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Lieber bezahlt die Solidargemeinschaft einem Gesunden einen Jogging-Kurs als dass sie ihn als Kranken durch die Mühlen der Ärzteschaft drehen lassen muß, die mit fragwürdigen Methoden der Therapie - die wiederum selbst oft ursächlich für Folgekrankheiten sind - und oft völlig überflüssiger Diagostik (als Privatversicherter kenne ich jedes Meßgerät in den Praxen, die ich kenne...) die Solidargemeinschaft abzocken. Wir haben generell das falsche Anreizsystem in unserem "Gesundheits"wesen, denn diesem geht es ökonomisch nur gut, wenn es den Menschen schlecht geht. Und genau deshalb ist es völlig richtig, wenn solche Kurse bezahlt werden, wenn dadurch der ein oder andere von typischen Zivilisationskrankheiten und anderem mehr bewahrt werden kann. |
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Wobei da schon einiges falsch läuft. Wer mit dem Rauchen aufhört wird belohnt, wer gar nicht erst angefangen hat hat die Arschkarte. Wenn es schon mit der Selbstverantwortung der Menschen nicht funktioniert sollte man doch mal über mehr finanzielle Anreize nachdenken um einen gesunden Lebensstil zu fördern. Aber auch ein trauriges Bild der Gesellschaft, Geld zählt mehr als die eigene Gesundheit. Das ist kein Problem des Gesundheitssystems als solchem. |
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Und dann kommt noch die andere Seite: die gleiche Kasse weigert sich, einem behinderten Kind die hilfreiche Therapie zu bezahlen, oder ein weiteres Paar orthopädische Schuhe im Jahr zu gönnen, wenn es mal schneller gewachsen ist. Oder es wird einem chronisch Kranken eine nachgewiesen hilfreiche Therapie verweigert, bloß weil sie "off-label" ist. Und diese Patienten werden sicher nicht verstehen, warum die gesunden, fitten es (mit Verlaub) hinten reingeschoben bekommen, während sie um jede Hilfe kämpfen müssen. Das ist nicht vermittelbar. Daher muß ich Hafu voll zustimmen, das ist eine nicht nachvollziehbare Schieflage im System, die den Eindruck erweckt, uns (dem Gesundheitssystem) ginge es finanziell blendend, wir können uns alles leisten. Ich denke, solche die Legitimität solcher Präventionsförderungen müßte genauso über den Medizinischen Dienst der KK für jeden Einzelfall geprüft werden, wie die Genehmigung von Hilfsmitteln für einen Behinderten - dann wäre das Ganze zumindest etwas ausgewogener (was nicht heißt, daß ich eine hohe Meinung vom medizinischen Dienst der KK habe). Und zurück on topic: ich stimme Bonafides' Ausführungen 100 % zu. Man kann auch ohne Laufkurs mit ein bißchen Beobachten anderer, ein bißchen Theorie (sei es die Laufbibel), und viel Laufen und gut auf die eigene Technik achten und probieren, was einem liegt und machbar ist, eine für sich gute, effektive Lauftechnik lernen. Dann reicht eine gelegentliche Rückmeldung von guten Läufern, um daran weiter zu feilen. |
Ich zitiere mich der Einfachkeit halber mal selber:
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Das ist für mich Prävention: beim Auftreten von Problemen sinnvoll gegensteuern, z.B. durch einen Laufkurs. Spart eine Menge Zeit, Schmerzen - und nicht zuletzt Geld. Und davon profitiert dann auch über den Umweg Krankenkasse die Gemeinschaft. |
Ich muss sagen, dass ich in der ganzen Diskussion etwas zwiegespalten bin...
Im Prinzip stimme ich zu, dass die KK eher in der Prävention bemüht sein sollten, den das ist egal in welchem Lebensbereich immer billiger, als alles erst am Ende auszubaden. Allerdings gehen solche Kurse vielleicht zu weit, da ich den Nutzen doch eher als gering für die allgemeine Gesundheit und somit für das System ansehen würde, da gibt es, wie angesprochen wurde, bei anderen Patienten nötigere Therapien, die damit besser stattdessen bezahlen sollte. Aber wie gesagt ist die Prävention eben auch wichtig! Und jeder kann Prävention gebrauchen, selbst der, der gesund genug ist, um zu Laufen, kann durch eine verbesserte Fitness noch besser auf das Alter vorbereitet werden und so eine längere Zeit gesund und fit Leben, was später der Kasse wieder zu gut kommt. So gesehen würde man mit den angesprochenen Kursen gesunde Läufer noch gesünder machen. Und vielleicht zahlt sich das am Ende auch aus, wer weiß? Und da es eben beide Seiten gibt, finde ich, müsste man das ganze System von Grund auf verändern, damit man die sinnvolle Prävention eben durchführen kann, aber auch nicht dem zu unrecht Benachteiligten anderen Patienten, der das Geld für seine Therapie mindestens genau so gut gebrauchen könnte, auf den Schlips treten muss. In diesem neuen System könnte man dann viel für die Prävention tuen, also Sportkurse ermöglichen, Sportstätten öffentlich zugänglich machen (warum muss ich einem Verein beitreten, um die Laufbahn zu benutzen; der schwergewichtige im Wartezimmer muss doch auch nirgendwo beitreten, um seine selbst verschuldete Fettsucht behandeln zu lassen), die Tabaksteuer direkt in das KK-System fließen lassen, dass selbe für Alkohol-Steuer, und dann wäre am Ende auch noch Geld für die Leute da, die es wirklich nötig haben, weil sie unverschuldet Erkrankt sind etc. Ich würde sogar so weit gehen, dass alle Kassenpatienten in regelmäßigen Abständen (ob das jetzt jedes Jahr oder alle 5 Jahre ist, weiß ich aber jetzt auch nicht so genau) vom Arzt begutachtet werden, der Fitnesszustand beurteilt wird, und wenn der Patient nicht gute Argumente anbieten kann, wenn der Fitnesszustand sch**** ist, wird er abgestuft und muss mehr in die Kasse bezahlen. Wir zahlen schließlich auch viel Geld dafür, unsere Gesundheit zu erhalten, wer das Geld nicht so für seine Gesundheit ausgeben will (auf Präventiver Basis), muss das dann am Ende eben als Zwang in das System zahlen, dass später die Scheiße ausbadet. Just my 2 cents |
Ich habe auch schon mal überlegt, so einen Kurs zu machen, rein präventiv und weil mich nach längeren Läufen (> 15 km) ein Schmerz im Becken plagte.
Da es aber Terminkollisionen gab, habe ich mir die > 180 EUR gespart und erst mal für sehr wenig Geld die drei Filme zum "Natural Running" aus dem Filmarchiv heruntergeladen. Bei den letzten Laufeinheiten habe ich bewusst auf die angesprochenen Dinge geachtet und in den letzten Wochen immer wieder mal die im 3. Film angesprochenen Rumpf-Kräftigungsübungen gemacht. Ich bilde mir ein, dass das Laufen seitdem besser geht und auch die Beckenschmerzen werden weniger. (ich finde es übrigens doof, dass Dr. Marquardt das Natürliche Laufen patentieren ließ -- wer lässt denn z.B. den "runden Tritt" oder Wassertrinken patentieren?) |
Es gibt durchaus Kurse, die ohne Subvention der Krankenkasse billiger sind als der genannte mit.
Steht halt ggf. nicht unbedingt "Natural Running" drauf. Ich hab schon zu Zeiten, als gewisse Laufpäpste noch mit der Trommel ummen Hals ummen Weihnachtsbaum gerannt sind, die gleichen Inhalte beim Laufseminar gehört, und das kostete damals 80DM fürs Wochenende. Zudem würde ich anmerken, dass "Natural Running" auf Vorfusslaufen basiert und dasses nicht für jede/n und unter allen bedingungen optimal ist, darauf umzustellen. Für Fersenläufer reichts für meine Begriffe aus, ne richtige Lauftechnik zu erlernen, um langfristig verletzungsfrei zu laufen, zumal Vorfusslaufen nicht generell verletzungsunanfälliger macht. Es sind nur die Arten der Verletzungen, die sie vom Fersenlauf unterscheidet, nicht die Häufigkeit. |
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Halte seine Kurse (ohne einen mitgemacht zu haben) auch für überteuert und würde es begrüßen, wenn Krankenkassen sich auf max. 50% Zuschuss beschränken würden, um das Preisbewusstsein des Kunden zu erhalten. |
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