Klugschnacker |
14.06.2008 12:09 |
"Untertreiben bis sich die Balken biegen", Tiefstapler, Hochstapler, Pseudo-Jammerlappen, Angeber, Träumer – hier ist über den Tag eine ziemlich bunte Mischung zusammen gekommen – neben einem gewaltigen Schwall an Triathlon-Plattitüden, zu dem ich auch selbst beigetragen habe.
Wozu die Aufregung der Vieltrainierer? Ich habe einfach weniger Zeit für Training als in früheren Jahren. Trotzdem hat sich meine Form so entwickelt, dass ich mir ein Finish in Roth zutraue. Also starte ich. Über die Zeiten, die ich dabei erreichen möchte, habe ich kein Wort verloren.
Die Vieltrainierer sollten sich fragen, warum sie auf einen knappen Trainingsplan so empfindlich reagieren, zumal das Ergebnis dieses Trainings noch in der Zukunft liegt? Dahinter scheint mir die Sorge zu stecken, trotz großem Trainingsaufwand langsamer zu sein und damit als untalentiert oder dämlich dazustehen. Oder, wie Danksta schreibt, dass ich mir überlegene Trainingsschläue ans Revers heften könnte.
Für beide Befürchtungen gibt es keinen Grund. Man kann die Wettkampfergebnisse zweier Amateure nicht so einfach über das Verhältnis von Aufwand und Ertrag vergleichen. Jeder Mensch ist anders und hat eine andere Geschichte. Jeder kann sich daher nur mit sich selbst vergleichen und kann nur selbst beurteilen, was ihm gelungen und was missraten ist.
Und das entscheidet sich übrigens nicht allein unter dem Zielbogen in Roth. Sondern zum Beispiel an Silvester, also in Momenten, bei denen man auf das Große und Ganze zurückblickt und versucht, sich einen Reim darauf zu machen. Denn weil das Training der meisten von uns stark vom übrigen Leben beeinflusst ist, müssen Training und Wettkampfergebnis auch im Kontext dieses Lebens bewertet werden.
Wie also könnte ein Außenstehender darüber urteilen? Und wem sollte dieses Urteil etwas nützen?
Viele Grüße,
Arne
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