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captain hook 07.06.2021 16:28

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605538)
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder.

Werden dann auch die anderen Dinge wie in Skandinavien angestrebt oder pickt man sich nur diesen Baustein raus?

Der Umgang mit Steuern zum Beispiel und einer ziemlichen Transparenz in solchen Angelegenheiten (und ein entsprechendes Verständnis dazu in der Bevölkerung) erscheint in diesem Zusammenhang durchaus relevant zu sein. Die eine Frage ist ja bei sowas, was macht man mit den vorhandenen Geldern, eine andere, in wie weit reduziert sich dieser Topf dadurch, dass es zu viele Möglichkeiten gibt sich einer Einzahlung zu entziehen.

Weiterhin ist ja noch eine wichtige Position, was man mit den eingezahlten Beiträgen tut. Es ist ja mitnichten so, dass alle Beiträge in D auch der Rentenkasse zur Verfügung stehen. Es gab da aus den Einzahlungen mal gewaltige Milliardenpuffer, die für andere Themen eingesetzt wurden. In diesem Artikel unter Zweckentfremdung beschrieben. https://www.econstor.eu/bitstream/10.../688525059.pdf

Meiner Auffassung nach, kann dieses Thema nicht isoliert betrachtet werden und hängt mit vielen anderen Themen zusammen.

Wenn man durch eine Anlage am Kapitalmarkt die eingezahlten Beiträge einer Zweckentfremdung entziehen könnte, dann wäre das allerdings ein interessanter Ansatz. Wenn dann noch alle einzahlen und das in angemessener Höhe, könnte es langsam spannend werden.

aequitas 07.06.2021 16:29

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605556)
Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.

Eben. Aber dann sagt qbz et al. wieder: das lösen wir indem wir früher in Rente gehen, das System beibehalten und zudem die Renten weiter erhöhen. Selbst durch Beamte u.a. ist das dann nicht finanzierbar und vollkommen realitätsfern.

Thomas1987 07.06.2021 16:29

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605556)
Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.

Es gibt keinen Ausweg. Das ist mathematisch einfach nicht möglich. Das einzige was hilft ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen und die Ausgaben zu senken. D.h. Alle Subventionen müssen fallen und es muss in Forschung und Bildung investiert werden dass die Schwarte kracht. Zudem muss es einen massiven Zuzug höchstqualifizierter Fachkräfte geben. (Aber auch nur die, jeder Zuwanderer der im Schnitt unproduktiver ist als der Durchschnitt des jeweiligen Renteneintrittsjahrgangs verschärft das Problem) Mit diesen Maßnahmen hätte man zumindest die theoretisvlche Chance das System auf lange Sicht halbwegs zu retten. Natürlich wird es dazu nicht kommen, da es von allen politischen Richtungen aus unterschiedlichen Gründen keine Bereitschaft zu diesen Maßnahmen gibt.

Hafu 07.06.2021 16:46

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605538)
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? ...

Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Zwar fließen wegen der Unterfinanzierung der Rentenversicherung Steuerzuschüsse aus dem Staatshaushalt, aber letztendlich ist dies ein struktureller Fehler unseres Rentensystem. Der Staatshaushalt sollte nicht für Löcher in den Sozialsystemen gerade stehen, denn Steuergeld, das dorthin fließt, fehlt bei den Infrastrukturausgaben des Staates oder in der Bildung, denn v.a. dafür sind Steuern eigentlich gedacht.

captain hook 07.06.2021 17:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605564)
Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Zwar fließen wegen der Unterfinanzierung der Rentenversicherung Steuerzuschüsse aus dem Staatshaushalt, aber letztendlich ist dies ein struktureller Fehler unseres Rentensystem. Der Staatshaushalt sollte nicht für Löcher in den Sozialsystemen gerade stehen, denn Steuergeld, das dorthin fließt, fehlt bei den Infrastrukturausgaben des Staates oder in der Bildung, denn v.a. dafür sind Steuern eigentlich gedacht.

s.o. der "Staat" hat sich umgekehrt des öfteren aus der Rentenkasse und den dort vorhanden (!!!) Rücklagen zu anderen Zwecken bedient.

Hafu 07.06.2021 17:26

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1605568)
s.o. der "Staat" hat sich umgekehrt des öfteren aus der Rentenkasse und den dort vorhanden (!!!) Rücklagen zu anderen Zwecken bedient.

Auch das ist natürlich verkehrt.:Blumen:

Dass es Reformbedarf in der Rentenversicherung gibt, ist unbestreitbar und dass ein zumindest anteilsweise Einlagenfinanziertes System Vorteile gegenüber einem rein umlagefinanzierten System hat liegt auf der Hand.

Allerdings sind solche Reformen auch nicht so einfach, wie sich das die FDP in ihrem Wahlprogramm, in dem mutmaßlich von hochgradig stabilen Kapitalmärkten mit stets steigenden Aktienkursen ausgeht, offensichtlich vorstellt.

Mit der Riesterrente sollte vor Jahrzehnten ja schon ein Einstieg in ein Einlagen-gedecktes Rentensystem geschaffen werden, aber gerade die externe Verwaltung der ins Riestersystem eingezahlten Gelder, die in Aktien- und Rentenfonds liegen und auf die der Staat keinerlei Zugriff hat, gehört auch zu den größten Schwächen, weil dafür (und für die Einlagensicherungsgarantie) Gebühren anfallen, die die Rendite der Einlagen beträchtlich reduzieren.
Geldanlage ohne Verlustrisiko und ohne nennenswerte Verwaltungsgebühren ist handwerklich schwer umzusetzen (auch wenn es zweifellos besser gemacht hätte werden können wie beim Riestern)-

aequitas 07.06.2021 17:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605564)
Verkehrt am deutschen Rentensystem ist, dass eine beträchtliche Zahl an Menschen (Beamte, diverse Gutverdiener, die von der Beitragspflicht befreit sind) nicht in die Rentenversicherung einzahlen, so dass die Zusatz-Leistungen, die die Rentenversicherung für z.B. Frühverrentungen, Renten von Ostdeutschen und Spätaussiedlern, Rehabilitationsleistungen usw. erbringen muss, von weniger Schultern (=Beitragszahlern) getragen werden müssen, als es sinnvoll wäre.

Ich dachte dir ging es in deinem vorherigen Post um eine aktienbasierte Rente. Dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Mein Post bezog sich auf etwas anderes als worauf die mit diesem Post reagiert hast.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605572)
Mit der Riesterrente sollte vor Jahrzehnten ja schon ein Einstieg in ein Einlagen-gedecktes Rentensystem geschaffen werden, aber gerade die externe Verwaltung der ins Riestersystem eingezahlten Gelder, die in Aktien- und Rentenfonds liegen und auf die der Staat keinerlei Zugriff hat, gehört auch zu den größten Schwächen, weil dafür (und für die Einlagensicherungsgarantie) Gebühren anfallen, die die Rendite der Einlagen beträchtlich reduzieren.
Geldanlage ohne Verlustrisiko und ohne nennenswerte Verwaltungsgebühren ist handwerklich schwer umzusetzen (auch wenn es zweifellos besser gemacht hätte werden können wie beim Riestern)-

Die Riesterrente ist ja auch fürchterlich. Es gibt wesentlich bessere Modelle - s. bspw. Schweden und Norwegen. Und natürlich kennt der Kapitalmarkt nicht nur eine Richtung, sondern es gibt auch Risiken. Wir reden jedoch von einer langfristigen Anlage für eine Rente und da gibt es tatsächlich nur eine Richtung - nach oben. Die ganzen Gebühren etc. lassen sich auch auf ein Minimum reduzieren, wenn man es nicht derart kompliziert gestaltet.

Aber die Diskussion zeigt mal wieder, dass Veränderungen schwer sind, da im Vorhinein bereits gesagt wird, dass sei unmöglich. Lieber "doktert" man am toten deutschen Rentensystem herum und lässt die nachfolgende Generationen leer dastehen.

captain hook 07.06.2021 18:36

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605575)
Aber die Diskussion zeigt mal wieder, dass Veränderungen schwer sind, da im Vorhinein bereits gesagt wird, dass sei unmöglich. Lieber "doktert" man am toten deutschen Rentensystem herum und lässt die nachfolgende Generationen leer dastehen.

Warum so resigniert?

Es macht allerdings wenig Sinn ein System aufbauen zu wollen, ohne die bekannten Schwächen des alten nicht mit zu bearbeiten. Auch, weil das erheblichen Einfluss auf den Umfang der finanziellen Mittel hat.

Da geht es nicht ums bewahren eines alten Systems, sondern um einen sinnvollen Aufbau. Du sagst, die FDP hat ein zukunftsfähiges Konzept, dann sind die angesprochenen Positionen darin zu beantworten. Sie sind absolut wesentlich. Wie stellt die FDP sich das vor? Zahlen alle ein? Wie schließt man Schlupflöcher? Werden Rentenbeiträge nur noch für Rentenzahlungen verwendet?

Diese Fragen muss jeder beantworten, der das von sich behauptet. Speziell wenn er sagt, er wäre der einzige der eins hat.

aequitas 07.06.2021 19:28

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1605582)
Warum so resigniert?

Es macht allerdings wenig Sinn ein System aufbauen zu wollen, ohne die bekannten Schwächen des alten nicht mit zu bearbeiten. Auch, weil das erheblichen Einfluss auf den Umfang der finanziellen Mittel hat.

Da geht es nicht ums bewahren eines alten Systems, sondern um einen sinnvollen Aufbau. Du sagst, die FDP hat ein zukunftsfähiges Konzept, dann sind die angesprochenen Positionen darin zu beantworten. Sie sind absolut wesentlich. Wie stellt die FDP sich das vor? Zahlen alle ein? Wie schließt man Schlupflöcher? Werden Rentenbeiträge nur noch für Rentenzahlungen verwendet?

Diese Fragen muss jeder beantworten, der das von sich behauptet. Speziell wenn er sagt, er wäre der einzige der eins hat.

Ich bin nicht die FDP, sondern sage nur, dass es die einzige Partei ist, die in ihrem Wahlprogramm tiefgreifende Reformen des Rentensystems vorschlägt. Bei den anderen Parteien spielt das Thema quasi keine Rolle bzw. man bleibt dem aktuellen System treu.

Bisher waren die Antworten hier auch nicht sonderlich sachlich, sondern es wurde das alte System verteidigt bzw. eine sinnvolle Reform abgewiesen, da es an anderer Stelle nicht passe und dann bleibt man lieber beim alt bewährten.

iaux 07.06.2021 20:31

das trifft es ziemlich gut:

Baerbocks Lebenslauf -Ein doppeltes Desaster
Ein Kommentar von Stefan Kuzmany
Die erste Euphorie ist vorbei: Benzinpreiswut, Rüstungsdebatte und Nebeneinkünfte-Ärger bremsen den Umfragehöhenflug der Grünen. Viel schlimmer jedoch ist das unwürdige Gewurstel um den Lebenslauf der Spitzenkandidatin Annalena Baerbock.

merz 07.06.2021 21:26

Das man so einen hochgejazzten CV nicht viel früher eingefangen hat, überrascht mich auch - ist aber nicht ganz leicht, das Netz vergisst nichts.

m.

merz 07.06.2021 21:28

Noch was zu Sachsen Anhalt: Demoskopen in schweren Zeit, erinnert an die USA - ich kann mich an keine Umfrage erinnern, die auch nur nah am tatsächlichen Endergebnis war, nicht eine .... wird spannend.

m.

HerrMan 07.06.2021 21:32

Sieht so aus, als hätte sie es in wenigen Tagen komplett vergeigt. Scholz vergeigt es schon seit Monaten, weil er halt Scholz ist. Laschet ist dann der Mann, den das Volk verdient....

Warum wird bei der Tempolimit Diskussion nie 160 diskutiert? In unserer Raserreplubik wäre das doch ein Anfang, mit dem viele gut leben könnten. Und 10 Cent auf den Liter drauf wäre auch ein volksverträglicherer Einstieg.

aequitas 07.06.2021 21:43

Zumindest aktuell zeigen die Umfragen keine Mehrheit für eine Koalition aus zwei Parteien. Bliebe Jamaika und Ampel. Aus Sicht der Grünen stellt sich dann die Frage: unter der Union oder mit eigener Kanzlerin? Als Ausgangslage kurz vor der Wahl würde mir das gefallen.

merz 07.06.2021 21:43

Naja, 2021 war ja 7 Cent der Einstieg, 15 cent dann 2025, so im Moment die Gesetzeslage, wenn ich das richtig weiss

m.

NBer 07.06.2021 23:51

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605605)
Noch was zu Sachsen Anhalt: Demoskopen in schweren Zeit, erinnert an die USA - ich kann mich an keine Umfrage erinnern, die auch nur nah am tatsächlichen Endergebnis war, nicht eine .... wird spannend.

m.

Ich glaube im Gegensatz dazu, dass gerade in D die Umfragen meist sehr gut sind: https://www.welt.de/politik/deutschl...t-richtig.html
Bei den Amis spielt ihr Wahlsystem rein, wo nur knappe Mehrheiten für große Unterschiede im Wahlmännerverhalten bewirken. Man hat dort im Bundesland vll nur 1000 Stimmen Vorteil, die Wahlmänner wählen aber so, als hätte die ganze Bevölkerung für den Sieger abgestimmt.

qbz 08.06.2021 06:58

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1605622)
Ich glaube im Gegensatz dazu, dass gerade in D die Umfragen meist sehr gut sind: https://www.welt.de/politik/deutschl...t-richtig.html
Bei den Amis spielt ihr Wahlsystem rein, wo nur knappe Mehrheiten für große Unterschiede im Wahlmännerverhalten bewirken. Man hat dort im Bundesland vll nur 1000 Stimmen Vorteil, die Wahlmänner wählen aber so, als hätte die ganze Bevölkerung für den Sieger abgestimmt.

Bei der jetzigen Landtagswahl prognostozierten gross aufgemachte Bild-Umfragen (Stimmungstests, keine Prognosen) zwei Tag vor der Wahl noch ein Kopf an Kopf Rennen zwischen CDU-AFD. Innerhalb von ein paar Tagen stellte sich ein Abstand von 16 % heraus. Mit diesen Umfragen hatten Bild und ähnliche Medien erfolgreich versucht, Wähler für die CDU in der letzte Woche noch zu mobilisieren. Ich finde, man sollte 2 Wochen vor der Wahl keine Umfragewerte mehr publizieren, weil manche Menschen taktisch wählen und sich dabei von Umfragen beeinflussen lassen.
https://www.ardaudiothek.de/im-gespr...chend/89981744

Trimichi 08.06.2021 07:03

Grün, schwarz, rot, gelb, ist wie mit vegan, vegetarisch oder fleischhaltig, ein Umschichten oder Umgruppieren der Elemente. Wirklich substanziell passieren wird nichts. Wir "wursteln" so weiter.

Letztlich wird es auf Laschet hinauslaufen. Den mögen noch die Meisten bzw. ist das der Politiker mit dem die Meisten wohl ohne zu verärgert zu sein am besten werden leben können im TV und in den Medien. Wenig ernst zu nehmen genauso wie Scholz und Baerbock, ich sach' nur Brückenlockdown...

qbz 08.06.2021 07:07

Zu denken geben sollte in Sachsen-Anhalt die Verteilung der Wähler nach Bildungsgrad oder Berufsstatus vor allem der SPD und der Linke. Demnach wählten überproportional viele Arbeiter und Arbeitslose die AFD und deutlich mehr als die SPD / Linke, welche bei ihrem eigentlichen Stammklientel weiter verlieren.

https://www.nachdenkseiten.de/upload...-196548700.jpg

Helios 08.06.2021 07:36

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1605627)
.......
Letztlich wird es auf Laschet hinauslaufen. Den mögen noch die Meisten bzw. ist das der Politiker mit dem die Meisten wohl ohne zu verärgert zu sein am besten werden leben können im TV
........

pschhhh - schau mal wer forenintern das Ranking anführt und dann lästerst Du so herum - pschhhh - klar gewinnt der, der den wenigsten weh tut :Lachen2:

(3 auf einen Streich)

pepusalt 08.06.2021 08:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1605471)
Sieht niemand einen Bezug der gestrigen Wahlen in Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl?

Ich finde es erstaunlich, daß trotz der Wählerbeschimpfung seitens des Ostbeauftragten die Wahlbeteiligung auf für Sachsen-Anhalt hohem Niveau von 60 % gelandet ist (was ich allerdings grundsätzlich für erschreckend niedrig halte), und daß die AfD gar nicht so viele Proteststimmen abbekommen hat, wie ich nach den Sprüchen von Wanderwitz befürchtet hätte.

Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Nein.
Hier eine sehr gute tiefgreifende Analyse der Landtagswahl in S-A , mit Augenzwinkern ;)
Schrei nach Liebe
Kolumne von Nikolaus Blome bei SPON

Hafu 08.06.2021 09:48

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1605638)
Nein.
Hier eine sehr gute tiefgreifende Analyse der Landtagswahl in S-A , mit Augenzwinkern ;)
Schrei nach Liebe
Kolumne von Nikolaus Blome bei SPON

In dem Text werden einige Punkte des schwer erklärbaren konstant hohen Anteils an AFD-Wählern in den neuen Bundesländern gut beleuchtet.
Wirklich lesenswert.

Hinzu kommt halt der Effekt, dass man in der Krise (wir haben trotz sinkender inzidenzzahlen immer noch eine Pandemie mit vielen Einschränkungen) das wählt, was man kennt:
Alle Wahlen seit Beginn der Pandemie führten zu überzeugenden Siegen der Amtsinhaber, egal ob das ein Grüner in BW, eine SPDlerin in Rheinland Pfalz oder jetzt eben ein CDUler in Sachsen-Anhalt war.


Dass die Union jetzt daraus großartigen Rückenwind für Laschet und seine Aussitzungspolitik nach dem unrühmlichen Vorbild von Helmut Kohl ableitet ist nicht verwunderlich, aber auch sehr kurz gedacht. Das Umarmen des rechten Randes mit Leuten wie Hans-Georg-Maßen, das auch Söder vor Jahren schonmal erfolglos versucht hat, wird Laschet früher oder später aber auf die Füße fallen.

Die besser gebildeten Frauen (aber auch Männer), von denen im oben verlinkten Text die Rede war und von denen viele Sachsen-Anhalt in den letzten 30 Jahren verlassen haben und die deshalb bei der Wahl am Sonntag nicht wahlberechtigt waren, dürfen bei der Bundestagswahl mitentscheiden.

NBer 08.06.2021 09:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1605626)
Bei der jetzigen Landtagswahl prognostozierten gross aufgemachte Bild-Umfragen (Stimmungstests, keine Prognosen) zwei Tag vor der Wahl noch ein Kopf an Kopf Rennen zwischen CDU-AFD.......

Nun ist eine BILD Umfrage nicht gerade repräsentativ, was die Genauigkeit vom Umfragen angeht. Da sollte man sich eher an die Umfrageinstitute halten......

tuben 08.06.2021 10:28

Hafu: existieren die von dir beschriebenen Versorgungswerke parallel zur gestzlichen Rentenversicherung oder sind sie z.B. bei Ärzten die alleineige Altersversorgung ?

Hafu 08.06.2021 10:49

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1605659)
Hafu: existieren die von dir beschriebenen Versorgungswerke parallel zur gestzlichen Rentenversicherung oder sind sie z.B. bei Ärzten die alleineige Altersversorgung ?

Man kann als Angehöriger der sog. "freien Berufe" selbst entscheiden, ob man sich von der gesetzlichen Rentenversicherung befreien lässt und dafür Pflichtmitglied in den berufsständischen Versorgungswerken wird.
(Solche Versorgungswerke gibt es auch für Steuerberater, Apotheker, Architekten usw.)

Die Höhe der Beiträge ist identisch zur normalen Rentenversicherung, die Rendite ist (mittlerweile) deutlich höher, was allerdings vor 40 Jahren noch anders war, da damals aufgrund der demographischen Entwicklung und der allgemeinen Lohnentwicklung das Umlageverfahren, auf dem die gesetzliche Rentenversicherung beruht unter dem Strich zu exzellenten Renditen für Rentenempfänger bezogen auf die eingezahlten Beiträge geführt hat.

Helios 08.06.2021 11:40

Als ich 1990 als Technischer Angestellter mit Zeitvertrag im Bauamt angefangen habe, gingen die Kollegen noch mit 12% mehr netto in Rente als Aktiver - Dank der Zusatzversorgung, solche Späße dürfte es wohl nicht mehr geben.

1993 - mit 30 Jahren - hat man mir bei der Verbeamtung mitgeteilt, zur vollen Pension bräuchte ich 40 Dienstjahre - also bis 70 hinterm Schreibtisch durchhalten :-(( - und dann gibt es nur 75% vom letzten brutto, aber auch nur - wegen der Alimentation - wenn nicht genügend Restvermögen vorhanden ist - mehr als 2 Immobilien würde die Pension erheblich kürzen.

In der Vergangenheit gab es ja den Ertragsanteil der Rente, der zum versteuernden Einkommen dazuaddiert wurde, um die Steuerschuld feststellen zu können - der soll ja erhöht werden (die Versteuerung) - wenn es keine/kaum Rendite gibt - warum soll man sich den Renten-Quatsch überhaupt antun??? wo liegt die Attraktivität eines solchen Systems??

Vermutlich wird es eine verschärfte Steuer mit deutlich (edit-Anfang) niedrigerem Grundfreibetrag und höheren Sätzen (edit-Ende) auf Alterseinkommen geben - wo viel reinkommt, da kann man richtig absahnen :Lachen2: .

qbz 08.06.2021 11:41

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1605651)
Nun ist eine BILD Umfrage nicht gerade repräsentativ, was die Genauigkeit vom Umfragen angeht. Da sollte man sich eher an die Umfrageinstitute halten......

Klar. Es ging mir im Kommentar auch nicht um die Genauigkeitsfrage, sondern um die Beeinflussung der WählerIn durch Umfragen. d.h. ich wollte damit nicht Deine Aussage relativieren.

aequitas 08.06.2021 12:24

Dass Umfragen/Prognosen im unmittelbaren Vorlauf einer Wahl nicht sonderlich schlau sind, hatte ich schon zur BTW 2017 hier thematisiert. Andere Länder haben hier klare Fristen bis wann vor Wahlen noch Prognosen veröffentlicht werden dürfen.

LidlRacer 08.06.2021 13:06

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605674)
Dass Umfragen/Prognosen im unmittelbaren Vorlauf einer Wahl nicht sonderlich schlau sind, hatte ich schon zur BTW 2017 hier thematisiert. Andere Länder haben hier klare Fristen bis wann vor Wahlen noch Prognosen veröffentlicht werden dürfen.

Da sind wir uns mal einig.
Die Umfrage, nach der angeblich die Afd vor der CDU lag, scheint das Wahlverhalten massiv beeinflusst zu haben.
Das sollte eigentlich nicht so sein.

tuben 08.06.2021 14:12

Hafu:
Danke.
Ich kenne ein vergleichbares Modell in meinem Bereich, allerdings ohne Wahlmöglichkeit.

Trimichi 08.06.2021 16:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1605681)
Da sind wir uns mal einig.
Die Umfrage, nach der angeblich die Afd vor der CDU lag, scheint das Wahlverhalten massiv beeinflusst zu haben.
Das sollte eigentlich nicht so sein.

Achtung Fangfrage: wer wollte die Ukraine mit Defensivwaffen ausrüsten?

A) Meuten
B) Habeck
C) Laschet

:Huhu:

aequitas 10.06.2021 09:40

Habeck spricht beim Handelsblatt GovTech neben sehr wichtigen Punkten zur Digitalisierung der Verwaltung auch über die Rente. Hier schlägt er einen Bürgerfonds nach schwedischem Vorbild vor. Eben im Unterschied zur Rente nicht über private Rentenversicherungen a la Riester, sondern staatlich investiert in Aktien. Sehr guter Vorschlag und freut mich, dass bei den Grünen hier etwas passiert.

Gerade seine Ausführungen zur Digialisierung fand ich spannend. Leider habe ich es nur Ausschnitsweise hören können. Aber die Richtung die er programmatisch gezeichnet hat ist durchaus ansprechend.

aequitas 10.06.2021 09:43

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605917)
Habeck spricht beim Handelsblatt GovTech neben sehr wichtigen Punkten zur Digitalisierung der Verwaltung auch über die Rente. Hier schlägt er einen Bürgerfonds nach schwedischem Vorbild vor. Eben im Unterschied zur Rente nicht über private Rentenversicherungen a la Riester, sondern staatlich investiert in Aktien. Sehr guter Vorschlag und freut mich, dass bei den Grünen hier etwas passiert.

Gerade seine Ausführungen zur Digialisierung fand ich spannend. Leider habe ich es nur Ausschnitsweise hören können. Aber die Richtung die er programmatisch gezeichnet hat ist durchaus ansprechend.

Auch wenn aus der CDU tatsächlich auch mal wieder gute Vorschläge zur Reform der Verwaltung kamen (nach 16 Jahren Regierung plötzlich dringende Reformen, CDU?), so viel schwächer fällt der Auftritt von Laschet gerade aus. Er ruht sich aus auf ein paar "Erfolge" während der Corona-Pandemie. Aber naja, CDU, wer hier Zukunft erwartet ...

Hafu 10.06.2021 13:34

Die Union hält es nach wie vor für eine gute Idee, den Bundestagswahlkampf komplett ohne eigenes Wahlprogramm (und damit formulierte Ideen für die Zukunft Deutschlands zu bestreiten).
Und sie hat aktuell in den Umfragen damit auch noch Erfolg.

Das Programm der CDU (vollumfänglich unterstützt von der Springerpresse und insbeondere der Bild-Zeitung) besteht alleine darin, den Menschen Angst vor den Grünen zu machen , diese mit Spitzfindigkeiten im Lebenslauf zu diskreditieren und wo es geht mit Schmutz zu bewerfen, in der Annahme, dass irgendwas hängen bleibt.

Ansonsten ist das einzige Wahlversprechen, dass die Union abgibt, dass alles so bleibt wie bisher.

Habeck hat ein paar mal thematisiert, dass "der Wähler" nicht unterschätzt werden sollte, und dass es der Bevölkerung zumutbar ist, dass man auch vor Wahlen unvermeidbare Maßnahmen wie z.B. Erhöhung der Co2-Abgabe offen und transparent komuniziert. Wenn man sich den Furor ansieht, mit dem eine eigentlich lächerlich geringe Benzinpreiserhöhung von 16C, die unter einer grün-geführten Regierung gerade mal ein bis zwei Jahr früher käme als unter einer schwarz geführten Regierung, vor einer Woche durch die Schlagzeilen geisterte, bin ich mir nicht sicher, ob Habeck den Durchschnittswähler nicht überschätzt.

Matthias75 10.06.2021 13:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605968)
Die Union hält es nach wie vor für eine gute Idee, den Bundestagswahlkampf komplett ohne eigenes Wahlprogramm (und damit formulierte Ideen für die Zukunft Deutschlands zu bestreiten).

Und ich dachte schon, ich wäre nur zu doof, es es zu finden. :Lachen2:

Fairerweise sollte man erwähnen, dass die Programme der Grünen, der FDP und der Linken bislang auch nur Entwürfe sind. Aber immerhin kann man schonmal sehen, was sie vorhaben...

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605968)
Und sie hat aktuell in den Umfragen damit auch noch Erfolg.

Das Programm der CDU (vollumfänglich unterstützt von der Springerpresse und insbeondere der Bild-Zeitung) besteht alleine darin, den Menschen Angst vor den Grünen zu machen , diese mit Spitzfindigkeiten im Lebenslauf zu diskreditieren und wo es geht mit Schmutz zu bewerfen, in der Annahme, dass irgendwas hängen bleibt.

Ja, erschreckend, dass das zumindest aktuell zu funktionieren scheint. Ich hoffe, dass sich der eine oder andere daran erinnert, bevor er sein Kreuz macht. ich würde davon ausgehen, dass bei anderen Politikers mindestens genauso viele Ungereimtheiten auftauchen würden ,wenn man deren Lebensläufe mit derselben Akribie drchleuchten würde.

Ich hoffe aber, dass der Wahlkampf in den kommenden Monaten wieder auf einer sachlichen Ebene weitergeführt wird und es nicht Standard wird, schmutzige Wäsche zu waschen....

M.

El Stupido 10.06.2021 13:55

Treffend formuliert und gut zusammengefasst, HaFu :Blumen:

Ich frage mich auch schon länger woran es bei der CDU hinsichtlich Wahlprogramm liegt. Zum Teil sicher an der Person Laschet. Der Mann hat bei Klausurnoten den Würfel ausgepackt.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man sich bei zu vielen Themen total unglaubwürdig und lächerlich machen würde.
In zu vielen Punkten ist man total angreifbar.
Kommt man mit Argumenten wie "Sorgen der einfachen Bürger*innen" ernst nehmen kommt der Bumerang in Form der Nebenverdiener*innen in Reihe der Union bei Maskendeals.
Argumentiert man mit sachorientierter, objektiver Politik heißt der Bumerang Lobbyismus wie z.B. Klöckner, Amthor.
Verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern kann auch niemand authentisch verkaufen, der nach wie vor Scheuer im Amt lässt.
Kampf gegen Rechtsextremismus? Der Ex-Chef des Bundesverfassungsschutz lässt grüßen.
Digitalisierung? Im Bund und in vielen Länderparlamenten ist man seit Jahren in Regierungsverantwortung und hat es verpennt.

Die Ressourcen der CDU gehen im Moment echt drauf für den "Kampf" gegen B90 / Grünen und die Unterstützung ihres aktuell angezählten Bundesgesundheitsministers.

aequitas 10.06.2021 15:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605968)
Ansonsten ist das einzige Wahlversprechen, dass die Union abgibt, dass alles so bleibt wie bisher.

Ich weiß nicht, wo du Laschet gehört hast, aber beim Handesblat GovTech-Gipfel hat Laschet durchaus von Reformen gesprochen und auch in den letzten Tagen gab es aus der CDU (allen voran von Nadine Schöne und Thomas Hellmann) einige notwendige und durchaus sinnvolle Reformvorschläge. Dass die CDU allerdings jegliche Reformen verschläft und sonst dazu da ist, alles beim Alten zu belassen, ist richtig. Aber in seiner Absolutheit wie du das formulierst zeugt es letztlich auch nur davon, dass du eben nicht die Springer-Presse verfolgst, sondern Meinungsmacher der "anderen" Seite.

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1605975)
Ich frage mich auch schon länger woran es bei der CDU hinsichtlich Wahlprogramm liegt. Zum Teil sicher an der Person Laschet. Der Mann hat bei Klausurnoten den Würfel ausgepackt.

Die CDU hat laut eigener Aussage das eigene Wahlprogramm immer erst gegen Ende Juni veröffentlicht. Das scheint also nichts Neues zu sein und hat nichts mit Laschet zu tun. Mir scheint es von außen eher ein gelungenes Framing der anderen Parteien zu sein.

Statt über den Lebenslauf oder das noch nicht vorhandene Wahlprogramm zu streiten, könnte man sich stattdessen inhaltlichen Fragen widmen. Und zumindest dazu gibt es aus allen Parteien eine Art von Grundlage - von der CDU weniger als von FDP, Grünen und Linken, aber dennoch ...

Matthias75 10.06.2021 15:19

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605991)
Die CDU hat laut eigener Aussage das eigene Wahlprogramm immer erst gegen Ende Juni veröffentlicht. Das scheint also nichts Neues zu sein und hat nichts mit Laschet zu tun. Mir scheint es von außen eher ein gelungenes Framing der anderen Parteien zu sein.

Statt über den Lebenslauf oder das noch nicht vorhandene Wahlprogramm zu streiten, könnte man sich stattdessen inhaltlichen Fragen widmen. Und zumindest dazu gibt es aus allen Parteien eine Art von Grundlage - von der CDU weniger als von FDP, Grünen und Linken, aber dennoch ...

Man könnte der CDU auch unterstellen, dass sie erstmal abwartet, welche Themen die Konkurrenz in den Wahlkampf einbringt. Dann kann sie immer noch überlegen, welche Themen sie aufgreift, ob sie populäre Themen übernimmt, unpopuläre Themen auslässt oder bei diesen so wage bleibt, dass diese nicht negativ ausgelegt werden können etc...

Ich würde z.B. vermuten, dass man sich beim Thema Umweltschutz mit konkreten Aussagen zurückhalten und eher wage bleiben wird.

M.

Hafu 10.06.2021 15:38

Das war's!

Interessanter Text von Bettina Gaus, einer ehemaligen TAZ-Journalistin, die sich gerne an den Grünen und an Baerbock abarbeitet auf SPON. Ich teile die Grundaussage des Textes nicht und glaube, dass bis zur Bundestagswahl noch einiges in Bewegung geraten wird, insbesondere, wenn mit absehbar nachlassender Bedeutung der Pandemie Dinge wie Artensterben und Klimaschutzpolitik wieder an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewinnen (oder -um den Konjunktiv zu gebrauchen- gewinnen sollten).

Trotzdem macht Gaus in dem Text ein paar argumentativ gute Punkte, über die nachzudenken sich lohnt.

Unter Umständen könnte ein freiwilliger Rücktritt von Baerbock als Kandidatin zu Gunsten von Habeck den Grünen vielleicht tatsächlich helfen, da die Gründe für ein solches Zurücktreten (Lebenslauf, nicht an die Bundestagsverwaltung gemeldetes Weihnachtsgeld ) zwar banal und eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, durch einen solchen Schritt aber das Beharren von Spahn, Scheuer, Amthor und Konsorten an ihrern Ämtern trotz weitaus größerer Fehlleistungen umso mehr ins Auge sticht.


Gaus hat aber, auch das muss man sehen, Baerbock schon vor vier Wochen sehr massiv kritisiert, als die Meinungsumfragen noch deutlich anders aussehen und scheint als linke Journalistin ein sehr grundsätzliches Problem mit den trotz Klimaschutz als Hauptthema doch eher konservativ geprägten Grünen zu haben.

aequitas 10.06.2021 15:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605997)
Das war's!

Interessanter Text von Bettina Gaus, einer ehemaligen TAZ-Journalistin, die sich gerne an den Grünen und an Baerbock abarbeitet auf SPON. Ich teile die Grundaussage des Textes nicht und glaube, dass bis zur Bundestagswahl noch einiges in Bewegung geraten wird, insbesondere, wenn mit absehbar nachlassender Bedeutung der Pandemie Dinge wie Artensterben und Klimaschutzpolitik wieder an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewinnen (oder -um den Konjunktiv zu gebrauchen- gewinnen sollten).

Unter Umständen könnte ein freiwilliger Rücktritt von Baerbock als Kandidatin zu Gunsten von Habeck den Gründen vielleicht tatsächlich helfen, da die Gründe für ein solches Zurücktreten zwar banal und eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, durch einen solchen Schritt aber das Beharren von Spahn, Scheuer, Amthor und Konsorten an ihrern Ämtern trotz weitaus größerer Fehlleistungen umso mehr ins Auge sticht..

Habe den Text auch gerade gelesen und das las sich stark nach persönlicher Antipathie der guten Fr. Gaus. Ich weiß allerdings nicht, ob die Sache wirklich einen derart großen Schaden angerichtet hat - es gab zu Beginn einfach einen Hype um die Person Baerbock und der Trend hat sich nun wieder normalisiert und die Prognosen werden realistischer. Dennoch liegt doch bspw. eine Grün-Rot-Gelbe Koalition gar nicht so fern und hier könnte Baerbock die Spitze übernehmen - mit der CDU geht das nicht.

Davon abgesehen könnte natürlich ein Wechsel an der Spitze der Grünen auch Vorteile mit sich bringen, da sich Habeck in den letzten Tagen besonders kämpferisch und souverän gezeigt hat. Andererseits würde man dadurch jedoch den Push von der weiblichen Kanzlerkandidatin verlieren.

Der Wahlkampf bleibt weiterhin spannend.


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