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-   -   Lohnt es sich, die Wim-Hof-Methode auszuprobieren? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=42805)

DocTom 18.09.2017 09:56

Es ist ja bekannt, dass in Asien auch einige Schulen sowas gelehrt haben.
Sehr spannend für mich als Biologen, werde auch mal mitlesen, wie weit Du das Projekt für Dich treibst!:Huhu:
Und über Grenzen gehen gehört doch in gewisser Weise auch zum Triathlon...
Thomas

schnodo 18.09.2017 12:49

Wim Hof hat wohl bei reddit mal ein Ask Me Anything gemacht und ganz schön Gegenwind bekommen. Dabei scheint die Kritik nicht grundsätzlich gegen die Ausübung (grob gesagt ein Mix aus Meditation, Yoga-Atmung und Kneippkur) gerichtet zu sein, sondern gegen angebliche Heilungsversprechen für alle möglichen Krankheiten.

Ich finde auch, dass er ziemlich dick aufträgt. Da ich aber nicht darauf hoffe, dass mir ein Kreuzband nachwächst oder ähnliche Wunderdinge geschehen, lasse ich diesen Aspekt außer Acht. ;)

Es stellt sich die Frage, ob man für einen neuen Mix bekannter Techniken wirklich so tief in die Tasche greifen möchte (10 Wochen Video-Kurs für 179 Euro). Andererseits besteht der Wert natürlich darin, dass man sich eben keine Gedanken darüber machen und lange suchen muss, sondern alles vorgekaut bekommt...

Die an einen Kult erinnernde Präsentation schreckt mich für den Moment etwas ab. Ich schaue für den Einstieg mal nach kostenlosem Input, z.B. auf Youtube.

ScottZhang 18.09.2017 14:38

Ach lass doch den Wim Hof, Wim Hof sein. Es gibt ja wohl noch viel erfolgreichere Menschen auf der Welt. Dann doch lieber den richtig Reichen und Schönen nacheifern. Warum versuchst du nicht so zu Atmen wie die?

Würde mich da nicht mit nem Wim Hof aufhalten ... Atme doch wie gleich wie ne Triathlon Größe.

Ich versuch jetzt mal wie Bill Gates zu atmen, dann verwandle ich mich bestimmt schon bald in ihn, und werde auch so reich, berühmt und erfolgreich. Das wird ein Spass. Huch, hoffentlich werde ich nicht auch so alt wie der, scheisse irgendwas ist doch immer ...

:Blumen:

schnodo 18.09.2017 14:56

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1329596)
Warum versuchst du nicht so zu Atmen wie die?

Weil ich mir davon keinen Erkenntnisgewinn verspreche. Da überlasse ich gerne Dir den Vortritt. :)

ThomasG 18.09.2017 20:31

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1329508)
Noch lachst Du, aber wer sich mal ein einschlägiges Video dazu angeschaut hat, findet die Idee schon nicht mehr so abwegig. :Cheese:

Die gehen aber gut ab :-O!
Habe mir bisher nur den Anfang reingezogen.
Bin ja schon neugierig wie sich das so entwickelt und vor allem wie es endet.
Gefühlsmäßig würde ich sagen - Gruppenorgie!
Welcher Art?
Das überlasse ich Eurer Phantasie.

:-O

ThomasG 18.09.2017 20:42

Breathe with me! https://www.youtube.com/watch?v=XmDKz6jVXzU

schnodo 19.09.2017 01:05

"Versuch macht kluch", heißt es und ich bin dem Motto gefolgt. Ich habe das Naheliegende getan: Eine Basiseinheit der Wim-Hof'schen Lehre durchgeführt. Zweimal. Das erste Mal um die Mittagszeit, das zweite Mal gerade eben, vor dem Schlafengehen.

Beim ersten Mal habe ich mich von einem geschwätzigen jungen Mann leiten lassen, beim zweiten Mal habe ich mich für eine komprimierte Form und die Stimme des Meisters persönlich entschieden.

Ich hatte auch Gelegenheit, das eine oder andere Snippet von Wim Hof zu hören, in dem er die Wirkungsweise seiner Methode erklärt. Selbst in den Ohren eines Biologie-Abwählers wie mir hörten sich seine Ausführungen sehr gewagt an. Momentan gehe ich noch davon aus, dass seine Methode funktioniert. Ich wäre aber baff erstaunt, wenn sie dies aus den von ihm genannten Gründen täte. :Cheese:

Zurück zur Praxis. Was geschieht in der Übung? Man atmet sehr schnell möglichst vollständig ein und gleich darauf unvollständig aus - 30 Wiederholungen hintereinander weg, ohne Pause. Dann atmet man aus und hält die Luft an. Das macht man solange man kein dringendes Bedürfnis verspürt, einzuatmen. Dann geht es vor vorne los - insgesamt wird die Sequenz dreimal durchlaufen.

Was habe ich gelernt? Zuerst einmal, dass ich Hyperventilation nicht als angenehm empfinde. Wohlige Gefühle kamen nicht auf, ich fand es anstrengend. Das angekündigte Kribbeln in den Extremitäten kann ich bestätigen. Schön war aber auch das nicht.

Was mich überrascht hat, war, dass ich die Luft deutlich länger anhalten kann als ich angesichts meiner Vorleistungen erwartet hätte. Normalerweise würde ich mir an einem guten Tag mit Hängen und Würgen eine Minute zutrauen. Ich habe am Ende der Übungen interessehalber mal gestoppt und da waren es 2 Minuten und 14 Sekunden als ich dachte, "okay, jetzt könntest du mal wieder Luft holen". Ich hätte vielleicht noch eine halbe Minute rauskitzeln können aber es ging ja überhaupt nicht um Bestleistungen.

Ich musste an einen Freund denken, dessen Frau ihn zum Apnoe-Tauchen gebracht hat. Sie haben mir erzählt, dass er (ähnlich talentiert wie ich) am ersten Tag, nach einiger Vorbereitung, die Luft für 3 Minuten anhalten konnte. Ich fand das enorm und für mich nicht realisierbar. Nach der heutigen Erfahrung scheint es mir nicht mehr so abwegig, auch wenn dort wohl andere Techniken zum Einsatz kommen und Hyperventilieren verpönt ist, wenn ich mich recht erinnere.

War sonst noch was? Heute ist gefühlt ein ziemlich kalter Tag und ich habe darauf spekuliert, dass Wim Hof mir dabei hilft, meine Zehen etwas aufzuwärmen: Fehlanzeige. Und ich spüre auch keinen unbändigen Drang, in ein Fass mit Eiswasser zu steigen oder den morgigen Tag mit einer kalten Dusche zu beginnen. Da scheint mir noch viel Luft nach oben zu sein. ;)

ThomasG 19.09.2017 05:40

Eine Folge des Hyperventilierens ist glaube ich, wenn ich mich recht entsinne, eine Änderung des ph-Wertes im Blut.
Es wird zu wenig Kohlendioxid ausgeatmet und das dissoziiert zu einem geringen Teil in Wasser (also auch in Blut, der größte Teil des Blutes ist ja Wasser) zu Kohlensäure.
Dabei entstehen Hydroxoniumionen (H3O+-Ionen) und die beeinflussen den pH-Wert natürlich.
Fehlen die, dann verschiebt sich das Ganze und das Blut wird weniger sauer.
In den 1980ern haben das glaube ich manche Schüler mal ein wenig durchexerziert die Sache mit der Hyperventilation, weil sie sich wohl eine gewisse bewusssteseinerweiternde Wirkung erhofften (oder so ...).
Ich meine ab und zu hätte es der ein oder andere bzw. die ein oder andere (ich meine die Mädels hätten das "besser" drauf gehabt) ein klein wenig übertrieben, so dass besorgte Lehrer sich veranlasst fühlten mal medizinische Hilfe kommen zu lassen :-O.


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