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sybenwurz 17.03.2009 10:54

Meine Alltagspraxis sagt mir, dass meine Rennradreifen weder in 19 noch in 23mm je in ihrer Haftung versagt haben.
Da ich zumindest bergab immer bei den Schnelleren bin und erst auf der letzten Rille ankere, dürfte das nicht an meiner Fahrweise liegen.

Man muss sich halt verinnerlichen, dass die Radaufstandsellipse nur maximal 100% Kräfte übertragen kann, und nix mehr für die Seitenführung übrig bleibt, wenn die 100% grad fürs Bremsen aufgebraucht sind.
Insgesamt empfinde ich die "Reserven" der Asphaltschneider aber als absolut ausreichend.

Ne Brezn kommt allermeist durch Fahrlässigkeit (volley ne nasse Stahlbrücke attackieren...) oder schwache Nerven (in der Kurve bremsen, weil man denkt, man sei zu schnell und fliege gleich ab...) zustande.

Besonders elegant ist übrigens der Ausritt ins Gemüse bei "Kurvenschneidern", die unerwarteterweise den Radius öffnen müssen und sich dann nicht mehr getrauen, einzulenken und solcherart elegant ihr Rad vor der Leitplanke stehenlassen, über die sie sich verabschieden (oder alternativ stocksteif und kerzengerade tangential die Strasse verlassen, um irgendwelche Gräben aufzusuchen, ins Gemüse einzufahren oder Hänge runterzustürzen, auf denen sie mit den Rennradpellen beim Anhalten keinen Stich mehr machen)...

Raimund 17.03.2009 11:05

Aquaplaning gibts bei Rennrädern nicht. Dafür sind wir zu schwer!:Cheese:

Ursache dafür, dass man in der Kurve wegrutscht, ist die veränderte Haftreibungszahl μHR:

Luftreifen auf Asphalt:

trocken: μHR = 0,55
nass: μHR = 0,3

Also kann die Kraft, die ausreicht, um den Kontakt zu verlieren durchaus fast halbiert werden im Vergleich zum trockenen Zustand...

sybenwurz 17.03.2009 11:06

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 203927)
Also kann die Kraft, die ausreicht, um den Kontakt zu verlieren durchaus fast halbiert werden im Vergleich zum trockenen Zustand...

Das bedeutet aber nur, dass bei Nässe 100% weniger sind als im Trockenen...:Cheese:
(Dafür beisst ja aber auch die Bremse nicht so biestig zu...;) )

neonhelm 17.03.2009 11:09

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 203927)
Ursache dafür, dass man in der Kurve wegrutscht, ist die veränderte Haftreibungszahl μHR:

Luftreifen auf Asphalt:

trocken: μHR = 0,55
nass: μHR = 0,3

Also kann die Kraft, die ausreicht, um den Kontakt zu verlieren durchaus fast halbiert werden im Vergleich zum trockenen Zustand...

Hat die Reifenbreite einen Einfluss? Meine Erfahrung sagt mir: Nicht wirklich.

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 203928)
(Dafür beisst ja aber auch die Bremse nicht so biestig zu...;) )

Du weißt doch, 11. Gebot: Du sollst in der Kurve nicht bremsen! ;)

FinP 17.03.2009 11:15

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 203930)
Hat die Reifenbreite einen Einfluss? Meine Erfahrung sagt mir: Nicht wirklich.

Die Größe der Kontaktfläche hat keinen Einfluss...

FinP 17.03.2009 11:33

Ergänzung: Habe gerade gefunden, dass es bei Gummireifen auf Grund der Materialeigenschaften doch auf die Aufstandsfläche ankäme und die Unabhängigkeit von der Aufstandsfläche nur idealisiert sei (für feste Körper zutreffend, nicht für hochvikose)

sybenwurz 17.03.2009 11:44

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 203934)
Die Größe der Kontaktfläche hat keinen Einfluss...

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 203940)
Ergänzung: Habe gerade gefunden, dass es bei Gummireifen auf Grund der Materialeigenschaften doch auf die Aufstandsfläche ankäme und die Unabhängigkeit von der Aufstandsfläche nur idealisiert sei (für feste Körper zutreffend, nicht für hochvikose)

Ich gehe mal davon aus, dass sich die "Unterschiede" etwa aufheben, solange die Gesamtmasse des Fuhrwerks gleich bleibt.
Einmal gibts dann halt ne kleine Fläche mit grossem "Anpressdruck", beim breiteren Reifen ne grössere Fläche mit weniger...

Letztlich gilt es aber eh, die Limits zu "er-fahren".
Wenns eng wird und der Kopf aussetzt, fängt man nicht erst an zu rechnen, bevor man Erdkunde nimmt.

backy 17.03.2009 11:53

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 203925)
) oder schwache Nerven (in der Kurve bremsen, weil man denkt, man sei zu schnell und fliege gleich ab...) zustande.

*lach*

Wie war das nochmal bei den Kradlern:
Anfang der Saison malt man mit Kreide einen horizontalen Strich über den Reifen.
Je weiter der abradiert ist, umso besser die Kurvenlage.

Back to Topic: Die "Haftungsgrenze" der Reifen ergeben sich bei Trockenheit und normalem Untergrund die Breite der Radschuhe bzw der Pedalüberstand.

Da is deutlich mehr drin als sich die Vielzahl der Radler zutrauen.

Auf einer nassen Metalloberfläche zu bügeln is schon gewagt.
Da darf man sich nicht wundern wenns schief geht...


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