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soloagua 06.11.2015 18:13

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1180260)
Wenn Du Dir mal die Bilder in dem Link anguggst, den ich Dir geschickt hab, da sehen viele in Ijmuiden schon nicht mehr gut aus :Cheese:

Ich hatte bisher leider erst für einen gaaaanz kurzen Blick Zeit... und erster Gedanke war: gibt's da auch kürzere Strecken ?
zweiter: Hm, die Argumentation für ein weiteres Bike kriege ich bestimmt nicht durch
dritter: wäre ja schon klasse, aber nur, wenn Du mir Windschatten bietest!:bussi:

Weiter bin ich noch nicht gekommen...

soloagua 06.11.2015 18:20

... ok,

helemaal gek!

Ich glaube Dijke to dijke wäre mehr als genug für mich!:Lachanfall:

Duafüxin 09.11.2015 11:29

Ich bin mal in Nordwijk das Rennen gefahren. Ist dies Jahr am 13.12.
Reizen würde es mich ja nochmal dort zu starten. Ist 52 km mit Wendepunkt in Ijmuiden. Aber irgendwie hab ich keinen Bock auf die lange Anfahrt und dann nur son kurzes Rennen.
Beim HVH-DH gibts keine kürzeren Strecken.

Weitere Rennen gibts noch bei Rennesse, Ameland, Texel (war wohl schon).
Muss mal den Kalender suchen.

Nen normales MTB tuts auch. Mir haben zwar alle erzählt ich müßte mir unbedingt nen 29er kaufen, aber für ein Rennen im Jahr lohnt sich das irgendwie nicht.
Wichtig ist halt die Bereifung.

Windschatten kannste haben :Huhu:

@ Wurzi: Aus Deiner Ecke waren auch ein paar dabei. Der eine ist sogar nen Kollege von Dir und arbeitet beim Fritze B. :Lachen2:

Duafüxin 12.10.2016 10:47

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Da war doch mal was. Irgendwie war ich etwas schreibfaul das letzte Jahr :Cheese:

Anfang des Jahres ist mir ein Lauftrainier zugelaufen. Naja, stimmt nicht ganz, der brüllt mich schon seit Jahren an, ich solle bei ihm trainieren, er würde eine Gazelle aus mir machen.:Lachanfall:
Als er mich das letzte Mal angebrüllt hat und dann auch noch hartnäckig bei mir zu hause anrief und unverschämterweise das Wort Hügel in den Mund nahm, war es um mich geschehen, zumal er anbot mich auch abzuholen und zum Hügel zu fahren. So landete ich in einer Laufgruppe mit einigen Frauen in meiner AK und diversen Kerlen aller AK und Geschwindigkeiten. Wir einigten uns, dass ich erstmal nur guggen soll, ob ich mit ihm klar komme (und er mit mir). Anfangs lief ich nur am WE mit ihnen an den Hügeln des hannoverschen Umlandes. Das größte Problem war, dass ich eigentlich für einen 70er (mit 4000 hm) im April trainierte und im Winter meine LL im Deister durch des Trainers Hügelläufe und meine KR-Einsätze beim NLV weniger wurden als geplant.
Im Februar fing ich an, auch die Mittwochseinheit beim Trainer wahrzunehmen. Das gab böses Erwachen. Am Hügel konnte ich gut vorne mit den schnelleren mitlaufen, im Flachen hing ich eher hinten rum. In der Gruppe machte es aber Spass irgendjemanden einzuholen oder sich nicht einholen zulassen.
Ende Februar kam mein erster Vorbereitungs-WK über 40 km im belgischen Schlamm. Immerhin war ich dort eine Minute/km schneller als letztes Jahr und das obwohl die Verhältnisse schwieriger waren.

Anhang 35301

Anhang 35302

Im März folgte der Cretes de Spa mit 57 km und 2000 hm. Das Wetter hatte ich immer im Blick, Regen und Temperaturen um die 5°C versprachen mein Traumwetter (wie auch schon im Jahr davor). Nur das Spa unten im Tal liegt und der Lauf, wie der Name schon sagt über die Kämme rund um Spa geht.
Die Sonne schien und nur wenige Höhenmeter höher und wir liefen im Schnee.

Anhang 35303

Anhang 35304

Anhang 35305


Es war mir zwar klar, dass ich meine Zeit vom letzten Jahr im Schlamm nicht toppen würde können, aber als ich kurz vor der vorletzten Verpflegung durch ein Dorf lief, standen dort viele Menschen auf der Strasse, die auch noch wie Läufer aussahen. Bevor ich mir Gedanken machen konnte was die da machen,kam auch schon ein Kerl auf mich zu und sprudelte auf französisch, die Strecke wär geschlossen. Ich lies ihn nochmal auf englisch wiederholen. Da verstand ich dann, dass die Strecke noch eine Minute offen wär. Ohne mich zu verpflegen sprintete ich weiter, sehr alleine. Letztes Jahr hatte ich an der Stelle meine zweite Luft bekommen. Darauf hoffte ich dieses Jahr auch. Die wäre vielleicht auch gekommen, wäre da nicht mein rechter Fuß gewesen, der mir seit längerem schon bei längeren Läufen Probleme macht. Er fühlt sich geschwollen an und tut höllisch weh beim Auftreten, vor allem bei diesem Geläuf. Während ich da durch das verschneite Moor stapfte und mir die Füße fast abfroren beschloss ich, den 70er nicht zu laufen.
Stattdessen sollte der nächste 50er im April, der Coastal Path Ultra in Wales mein Abschluß der Laufsaison werden.
Am Donnerstag bevor ich fliegen wollte, saß ich auf der Arbeit und bekam mittags Fieber. Ich bin grad noch nach hause gekommen und lag dann das WE mit 39°C im Bett. Am WE drauf wär in Holland noch ein 60er am Strand gewesen, ein Testlauf am Mittwoch von der Arbeit nachhause endete nach 3 km an der Strassenbahnhaltestelle. Ich war voll frustriert.
Ne Bekannte aus Namibia weilte grad in Dschland und wollte unbedingt mal im belgischen Schlamm laufen. Sonst macht sie nur Buschläufe mit Giraffen und Kudus.
Ich suchte einen Lauf aus. Sie konnte nur Samstag. Da mir das widerstrebte für so wenig km soweit zu fahren, suchte ich gleich für Sonntag auch noch einen Lauf, den ich von Liège aus per Zug erreichen konnte und fand den UrbanTrail in Luxemburg. In La Reid (liegt auf der Strecke des Radrennens Liège-Bastogne-Liège) konnte man bis kurz vor der Anmeldung entscheiden ob man 16 oder 27 km laufen wollte. Wir meldeten für 27 km. Allerdings fror Flo sich den Arsch ab bei Regen, Wind und 8°C, so wir kürzten auf 16 km ab. Fand ich nicht weiter schlimm, weil ich dann den 35er in Luxemburg schneller laufen konnte.
Der Lauf zog mir aber recht schnell die Körner, Treppen rauf und runter hatte ich nicht trainiert. Trotzdem konnte ich recht gut austoben bei dem Lauf.
Das Lauf-WE war zwar schön, aber nicht so richtig befriedigend.

Duafüxin 12.10.2016 11:30

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Im Mai hab ich mich mehr dem RR zugewandt, im August standen die 100 Pässe in 10 Tagen in den Pyrenäen auf dem Programm, 1585 km mit 37.000 hm. Und 2 Wochen vorher noch der Marathon beim ThorBeachTriathlon, also LL im Sand.
Natürlich gabs erstmal Urlaub in den Ardennen, die Strecke von Liege-Bastogne-Liege stand schon länger auf meiner Liste, verkürzt, da ich noch nicht fit war für lange Strecken mit soviel Höhenmetern.

Eigentlich wollte ich das Mittwochstraining beim Trainer weiter machen. Das fand mittlerweile auf der Bahn statt. Eigentlich fand ich das gut und machte zunächst noch Spaß, aber dann kam das was um die Jahreszeit immer kommt: Ich bekam keine Luft mehr. Keine Luft, keine Beine kann man das ganz einfach zusammenfassen. Also lief einmal in der Woche morgens zur Arbeit über die Galopprennbahn und Samstag morgen machte ich meinen LL auch auf der Galopprennbahn. So schnell es ging ohne dass die Lungen dicht machten. Das war beim oberen GA1. Auch beim radfahren.
So ähnlich fuhr ich dann auch Rad. DeisterJojo auf dem Hügelcrosser, ein paar RTF um nicht immer alleine zu fahren. Ein 24 h-Rennen, das ich nach 170 km aufgegeben hab, weil der Magen nicht mehr konnte oder wollte.
Dann kam ein Brief, den jede Frau ab 50 bekommt: Die Einladung zur Mammographie. Man muß nicht hin, ich kenne auch keine Frau, die da hingegangen ist. Also vergaß ich den Termin fast. Es kam eine Mail von der Firma: Einladung zum Sommerfest. Bei uns heißt das Grillen auf dem öden Parkplatz, ordentlich saufen mit Schlipsträgern und das in der Hitze. Das Datum kam mir bekannt vor. Also drückte ich mich vor dem Sommerfest indem ich zur Mammographie ging und danach noch einen Nachmittag zum radeln hatte. Wenige Stunden später hatte ich auch die Mammographie vergessen. Bis dann eine Woche später ein Brief kam, ich müsse nochmal hin, sie hätten da noch Klärungsbedarf. Und dann war ich erstmal die nächsten Wochen beschäftigt mit Biopsien aller Art. Immer wieder Trainingsausfall und schöne Hämatome und fette Verbände um die Brust und das bei Temperaturen über 30°C.Radeinheiten verlegte ich auf den Ergo, weil RR nicht ging, jedenfalls nicht lange. Vom Ergo konnte ich jederzeit runter und auch wieder rauf,wenns wieder ging. Laufen war mittlerweile stark reduziert. Die anstehende OP konnte ich noch auf Ende September verschieben.
Jetzt war ich erstmal froh, dass bis Anfang August wieder alles ruhig war und ich noch ein paar schöne Einheiten machen konnte.
Der ThorBeachTriathlon war eine schöne Aktion mit BellaMartha, JanJazz und Björn. Da gabs ja nen extra Fred zu.

Eine Woche später wollte ich eigentlich noch den SauerlandExtreme fahren, aber der fiel aus. War nicht genehmigt worden. Keine Tour über 200 km liessen mich doch etwas mulmig in den Flieger nach Toulouse steigen. Daueroptimismus hilft. Lange auf dem Rad sitzen kann ich, nur schnell eben nicht. Langsam läßt sich die Landschaft besser geniessen.

Und dann gings auch schon in die Pyrenäen. Bei der Lektüre des Roadbooks wurde mir wieder etwas komisch, aber es war zu spät. Die längste Einheit hatte 217 km, die kürzeste war quasi ein Ruhetag mit 75 km und nur dem Tourmalet.Die Tage sahen gleich aus. Aufstehen, alles packen, Frühstück, radeln, duschen,Abendessen, schlafen.Nur der Tag vom Col de Solour nach Marie de St.Campan sah seeeehr entspannt aus. Und eben der komplette Ruhetag, denn wir badewannenbauend und in der Badewanne sitzend in der Garonne verbracht haben. Den Körper kühlen so lange es ging.
Endlich hatte ich mal die Möglichkeit auch die Cols in Andorra zu fahren. Andorra war voll, ganz anders als die Pyrenäen wie ich sie kannte. Viel Verkehr, schöne Landschaft, tolle Abfahrten. Grad vor ein paar Wochen hatte ich mir noch die Etappen der TdF die in den Pyrenäen gefahren wurden angeguggt und nun fuhr ich selber da hoch.
Der erste Teil der Tour war einfach nur schön, wenn auch an manchen Tagen etwas heiß (wobei der heißeste Tag mit über 40°C der 6. Tag war). Allerdings verloren wir zwei Mitstreiter in der ersten Woche durch Stürze.Jeden Morgen wurde uns dann gesagt wie weit weg das nächste Krankenhaus war. Der zweite Teil der Tour las sich im Roadbook irgendwie einfacher, war er aber nicht.Immerhin bekamen wir im Baskenland schönen Nieselregen. Die Abfahrten wurden schwieriger, kleine Strassen mit ordentlich Kuh-,Schaf- und Pferdescheisse drauf. Ich hab mich voll verliebt in die Ecke. Der letzte Tag war wieder ein wunderbarer Sommertag, vier Cols, schöne Abfahrten, leichte Wehmut, müde Beine.

Hoch zum Ordino

Anhang 35311

Schöne breite Strassen in Andorra

Anhang 35312

Fast oben auf dem Paileres

Anhang 35313

Abfahrt vom Saoucede

Anhang 35314

Und hoch zum St Pierre ein paar Tage bevor die Vuelta einen anderen Aufstieg nahm
Anhang 35315

Danach war ich erstmal platt und leicht erkältet.
Und völlig demotiviert. Da die Beine überhaupt nicht mehr frisch wurden, wußte ich auch nicht, ob es jetzt so ne schlaue Idee ist zum Monstertijdrit zu fahren. Zwar hatte ich den OP-Termin direkt danach, aber die Voruntersuchung war am Freitag davor. Und wieder das elendige Blutabnehmen, was mir eine fette Beule in der linken Armbeuge bescherte. Ausserdem hatte ich mir ne Zerrung beim Bogenschiesstunier in der Schulter am WE davor geholt. Jede Bewegung tat weh, ausser radfahren. Aber wenn der Zug schon mal direkt von Hannover nach Almere fährt und das Wetter absolut perfekt ist, muss man eigentlich fahren. Km hatte ich viele, aber eben kaum welche in den Temporegionen in dem ich das Zeitfahren hätte fahren wollen. Auch hier wieder keine Luft keine Beine. Wenn es schon langsam war, bin ich doch recht gleichmäßig gefahren. Ich hab gemerkt, dass die Luft gefehlt hat. Die Beine waren recht frisch hinterher. Jedenfalls hat mich das jetzt so angekotzt, dass ich so langsam war, dass ich doch mal nen Termin beim Pneumologen gemacht hab. Dauert natürlich wieder bis der Termin ist.

Jetzt ist die OP durch, heute bin ich das erste Mal wieder MTB gefahren, weil ja das Beachrace dies Jahr nicht fehlen darf und denn geht das Lauftraining mit Trainer richtig los.

Duafüxin 12.10.2016 11:48

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Einen hab ich noch:

Anhang 35316

drullse 12.10.2016 12:01

Respekt! Ordentliches Programm...

Danke für die Bilder, das macht gleicht wieder Lust auf radfahren, wenn ich allerdings rausschaue... :Maso:

soloagua 12.10.2016 12:26

Ich zieh den Hut und werf mich hin! Hammer-Programm mal wieder!:bussi:
Und hoffe, dass es Dir somit wieder völlig gut geht ?!:Blumen:

runningmaus 12.10.2016 13:41

und ich drück die Daumen für die weiteren Vorhaben :) :Huhu:

FMMT 12.10.2016 13:52

Krass, junggeblieben kann man da nur sagen:bussi:
Toi, toi, toi auch für die zukünftigen Abenteuer und vielen Dank für den spannenden Bericht und die verführerischen Bilder :Blumen:

jannjazz 12.10.2016 13:53

Das Tier. Wenn man Dich so ansieht traut man Dir all das nicht annähernd zu. Und wie ich Dich bewundert habe in Thorsminde, ganz allein ohne andere Aktive auf zu einem Marathon! Happy Training! Und lenk nicht ab von Kasterlee, Deinem Wettkampf der Schande!

Duafüxin 12.10.2016 14:43

Danke euch!

Jaaaa, Kasterleeeee. Jedes Mal, wenn ich denke, da brauch ich nicht wieder hin, bin ich so unglücklich. :dresche

Dies Jahr wirds nix, weil mein Liebster im November ne neue Herzklappe kriegt und ich jetzt schon keine Lust mehr auf lange Sachen hab, im November dann wohl erst Recht nicht. Also gibts bis April nur kurz und knackig bis HM, keine Abenteuer im Schlamm in Belgien, dafür gehts nächsten September wieder in die Pyrenäen.
Desert Dash in Namibia und Kasterlee buhlen um meine Gunst im Dezember 2017.

Richtig gut gehts mir wohl erst am Freitag nach der Besprechung mit der Ärztin.
Aber sonst gehts mir gut, dafür, dass die OP erst zwei Wochen her ist.

soloagua 12.10.2016 19:29

Dann drück ick mal fest die Daumen!:bussi:

Duafüxin 02.11.2016 08:56

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Der Abschluss der Saison 2016 ist im Sack.

Ich kam nach der OP nicht mehr so recht in die Puschen. Nach einer langen und etwas härteren Einheit gabs Muskelkater, dann schlich irgendwas in meine Gelenke und gab unterschwellig Schmerzen. Ingwerwasser und Zwiebelsirup hab ich kübelweise in mich reingeschaufelt, um Erkältungen abzuwehren.
Da hab ich einfach mal nix gemacht (stimmt nicht ganz, wir haben unsere Titansammlung erweitert. Zu den Rädern, den Chipsen in der Brust sind nun auch noch Titanringe dazugekommen) und nur auf meinen Stichtag gewartet an dem ich entscheiden wollte fahren oder nicht, das war der Freitagmorgen. Das Wetter war gut, also könnte ich einen schönen Tag am Strand verbringen.
Zum Glück leide ich nicht unter Versagensängsten und schäme mich nicht, wenn ich als letzte über die Ziellinie rolle. Außerdem soll Seeluft gut für die Atemwege sein.
Unsere Gruppe war stark eingeschrumpft. Verletzungen, Papa werden, vom Sponsor andere Rennen vorgeschrieben, keine Lust waren die Gründe, das wir nur zu dritt waren plus ein Neuling mit dem Fatbike.

Samstagnachmittag war schon unverschämt schönes Wetter, kaum Wind, 15°C und Sonne.

Sonntagmorgen, der Start um 7:00 Uhr, also fast noch im Dunkeln, immer noch warm und fast windstill gings auf die Piste. Start mit Lauf durch den Sand, das gelang mir diesmal etwas besser. Ganze 4 Minuten lang versuchte ich an die Gruppe, die zum Greifen nahe war, ran zu kommen, vergebens. Also fuhr ich allein und das fast die ganze Strecke.
Diesmal war fast alles anders. Es gab einen Cut Off an verschiedenen Stellen, den ich mir aber nicht merkte. Sie würden mir schon sagen, wenn ich rausfliege, dachte ich mir. Es gab viele Fahrzeuge mit Hänger, die die unterwegs gestrandeten einsammelten und es gab sogar Rettungsdecken. Am Abend vorher hatten wir noch überlegt, ob es denn wohl sowas gäbe, weil einem ja ruckzuck kalt wird, wenn man völlig durchnässt am Strand rumlungert.
Normalerweise kommt nach wenigen Kilometern diese fiese Abbruchkante, wo ich grad vorher vom letzten Männerfeld aufgesaugt werde. Es wird eng, man fährt entweder oben immer mit dem Risiko, dass der Sand wegbricht, man abstürzt, andere behindert oder wenn anderen das passiert man selbst behindert wird oder man fährt unten im Wasser, Ideallinie findet man meist nicht, weils halt voll ist. Ganz schlaue kürzen ab und laufen über den Strand. Diesmal war leichter Ostwind, das Wasser war weit weg und es gab einen breiten fahrbaren Streifen. Puh, schon mal eine unliebsame Stelle weniger. Es gab viele Löcher, tiefe Löcher, dauernass von unten und der Sand war irgendwie weich. Vielleicht waren auch nur meine Beine weich. Tempo von Gruppen mitfahren ging nicht. Also gings nur noch darum einen Rhythmus zu finden, den ich die 135 km halten konnte, das war nach 45 Minuten der Fall, da war ich dann quasi im Reisemodus und alles war schön, das Wetter, der Strand, mein Rad, die unzähligen Spaziergänger und Reiter.
An der ersten Verpflegung traf ich unseren Youngster mit seinem Fatbike. Dafür, dass er 10 Minuten vor mir gestartet war hat er sich Zeit gelassen. Dann kam das Stück durch Ijmuiden, wo diesmal das Rennen neutralisiert wurde. Da gabs wohl Probleme in der Vergangenheit mit Missachtung der Verkehrsregeln. Die Niederländer verstehen da keinen Spaß.
Zum Glück hatte ich aufgeschnappt, dass der Strand zwischen der letzten Verpflegung und dem Ziel ziemlich beschissen zu fahren sei. Und das war auch so, nicht nur die Bunen, die immer da sind und ziemlich ätzend zu fahren sind (jedenfalls für so Schisser wie mich), diesmal war der Sand richtig weich, das Tempo fiel deutlich unter 20 kmh. Viele Einzelkämpfer fochten ihre Kämpfe mit dem Untergrund aus, immerhin konnte ich da noch einige Plätze gut machen und sogar noch eine Frau einholen.
Im Ziel gabs warme Duschen, warme Suppe und ein Plätzchen in Sonne.
Ich freu mich schon auf nächstes Jahr ;o)

Jetzt kommt ne kurze Pause. Ich muss ganz dringend abnehmen. Und denn wird’s spannend:
Kann ich jemals nochmal schnell laufen? (also das was ich unter schnell verstehe, für die schnellen Jungs ist das ja nur wandern ;))

Vorabend in HVH bei der Anmeldung

Anhang 35485

Spätestens jetzt ist man wach

Anhang 35486

Die Sonne schiebt sich langsam raus ...

Anhang 35487

... und strahlt über den Strand

Anhang 35488

Jeronimo wartet auf seine Dusche

Anhang 35489

sybenwurz 02.11.2016 09:43

War das mit den Titanringen n dezenter Hinweis auf nen Anlass zu ner Gratulation?

Duafüxin 02.11.2016 09:51

Könnte man so sehen. Wobei die Gratulation wahrscheinlich eher der Umschiffung der Probleme mit dem Standesamt gelten sollte als dem eigentlichen Akt der Eheschließung :Lachen2:

jannjazz 02.11.2016 11:36

Super, gleich 2x, Glückwunsch!

soloagua 02.11.2016 12:26

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1269552)
War das mit den Titanringen n dezenter Hinweis auf nen Anlass zu ner Gratulation?

... Du warst schneller...



HERZLICHEN GLUECKWUNSCH !
:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Duafüxin 02.11.2016 12:46

Danke euch :)

FMMT 02.11.2016 13:26

Alles Gute für Euch :Blumen:

sybenwurz 02.11.2016 13:27

Na dann: herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

Mosh 02.11.2016 15:23

Da schließe ich mich doch gerne an:Blumen:

Mosh

Duafüxin 16.12.2017 16:22

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Huch, schon lange her, dass hier was geschrieben wurde.

Auch dies Jahr gabs ein bisschen Sport, das HiLight allerdings war letztes WE.

Meine Freundin Flo wohnt in Namibia, in der Nähe von Windhoek. Immer wieder haben wir überlegt welchen tollen Wüstenlauf wir wohl mal zusammen laufen wollen. Dabei zeichnete sich bei mir ab, dass ich weder in Hitze noch länger als 2 Std laufen kann.
Zum Glück entdeckte sie letztes Jahr, dass ihr auch radeln Spass macht und sie fuhr im 4er Team den Desert Dash.
Fand sie gut und wir wollten uns zum Duo anmelden.
Also kaufte ich mir nochn 29er Fully, gab nen bisschen Hickhack, weil ich das eigentlich als Firmenrad haben wollte, aber die Firma machte mir nen Strich durch die Rechnung.
Am 12.6. stand es fest, wir hatten einen Platz, Flug gebucht, Urlaub eingereicht und zwischendurch machte ich mir immer wieder ins Hemd.
Im afrikanischen Sommer 369 km (für jeden von uns ca 230 km) durch die Wüste, wo ich doch Hitze nicht ab kann ... Flo machte die Einteilung, wer welche Etappen fährt. Sie ist groß und kommt gut runter, also bekam ich die beiden Hubbeletappen.
Die erste und letzte Etappe muss man zusammen fahren, ich bekam die zweite und die dritte Etappe. Am Halfwaypoint sollte der Wechsel sein. Sie entschied sich für Etappe 4 und 5. In Goanikontes sammelt man seinen Partner ein und fährt den Rest zusammen. So der Plan.

Ich flog 1,5 Wochen vor dem Rennen nach Windhoek und war erstmal von den 35°C und der Trockenheit erschlagen. Aber aus dem Flieger, Rad zusammen bauen und ab in den Busch. Es war die Hölle, auf über 2000m Höhe hatte ich Schwierigkeiten Flo durch den Busch zu folgen. Überall Viecher, riesige Dornen und das Licht in der Landschaft, es war genial.
Ein paar Abende später machten wir eine Nachtfahrt.

Anhang 38416

Einen Tag später nahmen wir den Kupferbergpass unter die Räder bis zum Punkt wo die erste Etappe enden sollte. Dort drehten wir um und fuhren zurück.

Anhang 38417

Unser Supportauto mit unseren beiden Supportern.

Anhang 38418

Der Start in der Tiefgarage. Mir war irgendwie etwas übel dort unten, aber alles besser als in der prallen Hitze ne Stunde draussen rumstehen.

Anhang 38419

Kurz vorm Uspass, der wie der Kupferbergpass eine Schlüsselstelle ist.

Anhang 38420

Da ging es mir absolut blendend, ich rollte vor mich hin, der Anstieg war gut zu bewältigen.
Ich wußte, dass in der Abfahrt hinter einem weissen Tiergatter die Strasse weggespült war. Es wußten wohl nicht alle. Es gab etliche üble Stürze dort. Zum Glück waren dort die Supportautos der 4er Teams unterwegs und blieben bei den Verletzten bis die Ambulanz kam.
Die Sonne ging unter, die 12 Apostel kamen, schöne Wellen, die man rauf und runterpreschen kann. Ich fuhr mit 2 spanischen Einzelfahrern und einem Mädel zusammen. Jeder sein Temppo, zwischendurch bremste Sand oder grober Schotter in den Senken, aber es lief gut. Kurz vor Guisep, der Beginn der 3. Etappe war meine Blase leer, aber es war da recht kühl. Die Autos, die mächtig Staub aufwirbelten, waren alle durch. Ich freute mich auf das riesige Büffet, was dort aufgebaut sein sollte, vor allem aber auf Wasser, was ich auch brauchte um mein Peronin zu verdünnen.
Wir schlingerten durch das Flussbett in die Verpflegungszone. Etliche Fahrer hingen hier schon auf den Sitzsäcken und sahen schon nicht mehr gut aus.
Es dauerte eine Weile bis ich begriff, dass es kein Wasser mehr gab. Ich stopfte mir einen Eisklumpen in die Blase, goß mein Maltokonzentrat drauf, hoffte, dass ich noch weitere 40 km ohne Peronin auskommen würde. Essen gab es auch nicht, nur ein paar Stücke Bilton (Trockenfleisch) lagen neben einem Powerbar.
Weiter gings in der Dunkelheit, rauf und runter, eigentlich absolut geil, aber dort begannen meine Krämpfe. Es wurde immer schlimmer, ich mußte immer öfter absteigen und schieben, selbst das Absteigen konnte ich manchmal nicht mehr und stand hilflos in den Anstiegen, manchmal auch im Weg eines Autos. Aber die müssen warten bis ich weg bin, was sie auch taten. Tat mir echt leid für die Supporter, aber in dem Moment gings echt nicht anders.
Nachdem ich mit zahlreichen Mitfahrern ins Gespräch kam, gemeinsames Schieben verbindet, sahen wir an einem Anstieg in der Ferne wildes Geflacker. Mehrere Ambulanzen pflückten Fahrer von der Strasse, die dort lagen. Ich nehme mal an, dass auch sie von Krämpfen geplagt worden. Mein burischer Mitfahrer hatte mir auch schon nen Platz in der Ambulanz besorgt, aber ich konnte die Sanitäter überzeugen, dass mir Wasser erstmal helfen würde. Bis zum nächsten Wasserpunkt waren es ab hier noch 5 km. Bis dahin quälte ich mich noch ordentlich mit Krämpfen überall. Und dann stand ich dort, lief auf und ab, aß etwas, trank viel, auch ordentlich Peronin. Setzte mich zwischendurch zu anderen Gestrandeten. Und überlegte, ob ich jetzt jemanden fragen sollte, ob er mich mitnimmt. Ich entschloss mich aber weiterzufahren, allein im Dunkel der Nacht, nur wenige Lichter waren noch auszumachen.
Es ging besser, die Anstiege waren auch nicht mehr so steil, die Krämpfe wurden immer weniger.
Ich hatte Flo gesagt, um 1:00 Uhr bin ich am Halfwaypoint, hatte keine Ahnung wie spät es war, war mir auch vollkommen egal.
Es lief immer besser, ich überholte sogar wieder etliche Fahrer. Endlich erreichte ich den Halfwaypoint, unsere Startnummer wurde angesagt, ich sah Flo nicht und wurde schon leicht panisch. Aber unser Supportteam entdeckte mich, wir wurden gescannt und Flo verschwand in der Nacht.
Ich konnte mich nicht hinlegen, weil alles krampfte, also lief ich auf und ab, während der Support meine Rad aufs Dach verfrachtete, mich mit meinen Klamotten und Essen versorgte.

Duafüxin 16.12.2017 16:38

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Es war schon zu den Supportern durchgedrungen, dass es Versorgungsengpässe gab.

Nun saß ich im Auto und machte mir nen Kopp, wie ich wohl die letzte Etappe überstehen sollte. Aber erstmal mußte Flo fliegen.
Wir rumpelten zur Blutkuppe und warteten.

Anhang 38421

Ich bewegte mich soviel wie es ging, auf Schlaf verzichtete ich.
Floh kam zusammen mit der Sonne, aß ordentlich, Frank checkte das Rad und weiter gings nach Goanikontes.


Anhang 38422

In Goanikontes aß Flo wieder ordentlich, fröhlich schnatternd verfuhren wir uns erstmal, fanden aber den sandigen Weg.
In glühender Hitze gings durch wunderbare Landschaft, Flo fluchte, mir gings wieder ganz gut, solange ich keine komischen Bewegungen machte.

Anhang 38423

Anhang 38425

Gegen den Wind strampelten wir Richtung Atlantik. Ich erspähte ein schwächelndes Frauenteam, wollte Flo anstacheln nochmal Gas zu geben. Die beiden erspähten auch uns und kürzten erstmal ab.
So rollten wir überglücklich ins Ziel. Wir hatten es lange vor dem CO geschafft, obwohl es zwischendurch nicht so aussah.
Anhang 38424

Su Bee 16.12.2017 16:55

Die Bilder sind ja gigantisch!!!:Blumen:
Und Respekt vor eurer Leistung!
Klingt alles nach einem unvergesslichen Abenteuer!

Thorsten 16.12.2017 16:56

Coole Aktion :).

FMMT 16.12.2017 17:07

Sehr stark:Blumen:

DocTom 16.12.2017 17:32

Sehr schöner Bericht, liebe Steffi!
Klingt nach echt Spaß gehabt...
Grüße aus dem Norden
Thomas

wutzel 16.12.2017 18:04

Grandios!!!

Super Abenteuer, spannender Bericht, fantastische Bilder.

runningmaus 16.12.2017 18:24

hammer, was hinter einem Winterpokal-Eintrag "660 min Radfahren" so steckt....!
Herzlichen Glückwunsch zur Afrika-Erfahrung... :)

Hoppel 16.12.2017 19:12

Boah, super Steffi, das war bestimmt eine geniale Aktion :bussi: :Blumen: :liebe053:

Helios 16.12.2017 19:26

merci!
:Blumen:

BunteSocke 16.12.2017 20:05

Wow, sehr cool!!! :cool:

Vielen Dank für die mitreißenden Eindrücke :Blumen:

sybenwurz 17.12.2017 14:06

Klingtema nedd so schlecht. Wie das meiste hier...

Mirko 17.12.2017 16:18

Toller Bericht! Das würd ich auch gern mal machen!

soloagua 19.12.2017 13:05

Steffi, klasse Aktion! Schöne Eindrücke, danke!
Dann gewöhn Dich mal gut an den Winter und strampel ein bisschen für mich mit :Liebe:

jannjazz 19.12.2017 13:45

Sauber

Duafüxin 19.12.2017 13:54

Ich bin auch immer noch teilweise (in meinen Träumen) in Namibia.
Und könnte schon wieder. :Lachen2:

Ich erinner mich ganz genau als ich bei der Siegerehrung saß und die Solofahrer geehrt wurden, wie ich vor Ehrfurcht erstarrt, eingeschlafen bin gegen den Oberschenkel eine Mitfahrers gelehnt, wie ich wieder aufgewacht bin mit dem festen Vorsatz dort nie Solo fahren zu wollen. Ich hatte einen Grund. Ich hab mir gesagt, wenn Du je auf die Idee kommst Solo fahren zu wollen, denk dran dass ... ( und das fällt mir partout nicht mehr ein warum ich nicht fahren sollte).
Nächstes Jahr ist Urlaub schon verplant, aber dann .... wer weiss.

Solo-Siegerin bei den Frauen war übrigens zum zweiten Mal Rebecca Robisch mit einer Zeit von 16:xx Std.
Solo-Sieger bei den Männern war Konny Loser mit knapp unter 14:00 Std. Allerdings fand ich (nicht nur ich) es etwas eigenartig, dass ein 4-er Team die gleiche Zeit hatte. Und häufig ein 5-er Team gesehen wurde ;)

Solos dürfen nur bei Solos lutschen nicht bei Teams.
Es waren noch einige andere Dinge eigenartig, aber andere Länder, andere Auslegung der Regeln.

@Solo: Ich mach grad Radpause, aber dann sammel ich gerne für Dich mit.:Blumen:

soloagua 19.12.2017 15:08

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1349664)
Nächstes Jahr ist Urlaub schon verplant, aber dann .... wer weiss.

@Solo: Ich mach grad Radpause, aber dann sammel ich gerne für Dich mit.:Blumen:

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Na dann vile Spass beim Urlaub planen

Nehme auch gerne Laufpunkte..:Huhu:
Mehr als 2 alternative Punkte für Sofasport mit Terraband sind nicht drin bei mir. :cool:

Duafüxin 12.07.2018 10:39

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Anhang 39887

Wo war ich? :Lachen2:

Und was hab ich da gemacht?


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