triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Trainings-Blogs (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=35)
-   -   Trail to Nirvana (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=34958)

rundeer 17.06.2017 09:49

Vielen Dank euch dreien. Pippi, ob ich am 10er starten kann weiss ich noch nicht. Sind ja noch fast zwei Wochen und da kann viel gehen. Ich werde ihn einfach nicht so laufen können, wie ich mir das vorgestellt habe.

Im Moment stelle ich mir einfach vor, wie der Körper neue Energie tankt, die mich dann später weiter bringt. Sobald ich grünes Licht gabe, gibts wieder vollgas.

rundeer 28.06.2017 11:07

Nun habe ich mich gut zwei Wochen komplett erholt und mein Leben bestand aus arbeiten, liegen, Podcast hören, essen und etwas lesen.
Nun ist das ganze definitiv auf dem Weg zur Besserung.

Der Arzt sagte mir gestern, dass der Kopf keine ernsthaften Schäden erlitten hat und ich, nach eigenem Gutdünken, wieder mit Spaziergängen starten kann. Nächste Woche darf ich versuchen wieder locker ins Training einzusteigen. (Wird für mich schwierig, da ich zu den Extremen neige. Pause heißt volle Pause, Training heißt volles Training. Aber ich freue mich schon wieder total auf Bewegung. Mein Körper ist nicht für Inaktivität gebaut).

Für einen schnellen 10er reicht es am Freitag natürlich noch nicht. Auch für den Swissalpine von Ende Juli mache ich mir keinen Stress. Wäre schön, aber wenn nicht dann halt nicht.
Im Spätsommer und Frühherbst gilt es dann noch das mögliche aus dem langen Buildup seit Dezember rauszuholen. Mal schauen was dann geht.

Dann beginnt auch schon der Aufbau für den Winter. Erstmals seit langem werde ich für ein paar Weihnachts- und Silvesterläufe fit sein. Und dann möchte ich eine gute erste Skitourensaison hinlegen.

Durch Kontakte konnte ich renntaugliche Ski und Schuhe zu gutem Preis abkaufen. Das Zeug ist echt sauleicht. Die Skischuhe wiegen irgendwas um 500g.

Vor allem freue ich mich auch aufs Training im Herbst. Da werde ich vermehrt auf meine Hardcorewander-Methode zurückgreifen und diese versuchen zu Perfektionieren. Höhenmeter um Höhenmeter.

Grüsse

Pippi 29.06.2017 20:37

Das freut mich das keine ernsthaften Schäden da sind und du mit dem Training wieder starten kannst.

Ich wünsche einen guten Wiedereinstieg.

Necon 29.06.2017 21:03

Schön das es dir wieder besser geht!
Ist zwar noch etwas bis Winter freue mich aber auf die Berichte von den Rennen dann

rundeer 17.07.2017 15:17

Mit dem Wiedereinstieg war das so ne Sache.

Nachdem drei längere Wanderungen in Folge vor zwei Wochen relativ gut über die Bühne gegangen sind, wagte ich den Sprung aufs Rad. Dort sind die Kopfschmerzen aber sofort zurückgekehrt, was mich dann wirklich ratlos liess.
Ich habe dann das Schuljahr zu Ende gebracht und nahm mir vor, in der ersten Ferienwoche mal richtig auszuspannen. Wenn man etwas recherchiert, hört man Horrorgeschichten von Leuten, die nach Gehirnerschütterungen Monate oder Jahrelang Kopfschmerzen haben nicht 100 Prozent leistungsfähig sind. Obwohl mir der Arzt eigentlich Entwarnung gab war ich sehr verunsichert. So verbrachte ich Montag-Mittwoch weitestgehend im dunklen Zimmer, ohne Fernsehen, Lesen und Handy und auch praktisch ohne Musik. Einzig am Abend ging ich jeweils kurz an die frische Luft. Die drei Tage waren schwierig für mich. Vor allem weil beim Liegen und ohne Ablenkung die Kopfschmerzen am stärksten waren. Und dann noch das ewige Grübeln.

So kam es dann, dass ich mich am Mittwoch Abend, nach drei Tagen Bettruhe, fast am schlechtesten fühlte. Auch mental. Also dachte ich mir, dass ich ja gleich die Tour schauen und leicht bewegen kann.
Nach leichten Spaziergängen am Donnerstag und Freitag ging es mir dann besser.
So beschloss ich am Wochenende wieder ausgedehnte Wanderungen zu machen. Gestern kamen dann, bis die Uhr schlapp machte, 17.5km und 2100hm zusammen. Und ich habe dann noch eine Schleife drangehängt.
Das Erstaunliche ist, dass ich die Schmerzen seit Samstag wieder stark im Griff habe. Solche Belastungen scheinen eher gut zu tun.

Mittlerweile verfolge ich die Theorie, dass die Kopfschmerzen vom Nacken her stammen. Ich habe irgendwo gelesen, dass sich bei einem Sturz dort was verschieben könne und dies dann in den Kopf hinein ausstrahlt. Wenn mein Hausarzt nächste Woche aus dem Urlaub zurück ist, zeig ich ihm das mal.

Bis dann werde ich die nächsten Tage weiter ausgedehnte Wanderungen mit viel Steigung in Angriff nehmen. Das gibt irgendwie ganz Ordentlich Kraft in die Haxen, auch wenn man langsam unterwegs ist.

Grüsse und einen schönen Sommer allerseits

rundeer 28.07.2017 19:44

Hey Leute

In der letzten Woche habe ich über 10000 Höhenmeter mit Wandern zurückgelegt (wohl sogar eher 11000). Der größte Teil davon an vier Tagen mit je über 2200hm.

Mit dem Kopf gets mit etwas Bewegung wirklich besser. Am Dienstag war ich nun beim Arzt. Er meint auch, dass mein Nacken ziemlich verspannt ist vom Aufprall und hat mir Akupunktur verordnet. In der Zwischenzeit kann ich so trainieren, wie es mir noch wohl ist. Von Wettkämpfen rät er mir vorerst noch ab, ich soll erst mal schauen wie ich auf die Therapie ansprechenden. (Also morgen keinen Swissalpine, wofür ich aber auch keine richtige Form mehr hätte).

Jetzt will ich eh neu aufbauen. Als nächstes geosses Ziel will ich Ende Oktober wieder den Halbmarathon laufen. Wenn es im Sommer noch für ein paar Bergläufe reicht, werde ich diese auch mitnehmen. Zofingen in fünf Wochen wird vielleicht auch gehen, steht aber nicht mehr im Fokus.

Jetzt ist erstmal wieder etwas Grundlage angesagt, und zwar eher kraftausdauer orientiert mit vielen Höhenmetern. Radfahren geht gut habe ich diese Woche gemerkt. Wandern offensichtlich auch.
Laufen und Rumpfkraft ist ebenfalls möglich, wobei dies eher eine grössere Belastung für den Kopf darzustellen scheint. Aber es geht.
Und natürlich ist es nur "Grundlagen" Grundlage mit vorwiegend Ausdauertraining. Mit Sprints und solchen Spässen warte ich noch.

Habe ich schon erwähnt wie geil es ist, Sport zu treiben? Ewiges Rumsitzen taugt mir nur was, wenn es auch einen Grund gibt, sich von körperlicher Anstrengung zu erholen. Nach zweieinhalbtausend Höhenmeter rauf und runter zum Beispiel.

Übrigens, in einem Jahr will ich als Höhepunkt Sierre-Zinal laufen.

Pippi 28.07.2017 20:15

Das sind gute Nachrichten.

Ich habe mal bei Youtube Sierre Zinal eingegeben.
https://www.youtube.com/watch?v=WcE60foe3n8

Ein schöner Lauf mit vielen Stimmungsnester und dann wieder laufen in der Natur, das hört sich gut an.

Bei 5:10 sieht man den Schlussteil mit richtig vielen Zuschauer die Stimmung machen.

Wünsche weiterhin gutes Training.

Necon 28.07.2017 20:23

Hoert sich gut an, aber nicht ideal!

Meine Freundin hat seit Jahren immer wieder Kopfschmerzen und mehr oder weniger immer Nackenschmerzen. Letzte Woche war sie dann bei dem Arzt der auch mich eingerichtet hat. Okay Arzt ist er keiner sondern Physiotherapeut der sich auf die Wirbelsaeule spezialisiert hat und der chinesischen Philosophie anhaengt.
Egalo.
Er hat sie untersucht und festgestellt das im Nacken eine Bandscheibe herausgedrueckt war. Dies duerfte schon vor laengerem passiert sein. Seitdem hat sie eine deutlich bessere Haltung und beugt den Kopf nicht mehr so oft nach vorne beim Sitzen. Ob es das wirklich war kann man natuerlich nach einer Woche noch nicht sagen, aber die Verspannungen im Nacken sind zumindest besser geworden und Kopfschmerzen hatte sie seitdem auch nicht.

rundeer 29.07.2017 19:00

@pippi: Ja, der Lauf soll schon ganz schön sein. Hat auch immer international gute Trailläufer dabei. Diesjahr wieder mit Hornet, dem Roger Federer der Trials.

@Necon: Vielen Dank für deine Nachricht. Mein Arzt hat vor bei der nächsten Akupunktur Therapie mal ein Röntgenbild anfertigen zu lassen. Ich mache mir schon auch Gedanken, denn man hört von Leuten die Monate oder Jahrelang immer wieder Kopfschmerzen haben nach einem Aufprall.
Ich wünsche deiner Freundin ebenfalls gute Besserung. Sag mir bescheid wie es weiter ging.

Man, läuferisch geht so ein anständiges Grundtempo eigentlich immer. Aber auf dem Rad, da sind die Steigungen gerade etwas eklig.

rundeer 13.08.2017 20:37

So, da bin ich wieder.

Dem Kopf ging es besser und besser und so bi ich wieder ins Lauftraining gestartet und auch mehr Rad gefahren. Trotzdem wollte ich auch Wanderungen beibehalten und beim runter joggen habe ich mir dann altbekannte Knieschmerzen wieder aufgegabelt. Selber Schuld, ich wollte zu schnell zu viel.
Daher folgten drei Rad und Rumpftage.

Es ging dann für drei Nächte nach Zermatt und glücklicherweise waren Bergläufe gut machbar. Einmal bin ich aufs Rothorn und einmal auf den Gornergrat gerannt, runter ging es dann jeweils mit der Bahn. Auf 3100m läuf es sich ja eher anstrengend, aber der Kopf blieb gut. Am letzten Tag wollte ich dann testen was schon drin liegt. Vor dem Frühstück rannte ich 20 x 30 Sekunden bergan voll in die Sauerstoffschuld hinein. Mit 30s Pause dazwischen. Danach war zwar der Nacken leicht spürbar, aber nicht schlimm.

Wieder zu Hause gönnte ich mir Physio und der Therapeute hantierte da ganz geschickt am Knie rum und löste einige Verspannungen. Das wurde dann so gut, dass ich am Freitag und Samstag wieder flach rennen konnte.

Der Arzt gab mir dann gar grünes Licht für Wettkämpfe und daher stand ich heute am Start vom regionalsten aller regionalen Bergläufe.
Ich war nervös ob mein Körper dem schon stand hält aber da musste ich durch. Im flacheren Teil lief ich bewusst und locker vorne mit. Als es dann richtig zu steigen begann nahm ich gezielt raus, liess die anderen ziehen und suchte meinen ganz persönlichen Rhythmus. Den fand ich auch und überraschend locker ging es bergwärts. Ich glaube ich habe noch nie so wenig gelitten an einem Berglauf. Aber es gelang mir daher mental auch nicht die Handbremse zu lösen und all in zu gehen. Ist wahrscheinlich auch normal.
Erst vor dem Ziel kam ich etwas aus Komfortzone.

Die Zeit war dann in Ordnung aber nicht berauschend. Aber ich nin extrem zufrieden, dass ich wieder einsatzfähig bin und unter den Umständen war die Leistung ganz ansprechend.

Jetzt muss ich schauen, wie es mir vom Kopf her morgen geht. Auch das Knie merke ich wieder etwas stärker, aber notfalls gehe ich nochmal beim Physio vorbei.

Weil ich den Swissalpine ja leider verpasst habe und gerne noch einen längeren Berglauf gemacht habe, möchte ich eigentlich am Samstag spontan noch den Inferno Halbmarathon einschieben. Ich bin nicht in Topform, habe aber in letzter Zeit viele Höhenmeter gemacht. Und der Wettkampf ist einfach nur schön (und anstrengend). Mal schauen.

Danach wäre im Herbst ein flacher Halbmarathon das Ziel.

Necon 13.08.2017 21:04

Super das du zurück bist und gleich auch noch wieder mit einem WK.

Coole Fotos auf Instagram

Pippi 13.08.2017 22:46

Schöner Bericht.

Schön das es wieder läuft.

rundeer 20.08.2017 17:27

Einfach weil es wieder zu gehen scheint und weil ich eigentlich noch einen längeren Berglauf in diese Sommer machen wollte, ging es gestern an den Inferno Halbmarathon.

Mit knapp 2200 Höhenmetern ist der für mich eigentlich zu steil und im Sommer habe ich auch nicht richtig Trainieren können. Aber mir gefällt der Inferno mit Ziel auf dem Schilthorn sehr gut und ich habe im meinen vielen Wanderungen im Juli auch ordentlich vertikale Meter absolviert.

Die Temperatur war sehr angenehm, aber leider zogen sich im oberen Teil weite Nebelschwaden der Strecke entlang. Aber immerhin sieht man dann nicht wie weit hoch es noch geht.

Ich lief den flachen ersten Kilometer gleich an zweiter Stelle, weil mir die Ebene hält einfach liegt. Sobald es aber zu steigen begann, scherte ich aus und lies die Spitzengruppe ziehen. Lange Zeit lief ich dann im unteren Teil mit Emma Pooley. Als es dann vier Kilometer flach nach Mürren ging, konnte ich etwas davon ziehen.

In der Fläche konnte ich etwas Boden gut machen und mich gleichzeitig erholen. Dann geht es ab Kilometer aber 13 so richtig los. Es wurde wieder steiler und der ein oder andere überholte mich. Im Kanonenrohr, da wo im Winter die legendäre Inferno Volksabfahrt runter geht, ist es dann so steil, dass es mit Laufen eigentlich gar nichts mehr zu tun hat. Kleine Trippelschritte wechselten sich mit Gehen ab.

Als ich etwa zum dritten Mal überholt wurde, versuchte ich einfach dran zu bleiben. Das schaffte ich auch bis wir aus dem Rohr raus kamen. Nur wurde es danach leider nicht flacher, wie ich es aus 2014 in Erinnerung hatte, sondern ging im gleichen Muster weiter. Also ließe ich schnell eine Lücke offen und die wurde dann immer grosser. Auch Pooley überholte mich wieder.

Danach waren die Plätze so ziemlich sortiert. An der letzten Verpflegunsstelle nahm ich nochmal gleichzeitig Wasser und Cola und dann ging es zum Schluss noch die teuflische Geröllhalde hinauf. Einen Läufer konnte ich dort noch überholen und war dann mehr als froh, dass plötzlich die Bergstation aus dem Nebel heraus ersichtlich wurde.

Im Ziel war ich dann einfach Platt. Ich hatte wirklich alles gegeben und darum sollte ich zufrieden sein. Gesamtrang 12 ist eigentlich auch ganz ordentlich. Die Zeit von 2:23:53 ist zwar eine Minute schneller als vor drei Jahren, dürfte aber gerne noch etwas besser sein.

Als nächstes kommt Zofingen, auch ohne richtige Vorbereitung, und dann beginnen die Vorbereitungen für einen Herbsthalbmarathon auf der Strasse. Der wird dann etwas flacher.

Necon 20.08.2017 20:25

Schöner Bericht und für die Umstände wie es zum jetzigen Rennen kam würde ich sagen alles richtig gemacht seit dem letzten Start.

rundeer 27.08.2017 14:50

Nach dem Inferno war ich ganz schön platt. Natürlich war ich auch naiv zu glauben, ich könne gleich nahtlos noch eine Woche weitertrainieren. Zwar zerschlagen Höhenmeter die Beine nicht so stark, aber zeitlich war es ja näher an einem vollen als einem halben Marathon. Dazu das Ziel auf fast 3000m über Meer und die steilen Passagen.

Am Sonntag jedenfalls war ich noch 115 km ganz locker gerollt. Doch von Montag bis Mittwoch waren die Beine einfach tot. Ich bin dann jeweils locker etwas gerannt und geradelt, aber im Omatempo und habe eine Rumpfeinheit gemacht.

Der Donnerstag war dann ohne sportliche Aktivität. Dafür war ich am Abend bei Weltklasse Zürich im Stadion. Direkt hinter dem Hochsprung, welcher momentan einer der spannendsten Events ist. Und auch sonst waren viele Hochkarätige Athleten zu Gast. Höhepunkte für mich waren dann die 1500m und Farahs letztes Bahnrennen über 5000m

Am Freitag waren dann die Beine wieder zu gebrauchen und es wurde mal Zeit, mich mal für die Powerman Zofingen Kurzdistanz von nächster Woche vorzubereiten. Es gab einen schönen Dreitagesblock.

Freitag:
Mein Zeitfahrrad war noch in Reperatur ein ganzes Stück vom Wohnort entfernt. Also setzte ich mich am Nachmittag in den Zug Richtung Mechaniker. Die letzten 10km bin ich dann gerannt.
Anschliessend fuhr gute 60km nach Hause. Weil ich zum ersten Mal seit Mai wieder auf den TT sass, war es anfangs einfach nur mühsam. Aber dann kam das Gefühl für das Rad zurück und ich habe am Ende noch vier Mal zirka 5min etwas Tempo gemacht. Zum ersten Mal seit Monaten wieder mit Druck auf dem Rad. Es fühlte sich nicht mal so shlecht an.

Weder beim Laufen noch auf dem Rad und auch nicht dazwischen habe ich mich verpflegt. Als ich dann am Abend in mein Dorf annahm war ich etwas leer. Dann sah ich aber am See noch ein paar Kollegen und habe mich auch noch kurz dazu gesellt. Also nichts mit schnellem Auffüllen der Speicher.
Zu Hause sah ich dann eine Nachricht von einem jungen Radfahrer. Er wollte an einer Stafette teilnehmen und sei Läufer war kurzfristig verletzt. Also habe ich ihn Spontan zugesagt und machte mir erstmal was zu essen.

Samstag:
Zuerst mal aussgeschlafen und nach dem Mittag setzte ich mich aufs Rad und rollte gemütlich die halbe Stunde bis zum Start. Die Stafette besteht aus einem Part Mountainbike bergan gefolgt von einem Berglauf. Mit einer Gesamtzeit von einer guten halben Stunde eine sehr kurze aber harte Belastung.
Mein junger Biker übergab mir an fünfter Stelle und ich konnte dann mit der dritten Laufzeit noch auf Rang 4 vor laufen. Die Belastung von gut 17 Minuten war mal wieder ein etwas anderer Reiz und der Körper hat ganz gut darauf reagiert. Ich konnte mich ziemlich pushen.

Sonntag:
Eine Woche vor der Zofingen KD absolviere ich immer eine kleine Simulation. Heute sah das so aus:
-35min Laufen mit 4x1min zügig plus 3min zügig bergan
-50km mit dem Rennrad (konnte das Scheibenrad ohne entsprechende Pumpe nicht pumpen)
Ich bin zügig mit durchgehend Druck gefahren, jedoch zu jeder Zeit kontrolliert.
-35 min Koppellauf, die ersten 8 min bergan wie am Wettkampf.

Insbesondere das Radfahren ging heute mit einem super Gefühl. Es drehte einfach. Der Koppellauf war dann weniger schön, ich glaube die Beine sind sich das nicht mehr so gewohnt.

Mir ist klar, dass mir dieses Wochenende nicht mehr so viel Fitness für Zofingen geben kann. Aber es ging hier mehr un das Gefühl. Wieder mal mit Druck radeln, wieder mal müde anlaufen, wieder mal Zeitfahrrad.

Jetzt hoffe ich ich kann mich die nächsten 6 Tage gut erholen. Weil ich weiss, dass ich schlecht vorbereitet bin, kann ich nächste Woche ganz befreit antreten und einfach hoffen, dass es trotzdem irgendwie geht. Aber unter Druck setze ich mich sicher nicht. Das wird schon irgendwie.

Grüsse

Necon 27.08.2017 18:20

Viel bringt dir das Training jetzt natürlich nicht mehr. Aber den Körper daran erinnern worum es eigentlich geht und was er vor kurzem noch drauf hatte, kann nicht schaden und bringt schon etwas für nächste Woche.

Viel Spaß beim regenerieren und hau rein beim Wettkampf

rundeer 04.09.2017 19:52

Frisch und locker wie schon lange nicht mehr stand ich gestern am Start der Zofingen Kurzdistanz (10-50-5). Auch klar war mir jedoch, dass ich untervorbereitet war. Vor allem auf dem Rad. Doch auch beim Laufen war ausser den Bergläufen keine Intensität vorhanden in den letzten gut zwei Monaten.

Gleich zu Beginn geht es in Zofingen ziemlich bergan und einer lief gleich mal in horrendem Tempo vorne weg. Da es sich um das einzige Nationalmannschaftsmitglied welches nicht über die LD startete handelte, versuchte ich gar nicht erst mitzugehen.
Aber als der Hügel nach dem ersten Kilometer zu Ende ging fühlte ich mich plötzlich gut und ging an die Spitze der Verfolger und wollte etwas Druck machen. Da ich mich überraschend schnell lösen konnte, beschloss ich einfach mal was zu riskieren und il folgenden Downhill ziemlich auf die Tube zu drücken. Es schien zu Funktionieren und ich nahm Runde 2 alleine in Angriff.
Dort kam natürlich auch wieder der steile Hügel und plötzlich begann ich mich zu fragen, ob ich nicht zu hart angegangen bin. Es wurde bereits jetzt Arbeit.
Aber es war cool mal als Gesamtzweiter alleine zu laufen und jetzt gab es eh kein Zurück mehr. Ich hielt das Tempo so hoch wie eben ging und rollte den Downhill noch mal so richtig.
Der Lauf war mit 32:22 etwas schneller als letztes Jahr. (Keine Angst, sind nicht ganz 10km, dafür aber mit gut 200hm).

Auf dem Rad fühlte ich mich nicht wohl. Kein Wunder nach einer einzigen TT Einheit seit April und einer intensiven Einheit seit ebensolang. Doch ich wollte einfach mein Tempo fahren und rechnete eh damit, dass mich nicht einige starke Radfahrer schon bald einholen werden. Eigenes Tempo war irgendwie schwierig, denn mir fehlte jegliches Gefühl für Rad und Distanz und Geschwindigkeit.
Natürlich wurde ich dann auch ein paar Mal überholt und konnte auch nicht kontern, weil ich einfach keine hohen Gänge drücken konnte. (Was aber generell mein Problem ist und nicht nur mit fehlender Vorbereitung zusammenhängt.)
Der Kampf auf dem Rad ging nach 1:24 und als Gesamtfünfter zu Ende. Ich brauchte etwa eine halbe Minute länger als im Vorjahr. Also eigentlich noch im Rahmen, aber auf die Schnellsten verlor ich 4 Minuten.

Der zweite Lauf fühlte sich von Beginn an besser an als 2016. Die Strecke ging weniger lange, dafür aber umso steiler hoch. Doch der Inferno hat alle Vorstellungen von Steilheit durcheinandergeworfen. Nach dem Wendepunkt konnte ich einen Platz gut machen. Die 18:30 waren wieder zweitbeste Laufzeit aber es reichte knapp nicht mehr um in die ersten drei zu laufen.

Als Gesamtvierter (3. Kategorienrang) kam ich dann ins Ziel und bin damit eigentlich zufrieden.
Pippis Schützling wurde übrigens erster Junior.

Der Wettkampf fuhr so richtig ein und muskulär sind die Beine heute einfach kaputt. Jetzt bleibt etwas Zeit um Ende Oktober dann möglichst fit für den Halbmarathon zu sein.

Necon 04.09.2017 20:00

Das leist sich doch Bombe!

AUch wenn die Vorbereitung absolut suboptimal war, klint es nach einem richtig gutem Wettkampf! Gratuliere!

Mirko 04.09.2017 20:21

Krasse Zeiten beim Laufen! Sau stark!

Kategorie ist das selbe wie Altersklasse?
Gesamt 4. und 3. in der AK ist bitter oder? Das heißt zwei von den drei vor dir waren die gleiche Altersklasse? Aber Gesamt 4. ist sowieso viel cooler als so ein eigentlich nicht aussagekräftiger AK-Platz! Glückwunsch dazu! :Blumen:

Pippi 04.09.2017 20:58

Gratuliere zum guten Rennen.

Ich habe gedacht, das du die Laufstrecke als Zeiter Overall beendest.

Die Short Distanz wäre auch mal cool zu machen, leider immer am gleichen Tag wie die Langdistanz.

Wünsche gute Erholung.

Acula 05.09.2017 09:54

Beeindruckende Leistung! Auch ein schönes Beispiel dafür, dass kontinuierliches Training über Jahre wichtiger ist als die kurzfristige Vorbereitungen. Es ist natürlich schade, dass du dich nicht richtig vorbereiten konntest, aber aus der trotzdem richtig guten Leistung wirst du sicherlich Motivation schöpfen können. Und Gesundheit ist ja eigentlich eh am Wichtigsten:Blumen:

rundeer 05.09.2017 19:45

Ich danke euch. Man sollte die Leistung aber auch nicht überbewerten, weil es ja auch immer drauf ankommt, wer sonst noch so am Start steht.

@Mirko: Ja, Kategorie ist ein schweizer Begriff für Altersklasse. Und du hast Recht, Gesamtvierter bedeutet mir mehr als Podium in der AK, auch wenn es natürlich schön ist aufs Treppchen zu steigen. Ich schaue eigentlich immer zuerst auf die Overallwertung. In meinem Alter muss man sich mit allen messen. Eigentlich denke ich sogar, man könnte die 20-40 Jährigen auch gleich zusammen werten.

Der Wettkampf ist schon ziemlich eingefahren. Ich hatte lange nicht mit mehr muskulär so zerstörte Beine. Gestern war ich kurz locker auf dem Rad und heute arbeitete ich am Rumpf. Ich überlege gerade, ob ich morgen Mittag locker laufen gehe oder einfach einen Ruhetag einschieben soll.

Am Freitag will ich eigentlich länger laufen und am Sonntag steht bereits wieder ein Berglauf an. Beides erste Marker auf dem Weg zum HM. Über die allgemeine Vorbereitung bis Ende Oktober gibts in den nächsten Tagen mehr.

rundeer 08.09.2017 20:27

Heute hat meine Halbmarathonvorbereitung begonnen. Mit 23.8km und 238hm durchs Hochmoor in zügiger Pace. Dieser Typ Schlüsseleinheit macht mir von allen am meisten Spass, weil ich es da immer nach Gefühl rollen lasse und versuche zügig zu laufen ohne zu pushen. Obwohl ich heute noch etwas steif bin, war die Pace mit im Schnitt 4:11/km eher flott. In den kommenden Wochen, mit der ganzen angesammelten Grundermüdung, wird es wohl eher langsamer sein.

Nach 90 Minuten bin ich dann kurz angehalten, habe die Uhr gestoppt und fünf Steigerungsläufe absolviert, bevor noch der Schluss anstand. Wenn man nach über 20km so in seinem Trott ist, sind diese Beschleunigungen gar nicht so einfach. Aber vielleicht kann ich diesjahr gegen Ende beim HM dadurch noch mehr mobilisieren, den Gang wechseln und so einen Angriff wie im letzten Jahr kontern. Damals lief einer 3km vor Schluss auf mich auf, zog vorbei und meine Beine reagierten einfach nicht.

Grundsätzlich sind für die nächsten fünf Wochen jeweils drei Schlüsseleinheiten geplant:

Mittwoch: Renntempo auf der Bahn

Freitag: langer Lauf, bei gutem Gefühl flott

Sonntag: Berglauf Wettkampf oder Intervalle schneller als Renntempo

An den anderen Tagen gibt es locker Laufen und Radeln und am Dienstag und Donnerstag je eine Stunde Stabil. Ich mache auch Lauf ABC und Gymnastik und dehne ab und zu.

Drei Bergläufe stehen während dieser Vorbereitungszeit an. Für diese wird nicht speziell getapert, die Wettkämpfe werden aber grundsätzlich allout gelaufen. Anders geht nicht und nur wenn mein Rang gesichert ist, werde ich vielleicht nicht voll durchziehen. Dafür sind die restlichen Schlüsseleinheiten eher kontrolliert geplant. Mit der roten Linie etwas spielen, aber diese nicht zu stark überschreiten. Was aber auch nicht immer gelingt.

Sollte ich vor einer Einheit platt fühlen werde ich diese einfach anpassen, verschieben oder weglassen oder den langen einfach locker laufen.

Ich freue mich auf produktive Wochen. Der Weg macht genauso Spass wie das Ziel.

Acula 09.09.2017 09:29

Klingt doch sehr gut. Steigerungen am Ende einer Einheit finde ich auch sehr gut. Ich absolviere regelmäßig 3 auf dem letzten Kilometer meiner lockeren Läufe (Dauer egal). Ich finde das merkt man nach einigen Einheiten auch sehr positiv in der Laufmotorik, wobei die bei dir ohnehin besser sein dürfte als bei mir ;)

rundeer 10.09.2017 19:38

Wenn man in Form ist muss man diese nutzen, oder?
Kann es vielleicht mehr Sinn machen statt drei Schlüsseleinheiten in der Woche einfach einen langen Lauf und dafür noch einen Wettkampf zu absolvieren?
Nach dem heutigen Berglauf habe ich mich gleich für die 10km am Greifenseelauf angemeldet.

Soviel zu meinem Plan. Ihr seht, ich wäre wohl der Schreck für jeden Trainer und sowas wie untrainierbar. Aber ich bin halt irgendwie auch mein eigener Brett Sutton, welcher einer groben Philosophie folgt, aber wöchentlich, täglich und stündlich justiert.

Das Streckenprofil liess sich heute in drei Abschnitte einteilen: ansteigend - coupiert - ansteigend. Mit 880 Metern rauf und 75 runter verteilt auf großzügige 11.3 km ist es der humanste Berglauf unserer Serie.

In leichtem Regen macht sich der lokal stärkste Bergläufer gleich alleine davon. Das Feld war nicht allzu stark besetzt und somit war ich der Einzige der ernsthaft mitzog.
Als ich im Juni gleiches Tat bin ich danach böse eingegangen, also lief ich heute meinen Rhythmus und blieb nicht aufs Verderben dran. Trotzdem konnte ich im unteren Anstieg überraschend nahe dran bleiben.

Danach kam mein Terrain. Über die nächsten paar Kilometer konnte ich in einem ständigen auf und ab wieder näher heran rücken, konnte die Lücke aber nie ganz schliessen.

Auf den Rest des Feldes hatten wir nach 7km schon einen komfortablen Vorsprung, wodurch ich auch etwas riskieren konnte und weiter Druck machen wollte. Aber als es dann wieder stetig stieg wurde der Rückstand wieder eher grosser und im oberen Steilen Teil zog mein Widersacher davon.

Als Zweiter lief ich dann mit guter Leistung ins Ziel. Aber am meisten Freude habe ich an meiner Zeit und das hat mehrere Gründe. Letztes Jahr hätte sie (mit demselben Tagessieger) zum Sieg gereicht (ich weiss, kann man nicht 100% vergleichen). Zudem vergleiche ich diesjahr viele Ergebnisse mit 2014, weil ich damals auch viele Bergläufe lief. Der Heimwettkampf war heuer 2min schneller, der Inferno 1 min und heute waren es fast deren 4 min auf eine knappe Stunde Laufzeit.

Der Lauf kommt mir mit seinem flachen Profil natürlich zugute. Aber genau aus diesem Grund habe ich Lust am Samstag mal wieder auf der Strasse zu laufen. Das gibt dann bis im Oktober zwar eine epische Aneinanderreihung von Wettkämpfen, aber ich bin seit August mit jedem Wochenende Stärker geworden.

Also, der Plan sieht nun vor, am Mittwoch den Langen zu machen und dann am Samstag den Zehner zu laufen. Dazwischen ein paar lockere Kilometer und etwas Rumpfkraft.

Pippi 10.09.2017 20:36

Sehr cool. Gratuliere dir zum guten Lauf.

Du scheinst dich gerade vor dem nächsten Wettkampf wieder erholt zu haben und doch was schönes zwischendrin gemacht zu haben.

Werde nächste Saison auch mal mein eigener Brett Sutton sein.
Cool, das du uns von deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Necon 11.09.2017 14:59

Ich bin echt gespannt wie sich deine Form die naechsten paar Wochen bis zum HM so entwickelt und was du bei den Wettkaempfen so abliefern kannst.

rundeer 11.09.2017 18:53

Danke, Pippi. Cool, dass Du dich auch wieder mal selber trainierte. Die Disziplin dafür hast Du sicher mehr als ich. Ich finde es immer spannend, auch wenn ich manchmal einen Berater wünschte.

Necon, ich lass es einfach mal auf mich zukommen.

Nach Zofingen war ich bis am Freitag steiff und verspannt wie ein alter Opa. Der Wettkampf fährt halt auch in seiner Kurzversion ein. Und seither schmerzt mir auch die linke Ferse, was mir mittlerweile zu Denken gibt. Immerhin tut es beim Rennen nicht weh, eher beim Rumstehen und draufdrücken.

Ansonsten fühle ich mich heute erholt wie selten mal. Daher gab es auch gleich eine gute Rumpfeinheit. Statt am Di und Do gibt es diese ausnamsweise mal am Mo und Mi. Dadurch fällt Einheit Nummer 2 auf den Tag des langen Laufes und Do und Fr sind dann wirklich ruhig (ist bei Rumpftraining nicht immer der Fall).
Ich frage mich eh immer, ob ich nicht an Schlüsseltagen am Rumpf arbeiten soll. Ist halt immer ein Experimentieren.

Im Studio habe ich auch den Physio gleich mal wegen der Ferse angesprochen. Er meinte ich solle diese mal selber so richtig durchkneten und schauen wie es sich entwickelt. Speziell Schonen müsse ich im Moment noch nicht.

rundeer 12.09.2017 19:43

Heute war wieder umfangreicher aber locker. Am Mittag 45min Aquajogging, zum ersten Mal seit Wochen. Nach Feierabend dann 1 Stunde locker durchs Feld laufen mit etwas Lauf ABC und 30min Rolle locker.

Der Fuss ist schon nicht ganz in Ordnung, aber komischerweise söüre ich ihn bein Laufen und auch danach weniger als im Alltag.

Morgen wäre dann der lange Lauf geplant.

rundeer 13.09.2017 15:02

25.5 km mit 245 hm sind es geworden in solider 4:14 Pace. Es hat teilweise ziemlich gewidmet, war aber alles in kontrolliertem Rahmen.
Trotzdem hoffe ich, dass ich mich bis am Samstag gut erhole, vor allem auch der Fuss.

Ich habe heute um 6:15 gefrühstückt und dann bis am Mittag unterrichtet. Um 12:15 bin ich dann ohne weitere Verpflegung losgelaufen. Am Anfang war das etwas komisch, doch mit der Zeit ging es immer besser und mein Gel überlebte den Lauf ungeöffnet. Dafür habe ich jetzt gleich ordentlich zu gehauen.

Auf dem Heimweg gehe ich noch kurz im Studio vorbei. Etwas Rumpfkraft und ausrollen liegt noch drin. Vielleicht gehe ich am Abend zum Entspannen mal wieder ins Yoga.

rundeer 15.09.2017 19:48

Ich bin etwas hin und hergerissen, ob ich morgen starten soll. Die Füsse sind definitiv überlastet und schmerzen an verschiedenen Stellen und immer wieder auf eine andere Art.

Ich habe kein Problem nächste Woche mal nur Rad zu fahren, bis es wieder gut ist. Am Montag habe ich Physio. Aber ich weiss nicht, ob ich es morgen mit dem Lauf probieren will oder mich einfach zu Hause auf der Rolle schinden soll.

Der kleine Testlauf war eigentlich nicht so schlecht heute. Ich merke es beim Laufen, zumindest bei einer halben Stunde, nicht mehr als beim rumsitzen. Aber keine Ahnung wie die Füsse auf 10 Asphaltkilometer am Limit reagieren und ob es was ernstes daraus geben könnte.

Ich glaube ich warte mal morgen ab.

(Ich hatte im März schon mal ähnliche Probleme mit beiden Füssen. Damals gingen sie so schnell wie sie gekommen sind nach einem kleinen Päuschen.

Jetzt währe ein externer "Brett Sutton" gut, der einfach sagt wies gemacht wird. Einer der Nachteile von Selbstcoqching sind die heiklen Entscheidungen.

ThomasG 15.09.2017 20:39

Ich habe die Beiträge nur kurz überflogen, in denen Du auf die Beschwerden an der Ferse eingehst.
An Deiner Stelle würde ich den Wettkampf sein lassen.
Wenn es sich stark verschlimmert ärgerst Du Dich mit Sicherheit sehr.
Du bist doch jung und hast noch viel Zeit für gute Zeiten.
Ich hatte vielleicht vor knall 20 Jahren einmal Schmerzen an der Ferse.
Die ware ziemlich hartnäckig und verschwanden erst nach ca. einem halben Jahr.
Nach einer gewissen Anlaufphase spürte ich die Stelle bei jedem Schritt.
Das geht an`s Gemüt mit der Zeit.
Schlimmer wurde es zum Glück nicht aber es hat wie gesagt ewig gedauert bis es wegging.
Ursache war glaube ich, dass ein da relativ viel in ausgelatschten extrem schlecht dämpfenden Schuhen auf Asphalt gelaufen bin und dann auch noch hohe Umfänge.
Gute Bessserung!

rundeer 15.09.2017 21:52

Danke für deine Meinung Thomas. Du hast mir schon mal geholfen. Ich glaube wir sind eigentlich ganz ähnliche Charaktere und Du bist mit deiner Erfahrung eine grosse Hilfe.

Die Schmerzen haben nach Zofingen in der linken Ferse begonnen. Danach haben sie ich aber eher ausgebreitet und sind jetzt an anderen Orten und auch im rechten Fuss spürbar. Ich Tipps mal auf Überlastung der Sehnen und des Bindegewebes. Vor Zofingen bin ich ewig nicht hart flach/runter gelaufen und das war dann wohl zu schnell zu viel.
Ein weiterer Grund warum wohl übers ganze Jahr schnellere Läufe im Programm stehen sollten. Und seien es einfach Sprints oder Steigerungsläufe.

Trotzdem warte ich mal morgen ab. Alternativ habe ich schon ein saftiges Rollenprogramm zusammengestellt.

ThomasG 15.09.2017 22:08

Danke :-)!
Schon mal nicht unbedingt schlecht, dass die Beschwerden nicht immer an der gleichen Stelle sind.
Unter der Ferse ist halt diese breite Sehnenplatte.
Da gab es schon recht viele Läufer, die da sehr hartnäckige Probleme bekommen haben.
Regionen im Körper, die nicht oder fast gar nicht durchblutet sind, regenerieren sich oft vergleichsweise sehr schlecht.
Da kann nur sehr langsam überhaupt was ankommen, wodurch geschädigtes Gewebe sich wieder erholen kann.
Es kann dann, wenn entsprechende schädigende Reize zu lange auf den Körper einwirken dazu kommen, dass der Körper es eben so "stabiliisert", dass man längerfristige Probleme bekommt.
Sehnenansätze können verkalken.
Geschädigtes Gewebe wird evt. durch nahezu funktionsloses Bindegewebe ersetzt und nachfolgend ist beispielsweise eine Sehne anfälliger für weitere Schädigungen.

rundeer 16.09.2017 23:47

Mit Entscheidungen tu ich mich schwer. Und weil es den Füssen heute Morgen gut ging und ich ja das Stargeld bezahlt hatte und ich damit den öffentlichen Verkehr frei nutzen konnte, setzte ich mich einfach mal in den Zug nach Uster. Überzogen dass ich starten werde war ich aber nicht. Vielleicht würde ich auch einfach nur den Halbmarathon zuschauen gehen. Und häufig fragte ich mich, ob ich nicht hätte zu Hause bleiben sollen.

Ich holte die Startunterlagen, die bräuchte ich zum Heimfahren auch wenn ich nicht starte. Dann eine Stunde vor der Pistole begann ich mit Einwärmdrills und die Füsse waren gut. 30 Minuten davor ging i h einlaufen, und sie blieben gut. Auch Steigerungsläufe und 90 Sekunden Wettkmapftempo gingen gut. Ohne weiter zu überlegen ging ich an den Start.

Ich schwor mir, dass ich bei Schmerzen einfach rausgehen werde, wusste aber nicht, ob das im Adrenalinrausch überhaupt möglich wäre.
Und so starteten wir und ich lief vorne mit und die Füsse hielten.
Nach 400m ließ ich vier Läufer davon ziehen und blieb mit zwei anderen auf der Verfolgung.

Mit einem davon wechselte ich mich ständig mit der Nachführarbeit ab und 5km passierten wir in zügigen 16:13. Danach wurde mir bald mal bewusst, dass die Substanz nicht für eine gleichschnelle zweite Hälfte reichen würde und der andere zog etwas davon. Mein zweiter Begleiter blieb mir weiter dicht auf den Fersen.

Nach 8km kommt ein kleiner Hügel. Ich versuchte wegzuziehen, schaffte es aber nicht. In der finalen Phase überholten wir immer mehr vor uns gestartete 5km Läufer und der Verkehr wurde dichter. Ein zwei Mal hatte ich ein kleines Loch, doch bei der letzten 180 Grad Kurve 200m vor dem Ziel war der Konkurrent wieder dran. Auf seinen Kick hatte ich dann absolut keine Reaktion mehr übrig. Mit 33:28 gelang mir aber trotzdem eine PB um 5 Sekunden.

Irgendwie weiss ich aber nicht was ich von heute halten soll. Der Start war wohl nicht wirklich vernünftig und irgendwie zeigt es mir, dass ich immer noch zu ungestüm bin um klever zu sein.
Im Ziel spürte ich lange überhaupt keinen Schmerz. Am Abend kam es wieder etwas zurück, aber nicht wirklich stärker als in den Tagen zuvor

Jetzt bin ich auf jeden Fall bereit, das mal etwas zu schonen und aufs Rad und ins Wasser auszuweichen. Gespannt bin ich auch wie es sich morgen anfühlt und was der Physio am Montag sagt.

Falls ich länger pausieren muss, hatte ich immerhin noch einen guten Abschluss. Falls es aber für den Halbmarathon reicht, dann stimmt sicher der Fahrplan. Ich war heute eine halbe Minute schneller als vor einem Jahr.

ThomasG 17.09.2017 04:18

Sehr starke Zeit!
Jetzt aber die Beschwerden wirklich ernst nehmen und entsprechend handeln!
In meinen läuferisch stärksten Zeiten bin ich zehn Kilometer so zwischen (knapp) 35 und 36 Minuten gelaufen.
Es gab nur ein Ausnahmejahr.
Da schaffte ich im Frühjahr und Herbst mal Zeiten knapp unter bzw. eine Sekunde über 34 Minuten.
Das war Ende der Fahnenstange mit acht Jahren Lauftraining auf dem Buckel.
Bei Dir ist da bestimmt noch einiges an Spielraum da.
Du bist nicht so lahm und steif wie ich und Du trainierst glaube ich deutlich weniger als ich es damals getan habe, aber dafür abwechslungsreicher.
So 150 km in der Woche waren für mich normal - d.h. eher eigentlich noch ein bisschen mehr (24 km am Tag, wenn ich nicht gerade krank war und das war ich ziemlich selten).
Ich glaube zwar, dass ich mir abwechslungsreicherem Training ein wenig besser hätte werden können, aber ich bin mir auch relativ sicher, dass dann halt einfach bei 33:30 oder bestenfalls so bei 32:30 Minuten Schluß gewesen wäre und auch nur, wenn ich trotzdem auf ziemlich hohe Wochenumfänge gekommen wäre.
Mit 100 Wochenkilometern hätte ich nie auch nur einen Blumentopf gewonnen, denke ich, so hat`s dafür ab und zu mal gereicht.
Eine gute Fügung war, dass ich in meiner Heimatstadt diese beiden Zehner gelaufen bin :-).
Im Ziel hat mich einer empfangen, den ich aus zahlreichen Begegnungen im Training kannte und einmal sind wir zusammen zu einem Berglauf gefahren.
Der meinte, jetzt würde er an meiner Stelle sofort mir dem Laufen aufhören und wusste natürlich, dass das gelogen war.
Er muss auch so etwa in dem Alter mit dem Laufen angefangen haben wie ich (mit 16 Jahren war das).
Einmal hat er mir beiläufig gesagt, kürzere Läufe wären nichts für ihn (zehn Kilometer waren für ihn auf jeden Fall kurz), er hätte ein relativ kleines Herz hätten Ärzte mal bei ihm festgestellt.
So richtig ernst genommen habe ich das nicht.
Er war auch Ultraläufer und hat schon ziemlich jung damit angefangen (so mit Anfang 20 schon zumindest 60 km) und da dachte ich, das wäre eher so was wie eine Art nette Ausrede in erster Linie so für sich selbst.
Da habe ich mich wohl getäuscht.
Er starb früh (ich glaube, er war höchstens Anfang 30).
Nachts im Schlaf hat sein Herz einfach aufgehört zu schlagen.
War ein netter Kerl!
Wenn er mir oder anderen im Training über den Weg lief, die er ein bisschen kannte, ging ein Arm immer hoch wie eine Art Bahnschranke.
Er war groß und schlacksig und die Arme waren lang und an ihnen war nicht so arg viel dran.
Das sah immer lustig aus :-).

rundeer 17.09.2017 16:36

Ich habe auch etwa mit 17 Jahren begonnen.
Eigentlich denke ich schon, dass die Zeit noch etwas nach unten gehen kann. Daher warte ich auch noch mit Marathon etc.
Die 33:28 lief ich eigentlich ohne eine einzige 10km spezifische Einheit oder ohne flaches Tempotraining. Zwar scheine ich echt gut auf extensives Training anzusprechen und ich brauche auch nicht allzuviele ultraintensive Sessions. Aber mit ein paar Intervallen könnte man das sicher relativ einfach noch etwas drücken. Werde ich nächstes Jahr wieder versuchen.

Auch bei den Umfangen gäbe es noch Spielraum. Ich weiss von zwei bis drei Wochen in welchen ich um die 100km lief. Das war letztes Jahr bei der HM Vorbereitung. Sonst sind es eher 50-70km, jedoch immer mit dem ein oder anderen Höhenmeter. Dazu noch Rad und Stabi.

Nächstes Jahr will ich den Fokus vermehrt auf das Laufen setzen. Einerseits so etwas mehr Umfange versuchen aufzubauen, andererseits die Schlüsseleinheiten eher zu Fuss absolvieren. Rad dann eher als Zusatz und als Rekom.

Aufpassen muss ich aber auf meinen Körper. Meine Schwachstelle sind die Knie. Diese sind im Moment super. Dafür sind halt im Moment die Füsse etwas doof. Aber das wird schon wieder. Die Zeit, welche Radfahrer zum Rumschrauben brauchen, sollen Läufer wohl zusätzlich zur Pflege und Kräftigung ihres Körpers investieren. Mir solls recht sein, ich steh lieber aufs Wackelbrett als mich mit Materialfragen auseinanderzusetzen.
Und ich glaube ich müsste mir häufiger Massagen gönnen.

ThomasG 17.09.2017 21:19

Es gibt tatsächlich schon einige Ähnlichkeiten, was unsere Lebensverläufe angeht.
Ich habe mir ein paar Beiträge Deines ersten Blogs hier durchgelesen und auch ein paar vom Aktuellen.
Du dürftest aber auf gewisse Art deutlich mehr geschafft haben als ich.
Das wirkt schon alles so, als hättest Du die "Irrphase" wirklich ein gutes Stück hinter Dir gelassen.
Bei mir ist das eher so, dass ich zwar eine bestimmte Straße verlassen habe, aber auf einer anderen auch nicht unbedingt so tollen schon sehr lange Zeit wandle und je länger man auf bestimmten Pfaden wandelt, desto schwerer wird es sich auch nur ein wenig davon zu entfernen.
Auch körperlich könnten wir einige Gemeinsamkeiten haben.
Bestimmt bist Du grundschneller als ich und allgemein sportlicher veranlagt, aber bestimmt gibt es auch recht viele (z.B. Deine Skikollegen von früher), denen Du nicht das Wasser reichen kannst oder höchstens, wenn Du sehr viel mehr Zeit und Energie in das Training investierst als die.
Wahrscheinlich ist dann (wenn meine Einschätzung in etwa stimmt) Dein Lauftalent deutlich größer als Dein Radtalent.
Ja und was Schwimmen angeht, da hat man es als Spätstarter echt schwer.
Da müsstest Du Dich möglichst oft im Training von einem guten Schwimmtrainer beobachten lassen und direkt korigieren.
Wenn man das auf eigene Kappe versucht, dann schleifen sich in der Regel Stilfehler schnell ein und ja mehr man dann so für sich trainiert (hat), umso stärker.
Konzentriere Dich auf längere Sicht betrachtet vielleicht besser eher auf das Laufen.
Da kommt man mit deutlich weniger zeitlichem Aufwand ganz schon weit mit entsprechenden Talent und Disziplin.
Als Ausdauermehrkämpfer kommt man leicht auf die Schiene immer mehr Zeit und Energie in das Training zu stecken.
Vieles Wichtige im Leben bzw. Sachen, die auch ungeheuer Spaß und Freude machen können, werden daduch fast zwangläufig vernachlässigt bzw. man kann sie nicht einmal für sich entdecken, denn dazu braucht man Zeit, Energie und Muße.
Wenn Pippi sein eigenes Training nicht mehr so stark im Fokus hat, könnte er zu einem super Trainer für Dich werden und zwar einer der Dich richtig kennt und nicht nur so über Forenbeiträge o.ä..

Nachtrag: Musikalisch bin ich eher ein Spätentwickler.
Dreimal darfst Du raten, welche Mucke ich unter anderem richtig gut finde?
Ich hab sie allerdings erst wirklich entdeckt, als Kurt schon ein Jahr tot war.
Da liefen einen ganzen Tag lauter Nirvana-Videos auf MTV und auch das letzte Konzert (unplugged).
:-) :cool: :dresche https://www.youtube.com/watch?v=hTWKbfoikeg :-) :cool: :dresche

Pippi 17.09.2017 22:31

Gratulation zum schnellen 10er.

Es ist erstaunlich, das du ohne rennspezifisches Training im Wettkampf so schnell bist.

Ich denke mit dem Fuss ist es sicher so, solange man nicht weiss, was es ist. Dann ist die Ungewissheit sicher gross. Kann deine Gedanken nachvollziehen, bevor du den 10er gemacht hast.
Vorallem wenn die Schmerzen nach einem Lauf nicht mehr werden und man es eher im Altag merkt.

Ich gehe monatlich einmal zu Fusspflege und lass dort auch meine Zehennägel zurecht fräsen und den Fuss massieren.

rundeer 18.09.2017 18:42

@Thomas: Das mit dem Lauftraining ist schon so. Da läuft man am Morgen früh und am Abend nochmal und dazwischen hat man am Wochenende Zeit für anderes (gemütliches). Aber auch viel zu trainieren macht mir Spass.
Einen Trainer möchte ich im Moment nicht. Viel zu gerne experimentiere ich da selber rum, schaue was passt und variiere spontan. Aber vielleicht lasse ich bald mal jemanden der viel Lauferfahrung hat über mein Training drüber schauen. So dass er mich dann vor total hirnrissigen Aktionen bewahren könnte.

@Pippi: Danke. Ja, das Laufen kommt irgendwie ziemlich natürlich. Was meinst Du zu einem gemeinsamen Gemetzel am Sonntag auf den Wildspitze?

Ich habe gerade ein verlängertes Wochenende und daher Zeit zum Trainieren.

Heute war ich beim Physik. Der hat mal ein paar Verhärtungen und Spannungen in beiden Füssen gelöst und es geht denen jetzt schon wieder ziemlich gut. Sollte also nichts Schlimmes sein. Trotzdem ist es eine gute Idee, mal bis Donnerstag oder Freitag auf dem Rad zu bleiben. Auf jeden Fall wurde ich mal wieder erinnert, wie wichtig Fusspflege und Kräftigung ist.

Gestern fuhr ich länger aber locker Rad. Heute blieb ich nach dem Physiotermin gleich noch für eine gute Stunde Stabitraining. Am Nachmittag dann noch Grundlage auf der Rolle.

Es könnte also am Sonntag bereits wieder für einen Berglauf reichen, was natürlich Laune macht. Die Wettkämpfe geben eine gute Form und das Schinden macht mehr Spass.

Morgen wird aber zuerst nochmal im dunklen Kämmerlein geschunden. Ich will 4x15min um die Schwelle rum auf der Rolle abstrampeln.

Mittwoch und Donnerstag nehme ich dann wohl etwas raus.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:45 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.