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Duafüxin 10.03.2014 11:32

Zitat:

Zitat von Oliver99 (Beitrag 1017580)
+1 :Blumen:

joah, gibs mir

...ich und mein Körper...der muß doch kleinzukriegen sein...:Lachanfall:

Klein brauchen wir nicht mehr, sind wir schon mein Körper und ich :Cheese:

Nach weiteren zwei Wochen nur km sammeln und einem Ausflug in den Deister geht der Grundlagenbereich beim Laufen zu Ende.

Letzten Freitag war ich also nach der Arbeit im Deister. Ich hab alles was Trail ist rausgestrichen und bin nur WAB gelaufen, wenig spannend, aber ich brauchte mal einen Vergleich zu meinen Deisteranfängen.
Überraschenderweise konnte ich den ersten Anstieg hochlaufen, wo ich anfänglich meine Gehstrecken hatte. Diesmal konnte ich sie noch nicht mal mehr identifizieren.
Dadurch, dass der Bielstein DH weg fiel, mußte ich auf einer WAB runter, die recht steinig und an einigen Stellen etwas steiler war. Da kam mein rechter Fuß wieder an seine Grenzen. Eigentlich benimmt er sich ganz gut seit Wiedereinstieg, nur wenn ich anhalte und wieder anlaufe, fühlt sich das an als wenn kleine Knöchelchen quer sitzen würden und einige Schritte lauf ich erstmal in Schonhaltung.
Bergab mag er gar nicht und knickt schon mal weg, was insgesamt schon dazu führt, dass ich nur am bremsen bin, den Schwerpunkt nach hinten verlagern muss und das staucht natürlich in den Rücken und auch die HWS. Und das ist Sch**** und macht nicht richtig Spass.
Direkt danach gings die steile asphaltierte Strasse hoch, wo ich nicht laufen konnte, erst versagten die OS, dann die Achillessehnen. In flacheren Steigungen lief es wieder gut. Der letzte Knackpunkt war der Bierweg (Asphalt bergab). Ich war echt unsicher wegen des Fußes und hab auf steileren Stücken heftig bremsen müssen, auf flacherem Gefälle hab ich mal Speed versucht. Das ist das praktische, wenn man überall mit der Bahn hindengelt, da kann man so Endbeschleunigungen einbauen, die ein bisschen Spannung verbreiten. Ich hab richtig überzogen, hab mich aber auch vertan, ich dachte immer ich wär gleich unten, aber dann kam noch ne Kurve und noch eine und dann noch die 2 km im Flachen. Umziehen, Sprint zum Bahnhof hat grad noch hingehauen. Die Einheit hab ich bis Sonntag abend in den Oberschenkeln sitzen gehabt. Waren 21 km mit 600 hm, wobei die wenigen Steigungen die drin sind zwischen 10 und 20% liegen.
Die Runde ist ne nette Referenzrunde für Falkenstein und Zofingen. :Cheese:

Sechs Wochen Laufen sind um. Rein von der Geschwindigkeit her ist es ein Desaster. Noch nie war ich so langsam nach vergleichbarem Umfang (51, 65, 78 km).
Sonst war ich nach 3 Wochen immer auf meiner Grundgeschwindigkeit (5:15 - 5:20 min/km) die sich dann mit höherem Laufumfang immer recht schnell verbessert hat.
Ich kann nur "schnell" laufen, wenn ich auch viel laufe, so Sachen wie Grundlagenausdauer auf dem Rad und die fixen Sachen beim Laufen haben bei mir noch nie funktioniert.
Nun bin ich seit Ende August nicht mehr richtig bzw gar nicht mehr gelaufen. Vielleicht hängt das auch damit zusammen.
Irgendwie passt alles nicht zusammen. Die Koordination, die Luft, die Geschwindigkeit. Es geht immer hin noch vorwärts, aber so verdammt langsam. Und meine Sehne am Sprunggelenk (links) hält, auch nicht ganz unwichtig. Nur rechts der Mittelfuß zickt noch, aber Mittwoch ist mal wieder der Osteopath zugange, da kann er den Fuß auch gleich mitmachen.

Auf dem Rad hab ich meine Runden, die ich immer nach der Arbeit fahre. Da kann ich fast immer sagen, wann ich an welchem Punkt sein werde bei den unterschiedlichsten Wetterbedingungen.
Da hab ich nicht das Gefühl, dass ich sooo weit weg bin, von dem was im Dezember war. Da hab ich für die kürzeren Strandrennen versucht mich vorzubereiten und das Training war etwas kraftlastiger und ich hab viel mit hoher TF gemacht.
Im Moment versuche ich 2,5 Std draussen zu fahren. So lange macht der Nacken gut mit und die letzte halbe Stunde geh ich auf den Ergo und versuche möglichst hochfrequent zu treten, dh um die 110 - 120er TF. Das wird immer besser und ich merke auch, dass es draussen fluffiger wird.
Nun soll das Radfahren mehr in den Vordergrund, meine 2 x 3 Std Rad/Woche sollen das absolute Minimum sein. Je mehr desto besser. Intensive Sachen werde ich einstreuen, wenn ich merke, dass die Ampelsprints und EB gut klappen.
Bleibt nur noch die Frage, wie ich das mit dem Laufen mache. 50 - 60 km/Woche müssen mindestens sein, um das bisschen zu halten was grad da ist. Und da halt die Klassiker, Intervalle, TDL und ein längerer im Deister.
Diese Woche wird fast eine Ruhewoche ...

Duafüxin 19.03.2014 09:07

Nach den Tabatas letzte Woche Mittwoch war Osteopathentermin und 50 Stunden Ruhe. Eigentlich ist Freitag mein LL im Deister-Tag (oder soll es zumindest erstmal werden), aber nen LL direkt als erste Einheit ist nicht so das Wahre, also entschied ich mich für 3 Std Rad, war auch gut. Zwischendrin immer mal Sprints und nach 2:40 Std draussen noch 35 min Ergo.
Samstag morgen wollte dann gar nix gehen bzw laufen. Die Muskulatur oberhalb vom Knie bis runter zum Sprunggelenk war osteopathiegeschädigt, dh sie mußte sich erstmal wieder neu sortieren. 5 km in 6:00 min/km, mehr/schneller ging nicht.
Nachmittags wollte ich nochmal raus Beine auf dem Crosser lockern. Hat 1:30 Std gedauert bis sie locker waren, da waren wir aber auch schon fast wieder zu hause.

Sonntag bei Sturm und Regen konnte ich mich nicht so recht entschliessen den LL im Deister zu machen, weil die Bahn nur 1 x in der Stunde fährt. Also hab ich den Ergo getreten, 2 Std mit immer mal wieder Tempoverschärfung. Das Display ist toll da stehen viele Zahlen drauf, die mir irgendwas sagen wollen, aber so lange ich das draussen nicht umsetzen bzw einschätzen kann nutzt mir das irgendwie nicht, aber so zum vergleichen für die Ergoeinheiten ist es ganz nett.
Nachmittags gings dann zum Rodelberg, nur locker 5 x flach rauf/flach runter, 5 x flach rauf/steil runter und 5 x steil rauf/ flach runter. Das fühlte sich schon wesentlich besser an als noch vor ein paar Wochen.

Montag locker zur Arbeit und zurück gerollt.

Dienstag früh mal intermittierende Intervalle auf dem Rad (eigentlich wollte ich die Abends laufen, aber wenn 2 Baustellen hat kann man nicht soviel verkehrt machen ;) )
Locker wieder nachhause gerollert. Die Beine fühlten sich nicht nach laufen an, aber das täuscht ja manchmal. Damals als ich noch mit unseren Herren gelaufen bin und immer von der alten Arbeit die 8 km mit dem Rad zum Training gesprintet bin, hatte ich ganz oft das Gefühl, dass nix geht und es lief fantastisch.
Gestern hatte ich nun den Vorteil, dass ich noch Besorgungen machen mußte. So bin ich zur Bank und zum Optiker gelaufen, nach 2 km wußte ich das ich keine Laufbeine hab. Das Doofe war nur, dass ich so zappelig war. Ist bestimmt die Vorfeude auf den Urlaub, nur noch 25 Tage :liebe053:
Seit Montag mach ich meine Abendübungen immer auf dem Balancepad in der Hoffnung, dass der rechte Fuß noch etwas kräftiger wird.
Heute abend gibbet dann Intervalle beim Lauf und morgen die 3 Std aufm Rad. Mußte ich tauschen, weil das Wetter morgen so toll werden soll.
Freitag gehts in den Deister und denn ist ja auch schon das Mädeltreffen im Pott :Huhu:

Duafüxin 24.03.2014 10:25

Donnerstag früh waren die Beine endlich fertig für die 2 x (10 x 30/30).
Es war so schön, die Koordination klappte einigermassen, Luft hab ich auch gekriegt.
Was will man mehr? :Cheese:

Nachmittags sollte es ja kuschelig warm werden. War es auch fast, wäre dieser brutale Wind nicht gewesen.
2 Stunden und etwas sind wir durch den Norden Hannovers gezuckelt. So richtig frisch waren die Beine nicht mehr, so dass ich auch keine Schleifchen dran gehängt hab um die 3 Std voll zu kriegen.

Freitag mittag gings dann mit der Bahn nach Springe. Pünktlich beim Ausstieg fings an zu schütten und zu stürmen. Nun hab ich so ein ganz tolles Shirt geschenkt gekriegt, das winddicht ist, nur da wo ich es bräuchte, auf der Vorderseite, nicht. Alles kein Problem, da ich eigentlich genug Windstopperwesten hab. Nur eben an diesem Tag hatte ich sie vergessen. Aber es war ja relativ warm und bergauf isses ja eh alles egal. Da ich ja auch nen Navi geschenkt gekriegt hab, hab ich mir mal nen Track zusammen gebastelt, damit ich mal neue Wege kennenlerne und da ich ja auch noch nen Date hatte am Nachmittag, wollte ich auch nicht verlaufen spielen. Hat alles super geklappt, da OSM auf dem Navi ist, sind auch viele Minitrails auf der Karte :cool:
Nur einmal hatte ich einen so steilen Weg rausgesucht, dass ich doch über einen km gehen mußte, sonst lief alles fluffig, auch runter. Das Training auf dem BalancePad hat doch was gebracht.
Diesmal hatte ich auch die High Heels von Salomon an, damit die Achillessehnen nicht so meckern wie mit den Trail Rocks. Nach 20 km und 700 hm hab ich den Deister verlassen müssen und mich aufs freie Feld gewagt, wo ich fast weggeweht wurde. 3 km gings dann flach bis zu Tanya weiter. Dabei merkte ich, dass es einen Temperatursturz gegeben haben mußte, es war so schweinekalt, dass ich mit Handschuhe wünschte. Und ne Jacke mußte ich auch überziehen.

Samstag fand das Mädelztreffen im schönen Pott statt. Die Wanderung war feucht, aber mein Shoppen-bis-zum-Umfallen (geht bei mir schneller als ein kurzer Lauf) war sonnig.
Gewandelt sind wir wenige Meter auf der schönen Marathonstrecke am Baldeneysee. Sonst würde sich die Strecke, die wir gewandert sind, auch mal für ein schönes Läufchen anbieten. Da war so gar Matsch auf der Strecke.

Sonntag morgen machte ich dann mit BellaMartha einen hyppschen kleinen Ausflug in den Essener Stadtwald, durfte den Baldeneysee von oben durch ein Blütenmeer bestaunen.
Es war so schöööön. Auch mal mit Radbegleitung zu laufen war wunderbar.
Mittags gings zum Hasenpferd, mit dem mußte ich erstmal ausdiskutieren, wer König/in der Ponywege ist, aber sonst war alles gut. Ist halt auch nur nen Hase, das Pferd.

Und Muskelkater hab ich vom Reiten, unglaublich ...
Ich weiss gar nicht, ob ich mein geplantes Minikoppeltraining nachher umsetzen kann.

Die Ruderente, die auch mit war, schwebt auf Wolke Sieben. Eine echte Schwimmerin hat ihn im Arm gehalten und ihm ein Küsschen gegeben. :bussi:

Am nächsten WE gehts dann nach Belgien in den Modder. Ich hab mich jetzt für die 21 km entschieden. Mal guggen, ob ich mich traue, das als WK zu sehen oder eben nur als touristische Veranstaltung.
Ebenfalls diese Woche werde ich mich für oder gegen Falkenstein entscheiden. Lust hätt ich ja schon ... irgendwie ...

Duafüxin 01.04.2014 12:45

Freitag war mal wieder Freutag. Es ging nach Belgien, hoffnungsfroh blickte ich auf Schlamm, lag doch am vorherigen WE noch etwas Schnee im Venn.
Gleichzeitig bekam ich aber mit, dass die roten Fahnen im Venn gehißt worden waren, was heissen soll, dass man die Holzstege im Moor nicht betreten darf, weil das Moor zu trocken ist.
Aber erstmal Freitag, der Shoppingtag. Ein kurzer Blick ins Globetrotter Outlet in BN, um noch ein paar wichtige Kleinigkeiten fürs Trainingslager in Lappland zu erstehen.
Ha, und was gab es da? Inov8 en Masse. Und gleich wieder zugeschlagen. Der Trailroc ist der perfekte Schuh für den unschlammigen Deister, also gleich noch mal ein paar in unterschiedlichen Gewichts- und Geschlechtsklassen auf Halde gekauft.
Und nen Terrafly (Inov8) und nen Helios von La Sportiva.
Und in BN war es so warm und so grün und es blühte. Und meine Allergie freute sich. Innerhalb weniger Stunden Aufenthalt in BN und SU gings rapide bergab mit meinem Wohlbefinden.
Aber wir fuhren ja ins Venn, da war es etwas frischer, die Vegetationsperiode hinkt da etwas hinterher, aber der Tag war gelaufen. Um 20:00 ins Bett und nach 12 Stunden Tiefschlaf war ich wieder frisch und munter.
Um 9:00 gabs Frühstück, um 10:30 machten wir uns auf den Weg nach Spa zum Decathlon Crêtes de Spa. Den Traillauf hatte ich mir letztes Jahr im September ausgesucht, direkt nach meinem Lieblingslauf in Xhoffraix. Eigentlich hätte ich die 55 km (2000 hm) laufen wollen, was aber durch die lange Laufabstinenz zu einem sehr abenteuerlichen Unterfangen geworden wäre.
Nun hab ich wieder die kürzere Distanz, die 21 km mit 600 hm, gewählt.
Schon auf der HP war ersichtlich, dass dieser Lauf wesentlich größer ist als der TdHF. Die Tagesmeldung für den 55er war nicht mehr möglich (wie sonst immer in den letzten Jahren). Zum Glück konnte ich den 21er noch nachmelden. Hier waren ca 2200 Starter gemeldet. Hammer!
Nun wartete ich also in glühender Hitze, inzwischen waren auch hier die 22°C erreicht, auf den Start. Das Warmlaufen ging gar nicht gut. Plötzliche Temperaturanstiege sind nix für mich, ausserdem fühlte sich mein Schädel immer noch so an, als wenn jemand drauf gekloppt hätte. Zur Not geh ich halt wandern, dachte ich, ist ja nette Landschaft und andere wandern bestimmt auch.
Also sortierte ich mich recht weit hinten ein, nachdem ich die flotten Jungs und Mädels aus der extra Startbox begutachtet habe. Das waren die, die extra Startnummern mit extra Vermerk hatten. Der Startschuss fiel und wir standen und standen. Um mich rum war zahlreiches Geplauder als wenn nix gewesen wäre. Nach ca 5 Minuten setzen sich dann meine Nachbarn in Bewegung und ich zuckelte mit. Der erste km mit 4:27 min/km. Naja, ging ja auch bergab. Durch die Strassen von Spa in praller Sonne, der Puls war im GA1-Bereich und das war auch gut so. Es kamen ja noch Hubbel. Nach 5 km auf Asphalt im 5er Schnitt kam dann auch der erste Hügel. Ich war eine der ersten die anfing zu gehen, aber dafür auch eine der ersten, die oben als es flacher wurde, wieder anfing zu laufen. Hier kam so langsam ein Rhythmus in die Geschichte. Ich hätte nicht schneller und auch nicht langsamer gekonnt. So konnte ich es laufen lassen. Und da stiess ich auf ein Pack Herren in Blau, die sich benahmen wie Rugbyspieler (und auch so aussahen). Es folgten kleine Bergabpassagen, wo die Herren meinten, sie müßten aufgrund ihrer Masse alles niederwalzen. Es war trailig, matschig, steinig und lockerflockig wollte ich an den Jungs vorbei ziehen, keine Chance, immer wenn ich ansetzte, machten die den Weg dicht. Wat soll ich mich da aufregen, hinten raus kackt die Ente und die Jungs sind bei der Technik schon am nächsten Anstieg weg. Der Anstieg kam, die Jungs drehten nochmal richtig auf, nur um oben stehen zu bleiben und nach Luft zu japsen. Dann lief ich immer mit Natalie zusammen, sie lief bergauf nur nen Tuck schneller als ich ging, oben holte ich sie immer wieder ein, bergab waren wir fast gleich und so gings die ganze Zeit bis km 12. Bis km 9 hatte ich noch nen 5er Schnitt, auf den ich sehr stolz war, weil ich im Training nie so "schnell" gelaufen bin. Ich wußte aber auch, dass sich das spätestens am Skihügel ändern sollte. Dieser war ein 675 m langer Hot Spot, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Sonne knallte, die Belgier tobten, nur sehr wenige in meiner Leistungsklasse liefen. Zwei Holländer versuchten es mit laufen, wobei der eine den anderen immer mit Sprüchen wie "Nur Mädchen gehen hier hoch" aufzumuntern versuchte. Dummerweise hatten beide ihre Namen hinten auf den Shirts Bart und Marten, ha, die merk ich mir wollen wir ja mal sehen. Selbst wenn ich nicht schnell kann, euch krieg ich. Prima Motivation sowas, plus Natalie in ihrem pinkfarbenen Laufröckchen. Wo es hoch geht, gehts auch runter. Zunächst war es noch die Angstdisziplin, da ich nicht wußte wie der rechte Fuß drauf ist, aber nach dem ersten Downhill schien alles gut, also wollte ich hier mal richtig rollen lassen. Mir war vollkommen klar, dass dies in die Hose gehen wird, weil noch ein kleinerer Anstieg zum Ende hin kam, aber egal, Spass muss auch sein. Und es war ein Spass. OK, zwischendurch wurde der mal etwas gebremst, wenn Mitstreiter mit aufgeschlagenen Ellenbogen und blutigen Knien am Wegesrand hockten oder ihre geschwollenen Knöchel mit Schlamm kühlten. Das war aber auch fies: Schlamm, tw knöcheltief mit spitzen Felsen drunter. Das konnte einem schon die Füße weghauen. Einmal hockte ein Bengel mitten im Weg. Wat macht der da? Kann der dat Dingen nicht einfach wegnehmen und sich an den Rand hocken? Dat Dingen war sein Schuh, der im Modder steckte und sich nicht befreien ließ. Zum Ende des langen Downhills wurden meine Beine echt unruhig und fingen an zu wackeln. Im Flachen laufen ging noch, aber bei jeder Steigung mußte ich gehen. War ja nicht mehr viel und ich hatte einen Motivator: ein langer Lulatsch, der nicht runter kam, ich dafür nicht hoch, so war es auf den letzten 2 km ein ewiges Überhole, welches er mit wenigen Metern vorsprung gewann.
Bart, Marten und Natalie hab ich auf den letzten 10 km 6 Minuten abgenommen. Ist auch mal schön fürs Ego. Ansonsten bin ich mit dem Lauf für meinen momentanenTrainingsstand ganz zufrieden. Den 6er Schnitt konnte ich nicht ganz knacken. Dafür war es bergab ne Nummer zu heftig.
Der Lauf an sich ist mir von der Starteranzahl schon zu groß, die Strecke hat nicht den Charme des Trails des Hautes Fagnes. Aber endlich mal wieder ein Wettkampf im netten Gelände bei den trailbekloppten Belgiern.
An den anderen Tagen waren wir wandern mit Kamera und dem Shoppingergebnis aus Essen, wobei wir immer wieder die Strecke des TdHF kreuzten und ich fast in Ekstase geriet. :Cheese:
Gestern morgen mußte ich vorm Frühstück raus, nochmal Trails unter die Füße nehmen.

Ob ich in Falkenstein starten soll oder nicht, weiss ich immer noch nicht.
Auch weiss ich nicht, ob ich den Ithberglauf nächstes WE laufen will oder nicht. Könnte man ne schöne Koppeleinheit hinmachen.
Diese Unentschlossenheit macht mich ganz fuchsig. :confused:

Oliver99 01.04.2014 17:02

+1 :Blumen:

:Lachanfall::Lachanfall: Klasse, bitte mehr davon !
... kommt mir irgendwie bekannt vor :)

Hier mußt Du unbedingt mal hin:
http://www.les-cimes-de-waimes.be/de/programm

Duafüxin 01.04.2014 17:15

Zitat:

Zitat von Oliver99 (Beitrag 1030204)
+1 :Blumen:

:Lachanfall: Klasse, bitte mehr davon !
... kommt mir irgendwie bekannt vor :)

Hier mußt Du unbedingt mal hin:
http://www.les-cimes-de-waimes.be/de/programm

Danke für den wunderbaren Tipp! :Blumen:

Würde ich MTB fahren können, würde ich sicher dort fahren wollen, wie auch den Raid des Haute Fagnes, aber fürs Venn reichts einfach fahrerisch nicht.
Ich hab auch keine Federgabel mehr (also n passende Ausrede hab ich auch :Cheese: ).

Aber ich habe zig Trailläufe auf dem Plan. :cool:

Duafüxin 07.04.2014 12:06

Die letzte Woche stand unter dem Zeichen des Schnaufens.

Mittwoch: der Versuch sowas wie WKT zu fahren fiel etwas ins Wasser, weil ich einfach keine Luft bekam, aber ein bisschen Beschleunigung war zu spüren.
Lustig dann auch der folgende 4,8 km lange Koppellauf. Am Limit, aber langsam wie vor 5 Wochen.

Freitag morgen war das Auftaktläufchen eher ein Auftaktschnäufchen. Der geplante Ausritt am Nachmittag in den Deister fiel flach. Erst gabs ziemlich viel Hickhack im Büro.
Wenn mir jemand ans Bein pissen will, kann ich ganz gut nach FA das Rad am Kanal langprügeln, aber wenn dieses zähe stundenlange Gelaber stattfindet und man sich fragt, warum sich alle das Leben so schwer machen, fühl ich mich eher ausgelaugt und matschig. Da halfen auch keine Mobisprints, der Puls mochte nicht über die 100. Totale Hingabe an die Freitagsmüdigkeit.

Dafür sprang ich dann am Samstag um 6:00 aufs RR. Im Dunkeln und im Nebel cruisten wir durch die Calenberger Rübensteppe. Tolle Uhrzeit, keiner unterwegs.
Nach 3 Std gabs Frühstück zu hause und das Tagewerk konnte wie geplant begonnen werden.

Sonntag um 7:00 dichter Nebel und ein weiteres Morgenläufchen in dieser Woche, 12 km mit versuchter EB. Allerdings war beim Puls von 140 (oberes GA1 bei mir) Schluß. Ich bekam einfach keine Luft mehr.
Das Licht war absolut genial, die Laune war Spitze. Frühstück zu hause und dann gleich aufs RR. Doofe Idee, weil ich zuviel gegessen hatte. Inzwischen war der Nebel weg, die Sonne brannte vom Himmel und der Wind blies aus SW (meine Fahrtrichtung). Und ich konnte nicht Unterlenker fahren, weil sonst die Brötchen wieder rausgerutscht wären. Die Strassen waren voll mit Mopeds und Rentnern auf eBikes, wovon einer ungebremst in eine Hecke fuhr, weil er die Kurve nicht kriegte. Nach 2:20 Std war die RR-Runde beendet, schnell noch mal in die Laufschuhe und die 4,8 km wieder mit versuchter EB. Pünktlich zur Flandernrunde war ich zu hause. Mein Favorit hat gewonnen, was ja lange nicht unbedingt so aussah.

Während dieser Zeiten auf dem RR kann man sich ja hinreichend Gedanken machen. Ich bin jetzt zu dem Schluß gekommen im Frühjahr und Sommer keine WK mehr zu machen. Zumindest keine, die lange Vorbereitung brauchen und lange vorher gebucht werden müssen. Durch den Heuschnupfen und diese Wetterumschwünge gehts mir zu oft nicht so, dass ich das machen kann was ich eigentlich will bzw "müßte". Was bringen Einheiten, die ich am Rande meiner Leistungsfähigkeit erbringe und der Rand der Leistungsfähigkeit GA 1 ist?
Mal ganz zu schweigen von den Bedingungen am Starttag.
Aber nu gehts erstmal am nächsten Sonntag ins TL nach Lappland. Thema: Hitzeapplikation in der Kältekammer. Zumindest wirds da keine Pollen geben, aber vielleicht bin ich ja wenn ich zurück bin auch froh über die Pollen, weil Eisbären noch multisportunfreundlicher sind?
Heut fang ich an zu packen, mal guggen, ob ich alles angesammelt hab, was man da so brauchen könnte.

soloagua 07.04.2014 14:34

Ui, da freue ich mich schon auf Deine Erzählungen aus Lappland!
Viel Spass und kommt gesund wieder! :Huhu:

Duafüxin 07.04.2014 14:45

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1031673)
Ui, da freue ich mich schon auf Deine Erzählungen aus Lappland!
Viel Spass und kommt gesund wieder! :Huhu:

Eigentlich gehts ja auch nicht nach Lappland, sondern einiges weiter nördlich nach Svalbard. Aber alles was oben ist und kalt und weiss ist Lappland ;)
So weit nördlich war ich noch nie, bin schon ganz aufgeregt :Lachen2:

Oliver99 07.04.2014 22:02

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1031675)
Eigentlich gehts ja auch nicht nach Lappland, sondern einiges weiter nördlich nach Svalbard. Aber alles was oben ist und kalt und weiss ist Lappland ;)
So weit nördlich war ich noch nie, bin schon ganz aufgeregt :Lachen2:

Ich wollte schon fragen obs DAS Lappland oder irgendein Insiderwitz ist aber es geht ja tatsächlich und noch weiter nach Norden...

Hab mal gegooglt...kreisch...doppelkreisch...
Da is ja NIX und zwar das ganz große :)
Erinnert mich mit Schrecken an mein Minnesotazeit...Aber Du wanderst ja nicht aus oder ?

Wünsch Dir schöne Tage in unendlichen Weiten ohne Zeit :Blumen:

... und nich mit den Jungbären spielen..mag Mamabär gar nich :Lachanfall:

PS: bin gespannt auf Deinen Reisebericht

PPS: warum denn ausgerechnet da ein TL (3-4 Monate frostfrei pro Jahr) :confused:

PPPS :Last 30 days: Average temperature was -10.5 °C, 4.9 °C above the normal. Highest temperature was 3.8 °C (28 March), and the lowest was -17.9 °C (16 March)

Duafüxin 08.04.2014 09:28

Zitat:

Zitat von Oliver99 (Beitrag 1031813)
Ich wollte schon fragen obs DAS Lappland oder irgendein Insiderwitz ist aber es geht ja tatsächlich und noch weiter nach Norden...

Hab mal gegooglt...kreisch...doppelkreisch...
Da is ja NIX und zwar das ganz große :)
Erinnert mich mit Schrecken an mein Minnesotazeit...Aber Du wanderst ja nicht aus oder ?

Wünsch Dir schöne Tage in unendlichen Weiten ohne Zeit :Blumen:

... und nich mit den Jungbären spielen..mag Mamabär gar nich :Lachanfall:

PS: bin gespannt auf Deinen Reisebericht

PPS: warum denn ausgerechnet da ein TL (3-4 Monate frostfrei pro Jahr) :confused:

PPPS :Last 30 days: Average temperature was -10.5 °C, 4.9 °C above the normal. Highest temperature was 3.8 °C (28 March), and the lowest was -17.9 °C (16 March)

Ist alles ganz einfach. Ein Kindheitstraum von mir ist mit einem Hundeschlitten Grönland zu queren. Das hat nicht geklappt, da mach ich jetzt die Girli-Variante 8 Tage Hundeschlitten- Speedwagon auf Svalbard. Jeden Tag mit eigenem Schlitten und eigenem Gespann 60 - 80 km, schlafen im Zelt, zwischendurch stossen wir in die Zivilisation, auf eine Radiostation.

Als Ende letzten Jahres einige Leutz, die nur wenig älter sind als ich entweder gestorben sind oder mit Herzinfarkten ausser Gefecht gesetzt wurden, die Kohle vom Bausparvertrag grad reinrieselte, sagte mein Freund "Now or never".
Und so kommt es, dass ich zu bester TL-Zeit wertvolle Trainingszeit im Weiss verplempere :)

Duafüxin 11.04.2014 10:32

Sooo, die letzten Tage in der Zivilisation. Was freue ich mich auf das große weisse Nix :liebe053:

Aber erstmal Bewegung mit Sportgerät an frischer Luft:

Eigentlich hätte ich diese Woche mal ordentlich WKT für Falkenstein testen wollen, aber mit Luftmangel ab 140 HF wird das irgendwie nix. Immerhin unterbleiben die Hustenanfälle, weils etwas regnet.

Also bin ich Dienstag statt zum Kronsberg zu fahren und dort meine Hügelintervalle rauf/runter beim Lauf und und auf dem Rad zu vollziehen, zur Arbeit gelaufen (12 km) und zurück (15 km). Die 15 km mit 6 km EB in dem Bereich kurz bevor Luftknappheit zu Koordinationsproblemen führt. Dann gleich auf den Ergo, um den Anstieg in Falkenstein hoch zu fahren. Hätte ich mir ein Fleißbienchen erobern wollen, hätte ich die Falkensteiner Strecke auf dem Ergo abfahren können, dazu hätte ich sie erst suchen und laden müssen. Dicke Gänge nach dem Laufen treten reicht aber auch erst mal. Während dessen hab ich mir ne schöne Einheit in frischer Luft ausgedacht, die ich dann mal mache, wenn ich wieder zu hause bin. Und die sicher effektiver ist, weil Wiegetritt auf Ergo ist naja .... geht halt nicht so. Jedenfalls nicht, wenn man diese Dinger da nicht drunter hat, wo der Ergo dann schaukelt.

Mittwoch 20 km zur Arbeit gerollert und dann wollte ich nach der Arbeit 3 Std dranhängen. War auch tolles Wetter, leichter Regen und Sturm. Mag ich eigentlich gerne, aber da mein Herpes immer noch rumgeistert, bin ich nach ner Stunde nach hause und hab 2 Std Ergo getreten. Und Gewichtheben geguggt. Da tun mir schon die Knie und die Wirbelsäule nur vom zu guggen weh.

Donnerstag bin ich nur die 15 km nach hause gelaufen. Da hatte ich mal die TerryFly von Inov8 an. Hatte ich neulich in Malmedy beim Morgenläufchen auch an und da war ich ja begeistert von denen.
Gestern allerdings war es feucht und da ist der Schuh nicht so doll. Im leichten Matsch glibbert er schon ordentlich, bei nassem Kopfsteinpflaster ist überhaupt kein Abdruckpunkt zu finden. Dass die Schuhe nur bei Trockenheit gut zu gebrauchen sind, hatte ich vorher schon im Netz gelesen, allerdings nicht bedacht als ich morgens zur Bahn gesprintet bin. Nun bin ich um eine Erfahrung reicher.

Mal schauen was ich heute und morgen so mache. Ich dachte heute nochmal 3 Std Rad und morgen ein schönes Lauf/Rad-Koppeltraining, auch so um die 3 Std.
Hängt aber auch noch davon ab, was meine Kollegen noch für nette Sachen in ihrer Mailbox finden. Ist Freitags immer so. Eigentlich müßte ich meine Arbeitswoche um 2 Tage verschieben, dann würde es besser passen.

Und Sonntag gehts dann endlich los in die Kälte. Bin ich aufgeregt *zappel*

Teuto Boy 11.04.2014 12:44

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1032868)
Sooo, die letzten Tage in der Zivilisation. Was freue ich mich auf das große weisse Nix :liebe053:

Da hatte ich mal die TerryFly von Inov8 an. Hatte ich neulich in Malmedy beim Morgenläufchen auch an und da war ich ja begeistert von denen.
Gestern allerdings war es feucht und da ist der Schuh nicht so doll. Im leichten Matsch glibbert er schon ordentlich, bei nassem Kopfsteinpflaster ist überhaupt kein Abdruckpunkt zu finden. Dass die Schuhe nur bei Trockenheit gut zu gebrauchen sind, hatte ich vorher schon im Netz gelesen, allerdings nicht bedacht als ich morgens zur Bahn gesprintet bin. Nun bin ich um eine Erfahrung reicher.


Und Sonntag gehts dann endlich los in die Kälte. Bin ich aufgeregt *zappel*

Hey Steffi, da wünsch ich euch ganz viel Spaß im White out ;)

Probleme mit Allergie wirst du da wohl nicht haben, es sei denn du bist gegen Hunde, Rentier oder Eisbärhaare allergisch.

Ich habe noch eine Frage zum Thema Laufschuh, da hast du ja einen seeeehr reichen Erfahrungsschatz.

Ich suche einen Schuh mit dem man gut im Wald laufen kann, aber auch die 2-3km dahin über Asphalt gut bewältigen kann. Es soll kein Minimalschuh sein, aber auch kein Dämpfungsmonster.

Ich hatte mal den Saucony Pelegrine (?), mit dem bin ich gut zurechtgekommen, der hat aber nur sehr kurz gehalten.

Hast du einen Tipp für mich?

Duafüxin 11.04.2014 12:57

Zitat:

Zitat von Teuto Boy (Beitrag 1032919)
Hey Steffi, da wünsch ich euch ganz viel Spaß im White out ;)

Probleme mit Allergie wirst du da wohl nicht haben, es sei denn du bist gegen Hunde, Rentier oder Eisbärhaare allergisch.

Ich habe noch eine Frage zum Thema Laufschuh, da hast du ja einen seeeehr reichen Erfahrungsschatz.

Ich suche einen Schuh mit dem man gut im Wald laufen kann, aber auch die 2-3km dahin über Asphalt gut bewältigen kann. Es soll kein Minimalschuh sein, aber auch kein Dämpfungsmonster.

Ich hatte mal den Saucony Pelegrine (?), mit dem bin ich gut zurechtgekommen, der hat aber nur sehr kurz gehalten.

Hast du einen Tipp für mich?

Danke! Ein Spass wirds werden :)

Mein Laufschuhschatz ist im Moment ja sehr Inov8lastig.
Saucony, ich hatte 3 Paar, waren selbst bei mir als Leichtgewicht immer sehr schnell dahin.
Wald ist immer sone Sache. Matschig oder eher viel geschotterte Waldwege?
Bei normalem Matschgehalt mit keinen fiesen Downhills und viel Schotter, würde ich den TrailRoc empfehlen. Den gabs jetzt auch bei RP in Recklinghausen für ein paar Euro. Den gibts in verschiedenen Gewichtsklassen mit verschiedenen Sprengungen. Ich lauf am liebsten die 6 mm. Sobald die Trails technischer und steiler werden, ist er nicht mehr so griffig.
Ansonsten ist der Helios von La Sportiva noch sehr schön, mit dem war ich aber noch nicht im Schlamm und auch noch nicht so lange unterwegs.

Teuto Boy 11.04.2014 14:16

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1032924)
Danke! Ein Spass wirds werden :)

Mein Laufschuhschatz ist im Moment ja sehr Inov8lastig.
Saucony, ich hatte 3 Paar, waren selbst bei mir als Leichtgewicht immer sehr schnell dahin.
Wald ist immer sone Sache. Matschig oder eher viel geschotterte Waldwege?
Bei normalem Matschgehalt mit keinen fiesen Downhills und viel Schotter, würde ich den TrailRoc empfehlen. Den gabs jetzt auch bei RP in Recklinghausen für ein paar Euro. Den gibts in verschiedenen Gewichtsklassen mit verschiedenen Sprengungen. Ich lauf am liebsten die 6 mm. Sobald die Trails technischer und steiler werden, ist er nicht mehr so griffig.
Ansonsten ist der Helios von La Sportiva noch sehr schön, mit dem war ich aber noch nicht im Schlamm und auch noch nicht so lange unterwegs.

Trailroc sieht gut aus, fallen die Inov8 Schuhe normal aus?

Diver 11.04.2014 14:52

Ich wünsche dir eine schöne Zeit in der Kälte! Viel Spaß :Huhu:

Oliver99 11.04.2014 15:38

Tips für alle Lebenslagen ... :Lachen2:
Zur Kälte: ich hatte nach meiner "Auswanderung" nach Minnesota plötzlich eurostückgroße rote Flecken auf der Haut + Juckreiz und hatte schon die Seuche befürchtet und mich erstmal nicht getraut zu fragen wg. möglicherweise gleicher Ansicht der Gegenseite :Lachen2:
lange Rede...
Es war nur die trockene Luft. Bei nur 20% Luftfeuchte und um die -25°C trocknete meine Haut so aus das sich diese Symptome eingestellt haben. Allerdings gings bei mir erst nach 2 Wochen los...
Abhilfe war dann nach jedem duschen mit "Feuchtigkeitslotion" einreiben ... und das mir :Lachanfall:

Viel Spaß am Pol :Cheese:

DirectX 13.04.2014 11:02

Nu isse wech und auf dem Weg nach Kopenhagen :Huhu:

soloagua 13.04.2014 13:22

Zitat:

Zitat von DirectX (Beitrag 1033249)
Nu isse wech und auf dem Weg nach Kopenhagen :Huhu:

Schööön!
Ganz viel Spass!:Huhu:

sybenwurz 13.04.2014 15:34

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1033260)
Ganz viel Spass!:Huhu:

Genau.
Und gaaanz viel Bilder!
:Huhu:

Das Mädchen 13.04.2014 19:33

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1033260)
Schööön!
Ganz viel Spass!:Huhu:

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1033277)
Genau.
Und gaaanz viel Bilder!
:Huhu:

Nur noch zu ergänzen:
Und komm gesund wieder! :Blumen:

DirectX 20.04.2014 11:25

Sie ist zumindest schon mal wieder wohlbehalten in dem Teil der Welt angelangt, wo man Handyempfang hat. :Cheese:

Sie ist total begeistert und hat jede Menge zu erzählen. Bin kaum zu Wort gekommen. :Lachen2:

Whiteout und eingefrorenes Shampoo gibt es schon mal als Appetithäppchen. Den Rest soll sie selber... ;)

Duafüxin 22.04.2014 13:25

So, nu wieder gelandet frisch aus dem Stabi-TL auf Svalbard.

Die Anreise nach Longyearbyen, Svalbard (78° nördliche Breite) war lang. Zwei Tage, mit Übernachtstop in Oslo.
Am Hotel hab ich meinen ersten Mitreisenden getroffen, am Flughafen die nächsten beiden.
Um es schon mal vorweg zu nehmen: Wir waren ein richtig tolles Team (nicht in dem Sinn Toll ein anderer machts), so wie ich es selten erlebt habe.
Komplettiert gings dann weiter über Tromsö nach Longyearbyen.
Als die erste geschlossene Schneedecke kam, wurden wir alle etwas zappelig und es wurde aus dem Fenster geknipst was das Zeug hielt.
Landeanflug über den Fjord, der Puls stieg.
Wir wunderten uns etwas, wie voll der Flieger war. Es war zwar Hochsaison, aber was machen die alle da? Vorallem die ganzen Asiaten?
Die Lösung kam schnell. Von Longyearbyen kann man noch weiter in den Norden fliegen. Und von dem Flughafen aus mit dem Helikopter zum Nordpol (15.000 EUR)
Es gibt auch Anbieter die Expeditionen zum Nordpol offerieren, wo man dann den letzten Breitengrad (optional den letzten halben oder die letzten 10 km) auf Ski bewältigt. Kostet nur schlappe 35.000 Euronen.

Die Busfahrt und der Check in unserem Gästehaus verliefen ereignislos.
Wir verabredeten uns zum Stadtrundgang mit anschließendem Abendessen. Kalt wars mit -12°C, aber aufregend.
In einer hyppschen Bar liessen wir uns nieder und plauderten fröhlich. Eigentlich wollten wir dort bei Bier abwarten bis die Sonne hinter dem Hügel wieder hervor kommt, aber sie kam nicht, jedenfalls nicht bevor wir müde wurden.
Das Zeitgefühl war völlig weg, weil die Sonne nur kurz weggeht, und es nicht mehr richtig dunkel wurde. Der 19.4. war der erste Tag an dem sie nicht unterging.
Das Gästehaus war JH-Style, aber vollkommen OK. Haufen von Stiefeln und Schuhen standen in dem Vorraum. Da mußte ich an Michel aus Lönneberga denken.
Unser Guide sollte am nächsten Morgen um 9:00 Uhr kommen und uns zum Dog yard bringen. Sie kamen, Theres und Niklas, der Praktikant.
Wir fuhren erst zum Theoriekurs und zur Streckenbesprechung, dann zum Einkleiden. Völlig unbeweglich fühlten wir uns in diesen 5 kg schweren Anzügen, die aber richtig warm waren. Ich wollte meine eigenen Stiefel anziehen, davon riet mir Theres aber ab. Hunde scheissen viel und pinkeln einen auch schon mal an, da ist man dann froh, dass es nicht die eigenen Klamotten sind.
Weiter gings zum Dog yard. Unsere Schlitten waren gepackt, wir mußten nur noch unseren persönlichen Kram einpacken und unsere Lunchbags. Diese enthielten Expeditionsfutter für jeden Lunch plus zwei Extra, 10 Tafeln Rittersport, eine Packung Kekse, eine Thermosflasche mit heissem Wasser, eine Rolle Klopapier und eine Schachtel Streichhölzer Eine kurze Einweisung am Schlitten erfolgte Die Schlitten wurden in Reihe aufgestellt, wir bekamen Teamnummern, der Zettel mit den Hundenamen/Team wurde mit einem Messer in einen Pfahl gehauen. Los gings mit dem Anleinen. Erst die Leithündinnen, dann die 2. Reihe und dann die richtig starken Jungs. Wobei meine noch recht harmlos waren, wie ich später feststellen sollte. Gerade bevors losgeht, alle ausgeruht und aufgeregt sind, wird das Anleinen der Zughunde schon eine Herausforderung, die manchmal von einem von uns nicht allein bewältigt werden konnte.

Fortsetzung mit Bildern folgt heut abend oder morgen früh ...

FMMT 22.04.2014 14:00

Ich bin gespannt :liebe053:

Oliver99 22.04.2014 15:29

:Blumen:
Schön, daß Du wieder da bist !
Bin auch sehr gespannt auf Deinen Abenteuerbericht
... und war die Schokolade eingefroren oder am Körper getragen ? :Cheese:

Duafüxin 22.04.2014 15:57

Zitat:

Zitat von Oliver99 (Beitrag 1035362)
:Blumen:
Schön, daß Du wieder da bist !
Bin auch sehr gespannt auf Deinen Abenteuerbericht
... und war die Schokolade eingefroren oder am Körper getragen ? :Cheese:

kommt alles morgen. Kann aber schon soviel sagen, dass ich auf Schoki so gar keinen Hunger hatte ;)

Diver 22.04.2014 18:17

Wann geht es endlich weiter :dresche :cool:

Schön, dass du wieder da bist :Huhu:

DirectX 22.04.2014 23:15

Morgen :Cheese:

soloagua 22.04.2014 23:23

... gespannt! :Huhu:
Gute Nacht!

sybenwurz 23.04.2014 00:17

Fuck, was hab ich dem Abend entgegengefiebert...:(

Duafüxin 23.04.2014 08:37

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Statt Frühspocht:

Der visuelle Nachtrag zum Text von gestern.

Der Anflug mit Blick auf Oscar II Land

Anhang 24522

Der Blick aus meinem Guesthousezimmer

Anhang 24523

Da tobt das Leben, die Fußgängerzone

Anhang 24524

Eingang zu Bank und Post

Anhang 24525

Kurze Einweisung am Schlitten

Anhang 24526

Duafüxin 23.04.2014 11:31

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Nun hatten wir also all unsere Hunde angeleint.

Meine Leader-Ladies am ersten Tag, später wurde gewechselt.

Anhang 24528

Kurz vorm Start.

Anhang 24529

Beim ersten Start hatten wir Glück, dass uns Wladi aus dem dog yard mit dem Anker half.
Ausserdem bekamen wir die Anweisung, den Schlitten links zu halten und zu bremsen. Also noch kurz ne Trockenübung, links und bremsen. Trocken gings gut.
Und dann ging alles sehr schnell, Theres fuhr los, Wladi löste Franks Anker und er schoß davon, meine Hunde sprangen wie die Wilden. Dann löste Wladimir auch bei mir den Anker: Blitzstart. Festhalten hilft und gleich nach links steigen und auf die Bremse treten. Ehe ich irgendwie über irgendwas nachdenken konnte flog Frank nach rechts in den Schnee. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte, aber immerhin genug Platz um das Gleiche zu machen. Der Vorteil: Man fällt weich. Der Nachteil: Im lockeren knietiefen Schnee mit etwas Neigung bekomme ich keine 100 kg + wieder auf die Kufen geschweige denn den Schlitten danach wieder unter Kontrolle. Wladi kam mit dem Scooter angerauscht und half uns wieder auf die Kufen. Danach war es recht ereignislos. Wir rauschten durch die Landschaft, ich kriegte mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Es war einfach genial, super, klasse, toll. Irgendwann zuppelte ich dann auch die Kamera unter meinem Anzug raus und wagte zu knipsen.

Anhang 24530

Anhang 24531

Wir machten unsere erste Pause und sollten schätzen wie weit wir gekommen sind, ich meinte 5 - 6 km. Es waren 35 km. Wir waren über 3 Std unterwegs. Ich litt bereits unter völligem Verlust von Zeit- und Raum-Gefühl.
Nun hatten wir in unserem Lunch Bag diese Expeditionsnahrung, wo man heisses Wasser drauf kippt. Das hatten wir in der Thermoskanne, umrührt, wartet und dann aus der Tüte löffelt. War gar nicht so schlecht das Zeug
Nach der Pause wurde es etwas weiss um uns herum. Das Wetter ist hier sehr schnell wechselnd, was ich als sehr schön empfinde. Dann ist es wenigstens nicht so eintönig und schlechtes Wetter in Maßen mag ich sehr gerne.

Anhang 24532

Duafüxin 23.04.2014 11:44

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Irgendwann wurde es am Horizont etwas heller und Theres beschloß, dass wir in ein geschützes Seitental fahren und dort unser Lager aufschlagen.


Ich kannte vom Yukon, dass man Hunde nachts festbindet. Nur hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, wie das geht, wenn man keine Bäume hat. Die anderen drei haben sich darüber auch keine Gedanken gemacht. Nun sollten wir es lernen. Wir setzen eine night line.

Anhang 24533

Das ist ein größeres Brett mit zwei Nylonseilen dran, diese Seile sind mit Drahtseilen verbunden. An denen wiederum kürzere Drahtseile mit Karabinern sind, an denen die Hunde festgemacht werden. Also erst vier ca 1 m tiefe Löcher in den Schnee buddeln, um die Bretter zu versenken, dann die Hunde vom Schlitten ableinen, das Geschirr abnehmen und den Hund an der night line festmachen. Der Schnee wurde tiefer und tiefer, meine Arme länger und länger. Man nimmt also son Hund am Geschirr, zieht ihn hoch so dass er nur noch auf den Hinterpfoten laufen kann und stolpert dann durch den Schnee (nicht zuvergessen der Anzug, der einen unbeweglich macht).
Niklas, der Praktikant, baute in der Zeit das Guidezelt auf und fing an Schnee zu schmelzen für Hunde- und Menschenfutter.
Nun durften wir unsere Zelte aufbauen, Löcher im Eingang graben, damit man dort stehen und sich ausziehen kann.

Anhang 24534

Und last but not least fehlte noch das Klo. Also nochn Loch graben und nochn Wind- und Sichtschutz bauen.

Anhang 24535

Anhang 24536

Als wir dann mit allem fertig waren, wurden die Hunde gefüttert und dann quetschten wir uns ins Guidezelt und futterten auch. Zwei meiner Kollegen, meinten sie müßten Diät machen. Fand ich gut, da konnte ich etwas mehr essen. Ich hatte zwar keinen Hunger, so wie ich es von hier kenne, aber schon das Gefühl ich bräuchte mal was. Auch morgens und mittags hatte ich nie son Hunger- oder Appetitgefühl. Nur das Gefühl ich muss was essen, weil man ja nie weiss wann es wieder was gibt und wie das Wetter wird.
Nun kam der Klogang mit Klopapier und den Streichölzern. Mit Anzug gings nicht, also ab ins Zelt, aus dem Anzug quälen und in Unterwäsche mit diesen Stiefelbrocken zum Klo rennen (wird ja sonst zu frisch bei - 12°C), Klopapier abfackeln und gleich in den Schlafsack einmummeln.
Wir haben übrigens vier Stunden gebraucht, um das Lager aufzubauen, Essen gab es um 23:30 Uhr.

Nachts wurde ich wach und war froh, dass ich unser Zelt mit einer Schneemauer umbaut hatte. Es stürmte und schneite wie blöd.

Anhang 24537

Oliver99 23.04.2014 11:53

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1035598)
Wir machten unsere erste Pause und sollten schätzen wie weit wir gekommen sind, ich meinte 5 - 6 km. Es waren 35 km. Wir waren über 3 Std unterwegs. Ich litt bereits unter völligem Verlust von Zeit- und Raum-Gefühl.

...Das Wetter ist hier sehr schnell wechselnd, was ich als sehr schön empfinde. Dann ist es wenigstens nicht so eintönig und schlechtes Wetter in Maßen mag ich sehr gerne.

...Verlust von Zeit- und Raum ... :Lachen2: :Lachen2:

... beim Wetter warst Du da aber noch ziemlich entspannt !
Wie war die erste Übernachtung draußen ?
Temps ?

Ah ! Schon geantwortet.
Da bekommt man Respekt wenn der Wind pfeift ...

Duafüxin 23.04.2014 12:29

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Irgendwann kam dann der Wake up call. Ich stürmte als erste aufs Klo, damit ich gar nicht erst kalt wurde. Schnell in den Anzug und schon mal mit Hundefütterung beginnen.
Zum Glück haben sie sich bewegt, sonst hätten wir manche kaum gefunden.

Anhang 24540

Dann kam unser Frühstück. Schlitten raus fahren in die Fahrtrichtung, Eisäxte in den Schnee hauen, um dann später die Leithündinnen festzumachen (was mir nicht richtig gelungen ist und weitreichende Folgen haben wird), Zelte abbauen, Hundegeschirre anlegen, und dann frisch erholte Hunde zum Schlitten schleppen. Meine Leithundbesetzung hatte sich im Laufe des gestrigen Tages geändert. Senna ging in ein anderes Gespann, Möj, ging nach vorne und ein Hund, der Ruger, aus einem anderen Gespann kam in die 2. Reihe. Man soll seine Hunde immer im Blick behalten bekamen wir mehr als einmal erzählt, beim Laufen, bei der Pause und in der Zeit wo sie noch am Schlitten sind und die Line gesetzt wird. Gut. Nun wars weiss, ich war komplett orientierunglos. Wenn die Schlitten nicht sichtbar waren, wußte ich nicht, wohin ich mich drehen sollte. Zum Glück bellten die Hunde. Ich war mit Line ausbuddeln beschäftigt als ich einen Schrei hörte, erst weiblich, dann männlich. Ich erkannte meinen Namen und "rannte" zum Schlitten. Meine neue Leithündin war läufig und war grad dabei sich mit Ruger zu paaren. Sie hatte die Axt vore raus gerissen und war nach hinten gesprungen. Mit der 2. Hündin. Nun durfte ich lange Zeit im Schnee hocken und die beiden festhalten, die anderen Hunde abwehren, damit die beiden sich paaren konnten. Naja, passiert halt wenn läufige Hündinnen mit im Gespann sind. Möj wird ihre Sprößlinge zur Welt bringen. Das hat ein Anruf auf dem dog yard ergeben. Die Anlagen der beiden Eltern wären gut. Andernfalls wäre ein Snowmobil mit der Spritze danach vorbei gekommen.
Dann passierte mir das zweite Missgeschick. Weil die Brille immer beschlägt bei soviel Aktivität, hab ich beschlossen, erst auf dem Schlitten die Brille aufzusetzen. Leider saß sie beim Start noch nicht richtig, so dass sie in den Schnee fiel. Stop schreien, Anker werfen, ging noch ganz gut, die Brille aufheben auch, aber ich hab den Anker im Schnee nicht wieder gefunden, nur das Seil. Ich wollte am Seil lang zum Anker fingern, als die Hunde zur Seite drehten und mir der Schlitten über die Hand fuhr. Zum Glück ist Schnee weich, und die Finger nur wenig blau und dick. Als dann alles sortiert war versanken wir für viele Stunden im Weiß.
Im Gegensatz zum ersten Tag hatten wir einige Hubbel zu bewältigen und meinen 2. Sturz. Theres erklärte vorher noch wie wir fahren sollten. Allerdings wußte sie nicht, dass bei dem steilen Anstieg und der folgenden 90° Kurve ein fette Eisplatte lag. Ich renn also mit meinem Gespann hoch, sie rennen amäusseren Rand der Kurve lang, aber ich hab keine Chance mehr den Schlitten auf dem Schnee zu halten, rechts gehts steil runter. Naja, es ist nicht schwer zu erraten was passiert ist.
Irgendwo gings auch steil runter, bremsen half nicht und der Schlitten wurde schneller als die Hunde laufen konnten und ich kam in die Querdrift, das war auch gut für nen Adrenalinschub. Man freut sich, wenn man alles überstanden hat.

Anhang 24541

Anhang 24542

Lunch machten wir in einer russischen Hütte, die recht gemütlich war und auch über ein Gästebuch verfügte. Nur die Treppe hing halb in der Luft, so dass man dort akrobatische Einlagen mit Seil einlegen mußte, um hoch zukommen.

Anhang 24543

Anhang 24544

Duafüxin 23.04.2014 12:44

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Inzwischen hatte Theres bei unserem Ziel, der Radiostion angerufen und erfahren, dass dort fetter Schneesturm wütete. So heftig, dass die Snowmobilfahrer ihren Rückweg nicht antreten konnten, aber sie wollten uns die letzten km einen Track fahren, so dass unsere Hunde es einfacher hätten.

Anhang 24546

So kämpften wir wenige km gegen den sehr heftigen Nordwind an. Ich kam mir vor wie ein Entdecker, man kämpft mit den Naturgewalten und sieht am Horizont das Ziel, die warme Hütte, sie kommt nur sehr sehr langsam näher, aber diese Vorfreude ist unbeschreiblich. Und das nach erst 2 Tagen in der Wildnis. Wie mag es den großen Abenteurern gegangen sein?

Anhang 24547

Wir wurden von der Besatzung der Radiostation begrüßt, bevor wir wieder zur Tat schritten und diesmal schon sichtlich geschwächt nite lines bauten. Zum Glück mußten wir kein Zelt aufbauen und andere Löcher buddeln. Ich konnte meine Arme einfach nicht mehr bewegen. Als wir mit allem fertig waren und ich geduscht, kam die Sonne raus.
Die Radiostation ist inzwischen ein Hotel mit einem Spitzenkoch und sehr edler Ausstattung. Ist ein sehr krasser Gegensatz zum Zeltleben, aber ich mag beides.

Anhang 24548

Abends gönnte ich mir zwei White Dogs, norwegisches Weizenbier, nach belgischem Rezept. Neben Wal, Robbe und Rentier. Ich hab für die Woche mal den Fleischverzicht aufgehoben. Jetzt reichts auch für die nächsten Monate ...

Anhang 24549

Duafüxin 23.04.2014 13:01

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Am Abend verkündete Theres, dass wir am nächsten Tag einen Ruhetag einlegen. Boah, war ich froh. Ich hätte keinen Hund mehr unter Kontrolle an den Schlitten kriegen können, solchen Muskelkater hatte ich in den Händen, Unterarmen und Schultern.

Morgens, als die anderen noch schliefen, strumpelten die Rentiere ums Haus.

Anhang 24550

Anhang 24551

Und nach einem netten ausgedehnten Frühstück machten wir einen Spaziergang, der eigentlich der kürzere hätte sein sollen. Nachmittags war eine 3 - 4 Std Wanderung angesagt. Aber die Jungs hatten keine Lust. Das Wetter wurde auch wieder sehr unleidlich für einige Stunden.
Hundefüttern war auch wieder angesagt, bevor wir wieder der kulinarischen Küche frönten.

Putin, einer meiner Zugjungs:

Anhang 24552

Blick nach Süden

Anhang 24553

Und die Radiostation im Sonnenschein auf der Morgenwanderung.

Anhang 24554

Oliver99 23.04.2014 14:00

+1 :Blumen:

Bilder von einem anderen Planeten ...

Finger wieder ok? Gute Besserung :Blumen:

Duafüxin 23.04.2014 14:05

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Am nächsten Morgen traten wir dann unseren Rückweg an. Mal wieder Schneeschauer und Nordwind. Da wir aber recht exponiert lagen, hofften wir auf mildernde Umstände, sobald wir in ein Tal fuhren.

Anhang 24555

Und das sollte auch bald passieren. Erst mußten wir wieder diese fiesen Downhillpassagen bzw recht lange Uphillpassagen meistern. 40 Schritte bergauf im Tempo meiner Hunde war das Maximum.
Aber dann kam die Sonne und die Landschaft wurde sichtbar:

Anhang 24556

Anhang 24557

Anhang 24558

Das Camp wurde errichtet. Während die nite lines gelegt wurden, mußte sich unsere Schwangere erstmal ordentlich positionieren.

Anhang 24559

Duafüxin 23.04.2014 14:22

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Voller Überschwang baute ich am Abend noch nen ordentliches Sofa mit Rückenlehne vor der Flatscreen.
Eine kurze Pause bevor wir die Zelte errichteten, konnten wir auf dem Sofa verbringen, danach verschwand die Sonne hinterm Hügel und es wurde so schweinekalt, dass ich anfing zu frieren. Das erste Mal. Also fing ich an, ums Camp zu laufen, während wir aufs Essen warteten. Und das dauerte etwas länger, weils halt so Richtung - 20 °C ging und eine steife Brise aus Nord blies. Essen mußten wir im Zelt, draussen wars ungemütlich.

Am nächsten Morgen konnten wir das Sofa andersrum benutzen, ohne Rückenlehne. Es war etwas wärmer, die Sonne brannte vom Himmel.

Anhang 24560

Das Packen ging uns inzwischen richtig flockig von der Hand. Zum Glück hats auch nicht nochmal geschneit, so dass wir nicht immer durch tiefen Schnee stapfen mußten.
An dem letzten Tag liess sich Niklas zurück fallen, um mit den Hunden für seine Prüfung zu trainieren. In der Pause baute er in Rekordzeit ein Klo mit Windschutz.
Das Wetter meinte es richtig gut mit uns, aber es war auch der insgesamt kälteste Tag.

Anhang 24561

Anhang 24562

Hier testet eine Gruppe das Equipment für eine Nordpolexpedition.

Anhang 24563

Der letzte Pass, bevor es auf die lange Abfahrt nach Longyearbyen runter geht.
Anhang 24564


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:35 Uhr.

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