es ist, dass sie möglichst viele von diesen ideen nach der Wahl auch schaffen umzusetzen.

Danke für die Zeilen Hafu. Normalerweise halte ich politische Diskussionen für schwierig (schwarz - weiß, richtig - falsch, gut- böse), hier habe ich mich mal reingehangen und es ist ähnlich wie im Corona-Faden schwierig den Ausstieg zu finden ;-) Er naht aber, denn irgendwann ist alles gesagt nur noch nicht von jedem.

Grund für mich überhaupt zu schreiben war die doch sehr einseitige Darstellung der Union und eben auch der Grünen. Man muss kein Fan der Union sein, aber mit der Abschaffung der Wehrpflicht, der Abschaltung der Atomkraftwerke und der Grenzöffnung 2015 haben wir der Reformwillen in D mehr als unter Beweis gestellt. Und dies alles andere als zur Freude einger Unions-Granden. Insofern verfängt das Argument nicht, dass wir dringend eine Wechselstimmung brauchen um wirkliche Reformen zu starten. Die 3 oben genannten Projekte, wage ich zu behaupten, wären unter einer Rot-Grünen Regierung nicht durchsetzbar gewesen. Das geht nur gegen den eigenen Block, genauso wie Hartz4 durch die CDU nicht machbar gewesen wäre gegen der Widerstand der Gewerkschaften.

Ob die Springer-Ecke etwas mit der allgemeinen Stimmung bzgl. Bearbock und der Berichterstattung über die eigenen Medien hinaus zu tun hat kann ich nicht beurteilen. Ich selbst habe mich mit Feau Bearbock vor ihrer Wahl zur Kandidatin nicht wirklich beschäftigt. So wird es wohl vielen in D gegangen sein. Mich hat gewundert, dass es Habeck nicht geworden ist. Bis auf das Interview zur Pendlerpauschale fand ich den immer ziemlich souverän. Jedenfalls halte ich die Grünen nicht für nicht wählbar, nur um eine generelle Einstellung zu dieser Partei mal kundzutun. Aber, und deshalb habe ich einige Ansätze von Dir zitiert: meine Einstellung zu ihr, die sich erst in den letzten Wochen entwickeln konnte, hat nicht mit Bequemlichkeit zu tun. Aber ich muss ehrlich sagen, dass die Persönlichkeit des Kanzlers oder der Kanzlerin schon eine Rolle spielt. Also für mich. Erstens weil dem Amt die Richtlinienkomptenz mitgegeben wird, und zweitens weil der oder die Kanzlerin D nach innen und außen vertritt.

Und in diesem Zusammenhang bin ich halt erstaunt, wie man ohne Vorerfahrung im Leiten einer Behörde oder Organisation, nur einem Schnellbesohlungs-Studium und auch ansonsten mit wenig Expertise sich zutrauen kann für dieses Amt zu kandidieren. Und viele in diesem Zusammenhang aufgeführte Dinge (Brüssel, Buch etc) zubröseln halt auch noch. Das ist der Grund, warum ich hier überhaupt etwas schreibe. Ich gehöre natürlich nicht zum inneren Zirkel der Grünen und kann AB deshalb nicht aus Hintergrundgesprächen oder ähnlichem einschätzen. Die mir vorliegenden Informationen reichen mir aber, meine Stimme der Partei nicht zu geben wenn sie Spitzenkandidatin ist. Und nein, ich bin kein alter weißer Mann.

longo 05.07.2021 20:48

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1609818)
Fakt ist, dass dein Beitrag daneben war!

Um beim Thema zu bleiben:
Hier wären noch ein paar weitere schöne Pferde-Metaphern für Dich :Huhu:
Jounalistinnen in der Baerbock-Debatte
Top, die Wette gilt
In der Debatte über Annalena Baerbock wird Politik mit einem Pferderennen verwechselt. Inhalte gehen bei dieser Art der Berichterstattung unter.


Hoffentlich gehen jetzt nicht die Pferde mit Dir durch.


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