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dr_big 12.05.2021 09:41

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601707)
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.

Ich wiederhole es immer wieder: die Wahlen dienen dazu, seine Meinung auszudrücken. Wenn dir die großen Parteien aus verständlichen Gründen nicht zusagen, dann wähle eine der kleinen Parteien die zumindest 80-90% in deine Richtung denken. Damit drückst du deine Meinung aus.
Nicht wählen heisst, du hast keine Meinung und interessierst dich nicht für die Gestaltung unserer Zukunft. Ist das wirklich deine Absicht?

El Stupido 12.05.2021 09:56

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601707)
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.
Mich holt kein Regierungsprogramm der "großen" Parteien ab.

(...)

Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

keko# 12.05.2021 10:03

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1601700)
...Neue gutbezahlte Arbeitsplätze entstehen offensichtlich nicht unmittelbar an der selben Stelle, also der Getriebeingenieur oder Getriebemechaniker wird nicht 1:1 weitermachen können, weil E-Autos nunmal kein Getriebe haben. Und zudem das Auto generell einen überbewerteten Platz in unserer Gesellschaft hatte. Vielleicht können einige von ihnen aber Getriebe für Windturbinen bauen? IT-Kenntnisse haben sie sicherlich, über die Schiene kann der Sprung woandersrein schon klappen.
...
Das ist aber der ganz normale Prozess der Entwicklung, war bei den vorhergehenden industriellen Revolutionen auch nicht anders:

...

Die Arbeitsplätze verschieben sich halt. ...

Neue gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen aber gerade jetzt in den Sektoren der Säule ganz rechts (Bild oben). Der Dienstleistungssektor (Bild unten) ...

Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Hafu 12.05.2021 10:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
...
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Kann durchaus so kommen, wie du es beschreibst. Aber die Vorstellung, dass man diese Entwickung mit einem Bundeskanzler Laschet statt Baerbock wesentlich verzögern kann (diese Vorstellung versucht die CDU ja aktuell mit der Entwicklung von Schreckensszenarien hinsichtlich einer Ökodikatur in die Köpfe der Menschen zu pflanzen) ist außerordentlich realitätsfern.

Wie lange sich mit Verbrennermotoren tatsächlich noch Geld verdienen lässt hängt ganz sicher nur sehr wenig mit der deutschen Bundesregierung zusammen, sondern hängt vor allem vom globalen Automarkt insbesondere den Entwicklungen in China und den USA ab.

Ab wann die Chinesen keine hochgezüchteten SUVs, Limousinen und Sportwagen aus Deutschland kaufen, könnte ein Kanzler Laschet weder entscheiden noch auch nur ein wenig mitbestimmen.

Die Transformation in Richtung E-Mobilität (uind auch die damit verbundenen Verwerfungen) wird für die Autoindustrie in jedem Fall kommen, komplett unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. VW hat das als erster großer Hersteller schon vor ein paar Jahren kapiert und wurde dafür anfangs mit seiner Elektro-Plattform-Strategie von einigen direkten Konkurrenten heftig belächelt, aber mittlerweile ziehen ja auch Mercedes, BMW und die anderen erkennbar nach.

Flow 12.05.2021 10:21

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601717)
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen.

Herrlich ... die Besetzung ist die richtige, das Stück ist das falsche ... :)

tandem65 12.05.2021 10:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

Ich verstehen nicht ganz. In welchem Szenario gibt es keine Transformation zum eAuto oder etwas korrekter weg vom Verbrenner? Ich vermute daß die 50, die nur noch 3000,-€/Monat von Daimler bekommen, dann entweder damit zufrieden sind oder auch sich woanders Jobs suchen werden wo sie eventuell besser bezahlt werden.
Daimler & Porsche sind nicht die einzigen die gute Arbeit zu schätzen wissen.

tridinski 12.05.2021 10:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601720)
Das sind halt so allgemeine Aussagen.
Es gibt kein mir bekanntes Gesetz, dass Wohlstand und Fortschritt immer von Europa kommen und dort bleiben muss und dass es immer irgendwie schon so weitergeht.

Angenommen bei Daimler verdienen 1.000 Angestellte je 5.000€. Nun sei es nach der Transformation zum eAuto so, dass danach nur noch 800 Angestellte benötigt werden. Von diesen verdienen 600 Angestellte immer noch 5.000€, 150 verdienen 4.000€ und 50 nur noch 3.000€. Dann hat dies schon deutliche Auswirkungen.
(in dem fiktiven Beispiel gehen 1.250 Mio € "verloren")

ja, klar hat das Auswirkungen. Aber Nichtstun hat auch Auswirkungen. Man kann halt jetzt Autos bauen wo der Antriebsstrang nicht mehr so komplex aufgebaut sein muss. Insgesamt Effizienzgewinn. "Das Fräulein vom Amt" hat auch keinen Job mehr heute, weil man die Nummer jetzt selber wählen kann, sogar mit Vorwahl, würde man wegen dem Arbeitsplatzargument zurück wollen? Dito der berittene Bote, der Kohlebergarbeiter, ... Insgesamt haben wir in D aber Fachkräftemangel!

In der Finanzbranche fallen auch Arbeitsplätze weg, Filialen schließen, Prozesse werden automatisiert, Startups holen sich ein Stück vom Kuchen, die Welt dreht sich.
(Zuletzt haben wir einen Prozess automatisiert in meiner Bank, da kam jeden Tag eine Liste von 1500-3000 Blatt Papier aus dem Drucker, die Kollegen haben das mit Textmarker und Lineal durchgearbeitet, dann Zahlen in Excel abgetippt und am Schluss per eMail verschickt. Im Jahr 2020. Die altgedienten Kollegen haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dass das automatisiert wird und sind unter Protest in andere Abteilungen gewechselt. Neuen jungen Kollegen hätte man diesen Job nie und nimmer verkaufen können "das machst du jetzt die nächsten Jahre", von Fehleranfälligkeit, Nachhaltigkeit/Papierverbrauch mal ganz zu schweigen.)

Und ja, neuer Wohlstand entsteht nicht zwangsläufig in Europa. Von daher muss man sich bewegen und kann nicht sagen wir bauen weiter Verbrennungsmotoren, dass es dafür demnächst keinen Markt mehr gibt ist mir egal. Wobei das Problem aus Autosicht meiner Meinung nach noch viel größer wird, auch E-Autos verstopfen den öffentlichen Raum und beanspruchen viel zu viel Platz, das wird gesellschaftlich zunehmend inakzeptabel.

abc1971 12.05.2021 12:13

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601717)
Nicht zu wählen ist immer eine ganz, ganz schlechte Option.
In anderen Ländern der Erde wäre man froh um das Recht auf freie und geheime Wahlen.

Das die Union - aus vielen Gründen - einen Merkzettel braucht da sind wir uns einig. Die SPD und in Person Scholz nicht ernst nehmen zu können da gehe ich auch mit.
Aber das eine grüne Bundeskanzlerin im Konzert der Großen nicht ernstgenommen werden könnte (Mutmaßung) liegt dann aber eher an Putin, Erdogan und wie die ganzen Autokraten heißen. Und nicht an ACAB.

Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

abc1971 12.05.2021 12:16

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1601714)
Ich wiederhole es immer wieder: die Wahlen dienen dazu, seine Meinung auszudrücken. Wenn dir die großen Parteien aus verständlichen Gründen nicht zusagen, dann wähle eine der kleinen Parteien die zumindest 80-90% in deine Richtung denken. Damit drückst du deine Meinung aus.
Nicht wählen heisst, du hast keine Meinung und interessierst dich nicht für die Gestaltung unserer Zukunft. Ist das wirklich deine Absicht?

Wenn es mich nicht interessieren würde, würde ich mich nicht an dieser Diskussion beteiligen. Auf kommunaler und zuletzt auch auf Landesebene wähle ich schon länger freie Wähler oder parteilose Kandidaten. Auf Bundesebene ist es natürlich etwas anderes.

tridinski 12.05.2021 12:20

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601750)
Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Baerbock traue ich zu dass sie den Strauß sofort wegpfeffert und sich nicht zum Mädel degradieren lässt dass vom großen Herren gnädig empfangen wird. Dann ist gleich Schluss mit Nicht-Ernstnehmen.

sabine-g 12.05.2021 12:26

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601707)
Ich oute mich hier als Nicht-Wähler für die Bundestagswahl.

Ich finde das geht überhaupt gar nicht.
In Myanmar ( Beispiel ) werden gerade Menschen erschossen / bekämpft weil sie gerne wählen möchten bzw. ihre gewählte Regierung zurückfordern.

Hafu 12.05.2021 12:27

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601750)
...ich mir anderes wünsche.

Das beweist, dass du ein politisch denkender Mensch bist und dementsprechend solltest du auch wählen.

Wenn du nicht wählst, dann wählst du durch die nicht abgegebene Stimme zu ca. 25% CDU und zu ca. 8% FDP und sogar die AFD kann sich über 8 bis 10% von dir freuen, da du dich ja nicht explizit gegen sie entschieden und das Stimmenverhältnis (wenigstens geringfügig) beeinflusst hast.

Selbst die kleinen Splitterparteien, die an der 5%-Hürde scheitern, erhalten für jede abgegeben Stimme Geld (zumindest ab der Hürde von 18 000 Stimmen bundesweit), so dass man so auch etwas Gutes tun kann, wenn man eine komplette Außenseiterpartei wählt.

abc1971 12.05.2021 13:48

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1601752)
Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Baerbock traue ich zu dass sie den Strauß sofort wegpfeffert und sich nicht zum Mädel degradieren lässt dass vom großen Herren gnädig empfangen wird. Dann ist gleich Schluss mit Nicht-Ernstnehmen.

Merkel schreibe ich auch ganz anderes Standing und Fähigkeiten auf internationaler Ebene zu. Das hat natürlich mit "Stehzeit" auf ihrer Position zu tun, aber auch mit total unprätentiöser Zielorientierung und ihrer Fähigkeit Leute zusammenzubringen um Lösungen zu schaffen.
Kennst du die "Hunde-Story" bei Putin? Das hat ihre Souveränität in keinster Weise gefährdet.
Es ist für mich also kein Mann/Frau Ding, aus meiner Sicht. Laschet traue ich im Diskurs mit Autokraten ebenfalls sehr wenig Durchsetzungsvermögen zu.

abc1971 12.05.2021 13:58

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1601753)
Ich finde das geht überhaupt gar nicht.
In Myanmar ( Beispiel ) werden gerade Menschen erschossen / bekämpft weil sie gerne wählen möchten bzw. ihre gewählte Regierung zurückfordern.

Ich denke drüber nach.
Den Vergleich mit Myanmar halte ich aber für wenig passend, um Nicht-Wähler abzustrafen. Ich habe bislang noch nie nicht gewählt.
Mich nervt schon seit längerer Zeit das Demokratieverständnis der etablierten Parteien und vieler Berufspolitiker die sich in diesem System eingerichtet haben und üppig partizipieren. Mir würde in einigen Sachfragen schon der eine oder andere Bürgerentschied reichen, damit ich mich stärker abgeholt fühle. Im nächsten Leben werde ich Schweizer :Lachen2: ;)

Matthias75 12.05.2021 14:02

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601750)
Das meine Mutmaßung sicherlich nicht ganz falsch ist, zeigte auch die Behandlung von U. v.d. L. beim letzten Besuch im Sultanspalast.
Das dies an den Autokraten stelle ich nicht in Frage, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es so ist und ich mir anderes wünsche.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1601752)
Merkel würde man ja wohl durchaus einstufen als "wird ernst genommen". Putin hat sie auf Staatsbesuch mal empfangen mit einem Blumenstrauss, fand ich eine Frechheit, sie hat den genommen und fein damit in die Kamera gelächelt. Für ne First-Lady schon mittelpeinlich (außer Kategorie Melania vielleicht), als Regierungschefin NoWay.

Im Fal von U.v.d.L. hat man aber auch sehr deutlich gezeigt, dass man für solche Unverschämtheiten anfällig/empfänglich ist. U.v.d.L. hat z.B. selbst in der Presse erwähnt, wie sehr sie das verletzt/getroffen hat. Aus meiner Sicht ein großer Fehler. Jetzt weiß jeder Autokrat, wie er sie treffen kann, wenn er will.

Dann lieber das stille Weglächeln von Merkel. Man hat vielleicht gemerkt, dass es ihr unangenehm ist. Sie hat aber deutlich gemacht, dass sie sich davon nicht beeindrucken lässt.

Ansonsten: Drehen wir das Geschichtsrad doch man 16 Jahre zurück. Ich denke, damals haben nur die wenigsten Merkel das Standing zugetraut, dass sie jetzt hat.

M.

El Stupido 12.05.2021 14:19

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1601782)
Ich denke drüber nach.
Den Vergleich mit Myanmar halte ich aber für wenig passend, um Nicht-Wähler abzustrafen. Ich habe bislang noch nie nicht gewählt.
Mich nervt schon seit längerer Zeit das Demokratieverständnis der etablierten Parteien und vieler Berufspolitiker die sich in diesem System eingerichtet haben und üppig partizipieren. Mir würde in einigen Sachfragen schon der eine oder andere Bürgerentschied reichen, damit ich mich stärker abgeholt fühle. Im nächsten Leben werde ich Schweizer :Lachen2: ;)

Doch, Sabines Vergleich mit Myanmar finde ich legitim und passend. Man kann auch mit x anderen Ländern vergleichen. So etwas wie unsere parlamentarische Demokratie und freie, geheime Wahlen sind leider nicht überall selbstverständlich.

Ja, auch ich bin frustriert über Politiker*innen mit intransparenten Nebenverdiensten, solche die sich während der Pandemie mit Maskendeals die Taschen voll machen usw. aber man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Bürgerentscheide findest du hilfreich? Darf ich nach deiner Meinung über den Brexit fragen?

captain hook 12.05.2021 14:53

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601790)
Doch, Sabines Vergleich mit Myanmar finde ich legitim und passend. Man kann auch mit x anderen Ländern vergleichen. So etwas wie unsere parlamentarische Demokratie und freie, geheime Wahlen sind leider nicht überall selbstverständlich.

Ja, auch ich bin frustriert über Politiker*innen mit intransparenten Nebenverdiensten, solche die sich während der Pandemie mit Maskendeals die Taschen voll machen usw. aber man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren.
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Bürgerentscheide findest du hilfreich? Darf ich nach deiner Meinung über den Brexit fragen?

Hast Du gelegentlich mit Politikern und dem was sie machen zu tun? Glaub mir, Maskendeals und Co wären dann nicht das, was dich am meisten irritieren würde.

El Stupido 12.05.2021 14:58

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1601799)
Hast Du gelegentlich mit Politikern und dem was sie machen zu tun? Glaub mir, Maskendeals und Co wären dann nicht das, was dich am meisten irritieren würde.

Hin und wieder mit welchen auf lokaler Ebene. Stadtrat, Kreisrat, Bewerber*innen für den Landtag. Aber nicht allzu oft und allzu intensiv.

Was meinst du konkret?

captain hook 12.05.2021 15:03

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601801)
Hin und wieder mit welchen auf lokaler Ebene. Stadtrat, Kreisrat, Bewerber*innen für den Landtag. Aber nicht allzu oft und allzu intensiv.

Was meinst du konkret?

Vergleich doch zB mal, welche Aussagen Politiker in verschiedenen Rollen zu verschiedenen Dingen einnehmen. Wenn sie zB selbst was zu entscheiden haben oder wenn sie in Untersuchungsausschüssen sitzen und was das alles mit ihren Wahlprogrammen zu tun hat und was sie ansonsten so machen. Und manchmal ändern sich die Rollen unterwegs... manchmal kann man da erstaunliche Dinge beobachten.

Nepumuk 12.05.2021 16:42

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1601790)
Es steht zudem allen frei, sich selbst in einer Partei zu engangieren und einzubringen. Dann mal (nach der Pandemie) im Nebenraum der örtlichen Gaststätte darüber abzustimmen, wo der Boule-Platz hinkommt während andere daheim Fußball im TV schauen oder was auch immer wollen auch die wenigsten.

Ist gar nicht so schwer. Heute Abend ist Sitzung des Sozialausschusses. Es geht um die Erstattung von Kita-Gebühren während der reduzierten Öffnungszeiten. Nicht sehr glamourös, aber dafür ein ganz konkretes Thema.

qbz 12.05.2021 17:41

Mich würde mal interessieren, was dafür spricht, dass die Grünen sich diesmal in der Regierung anders, sozialer, gerechter verhalten als wie damals zusammen mit Schröder. Sie beschlossen Hartz IV, senkten den Spitzensteuersatz deutlich von 52 auf 42 % sowie die Erbschaftssteuer und schafften die Steuer auf Veräusserungsgewinne von Kapitalgesellschaften ab, wovon vor allem die grossen Konzerne profitierten. Unter Merkel beschloss die CDU zusammen mit der SPD die Kapitalertragssteuer, was auch die Vermögenden begünstigt im Unterschied zu vorher, und als Folge der zahlreichen vorhergehenden Steuersenkungen die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 %, welche die gering Verdienenden benachteiligt. 1968 betrug die Mehrwertsteuer noch fast die Hälfte, ca. 10 %, dafür war der Spitzensteuersatz höher, Vermögenssteuer, die Erbschaftssteuer, die Steuern für Unternehmen. Dass mittlerweile die Einkommens- und Vermögensschere so auseinandergedriftet ist, liegt u.a. auch an der unsozialen Steuerpolitik von CDU, SPD, FDP, Grüne in den vergangenen Jahrzehnten.

Ich würde den Grünen hinsichtlich einer Umsetzung ihrer steuerpolitischen und auch klimapolitischen Wahlversprechen mehr vertrauen, wenn sie in erster Linie eine Koalition mit der SPD, Linke als zukünftige Regierungspartner favorisieren würden. Mit der jetzigen Wahlpolitik und Programmatik scheint es mir vermutlich stattdessen auf das Modell BW rauszulaufen, wo in der Koalition mit der CDU (oder evtl. noch mit der FDP) eine stärkere Belastung der sehr grossen Vermögen nicht durchsetzbar sein wird genauso wenig wie die Abschaffung von Hartz IV (ausser Kosmetik) oder die Einführung eines Gesetzes, was den Ländern einen Mietendeckel erlauben würde oder eine wirksame, 100 % im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehende Klimapolitik. Aber es gehört auch eine recht gute PR-Arbeit dazu, wenn man dann den eigenen Wählern in der Regierung mit der CDU die Einführung von Tempolimits als grosse Änderung und grossen Erfolg auf dem Weg in eine Klimaneutralität verkauft, etwas, das in anderen Ländern der EU und bei den Nachbarn schon lange eine Selbstverständlichkeit ist, oder die Umbenennung von ALG II (Hartz IV) in Garantiesicherung. Eine Aufgabe von Annalena Baerbock und Robert Habeck wird in der künftigen Regierung darin bestehen, ihren Wählern Reförmchen von CDU-Grüne als Reformen zu verkaufen und das können sie sehr gut.

Ps. Und aussen- und sicherheitspolitisch existieren keine Unterschiede zwischen CDU, SPD, FDP und Grüne. Das Führungspersonal dieser Parteien besteht aus Transatlantiker.

keko# 12.05.2021 22:15

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1601728)
... "Das Fräulein vom Amt" hat auch keinen Job mehr heute, weil man die Nummer jetzt selber wählen kann, sogar mit Vorwahl, würde man wegen dem Arbeitsplatzargument zurück wollen? Dito der berittene Bote, der Kohlebergarbeiter, ... Insgesamt haben wir in D aber Fachkräftemangel!

In der Finanzbranche fallen auch Arbeitsplätze weg, Filialen schließen, Prozesse werden automatisiert, Startups holen sich ein Stück vom Kuchen, die Welt dreht sich.
(Zuletzt haben wir einen Prozess automatisiert in meiner Bank, da kam jeden Tag eine Liste von 1500-3000 Blatt Papier aus dem Drucker, die Kollegen haben das mit Textmarker und Lineal durchgearbeitet, dann Zahlen in Excel abgetippt und am Schluss per eMail verschickt. Im Jahr 2020. Die altgedienten Kollegen haben sich mit Händen und Füssen gewehrt dass das automatisiert wird und sind unter Protest in andere Abteilungen gewechselt. Neuen jungen Kollegen hätte man diesen Job nie und nimmer verkaufen können "das machst du jetzt die nächsten Jahre", von Fehleranfälligkeit, Nachhaltigkeit/Papierverbrauch mal ganz zu schweigen.)....

Dieser Umschwung ist verschieden von allen anderen vorher: denn er hat eine enorme Geschwindigkeit, durchdringt also verschiedene Arbeitbsbereiche gleichzeitig und macht komplette Prozesse überflüssig. Es kann den "einfachen" Hotlinebeschäftigten in Indien genauso treffen, wie den Facharbeiter bei Daimler und das praktisch zeitgleich.

LidlRacer 13.05.2021 02:25

Zitat:

Zitat von Thomas1987 (Beitrag 1601575)
Es ist 1 zu 1 ein Plakat der KPD SU aus den 1930er Jahren. Nicht einfach nur der gleich Stil. D.h. also es wäre genau so legitim 1 zu 1 NSDAP Plakate zu verwenden? Man darf also Menschen als Anti Semiten bezeichnen weil sie ein Wort wie Globalist verwendet haben, aber wenn die Partei Jugend Plakate aus dem stalinistischen Terror verwendet ist das natürlich alles Zufall, völlig harmlos, und unbedeutend? Selbstverständlich gibt es da keine Konsequenzen. Aber wehe jemand verwendet unbedacht auch nur ein falsches Wort (Aogo) dann stürzt sich die Meute natürlich sofort auf ihn. Bisl arg krasse Doppelmoral, findest du nicht?

Lustig:

Inzwischen hat sich diese absurde Schmutzkampagne gegen die Grünen als ein Fake von Rechtsextremen herausgestellt, auf den alle - inkl. Bild, Grüne Jugend, Thomas1987 und wir - hereingefallen sind:
https://www.volksverpetzer.de/wahlka...rfindet-plakat

tandem65 13.05.2021 07:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601842)
Dieser Umschwung ist verschieden von allen anderen vorher: denn er hat eine enorme Geschwindigkeit, durchdringt also verschiedene Arbeitbsbereiche gleichzeitig und macht komplette Prozesse überflüssig. Es kann den "einfachen" Hotlinebeschäftigten in Indien genauso treffen, wie den Facharbeiter bei Daimler und das praktisch zeitgleich.

Was daran ist jetzt neu? Daß es Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung betrifft?
Oder einfach nur daß Du es wahrnimmst?

Hafu 13.05.2021 08:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1601846)
Lustig:

Inzwischen hat sich diese absurde Schmutzkampagne gegen die Grünen als ein Fake von Rechtsextremen herausgestellt, auf den alle - inkl. Bild, Grüne Jugend, Thomas1987 und wir - hereingefallen sind:
https://www.volksverpetzer.de/wahlka...rfindet-plakat

Eigentlich müsste die Grüne Jugend gegenüber der Bild mit diesen Fakten auf eine Gegendarstellung bei der Bildzeitung nach dem Pressegesetz klagen.

Das ist tatsächlich eine infame Lügengeschichte, die das berechtigterweise miese Image der politischen Bildberichterstattung unterstreicht.

keko# 13.05.2021 09:24

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1601849)
Was daran ist jetzt neu? Daß es Menschen in Deiner unmittelbaren Umgebung betrifft?
Oder einfach nur daß Du es wahrnimmst?

Neu ist, dass wir mMn in einem Umschwung sind, der verschiedene Bereiche betrifft. So fordert der Klimawandel einen Umbau der Industrie und unserer Lebensweise und gleichzeitig wird dies die Digitalisierung auch zur Folge haben. Ich denke, dass in der nächsten Legislaturperiode dies das Hauptthema sein wird und auch greifbar wird. Das kann man nicht an den Grünen oder Frau Baerbock festmachen. Es wird nicht so sein, dass man einen Herrn Laschet als Kanzler hat und diese Themen sind weg.

keko# 13.05.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1601725)
...
Die Transformation in Richtung E-Mobilität (uind auch die damit verbundenen Verwerfungen) wird für die Autoindustrie in jedem Fall kommen, komplett unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl. ....

Auch unser globales Finanzsystem wird transformiert. Egal wer in DE Bundeskanzler wird oder nicht. Wir werden digitales, programmierbares Geld haben werden müssen, genauso wie eine digitale Identität. Wer sich mal mit Kryptogeld beschäftigt hat und damit vielleicht mit einer App ein bisschen handelt, dem sollte das eigentlich klar sein. Solche Entwicklungen kommen von aussen und DE kann mitziehen oder sich zum Museum verwandeln, das chinesische Touristen besuchen. Autos+Maschinen brachten DE Wohlstand, das geht nun langsam zu Ende.
(Corona bringt dahingehend einen gewaltigen Schub)

Helmut S 13.05.2021 11:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601873)
Auch unser globales Finanzsystem wird transformiert. Egal wer in DE Bundeskanzler wird oder nicht. Wir werden digitales, programmierbares Geld haben werden müssen, genauso wie eine digitale Identität. Wer sich mal mit Kryptogeld beschäftigt hat und damit vielleicht mit einer App ein bisschen handelt, dem sollte das eigentlich klar sein. Solche Entwicklungen kommen von aussen und DE kann mitziehen oder sich zum Museum verwandeln, das chinesische Touristen besuchen. Autos+Maschinen brachten DE Wohlstand, das geht nun langsam zu Ende.
(Corona bringt dahingehend einen gewaltigen Schub)

Hmmm. Was die Kryptowährung betrifft, bin ich mir nicht sicher. Stand heute läuft das ja deutlich dem Klimaschutz 180 Grad entgegen. Du weißt ja selbst sehr gut, was dieses Thema an Energie verschlingt. Es ist aus meiner Sicht bei weitem nicht so zwingend wie man oft liest.

Dann ist das ja auch eine Frage wie jetzige und zukünftige Kryptowährungen das Geldsystem und die Fiskalpolitik der Länder unterstützen. Soweit ich das verstanden habe ist es zB beim Bitcoin so, dass der begrenzende Faktor für neue Token die Geldmenge ist. So wie ich das verstehe passt das heute nicht mehr wirklich zu einem Giralgeldsystem oder zur Fiskalpolitik als Interventionsmechanismus wie jetzt in der Krise oder zu dem was die EZB macht.

Ich meine also, dass nicht die Digitalisierung als solche ein Treiber für Kryptowährungen ist, sondern wenn dann eine Veränderung des Wirschafts- bzw. Gesellschaftssystems und Fiskalsystems (Stichwort: Vollgeld). Ich würde deshalb auch nicht ganz so zwingend schlussfolgern, dass es völlig(!) unerheblich ist wer in D Bundeskanzler*in ist. Grundsätzlich ist es ein progressives Thema. Mit Scholz oder Laschet wird so eine Position eher nicht besetzt werden meine ich. :Lachen2: Freilich ist der Einfluß des DE Kanzlers wohl eher gering, es ist ja wenigstens ein europäisches Thema.
:Blumen:

keko# 13.05.2021 16:05

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1601882)
Hmmm. Was die Kryptowährung betrifft, bin ich mir nicht sicher. ....

Ich meine also, dass nicht die Digitalisierung als solche ein Treiber für Kryptowährungen ist, sondern wenn dann eine Veränderung des Wirschafts- bzw. Gesellschaftssystems und Fiskalsystems (Stichwort: Vollgeld). Ich würde deshalb auch nicht ganz so zwingend schlussfolgern, dass es völlig(!) unerheblich ist wer in D Bundeskanzler*in ist. Grundsätzlich ist es ein progressives Thema. Mit Scholz oder Laschet wird so eine Position eher nicht besetzt werden meine ich. :Lachen2: Freilich ist der Einfluß des DE Kanzlers wohl eher gering, es ist ja wenigstens ein europäisches Thema.
:Blumen:

Das mit der Kryptowährung war nur als Beispiel gedacht, warum codierbares Geld notwendig sein wird. Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.
:Blumen:

Es kann schon sein, dass Frau Baerbock manche Dinge beschleunigen könnte, weil sie jüngere Personenkreise anspricht. Aber ein Herr Laschet kann sich auch nicht gegen das digitale Geld stellen oder gegen den Kampf gegen den Klimawandel, weil dies globale Entwicklungen und Entscheidungen sind.

Helmut S 13.05.2021 16:13

Das kann schon sein. Prognosen sind ja bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :Lachen2: Aber denkst du nicht, dass Kryptowährungen und der Kampf gegen den Klimawandel grundsätzlich einen Widerspruch darstellen?

:Blumen:

qbz 13.05.2021 16:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601905)
Das mit der Kryptowährung war nur als Beispiel gedacht, warum codierbares Geld notwendig sein wird. Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.
:Blumen:

Es kann schon sein, dass Frau Baerbock manche Dinge beschleunigen könnte, weil sie jüngere Personenkreise anspricht. Aber ein Herr Laschet kann sich auch nicht gegen das digitale Geld stellen oder gegen den Kampf gegen den Klimawandel, weil dies globale Entwicklungen und Entscheidungen sind.

Das sehe ich genauso. Der technologische Fortschritt, die Produktivität immer weiter zu erhöhen, geschieht unabhängig von der regierenden Partei. Wie allerdings die damit zusammenängenden sozialen Folgen für die Gesellschaft bewältigt werden, hängt von der Politik der Regierungen ab. Nach der Einführung eines digitalen Euros, garantiert durch die Zentralbanken, könnten z.B. Automaten die Buchung direkt vornehmen zwischen Verkäufer / Käufer, ohne zwischengeschaltete Banken, was wiederum die Produktivität erhöht.

tandem65 13.05.2021 16:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601905)
Jegliche Dienste, die auf kleine Beträge angwiesen sind, wären Beispiele dafür. Z.B. ein Dienst, der mir automatisiert für heute eine einzelne Schwimmtrainingseinheit zusammenstellt. Solche Dienste würde mit digitalem Geld rentabel werden.

Inwiefern ist 1,-€ jetzt in ₿ mehr Wert als in €.
Also weshalb sollte es per se rentabler sein in ₿ Zahlungen in Bitcoin zu empfangen statt in €? Mir ist klar daß der Bitcoin ein tolles Spekulationsobjekt ist. Aber wenn ich den Bitcoin schnell wieder in € verfügbar haben muß/will habe ich da von nichts.

Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.
Eher den Nachteil daß ich ein für meine Einstellung problematisches Zahlungsmittel akzeptiere.

merz 13.05.2021 17:09

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1601910)
(...)
Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.


Hui, darf ich fragen ob das oft genutzt wird? Welche Technik verwendest Du dazu?

m.

tandem65 13.05.2021 18:01

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1601911)
Hui, darf ich fragen ob das oft genutzt wird?

Im Prinzip gar nicht. Ich habe 3 Zahlungen in 4 Jahren.
2 Fahrräder und einmal etwas mehr Zubehör IIRC.
Alles der gleiche Kunde.

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1601911)
Welche Technik verwendest Du dazu?

Bitpay-App auf dem Smartphone.
Der Betrag ist am Folgetag auf meinem Geschäftskonto. Im Prinzip ist das ein EC-Kartendienstleister.

merz 13.05.2021 18:15

Sorry für den OT .... nur noch kurz: Hast Du dann in der Transaktion jemals selber Bitcoins gehalten oder lieferte der Service dann direkt Euros auf Dein Konto?

m.

tandem65 13.05.2021 18:21

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1601916)
Sorry für den OT .... nur noch kurz: Hast Du dann in der Transaktion jemals selber Bitcoins gehalten oder lieferte der Service dann direkt Euros auf Dein Konto?

Ich war zwar nicht Jung, aber ich brauchte das Geld trotzdem.;)
Der Service liefert direkt Euros auf das Konto.

keko# 13.05.2021 18:34

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1601910)
Inwiefern ist 1,-€ jetzt in ₿ mehr Wert als in €.
Also weshalb sollte es per se rentabler sein in ₿ Zahlungen in Bitcoin zu empfangen statt in €? Mir ist klar daß der Bitcoin ein tolles Spekulationsobjekt ist. Aber wenn ich den Bitcoin schnell wieder in € verfügbar haben muß/will habe ich da von nichts.

Ich akzeptiere zwar Bitcoin im Laden aber ich sehe für mich keinen Vorteil.
Eher den Nachteil daß ich ein für meine Einstellung problematisches Zahlungsmittel akzeptiere.

Stell dir vor ich kaufe in deinem Geschäft eine eBike für 15.000€. Da ich ein armer Hund bin, habe ich natürlich kein Geld. Ich möchte das eBike finanzieren. Ich marschiere also zu meiner Bank, mache dort einen Termin mit meiner Sachbearbeiterin aus. Sie muss alles händisch eintippen. Die Finanzierung steht und ich marschiere wieder zu dir. Nun dauert es wieder bis das Geld auf deinem Konto ist. Weil du ein freundlicher Fahrradhändler bist und ich ein netter Hund, gibst du mir das eBike schon mal. In der Zwischenzeit ist meine Bank zahlungsunfähig. Was ein Wahnsinn! So viele Unwägbarkeiten, so viele uneffektike Prozesse dazwischen...
Jetzt stelle dir vor, dies alles ginge automatisiert: du könntest in der gleichen Zeit 5 eBikes für 15.000€ verkaufen und hättest null Risiko! Ein echter Vorteil gegenüber dem Radhändler, der das nicht so macht. Du als Unternehmer und meine Bank hätten ihre Geschäftsprozesse optimiert.
:liebe053:

keko# 13.05.2021 18:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1601907)
... Aber denkst du nicht, dass Kryptowährungen und der Kampf gegen den Klimawandel grundsätzlich einen Widerspruch darstellen?

:Blumen:

Meines Wissens haben die großen Tech-Firmen Amazon, Google und Micrsoft ein Eigeninteresse daran, den Verbrauch ihrer Cloudserveranlagen niedrig zu halten, weil dies ja letztendlich Geld kostet. Zudem kommte es ja darauf an, woher die Energie kommt.

merz 13.05.2021 19:45

Für die proofof work Sachen in Bitcoin, die in China auf Kohle laufen, „lohnt“ es sich aber noch.

https://www.theguardian.com/technolo...e_iOSApp_Other

Schätzungen sind wohl schwer, aberin einer mittleren Schätzung hat Bitcoin im Moment den Strombedarf von Argentinien (so als Hausnummer)

https://cbeci.org/


m.

Helmut S 13.05.2021 20:09

Digitale Währung und Kryptowährungen wie Bitcoin meint ja erstmal nicht zwingend das gleiche.

Während die Kryptowährungen eben gerade nicht den Staat oder die Zentralbank als Regulator haben wollen, sind digitale Währungen - zB ein digitaler Euro im aktuellen Währungssystem durchaus denkbar.

Die Grünen jedenfalls positionieren sich zwar für einen digitalen Euro, aber strikt gegen nicht staatliche Währungssysteme. Aus dem Programmentwurf zur Bundestagswahl 2021 zitiert:

Zitat:

Wir wollen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einen digitalen Euro schafft. Sie gewährleistet dabei Daten- und Rechtssicherheit für Verbraucher*innen und Unternehmen. Sie wirkt ungerechtfertigten Kosten durch Oligopole entgegen. Private Firmen können auf dieser Grundlage Produkte und Apps aufbauen. Ein digitaler Euro löst klassisches Bargeld nicht ab, sondern ergänzt es. Eine Aushöhlung des Geld- und Wäh- rungsmonopols durch private Währungen lehnen wir strikt ab. Bei allen digitalen Zahlungen und Kryptowährungen müssen die tatsächlichen wirtschaftlich Berechtigten analog zu Regelungen beim Bargeld ab einer gewissen Schwelle ermittelt werden. Zur Bekämpfung von Verbrechen wie Geldwäsche, Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder, Steuerhinterziehung und Terror-Finanzierung braucht es auch für den Bereich des digitalen Bezahlens klare Regeln.
Ich halte das für eine realistische und im Übrigen auch notwendige Position. Ebenso wie die gemeinsame, europäische Fiskalpolitik ohne Blockademöglichkeiten durch einzelne Staaten. Letzteres ist ja mit unregulierten Systemen ohne Interventionsmöglichkeiten durch den Staat gar nicht möglich. Aus meiner Sicht sind nicht zentral regulierte und überwachte Kryptowährungssysteme lediglich Tech-Phantasien für Spekulanten.

:Blumen:


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