triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Bundestagswahl 2021 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48874)

aequitas 26.05.2021 09:38

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1603697)
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick

:(

Allerdings sollte man dann zusätzliche den Vergleich zu den letzten LTW bemühen. Sowohl AfD als auch CDU haben in der verlinkten Prognose Wähler verloren, während die anderen Parteien Wähler hinzugewinnen konnten. Es sieht zwar wirklich nicht schön aus, aber immerhin wurde das Potential der AfD gesenkt.

aequitas 26.05.2021 09:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1603719)
Mir ist aber auch bewußt, daß aus den weiter oben genannten Gründen der Aufwärtstrend der FDP auf jeden Fall begrenzt ist, z.B. durch den Anteil von Menschen, die sich überhaupt mehr mit Inhalten als mit Personen auseinandersetzen (das bei Wählern aller Parteien), und durch den Anteil Menschen, denen Individualismus über Kollektivismus geht, um nur ein paar Punkte zu nennen. Wenn sich Lindner keine persönlichen Skandale leistet, könnte eine Sättigung der FDP-Kurve ein besserer Indikator für Wähler für Liberale Inhalte sein, als die AfD-Kurve für Rechtsextreme oder die CDU-Kurve für Konservative. Dabei sind im letzten Jahr viele FDP-Wähler enttäuscht abgesprungen wegen einiger (von manchen als peinlich empfundenen) Anbiederungen von Lindner an den Zeitgeist.

Es gibt sicher einige Rechtslibertäre o.ä. in der FDP - die finden wahrlich so einiges peinlich. Allerdings "die Lindner-FDP" als den Kern des Liberalismus und FDP zu bezeichnen ist etwas absurd, gerade wenn man etwas weiter zurückschaut. Umweltschutz/Nachhaltigkeit und Einwanderung sind wichtige liberale Themen, die auch von fortschrittlichen Teilen der FDP erkannt werden. Glücklicherweise etablieren sich auch wieder mehr (sozial-)liberale in der Partei, sodass diese Themen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, da sie Kern von Freiheit sind, wie wir sie in Mitteleuropa kennen.

Ich bin wahrlich kein FDP-Wähler, sehe aber in ihnen durchaus einen potentiellen Koalitionspartner für zukunftsfähige Reformen. Die Wahrnehmung dieser Partei ist allerdings immer wieder zum Schmunzeln, wenn 68er-Linke wie qbz und konservative Rechte wie Schwarzfahrer sie entweder als "neoliberal" oder "sozialisitisch" bzw. "an den Zeitgeist angebiedert" bezeichnen.

Hafu 26.05.2021 09:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1603719)
... Wenn sich Lindner keine persönlichen Skandale leistet, ...

Apropos Skandale: Die Wahl des FDP-Politikers Kemmerich mit den Stimmen der AFD zum thüringischen Ministerpräsidenten ist ja jetzt schon über ein Jahr her und deshalb haben es viele FDP-Wähler wohl längst vergessen oder ihrer Partei verziehen.
Hoffentlich setzt Lindner seine innige und sehr befremdliche Freundschaft zum Honorarkonsul von Weißrussland, den zu küssen und zu umarmen er nichtmal in der Hochphase der Pandemie widerstehen konnte, nutzbringend dafür ein, die Freilassung des entführten Oppositionellen Protasewitsch zu erwirken.
Dafür würde sogar ich mal jemandem wie Lindner Beifall spenden und dann hätte das peinliche Anbiedern und Networken zur Einwerbung von Parteispenden auch mal was Gutes.




El Stupido 26.05.2021 09:52

:Blumen: @ HaFu

Schwarzfahrer 26.05.2021 09:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1603728)
Apropos Skandale. Hoffentlich setzt Lindner seine innige und sehr befremdliche Freundschaft zum Honorarkonsul von Weißrussland, den zu küssen und zu umarmen er nichtmal in der Hochphase der Pandemie widerstehen konnte, nutzbringend dafür ein, die Freilassung des entführten Oppositionellen Protasewitsch zu erwirken.

Ja, das wäre zu wünschen - wenn auch leider weder Linder in Deutschland noch vermutlich ein Honorarkonsul in Weissrussland besonders viel politisches Gewicht haben dürften.
Ansonsten ist leider die mangelnde kritische Distanz von Politikern zu unappetitlichen Protagonisten aus verschiedenen Ländern nichts ungewöhnliches. Als Politiker kann man wohl (besonders in der Außenpolitik) keine rein moralischen Maßstäbe ansetzen, oder hat zumindest andere Skalen, als die reine Moraltheorie erwarten lässt - sonst hätte nicht die Deutsche Regierung schon in den 70-ern Geschäfte mit Ceausescu gemacht, Strauss die Colonia Dignidad besucht, die Franzosen Gaddafi hoffiert, vom Umgang mit dem Iran oder der Hamas ganz zu schweigen.

keko# 26.05.2021 13:27

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1603697)
Vor der Bundestagswahl ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.

Dort Umfragen zu Folge die AfD mit 26% derzeit stärkste Kraft:

klick

:(

Wundert dich das? U. a die Folgen von Corona werden dafür sorgen, dass Spannungen in der Gesellschaft zunehmen und Extremismus in unsere Gesellschaft fest verankert sein wird. Andere europäische Länder kennen das längst. Deutschland steht vor der Herausforderung von Hass und Rassimus.

qbz 26.05.2021 13:47

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1603727)
........
Die Wahrnehmung dieser Partei ist allerdings immer wieder zum Schmunzeln, wenn 68er-Linke wie qbz und konservative Rechte wie Schwarzfahrer sie entweder als "neoliberal" oder "sozialisitisch" bzw. "an den Zeitgeist angebiedert" bezeichnen.

Zwei Fragen zum Schmunzeln: :)
Zitat:

Neoliberalismus (altgriechisch νέος neos, deutsch ‚neu‘ und lateinisch liberalis ‚freiheitlich‘) bezeichnet eine Neubelebung wirtschaftsliberaler Ideen im 20. Jahrhundert. Wie der Klassische Liberalismus strebt er eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung an, lehnt jedoch staatliche Eingriffe in die Wirtschaft nicht ganz ab, sondern will sie auf ein Minimum beschränken.[1] Neben der Freiburger und Österreichischen Schule ist die Chicagoer Schule zudem von zentraler Bedeutung sowie die damit praktizierte Wirtschaftspolitik der Deregulierung, Privatisierung, Reduktion der Bürokratie und Durchsetzung des Freihandels.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

1. Frage: Welche Partei im Bundestag kommt dieser Definition von Wirtschaftspolitik und Staat in ihrem Parteiprogramm und Politik am nächsten? Hilfestellung gäbe auch ein Wahlomat dazu?
2. Frage: Was hat 68 und Linke mit der Antwort auf Frage 1 zu tun?

Ausserdem hilfreich für die Fragen ;-) und empfehlenswert zu lesen, die FAZ zur FDP 2013: FDP: Das Elend der deutschen Neoliberalen. Nach dem Rauswurf aus dem Parlament ergoss sich viel Hass und Häme über die FDP. Woher kommt das? Der Grund liegt mehr als dreißig Jahre zurück: Damals sind die Liberalen neoliberal geworden. Autor: Ehemaliger Leiter der Wirtschaftsredaktion der FAZ, Robert Hank. Ausgezeichnet mit der Hayek Medaille.

El Stupido 26.05.2021 14:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1603811)
Wundert dich das? U. a die Folgen von Corona werden dafür sorgen, dass Spannungen in der Gesellschaft zunehmen und Extremismus in unsere Gesellschaft fest verankert sein wird. Andere europäische Länder kennen das längst. Deutschland steht vor der Herausforderung von Hass und Rassimus.

Nein, es wundert mich nicht.
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.
Auch ohne Corona würden es gewisse Kräfte schaffen, weiter an der Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten.

Und gegen die von dir genannte Herausforderung (ich würde es eher Bedrohung nennen) von Hass und Rassismus zählt nur ein unmissvertändliches NEIN von allen einzelnen.
Nicht Parteien zu wählen die mit gutem Recht als politischer Arm des Rechtsterrorismus bezeichnet werden dürfen wäre da ein guter Anfang.

NBer 26.05.2021 14:23

Ja, die AFD ist stark im Osten, bei uns im MV bei der letzten Umfrage mit 17%, drittstärkste Kraft. Allerdings...wie woanders auch, würde das einen Verlust von 4% zur letzten Wahl bedeuten.
Auch bei den beiden bisher stattgefundenen Landtagswahlen in diesem Jahr war die AFD prozentual der größte Verlierer.

aequitas 07.06.2021 07:27

Da hier vor ein paar Seiten die Umweltpolitik diskutiert wurde:

Der Klima-Wahlkampf hat ein kontroverses Thema: Wie weit sollen Benzinpreise und Heizkosten steigen? Und wie können die Bürger am besten entlastet werden?

Die besten Noten bekommen die Konzepte von Grünen und FDP

Schlafschaf 07.06.2021 08:08

In deinem link steht zwei mal https, reparier mal :)

Schwarzfahrer 07.06.2021 08:45

Sieht niemand einen Bezug der gestrigen Wahlen in Sachsen-Anhalt zur Bundestagswahl?

Ich finde es erstaunlich, daß trotz der Wählerbeschimpfung seitens des Ostbeauftragten die Wahlbeteiligung auf für Sachsen-Anhalt hohem Niveau von 60 % gelandet ist (was ich allerdings grundsätzlich für erschreckend niedrig halte), und daß die AfD gar nicht so viele Proteststimmen abbekommen hat, wie ich nach den Sprüchen von Wanderwitz befürchtet hätte.

Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Hafu 07.06.2021 09:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1605471)
...wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen,...

Die Grünen sind für dich im Jahr 2021 eine linke Partei?

Für diese Perspektive muss man aber schon sehr weit rechts stehen.:Huhu:

(Die CEOs deutscher Unternehmen würde ich jetzt auch nicht unbedingt im "linken Lager verorten. Auch die sicherheitspolitischen Positionen der Grünen ebenso wie ihre Haltung zu Russland ist schwer vereinbar mit linker Programmatik)

keko# 07.06.2021 09:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1605471)
...
Ich bin auch gespannt wie sich die drei eher linken Parteien (Linke, SPD, Grüne) bis Herbst machen, nachdem sie gestern immerhin jeden fünften Sitz verloren haben, und zusammen gerade auf 30 % der Stimmen kamen. Ist es wirklich realistisch, daß sie zusammen zwei Kanzlerkandidaten aufstellen? Es scheint mir zunehmend erkennbar, daß eine Mehrheit der Wähler wohl weniger Angst vorm Rechts- als vom Linksruck hat.

Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden. Die Menschen werden ihren Urlaub genossen haben, die 4. Welle ist noch nicht da.
Ich gehe weiterhin von Schwarz-Grün aus mit Laschet als Kanzler und Baerbock Vize. Möglicherweise wäre das langfristig sogar ein Gewinn für die SPD, um sich neu zu positionieren. Ich persönlich würde die SPD in der Opposition befürworten und hoffe, dass sie richtig "rausfliegt".

sabine-g 07.06.2021 09:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1605484)
Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden.

nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Schlafschaf 07.06.2021 10:45

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605486)
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Denke ich auch. Das ist dieses Jahr wahrscheinlich wirklich bei vielen nicht mehr so auf dem Radar, weil er Sommer bisher ja wirklich auf sich warten lässt. So einige Unentschlossene werden das Thema wohl erst mal abgehakt haben.

Mein geliebter Trainingsraum und der komplette Rest des Kellers standen am Samstag übrigens voll Wasser dank Jahrhunderstarkregen in meinem Ort. :(

El Stupido 07.06.2021 11:01

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605486)
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Gestern in der ARD - "Berliner Runde" - war unter anderem AfD-Baumann vertreten.
Er wurde gezielt auf die Klimakrise angesprochen, dass die AfD diese ja leugne etc.
Zu bester Sendezeit durfte er seine Ansichten / die der AfD präsentieren. Von wegen, dass nur 2% weltweit auf Deutschland zurückgingen während China wöchentlich neue Kraftwerke baue. In der Welt würde man uns auslachen für unsere Bemühungen etc.

Mindestens mal die Wähler*innen der AfD sind zu blöd um die Ursache und die Dringlichkeit zu verstehen.

Schwarzfahrer 07.06.2021 11:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1605484)
Bundesweit wird im Herbst wohl "der Klimawandel" ein Schwergewicht werden.

Das kann medial der Fall sein, da die Medienschaffenden dies als hohe Priorität ansehen. Ich bezweifle aber, daß dies für einen Großteil der Wähler gilt, die dürften andere Sorgen höher bewerten, z.B. wirtschaftliche Lage nach den durch die Corona-Maßnahmen verursachten Schäden, steigende Energiekosten, Bildung, Stabilität der Lebensumstände, Europapolitik und Migration, u.a.m. Wer diese Themen mit glaubwürdigen Antworten aufgreift, hat gute Chancen, auch gut abzuschneiden, glaube ich. Ich hoffe, daß nicht all diese Themen unter der Angst vorm Klimawandel und Corona begraben werden.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1605484)
Ich gehe weiterhin von Schwarz-Grün aus mit Laschet als Kanzler und Baerbock Vize. Möglicherweise wäre das langfristig sogar ein Gewinn für die SPD, um sich neu zu positionieren. Ich persönlich würde die SPD in der Opposition befürworten und hoffe, dass sie richtig "rausfliegt".

Die SPD dürfte kaum noch die Kurve kriegen. Sogar die FDP könnte an ihr vorbeiziehen, so wie sie ihren Stimmenanteil stetig ausbauen (wenn doch sogar aequitas hier langsam zum Liberalen mutiert...:Cheese: )
Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605073)
[Diese Pandemie macht aus mir immer mehr einen Liberalen, denn dieser ständige Paternalismus ist ja kaum auszuhalten.]


Nepumuk 07.06.2021 11:42

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605486)
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Davon muss man leider ausgehen. 60% der Wähler in Sachsen-Anhalt haben nach Vogel-Strauß-Taktik gewählt. Man macht einfach die Augen vor den Problemen zu und hofft, dass es nicht so schlimm kommt. Aber solange es genug billiges Fleisch und billigen Sprit gibt, ist für die meisten Wähler wohl alles in Ordnung. Wirklich traurig.

sabine-g 07.06.2021 11:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1605498)
Sogar die FDP könnte an ihr vorbeiziehen, so wie sie ihren Stimmenanteil stetig ausbauen

Auch sehr blöd.
Die FDP ist leider ne echte Zukunftsbremse.

NBer 07.06.2021 12:00

Der rechte Rand fantasiert jetzt seit gut einem Jahr in den sozialen Medien über "Revolution" und "Quittung für Coronamaßnahmen" usw usf.
Was sich ganz nüchtern feststellen lässt...bei allen 3 in 2021 stattgefundenen Landtagswahlen hat die AFD Prozentpunkte verloren. Zwei mal mit den größten Verlusten, einmal mit den zweitgrößten.
So viel zum Abbild der sozialen Medien und der wirklichen öffentlichen Meinung.

aequitas 07.06.2021 12:25

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605506)
Auch sehr blöd.
Die FDP ist leider ne echte Zukunftsbremse.

Stimmt, die einzige Partei mit einem sinnvollen Rentenkonzept. Absolute Zukunftsbremse. Bzgl. Klima sieht den verlinkten Artikel des Spiegels.

Die wirklichen Bremser sitzen in der Union und die werden wohl wieder die Regierung stellen - gemeinsam mit Grünen und ggf. FDP. Das wird leider nicht für die notwendigen Reformen sorgen.

Eine Ampel mit starken Grünen und FDP wäre mein Wunsch. Auch von der SPD erwarte ich nicht allzu viele sinnvolle Reformen, aber traue ihr mehr zu als der CDU.

NBer 07.06.2021 12:31

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605513)
Stimmt, die einzige Partei mit einem sinnvollen Rentenkonzept. Absolute Zukunftsbremse......

Nun hat Rente ja nur bedingt etwas mit Zukunft zu tun. Da geht es doch eher um Bestandsverwaltung.

aequitas 07.06.2021 12:41

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1605514)
Nun hat Rente ja nur bedingt etwas mit Zukunft zu tun. Da geht es doch eher um Bestandsverwaltung.

Der Kommentar kann natürlich nur von einem Rentner oder bald Rentner kommen.

Das aktuelle Rentensystem ist desaströs und nicht mehr tragbar - ergo zukunftsunfähig. Rente ist ein sehr wichtiges Zukunftsthema. Hier besteht dringender Reformbedarf. Den erfüllt als einzige Partei die FDP.

ricofino 07.06.2021 12:53

Das Rentenkonzept der FDP kenne ich zwar nicht, aber ein Vorbild könnte das österreichische sein. Und wenn dann noch alle Landtags und Bundestagsabgeordneten einzahlen wäre schon geholfen.

NBer 07.06.2021 12:54

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605516)
..... ist ein sehr wichtiges Zukunftsthema. Hier besteht dringender Reformbedarf. ....

Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.

aequitas 07.06.2021 13:14

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1605521)
Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.

Natürlich wird das fast niemand sagen. Aber es betrifft die Jugend unmittelbar.

Als Zukunftsthema wird jedoch vielleicht der demographische Wandel genannt und damit ist dann auch die Rente gemeint. Von Realpolitik verstehen doch die wenigsten etwas. „Auf der Straße“ da geht es um Umwelt und Gerechtigkeit, aber wie das realpolitischen umzusetzen ist, dazu fehlen die Ideen und daneben gibt es weitere dringende Themen.

[Klima ist selbstverständlich ein wichtiges Thema und da glaube ich, dass eine Zusammenarbeit aus Grünen und FDP sehr zukunftsfähig sein kann.]

sabine-g 07.06.2021 13:17

na ja.
Keine Ahnung ob die Jugend JETZT über die Rente nachdenkt.
Ich bin mir sicher dass sie über das Klima nachdenkt.
Ohne hier Lösungen zu haben braucht man an die Rente keinen Gedanken zu verschwenden.

Schwarzfahrer 07.06.2021 13:21

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1605493)
......Klimakrise .... In der Welt würde man uns auslachen für unsere Bemühungen etc...

Ja, das kann schon mal vorkommen, z.B. The economist 2014:
oder IEEE spectrum 2020:
Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1605521)
Das ein Reformbedarf besteht ist ja gar nicht strittig. Für mich ist nur das Wort "Zukunftsthema" anders besetzt. Frage mal auf der Straße Leute welche 10 Zukunftsthemen ihnen einfallen. Da wird niemand "Rente" sagen.

Ja, weil wohl immer noch viele von Blüm eingelullt glauben, "Die Rente ist sicher". Tatsache ist, daß ein steigender Anteil von Wählern Rentner sind und sein werden, und die Belastung der jüngeren durch Einzahlung in die Rentenkasse für diese Älteren massiv ansteigen wird, wenn man nichts ändert. Das wird in deutlich näherer Zukunft deutlich existenziellere Probleme bereiten für die Menschen in diesem Land, als jedes Klimawandelszenario.
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605528)
na ja.
Keine Ahnung ob die Jugend JETZT über die Rente nachdenkt.

wird sie zwangsläufig, sobald sie in Arbeit kommt, und merkt, welche Summen vom Gehalt für die Rente der aktuellen Rentner abgehen...

Hafu 07.06.2021 13:26

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605486)
...
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

:Blumen:

Komplett von der Hand zu weisen ist das nicht, aber ich hege noch eine gewisse Hoffnung, dass die Mehrheit der Wähler doch nicht so einfach gestrickt ist, dass sie auf die von Union und Bildzeitung seit einigen Wochen gefahrenen Angst- und Diffamierungskampagnen hereinfällt.

Mir ist es unglaublich egal, ob Frau Baerbock ihr Grundstudium in Hamburg mit Vordiplom oder Bachelor abgeschlossen hat, ob sie im German Marshall Fund als "Alumni" oder "Leadership member" geführt wird und ob sie ab 2005 oder erst 2006 in ihrem ersten Job Büroleiterin einer Europaabgeordneten war.

Der Großteil der Boulevardpresse sowie den konservativen Springer-Ablegern wie Welt scheinen diese Nebensächlichkeiten aber weitaus wichtiger zu sein als das immer noch komplett fehlende Wahlprogramm der Union, der drohende Klimawandel oder auch die strukturelle Korruptionsproblematik der Union.

keko# 07.06.2021 14:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1605498)
Das kann medial der Fall sein, da die Medienschaffenden dies als hohe Priorität ansehen. Ich bezweifle aber, daß dies für einen Großteil der Wähler gilt, die dürften andere Sorgen höher bewerten, z.B. wirtschaftliche Lage nach den durch die Corona-Maßnahmen verursachten Schäden, steigende Energiekosten, Bildung, Stabilität der Lebensumstände, Europapolitik und Migration, u.a.m. Wer diese Themen mit glaubwürdigen Antworten aufgreift, hat gute Chancen, auch gut abzuschneiden, glaube ich. Ich hoffe, daß nicht all diese Themen unter der Angst vorm Klimawandel und Corona begraben werden....

Zumindest für DE glaube ich, dass man die wirtschaftlichen Folgen von Corona auch nach der Wahl weiterhin mit viel Geld bekämpfen wird. Das Corona-Problem selbst wird wohl etwas abflachen und der Klimawandel wieder an Bedeutung gewinnen, ebenso die Migrationsproblematik, die ja während Corona nicht verschwunden ist, sondern sich der Migrationsdruck aus den armen Ländern noch verstärken wird. DE wird wohl mit ähnlichen Verteilungskämpfen und gesellschaftlichen Problemen zu tun haben, wie wir das aus manchen europäischen Ländern kennen. Ebenso werden wir mit der AfD wohl eine rechte Partei haben, die sich etabliert: verwundert konnte ich feststellen, dass sich der eine oder andere gar freut, dass die AfD "nur" die zweitstärkste Kraft geblieben ist. Das muss man sich mal vorstellen... :(

qbz 07.06.2021 14:21

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605527)
.......
Als Zukunftsthema wird jedoch vielleicht der demographische Wandel genannt und damit ist dann auch die Rente gemeint. Von Realpolitik verstehen doch die wenigsten etwas. „Auf der Straße“ da geht es um Umwelt und Gerechtigkeit, aber wie das realpolitischen umzusetzen ist, dazu fehlen die Ideen und daneben gibt es weitere dringende Themen.
.....

Natürlich wird die Arbeitsproduktivität in den nächsten Jahrzehnten immens steigen. Das unterschlagen alle, welche ganz im Sinne der Interessen der Versicherungswirtschaft und der Investmentbanker eine gesetzliche Aktienrente fordern, einen Booster für den Aktienmarkt, und in Wiederholungsschleifen mit unsicheren Demografieprognosen Ängste verbreiten, um das jetzige bewährte Umlageverfahren zu schwächen, was SPD und Grüne schon mit der Einführung von Riester begonnen haben. Ausserdem: Bis heute sank die Bevölkerungszahl in DE nicht, weil es eine stetige, auch von der Wirtschaft gewünschte Zuwanderung aus der EU-Ländern und von ausserhalb gibt.

Eine gemeinsame Rentenversicherung für alle, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen sowie eine solidarische Mindestrente von 1200.- Euro, was die FDP beides ablehnt, ist die Realpolitik für die Mehrheit der Menschen und halt keine interessengebundene Klientelpolitik.

Hafu 07.06.2021 14:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1605536)
...
Eine gemeinsame Rentenversicherung für alle, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen sowie eine solidarische Mindestrente von 1200.- Euro, was die FDP beides ablehnt, ist die Realpolitik für die Mehrheit der Menschen und halt keine interessengebundene Klientelpolitik.

Meine Frau wird als Lehrerin eine (ziemlich hohe) Pension bekommen und ich zahle seit ich arbeite in die "Arzteversorgung" statt in die "Deutsche Rentenversicherung" ein.
Die Ärzteversorgung ist ein rein kapitalgedecktes Rentensystem, bei dem meine Beiträge am Kapitalmarkt angelegt werden und ich sie dann, je nach erzielter Rendite 40 Jahre später zurückbekomme. Meine Höhe der Rente hängt stark von der zukünftigen Entwicklung des Aktienmarktes und dem Zinsniveau ab. In meinen jährlichen Rentenprognosen wird deshalb immer nur ein "unteres und oberes Niveau der späteren Rentenbezüge angegeben, je nach weiterer Entwicklung des Kapitalmarktes.

Es ist ziemlich genau das System, das der FDP für alle Deutsche vorschwebt und obwohl ich persönlich davon profitiere, halte ich es als Modell für ganz Deutschland verkehrt.
Ein Rentensystem wie in Österreich (oder Schweiz) , in das wirklich alle einzahlen müssen (auch die Gutverdiener und die Beamten) ist besser als Grundabsicherung für die Gesellschaft. Wer will kann dann gerne noch zusätzlich eine ergänzende Altersvorsorge am Kapitalmarkt betreiben.

Einzelne Versorgungswerke für bestimmte Berufsgruppen (außer Ärzten und Apotheker haben auch Anwälte ihre separate berufsständische Versorgung) ist letztlich Rosinenpickerei.

aequitas 07.06.2021 14:41

Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder. Aber statt sich mit notwendigen Reformen, der Zukunft und anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, verharrt man in seinem ideologischen Nest wie qbz und die ganz Partei Die Linke.

Thomas1987 07.06.2021 14:44

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605486)
nein, leider nicht.
Die Leute sind einfach zu blöd zu verstehen dass die Zeit drängt und keiner will dafür freiwillig was machen - und noch weniger was dafür bezahlen.
Die Leute werden erst aufwachen wenn ihnen das Wasser im Keller steht und kein Wasser mehr da ist.

Darf ich Fragen wieviele hunderte wissenschaftlicher Studien Sie zum Thema Klima, Klimageschichte, Strahlungslehre, Thermodynamik, ... bereits gelesen haben?

sabine-g 07.06.2021 14:46

Zitat:

Zitat von Thomas1987 (Beitrag 1605539)
Darf ich Fragen wieviele hunderte wissenschaftlicher Studien Sie zum Thema Klima, Klimageschichte, Strahlungslehre, Thermodynamik, ... bereits gelesen haben?

Klar dürfen Sie das fragen, ich habe aber keine Lust Ihnen das zu beantworten, Ihre bisherigen Beträge haben Sie leider völlig disqualifiziert.

Thomas1987 07.06.2021 14:52

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605541)
Klar dürfen Sie das fragen, ich habe aber keine Lust Ihnen das zu beantworten, Ihre bisherigen Beträge haben Sie leider völlig disqualifiziert.

Aha, alles klar. Keine weiteren Fragen.

qbz 07.06.2021 15:55

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605538)
Was sollte daran für Deutschland verkehrt sein, wenn du davon profitierst? Es geht doch nicht darum alle Beitrage am Kapitalmarkt anzulegen, jedoch einen bestimmten Teil davon, damit letztlich alle von der Produktivität profitieren. Schweden und Norwegen machen ganz gut vor wie das funktionieren kann - das sind doch sonst die Vorbilder. Aber statt sich mit notwendigen Reformen, der Zukunft und anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, verharrt man in seinem ideologischen Nest wie qbz und die ganz Partei Die Linke.

In diesem Nest befinden sich noch: "Im Jahr 2019 waren 84,6 % der Erwerbspersonen in Deutschland gesetzlich rentenversichert. Der Großteil der Versicherten war 2019 in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert (80,9 %)....... 15,4 % nicht gesetzlich versichert, vorwiegend Beamte."

Thomas1987 07.06.2021 16:15

Am einfachsten wäre es das Rentensystem komplett aus Steuern zu finanzieren. Und zwar eine einheitliche Grundrente, Einkommensunabhängig. Beispielsweise über Umsatz/ Mehrwertsteuer. Die Rentenversicherungsbeiträge entfielen dafür komplett. Wer sich die Rente erhöhen möchte kann dies über Kapitalgedeckte Anlageformen tun. Unabhängig von de Art des Systems stehen die Sozialversicherungen ab 2027 aber ohnehin vor einem nicht lösbaren Problem aufgrund der Verrentung der Babyboomer. Mehr als eine steuergedeckte Grundsicherung lässt sich dann staatlich ohnehin nicht mehr organisieren. Und auch nur dann, wenn praktisch alle anderen staatlichen Subventionen entfallen. Die dort eingesparten Gelder sind nötig um das Sozialversicherungssystem aufrecht zu erhalten. Das ist eine mathematische Gewissheit und wird von der Politik dennoch völlig ignoriert.

merz 07.06.2021 16:19

Sorry paywall, aber ein Knaller - Prognose : 2050 geht die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rente (jetzt etwa 25%) wenn uns nichts einfällt

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17375564.html

Ich mach mich mal auf die Suche nach der Prognosestudie :)

m.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:50 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.