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silbermond 03.04.2014 22:01

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1031002)
einen unbegrenzten Kreditkartenrahmen hat mir noch niemand angeboten. Ok, aktiv danach gefragt habe ich auch noch nie.

Moin Moin!

Da kannst Du lange nach fragen und erhälst Du nie.

Das gibt es nur in Hollywood-Schmonzetten.

Heinrich

MattF 03.04.2014 22:08

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 1031009)
Möchte mich mal etwas zurückhaltend ausdrücken...

Eher bekommst Du als Kunde mit deutsch-russischen Migrationshintergrund wohnhaft in Mecklenburg-Vorpommern ein Darlehen als ein gebürtiger Deutscher der in Memmingen lebt.

Wohnart, Familienstand, Beschäftigungsverhältnis, Schufa-Score als identisch vorausgesetzt.

Heinrich


Und was hat der deutsch-russische Migrationshintergrund bei ansonsten gleichen Lebenverhältnisse jetzt damit zu tun, bzw. bekommt jetzt der gebürtige Deutsche im Meck-Pomm auch schwerer ein Kredit, als der mit deutsch russischen Migrationshintergrund?

Lui 03.04.2014 22:18

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1030965)
Dem muss ich absolut widersprechen!

Eeeeecht?

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1030965)
Das ist reine Einstellungssache und vor allem bewusster Umgang mit Geld.

Stimmt, ich habe immer gerne alles auf die Kacke gehauen und keine Party ausgelassen.:Lachen2:
Darüber hat sich mein geldfixierter Bruder immer aufgeregt.

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1030965)
Sicher wenn man viel verdient kann man schon mal mehr ausgeben, bei mir war das z. B. jedes Jahr ein neues Top-Bike, ein sauteurer Urlaub, verschiedene Luxusartikel, usw, aber ich habe in der Zeit auch überdimensional viel gespart und war sehr vorsichtig, wie auch heute noch, mit meinen Geldausgaben.

Bei mir war es eher Freiheit. Ich habe zB an einem Projekt 7 Tage die Woche ein Jahr oder mehr durchgeklotzt und vom Ersparten zB ein Jahr Auszeit genommen.

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1030965)
Entweder man lernt den Umgang mit Geld oder man lernt ihn nie.

Kann sein. Ich gebe zwar gerne Geld aus aber ich bin nicht Geldfixiert. Ich hatte beruflich die Möglichkeiten viel mehr zu verdienen, aber habe bewußt andere Wege gewählt, da sie mir mehr Freiheit gaben.

Jeder muss und soll so leben wie er will und hat andere Prioritäten. Zu sagen man hat so und so zu leben, ist eh blödsinn.
Morgen kann jeder von uns schon tot sein. Am Ende ist es wichtig gelebt zu haben oder nicht?

MarionR 03.04.2014 22:54

Sich was gönnen ist ja auch nicht verkehrt. Geld ist in der Regel hart erarbeitet und dafür darf man sich auch mal belohnen, seis mit Freizeit, einem teuren Rad oder einem geilen Auto, solange man im Wesentlichen das ausgibt, was man flüssig hat.
Aber um 100k Schulden anzuhäufen braucht es IMHO schon eine arge Misswirtschaft (Erwerb eines teuren Eigenheims und/oder tragische Schicksale mal bewusst ausgeklammert).

Lui 03.04.2014 23:09

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1031029)
Aber um 100k Schulden anzuhäufen braucht es IMHO schon eine arge Misswirtschaft (Erwerb eines teuren Eigenheims und/oder tragische Schicksale mal bewusst ausgeklammert).

Ich möchte nicht wissen wie viele Leute in der Gesellschaft hochverschuldet sind....inklusiv so mancher im teuren Sport Triathlon.;)

Bei ner Sandra Völker bekommt man es halt nur mit.

keko 03.04.2014 23:21

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1030939)
Generell will die Bank natürlich möglichst viele Kredite vergeben auf die sie Zinsen kassieren kann. Der vergebene Kredit tut der Bank ja erstmal nicht weh - ein Totalausfall ist eher selten und was kümmert's die Bank um da ein Mensch lebenslang verschuldet ist, solange die Raten und damit der Gewinn reinkommt. 10.000€ Dispo, 50K € Abrufkredit, unbegrenzter Kreditkartenrahmen ist heute ja schon fast normal. Dann noch bei Media Markt einen Riesenfernseher heute kaufen, nächstes Jahr zahlen... schwupps hat der unbedarfte Verbraucher für 20 Jahre abzuzahlen.

Wie du ja sagst, solange du die Zinsen bezahlen kannst, ist das kein Problem. Vermutlich war das auch das Problem von Sandra Völker.

TheRunningNerd 03.04.2014 23:35

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1031002)
Verkehrte Welt?
Ich habe mich eigentlich immer für eine "Gutverdienerin" gehalten aber einen Dispo, der mehr als das Doppelte meines Nettogehalts ausmacht und einen unbegrenzten Kreditkartenrahmen hat mir noch niemand angeboten. Ok, aktiv danach gefragt habe ich auch noch nie.
Bei meiner aktuellen Bank gibt es für Neukunden erst mal gar keinen Dispo, unabhängig von der Höhe des monatlichen Geldeinganges.

Naja unendlichen KK Rahmen gibt es natürlich nicht, aber schon recht hoch. Wenn man Visa/MasterCard von der Hausbank hat und dann noch ne Amex kann kann man schon ordentlich Geld ausgeben, ungefährlich ist das nicht. Ganz miese Fallen sind m.E. KK mit Teil Zahlungsoption, weil sich die Leute damit schön langsam aber sicher in die Überschuldung drillen.

2-3 Monatsgehälter Dispo sind nicht selten glaube ich. Das kann dann schon 10000 sein.

silbermond 04.04.2014 00:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1031012)
Und was hat der deutsch-russische Migrationshintergrund bei ansonsten gleichen Lebenverhältnisse jetzt damit zu tun, bzw. bekommt jetzt der gebürtige Deutsche im Meck-Pomm auch schwerer ein Kredit, als der mit deutsch russischen Migrationshintergrund?

Moin Moin!

die erste Frage kann ich Dir nicht beantworten da ich die Antwort nicht kenne.

Die Antwort zu der zweiten ist "ja" bei den Banken bei denen die Ausfallstatistik bei gebürtigen Deutschen in Meck-Pomm eine höhere Ausfallquote ausweist.

Das mag für den Einzelfall auf den das nicht zutrifft bedauerlich sein, in der Menge ist die Entscheidung richtig.

Heinrich

silbermond 04.04.2014 00:36

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1031029)
Aber um 100k Schulden anzuhäufen braucht es IMHO schon eine arge Misswirtschaft (Erwerb eines teuren Eigenheims und/oder tragische Schicksale mal bewusst ausgeklammert).

Moin Moin!

Dann frag einfach mal einen Tischler der seine Maschinen bei der KFW finanziert/least.

Bandsäge, Dicktenhobel, Bandschleifmaschine, Fräse.

Nur um die Geräte zu nennen ohne die er z. B. keine Fensterrahmen oder Türen, meinetwegen auch Särge, herstellen kann.

Da bist Du ohne mit der Wimper zu zucken 250.000,00 los.

Finanzierung von Maschinen/Geräten nennst Du Misswirtschaft???

Ich vermute mal Du setzt Schulden gleich mit Konsumschulden (ich will das mal so nennen), d. h. Finanzierung kurzlebiger Güter u. o. Dienstleistungen (Urlaub, Handy) ohne das ein entsprechender laufzeitkongruenter Gegenwert vorhanden ist.

Heinrich

DasOe 04.04.2014 01:58

Immer wieder interessant mitzuverfolgen, wie spekuliert, unterstellt und ohne jedes Faktenwissen fleissig gestritten wird.

Dabei müsste man nur mal Lesen.

Die Misere begann laut eigenen Aussagen mit dem Kauf einer Eigentumswohnung im Jahr 2001. Die 120 Quadratmeter in bester Hamburger Lage kosteten 400.000 Euro. "Genau nachdem ich den Vertrag unterschrieben habe, ist mir ein großer Sponsor abgesprungen." Die Wohnung musste sie später mit Verlust wieder verkaufen. Dazu kamen gesundheitliche Probleme: Asthma, ein Bandscheibenvorfall, sogar Depressionen. Außerdem investierte sie in windige Finanzprodukte und gründete eine Stiftung für asthmakranke Kinder. Kosten allein dafür: 50.000 Euro.

Lui 04.04.2014 03:45

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1031069)

Da steht:

Zitat:

Doch ihr Verdienst blieb geringer als erwartet, ihre Lebenskosten blieben aber hoch
Ist im Grunde was ich weiter vorne schrieb:

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1030923)
Zusätzlich haben Leute, die erfolgreich sind, viele Werbedeals bekommen und andere Anfragen oft Berater und werden falsch beraten oder abgezockt, und/oder man hat auf einmal laufende Kosten, die das Übersteigen was man auf einmal verdient wenn der Rubel nicht mehr so rollt, was bei Sportlern/Schauspielern/Musikern oft der Fall ist.


Nobodyknows 04.04.2014 07:39

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1031069)
Immer wieder interessant mitzuverfolgen, wie spekuliert, unterstellt und ohne jedes Faktenwissen fleissig gestritten wird.

Die Misere begann laut eigenen Aussagen mit dem Kauf einer Eigentumswohnung im Jahr 2001. Die 120 Quadratmeter in bester Hamburger Lage kosteten 400.000 Euro.

Ohne jedes Faktenwissen -rein aus dem Bauch- behaupte ich einmal von mir, dass ich keine Eigentumswohnung in "bester Lage", egal in welcher Stadt, weder zur Eigennutzung noch als Spekulationsobjekt kaufen würde.

Jetzt kann man darüber spekulieren, ob ich damit unter meinen Möglichkeiten bleibe. Aber ich unterstelle 'mal, dass mangelnde Bodenhaftung und deren Folgen nicht zu meinen Problemen zählt.

Gruß
N. :Huhu:

Duafüxin 04.04.2014 08:50

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 1030989)

Leider wird das noch nicht mal in den Schulen unterrichtet.

Dabei würde sich der Wirtschaftskunde-, bzw. Sozialkundeunterricht hervorragend dafür anbieten.

Das ist ein Thema welches die Eltern beackern sollten, aber wenn die auf Pump leben, kannst Du in der Schule noch so viel unterrichten und die Smartphoneschulden der lieben Kleinen werden trotzdem immer höher.

Hab noch nie was auf Pump gekauft, OK, mal von meinem Freund gepumpt, aber nie von ner Bank.
Ist kein Geld da, wird auch nix gekauft, so einfach ist das.

oko_wolf 04.04.2014 09:22

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1031078)
Das ist ein Thema welches die Eltern beackern sollten, ....

Richtig, das hat m.M. nach nix in der Schule zu suchen (ebensowenig wie das Bedienen von Fahrkartenautomaten, denn die Bedienung der Mobiltelefone lernen die Kinder ja auch nicht in der Schule)

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1031078)
...Hab noch nie was auf Pump gekauft, [...] Ist kein Geld da, wird auch nix gekauft, so einfach ist das.

Das läßt sich beim Erwerb eines Hauses (oder dem Aufbau einer Existenz (Schreiner)) üblicherweise nicht vermeiden.

Allerdings für TV, Stereoanlage, Urlaub... einen Kredit aufzunehmen sollte nicht sein

Duafüxin 04.04.2014 09:34

Zitat:

Zitat von oko_wolf (Beitrag 1031089)
Das läßt sich beim Erwerb eines Hauses (oder dem Aufbau einer Existenz (Schreiner)) üblicherweise nicht vermeiden.

Das war auch nicht gemeint, sondern reine Konsumkredite für die neue Küche oder Bellas Bikinisammlung ;)

MarionR 04.04.2014 09:49

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 1031054)
Finanzierung von Maschinen/Geräten nennst Du Misswirtschaft???

Ich vermute mal Du setzt Schulden gleich mit Konsumschulden (ich will das mal so nennen), d. h. Finanzierung kurzlebiger Güter u. o. Dienstleistungen (Urlaub, Handy) ohne das ein entsprechender laufzeitkongruenter Gegenwert vorhanden ist.

Ich bin von solchen "Konsumschulden" ausgegangen, da die ganze Diskussion auch von einem Privatkonkurs ausgegangen ist und nicht von einem Konkurs eines (Handwerks)Betriebs.

Und ich beziehe mich schon lange nicht mehr auf eine konkrete Person, sondern das Thema hohe Schulden für irgendwelchen Schnickschnack ganz allgemein.

keko 04.04.2014 09:53

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1031078)
Hab noch nie was auf Pump gekauft, OK, mal von meinem Freund gepumpt, aber nie von ner Bank.
Ist kein Geld da, wird auch nix gekauft, so einfach ist das.

Dann ist für dich Geld etwas plastisches. Längst es zu einer Zahl im Computer verkommen, die auch negativ sein kann. Wichtig ist nur, dass der Kreislauf nicht unterbrochen wird, Geld also fließt.

Klugschnacker 04.04.2014 09:54

Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.

Die dadurch verminderte oder nicht vorhandene Liquidität hemmt dann die Entwicklung aktueller Geschäftsprojekte, in die man nicht ausreichend investieren kann. Ein Kredit von der Bank wird schwierig zu bekommen sein.

Jede unternehmerische Idee kann floppen oder sich nicht wie erwartet entwickeln, das ist etwas ganz alltägliches. Je nach Gesellschaftsform haftet der Unternehmer oder die Unternehmerin mit dem gesamten Privatvermögen. Das ist ein großer Unterschied zu einem Manager im Angestelltenverhältnis, der rote Zahlen in Millionenhöhe verursachen kann und trotzdem ein sattes Gehalt einfährt plus etliche steuervergünstigte oder -befreite Leistungen. So gesehen sind die Kleinunternehmer die Deppen der Nation: Sie zahlen jede Menge Steuern an die Gesellschaft wenn es finanziell gut läuft, stehen aber bis auf Hartz IV komplett allein im Regen, wenn es mal klemmt.

Wer die Insolvenz einer Kleinunternehmerin allein auf einen verschwenderischen Lebensstil zurückführt, übersieht ein paar Klippen und Untiefen, die einem kleinen Kutter auf hoher See schnell gefährlich werden können.

Grüße,
Arne

Campeon 04.04.2014 10:15

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1031015)
Eeeeecht?
Stimmt, ich habe immer gerne alles auf die Kacke gehauen und keine Party ausgelassen.:Lachen2:
Darüber hat sich mein geldfixierter Bruder immer aufgeregt.

Bei mir war es eher Freiheit. Ich habe zB an einem Projekt 7 Tage die Woche ein Jahr oder mehr durchgeklotzt und vom Ersparten zB ein Jahr Auszeit genommen.

Kann sein. Ich gebe zwar gerne Geld aus aber ich bin nicht Geldfixiert. Ich hatte beruflich die Möglichkeiten viel mehr zu verdienen, aber habe bewußt andere Wege gewählt, da sie mir mehr Freiheit gaben.

Jeder muss und soll so leben wie er will und hat andere Prioritäten. Zu sagen man hat so und so zu leben, ist eh blödsinn.
Morgen kann jeder von uns schon tot sein. Am Ende ist es wichtig gelebt zu haben oder nicht?

Ja, echt!:Huhu:

Na als ganz Junger habe ich mein Lehrlingsgeld auch verballert, war aber nichts mehr in der Kasse, bin ich halt zu Hause geblieben.

Geklotzt haben wir später dann auch, aber Arbeit ging nun mal immer vor und rausgehauen wurde niemals was ohne Sinn und Verstand.

Jetzt kann ich von der guten Ernte gut davon leben, ganz ohne Arbeit.

Natürlich, jeder soll leben wie er es mag.
Vorschriften mache ich bestimmt niemanden, fragt mich jemand, bekommt er Antworten.

Nur ich rate halt gerne dazu, bei Geldausgaben Vorsicht walten zu lassen. Mich hat diese Vorsicht dahin gebracht wo ich heute stehe.
Wenn es jemand auch so tut, muss es nicht zwangsläufig für ihn genauso gut sein, aber es könnte schon klappen.

Campeon 04.04.2014 10:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1031095)
Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.

Die dadurch verminderte oder nicht vorhandene Liquidität hemmt dann die Entwicklung aktueller Geschäftsprojekte, in die man nicht ausreichend investieren kann. Ein Kredit von der Bank wird schwierig zu bekommen sein.

Stimmt, aber wer solch hohe Nachzahlungen und Forderungen vom FA hat, der hat vorher auch gut verdient.
Das sollte man immer im Hinterkopf haben, also immer:
Rücklagen schaffen.

Gut, wenn das Geschäftskonto in den Miesen steht, dann ist es natürlich sehr schwer, aber einen Kredit kann man bekommen, wenn die Bilanzen der letzten Jahre positiv sind und waren.

Mit Sicherheit sind manche Geschäftsprojekte nur sehr schwer ohne ausreichendes Kapital zu realisieren, aber auch das sollte ein Unternehmer, egal ob groß oder klein, immer vorausschauend einplanen.

Generell kann ich nur sagen:
24 std Hirn einschalten:Lachen2:

Superpimpf 04.04.2014 10:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1031095)
Eine selbständige Unternehmerin ist ruckzuck pleite, auch ohne ausufernden Lebensstil. Typischer Stolperstein ist unter anderem ein nachlässiger Umgang mit den Vorauszahlungen an das Finanzamt, die sich an den zurückliegenden, finanziell starken Jahren orientieren. Da bucht das Finanzamt dann unter Umständen mehr ab, als man aktuell Umsatz hat. Zu diesen Vorauszahlungen gesellen sich gerne noch Nachzahlungen für die zurückliegenden Jahre.

Sicherlich hast du recht, dass es immer Umstände geben kann durch die man "unverschuldet" abrutscht.

Aber die Probleme durch Nachzahlungen sind hausgemacht. Wer als Selbstständiger den Teil seines Einkommens der für die Steuern abgehen wird nicht zurücklegt kann halt nicht mit Geld umgehen! :Huhu:

ArminAtz 04.04.2014 10:52

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1031103)
Aber die Probleme durch Nachzahlungen sind hausgemacht. Wer als Selbstständiger den Teil seines Einkommens der für die Steuern abgehen wird nicht zurücklegt kann halt nicht mit Geld umgehen! :Huhu:

Oder ist von seinem Steuerberater schlecht beraten worden!

Rhing 04.04.2014 12:48

... oder die Dinge entwickeln sich - wie KS m.E. anschaulich geschrieben hat - anders als erwartet und anders, als man es sich mit relativ jungen Jahre und im Angestelltenverhältnis vorstellen kann.
Grad zu den Managern: Ich kenne einige BWLer/VWLer, die wie ich in nem großen Unternehmen als Manager gearbeitet haben, im Finanzbereich und im Produktmanagement. Davon haben einige inzwischen zwar nicht Insolvenz angemeldet, aber der Laden läuft alles andere als deren Vorstellungen entsprechend. Um tätig werden zu können und um Umsatz zu machen muss man einfach erst mal investieren. Das sind ja teilweise auch keine Beträge, die man im Küchenschrank liegen hat. Da hat man Schulden, da is nix mit zurückzahlen. Nach 1 Jahr, hoffentlich gut verlaufen, kommt das FA mit den Steuern des zurückliegenden Jahren. Gleichzeitig gibt's Vorauszahlungen für's Folgejahr und Du hast die Rückzahlungen. Die laufen, da ist nix mit "ich geb nur das aus, was ich habe". Wohlgemerkt, ohne dass der private Bereich irgendwie tangiert ist. Tria-Rad o.ä. sind da zum einen Peanuts (2500 vs. 250.000, bei mir waren's glücklicherweise deutlich weniger), es geht um die Grundlage, ohne die man überhaupt nicht tätig werden könnte. Dann hat man das Geld für's 1. Jahr natürlich vorausschauend zurückgelegt, nur hat man natürlich gleichzeitig die Vorauszahlungen zu leisten und den Kredit zurückzuzahlen. Wenn dann der Umsatz stockt ...

Zum anderen: Wenn man'n Haus kauft, orientiert man sich verantwortlich am gegenwärtigen Gehalt. Kommt dann ne Arbeitslosigkeit ist nix mit "vorausschauendem Zurücklegen" oder "ich geb nur das aus, was ich haben". Die Schulden hat man erst mal. Verkauft man, bleiben Grunderwerbssteuer und Notar erst mal als nicht ganz kleiner Posten übrig. Und man muss verkaufen, d.h. der erzielte Preis reicht nicht. Die Bank verlangt obendrein noch ne Vorfälligkeitsentschädigung für den Zinsausfall. Da reicht's nicht, wenn nur Marmelade auf's Brot kommt.

Jimmi 04.04.2014 13:43

Ich und meine Frau als Nebenerwerbsunternehmer können da ein Lied von singen...

Investitionen waren bei mirca. 500.000 €, finanziert über KfW/DtA, die ersten 10 Jahre nur Zinszahlungen. In dieser Zeit kannst Du Deinen Laden aufbauen und im Markt etablieren. Soweit das eben geht. Zusätzliche Kreditlinien sind dananch immer schwierig, es sei denn man stopft ein Loch, indem mach das nächste aufreisst und bis zum finalen Kollaps expandiert.
Dann fängte die Tilgung an, welche ebenfalls 10 Jahre läuft. In dieser Zeit muss der Laden so viel abwerfen, dass Löhne und SBA, die Zinsen und 50.000 Euro Tilgung pro Jahr gezahlt werden können. Es sei denn Du hast in den ersten 10 Jahren ordentlich was angespart.
Wenn man berücksichtigt, dass die Tilgung in der Bilanz quasi durchgereicht wird und komplett von dem bezahlt werden muss, was nach Gewerbe- und Körperschaftssteuer noch übrig bleibt, muss man da erst mal so um die 70.000 verdienen. Und dann bliebt am Ende der Jahres kein einziger Heller zustätzlich in der Kasse. Erschwerend kommt hinzu, dass sehr wahrscheinlich einige der Anlagen, welche zu Beginn erworben wurden, langsam in die Jahre kommen und ebenfalls ersetzt werden müssen. Dann ist garantiert der eine oder andere Wettbewerber am Markt, der mit frischem Geld und Dumpingpreisen neue Kunden aquiriert, bist er selbst in die Tilgung rein kommt.
Wenn Du dann nach 20 Jahren durch bist, sollte es besser gehen. Falls Du bis dahin noch Spaß am Leben hast.

Meine Frau hat mal überschlagen, dass sie knapp das Doppelte von dem zurück zahlt, was sie damals aufgenommen hat.

Alteisen 04.04.2014 15:05

In Deutschland als Existenzgründer auf die Beine zu kommen ist ein Kunststück, wie andere hier schon trefflich beschrieben haben.
Ich habe mich vor 3 Jahren selbstständig gemacht und bin mit 100 Seiten Business Plan & Co. zur Bank für vergleichsweise geringe 90000 Euro. Da hieß es dann lapidar. Sie wollen Dienstleistungen im Sportumfeld anbieten. Damit fallen Sie bei uns in die Kategorie Fitnessstudio und die weisen ein zu hohes Risiko auf. Abgelehnt...auch wenn mein Business nicht im Ansatz etwas mit Fitnessstudios zu tun hat.
Inzwischen bin ich in der glücklichen Situation meine Neuinvestitionen ohne Banken zu tätigen. Die schaue ich mir allenfalls noch am Geldautomaten von außen an.

MattF 04.04.2014 15:19

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1031154)
Ich habe mich vor 3 Jahren selbstständig gemacht und bin mit 100 Seiten Business Plan & Co. zur Bank für vergleichsweise geringe 90000 Euro. Da hieß es dann lapidar. Sie wollen Dienstleistungen im Sportumfeld anbieten. Damit fallen Sie bei uns in die Kategorie Fitnessstudio und die weisen ein zu hohes Risiko auf. Abgelehnt...auch wenn mein Business nicht im Ansatz etwas mit Fitnessstudios zu tun hat.

Das Risiko wenn es nicht Standard ist, ist aber für Banken letztlich auch schwer zu beurteilen.

Wie viele Gewinn macht eine Bank z.b. mit einem 90.000 € Kredit? Keine Ahnung wie viele Zinsen man für eine Geschätskredit bezahlt

D.h. welchen Aufwand kann die Bank treiben um das Risiko in einer Einzelfallstudie zu beurteilen?

Ich weiß auch nicht ob du bei mehreren Banken warst und alles das ablehnen.

Viele Banken und Sparkassen leben gut von Standardprodukten, wo alles berechenbar ist und sich Risken und Chancen die Waage halten.

Lui 04.04.2014 15:51

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1031098)
Geklotzt haben wir später dann auch, aber Arbeit ging nun mal immer vor und rausgehauen wurde niemals was ohne Sinn und Verstand.

Jetzt kann ich von der guten Ernte gut davon leben, ganz ohne Arbeit.

Ich tippe eh wir beide machen was VÖLLIG anders. Ich habe nie vor aufzuhören zu arbeiten. Ich höre dann auf wenn ich körperlich & geistig nicht mehr kann und/oder der Sargdeckel(kann auch ne Urne sein) zuklappt.
Selbst wenn ich 10 Millionen auf dem Konto hätte, würde ich genau DAS machen, was ich jetzt auch mache....außer das meine Arbeitsecke in einer fetten Villa stände:Lachen2:

drullse 04.04.2014 16:38

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1031165)
Selbst wenn ich 10 Millionen auf dem Konto hätte, würde ich genau DAS machen, was ich jetzt auch mache....außer das meine Arbeitsecke in einer fetten Villa stände:Lachen2:

Beneidenswert! :)

Campeon 04.04.2014 16:45

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1031165)
Ich tippe eh wir beide machen was VÖLLIG anders. Ich habe nie vor aufzuhören zu arbeiten. Ich höre dann auf wenn ich körperlich & geistig nicht mehr kann ........

Arbeiten tue ich auch noch, aber nur noch für mich und nur was mir Spaß macht.

Und 10 Millionen braucht kein Mensch und wenn ich sie hätte, würde ich solange anderen Menschen helfen, bis die Kohle weg wäre.

Lui 04.04.2014 17:00

Zitat:

Zitat von Dummschwätzer (Beitrag 1031170)
Arbeiten tue ich auch noch, aber nur noch für mich und nur was mir Spaß macht.

Der Unterschied ist, ich habe mein Lebenlang nur die Arbeit gemacht, die mir Spass macht. Mein Job ist vielleicht vergleichbar wie Sport für die Leute hier im Forum....außer dass ich auch noch Geld dafür bekomme :Lachen2:

LidlRacer 04.04.2014 17:22

Das Thema ging schonmal vor 3 Monaten durch die Presse:
http://www.bild.de/sport/mehr-sport/...6122.bild.html
Neu ist jetzt eigentlich nur die Medaillen-Versteigerung.

Ich hab übrigens bei einem ihrer Schwimmseminare mitgemacht und wundere mich nicht, dass sie damit gescheitert ist.
Einerseits war es zu billig, um davon leben zu können, andererseits hatte es fast mehr mit Esoterik als mit Schwimmen zu tun. Man sollte die angeblichen Schwingungen des Wassers spüren usw. ...

Lui 04.04.2014 17:53

Schade, mein erste Gedanke als ich das Thema gesehen habe war, ich wünschte sie gäbe weiter Schwimmseminare und es wäre toll bei einer Ex-Weltmeisterin ein Seminar zu machen.


Sollte sie irgendwann doch wieder welche geben, bin ich trotzdem sofort dabei.

Alteisen 04.04.2014 19:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1031157)
Das Risiko wenn es nicht Standard ist, ist aber für Banken letztlich auch schwer zu beurteilen.

Wie viele Gewinn macht eine Bank z.b. mit einem 90.000 € Kredit? Keine Ahnung wie viele Zinsen man für eine Geschätskredit bezahlt

D.h. welchen Aufwand kann die Bank treiben um das Risiko in einer Einzelfallstudie zu beurteilen?

Ich weiß auch nicht ob du bei mehreren Banken warst und alles das ablehnen.

Viele Banken und Sparkassen leben gut von Standardprodukten, wo alles berechenbar ist und sich Risken und Chancen die Waage halten.

Ich habe letztlich bei der DiBa angerufen und einen Tag später war das Geld auf dem Konto mit einem um 0,5% höheren Zinssatz als bei den von der Bürgschaftsbank abgesicherten Existenzgründerkrediten. Die Banker für Existenzgründungen stehen zumindest bei mir auf der schwarzen Liste. Wenn sie sich nicht mit Geschäftskonzepten befassen wollen, dann haben sie ihren Job verfehlt. Da ich inzwischen den mehrfachen Betrag investiert habe, hätten sie auch an Wachstumsfinanzierung verdienen können.


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