triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ernährung und Gesundheit (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=5)
-   -   Schmerzmittelmißbrauch im Laien- und Leistungssport (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=12830)

DeRosa_ITA 25.02.2010 17:07

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 352727)
Wir reden hier von gesunden Sportlern und nicht von Sportlern mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder Behinderungen, die gewisse Maßnahmen erfordern, um den Sport ausüben zu können. Das ist aber ein ganz anderes Thema, um das es hier nicht geht.

als ich sagte, es gibt leute, die wettkampf+essen nicht vertragen hast Du gesagt, na gut dann dürfen die eben nicht wettkämpfe machen, sind keine ironmans...
diese leute sind gesundheitlich eingeschränkt und bedürfen gewisser maßnahmen

Hafu 25.02.2010 18:17

Zitat:

Zitat von dominik_bsl (Beitrag 352773)
Eine interessante Frage für mich: Ich wurde letztes Jahr am Schlüsselbein operiert und das Implantat verursacht mir regelmässig Schmerzen (Gewebeirritation). Das wird erst bei der Entfernung dieses Implantats nächsten Herbst aufhören. Ich nehme deshalb von Zeit zu Zeit ein Ibuprofen wenn die Schmerzen zu stark werden.

Was also soll ich tun? An den Wettkampf gehen im Wissen, dass ich u.U. starke Schmerzen aushalten muss? Oder ein Ibuprofen einwerfen um die Sache in Würde durchzustehen? Ich rede hier von VD und OD, also nichts was mir normalerweise im unverletzten Zustand Schmerzen zufügen würde. Ehrlich gesagt weiss ich noch nicht, was ich da machen soll. Dopen möchte ich mich natürlich nicht, da bin ich mir gegenüber zu ehrlich, aber sinnlos Schmerzen erdulden eben auch nicht. Vor allem dann, wenn die Gefahr besteht, dass durch die am Wettkampftag besonders hohe Belastung sich eine lange anhaltende Entzündung entwickelt.

Gruss
Dominik

Lass dir die Platte baldmöglichst wieder entfernen. Eine Clavicula-Fraktur ist nach 6 Wochen geheilt und ab da hat das Osteosynthesematerial keine nutzbringende Funktion mehr.

Murmelspieler 26.02.2010 10:55

In der 'triathlon-training' Nr.19 war zu dem Thema auf Seite 31 ein Bericht. Da steht unter anderem, dass es bei einer Einnahme von Schmerzmitteln vor einer sportlichen Belastung zu Störungen der Organfunktionen kommen kann, weil es während der Anstrengung zu einer Umverteilung des Blutes kommt und die giftige Wirkung der Mittel durch die schlechte Durchblutung der Nieren und des Verdauungstraktes verstärkt wird. Laut einer Aussage eines Professors, mussten aufgrund dessen einige Läufer direkt nach ihrem Wettkampf operiert werden und verloren Teile ihrer inneren Organe.

Wenn ich dann an die Aussage meines Hausarztes denke, dreht sich mir der Magen um. Er meinte zu mir:"Die Beschwerden die du hast, bekommen wir nicht mehr in den Griff. Nimm einfach 2 Ibuprofen 600er vor jedem Wettkampf und dann geht das schon. Die von der Handball-Nationalmannschaft schlucken ne ganze Packung am Tag."

Der sieht mich auf jeden Fall nur noch, wenn ich mal Schnupfen habe.

KernelPanic 26.02.2010 11:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 352823)
Lass dir die Platte baldmöglichst wieder entfernen. Eine Clavicula-Fraktur ist nach 6 Wochen geheilt und ab da hat das Osteosynthesematerial keine nutzbringende Funktion mehr.

Ich habe ebenfalls so eine Platte auf der Clavicula. Nach Meinung des operierenden Chirurgen bleibt das Material 18 Monate drin, und er war da recht bestimmend.
Das Material empfinde ich in der Tat als sehr störend und manchmal auch schmerzhaft, lehne aber Schmerzmittelgaben deswegen für mich ab.

DeRosa_ITA 26.02.2010 11:19

Ich denke eure Chirurgen wissen was sie tun...

DeRosa_ITA 26.02.2010 11:19

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 353102)
Ich habe ebenfalls so eine Platte auf der Clavicula. Nach Meinung des operierenden Chirurgen bleibt das Material 18 Monate drin, und er war da recht bestimmend.
Das Material empfinde ich in der Tat als sehr störend und manchmal auch schmerzhaft, lehne aber Schmerzmittelgaben deswegen für mich ab.

Du lehnst SM ab weil Du Schmerzen hast?! :Cheese:

Hafu 26.02.2010 11:34

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 353102)
Ich habe ebenfalls so eine Platte auf der Clavicula. Nach Meinung des operierenden Chirurgen bleibt das Material 18 Monate drin, und er war da recht bestimmend.
Das Material empfinde ich in der Tat als sehr störend und manchmal auch schmerzhaft, lehne aber Schmerzmittelgaben deswegen für mich ab.

Zwei Ärzte, drei Meinungen- so ist das in der Medizin oft.;)

Nur weil ein Chirurg sehr bestimmend auftritt, muss er noch lange nicht Recht haben.;) Bestimmendes, autoritäres Auftreten ist eher eine gängige Taktik in der Arzt-Patienten-Kommunikation, um keine (zeitaufwändigen) Begründungen für vorgeschlagene Therapiemaßnahmen liefern zu müssen (Wende ich selbst auch gelegentlich bei bestimmten Patiententypen und Zeitnot an).

18 Monate Liegezeit einer Platte nach Clavicula-Fraktur ist bei einem sportlich aktiven Patienten, der Belastungs- oder und Bewegungsschmerz mit dem Material hat, definitiv zu lang! So lang belässt man das Material an der unteren Extremität (Sprunggelenk, Schienbein, am Oberschenkel u.U. auch 24 Monate), aber dort liegen die anatomischen Gegebenheiten ganz anders.

Der Autor des hier verlinkten Artikels befindet sich mit seinen Aussagen (vgl. v.a. letzter Absatz) eher auf der Höhe der Zeit, was Liegedauer von Fremdmaterial bei der Clavicula-Fraktur anbelangt, als KernelPanics Chirurg.

phi25 26.02.2010 11:35

Ich bin kopfschmerzgeplagt und nehme bei Bedarf dagegen ein Ibuprofen.
Beim Sport hatte ich noch nie solche Schmerzen, dass ich auf die Idee gekommen wäre, dagegen etwas zu nehmen.
Es ist auch immer eine Frage der Dosis und der Häufigkeit der Einnahme.
Ich hatte mal ein Problem mit dem Mittelfußknochen. Ich konnte damals kaum gehen, der Arzt verschrieb mir 2 x 250 mg Ibuprofen pro Tag gegen die Entzündung und die Schmerzen. Ob das was gebracht hat, weiß ich nicht, Schmerzen hatte ich trotzdem. Nach 2 Wochen Einnahme hatte ich eine Blutuntersuchung und katastrophale Leberwerte, ausserdem immer leichte Nierenschmerzen, dabei war die Dosis vergleichsweise niedrig.
Ich will mir garnicht ausmalen, was das für die inneren Organe heißt bei jeder Gelegenheit Ibuprofen oder Diclofenac einzuwerfen. Die Auswirkungen merkt man ja erst wenns zu spät ist.

runningmaus 26.02.2010 11:37

bei meinem GG wurden 2007 die Platte auf dem einen Schlüsselbein nach 10 Wochen entfernt, der einige Monate später nötige Titan-Nagel in dem anderen Schlüsselbein wurde knapp 3Monate nach Einbau entfernt.

dominik_bsl 26.02.2010 12:16

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 353124)
18 Monate Liegezeit einer Platte nach Clavicula-Fraktur ist bei einem sportlich aktiven Patienten, der Belastungs- oder und Bewegungsschmerz mit dem Material hat, definitiv zu lang! So lang belässt man das Material an der unteren Extremität (Sprunggelenk, Schienbein, am Oberschenkel u.U. auch 24 Monate), aber dort liegen die anatomischen Gegebenheiten ganz anders.

Na, bei mir war von 10-12 Monaten die Rede, wobei ich darum gebeten habe, das Implantat erst im Winter entfernen zu lassen, da sonst meine Wettkampfplanung erheblich leiden würde. Siehe auch folgendes Zitat der von Hafu verlinkten Seite:

Zitat:

Die stabile Ausheilung der Frakturen benötigt in der Regel 3 Monate. Die Implantate werden je nach Typ und Fraktur innerhalb von 3–12 Monaten im Rahmen eines ambulanten Eingriffes entfernt. Wir empfehlen danach eine Wettkampfpause von 6 Wochen. Eine Unterbrechung des Trainings ist nach Metallentfernung nur für 2–3 Tage erforderlich.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, z.B. im Juli 2010 das Implantat entfernen zu lassen und dann auf eine schnelle Heilung hoffen um die Wettkämpfe ab September wieder zu bestreiten. Die Trainingspause von 2-3 Tagen im obigen Zitat bezieht sich ja nur auf das Radtraining und lässt sich wohl weniger auf intensives Lauftraining geschweige denn Schwimmtraining anwenden.


Meine Frage ist aber immer noch offen: Ist die Einnahme von Ibuprofen bei Wettkämpfen erlaubt wenn eine medizinische Notwendigkeit gegeben ist? Braucht es da ein Attest des Arztes?

Gruss
Dominik

runningmaus 26.02.2010 12:26

Zitat:

Zitat von dominik_bsl (Beitrag 353149)
...
Meine Frage ist aber immer noch offen: Ist die Einnahme von Ibuprofen bei Wettkämpfen erlaubt wenn eine medizinische Notwendigkeit gegeben ist? Braucht es da ein Attest des Arztes?

Gruss
Dominik

Ibuprofen ist immer erlaubt, egal ob notwendig oder nicht, und es braucht auch kein Attest.




Allerdings schließe ich mich den anderen an, daß es ehrenrührig ist, es zu benutzen, nur um als gesunder Athlet überhaupt anzutreten, und nur weil man Angst hat, vor den Schmerzen, die der Wettkampf verursachen wird.
Aber das wäre bei Dir ja nicht der Fall.

KernelPanic 27.02.2010 01:56

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 353113)
Du lehnst SM ab weil Du Schmerzen hast?! :Cheese:

Wenn es so weh tut, dass ich glaube Schmerzmittel zu brauchen, möchte mir mein Körper mitteilen, dass ich die Beine (bzw. in meinem Fall Arme) besser still halten sollte. Etwas einzuwerfen, um trotz dieser Signale einen Wettkampf oder ein Training bestreiten zu können, erscheint mir nicht besonders klug.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 353124)
Nur weil ein Chirurg sehr bestimmend auftritt, muss er noch lange nicht Recht haben.

Bestimmend war meinerseits ein etwas unglücklicher Ausdruck. Mir fällt gerade kein besserer ein, bin zu müde...
Ich habe mich nach dem Eingriff eine Weile mit einem der Operateure unterhalten (im Rahmen meiner Möglichkeiten als medizinischer Laie). Unterhalb der eingesetzten Platte fehlt ein Stück Knochen von der Größe eines Kleinfingergliedes, ein anderes, verhältnismäßig großes Bruchstück ist mit einer Schraube fixiert. Der Chirurg meinte, dass er bezüglich der Stabilität an dieser Stelle lieber sichergehen will.

Rather-Lutz 27.02.2010 03:07

Ich weiß nicht was diese ewige Verteufelung soll, wenn jemand ne Ibuprofen nehmen will dann macht doch keinen Staatsakt draus...
In manchen Sachen sind manche Leute hier päpstlicher als der Papst...:confused:


Ich nehme täglich notgedrungen einen ganzen Haufen Medikamente ein und das einzige was mich interessiert hat ist das nichts davon auf der Liste der Nada stehen.

Rälph 27.02.2010 07:26

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 353451)
Ich weiß nicht was diese ewige Verteufelung soll, wenn jemand ne Ibuprofen nehmen will dann macht doch keinen Staatsakt draus...
In manchen Sachen sind manche Leute hier päpstlicher als der Papst...:confused:

Ich nehme täglich notgedrungen einen ganzen Haufen Medikamente ein und das einzige was mich interessiert hat ist das nichts davon auf der Liste der Nada stehen.

Wenn 60% vor einem Marathon zugeben Schmerzmittel eingenommen zu haben, dann finde ich das schon bedenklich. Obs was bringt oder nicht- egal. Mir gefällt diese Einstellung nicht.

Wenn du, warum auch immer, auf diese Einnahme angewiesen bist, o.k., aber hier geht es um andere Fälle. Eben jene, bei denen es keinen med. Grund zur Einnahme gibt.

In einem IM Wettkampf ist u.A. die Schmerzresistenz ein begrenzender Faktor der Leistung. Deshalb halte ich es für falsch diesen künstlich zu verfälschen (von der Gefahr für die Gesundheit mal abgesehen)
Ich selbst weiß genau was auf mich zukommt. 1000mal habe ich mir im Training vorgestellt, wie ich mich eben nicht von Schmerzen aufhalten lasse werde. Ich rechne damit und in gewisser weise freue ich mich sogar ein bisschen darauf.
Diese Schmerzen sind das, was diesen Wettkampf so hart und anders machen. Neben einer hoffentlich guten Zeit, einer evt. Quali oder was auch immer, ist gerade der Triumph über diese Schmerzen doch das geniale Erlebnis.

DeRosa_ITA 27.02.2010 08:18

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 353449)
Wenn es so weh tut, dass ich glaube Schmerzmittel zu brauchen, möchte mir mein Körper mitteilen, dass ich die Beine (bzw. in meinem Fall Arme) besser still halten sollte. Etwas einzuwerfen, um trotz dieser Signale einen Wettkampf oder ein Training bestreiten zu können, erscheint mir nicht besonders klug.

:liebe053: verstanden!

matze81 27.02.2010 09:29

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 353457)
Wenn 60% vor einem Marathon zugeben Schmerzmittel eingenommen zu haben, dann finde ich das schon bedenklich. Obs was bringt oder nicht- egal. Mir gefällt diese Einstellung nicht.

Wenn du, warum auch immer, auf diese Einnahme angewiesen bist, o.k., aber hier geht es um andere Fälle. Eben jene, bei denen es keinen med. Grund zur Einnahme gibt.

In einem IM Wettkampf ist u.A. die Schmerzresistenz ein begrenzender Faktor der Leistung. Deshalb halte ich es für falsch diesen künstlich zu verfälschen (von der Gefahr für die Gesundheit mal abgesehen)
Ich selbst weiß genau was auf mich zukommt. 1000mal habe ich mir im Training vorgestellt, wie ich mich eben nicht von Schmerzen aufhalten lasse werde. Ich rechne damit und in gewisser weise freue ich mich sogar ein bisschen darauf.
Diese Schmerzen sind das, was diesen Wettkampf so hart und anders machen. Neben einer hoffentlich guten Zeit, einer evt. Quali oder was auch immer, ist gerade der Triumph über diese Schmerzen doch das geniale Erlebnis.

Hab mir mal den Coffein Film angeschaut. Ungefähr 2/3 geben offen zu Coffein bewusst zur Leistungssteigerung zu benutzen. Darüber regt komischerweise niemand auf. Steht genauso wenig auf der Dopingliste wie Ibu und Co.

Ich versteh es nicht. Warum ist Coffein toll und Ibuprofen schlecht. Wo ist der Unterschied? Bzw wo ist der Unterschied zu Mitteln die auf der Liste stehen?

holger 27.02.2010 09:44

Wohl weil Kaffee kein Medikament ist.
Hat aber trotzdem eine zumindest so manche Schmerzen "maskierende" Wirkung.
Wenn man deshalb Kaffee zu den Schmerzmitteln rechnen würde, müssten sich noch viiel mehr Sportler zu den Schmerzmittel-"Abhängigen" zählen.
Aber das fiele vielen davon wohl richtig schwer.

arist17 27.02.2010 09:47

Zitat:

Zitat von holger (Beitrag 353486)
Wohl weil Kaffee kein Medikament ist.
Habe aber trotzdem eine zumindest so manche Schmerzen "maskierende" Wirkung.
Wenn man deshalb Kaffee zu den Schmerzmitteln rechnen würde, müssten sich noch viiel mehr Sportler zu den Schmerzmittel-"Abhängigen" zählen.
Aber das fiele vielen davon wohl richtig schwer.

aber es gibt doch scmerzmitttel, kombipräparate, wo das (koffein)als wirkstoff mit drin ist (ich glaub tomapyrin z.b.)

arist17 27.02.2010 09:50

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 353488)
aber es gibt doch scmerzmitttel, kombipräparate, wo das (koffein)als wirkstoff mit drin ist (ich glaub tomapyrin z.b.)

hab ich früher mal genommen; jetzt schütt ich mir manchmal bei leichter migräne ein paar kaffee in den kopf - und das hilft dann auch (manchmal)

Klugschnacker 27.02.2010 10:30

Weil mein Name hier mehrfach fiel, will ich kurz noch meinen Senf beisteuern:

An meinem Startnummernband befestige ich ein Riopan Magen-Gel und ein Mittel gegen akuten Durchfall, das ich zum Glück noch nie benutzen musste. Früher war noch eine Koffein-Tablette dabei, weil ich als alter Kaffee-Trinker (6-8 Tassen am Tag) das Zeug irgendwie gewohnt bin.

Mittlerweile steckt Koffein in fast jedem Gel, und ich trinke mehr Cola während des Marathons, daher hat sich die Koffein-Tablette erübrigt. Eine Koffeintablette enthält 200mg Koffein. Zum Vergleich: ein kleiner Beutel Powerbar Gel Geschmacksrichtung "Tangerine" enthält 50mg.

Schmerzmittel ohne medizinische Indikation, die nur zur Vermeidung der Schmerzen eingenommen werden, die zu einem Wettkampf dazugehören, ist auf meiner inneren Skala eindeutig Doping. Bei Menstruations- oder Rückenbeschwerden, Kopfschmerz etc. ist das etwas anderes.

Abzuraten bei Wettkämpfen ab Mitteldistanz aufwärts (hohe Dehydrierungsgefahr) ist von Ibuprofen, weil viele Fälle von akutem Nierenversagen damit in Zusammenhang stehen. Das ist eine ernste Geschichte! Auch andere Schmerzmittel sind alles andere als unbedenklich für die inneren Organe, die mit der Ausnahmesituation einer Langdistanz genug zu tun haben. Asprin ist bei inneren Blutungen eine ernstzunehmende Gefahr und kann einen chirurgischen Eingriff sehr verkomplizieren.

Schmerzmittel werden ohnehin in ihrer Wirkung stark überschätzt.

Grüße,
Arne

DeRosa_ITA 27.02.2010 11:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 353499)
Abzuraten bei Wettkämpfen ab Mitteldistanz aufwärts (hohe Dehydrierungsgefahr) ist von Ibuprofen, weil viele Fälle von akutem Nierenversagen damit in Zusammenhang stehen.
Schmerzmittel werden ohnehin in ihrer Wirkung stark überschätzt.
Grüße,
Arne

das mit dem ANV trifft auf praktisch alle Präparate der "sauren nichtsteroidalen Antirheumatika" zu... z. B. neben Ibuprofen auch andere "-profene", Naproxen, Indomethacin und und und...

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3...m&ordinalpos=3
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7...m&ordinalpos=1
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10491346?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez. Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_SingleItemSupl.P ubmed_Discovery_RA&linkpos=4&log$=relatedarticles& logdbfrom=pubmed

Meiner Meinung gehören diese Mittelchen sowieso auf die Dopingliste, aber aus anderen Gründen als der psychische Vorteil

qbz 27.02.2010 12:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 353499)
Asprin ist bei inneren Blutungen eine ernstzunehmende Gefahr und kann einen chirurgischen Eingriff sehr verkomplizieren.

Haengt aber auch etwas von der Dosis ab. Ich muss z.B. Aspirin 100mg (die typische Kopf(kater)schmerztablettendosis betraegt hingegen 500mg) taeglich nehmen, aus med. Gruenden.
Fuer Zahn-OP's z.B. brauchte ich es nicht abzusetzen in der Zahnklinik, die Blutung hielt sich sehr in Grenzen, waehrend mich eine Ambulante, wo ich als Notfall hinging wg. Zahnschmerzen, deswegen wieder wegschickte, mit der Aufforderung 3 Tage lang abzusetzen, mit der Folge, dass in der Zeit eine dicke Entzuendung entstand!

-qbz

dude 27.02.2010 14:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 353499)
Abzuraten bei Wettkämpfen ab Mitteldistanz aufwärts (hohe Dehydrierungsgefahr) ist von Ibuprofen, weil viele Fälle von akutem Nierenversagen damit in Zusammenhang stehen. Das ist eine ernste Geschichte!

Ich erinnere mich mit Grausen an den deutschen Profi, der sich beim IMH davon auf der Laufstrecke ne handvoll (8-10) reingepfiffen hat. :Nee:

Rhing 27.02.2010 19:38

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 353451)
Ich weiß nicht was diese ewige Verteufelung soll, wenn jemand ne Ibuprofen nehmen will dann macht doch keinen Staatsakt draus...
In manchen Sachen sind manche Leute hier päpstlicher als der Papst...:confused:

Ne, Lutz, von mir aus können sich die Leute jegliches Zeugs reinpfeifen bis zum Abwinken bzw. bis es oben raus kommt. Ich halte die Leute nur für dumm: Die Natur hat den Schmerz doch nicht als Sadistin "erfunden", der hat doch ne Schutzfunktion. Die kann er aber nur ausüben, wenn ich am Grad des Schmerzes empfinden kann "geht noch" oder eben nicht. Die Leute schwimmen, radeln und laufen wie'n wandelndes wireless LAN mit Pulsmesser, GPS, Trittfrequenzmesser, Watt-Anzeige und was weiss ich noch alles durch die Gegend, dass ich mich immer Frage, wie die die Logistik mit den Batterien geregelt kriegen, verzichten aber auf das "Meßgerät", das ganz individuell funktioniert und das schon seit Jahrmillionen. Da isses doch kein Wunder, wenn die W-LANs nicht mitkriegen, dass die Knie kaputtgehen, weil es dafür kein digitales Meßgerät gibt und sie das eigene (Körpergefühl)nicht mehr ablesen können. Überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann ich, wenn die Leute sich strikt "Paleo" ernähren und sich dann im Wettkampf irgendwelche Mittel reinpfeifen. Es gibt natürlich medizinische Indikationen, dann ist es so ne Einnahme keine Frage. Ich meine aber, dass man sich jenseits solcher Indikationen im ureigensten Interesse mit den Problemen auseinandersetzen muß, eben die Ernährung üben und ausprobieren muß. Ich hab da zum Glück keine Probleme mit, aber mit den Knien. Deswegen tu ich eben einiges für die Stabilisierung der Knie, mach Lauf ABC und hab jetzt festgestellt, dass es besser geht, wenn ich aufrechter laufe, mache also jetzt noch mehr Rumpfstabi. Mit Schmerzmitteln lauf würde ich weiter wie bisher laufen und bei jedem Schritt in den Knorpel knallen. Kein Wunder, dass die Knie das auf die Dauer nicht aushalten.
Das es hier einige gibt, die da draus ne Glaubensfrage machen, ist unbestritten.

powermanpapa 27.02.2010 19:52

die Schmerzgeschichte ist ne individuelle Geschichte

so bin ich extrem für Migräne anfällig

und als ich vor ein paar Jahren in Roth bei der Staffel als Radler starten sollte, hatte ich in der Nacht nen Migräne Anfall

bis zu meinem Start haute ich mir so viel wie möglich an Schmerzmitteln in den Kopf, erst nach einiger Zeit kotzte ich die nicht mehr raus

klar hätte ich auch meinen Part absagen können und die Staffel wäre geplatzt, so bin ich nur grotten schlecht gefahren

was wäre gescheiter gewesen?

prophylaktisch täte ich das aber nicht wirklich gerne tun

Klugschnacker 27.02.2010 20:20

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 353624)
Die Leute schwimmen, radeln und laufen wie'n wandelndes wireless LAN mit Pulsmesser, GPS, Trittfrequenzmesser, Watt-Anzeige und was weiss ich noch alles durch die Gegend, dass ich mich immer Frage, wie die die Logistik mit den Batterien geregelt kriegen, verzichten aber auf das "Meßgerät", das ganz individuell funktioniert und das schon seit Jahrmillionen.

Da isses doch kein Wunder, wenn die W-LANs nicht mitkriegen, dass die Knie kaputtgehen, weil es dafür kein digitales Meßgerät gibt und sie das eigene (Körpergefühl)nicht mehr ablesen können.

Gibt es diese Leute wirklich in relevanter Menge? Ich kenne niemanden, der regelmäßig vollverkabelt mit Schmerzmitteln trainiert.

Grüße,
Arne

Rhing 27.02.2010 21:12

Ne, Arne, so war das nicht gemeint. Ich wollte damit lediglich ein Gegengewicht zum Körpergefühl und den Konsequenzen daraus aufzeigen. M.E. geht halt das Körpergefühl durch die ganze Technik den Bach runter. Ich lauf jetzt seit 3 Jahren nur noch mit Uhr, d.h. ohne Pulser etc. und höchstens noch neue Strecken mit GPS in der Tasche, um im Trainings"buch" was einzutragen. Bin seitdem schneller geworden. Mit 52 Jahren ist das nicht "normal", hat aber m.E. auch was damit zu tun, daß ich mich auf mein Gefühl verlasse, ob ich mehr für's Tempo oder für die Ausdauer tun muß.
Zum Körpergefühl gehört für mich auch, den Ursachen nachzuspüren und nicht Symptome zu bekämpfen, und dazu Ansätze in Training, Technik, Material etc. zu finden, statt einfach die Pillendose rauszuholen. Ich versteh so was noch bei nem 25-jährigen, der meint, mit 45 sei das Leben eh vorbei, bis er merkt, dass das nicht so ist. Es gibt aber auch Leute. die mit 50 immer noch einwerfen, statt gesundheitlich langfristig zu denken. Über meinen Vater hab ich die letzen Jahre mitbekommen, wie bitter es ist, mit dem Sport schlußmachen zu müssen: Mit 68 letzter Tria, mit 69 letzter Schimarathon über 80 km, jetzt ist er 77, hat 2 künstl. Kniegelenke, macht sich vor 60 km Rad aber nicht bange, wenn nicht zu viele HM drin sind, aber jedes Jahr wird schwieriger. Die Sportphase zu verlängern helfen Schmerzmittel sicher nicht.
Gruß
Uwe

Rhing 27.02.2010 21:28

@PMP: Tja, Staffel bzw. Mannschaft ist da schon schwieriger in der Entscheidung. Ich glaub nur, das es recht viele als "normal" empfinden, einzuwerfen.

triduma 27.02.2010 21:36

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 353630)
die Schmerzgeschichte ist ne individuelle Geschichte

so bin ich extrem für Migräne anfällig

und als ich vor ein paar Jahren in Roth bei der Staffel als Radler starten sollte, hatte ich in der Nacht nen Migräne Anfall

bis zu meinem Start haute ich mir so viel wie möglich an Schmerzmitteln in den Kopf, erst nach einiger Zeit kotzte ich die nicht mehr raus

klar hätte ich auch meinen Part absagen können und die Staffel wäre geplatzt, so bin ich nur grotten schlecht gefahren

was wäre gescheiter gewesen?

prophylaktisch täte ich das aber nicht wirklich gerne tun

Hi Pmp,
das hätte ich genauso gemacht. War auf jeden Fall besser als die Staffel platzen zu lassen.

Ich hatte mal eine starke Rippenprellung und war für einen HM angemeldet. Da ohne Schmerzmittel schnelles laufen wegen der Schmerzen beim atmen nicht möglich war hab ich vor dem Start Diclofenac genommen. Ich fand da nichst schlimmes dabei. Durch den Wettkampf hab ich die Rippenprellung auch nicht verschlimmert und ohne die Prellung hätte ich sicher noch schneller laufen können.
Gruß
triduma

Helmut S 27.02.2010 21:40

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 352672)
... nicht jeder verträgt das Gefuttere während Wettkämpfen... und sollte er dann aus diesem Grund a) leiden oder b) nicht an Wettkämpfen teilnehmen?!

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 352676)
natürlich b)

Ich bin möglicherweise mit dem sehr empfindlichen Magen meines Vaters gesegnet. Eine gewisse Krankheitsgeschichte dazu gibt es bei mir auch bereits. Die Weigerung meines Magens beim Laufen in FFM 09 auch nur einen Schluck Wasser zu akzeptieren kann damit zusammenhängen. Ich werde das mit der LD noch ein/zweimal probieren und dann sehen. Wenn es tatsächlich am Magen liegt und nicht an Fehlern die ich mache, dann werde ich natürlich auf LD verzichten, ist doch klar. Mach ich halt MD.

Ich lauf ja auch nicht mit Sprungfedern an den Schuhen rum, weil ich für die NBA zu klein bin :Cheese: (kommt mir jetzt keiner mit Muggsy Bouges). Wenn's halt nicht geht, geht's halt nicht.

Megalodon 28.02.2010 09:41

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 353624)
Ne, Lutz, von mir aus können sich die Leute jegliches Zeugs reinpfeifen bis zum Abwinken bzw. bis es oben raus kommt. Ich halte die Leute nur für dumm: Die Natur hat den Schmerz doch nicht als Sadistin "erfunden", der hat doch ne Schutzfunktion. Die kann er aber nur ausüben, wenn ich am Grad des Schmerzes empfinden kann "geht noch" oder eben nicht. Die Leute schwimmen, radeln und laufen wie'n wandelndes wireless LAN mit Pulsmesser, GPS, Trittfrequenzmesser, Watt-Anzeige und was weiss ich noch alles durch die Gegend, dass ich mich immer Frage, wie die die Logistik mit den Batterien geregelt kriegen, verzichten aber auf das "Meßgerät", das ganz individuell funktioniert und das schon seit Jahrmillionen. Da isses doch kein Wunder, wenn die W-LANs nicht mitkriegen, dass die Knie kaputtgehen, weil es dafür kein digitales Meßgerät gibt und sie das eigene (Körpergefühl)nicht mehr ablesen können. Überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann ich, wenn die Leute sich strikt "Paleo" ernähren und sich dann im Wettkampf irgendwelche Mittel reinpfeifen. Es gibt natürlich medizinische Indikationen, dann ist es so ne Einnahme keine Frage. Ich meine aber, dass man sich jenseits solcher Indikationen im ureigensten Interesse mit den Problemen auseinandersetzen muß, eben die Ernährung üben und ausprobieren muß. Ich hab da zum Glück keine Probleme mit, aber mit den Knien. Deswegen tu ich eben einiges für die Stabilisierung der Knie, mach Lauf ABC und hab jetzt festgestellt, dass es besser geht, wenn ich aufrechter laufe, mache also jetzt noch mehr Rumpfstabi. Mit Schmerzmitteln lauf würde ich weiter wie bisher laufen und bei jedem Schritt in den Knorpel knallen. Kein Wunder, dass die Knie das auf die Dauer nicht aushalten.
Das es hier einige gibt, die da draus ne Glaubensfrage machen, ist unbestritten.

Guter Beitrag! :Blumen:

Rassel-Lunge 28.02.2010 10:19

Wenn ich mir die Posts hier so durchlese...

... kann es sein dass die Frage bei der ominösen Umfrage in Wirklichkeit lautete: "Haben sie schon einmal Schmerzmittel bei einem Rennen benutzt?".
Ich habe nämlich das Gefühl dass fast alle es grundsätzlich ablehnen, aber es ganz viele trotzdem schon mal gemacht haben.

Dann könnte ich mir nämlich auch diese unglaublichen Prozentzahlen erklären.

Rälph 28.02.2010 11:40

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 353788)
Wenn ich mir die Posts hier so durchlese...

... kann es sein dass die Frage bei der ominösen Umfrage in Wirklichkeit lautete: "Haben sie schon einmal Schmerzmittel bei einem Rennen benutzt?".
Ich habe nämlich das Gefühl dass fast alle es grundsätzlich ablehnen, aber es ganz viele trotzdem schon mal gemacht haben.

Dann könnte ich mir nämlich auch diese unglaublichen Prozentzahlen erklären.

Wer weiß?
Ich habe mich vor einiger Zeit bein Radtraining mit einem gelegentlichen Mitradler über die LD unterhalten. Er selbst meinte, dass er sich sowas nicht vorstellen könne und fragte mich, welche zusätzlichen Hilfsmittel denn da so zum Einsatz kämen.
Ich war echt verblüfft über die Frage! (ich habe noch nie etwas auch nur ansatzweise Verbotenes zugeführt, auch keine Schmerzmittel).
Er meinte dann, dass er beim Radmarathon über die Alpen regelmäßig ein Schmerzmittelcocktail in der Flasche hätte, und dass das dort viele so hielten...:Nee:

Interessanter Weise ist dieser Mensch kein besonders guter Sportler, völlig 0815. Kann es sein, dass diese Geschichten auch, oder gerade dort besonders verbreitet sind?

triduma 28.02.2010 13:24

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 353788)
Ich habe nämlich das Gefühl dass fast alle es grundsätzlich ablehnen, aber es ganz viele trotzdem schon mal gemacht haben.

Hi,
das ist wie mit den Windschattenpulks im Triathlon.
Jeder schimpft auf die Windschattenfahrer und sagt er würde so was nie machen. Ich frag mich nur wo die Pulks dann herkommen.
Gruß
triduma;)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:28 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.