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Erstmal Glückwunsch, total sympatisch wie du dich freust. Genieße es.:Blumen:
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GRATULATIONEN!!! Richtig toll. Ich freue mich schon auf dein Bericht :Blumen:
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Absoluter Wahnsinn!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser sensationellen Leistung :liebe053: :liebe053: :liebe053: |
Glückwunsch zum erreichen deines Zieles.
Großartiges Ergebnis, eine sehr starke Leistung. Gruß Matthias |
Herzlichen Glückwunsch :Blumen:
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Auch von mir herzlichen Glückwunsch, beeindruckende Leistung!!:Blumen:
Vor allem bei den Bedingungen, es muss ja ein gruseliges Wetter gewesen sein. Beim Radfahren durchgehend Regen und sehr windig. Ein Kumpel von mir war auch am Start und hat mir das berichtet und sein Freundin hat mir während des Rennens Videos geschickt. |
Glückwunsch!
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Top
Starke Leistung, dein Lohn für hartes Training. |
Sehr cool! Freut mich für dich, dass sich deine Motivation und harte Arbeit auszahlt :)
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Herzlichen Glückwunsch - und auch ein herzliches Dankeschön, dass wir diese Entwicklung über die letzten Jahre hier so offen mitverfolgen durften.:Blumen:
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Wahnsinns Leistung. Glückwunsch :Blumen:
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Wahnsinn! Ganz herzlichen Glückwunsch! :Blumen:
Wurde auch bei Carbon & Laktat erwähnt (ca. 8:10). Cui honorem, honorem! |
Eine Woche bis zum großen Tage
Danksagung
First things first: Vielen, vielen Dank für die ganzen Glückwünsche auf den verschiedenen Wegen an mich. Freut mich sehr, dass ich euch begeistern kann und hoffentlich auch weiter begeistern werde. Dann vielen Dank an den netten Kollegen aus Österreich, denn ich habe jetzt einen Wikipedia-Eintrag über mich. Zwar ein paar kleine Korrekturen machen müssen, aber das war gestern ein sehr lauter Lacher in der Wohnung. Dann natürlich Danke an meinen Coach und meine Trainingspartner. Vor allem durch Sie bin ich erst zu der Leistung gekommen. Der eine hat am Sonntag beim 70.3 auch selbst abgeliefert und sich für Taupo qualifiziert. Danke an jede/n der/die Daumen gedrückt hat. Hat auf jeden Fall geholfen und mental bringt es bei jedem Rennen mehr, wenn ich weiß, dass im Hintergrund viele auf mich und meine Leistung blicken. Natürlich auch gewissen Druck, welcher mich derzeit von Rennen zu Rennen schneller macht. Und natürlich Danke für die Komplimente zu meiner Leistung. Und damit will ich in die Race Berichterstattung einsteigen. Los geht’s, Viel Spaß beim Lesen. ![]() Radstrecken-Check Wir, also Fan-Tross, Groupies (wie mein Dad sagt) und ich sind bereits eine Woche vor dem Rennen in Tallinn angekommen. Somit hatte ich genug Zeit die ganze Strecke einmal zu fahren, im Harku-See zu schwimmen und die Laufstrecke abzuchecken. Viel „Training“ war es nicht mehr und die Arbeit hatte ich bereits die Wochen und Monate seit November gemacht. Nur eine ernsthafte Einheit mit 2x45 Race Pace auf der Radstrecke stand noch an. Trocken und wenig Wind waren die perfekten Bedingungen für knapp über 40kmh auf der sehr flachen Strecke. Dass es 6 Tage später von unten und oben Nass wird, war selbst aus dem Wetterbericht noch nicht ganz raus zu lesen. Aber das Setup und die Form für ein schnelles Radfahren waren da. Beim Fahrradsetup habe ich mir aber noch eine kleine Option beim Vorderrad offengelassen. Ich habe mein 50mm Vorderrad mitgenommen, damit wir eine Wechseloption haben. Denn Küstenregionen sind ja durchaus beliebt für den unbeliebten Gegner der Radfahrenden: Wind. Entsprechend hatten mein Trainingsbuddy und ich ein Arsenal an Rädern mit dabei: 50 und 80mm für vorne und hinten und dazu noch 2 Scheiben. Nachdem der Wetterbericht aber keine Besserung für Samstag und konstanten Nord-Ost Wind mit 60kmh Böen angezeigt hat, habe ich mich schon Donnerstag für 50mm vorne und Scheibe – wie auf dem Bild zu sehen – entschieden. ![]() Die Woche vor dem Ironman In der Woche vor dem Rennen stand also Sightseeing, Museum und gemütlich Essen gehen auf dem Plan. Die Nervosität stieg von Tag zu Tag, aber mehr bei meinen Begleitern als bei mir. Nachdem ich vor dem Rennen am Walchsee sehr aufgeregt und noch nervöser war, bin ich in Tallinn mit viel Selbstbewusstsein unterwegs gewesen. Die Form ist da. Das einzige was passieren könnte sind Materialdefekte oder krank zu werden. Entsprechend war mein Fokus darauf genug zu schlafen und das Material in perfekten Pre-Race Zustand zu bringen. So vergingen die Tage schnell und am Mittwoch hatte ich meinen zugeteilten Slot zum abholen der Startunterlagen. Beim Rennen konnte auf zwei Arten die Startberechtigung gelöst werden: Zertifikat über Impfung oder Genesung, welche für den gesamten Rennzeitraum Zutritt zu dem Gelände gewährt oder Tests, welche je nach Art 48 oder 72 Stunden Zutritt gegeben habe. Der und die Eine mussten also noch in Estland Tests machen für das Rennen am Sonntag. Ansonsten stand das Rennen an vielen Stellen unter dem Motto „Corona ist vorbei“. Zur Sicherheit habe ich, wie geschrieben, um nicht Krank zu werden, die Maske öfters aufgelassen als den Regeln erforderlich. Ich glaube, dass sich dies auch in meinem weiteren Alltag etablieren wird. ![]() Wechselzonen Check In Vorbereitung Der Startrucksack war etwas spartanisch ausgestattet: Die Aufkleber für Rad, Helm und Wechselbeutel, keine Tattoos (auch okay so), Startnummer und 5 Beutel. Wechselzone 1, 2 und nach dem Rennen und dazu noch je ein Beutel für „Special Needs“ auf dem Rad und beim Laufen. Und hier war meine größte Pre-Race Sorge: Was wenn mein Beutel auf der Radstrecke mit den Carbs für Runde 2 nicht ankommt? Dann hätte ich 225 Gramm Carbs zu wenig auf der Radstrecke und wäre auf die Gels und Falschen an den 30km auseinander liegenden Verpflegungsstationen angewiesen. Aber auch hier hat am Race-Day alles geklappt. In Summe hatte ich also am Freitag mein Fahrrad in der Wechselzone am See, meine Laufklamotten bereits nach Wechselzone 2 gebracht und eine kleine private Pasta-Party im AirBNB. Bevor es zum Rennen geht noch meine „Spezial“ Packliste für die Langdistanz, da wir am Tag vorher bereits unsere Laufsachen abgeben mussten. Der Wechselzone 1 Beutel hatte Helm, Startnummer, 3 Gels und Brillenputztuch für das Helmvisier. Spannender war Wechselzone 2: Ich habe meine Laufschuhe inklusive Socken in einen dünnen Müllbeutel gesteckt und diesen mit Tape zugeklebt. Die Wetterprognose für den Race-Day war ja sehr bescheiden. Da sollten meine Schuhe nicht direkt die ganze Zeit im nassen Beutel liegen. Neben der Schuh-Mülltüte hatte ich dann noch meine GU-Gelflasche mit 5 Gels und minimal Wasser, 3 Gels zusätzlich, ein Handtuch für die Füße, Cap und Sonnebrille und falls ich mich gegen die Cap entscheide ein Stirnband eingepackt. In Summe also ganz schön viel im Beutel. Das ich die Hälfte im Beutel vergesse, schreibe ich dann im nächsten Blog, wenn es um das Rennen geht. ![]() |
Race Day - Swim
Es gibt viel zu erzählen. Ein "too long, did not read" gibt es bei mir nicht. Also teile ich es auf mehrere Posts auf. Eine Langdistanz ist eben lang und ich finde die kleinen Details immer sehr spannend, wenn andere von Ihren Rennen berichten. So will ich es also auch machen. Weiter gehts mit dem Schwimmen:
Vor dem Start Jeder Race Day ist anders. Vor dem Walchsee-Rennen hab ich verhältnismäßig gut geschlafen. Vor dem Rennen jetzt ging es auf und ab. Ich hatte nicht mit mehr als 5 Stunden Schlaf gerechnet und um 3 Uhr war der Körper auch schon fast auf Betriebstemperatur. Gepackt hatte ich schon alles und musste nur noch die Flaschen befüllen und selbst ein paar Toast reinziehen. Kurz vor 4 war ich mit allem fertig und wir saßen noch etwas gemütlich in der Wohnung bevor ich mit dem Shuttelbus und Stefan (Fotograf der wunderbaren Bilder hier) mit einem Roller raus an den See sind. Gegen 5.30 war ich am See und habe eine Aeroflasche, eine weiter 1L Flasche fürs Radfahren und 3 Gels und eine 400ml Flasche fürs Laufen abgegeben. Nachdem der Andrang an der Wechselzone bereits um 5.30 groß war haben die Organisatoren uns schon etwas früher in die Wechsezone gelassen. Direkt erstmal aufs Klo bevor es ans Rad ging. Jetzt war die Nervosität auch dann wirklich da. Ich hatte meinen Umwerfer, die Kette und das Schaltwerk abgedeckt gehabt, damit mir nicht das gleich Schicksal wie Ruben Zepuntke in Rapperswill passiert. Entsprechend habe ich erstmal das Rad ausgepackt, dann aufgepumpt und mit dem späteren Vierten gesprochen. Ein wenig hatte ich mich auf Strava, CoachCox und Insta schon informiert. Die Konkurrenz stand direkt an den Plätzen neben mir, da die Startnummern nach Schwimmzeit und Altersklasse vergeben wurden. Mit Frederik habe ich dann kurz über seine Ziele und Zeiten gesprochen. Noch die Schuhe ans Rad, die Ernährung an den Rahmen und jetzt musste das Rad funktionieren. ![]() Schuhe, Schaltung und Schwimmvorbereitung Als ich die Schuhe an den Rahmen gemacht hatte ist mir noch etwas aufgefallen. Der Gummi für den linken Schuh hat nicht am Schnellspanner gehalten. Er ist zwei mal runtergerutscht bevor ich gemerkt hatte, dass mein Hinterrad nicht fest war. Das war die erste Stelle an der ich zufällig Glück hatte. Also den Schnellspanner nochmal sauber fest gemacht und ab zum Schwimmstart. Um kurz nach 6 geht der Puls dann schon deutlich mehr, wenn das Hinterrrad plötzlich locker ist. Aber ich bin mit allem Material am Schwimmstart gewesen und habe meinem Coach meinen Rucksack gegeben und den Afterrace Beutel in den LKW gebracht. Einschwimmen war leider nicht, da es ein relativ kleiner Bereich ohne Schilf war und sonst das Pre-Race Chaos perfekt gewesen wäre. Deshalb habe ich mir eine Flasche mit Wasser schon vorher voll gemacht, damit ich den Neo zumindest so ein wenig Fluten konnte. Perfekt gelaufen. Schön im Startkorridor einsortiert und nicht durch zu frühe Startzeiten, wie am Walchsee, überrascht worden. Aber Glück bzw. Zufall habe ich auch hier gebraucht. Denn meinen Neo hatte ich noch nicht ganz zu gemacht, aber meinem Coach ist das in 30m Entfernung noch aufgefallen und ich habe noch schnell den Verschluss ganz zu gemacht. Eine Minute später ging es los ab ins Nass. ![]() Schwimmen, Schwimmen, Schwimmen Das Schwimmen war deutlich anspruchsvoller als von zuhause aus erwartet. Der See hatte eine maximale Sichtweite von 30cm. Ich habe meinen Ellenbogen beim Schwimmen unter Wasser nicht gesehen. Dazu kam der Wind die größte Zeit von Rechts oder Vorne (Eigentlich aus NO). Nachdem ich also nichts unter Wasser gesehen habe und mir die Wellen schön ins Gesicht klatschten, war es deutlich Anspruchsvoller als erwartet. Die ersten drei Bojen bin ich allein geschwommen und habe versucht mich nach und nach weiter vor zu Arbeiten. Dabei bin ich etwas härter angeschwommen als geplant. Nach Boje 3 von 7 kam das erste lange geradeaus Stück. Auf diesem Stück kam langsam aber sicher ein weiterer Schwimmer rechts an mir vorbei. Perfekte Gelegenheit um die eigene Linie zwar zu überdenken und in den Wasserschatten zu wechseln. Und der Brite, habe ich beim Ausstieg mitbekommen, schwamm genau die 2 Sekunden schneller, welche ich im Wasserschatten mithalten konnte. Der Zug zur Wechselzone 2 fuhr also an dieser Stelle ab. ![]() Die Fahnen zeigen gut den Wind am Tag an Achtung: Nicht hinfallen Bis zur Wechselzone habe ich zwar kurz die Beine verloren gehabt, aber mich dann mit 10-20 Sekunden Efforts wieder ran gearbeitet. Nur einmal dachte ich, dass unsere Linie nicht perfekt war und bin etwas nach links geschwommen. Aber Fehler von mir an dieser Stelle: Ich musste nochmal eine intensive Minute investieren, damit ich wieder ran komme. Am Ende sind wir als 3 Mann Zug aus dem Wasser gestiegen. Der Regen hat uns wunderbar begrüßt und es ging Nass weiter. In der Wechselzone hatte ich mir gedacht, dass ich aus dem Walchsee-Frodo-Sebi-Anzug Fehler gelernt habe und hatte die Gummiärmel eingerollt. Das hat besser funktioniert, aber dafür war ich selbst etwas durcheinander und wollte 3 Sachen gleichzeitig machen. Anzug anziehen, Gels einstecken und Neo aufräumen. Das hat dann mehr Zeit gekostet als jede der Sachen einzeln nacheinander zu mache. Wechseltraining ist also auch hier noch notwendig. Zumindest ist das mein Anspruch an mich auch in der Wechselzone Zeit zu sparen. Nach etwas mehr als 55 Minuten ging es dann auf das Rad. Auf den ersten hundert Metern hätte es mich direkt auf die Nase gelassen, da die 1L Flasche doch etwas länger ist und ich schön auf das Rad springen wollte. Am Tag vorher hatte ich mich daran noch erinnert, aber im Affekt bin ich dann doch einfach schön dagegen gesprungen. Mein Dad hat das auch wundervoll auf dem folgenden Foto festgehalten, wie ich danach eine abrupte Kurve einlegen durfte. Danach ging es ab aufs Rad. Der Teil, welcher mir im Training dieses Jahr am meisten Spaß gemacht hat. Das es Regnet war ich schon etwas von unserem „Sommer“ gewohnt. Dass dazu noch eine schöne Briese und wirklich sehr Nasse Straßen kommt, hatte ich mir für meine zweite LD anders vorgestellt. Aber man muss damit arbeiten, was vorhanden ist. Blog Teil 3: Coming soon. ![]() |
Les hier immer wieder mal mit - meistens mit offenem Mund ;) so wie jetzt auch….
Nachträglich ebenfalls herzlichen Glückwunsch. Einfach unglaublich - Wahnsinn :liebe053: :Blumen: |
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Ich hab erstmal die Resultlisten bemühen müssen, ob das wirklich alles stimmt was die Leute im Forum bzw. Du, so raushaut - voll Toll :Blumen: :Blumen: und alle irre :) |
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Freut mich sehr, dass es euch gefällt. Und Danke. |
IM Tallinn: Bike
Back to business. Damit ich die kleinen Details nicht vergesse fange ich schonmal an über das Radfahren zu schreiben. 180 Kilometer sind schon lang und werden für die Vorbereitung die zweit längste (von der KM Distanz, nicht der Zeit) Radfahrt des Jahres. Nur einmal bin ich über 5.5h 180km im Training gefahren. Sonst waren es meist Runden mit 5 Stunden Fahrzeit und weniger Kilometern. Danke hier an den Schnitt und das Material, dass es möglich macht mit knapp 40 über die Strecke zu fliegen. Material und Materialwahl habe ich euch bereits in den vorherigen Posts gezeigt. Jetzt will ich darüberschreiben, wie ich nach dem erfolgreichen Aufsprung auf das Rad gefahren bin.
![]() Etwas Rückenwind zum Anfang Das erste auf dem Fahrrad war die Ärmel richtig hinzuziehen. Das ist mit dem Nassen Suit immer etwas schwieriger und da es nicht gerade trocken werden sollte, habe ich mich lieber direkt dran gemacht. Dazu gab es direkt ein Gel aus dem Beutel, welches gut hier im Mund war, weil die ersten Kurven relativ schnell da waren. Somit habe ich die ersten 5 Minuten der Radstrecke mit Anzug sortieren und Gel nehmen verbracht. Nachdem das alles fertig war ging es ans Radfahren. Bis auf ein Überholvorgang nach knapp 5 Kilometern waren die ersten 50 Kilometer sehr einsam. Die Spitze eines Ironman ohne Kamera oder Begleitmotorräder auf gesperrten Straßen ist fast so monoton wie Rolle fahren. Nur auf die Kurven alle paar Kilometer und den Seitenwind musste ich aufpassen. Der kam frisch, mal wieder, von Rechts. Aber der Segeleffekt auf die erste Stunde hat richtig Spaß gemacht, so dass ich knapp 41 kmh für die ersten 40km auf der Uhr hatte. Inklusive dem ersten 3km Stück mit kräftig Gegenwind (270 Watt, 32kmh). Hierfür hatte mein Coach mir am Abend vorher bei Pizza und Sprite noch gesagt, dass unsere Race-Pacing-Strategie nicht mehr auf Geschwindigkeit geht, sondern ich mich wirklich auf Gegen- und Rückenwind einstellen sollte. Je länger das Gegenwindstück, desto näher an der geplanten Leistung sollte ich fahren. D.h. selbst wenn ich nur 25kmh fahre, aber das Stück 20km lang gewesen wäre, wäre ich nicht signifikant von meiner Zielleistung abgewichen. Gesagt, getan! Am Ende bin ich bei 245 Watt AVG und 251 NP rausgekommen. Das Ziel war: 250 Watt. Soweit so gut. ![]() Schönheitskorrekturen auf dem Fahrrad Nur ein paar kleine Schönheitsfehler haben mir dann den 40ger Schnitt „verregnet“. Durch die Temperatur konnte ich meine Trink-Strategie (Ihr seht schon: Material-Strategie, Pacing-Strategie, Trink-Strategie – Sehr Strategisches Rennen) nicht voll umsetzen. Denn die geplanten drei Liter Flüssigkeit wollten wieder raus. Nicht durch den Schweiß sondern über den Weg der Blase. Bereits nach 60km habe ich germerkt: OUH HA, das könnte kritisch werden bis WZ2. Nach 80 KM und da ich nicht aufhören konnte zu Trinken, da ich sonst zu wenig Carbs aufnehme, musste ich anhalten und aufs Dixi in der Verpflegungsstation. Das ganze ist mir leider bei KM 140 nochmal so ergangen. Ja. Den Tipp mit „Einfach laufen lassen“ habe ich in den letzten Tagen bestimmt so oft bekommen, wie ich mir das Finish-Line Video angesehen habe. Das war sehr oft ;) Entsprechend habe ich auf der Radstrecke zwei Mal kurz für angehalten und somit den 40ger Schnitt (Strava sagt 39,8) mir etwas „versaut“. Die knapp zwei Minuten wären sicher schön und vermeidbar gewesen, aber so ist eben Langdistanz-Triathlon. Und wenn es sich ergibt und ich es schaffe, dann Trainiere ich das Pinkeln auf dem Rad für das Rennen. (Sogar der Tipp mit auf der Rolle üben war dabei!) ![]() Die Klo-Pausen waren zwei Faktoren für die etwas wilden Tracker-Splits von mir. Die weiteren waren der geplante Stopp für die Special-Needs (Aero und 1L Flasche) und der führende, welcher anscheinend ab dem Wendepunkt der Radstrecke keine Energie mehr hatte. Somit habe ich mich von Platz 5 auf 2, dann wieder zurück auf 4 und am Ende auf Platz 2 gearbeitet. Das ich den Briten noch einhole hätte ich nicht gedacht. Wir sind zwar einmal für ein kurzes Stück zusammen (nach den Regeln) gefahren, aber er hat mir dann vor meiner zweiten Klopause doch zu sehr aufs Gas und mir der Urin auf die Blase gedrückt. Deshalb habe ich da nochmal ein paar Sekunden federn lassen. Das ich am Ende doch nur ein paar Sekunden hinter ihm in der Wechselzone war, schiebe ich auf die Fahrkünste von mir. Denn die letzten 5km gingen über einen Parkplatz, durch einen Park und dann noch ein paar Kurven zur Wechselzone 2. Aus den 30 Sekunden wurden schnell 20 und mit den letzten beiden Kurven 5 Sekunden. Somit sind wir zusammen in T2 angekommen. ![]() Quelle: Rauno Volma - Defli.ee Gewalt ist eine Lösung - Aber manchmal nicht die beste Einer der weiteren kleinen Schönheitsfehler der Radrunde und definitiv etwas, dass so nicht passieren darf ist, dass ein Auto (wie bei Frodo in Roth) bei KM 176 in der Stadt auf die Straße gefahren ist. Nach so schönen 176km mit wirklich jeder kleinsten Straße durch Streckenposten abgesperrt – selbst mancher Feldweg – war ich etwas angefressen. Dabei ist mir der Finger ausgerutscht und ich war sichtlich sauer. Das soll nicht meine Art sein und sollte jemals der Autofahrer das hier lesen: Es tut mir leid. Aber war trotzdem eine ziemliche Scheiß Aktion einfach hinter dem Führenden auf die Straße zu fahren und nicht zu schauen, ob da vielleicht noch einer der 1200 Finisher kommt. Zum Glück passierte dann auf den letzten 2 Kilometern (Strava-Upload der Einheit sagt 178k, Link hier) nichts mehr. Zusammen mit dem Führenden sind wir in T2 gerollt und der Wechselspaß ging los. Zuvor erklärte Mark mir direkt, dass er nicht laufen könne und ich da keine Angst haben soll. Mein Fokus war erstmal die Laufschuhe aus meinem Beutel zu bekommen und dann die Aussage auf den Wahrheitsgehalt zu testen. Die Schuhe habe ich wie geplant aus dem Beutel gezogen und angezogen. Dann kam der zweite Stress Moment: Das Team hat meinen Beutel zu eng für meinen Helm zu geknotet. Ich habe alles raus, aber meinen Helm erstmal nicht rein bekommen. In der Hektik des Moments und der Gewaltaktion meinen Helm in den Beutel zu pressen, habe ich die Hälfte meiner Verpflegung (5 Gels im Trinkbeutel) vergessen. Der Helm ging dann rein, ich hatte 3 Gels im Einteiler und meine Cap auf. Das ich den Trinkbeutel vergessen habe, hatte ich nach 150m am Ende der Wechselzone gemerkt. Ich habe kurz überlegt, dann entschieden, dass ich weiterlaufe. Ich hatte noch 3 Gels plus noch 400ml Maurten im Run Special Needs-Beutel. Außerdem hatte ich mit den Gels von Enervit geübt und keinen schlechten Magen bekommen. Und wenn wären diese nur für die letzte Stunde notwendig gewesen. Und so ging es raus auf die noch sehr leere Laufstrecke und ich war sichtlich Happy ein paar bekannte Gesichter nach knapp 3 Kilometern zu sehen. Aber mehr dazu im nächsten Blogpost. Danke fürs Lesen. ![]() (Eines meiner Lieblingsbilder) |
Hallo
wie immer tolle Berichte! Sportliche Grüße |
Mehr, wo bleibt der nächste Post. Du bist nicht nur verdammt schnell sondern schreibst auch spannend.
:Blumen: :Blumen: |
Mit Motivation vom Allgäu Triathlon: Tallinn Run
Die Longo Wundertüte: Laufen
Laufen. Die kleine Wundertüte der Saison nachdem es im Januar richtig gut lief, ich im Februar ein dickes Knie hatte und es danach wieder langsam Bergauf ging. In Summe hatte ich etwas mehr als 1500km vor dem Marathon in Estland, auch deutlich mehr Long Runs und qualitativ wirklich gute Laufsessions als noch vor Roth 2017. Trotzdem war es für meinen Coach und mich die Wundertüte, wie die letzten 10 bis 15 Kilometer von meinem Körper weggesteckt werden. Das der Lauf hart wird, war klar. Dass die Oberschenkel und Waden müde und schwer werden auch, aber wie weit es mich tragen kann, war das größte Fragezeichen vor dem Wettkampf. ![]() Quelle: Defli.ee Entsprechend, wie in den vorherigen Blogs geschrieben, hatten wir auch eine Laufstrategie für die 42 Kilometer zurechtgelegt. Die ersten zwei Runden sollte ich mein Tempo laufen, keine Abstände sollten die Pace beeinträchtigen und ich sollte „meinen Stiefel“ laufen. Der Stiefel war in dem Fall der Alphafly. Exakt im Zeitplan Ich bin nach 5:30h aus der Wechselzone gelaufen und war damit perfekt im Zeitplan. Das vorher gesteckte Ziel von 8:30 war „nur noch“ 42 Kilometer weg. Also fast nur 42 Kilometer. Als ich den Wendepunkt gesehen habe und die Beschilderung auf der Strecke, war mir fast klar, dass es mehr werden wird. Denn auf der Karte im Athleten-Guide war dieser deutlich früher eingezeichnet. Und da ich ich bin, habe ich die Route auf Komoot so nachgebaut. Das Ergebnis waren 10.4km pro Runde und damit 42km mit Wechselzone und Zieleinlauf. Aber so abgesteckt war der Wendepunkt pro Runde knapp 100m weiter. Am Ende des Laufs hatte ich und einige andere auf Strava 43 Kilometer stehen. Egal. Ob 42 oder 43. Am Ende tut es ab KM 28 gleich weh und das mehr macht den Braten nicht fett. Der Spaß begann und zum ersten Mal diese Saison bin ich wirklich zu schnell losgelaufen. Die ersten 3km waren unter 4 Minuten; trotz einem Anstieg auf die große Hauptstraße. Vier Runden vom „Hafen Noblesser“ über das Stalin Olympia Gebäude „Linnahall“ zum Segeln (Side Fact: Die Segelwettbewerbe der damaligen Olympischen Spiele von 1980 in Moskau statt. Jetzt ist es ein Betonklotz in der Landschaft.) und dann an die Innenstadt hin und wieder zurück. Die ausgeschriebenen 25 Höhenmeter pro Runde kamen ganz gut hin. Tendenziell würde ich sogar sagen, dass es etwas mehr gewesen sind. Aber das hat der Abwechslung auf der Laufstrecke gutgetan. Die Helfer machen Stimmung ![]() Quelle: Delfi.ee Jetzt zu meiner Laufperformance. Als erster bei einem Ironman nach 180km allein im Regen freut man sich auf die Laufstrecke. Die ersten Meter war nichts los. Erst nach zwei Kilometern ging die Post an der ersten Verpflegungsstation ab. Die Helfer standen im Regen und haben da den ganzen Nachmittag für gute Stimmung und Verpflegung gesorgt. Das hat den dritten Kilometer sicher auch etwas schneller gemacht als er sein sollte. Erst ab Kilometer vier, beim ersten wirklichen Anstieg habe ich die Pace auf 4.10 eingependelt bekommen. Ab dann ging es bis auf den sechsten und 16. Kilometer perfekt vom Pacing. Kilometer sechs war ich nochmal kurz auf dem Klo, um mehr Gewicht los zu werden und Kilometer 16. habe ich meine Special Needs Gels genommen. Runde für Runde bis zum Ziel Runde für Runde sind mehr Athleten auf die Strecke gekommen und es hat nach 25 Kilometern auch endlich aufgehört zu Regnen. Der beste Regenmoment für mich auf der Laufstrecke war, dass ich einmal versucht habe dem kleinen Rinnsal auf der Straße auf dem Gehweg zu entkommen, aber dann schnell daran erinnert wurde, dass dies nicht die Laufstrecke ist. Die Streckenposten warne super; nur so bleibt das Rennen fair, wenn alle die gleiche Strecke haben. Also doch durch das von oben entgegenkommende Wasser. Als ich hier das erste Mal vorbei war habe ich endlich drei bekannte Gesichter gesehen und mich, wie am Bild zu erkennen ist, sehr gefreut. Ich packe das auch sehr gerne hier nochmal in den Blog, weil die super nette Führungsradlerin so schön in @stefandietzes_ Kamera ge“peace“ed hat. Runde 1 und 2 waren wirklich so locker wie es auf den Bildern ausgesehen hat. Kerndevise zurückhalten für die letzte und vierte Runde die Beine konservativ belasten. ![]() Foto von @stefandietze_ In Runde 3 habe ich aber schon gemerkt, wie die Oberschenkel schwerer werden. Vor allem die drei Anstiege fühlten sich nicht mehr so geschmeidig an. Langsam begann also der Fight zwischen Kopf und Körper. Auf diesen Moment haben wir uns im Training bei den Long Runs immer vorbereitet. In jedem Longrun haben wir einmal bei 27, 28 , 29 – wie viel auch immer KM – uns Gegenseitig gesagt, dass es der Punkt ist an dem es erst losgeht. Das perfekte war, dass mein Long-Run Buddy genau bei Kilometer 25 und 28 gestanden war. Er hat mir kurz die Splits durchgegeben (11 Minuten, selbst für einen Ironman sehr komfortabel) und mich nur durch seine Anwesenheit an unser Training erinnert. So ging es auch relativ gut durch Runde 3. First Man. Wow Ein Junge an der letzten Verpflegungsstation hatte einen kleinen Narren an mir und meiner Begleiterin gefressen und da war das Lachen wieder da. Denn jede Runde ist er noch euphorischer auf das Führungsfahrrad abgegangen und hat mir zugerufen „Wow, First Man. You make it“. Runde für Runde. Und immer habe ich versucht zu Lachen und einen Daumen hoch zu geben. Nur in der letzten Runde hat es nicht mehr so gut funktioniert. Grund dafür war, dass ich mich an mein Ziel erinnert habe: Ich will im Rennen alles geben. Ich muss mich für nichts danach schonen und kann an diesem Tag alles rauslegen. Selbst mit 11 Minuten Vorsprung, weil am Ende steht meine Zeit in der Ergebnistliste und nicht der Vorsprung. Hier ein kleiner Einschub zur Motivation „Quali und Kona-Slot“ und ob ich damit Gerechnet habe zu Gewinnen: Ich wusste, dass ich mit meiner Form eine Zeit um die 8:30 liefern kann. Ich wusste auch, dass es in der Regel weit nach vorne geht und in der AK für einen Kona Slot reichen kann. Aber das war es auch. Mein Ziel war meine Zeit und die Performance am Tag. Ob ich gewinne kann ich nicht vor dem Rennen nicht beeinflussen. Wenn jemand kommt, der eine 8:15h ins Finish bringt bin ich dahinter. Und 8:15 ist ultra Krass und für einen Amateur extrem geile Leistung. Deshalb war mein Ziel „nur“ auf meine Zielzeit und meine Form fokussiert. Was sich dadurch ergibt, ergibt sich immer erst im Ziel. Da hat mein Mentor (Papa) auch einige Zeit an mir arbeiten müssen bis ich das für mich akzeptiert habe. Gewinnen ist mega geil, keine Frage, aber die eigenen, beeinflussbaren Ziele zu erreichen ist realistischer und auch echt genial. Run-Pace Analyse ![]() Und das habe ich in der letzten Runde mir selbst zeigen wollen. Wie ihr der Strava Grafik entnehmen könnt habe ich auf die letzte Runde bis ins Ziel, vor allem an den Anstiegen nochmal Gas gegeben. Ein paar Kilometer unter 4:00 Min und ein gleicher Split wie die ersten 5km am Ende bis km 40 waren noch drin. Die letzten drei Kilometer bis ins Ziel war dann aber auch der Akku leer und ich war getrieben davon endlich das Ziel zu erreichen. Der Marathon war schon deutlich vorher geschafft und ich bin mit 2:54:19 gut unter meinem Ziel von 4:10er Pace geblieben. Die Uhr für die von Ironman definierten 42.2km blieb nach 2:57:40 stehen und ich war im Ziel. Im Ziel, am Ziel meines Plans und als erster aller über der Ziellinie. ![]() Quelle: ERR.ee - Finish Line des Blog Posts Falls ihr mir auf Instagram folgt: Dort habe ich ein Video vom Zieleinlauf gepostet, welches mir die Veranstalter extra haben zukommen lassen. Und wie oft ich diese Drums jetzt schon gehört, die Funkensprüher leuchten und den Nebel die Szenerie für alle Zuschauer verdecken gesehen habe. Und wie oft ich mir das die nächsten Wochen, Monate, Jahre noch ansehen werde. Weil ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich als Amateur nochmal ein Rennen gewinnen werde. Da muss ich dann schon Cherry-Picking bei der Rennauswahl betreiben. Das Afterrace packe ich nach diesem bereits sehr langen Text in einen kurzen, weiteren Blog. Ich freue mich, auch jetzt zwei Wochen nach dem Rennen, immer noch, dass sich die lange Vorbereitung, die vielen Stunden auf Rolle, im Arsch-kalten See im Mai und die Winterkilometer durch den Schnee beim Laufen ausgezahlt haben. Aber das Finish übertrifft es dann doch nochmal mehr, als ich mir vor dem Rennen ausgemalt hatte. |
Klasse, und voll die Gute_Laune_Fotos :)
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So gut!!!
Gratulation und vielen Dank für den tollen Bericht. |
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Tolle Berichte und sehr schöne Fotos!
Danke dafür! :Blumen: |
Mega Bericht und cool, dass du deine Erfahrungen so mit uns Teilst! :Blumen:
Sind durch den Sieg irgendwelche Sponsoren auf dich aufmerksam geworden, die dich (in welcher Form auch immer) nun unterstützen möchten? Zitat:
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Wirklich Pro-Aktiv ist keine Marke auf mich zugekommen. Leider hat der Ironman Tallinn und ein Amateur-Sieg nicht die Medienaufmerksamkeit wie andere Events und Profi-Starts. Auch in unserer lokalen Zeitung hat es ein paar Tage (10) gedauert, bis ein Artikel neben Fußball und Eishockey erschienen ist. Zum Thema Pro oder nicht und Zukunft habe ich den Post schon verfasst und packe ich direkt hier als weitere Antwort darunter. Zitat:
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Warum keine Pro-Lizenz?
Aftermath aus Tallinn
Jetzt noch kurz zu meiner Performance nach dem Rennen: Ich kann Anna Kiesenhofer voll verstehen, wie schwer Ziel-Interviews und Medienanfragen sind. Und mittlerweile auch den ein oder anderen Fußballer. Denn das war wohl mit meinem schlechtesten Englisch in Gesprächen bisher. Mehr als Floskeln habe ich da – glaube ich – auch nicht um mich geworfen. Und das Ganze kann man wundervoll auf der Website von Ironman Estland, für jede/n die/den es interessiert, nochmal nachgesehen werden. ![]() Finishline Interviews: Kann ich noch üben So habe ich aber auch die Zeit bis zum zweiten Finisher rum gebracht bevor ich mit Schüttelfrost, blauen Lippen und sehr müden Beinen in den wirklich schönen Afterrace-Bereich gegangen bin. Es war von Anfang bis Ende der fast perfekte Tag. An der ein oder anderen Stelle kann es besser Laufen, aber wir haben in der Vorbereitung sehr viel richtig gemacht. Am Renntag lief die Vorbereitung und die Arbeit und die vielen Stunden an Training zusammen und die Wundertüte Laufen hat gehalten, was sie im Training angedeutet, aber nie versprochen hat. Im Ziel floss die ein oder andere Träne die im Regen und unter der tropfenden Cap aber sicher untergegangen ist. ![]() Und was kommt jetzt Und wie geht es jetzt weiter? Ich werde beruflich im Herbst eine coole Neuausrichtung haben und deshalb weiter auf meinem Amateurstatus bleiben. Viele haben gesagt, dass ich das Potential zum Profi habe. Aber ich mache das in der Arbeit auch sehr gerne und habe jetzt Zeit in mein Humankapital für eine Zukunft nach dem Sport zu investieren. Wenn ich da eine Grundlage habe, die es mir ohne Sorgen erlaubt Profi zu werden, dann werde ich mich dem Thema widmen und meine Chancen bewerten. Denn das mache ich auch mit den Prozessen in der Firma und darin werde ich auch weiterhin noch tiefer arbeiten. Entsprechend habe ich meinen geregelten Arbeitstag und daneben das sehr ambitionierte und dieses Jahr auch erfolgreiche Hobby. Ich will mir mit dem Sieg dennoch die ein oder andere Tür öffnen, welche vorher verschlossen war. Hoffentlich kann ich da im Laufe des Jahres noch das ein oder andere handfeste Ergebnis zeigen. Ansonsten bleibt mein Blog erhalten. Ich tausche mich super gerne hier über den Nerdy-Stuff aus und freue mich sehr, dass ihr so fleißig mitlest, gratuliert habt und hoffe darauf, dass ihr mich auch in Zukunft als „professionellen“ Amateur begleitet. |
Zitat:
Berücksichtige aber deine Streckenverhältnisse bzw Wetterverhältnisse. Der Philipp hatte Top Bedingungen. |
Vielen Dank fürs Mitnehmen :Danke:
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Auch von mir vielen Dank fürs teilen:Blumen:
Es macht richtig gute Laune hier mit zu lesen. |
Danke für die schnelle Antwort :cool:
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Sympathischer, bodenständiger, zugänglicher und menschlicher Athlet, vielen Dank für die Telefonate und den Austausch per WhatsApp, deine Ausrichtung finde ich klasse. Weiterhin viel Spaß und bleib gesund:Blumen: Holger
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One last dance
Eigentlich sollte ich doch schon im Mai in Ingolstadt unterwegs sein. Mein Saisonauftakt wäre das geworden. Aber die Verschiebungsgründe sind allen bekannt. Also war dann der Auftakt mein Ausstand aus der 2021ger Saison. Ein letzter Tanz auf der Triathlon-Bühne für mich in dieser unglaublich geilen Saison.
Zurück zum Anfang Mein erster Triathlon, 2015, eine spontane Olympische Distanz fand auch in Ingolstadt statt. Damals war ich noch gut wild unterwegs und sehr grün hinter den Ohren. Sechs Jahre später und bei meinem dritten Start in der Stadt meiner Studienzeit habe ich mich das erste mal auf die Mitteldistanz hier gewagt. Baggersee, Wechselzone und die Straßen aus Ingolstadt heraus kannte ich somit bereits. Nur die neue Radstrecke musste ich mir doch am Tag vorher einmal ansehen. Normal fahre ich 30 Minuten und laufe 20 am Tag vor einem Rennen als Ritual. Mit einem kleinen Schlenker auf die Rennstrecke habe ich mir die Feldwege noch angesehen. Es war kurviger und etwas welliger als erwartet. Dennoch mit dem Stück aus Ingolstadt bis zur "Runde" super flach und extrem schnell. Ein trügerisch schöner Morgen Am Renntag war ich geplant früh in der Wechselzone und habe mein Rad auch erst am Sonntag eingechecked. Nachdem die Wiese doch etwas feucht und ein wenig Regen am Samstag gefallen war, auch die richtige Entscheidung. Die Überlegung bis zum Rennmorgen war - nach meiner Erfahrung aus Tallinn mit den zwei Rad-Klo-Stopps - wie viel ich auf dem Rad mitnehmen an flüssiger Nahrung. Am Ende war es ein Kompromiss aus 2 Flaschen und 4 Gels. Gewicht spielte zum Glück keine zu große Rolle, so dass ich einfach aufladen konnte. Zwar hat der Wetterbericht nur 22 Grad während unserer Rennzeit vorhergesagt, aber am Ende war es doch besser beide Flaschen und die Gels dabei zu haben. Denn wie die Bilder zeigen werden: Bei 22 Grad und Wolken ist es nicht geblieben. 1, 2, Risiko Bei einem Tanz in einem bestimmten Stil ist man sich der Schritte bewusst. Mein Coach und ich waren uns diesmal sicher, dass wir etwas mehr Risiko gehen wollen und schauen was geht. Das führte schnell dazu, dass ich beim Schwimmen die zweite 3er Gruppe angeführt habe. Denn das Risiko beim Schwimmen hat sich nur 10m lang ausgezahlt. ![]() @stefandietze_ Ich hatte zwar als einer der ersten die Nase im Wasser, aber auch schnell die Beine von Sebi Mahr wieder verloren. Auf dem Bild bin ich von den "Hechtenden" der linke. Da Sebi wirklich Schwimmen kann war der Risiko-Versuch hier einmal dran zu bleiben. Das war nix. Zu schnell los und dann dadurch dicke Arme gehabt. Vielleicht hätte ich es geschafft in der Gruppe um Zugpferd Sven Poller (und Tobias und Niklas) mitzuschwimmen, wenn ich weniger Risiko gegangen wäre. So bin ich mit Lukas Krämer aus dem Wasser gekommen. Eigentlich wollte ich doch vor ihm aus dem Wasser sein, so dass er mich auf der Radstrecke erst aufholt. Das heißt schneller Wechsel und hart anfahren auf dem Rad. Die Gruppe vor mir habe ich gerade weglaufen sehen als ich zu den Radständern gekommen bin. Soweit in Ordnung, nicht zu viel nach vorne "verloren". Die schnellste T1 Zeit schiebe ich mal auf die Übung aus dem Ligarennen am Wochenende vorher. Also hat der kurz gefasste Plan gut geklappt. Einfach mal hinterher Drücken Auf den ersten Metern der Radstrecke habe ich den Zug vorne noch wegfliegen sehen. Hin und wieder bis zum Kreisverkehr am Ende von Ingolstadt blitzen die drei Räder auf. Wie ich im Nachgang erfahren habe, hatte es aber einen guten Grund warum ich nicht näher ran gekommen bin. Sven hat einfach mit über 330 Watt die ersten Kilometer weggedrückt. Da bin ich mit meinen 300 doch schon auf den ersten Kilometern deutlich abgefallen. ![]() Wieder @stefandietze_ Bis zum ersten 180 Grad Wendepunkt war es auch eine einsame Angelegenheit. Ich konnte zwar meinen Kumpel Niklas aus der ersten Gruppe aufholen und überholen, aber nach vorne wurde der Abstand größer. An der Wende hatte ich mindesten schon 90 Sekunden auf der Uhr. Die Gruppe vorne war zusammengefahren und ich hing zwischen der ersten 3er Gruppe und einer kleinen 2 bis 5 starken Gruppe in der Mitte. Bis zum Wendepunkt habe ich versucht meinen hohen Puls vom Schwimmen mehr und mehr runter zu bekommen und das Risiko auf meine Watt und nicht das Rennen vorne zu fokussieren. Denn wenn ich zur ersten Gruppe vor gedrückt wäre, dann wäre der Ofen nach dem Radfahren aus gewesen. So habe ich die Wattvorgaben wieder in wieder in meinen Kopf geholt und versucht nicht zu sehr davon nach oben abzuweichen. Am zweiten Wendepunkt, dem Kreisverkehr bei Ingolstadt, an dem Stefan dieses Foto aufgenommen hat, war ich 1:50min hinter der Spitzengruppe. Tobias und Sebi hatten Roth in den Beinen und Sven ist auf dem Rad stärker als beim Laufen, aber viel mehr Vorsprung sollte es doch nicht werden. Ergebnis dieser Überlegung: Aus dem Rahmen etwas nach oben Springen, die Oberschenkel etwas mehr brennen lassen und statt geplanter 300 Watt mal ein paar Kilometer 310-315 treten. Mental war das drin, aber die Beine haben gesagt, dass es so nicht die restliche Strecke funktionieren wird. Alleine bis und aus T2 Zwar kam kurz ein Staffelradfahrer in der zweiten Runde an mir vorbei, aber nach einem kurzen Intermezzo war ich auch wieder aus der Windschatten-Legalen Box raus. Das Manöver zu Beginn und die kurze mentale Auffrischung nicht alleine zu fahren haben aber Früchte getragen. Mein Abstand auf die Gruppe ist gleich geblieben. Zumindest am Wendepunkt habe ich sie an der gleichen Stelle gesehen. Erster Erfolg der die Beine direkt etwas leichter gemacht hat. Aber es waren immer noch 15 Kilometer bis zurück in die Wechselzone. Auch dort waren es nur ein paar Helfer und ich. Der zweite Wechsel war etwas langsamer, da ich nicht, wie in Estland, meine Gelflasche vergessen durfte. Etwas fokussierter und kontrollierter bin ich durch T2. Auf die Laufstrecke und im Kopf noch die letzte Aussage mit 1:45 Abstand nach vorne. ![]() Nochmal @stefandietze_ Sehr einsam war es auch um den Baggersee herum. Dadurch das der Triathlon mehr in die Stadt verlegt werden soll, waren keine Zuschauer auf den 4 Kilometern um den See. Einen kurzen Blick auf das Führungsrad und die ersten beiden habe ich erhascht, aber bis Kilometer 5 war es ein einsamer Start. Mache ich Zeit gut oder bleibt es gleich? Erst ab dem Ziel habe ich erfahren, dass ich knapp 10sek pro KM auf Tobias Heining (Führte zu dem Zeitpunkt) gut mache. Wenig später war eine wundervoll motivierende Perlenkette vor mir. Wie mental ist ein Rennen an der Spitze Für den Kopf waren die Infos vom Streckenrand und dann der Blick auf die 500m vor mir auf dem Weg in die Stadt perfekt. Ich konnte genau sehen, dass ich zuerst auf das Podium, dann auf den Überradler des Tages und dann auf Tobi aufgeholt habe. Jeden Kilometer war es ein Platz weiter vorne. Bis zu Kilometer 9 bei dem ich endlich die Führung übernommen habe. Wundervoll. So kann es weiter gehen. Bis Simon passierte: Genau 50m nachdem ich vorne war kam der Kommentar "Das war ganz schön Arbeit" von hinten und weitere 50m war meine Zeit an der Spitze vorbei. What a bummer. Und das zeigte sich dann auch relativ schnell bei meinen Splits. Die Beine wurden schwerer und die Saison lief dem Ende entgegen. Noch 10km Kampf, mehr als am Walchsee und in Estland, bis zum Ziel. Das ich 10 Sekunden pro KM aufhole beflügelt. Das hinter mir jemand 15 Sekunden auf mich aufholt und mich dann überholt ohne Abzukürzen (war ein Flüchtiger Gedanke, aber ein so schneller Läufer, der ist bestimmt richtig gelaufen) hat mich durchaus Mental etwas gebrochen. Die ersten 5km in 18:00, die zweiten in 18:12, danach in 18:44 und die letzten 5km in 19.06. Der Ofen war dann aus. Nach hinten war relativ gut abgesichert und das Ziel der Saison 2021 kam immer näher. ![]() Auch @stefandietze_ Bayrischer Meister 2021 Das Ziel war dann direkt vor mir. Auf dem roten Teppich gab es einen Kuss für meine Freundin, ein paar Schritte zum Ziel und dann der Jubel über den Titel der gar nicht auf meinem Radar gewesen ist. "Und da kommt der bayrische Meister". Etwas erstaunt war ich kurz, aber das hatte ich auf die harte Strecke einfach verdrängt. Mir ging es um das Rennen als ganzes und da hatte ich nicht mehr dran gedacht. Umso mehr habe ich mich dann über Platz 2 und den ersten Platz auf der Ziellinie gefreut. Einmal kurz den Jan-Jubel ausgepackt und relativ schnell entschieden, dass ich sitzen muss. So geht mit zwei sehr erfolgreichen Mitteldistanzen, dem Rennen in Estland, viel Spaß in der Liga und neuen Bestzeiten auf Halbmarathon und Langdistanz die Saison zu Ende. Damit ist auch alles gesagt für dieses Jahr. Ich bin über glücklich mit all den Ergebnissen und werde jetzt Triathlon Triathlon sein lassen und mich dem ein oder anderen enspannteren Nachmittag und vor allem Wochenende widmen. Die Gedanken an die Saison 22 schiebe ich in eine Schublade und bringe Sie nach der Erholung wieder raus. Danke das ihr hier so fleißig mitlest und mich diese Saison begleitet habt. Ich trinke darauf einen. Schöne Off-Season: Tom ![]() Danke an meinen Star-Fotograf in Spe @stefandietze_ |
Klasse Leistung und toller Bericht! Herzlichen Glückwunsch und gute Erholung! :Blumen:
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Glückwunsch zu dieser tollen Leistung und einer herausragenden Saison!
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Zitat:
Das einzige was man da noch beifügen kann ist ein Dankeschön, dass du uns in Text und Bild daran teilhaben lässt. Weiter so, hau rein! |
Super. Herzlichen Glückwunsch, klasse Leistung und vielen Dank für das Teilhaben:Blumen:
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Top Leistung die du in dieser Saison abgeliefert hast. Da ich von Anfang an mitlesen, finde ich deine Entwicklung, deine Zielstrebigkeit und die daraus resultierenden Ergebnisse aber natürlich auch deine Berichte klasse 1+👍.
Genieße jetzt erst einmal deine Freizeit und erhol dich gut. Gruß Rolli |
GRATULATION, und vielen Dank für die tollen Berichte!
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