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alter Gunner's Fan. Kam vllt. net so rüber ;) |
"Aggressions- und Streßabbau durch Ausdauersport bei 10-14jährigen" war der Titel meiner Bachelor Arbeit, die ich mit 21 Jahren meinen Professoren vorgelegt hab. "Gut." haben die gemeint. Den Blick in den gesammelten Papierhaufen voller Zitate erspare ich euch, er ist es nicht wert, aber der Titel, der ist Programm.
Es war mir in meinem 2. Laufjahr ein Anliegen darüber zu schreiben, da mich der Ausdauersport zu einem wahrhafteren und glücklicheren, zufriedeneren und ausgeglichenerem, sozial verträglicherem und kommunikativen Menschen gemacht hat. Als Kind war ich ein Schläger. Meine Eltern, ein alternativ-intellektuelles-68er-Lehrerehepaar steckten mich mit 6 Jahren in den Judoverein, weil, der muss sich wo austoben, der hat so viel Energie - aggressiv. Dort pflegte ich bis 12 einen zweifelhaften Ruf als brutaler Gegner mit weichem Herz. Ich habe Kämpfe verloren, weil mir der andere leid tat wenn ich richtig ins Volle ging, wenn der Schaum von den Mundwinkeln tropfte, die Augen rot anliefen und ich mich zu einem einzig verspannten Haufen Muskelmasse verwandelte, der mit aller Kraft den Gegner niedermähte. Viele Kämpfe hab ich auch verloren, vor allem die in der Schule gegen höhere Semester oder gegen die älteren Cousins. Im Sportunterricht war ich der ungeschlagene Held der Mittelstrecke, des Weitsprungs, des Sprints. Danach verliebte ich mich, pubertierte, introvertierte. Zur Erleichterung und Bestätigung meiner Eltern schien die Sozialisierung und Erziehung funktioniert zu haben und die Aggressionen aus der Kindheit schienen geheilt. Aber das funktioniert nicht. Aggression kann man nicht heilen, die ist da und wenn sie nicht nach aussen wirkt, dann wirkt sie nach innen. Autoaggression. Die unrühmlichen Verirrungen eines Halbwüchsigen erspare ich dem geneigten Leser, ich denke wir kennen sie alle. Aber eines wusste ich immer: Bewegung hilft mir. Und als ich mit 19 mit dem Laufen begann lief ich an einem Frühlingsmorgen aus dem finsteren Wald in die Sonne auf eine bunte, herzzerreissend duftende Frühlingswiese, die ich seitdem nicht mehr verlassen habe. Ich habe auch seitdem nie wieder aufgehört mich sportlich zu bewegen. Aber manchmal, so wie Samstags, da hab ich die Aggressionen nicht im Griff, richte sie im Wettkampf gegen mich selbst, geh mit Gänsehaut und aufgestellten Nackenhaaren in den dunklen Wald und jage den bösen Wolf in mir. Und hab irgendwie einen verkehrten Spass dran. Welcome to the jungle! |
Ich erkenne Parallelen:Cheese:
Bitte mehr, lese fleißig mit..versprochen! |
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Schön geschrieben! |
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Gestern waren aber Freunde da und da wurden schon wieder Schandtaten geplant - dazu ein anderes Mal mehr ... Interessant finde ich die Reaktionen meines Umfeldes: die Leute machen sich grundsätzlich Sorgen und im nächsten Moment "Boah, oag, bist deppat des so durchziagn, bist a hoarta Hund, Oida des kunnt i net,..." Ich muss ihnen dann immer sagen: "Leuts, des woa einfach nur deppat, des hot nix mit Heldentum zu tun!" Während der Belastung dachte ich auch keine Sekunde an das, was die anderen denken. Da will ich einfach nur. Fertig. Aber eins kannst mir glauben: Ich hab wieder fett was dazugelernt :cool: :Maso: |
[quote=niksfiadi;751777
Aber eins kannst mir glauben: Ich hab wieder fett was dazugelernt :cool: :Maso:[/QUOTE] Natürlich. Glauben wir.... |
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