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frechdachs 11.07.2012 11:14

Hoffentlich fallen die Richter nicht um wie Pappkameraden, nur weil qualifizierte Politiker :Lachanfall: ihnen die Urteilsfähigkeit absprechen

Regierung ./. Verfassungsgericht

frechdachs 11.07.2012 11:20

Zitat:

Zitat von Teuto Boy (Beitrag 775050)
Die Beschäftigungsquote ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. ........ schau dir mal das Verhältnis in den 80ern an.

"Traue nur Statistiken, die du selber gefälscht hast!"

Minijobs, sogenannte "Aufstocker" und ausgegliederte Gruppen zur Statistikverschönerung sprechen eine andere Sprache.

qbz 11.07.2012 11:42

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 775067)
Sehr schöner Beitrag. Allerdings widersprichst Du Dir ja zum Schluß selbst (s. zitierter Beitrag). Gerade weil die Löhne nicht so stark gestiegen sind, sind wir auf dem Weltmarkt u.A. so wettbewerbsfähig geworden/geblieben. Würden sie stärker steigen, würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands tendenziell sinken. Daß Dein Chef das so sieht, liegt natürlich in der Natur der Sache :Cheese:

Ups, muß schnellstens zur Arbeit. Bis denne.

Wettbewerbsfähig heisst in dem Fall, wenn ein Land so stark vom Export profitiert wie DE, andere Wettbewerber verdrängen, (andere Länder importieren umgekehrt entsprechend mehr Produkte als sie exportieren), d.h. es entstehen und vergössern sich die Ungleichgewichte, wie im Euroraum z.B.. Insofern würde natürlich die Stärkung der Binnennachfrage über die Löhne DE weniger stark vom Export abhängig machen und die Ungleichgewichte im Euroraum verkleinern helfen. (Mindestlohndebatte)

(IMHO: Volkswirtschaft =! Privathaushalt)

-qbz

Goldie 11.07.2012 11:49

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 775049)
es geht uns (damit ist der größte Teil der Gesellschaft gemeint, echte Armut gibt es leider in jedem Staat mehr oder weniger) im internationalen Vergleich mit am besten.

Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 775049)
Das gilt auch für eine relativ gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen.

Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.

Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.

Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?

Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.

FLOW RIDER 11.07.2012 14:00

Zitat:

Zitat von Goldie (Beitrag 775097)
Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?


Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.

Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.

Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?

Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.


Ich finde Gonzos Argumentationskette sehr schlüssig.

Wieso bist Du so frustriert? :Blumen:

Reichen-Bashing geht gar nicht. Was haben die Dir denn angetan?


Du stellst das System in Frage. Was für ein System schlägst Du denn vor? Kommunismus ist gescheitert, Sozialismus auch, die ausufernde regellose Marktwirtschaft scheitert gerade. In Deutschland haben wir tatsächlich so etwas ähnliches wie soziale Marktwirtschaft. Was willst Du ändern? Jetzt komm mir aber bitte nicht mit einer großen Umverteilung von Oben nach Unten. Dann sind wir wieder mitten im Kommunismus/Sozialismus. "Wir sind alle gleich" funktioniert nicht. Es muss Anreize geben, dass sich ein Einzelner besser stellen kann als ein anderer. Das liegt schon in der Natur der Sache: jeder will -in was für einer Form auch immer- besser sein als der andere, nur solch ein „Wettkampf“ führt zu Verbesserungen auf allen Lebensebenen.
Diese Einstellung sieht man auch bei Triathlonwettkämpfen.

TriBlade 11.07.2012 14:05

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 775190)
Ich finde Gonzos Argumentationskette sehr schlüssig.

Wieso bist Du so frustriert? :Blumen:

Reichen-Bashing geht gar nicht. Was haben die Dir denn angetan?


Du stellst das System in Frage. Was für ein System schlägst Du denn vor? Kommunismus ist gescheitert, Sozialismus auch, die ausufernde regellose Marktwirtschaft scheitert gerade. In Deutschland haben wir tatsächlich so etwas ähnliches wie soziale Marktwirtschaft. Was willst Du ändern? Jetzt komm mir aber bitte nicht mit einer großen Umverteilung von Oben nach Unten. Dann sind wir wieder mitten im Kommunismus/Sozialismus. "Wir sind alle gleich" funktioniert nicht. Es muss Anreize geben, dass sich ein Einzelner besser stellen kann als ein anderer. Das liegt schon in der Natur der Sache: jeder will -in was für einer Form auch immer- besser sein als der andere, nur solch ein „Wettkampf“ führt zu Verbesserungen auf allen Lebensebenen.
Diese Einstellung sieht man auch bei Triathlonwettkämpfen.

Volle Zustimmung, mich würden mal praktische Beispiele interessieren wo es besser ist als in Deutschland. Wo funktioniert ein System deutlich anders als in Deutschland und dann auch noch für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung besser.

qbz 11.07.2012 15:46

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 775196)
Volle Zustimmung, mich würden mal praktische Beispiele interessieren wo es besser ist als in Deutschland. Wo funktioniert ein System deutlich anders als in Deutschland und dann auch noch für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung besser.

Ist zwar ziemlich Off-Topic, aber es gibt IMHO real durchaus bessere Bildungs- (Pisastudien) / Gesundheits- (Basis: Ambulatorien) / Demokratie- (direkte, Schweiz) / Umweltschutz- / Foederalismus- (Schweiz) / u.a.- / Systeme als in DE, über die sich nachzudenken lohnt. (iGoldie störte aber eher etwas anderes in den Beiträgen, den Subtext quasi)

Teuto Boy 11.07.2012 15:49

Zitat:

Zitat von frechdachs (Beitrag 775073)
"Traue nur Statistiken, die du selber gefälscht hast!"

Minijobs, sogenannte "Aufstocker" und ausgegliederte Gruppen zur Statistikverschönerung sprechen eine andere Sprache.

Klar ich meine auch die absolute Anzahl von Arbeitnehmern, die in die Sozialversicherung u. Rentensystem einzahlen. Die steigt, obwohl wir an sich schrumpfen.

Außerdem werden die verglichenen Quoten ja auch geschönt.

Die Tendenz ist eindeutig!

Gonzo 11.07.2012 15:53

Zitat:

Zitat von Goldie (Beitrag 775097)
Das ist, was ich nicht mehr hören kann. Du nimmst eine statistische Größe (Durchschnittsgehalt), und leitest daraus ab, dass es uns am besten geht. Du weißt doch garnicht, wie gut es mir geht? Vielleicht würde ich gerne einen Teil des Bruttosozialprodukts gegen italienisches saper vivere tauschen?

Schau Dir #37 nochmal an. Ich habe eben nicht nur eine statistische Größe rausgenommen.

Natürlich weiß ich nicht, wie gut es Dir geht. Das sagen diese Zahlen doch auch gar nicht aus. Sie besagen nicht, daß es jedem, aber vielen gut geht.

Italien? Warum nicht. Zieh halt hin, wenn Dir das Leben dort gut gefällt.

Zitat:

Zitat von Goldie (Beitrag 775097)
Was heißt relativ gerecht? Das sagen normalerweise nur Leute, die viel Geld besitzen. Die Lorenzkurve sagt meines Erachtens was Anderes.

Relativ gerecht heißt genau das. Die ungleiche Verteilung ist in den meisten anderen Ländern größer. Einen Idealzustand gibt es nunmal nicht. Schau doch mal hier .

Zitat:

Zitat von Goldie (Beitrag 775097)
Mir kommt ihr Verteidiger des Status-Quo immer so vor, als hättet ihr das Stockholm-Syndrom. Ihr tretet in einer Mühle, seid am Schwitzen, aber nur Reiche werden noch reicher. Selber schafft ihr es bestenfalls, den Status Quo zu halten.


Vielleicht ist das alles garnicht gerecht?
Vielleicht ist sogar Dein persönlicher Status Quo nicht gerecht, sondern geht auf Kosten von Leuten, die Du zum Glück nicht sehen musst, weil sie im Ausland leben?

Stellt aber jemand das System in Frage, heult ihr auf, als wäret ihr die Reichen, denen man nun an die Pfründe will. Dabei seid ihr nur Mittelschichtmitglieder mit einer Riesenangst davor, weiter abzusinken.

Verteidiger des Status Quo? Grundsätzlich finde ich diesen Status Quo in der Tat verteidigenswert. In einer naturgemäß unperfekten Welt haben wir in Deutschland doch eins der besseren Systeme.

Schwitzen in der Mühle? Mittelschichts-Abstiegsangst? Vergiß es.

Ich weiß echt nicht was Du willst. :confused: Flow Rider hat's schön gesagt. Das "Idealsystem" Kommunismus mit einer heilen Welt voller Gleichheit Aller ist noch immer in einer Diktatur geendet. Also ich möchte mit keinem anderen System tauschen.

Gonzo 11.07.2012 15:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 775278)
Ist zwar ziemlich Off-Topic, aber es gibt IMHO real durchaus bessere Bildungs- (Pisastudien) / Gesundheits- (Basis: Ambulatorien) / Demokratie- (direkte, Schweiz) / Umweltschutz- / Foederalismus- (Schweiz) / u.a.- / Systeme als in DE, über die sich nachzudenken lohnt. (iGoldie störte aber eher etwas anderes in den Beiträgen, den Subtext quasi)

Gebe ich Dir Recht. Nichts ist in Stein gemeißelt. Warum nicht gute Beispiele aus anderen Ländern übernehmen.

Aber was meinst Du mit dem "Subtext"?

Teuto Boy 11.07.2012 16:07

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 775067)
Sehr schöner Beitrag. Allerdings widersprichst Du Dir ja zum Schluß selbst (s. zitierter Beitrag). Gerade weil die Löhne nicht so stark gestiegen sind, sind wir auf dem Weltmarkt u.A. so wettbewerbsfähig geworden/geblieben. Würden sie stärker steigen, würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands tendenziell sinken. Daß Dein Chef das so sieht, liegt natürlich in der Natur der Sache :Cheese:

Ups, muß schnellstens zur Arbeit. Bis denne.


Genau das ist wie eine Waage, wenn eine Seite runtergeht sollte die andere hochgehen. Das Idealbild der Volkswirtschaftler ist eine ausgeglichene Handelsbilanz. Natürlich reine Theorie...in den letzten 10-15 Jahren hat das Kapital stark profitiert u. es ist vergleichsweise wenig bei den abhängig Beschäftigten angekommen.

Ich denke Deutschland würde es gut tun die Binnennachfrage zu stärken u. auch den anderen Ländern im Euro . Die letzten Lohnabschlüsse weisen schon in die richtige Richtung, u die Binnenkonjunktur scheint auch sehr stabil zu sein.

Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Bevölkerung u. eines Fachkräftemangels könnte hier das Pendel in Zukunft in die andere Richtung ausschlagen, vorausgesetzt wir lassen nicht alles den Bach runtergehen u. der Euro bricht auseinander, dann wird es lange dauern bis sich die Deutsche u. Europäische Wirtschaft davon erholt.

Also : Zahlen und fröhlich sein!

qbz 11.07.2012 16:19

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 775295)
Gebe ich Dir Recht. Nichts ist in Stein gemeißelt. Warum nicht gute Beispiele aus anderen Ländern übernehmen.

Aber was meinst Du mit dem "Subtext"?

die implizite Wertehierarchie, die man für alle Länder gleichermassen einfordert und aufgrund derer man sich dann "überhebt" ;-) .

-qbz

Ps: Triathlon als Einzelsport wie Tennis auch finde ich übrigens ein ziemlich verfehltes Bild für Gesellschaften, wenn schon Sport als Bild, dann doch eher Manschaftssport. In einer Fussballmanschaft wäre ab einem bestimmten Punkt ein zu grosses Gehaltsgefälle z.B. für die Stimmung u. Motivation wenig förderlich und der Torschütze erhält auch nicht alle Siegprämien / Boni, sie werden verteilt incl. Ersatzbank!

-qbz

Gonzo 11.07.2012 20:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 775321)
die implizite Wertehierarchie, die man für alle Länder gleichermassen einfordert und aufgrund derer man sich dann "überhebt" ;-) .

Hatten ein paar Stunden Stromausfall hier.

Klang das so durch (s. Zitat)? Wenn ja, war es von mir nicht so gemeint. Wäre das Letzte, daß ich uns für was "Besseres" halte. Aber den endlosen Löhnemann müssen wir auch nicht gerade abgeben.

Hatte aber auch nicht den Eindruck, daß es das war, was Goldie stört.

Das Ganze ist ziemlich abgedriftet. Wollte keine gesellschaftspolitische Diskussion lostreten.... :)

Gonzo 11.07.2012 20:52

Zitat:

Zitat von Teuto Boy (Beitrag 775306)
Genau das ist wie eine Waage, wenn eine Seite runtergeht sollte die andere hochgehen. Das Idealbild der Volkswirtschaftler ist eine ausgeglichene Handelsbilanz. Natürlich reine Theorie...in den letzten 10-15 Jahren hat das Kapital stark profitiert u. es ist vergleichsweise wenig bei den abhängig Beschäftigten angekommen.

Ich denke Deutschland würde es gut tun die Binnennachfrage zu stärken u. auch den anderen Ländern im Euro . Die letzten Lohnabschlüsse weisen schon in die richtige Richtung, u die Binnenkonjunktur scheint auch sehr stabil zu sein.

Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Bevölkerung u. eines Fachkräftemangels könnte hier das Pendel in Zukunft in die andere Richtung ausschlagen, vorausgesetzt wir lassen nicht alles den Bach runtergehen u. der Euro bricht auseinander, dann wird es lange dauern bis sich die Deutsche u. Europäische Wirtschaft davon erholt.

Also : Zahlen und fröhlich sein!

Eine stärkere Partizipation der Arbeitnehmer wäre in der Tat nach Jahren eines im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum relativ geringen Lohnanstiegs gerecht. Allein schon des sozialen Friedens willen. Ich finde es bedenklich, daß sich tendenziell immer weniger mit unserem Wirtschaftssystem identifizieren und es als ungerechtes System empfinden. Habe zumindest das Gefühl, daß dies so ist.

So, Zeit für lecker Abendbrot und Rotwein :Cheese:

Kinesis 11.07.2012 20:54

Zitat:

Zitat von Teuto Boy (Beitrag 775282)
Klar ich meine auch die absolute Anzahl von Arbeitnehmern, die in die Sozialversicherung u. Rentensystem einzahlen. Die steigt, obwohl wir an sich schrumpfen.

Außerdem werden die verglichenen Quoten ja auch geschönt.

Die Tendenz ist eindeutig!

Auch hier gilt traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
Anfang der 90er hatten wir gut 1Mio mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als heute. Damals lebten hier rund 79Mio Einwohner, heute sind es rund 82 Mio.

Teuto Boy 11.07.2012 22:36

Zitat:

Zitat von Kinesis (Beitrag 775442)
Auch hier gilt traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
Anfang der 90er hatten wir gut 1Mio mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als heute. Damals lebten hier rund 79Mio Einwohner, heute sind es rund 82 Mio.

Aus welcher Quelle hast du diese Zahlen?

Kinesis 13.07.2012 08:45

Bundesamt für Statistik

Decke Pitter 13.07.2012 10:31

Zitat:

Zitat von Teuto Boy (Beitrag 775050)
Hi Aquisgrana,

z.B. mich, direkt u du zumindest indirekt :Cheese:

Ich arbeite in einem mittelständischem Unternehmen in der Möbelindustrie dessen Exportanteil bei ca. 2/3 des Gesamtumsatzes liegt. Export in die Eurozone machen 2/3 des Gesamumsatzes aus , macht also einen wichtigen Anteil aus.

Hier profitieren wir zum einen davon, dass es keine Währungsschwankungen gibt, für die Rückstellungen gebildet werden müssen . Zum anderen hat Deutschland durch seine hohe Produktivität ( die natürlich selbst erarbeitet ist ) einen echten Konkurrenzvorteil. Früher haben weniger produktive Volkswirtschaften ihre Währung entwertet ( aus versch. Gründen )um u.a. die Konkurrenzfähigkeit der Binnenwirtschaft zu erhöhen.

Im Moment steht z.B. die Schweiz unter massivem Preisdruck, weil der Franken gegenüber dem Euro so stark ist u. damit Schweizer Produkte sehr teuer für uns sind. Folge sind Preissenkungen, um gegen EU Konkurrenten bestehen zu können! Hieran sieht man, dass ein starke Währung nicht immer ein Vorteil sein muss.

Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist mein Arbeitsplatz sicher u. es wird massiv investiert ( z.B. in Gebäude u. Maschinen ). Dies führt wieder zu Aufträgen bei örtlichen Handwerkern u. Firmen. Die Beschäftigungsquote ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Dadurch ist die Kasse der Arbeitslosenversicherung gut gefüllt u. wir konnten die erste Bankenkrise relativ glimplich überstehen. Die USA beispielswiese hat eine Arbeitslosenquote von über 8%, wir 6,5 , schau dir mal das Verhältnis in den 80ern an.

Ein Problem besteht darin, dass in Deutschland in den letzten 10-15 Jahren die Produktivität viel stärker gestiegen ist als die Einkommen der Arbeitnehmer! Dadurch konnten Deutsche Produkte auf dem Weltmarkt vergleichsweise günstig angeboten werden.

Was lernen wir daraus? Mit Lohnerhöhungen retten wir die Weltwirtschaft u. stärken zusätzlich die Binnenkonjunktur, womit wir wieder weniger Abhängig von den Exporten werden, GENIAL.

Leider sieht das mein Chef wohl etwas anders .... jedem ist halt sein Hemd das nächste.


Hallo Teuto Boy,

möchte noch was sagen zu deiner Antwort auf meinen Kommentar.

In deinem Fall, so wie du es schilderst, ist der Euro wohl ein Segen. Kann das so nachvollziehen.

Ich könnte jedoch nach wie vor ohne Euro leben und bin überzeugt, dass es an meiner Situation nicht viel ändern würde. Das wollte ich im Grunde sagen. Arbeite auch nicht in einer Branche, in der es auf Handel bzw. Export ankommt.

Es kommt halt darauf an, wie man lebt und sein Geld zum Leben erwirbt. Ein Banker in Frankfurt sieht das Thema Euro mit anderen Augen als die Krankenschwester in einer Kleinstadt. Was die finanzielle Unterstützung der Länder wie Griechenland und Spanien anbelangt, sind aber beide gleich betroffen.

Es geht mir gut und ich beschwere mich nicht. Das habe ich der Tatsache zu verdanken, dass ich in Ausbildung und Studium investiert habe und mir mit Arbeit keinen großen Stress mehr mache. Habe der großen Karriere Adieu gesagt. Damit lebt es sich für mich entspannter, ich bleibe (hoffentlich) gesund und ich habe viel Zeit für alles mögliche. ;)

Dann bezeichne ich es als großes Glück, in Deutschland zu leben. Ich bin mir bewusst, dass es uns hier verdammt gut geht.

Ob es nun Sinn macht, Länder wie Griechenland und Spanien mit hohen Summen finanziell zu unterstützen, kann ich nicht beantworten. Weiß ich echt nicht. Zu dem Thema bekommst du von fünf Wirtschaftswissenschaftlern wahrscheinlich fünf verschiedene Meinungen. :confused:

Einerseits denke ich, dass es solidarisch wäre, eben weil es uns gut geht. Andererseits meine ich jedoch, dass die Kohle im eigenen Land für sinnvolle Projekte im sozialen Bereich oder bei der Frühförderung und Betreuung von Kindern sinnvoller und vor allem nachhaltiger angelegt wäre.

So long

Teuto Boy 13.07.2012 12:33

Zitat:

Zitat von Kinesis (Beitrag 776230)
Bundesamt für Statistik

gehts vielleicht etwas genauer?

Flitzetina 13.07.2012 14:08

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahle...-beschaeftigte

Teuto Boy 13.07.2012 15:15

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 776424)

Danke!

Gonzo 14.07.2012 11:28

Zitat:

Zitat von Aquisgrana (Beitrag 776268)
Einerseits denke ich, dass es solidarisch wäre, eben weil es uns gut geht. Andererseits meine ich jedoch, dass die Kohle im eigenen Land für sinnvolle Projekte im sozialen Bereich oder bei der Frühförderung und Betreuung von Kindern sinnvoller und vor allem nachhaltiger angelegt wäre.

Warum geht es uns denn so gut? Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger "Fleißarbeit". Und das sollen wir jetzt einfach herschenken, nur weil einige Länder mit Hilfe der Einführung des Euro eine große Party gefeiert haben?

[kleiner Exkurs: vor Einführung des Euro mußten viele Länder deutlich höhere Zinsen zahlen aufgrund Abwertungsrisiko ihrer Währungen, schwächerer Wirtschaftsleistungen usw. Mit dem Euro wurde diesen Ländern über Nacht eine stabile Währung mit teils deutlich niederigerem Zinsniveau gegeben. Die Folge war, daß sich zu den ungewohnt niedrigen Kreditzinsen massiv verschuldet wurde, was aber oft nicht zu sinnvollen Investitionen genutzt wurde, sondern in Konsum geflossen ist, also grob gesagt verpraßt wurde. Ist jetzt ein bißchen platt und plakativ, aber im Grunde ist es mehr oder weniger so gelaufen.]

Und jetzt die Dreistigkeit besitzen, uns als unsolidarisch zu bezeichnen, nur weil wir es wagen, eine ausufernde, endlose, unkontrollierte Hilfe zumindest mal zu überdenken? Das ist doch ein Witz. Solidarität und Hilfe sind o.k., aber es muß doch im Rahmen bleiben.

qbz 14.07.2012 12:19

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 776945)
Warum geht es uns denn so gut? Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger "Fleißarbeit". Und das sollen wir jetzt einfach herschenken, nur weil einige Länder mit Hilfe der Einführung des Euro eine große Party gefeiert haben?

[kleiner Exkurs: vor Einführung des Euro mußten viele Länder deutlich höhere Zinsen zahlen aufgrund Abwertungsrisiko ihrer Währungen, schwächerer Wirtschaftsleistungen usw. Mit dem Euro wurde diesen Ländern über Nacht eine stabile Währung mit teils deutlich niederigerem Zinsniveau gegeben. Die Folge war, daß sich zu den ungewohnt niedrigen Kreditzinsen massiv verschuldet wurde, was aber oft nicht zu sinnvollen Investitionen genutzt wurde, sondern in Konsum geflossen ist, also grob gesagt verpraßt wurde. Ist jetzt ein bißchen platt und plakativ, aber im Grunde ist es mehr oder weniger so gelaufen.]

Und jetzt die Dreistigkeit besitzen, uns als unsolidarisch zu bezeichnen, nur weil wir es wagen, eine ausufernde, endlose, unkontrollierte Hilfe zumindest mal zu überdenken? Das ist doch ein Witz. Solidarität und Hilfe sind o.k., aber es muß doch im Rahmen bleiben.

Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:

"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........

"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."

http://www.nachdenkseiten.de/?p=13435#more-13435

-qbz

FuXX 14.07.2012 12:45

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 774863)
Wäre sowieso unfair, der jetztigen Generation von Politikern die Schuld zuzuweisen. Die baden doch jetzt nur das Ergebnis jahrzehntelanger Mißwirtschaft im Sinne von "über die Verhältnisse leben" aus. Da hat jede Regierung in der Vergangenheit seit Anfang/Mitte der siebziger Jahre ihren Anteil an der Misere. Vielleicht könnte man das jetzt hie und da etwas besser lösen, aber das Kind ist eigentlich eh in den Bunnen gefallen und jetzt geht es nur noch im Schadensbegrenzung. Ohne Euro und Finanzkrise hätten wir vielleicht noch etwas länger vor uns hinwurschteln können. So hat sich die Sache in sehr kurzer Zeit nochmal extrem beschleunigt.

Ohne Euro hätten wir die Finanzkrise - die es auch ohne Euro gegeben hätte - niemals so gut überstanden, wie es real passiert ist. Ich find's auch nicht toll, was die Eurostaaten so an Schulden aufgebaut haben (wir auch) und es ist nicht lustig, wenn wir die griechischen Staatsschulden tragen müssen, noch weniger lustig wenn Italien und Spanien dazu kommen - aber dieses Gerede von "hat uns nichts gebracht außer Ärger" in das hier einige einstimmen stimmt einfach nicht. Wir haben als Exportnation extrem viel vom Euro gehabt - und wer behauptet bei ihm wäre das anders, weil seine Firma keine Exportfirma ist und auch nicht mit solchen arbeitet, der hat grundlegendes nicht verstanden, bzw. lässt gerade außer acht, dass eine Firma immer davon profitiert, wenn rund um sie rum mehr Liquidität vorhanden ist. Das ganze Land ist auf den Export angewiesen, der begründet den deutschen Wohlstand.

Der Euro an sich war keine schlechte Idee - die Art der Einführung ist der Grund für die Probleme. Außerdem wurde die Gemeinschaftswährung zu Gunsten politischer Zwecke leichtfertig auch in Ländern eingeführt, die nicht bereit dazu waren. Man kann ein Land mit Inflationswährung nicht einfach in ein Land umwandeln, in dem die Währung stabil sein soll. Siehe Italien.

Zuallererst hätte es wohl eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik gebraucht. Und alle hätten sich wirklich an die Schuldengrenzen halten müssen - ich glaub fast kein Land hat das während der letzten 10 Jahre immer getan - wir zumindest auch nicht. Zudem waren die Prüfungen der Wirtschaftsleistungen und Finanzsituationen wohl eher nachlässig - sonst wäre Griechenland ja nie dabei gewesen.

Insgesamt macht die EU den Eindruck eine bürokratischen Monsters bei dem keiner mehr durchblickt. Vielleicht wäre es besser gewesen einfach bei der Wirtschaftsgemeinschaft EG zu bleiben. Dennoch, wenn ein Land profitiert hat, dann Deutschland.

Achja, würden wir jetzt austreten, dann wäre die Kacke hier bald so richtig am dampfen. Selbst wenn man ohne Strafzahlungen davon käme und alles Geld zurück bekäme, was uns andere Staaten schulden - unsere Wirtschaft läge in kürzester Zeit am Boden, da der DM Kurs mal sowas von durch die Decke gehen würde - so schnell könnte die Bundesbank gar kein Geld drucken! Und dann würden sehr bald viele Leute merken, wie sehr auch ihre Firma von starkem Export und starker Gesamtwirtschaftslage profitieren - und hätten dann einen echten Grund zu jammern. Im Moment geht es uns nämlich richtig gut. Das Gejammere ist realitätsfern.

FuXX

FuXX 14.07.2012 12:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 776956)
Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:

"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........

"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."

http://www.nachdenkseiten.de/?p=13435#more-13435

-qbz

Ähm, dass Spaniens gute Wirtschaftslage zu großen Teilen auf einer Immobilienblase beruhte sollte aber nicht unerwähnt bleiben. Man kann nicht einfach immer weiter subventionieren und so die Blase am Leben erhalten.

Dennoch, Spanien hat immer noch eine verhältnismäßig geringe Staatsverschuldung. Spanien hat aber auch keine Wirtschaft die auch nur annähernd so stark wäre wie die von Deutschland, Frankreich und auch Italien. (Italien hat dafür ein verheerendes Staatsdefizit und Frankreich ist gerade auf dem Weg dahin, hat uns soeben überholt und liegt jetzt bei 82% bei einer Neuverschuldung von über 7% - aber Rente ab 60 muss schon sein...)

Kurt D. 14.07.2012 13:05

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 776945)
Warum geht es uns denn so gut? Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger "Fleißarbeit". Und das sollen wir jetzt einfach herschenken, nur weil einige Länder mit Hilfe der Einführung des Euro eine große Party gefeiert haben?

[kleiner Exkurs: vor Einführung des Euro mußten viele Länder deutlich höhere Zinsen zahlen aufgrund Abwertungsrisiko ihrer Währungen, schwächerer Wirtschaftsleistungen usw. Mit dem Euro wurde diesen Ländern über Nacht eine stabile Währung mit teils deutlich niederigerem Zinsniveau gegeben. Die Folge war, daß sich zu den ungewohnt niedrigen Kreditzinsen massiv verschuldet wurde, was aber oft nicht zu sinnvollen Investitionen genutzt wurde, sondern in Konsum geflossen ist, also grob gesagt verpraßt wurde. Ist jetzt ein bißchen platt und plakativ, aber im Grunde ist es mehr oder weniger so gelaufen.]

Und jetzt die Dreistigkeit besitzen, uns als unsolidarisch zu bezeichnen, nur weil wir es wagen, eine ausufernde, endlose, unkontrollierte Hilfe zumindest mal zu überdenken? Das ist doch ein Witz. Solidarität und Hilfe sind o.k., aber es muß doch im Rahmen bleiben.

...Danke, +1
Korrekt und treffend be- und umschrieben.

PS: Wenn sich Griechen Regierung (und Volk)- mal nicht unbedingt an uns ein Vorbild in Hinsicht auf "Ärmel hochkrempeln" nehmen wollen, dann sollen sie (und auch Spanier und Italiener teilweise) bitte mal nach ESTLAND schauen! Dort war die wirtschaftliche und finanzielle Lage vor zwei Jahren genau so katastrophal wie in den nun jammernden und ständig streikenden "Südländern", man hat in Estland aber rigoros gespart (sämtliche Gehälter halbiert, Anzahl der Staatsbediensteten halbiert usw.) konseqiuent gearbeitet und heute - zwei Jahre danach sind die Menschen und die Regirrung dort über den Berg und der Staat hat wieder Wirtschsftswachstum. Mit Streiken und Jammern kommen die Südländer nie und nimmer vorwärts.
Noch nie hat Jammern eine Krankheit besiegt!

drullse 14.07.2012 13:09

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 776968)
Noch nie hat Jammern eine Krankheit besiegt!

Stimmt!

Aber Jammern ist so schön einfach... ;)

Kurt D. 14.07.2012 13:31

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 776965)

- unsere Wirtschaft läge in kürzester Zeit am Boden, da der DM Kurs mal sowas von durch die Decke gehen würde - so schnell könnte die Bundesbank gar kein Geld drucken! Und dann würden sehr bald viele Leute merken, wie sehr auch ihre Firma von starkem Export und starker Gesamtwirtschaftslage profitieren - und hätten dann einen echten Grund zu jammern. Im Moment geht es uns nämlich richtig gut. Das Gejammere ist realitätsfern.

FuXX

...Tobias!
Nein!
Das stimmt einfach nicht. Das ist wie das falsche Gerede der Großbanken und Großkonzerne - aber ein guter Deutscher Mittelständler sieht das schon wesentlichb differenzierter, vor allem sachlicher!
Ich bin ja nun ein paar Jährchen älter als du und viele andere hier im Forum. Ich habe in den Sechziger und Siebziger und Achtziger Jahren selbst oft erlebt wie der Kurs der D-Mark durch "die Decke gegangen" ist - gleichwohl stiegen unsere Exporte trotzdem weiter. Weil: Unsere Waren einfach gut waren ( und sind!).

PS: Würde ich persönlich den "Südländern" helfen wollen ( ich sehe ein reines mental bedingtes "Südlebensgefühls" Problem als das Hinderniss zur Lösung) - ?
Ja, würde ich machen! Aber nur wenn die endlich mal aufhören zu jammern und Dinge umsetzen, welchen sie per Unterschrift und Parlamentsbeschluß zugestimmt haben.
Nochmal, ich habe es vorher schon mal geschrieben ( an Gonzo), Jammern und Anderen die Schuld geben löst das Problem niemals.

qbz 14.07.2012 13:42

Hallo Kurt,

die Qualität der Waren aus der Schweiz reicht allein auch nicht aus. Die Nationalbank kauft bekanntlich seit geraumer Zeit massiv Euros, um den Kurs bei 1 Euro = 1.20 SFr zu halten, und so den Export zu unterstützen. Das ist gleichzeitig eine Intervention gegen die Finanzspekulation !

-qbz

Ps: Wir haben das alles schon mal ausführlich besprochen hier im Forum :-) .

FuXX 14.07.2012 14:27

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 776977)
...Tobias!
Nein!
Das stimmt einfach nicht. Das ist wie das falsche Gerede der Großbanken und Großkonzerne - aber ein guter Deutscher Mittelständler sieht das schon wesentlichb differenzierter, vor allem sachlicher!
Ich bin ja nun ein paar Jährchen älter als du und viele andere hier im Forum. Ich habe in den Sechziger und Siebziger und Achtziger Jahren selbst oft erlebt wie der Kurs der D-Mark durch "die Decke gegangen" ist - gleichwohl stiegen unsere Exporte trotzdem weiter. Weil: Unsere Waren einfach gut waren ( und sind!).

PS: Würde ich persönlich den "Südländern" helfen wollen ( ich sehe ein reines mental bedingtes "Südlebensgefühls" Problem als das Hinderniss zur Lösung) - ?
Ja, würde ich machen! Aber nur wenn die endlich mal aufhören zu jammern und Dinge umsetzen, welchen sie per Unterschrift und Parlamentsbeschluß zugestimmt haben.
Nochmal, ich habe es vorher schon mal geschrieben ( an Gonzo), Jammern und Anderen die Schuld geben löst das Problem niemals.

Vermutlich gibt es heute aber mehr Alternativen aus anderen Ländern, zudem würde das entstehende Delta wohl deutlich spürbarer sein, als in der Vergangenheit. Ich sag nicht, dass gar nichts mehr verkauft würde, aber eine extrem starke DM in Kombination mit am Boden liegender Wirtschaft in großen Teilen Europas sowie in den USA - das würde garantiert nicht schadlos an Deutschland vorbei gehen. Das heißt nicht, dass wir daran zugrunde gehen würden, aber es würde ganz sicher eine negative Entwicklung einsetzen. Da hilft der schwache Euro momentan doch spürbar. qbz's Beispiel ist da sehr passend, die Schweizer sind kräftig am werkeln um im Vergleich zum Euro keine zu starken Franken zu bekommen - auch Deutschland müsste so ähnlich verfahren - und das ist auch nicht billig.

Ansonsten bin ich bei dir (auch was dein anderes posting betrifft), ich würde auch helfen wollen und versuchen den Euro sauber aufzustellen - ich habe allerdings Zweifel, dass das vernünftig gelingen wird. Griechenland wird früher oder später aus dem Euro "ausgetreten werden" - aber Griechenland ist ja ne Kleinigkeit. Italien macht mir viel mehr Sorgen - die haben ihren Haushalt sowas von nicht im Griff und sind einfach zu groß um mal eben gerettet zu werden. Und mit streiken kann man das Problem eben wirklich nicht lösen. Wenn es dann Zugeständnisse gibt, werden die Leute sogar noch bestärkt - da muss ich auch gerade wieder an Frankreich und die Rente mit 60 denken...

Gonzo 14.07.2012 14:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 776956)
Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:

"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........

"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."

http://www.nachdenkseiten.de/?p=13435#more-13435

-qbz

Bei Spanien bestand (wie Fuxx schon geschrieben hat) die Party in einer mit billigen Krediten (Dank Euro) finanzierten Immobilienblase. Das hätte niemals zu Peseta-Zeiten passieren können. Dafür waren die Zinsen damals einfach zu hoch.

Gonzo 14.07.2012 15:00

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 776965)
Ohne Euro hätten wir die Finanzkrise - die es auch ohne Euro gegeben hätte - niemals so gut überstanden, wie es real passiert ist. Ich find's auch nicht toll, was die Eurostaaten so an Schulden aufgebaut haben (wir auch) und es ist nicht lustig, wenn wir die griechischen Staatsschulden tragen müssen, noch weniger lustig wenn Italien und Spanien dazu kommen - aber dieses Gerede von "hat uns nichts gebracht außer Ärger" in das hier einige einstimmen stimmt einfach nicht. Wir haben als Exportnation extrem viel vom Euro gehabt - und wer behauptet bei ihm wäre das anders, weil seine Firma keine Exportfirma ist und auch nicht mit solchen arbeitet, der hat grundlegendes nicht verstanden, bzw. lässt gerade außer acht, dass eine Firma immer davon profitiert, wenn rund um sie rum mehr Liquidität vorhanden ist. Das ganze Land ist auf den Export angewiesen, der begründet den deutschen Wohlstand.

Der Euro an sich war keine schlechte Idee - die Art der Einführung ist der Grund für die Probleme. Außerdem wurde die Gemeinschaftswährung zu Gunsten politischer Zwecke leichtfertig auch in Ländern eingeführt, die nicht bereit dazu waren. Man kann ein Land mit Inflationswährung nicht einfach in ein Land umwandeln, in dem die Währung stabil sein soll. Siehe Italien.

Zuallererst hätte es wohl eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik gebraucht. Und alle hätten sich wirklich an die Schuldengrenzen halten müssen - ich glaub fast kein Land hat das während der letzten 10 Jahre immer getan - wir zumindest auch nicht. Zudem waren die Prüfungen der Wirtschaftsleistungen und Finanzsituationen wohl eher nachlässig - sonst wäre Griechenland ja nie dabei gewesen.

Insgesamt macht die EU den Eindruck eine bürokratischen Monsters bei dem keiner mehr durchblickt. Vielleicht wäre es besser gewesen einfach bei der Wirtschaftsgemeinschaft EG zu bleiben. Dennoch, wenn ein Land profitiert hat, dann Deutschland.

Achja, würden wir jetzt austreten, dann wäre die Kacke hier bald so richtig am dampfen. Selbst wenn man ohne Strafzahlungen davon käme und alles Geld zurück bekäme, was uns andere Staaten schulden - unsere Wirtschaft läge in kürzester Zeit am Boden, da der DM Kurs mal sowas von durch die Decke gehen würde - so schnell könnte die Bundesbank gar kein Geld drucken! Und dann würden sehr bald viele Leute merken, wie sehr auch ihre Firma von starkem Export und starker Gesamtwirtschaftslage profitieren - und hätten dann einen echten Grund zu jammern. Im Moment geht es uns nämlich richtig gut. Das Gejammere ist realitätsfern.

FuXX

Bin mir nicht so sicher, ob der Euro uns bei der Bewältigung der Finanzkrise geholfen hat. Ich behaupte auch nicht, daß uns der Euro nichts gebracht hat. Als Exportnation haben wir sicher davon profitiert. Wir waren aber auch schon zu DM-Zeiten ein Land mit Außenhandelsüberschuß, eine starke Währung muß nicht zwangsläufig zu Exportproblemen führen. Außerdem sind wir extrem stark in den Zukunftsmärkten, speziell in Asien. Europa und der Binnenmarkt werden tendenziell immer unwichtiger für die Exportwirtschaft werden.
Die Grundidee Euro war auch nicht schlecht, aber es wurden viel zu schnell viel zu viele Länder aufgenommen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht reingehört hätten. War aber politisch wohl so gewollt.
Das mit dem bürokratischen Monster: full Ack. Gerade deshalb fände ich es auch bedenklich, noch mehr nationale Selbstbestimmung nach Brüssel abzugeben.

qbz 14.07.2012 15:58

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 776996)
Bei Spanien bestand (wie Fuxx schon geschrieben hat) die Party in einer mit billigen Krediten (Dank Euro) finanzierten Immobilienblase. Das hätte niemals zu Peseta-Zeiten passieren können. Dafür waren die Zinsen damals einfach zu hoch.

Die früher höheren Zinsen waren vor allem auf die damals höhere Inflationsrate zurückzuführen wie in De übrigens auch; die niedrigen Zinsen darauf, dass bei geringer Inflation und wirtschaftlicher Stagnation der Leitzinssatz niedrig ist, aber nicht auf den Wechsel zum Euro!

-qbz

qbz 14.07.2012 16:36

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 776996)
Bei Spanien bestand (wie Fuxx schon geschrieben hat) die Party in einer mit billigen Krediten (Dank Euro) finanzierten Immobilienblase.

Party für wen? Für die Kreditnehmer etwa, die Käufer von Eigentumswohnungen oder eher (sehr kurzfristig und wie immer wenig nachhaltig) für die Aktienkurse der Banken und Immo-Investmentgesellschaften ?? Die USA haben m.E. keinen Euro und auch dort konnten die Menschen die Hauskredite nicht mehr abzahlen. Mein Fazit: Gewinne in diesen Spekulationsgeschäften werden privatisiert, Verluste sozialisiert ( in den USA weltweit, in Spanien europaweit).

Die Opfer der Immokrise und in Deinen Augen "Party Feierer und unser Geld-Verprasser":

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-840881.html

-qbz

drullse 14.07.2012 16:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777032)
Mein Fazit: Gewinne in diesen Spekulationsgeschäften werden privatisiert, Verluste sozialisiert ( in den USA weltweit, in Spanien europaweit).

Nicht nur in diesen Geschäften.

FuXX 14.07.2012 16:47

Naja, das muss man der Politik anlasten. Wer die Regeln so lasch macht, dass Säulen des gesamt Finanzparketts innerhalb weniger Tage unvermittelt explodieren können, der muss damit rechnen, dass das irgendwann passiert.

Dass das 2008 so passiert ist finde ich sogar noch einigermaßen erträglich - man sollte aber aus Fehlern lernen. Es besteht aber anscheinend wenig Interesse so ein Szenario für die Zukunft zu verhindern.

Die wirksamsten Methoden wären Eigenkapitalquotenerhöhung, Transaktionssteuern (die wollen ja in Europa vor allem die Briten nicht, weil die außer dem Finanzplatz London ja auch nicht mehr ganz so viel zu bieten haben) und vor allem eine Trennung von Investment- und Geschäftsbanken. Wenn dann eine Investmentbank in sich zusammenfällt kann man sagen: "Goodbye and thanks for all the fish!" Die Banken die für die restliche Wirtschaft als Kreditgeber nötig sind, die wären dann ja noch da und so müsste man auch keine Verluste sozialisieren - der Verlust läge dann schlicht bei denen die mit der Investmentbank gespielt haben - Pech gehabt.

drullse 14.07.2012 16:58

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 777041)
Es besteht aber anscheinend wenig Interesse so ein Szenario für die Zukunft zu verhindern.

Warum sollte es denn? Wer bezahlt bestimmt die Musik.

Unsere Politiker sind nichts mehr weiter als Marionetten.

Gonzo 14.07.2012 17:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777023)
Die früher höheren Zinsen waren vor allem auf die damals höhere Inflationsrate zurückzuführen wie in De übrigens auch; die niedrigen Zinsen darauf, dass bei geringer Inflation und wirtschaftlicher Stagnation der Leitzinssatz niedrig ist, aber nicht auf den Wechsel zum Euro!

-qbz

Natürlich gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Inflation und Zinsniveau, aber den deutlichen Zinsrückgang für Anleihen von Spanien, Italien & Co. stehen eindeutig im Zusammenhang mit dem Beitritt zum Euro.

Gonzo 14.07.2012 17:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777032)
Party für wen? Für die Kreditnehmer etwa, die Käufer von Eigentumswohnungen oder eher (sehr kurzfristig und wie immer wenig nachhaltig) für die Aktienkurse der Banken und Immo-Investmentgesellschaften ?? Die USA haben m.E. keinen Euro und auch dort konnten die Menschen die Hauskredite nicht mehr abzahlen. Mein Fazit: Gewinne in diesen Spekulationsgeschäften werden privatisiert, Verluste sozialisiert ( in den USA weltweit, in Spanien europaweit).

Die Opfer der Immokrise und in Deinen Augen "Party Feierer und unser Geld-Verprasser":

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-840881.html

-qbz

Für alle von Dir Genannten. In diesem Fall konnte auch der sogenannte kleine Mann einmal richtig Geld verdienen, wenn er rechtzeitig erkannt hat, welche Blase sich da entwickelt und er auch rechtzeitig wieder verkauft hat. Lief in den USA genauso. Zum Schluß haben dort Leute Kredite für einen Hauskauf bekommen, die hier nicht mal einen Dispokredit fürs Girokonto bekämen (ein wenig übertrieben).

Ich will auf keinen Fall die Banken verteidigen, aber es gab auch viele andere Akteure, die ihren Teil dazu beigetragen haben, daß die Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Die Ratingagenturen waren blauäugig, die staatlichenn Überwachungsinstitution haben versagt, die Anleger waren zu gierig usw.

Ich finde es aber definitiv nicht in Ordnung, daß grundsätzlich das "Großkapital" glimpflicher aus der Sache rauskommt.

Gonzo 14.07.2012 17:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 777032)
Die Opfer der Immokrise und in Deinen Augen "Party Feierer und unser Geld-Verprasser":

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-840881.html

-qbz

Ich habe den Artikel mal kurz überflogen. Natürlich ist es schon kriminell, wenn eine Bank diesem Mann mit diesen Vermögens-/Einkommensverhältnissen einen Kredit in dieser Höhe gewährt, aber auf der anderen Seite muß man doch auch ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand erwarten können. Eine Familie mit zwei Kindern, 1.200 EUR Gehalt und dann ohne Eigenmittel 230.000 EUR Kredit aufnehmen. Wie blauäugig muß man bitteschön sein, um sowas zu machen...


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