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Gonzo 17.10.2012 10:25

Ich pack den Thread nochmal aus. Ist zwar recht umfangreich, aber sehr gut und detaillliert beschrieben. Ich kann nur sagen, tut Euch die Mühe an und lest das Ganze komplett durch.

http://data.boerse-go.de/abb/Das_Euro-Desaster.pdf

Ich liste mal kurz die verschiedenen Kapitel auf:

Kapitel 1: Wie der Euro die Wirtschaft Europas zerrüttet hat
Kapitel 2: Warum alle Rettungsversuche stets scheitern
Kapitel 3: Wie die Krise weitergehen wird - mögliche und wahrscheinliche Szenarien
Kapitel 4: Wie das Festhalten am Euro Demokratie, Frieden und Rechtsstaat zersört

Es ist eigentlich unglaublich, was da abläuft. Wie kann man den Wahnsinn stoppen? Welche Partei würde sich zum Wohle aller für den Weg des kleinsten Übels (-> Seiten 32/33) entscheiden?

TomX 17.10.2012 11:17

Der Artikel ist schlich und ergreifend Bullshit.

Warum? Weil der Autor etwas entscheidendes vergessen hat.

Grundlage seiner These ist wohl folgendes:

Zitat:

Die Weichwährungsländer in!der!Peripherie!der!Eurozone!hatten!bis!
dahin!regelmäßig!mit!der!Abwertung!ihrer!Währungen !gegen!das!
Leistungsbilanzdefizit!angekämpft,!das!ihnen!aus!i hren!höheren!
Inflationsraten!erwuchs.!Gläubiger!waren!aus!diese m!Grund!nur!dann!bereit
gewesen,!Kredite!in!Pesetas,!Lire,!Escudos,!irisch en!Pfund!oder!Drachmen!zu!
gewähren,!wenn!sie!für!die!drohenden!Wechselkursve rluste!eine!6
Kompensation!in!Form!eines!Zinsaufschlags!erhielte n.!Mit!der!Einführung!der!
einheitlichen!europäischen!Währung!entfiel!dieses! Wechselkursrisiko!und!
damit!verschwand!auch!der!entsprechende!Zinsaufsch lag.
(siehe Seite 5/6 des Artikels)

Nun war das aber nicht so. Der Autor hat vergessen, dass es vor dem EURO schon seit dem Jahr 1978 das EWS gab: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...A4hrungssystem

Dahin ist also die urspüngliche These des Artikels, dass dei "Weichwährungsländer" vor dem EURO mit einer Abwertung ihrer Währungen gegen ihr Leistungsbilanzdefizit angekämpft hätten. Das ging nämlich schon so gut wie nicht mehr.

Gonzo 17.10.2012 11:30

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 818658)
Der Artikel ist schlich und ergreifend Bullshit.

Warum? Weil der Autor etwas entscheidendes vergessen hat.

Grundlage seiner These ist wohl folgendes:

(siehe Seite 5/6 des Artikels)

Nun war das aber nicht so. Der Autor hat vergessen, dass es vor dem EURO schon seit dem Jahr 1978 das EWS gab: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...A4hrungssystem

Dahin ist also die urspüngliche These des Artikels, dass dei "Weichwährungsländer" vor dem EURO mit einer Abwertung ihrer Währungen gegen ihr Leistungsbilanzdefizit angekämpft hätten. Das ging nämlich schon so gut wie nicht mehr.

Dies wiederum ist von Dir falsch interpretiert.

1. mit einer Abwertung kann ein Land definitiv die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsbilanzdefizite verbessern

2. ich zitiere aus Deinem Wikipedia-Link:
"Die meisten Wechselkurse konnten um bis zu 2,25 Prozent nach oben oder unten schwanken, die Schwankungsbreite beträgt somit insgesamt 4,5 Prozent. Italien wurde eine erweiterte Bandbreite von ± 6 Prozent zugestanden, da es als einziges Land 1978 zweistellige Inflationsraten für Verbraucherpreise aufwies."
"Im August 1993 kam es unter dem Druck spekulativer Angriffe auf dem Devisenmarkt zu einer Krise des EWS, welches die Erweiterung der Bandbreiten der meisten EWS-Wechselkurse auf ± 15 Prozent bedingte."

TomX 17.10.2012 11:39

Zitat:

Zitat von Gonzo (Beitrag 818665)

2. ich zitiere aus Deinem Wikipedia-Link:
"Die meisten Wechselkurse konnten um bis zu 2,25 Prozent nach oben oder unten schwanken, die Schwankungsbreite beträgt somit insgesamt 4,5 Prozent. Italien wurde eine erweiterte Bandbreite von ± 6 Prozent zugestanden, da es als einziges Land 1978 zweistellige Inflationsraten für Verbraucherpreise aufwies."
"Im August 1993 kam es unter dem Druck spekulativer Angriffe auf dem Devisenmarkt zu einer Krise des EWS, welches die Erweiterung der Bandbreiten der meisten EWS-Wechselkurse auf ± 15 Prozent bedingte."

Das hatte ich bewußt unterschlagen :Cheese:

Ich wollte sagen: Wenn von Euorgegnern behauptet wird, vor dem EURO hätten keine Zusammenhänge zwischen den Europäischen Währungen existiert, dann stimmt das einfach nicht.

Die Zusammenhänge und gegenseitigen Verpflichtungen gab es schon seit den 70ern.

Gonzo 17.10.2012 12:06

Das ist schon richtig. Natürlich gab es die. Aber eben sehr flexibel.

Dem Autor geht es m.E. (bzgl. des Euro an sich) vor allem darum, aufzuzeigen, daß man keine Einheitswährung für Länder mit teils stark unterschiedlicher Wirtschaftsleistung und Wettbewerbsfähigkeit problemlos einführen kann. Die "schwächeren" Länder werden so eines möglichen Instruments beraubt, um diese Nachteile zumindest teilweise ausgleichen zu können.

Aber das ist ja nur ein Teilaspekt seiner Anlayse, wenn auch das ursächliche Grundübel.

qbz 18.10.2012 15:00

Quo Vadis Krise? Zwischenbilanz und Konzept für einen stabilen Euroraum.
 
Diese heute erschienene volkswirtschaftliche Analyse und die Empfehlungen der Wissenschaftler aus dem Haus der Hans Böckler Stiftung zur Wirtschafts- und Fiskalpolitik der EU und finde ich persönlich sehr fundiert und vernünfitg.

http://www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_75_2012.pdf

-qbz

Stefan 17.12.2012 16:25

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...-a-873345.html

Vielleicht könnte man die Wohnungskäufe an die Finanzämter der entsprechenden Staaten melden um zu prüfen, ob in der Vergangenheit Vermögen in entsprechender Höhe angegeben wurde.

Stefan


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