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Bleibt die Frage: was war in Podersdorf?
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Ich hab mit dem Feuer gespielt und mich böse verbrannt. :Cheese: Die ausführliche Version gibts, falls erwünscht, mal in den kommenden Tagen. :Huhu: |
Ja, unbedingt!
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Der ausführliche Bericht zu Podersdorf kommt, versprochen.
Bilder ebenfalls. Ich muss nur an dem Arbeiten, was im Moment am meisten fehlt. Das ist die Zeit. Nach einer, selbst für meine Verhältnisse, heftigen Woche bin ich zuversichtlich, dass jetzt dann doch mal etwas Ruhe einkehrt. Am vergangenen Dienstag bin ich nochmal zum Zahnarzt gefahren, weil sich der Zahn aus dem August (regelmäßige Mitleser werden sich erinnern) in Form einer dicken Backe gemeldet hatte. Ergebnis: Entzündung und der Zahn wurde gleich noch vor Ort gezogen. Damit hoffe ich, dass das Thema (zumindest an dieser Stelle) jetzt endgültig gelöst ist. Am Mittwoch ging es dann gleich weiter. Vorbereitungen für den anstehenden Sale. Donnerstag, Freitag und Samstag wurde dann das gefahrene Teammaterial und alles was sonst noch so im Laden zu finden war im Ausverkauf angeboten. Da ist einiges gegangen und die Tage waren mindestens 12 Stunden lang. Entsprechend war der Sonntag dann ein entspannter Tag auf der Couch. Am Montag hat sich dann eine spannende Perspektive aufgetan und dazu durfte ich gestern noch einiges vorbereiten. Schlafen konnte ich eh ab 4 Uhr nicht mehr und deshalb hab ich mich ab 4:30 an den Rechner gesetzt. Mittag noch kurz zur Wundkontrolle zum Zahnarzt und am Nachmittag ging es bis 18:30 Uhr an die Exceltabelle. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten ob sich die Arbeit auch wirklich gelohnt hat. Weil das oben genannte jetzt nicht schon genug ist, haben wir uns zu 3. im Oktober entschlossen ein kleines Label zu gründen. Das Ganze ist jetzt in der finalen Phase. Die GbR ist angemeldet, das Konto eröffnet, die erste Ladung Kaffee bestellt. Ein paar kleinere Sachen sind schon unterwegs, bzw da und am Wochenende gibts dann den ersten Foto- und Videotermin. Jetzt zum sportlichen. Mit dem Eingriff am Zahn und dem Stress in der Arbeit war in der letzten Woche eh nicht an Training zu denken und ich hab die erzwungene Pause mal so hingenommen. :Blumen: Am Montag war ich eine halbe Stunde mit dem Hund laufen und heute gings für 1,5 Stunden auf das MTB. :liebe053: Den November über ist jetzt noch Zeit in einen Trainingsrhythmus zu kommen und sich an die Belastung zu gewöhnen. Strukuriert, mit Plan und festen Einheiten gehts dann im Dezember los. Bis dahin bin ich guter Dinge, dass sich alles wieder halbwegs normalisiert hat, zumindest soweit es mein eigenes Chaos zulässt. :Huhu: |
Schade, dass du nix mehr schreibst!!!:dresche
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Mal schauen ob die Zeiten wieder etwas ruhiger werden. Dann gibts hier auch wieder ein paar Geschichten aus dem bayerischen Outback. Das große Ziel für kommendes Jahr steht auf jeden Fall schonmal. :dresche |
Nun denn, wo soll ich anfangen
Ich glaube wenn ich das komplette letzte Jahr wieder aufrolle, dann sprengt das ziemlich den Rahmen hier.
Deswegen nehme ich einfach mal das letzte größere Ereignis für einen sanften Wiedereinstieg in das Thema hier. Nach den Jahren 2018 und 2019 war natürlich die Erwartungshaltung nicht gerade klein und das Training im Vorfeld war dann auch ganz vielversprechend. Die Grundlage für einen guten Tag beim Elbaman war also theoretisch gelegt. Die Woche vor dem Rennen waren wir schon auf der Insel und es war, wie immer, eine schöne Mischung aus Taperwoche und Urlaub. Ein Bisschen Training, ein Bisschen Strand, gutes Essen, guter Kaffee, alles was so dazu gehört. Ab Freitag ging dann der Wahnsinn so richtig los. Startnummer abholen, Rad putzen, Sachen sortieren, was man so alles zu tun hat. Der Samstag ist dann auch wie im Flug vergangen. 3 kurze Einheiten, einmal Rad, einmal Lauf und nach dem Einchecken noch schnell das Wasser antesten. Der Wind hat am Samstag schon ordentlich zugenommen und entsprechend war auch die sonst ruhige Bucht etwas aufgewühlt. Die Nacht zum Sonntag war dann kurz, unruhig und heiß (also nicht die angehnehme Art von heiß :Cheese: ) Sonntag früh wurden wir dann von Regentropfen aufgeweckt und der Wind hatte auch nicht wirklich nachgelassen. Nun gut, war ja für alle gleich. Zumindest der Regen hatte sich verzogen. Dafür war die Luftfeuchtigkeit in einem Bereich, den ich nicht unbedingt bevorzuge. Vor dem Start war dann noch ordentlich Chaos. Verzögerung, Schwimmstrecke verkürzt, die Bojen waren kaum zu sehen, obwohl sie mit Blinklichtern bestückt waren. Entsprechend war der Plan für die erste Runde erstmal mitzuschwimmen und sich die Situation anzuschauen. Das Ganze hat auch, bis auf einen kleinen Ausrutscher auf dem Rückweg zum Strand, ganz gut geklappt und ich hab mich in unserer Dreiergruppe so wohl gefühlt, dass ich nicht unbedingt Sinn darin gesehen hatte viel Energie für wenig Zeitgewinn zu verschwenden. So kam ich mit der drittschnellsten Zeit aus dem Wasser und war an zweiter Position auf dem Rad. Kurz nachdem ich auf halber Strecke nach San Illario die Führung übernommen hatte, wurde mir meine Euphorie fast zum Verhängnis. Auf der glatten Straße ist mir das Vorderrad weggerutscht. Keine Ahnung wie, aber ich konnte es gerade noch abfangen und hab mich, im Vergleich zu vielen anderen, nicht abgelegt. Entsprechend vorsichtig bin ich im Anschluss die Abfahrten gefahren. Nachdem ich nicht eingeholt wurde, war ich da auch nicht der Einzige, der an dem Tag wenig bis kein Risiko eingehen wollte. Neben den Straßenverhältnissen waren an dem Tag noch der Wind und die Luftfeuchtigkeit zwei Faktoren die das Ganze etwas spannender gestaltet haben als es mir lieb gewesen ist. War der Wind da, hatte ich keine Probleme mit der Hitze, aber es war einfach zäh. War der Wind im Rücken, oder nicht vorhanden, hat es nicht lange gedauert ich hab angefangen zu überhitzen. Das ganze Dilemma konnte ich irgendwie noch über die ersten beiden Radrunden ganz gut retten. 2x 0,75 Liter Getränk in den ersten 1,5 Stunden war aber definitiv ein Zeichen, dass es eher grenzwertig werden könnte. Die erste Runde durfte ich dann also als Führender beenden. Das zweite Mal von San Illario runter habe ich gesehen, dass mein Vorsprung etwa 1,5 Minuten war. Der hat dann auch die nächsten 20 Kilometer und fast die ganze Rotphase der Baustellenampel gehalten bis der zweite auf einmal neben mir stand. Bis zum Ende der zweiten Runde, war dann mein Rückstand auf 2 Minuten angewachsen. Vor allem auf der zweiten Hälfte der letzten Radrunde ging es bei mir dann wirklich nur noch um Schadensbegrenzung und die Hoffnung, dass der Lauf durch ein Wunder noch gut werden würde. Also gabs bei der letzten Verpflegungsstelle noch eine Flasche Iso für die verbleibenden 15 Minuten Fahrzeit und die Zweite mit Wasser über den Kopf und es ging mit Schwung in die Laufschuhe. 10 Minuten auf die Spitze und ca. 4 Minuten auf den Zweiten waren weniger schlimm als befürchtet. Die ersten 10 Kilometer waren auch noch gut und die Beine haben sich top angefühlt. Wenn da nicht die Hitze gewesen wäre. An den Verpflegungsstellen hab ich versucht mich so gut es ging abzukühlen. Das hat leider jeweils nur kurz gehalten. Spätestens nach 5 Minuten war wieder die drückende Hitze zu spüren. Das Spiel ging 2 von 6 Runden gut, bevor ich meine Freundin darum gebeten habe mir Eiswürfel zu organisieren. Zu dem Zeitpunkt war das Kind allerdings schon in den Brunnen gefallen und es ging dann darum irgendwie noch halbwegs ordentlich das Ziel zu erreichen. Der Rest der Laufstrecke ist dann relativ schnell erzählt. Es war eine Mischung aus gehen, joggen, kurzen Pausen an der Verpflegungsstelle. So war es dann doch relativ kurzweilig und nach 11 Stunden und ein Bisschen war ich dann im Ziel doch etwas überrascht, dass es zum 7. Gesamtplatz gereicht hat. Im Grunde war die Platzierung an dem Tag aber egal und nach 2 Bier konnte ich mehr als gut damit leben. Viel mehr im Kopf sind mir die aufmunternden Worte, die Motivation und die gute Stimmung an und auf der Strecke in Erinnerung geblieben. Auch der Kaffee an der Verpflegungsstelle bei Kilometer 3 ist ein echtes Highlight. ;) Etwas schockiert war ich nur kurzzeitig als meine Freundin direkt nach meinem Zieleinlauf meinte, dass wir ja jetzt einen Grund haben kommendes Jahr wieder auf Elba zu fahren. :-(( Sowas sollte man mir einfach nicht sagen. Aus dem Plan kommendes Jahr Elba ist mittlerweile eine Idee für die kommenden 3 Jahre entstanden. Vorab mal so viel, es handelt sich um etwas was ich schon seeehr lange auf dem Schirm hab und natürlich spielen Berge eine Rolle. Mehr dazu dann in Kürze, die Hunde müssen vor die Tür. :Liebe: |
Schön wieder etwas von Dir zu lesen! :Huhu:
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Salve,
vielen Dank für Deinen super Bericht!:Blumen: Riesen Kompliment, dass Du trotz Deiner Probleme, gefinisht hast!!!:liebe053: Bei den bergigen Events, deren Namen Du noch nicht erwähnt hast, fallen mir sofort zwei ein, welche in Frankreich stattfinden...:cool: Alpe d 'Huez-Triathlon (Distanz L ist bereits fürs nächste Jahr ausverkauft (gibt nur noch eine Warteliste) ) sowie den Embrunman.:cool: Jetzt schon mal viel Erfolg und Spaß bei der Vorbereitung! Ciao und bis demnächst. Gruß Günni (Hippoman:cool: ) |
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Es ist doch auch eine tolle Möglichkeit manche Dinge festzuhalten, zu reflektieren und vielleicht auch hin und wieder das Gute in den Vordergrund zu rücken. Das vergangene Jahr waren einfach zu viele Baustellen offen und dann war es gar nicht so einfach mal ein paar ruhige Minuten zu finden. Ich gelobe Besserung. :Blumen: |
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Nach 2018 und 2019 war die Erwartung an dieses Jahr natürlich ähnlich hoch. Ein 7. Platz ist ja erstmal gar nicht so schlecht. Der Lauf und das Finish war dann irgendwie auch eine Art Danke zu sagen, an Marco und das ganze Team. Sie hatten an dem Wochenende keinen leichten Job und haben es grandios auf die Beine gestellt. Da wäre es zu einfach gewesen aufzuhören und sich ins nächste Kaffee zu setzen. Die beiden französischen Rennen sind quasi eine Art Backup Plan, aber nicht das eigentliche Ziel. ;) |
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Alle Achtung.....:Huhu: |
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Ich denke aber Altri & Embrun sind a weng dicht beieinander. Mit dem Kampfzwerg in die Pyrenäen hat auch was. Steht ja auch schon einige Tage auf meinem Wunschzettel. Edith meint noch, danke für den wunderschönen Bericht. Wir sehen uns ja nächstes Jahr mal wieder. |
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Der Nachteil an den (verhältnismäßig) wenigen Trainingsstunden ist einfach die ewig lange Regenerationszeit. Selbst an einer Mitteldistanz kau ich gut und gerne mal 2 Wochen, bevor ich wieder ordentlich trainieren kann. Frankreich ist in meiner Planung erstmal nicht drin. Elba dafür auf jeden Fall im kommenden Jahr. :liebe053: |
Nun nachdem zum Inferno noch kein Bericht kam und ich heute auf FB ja schon gelesen habe....
Ich habe Elba ja auch 2 mal gemacht und empfinde den Druck als tierisch hoch! Nicht nur den der anderen sondern auch der eigene, m.M. bleibt da der Spass dann auf der Strecke und man will und steht sich selbst im Weg. Sollten die äußeren Umstände dann noch gegen dich sein wird es wirklich zur absoluten Herausforderung nicht auszusteigen. Respekt hierfür!!! Ich freue mich auch wieder Hundebilder zu sehen und bin gespannt! |
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Vielen Dank für den Bericht. Er hat mich auch nochmal genauer 4 Wochen zurückblicken lassen. Vieles ging mir ähnlich: welche Boje anschwimmen, 3 x ziemlich knapp beim Bikepart auf der Fre... gelegen, Walk and Run ab KM 17, ... Im Gegensatz zu dir bin ich mit dem Ergebnis Megahappy, auch wenn ich 30 Plätze hinter dir ins Ziel bin. Normal bin ich eher im hinteren Mittelfeld zu finden. Ich hoffe hier wieder mehr von dir zu lesen. Vor allem von den neuen Projekten und dem Elbaman 2022. Mich wird man nächstes Jahr dort nicht finden, denn eine LD mit dem Embrunman sind für meine schon etwas kaputten Knochen genug. Elbaman 2023? |
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ich gehe davon aus, dass Maxi , das mit der Kaffee-Ausgabe, nicht direkt bei der Verpflegungsstelle bei Km 3 meint, sondern ein paar Meter vor dieser Verpflegungsstelle, wenn man vom Ortskern Marina di Campo kommt. Es kann sich hierbei nur um die zwei sympathischen älteren Herren handeln, welche dort vor ihrem Haus, an die Athleten bei jedem Elbaman-Rennen Kaffee ausschenken.:liebe053: Die zwei Herren sind absolut Kult in der Elbaman -Szene!!!:liebe053: Viele Grüße. Hippoman :cool: |
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Die Jungs standen auch noch im Wolkenbruchartigen Regen mit Wasser auf der Straße bis zu den Knöcheln mit frischem Espresso. Ab Runde 2 war meine Zuckermenge sogar schon vorbereitet! Wurde Jahre später fast getoppt von der Verpflegungsstation am Ende von Embrun-City wo mir Salz nur aufgestreut auf eine halbe Tomate gereicht wurde! Das sind die Erlebnisse, die mich zu nicht-gelabelten Wettkämpfen ziehen. Ich zumindest habe derartiges bei Challenge und IM bisher nicht erleben dürfen.... |
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Hmmm, da muss ich mich dann fast nochmal am Wochenende dransetzen. Ansonsten spiegelt das Ergebnis vom Inferno ziemlich genau das wider was ich auch trainiert hatte. Für nächstes Jahr hat sich aber eine interessante Konstellation ergeben. Nicht allein Sonntag in aller Früh irgendwo im Auto zu sitzen um irgendwie irgendwo ein paar Pässe fahren zu können macht es schon verlockender die Sache nochmal in Angriff zu nehmen. :-(( Eine Woche mehr zwischen Inferno und Elbaman ist da natürlich auch nicht sooo schlecht. :Cheese: Der Druck auf Elba war da, aber ich empfand ihn nicht als störend, eher hab ich versucht es etwas zu genießen, weil es doch auch harte Arbeit war an diesen Punkt zu kommen. Wenn es zu viel geworden ist, hab ich mich einfach zurückgezogen und mir die ruhigen Orte in und um Marina di Campo gesucht. Eine Reisegruppe, die dann für Ablenkung im richtigen Moment sorgt, ist dann auch ganz hilfreich. Spätestens mit dem Beutel Eiswürfel war dann für mich klar, dass es halt nicht sein soll und ich hab versucht mir den Tag so angenehm wie möglich zu machen. :Lachen2: Bilder kommen irgendwann mal wieder (wenn da nicht immer dieses Größenthema wäre) |
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Dieses Jahr waren sie genau gegenüber der Verpflegungsstelle. Kekse zum Kaffee sind natürlich auch immer eine Empfehlung :Cheese: Für mich war immer klar, wenn es im Rennen mal nicht so gut laufen sollte, dann gibts einen Kaffee. Der zweite war dann quasi nur noch für den "Endspurt" :Cheese: |
Ganz großes Kino!!! Gratuliere zum 2. Platz gesamt beim Inferno:liebe053: :liebe053: :liebe053:
Sehr stark vorgearbeitet - hinten kackt die Ente ! |
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Ich glaube jetzt komm ich dann nicht mehr aus hier hin und wieder mal was zu schreiben.
Das Rennen gestern muss ich glaub erstmal irgendwie verarbeiten. Da ist sehr vieles sehr gut gelaufen und am Ende war es dann ein zweiter Platz. Mehr dazu dann irgendwann mal die Tage 🫣 |
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Mal wieder verbeuge ich mich tief beeindruckt.
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Wow!
Respekt und Glückwunsch!!! :Blumen: |
Habe den Respot von Urs Müller und Jan Van Berkel gesehen und gedacht, hä der Name des Zweiten sagt mir doch was :Cheese: Gratuliere!
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Ich hab’s im Inferno Faden schonmal geschrieben. Jetzt auch hier mal der kurze Rennbericht vom vergangenen Samstag.
Alles weitere über die Tage in der Schweiz und ein paar Bilder gibt es dann die Tage noch. Allein der Rennbericht sprengt schon jeden Rahmen 🫣 Also dann wollen wir doch mal. Nachdem hier ja schon massiv gespoilert wurde steig ich gleich mal mit den harten Fakten ein. 2. Platz Gesamt beim Inferno. - das liest sich schonmal ganz ordentlich. „Nur“ 5:5x Minuten hinter Jan van Berkel macht die Sache noch etwas spezieller. Wie es dazu kam? Das könnte jetzt etwas länger werden… Ich fang einfach mal beim Frühstück an. Um 4:30 Uhr, irgendwo in einem AirBNB im Thuner Vorort kam ein Satz von meinem Mitstreiter und Motivator mich überhaupt für das Rennen anzumelden. Der Wortlaut frei zitiert: „was passiert eigentlich wenn einer von uns die Beine des Lebens erwischt und auf einmal das Rennen anführt. Was soll man dann machen?“ Ich selbst hab es mit einem einfachen „ach geh, bei der Konkurrenz die am Start ist müssen wir uns um vieles Gedanken machen, nur nicht um dieses Szenario“ und weiter an meinem Kaffee genippt und ein paar Happen Griesbrei in mich reingezwungen. Diese Unterhaltung sollte mir nochmal mächtig durch den Kopf gehen. Dazu aber später mehr… Zum Rennen selbst: Die Stimmung vor dem Start ist in Thun immer irgendwie anders. Es herrscht das gewohnt rege Treiben in der Dunkelheit und eine gewisse Anspannung gepaart mit Nervosität liegt in der Luft und ist quasi greifbar. Nach ein paar Zügen einschwimmen im Freibad geht es Richtung See um nochmal ein paar Meter einfach fürs Gefühl zu sammeln. Dank dem Wind, der aus Richtung Interlaken über den See fegt ist das Wasser verhältnismäßig unruhig und wir stellen uns schonmal auf einen etwas längeren Aufenthalt im Wasser ein. Strategisch hab ich mich am Start neben Karl, einem guten Bekannten und mittlerweile Local, ganz rechts aufgestellt. Dieses Jahr bin ich ganz gut weggekommen und hab mich relativ schnell an die Beine heften können. Die konnte ich auch gute 500 m halten, bevor eine kleine Lücke entstand. Das Loch wurde dann durch ein paar Schwimmer von der linken Seite gefüllt und somit war der Plan klar. Einfach nicht den Anschluss verlieren, sonst wird es nicht nur unruhig und lang, sondern auch noch einsam auf dem Weg nach Oberhofen. Außer ein paar kleinen Konzentrationsschwächen mit anschließenden Sprints an die Beine verlief das restliche Schwimmen äußerst unspektakulär. So ging es mit der ersten Verfolgergruppe Einzelstarter aus dem Wasser. Knappe 2 Minuten war da der Rückstand auf die Spitze. Weniger als gedacht und genau da wo ich sein wollte. Check-Check Der Wechsel war relativ unspektakulär und nachdem ich mich für die spartanische Variante, Helm auf, Gels in die Tasche und Schuhe werden auf dem Rad angezogen, entschieden hatte ging es zusammen mit dem zweiten auf die Radstrecke. Nach 500 Metern kommt der erste Berg und somit bleibt nicht viel Zeit zum sortieren. Ich lies Karl ziehen und bin mein eigenes Tempo gefahren. An der Verpflegungsstelle kurz vor der Abfahrt nach Interlaken hat sich die Geduld dann ausgezahlt und ich bin an zweiter Position in die Abfahrt gegangen. Die Abfahrt selbst ist breit, schnell, verkehrsarm und übersichtlich. Perfekt zum richtig rollen lassen. Am Ortsausgang startet dann das ca 40 km lange „flachstück“ Richtung Große Scheidegg. Wobei dieses Flachstück auch ein paar Wellen und auf dem letzten Kilometern schon leicht ansteigend seinem Namen auch nicht ganz gerecht wird. An diesem Ortsausgang kam dann die Info, dass der Rückstand auf die Spitze in etwa gleich geblieben ist. Leicht überrascht, aber auch zufrieden hab ich mich zusammengefaltet versucht meinen Rhythmus für die nächste Stunde zu finden. Das gelang viel besser als gedacht. Die Kurbel ging mit gut Druck rum, die Verpflegung machte keine Probleme und irgendwann hab ich auch die beiden Staffelfahrer die zu Beginn noch etwa 100 m vor mir waren, eingeholt, überholt und mich als Lokomotive vorne eingespannt. Alles mit dem Hintergedanken mein eigenes Rennen zu machen. Der eigentliche Anstieg zur Großen Scheidegg beginnt mit einer 180 grad Kurve um eine Tankstelle rum. In dem Moment ist mir das Frühstück wieder in den Kopf geschossen. Also nicht das eigentliche essen, sondern die oben zitierte Konversation. Ca 30 Sekunden vor mir ist ein weißes Trikot mit rotem Helm in den Anstieg eingebogen. Ja, was passiert also dann, wenn man auf einmal in Führung liegt? In den Genuss kam ich leider nie, weil einfach, wie zu erwarten war die letzten 500 hm des ca 1500 hm Anstiegs einfach dann zu lang und zu steil für mich sind. Bis dahin bin ich allerdings immer „auf Sicht“ gefahren. Auf den letzten Kilometern Richtung Passhöhe bin ich dann noch überholt worden und somit als dritter in die Abfahrt ins regnerische Grindelwald gegangen. 10 grad, regen, trisuit und eine technische Abfahrt mit schlechtem Belag. Da soll mir keiner erzählen Felgenbremse wären völlig ausreichend. ;) Leicht zitternd ging es dann als Dritter aufs MTB. Diesesmal mit der vorbereiteten Weste über die Schultern geworfen. Auch hier fand ich gut in meine Rhythmus und bin stur mein Tempo gefahren. Auch da hab ich wieder feststellen müssen, dass ich mit steilen Bergen einfach meine Probleme habe. Es ist besser als die Jahre davor, aber immernoch nicht wirklich so, dass ich zufrieden wäre. So wurde ich nach der Hälfte vom Anstieg eingesammelt und auch kurz vor der Passhöhe der kleinen Scheidegg. In der Abfahrt hab ich dann wieder auf den Vierten aufschließen können und im Flachstück zur letzten Wechselzone hat sich an der Situation auch nicht mehr viel verändert. So ging’s als 5. in die Laufschuhe. 3 Minuten Rückstand auf Platz 2 und 3 und 7 Minuten auf die Spitze, eine Traumvorstellung. Die ersten fünf Kilometer flach, bzw leicht abschüssig Richtung Lauterbrunnen liefen die Beine schon richtig gut und somit konnte ich erst den vormals 3. und dann meinen Mitstreiter auf der MTB Strecke überholen und fand mich auf dem vorläufigen Podium wieder. Im Anstieg hab ich dann relativ schnell den Zweitplatzierten gesehen und bin auch näher gekommen, bzw hatte ihn bei Kilometer 8 auch schonmal eingeholt. In der darauf folgenden Verpflegung hatte ich mir dann etwas Zeit gelassen und die Lücke ging wieder auf. Immer in Sichtweite mit einem Abstand von 30-60 Sekunden sind wir dann den Berg rauf und in Mürren auch nur noch 4 Minuten Rückstand auf die Spitze. Mürren ist nicht nur das Wettkampfzentrum, sondern auch das Ziel für die Teamrennen und zugleich für die Einzelstarter der Moment an dem es wirklich ernst wird. Es folgen noch ca 1500 hm auf 8 km. Die Anteile die gelaufen werden können halten sich ab hier in Grenzen und somit ist jeder gelaufene Meter doppelt wichtig. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam es dann kurz vor dem Kanonenrohr (dem steilsten Stück der Strecke) endlich zum hart erkämpften Überholmanöver. Ich bin zu dem Zeitpunkt ja auch nur eine gute Stunde auf Sicht gelaufen. :Maso: Von da an hieß es also nicht mehr umschauen, keine Dummheiten mehr machen und alles was halbwegs zu laufen ist mindestens mal zu joggen. Das System konnte ich dann bis oben durchziehen und schlussendlich als zweiter über die Ziellinie stolpern. Neblige 5 Grad waren jetzt nicht die Traumkulisse, aber man nimmt was man so kriegt. Keine 6 Minuten hinter dem ersten und ca 7 Minuten vor dem dritten. Rückblickend kann ich definitiv behauten, dass ich es nicht besser hätte machen können. Was seit dem letzten ausführlichen Update hier geschah, Bilder und weitere Infos zu den Tagen in der Schweiz gibt es dann so nach und nach. Es kommt also wieder leben hier rein ;) |
Super, herzlichen Glückwunsch :Blumen:
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Hammer Leistung und klasse Bericht!
Glückwunsch:Blumen: |
Super!
Sportliche Grüße |
Glückwunsch!
Freue mich wenn man wieder was von dir liest. |
Salve ,
viel Erfolg morgen !:Blumen: In bocca al lupo! Hoffe sehr, dass Du das Ding zum dritten Mal gewinnst!:cool: Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal seit Jahren nicht auf meiner Lieblingsinsel, weil der Elbaman- Termin in diesem Jahr sehr ungelegen für mich war. Ich hoffe jetzt schon, dass der Elbaman-Termin nächstes Jahr wieder wie gewohnt, am letzten September-Sonntag ist, denn ansonsten würde mir die Brückentagregelung für den 3.10, wieder einen Strich durch meine Rechnung machen... Viel Erfolg wünsche ich auch den anderen Teilnehmern aus dem Forum!:Blumen: Tanti saluti e gran successo! Hippoman :cool: |
Ich wünsche auch viel Erfolg morgen!
Vor allem wünsche ich gutes Wetter! Man kann zwar viel vom letztjährigen Rennen erzählen, aber bei gutem Wetter macht es halt doch viel mehr Spaß. Markus PS: Ich will dort auch nochmal bei guten Wetter starten! |
Salve,
herzlichen Glückwunsch für Deine super Leistung.:Blumen: Vor allem auf der Marathonstrecke, wo Du ja einige Probleme hattest und dann wieder so zurückgekommen bist, dass Du die beste Laufzeit hattest und Dir doch noch den dritten Platz sichern konntest!:liebe053: Übrigens, falls Du und die anderen Foris es noch nicht wußten: Der Sieger, Francesco Gualtieri, hatte als "Vorbereitungswettkampf" den diesjährigen Embrunman, wo er 14. geworden ist. Die Info bekam ich heute früh von einem italienischen Triathlon-Kumpel, der gestern auch am Start war. Nachdem er mir ausführlich von der Schwimmdistanz (:Ertrinken: ) berichtet hatte, war ich im Nachhinein froh, dass ich von meinem Arbeitgeber in diesem Jahr für den Elbamen-Zeitraum keinen Urlaub genehmigt bekommen habe. Ich wäre mit Sicherheit bestimmt "ersoffen", weil mir derartige Schwimmbedingungen Riesen Probleme bereiten. Erhol Dich gut . Cari saluti . Hippoman :cool: @Tandem Super Leistung! Congratulazione!!!:Blumen: |
Moin :Huhu:
war das Schwimmen wirklich so schlimm? Am Start und von der ersten zur zweiten großen Boje fand ichs ungemütlich. Das auf und ab und ein- zwei Schluck Salz Wasser in der Startphase haben jedenfalls gereicht, dass ich des Kampfzwergs Beine verlor :o Selber hat er sie nicht verloren, weil im weiteren Verlauf hab ich ihn immer erst auf der Abfahrt von San Piero wiedersehen können und da hatte er sie noch bei sich. Beim Laufen gabs dann auch den Moment der Überrundung :-(( samt Austausch der derzeitigen Platzierungen :bussi: 2nd und 5th, bzw. ich hatte nicht den Überblick, aber Maxi die Lockerheit es mir ganz nebenbei zuzuflüstern. Stark und souverän, wie man´s kennt ;) |
Es ist an der Zeit an dieser Stelle mal wieder etwas aktiver zu werden.
Die vergangenen 1,5 Jahre war beruflich und privat schon einiges geboten und die wenige freie Zeit habe ich dann lieber in mein Privatleben samt Sport investiert. Die eher negativen Themen, die im Moment nicht nur hier dominieren haben dann auch dazu geführt, dass die Lust auf das Schreiben doch etwas gering war. Zumindest letzteres habe ich aber selbst in der Hand und hier kann ich auch mit regelmäßigen Berichten etwas Abwechslung reinbringen. Ob und wer es dann liest, ist ja immernoch jedem selbst freigestellt. ;) Beruflich gibt es dieses Jahr noch eine Veränderung und privat hat sich alles im Moment sehr gut eingespielt. Im Elbaman-Faden kann man auch nochmal nachlesen, was dort so geboten war. Lief schon ganz ordentlich, würde ich mal behaupten. Die Saison 2024 wirft auf jeden Fall schonmal ihren Schatten voraus und auch für mein zweites A-Rennen habe ich mich heute Abend melden können. Am 22.06. wird es von Ascona auf die kleine Scheidegg gehen. Die kleine Scheidegg kenn ich mittlerweile recht gut durch den MTB-Part beim Inferno. Jetzt bin ich gespannt wie es sich als Schlussanstieg beim Swissman so läuft. Das zweite Highlight wird wieder der Elbaman werden. Ein paar Punkte stehen dort auch noch auf der Bucket-List. Aber alles zu seiner Zeit. Die ersten Schritte für den Swissman sind getan. - Glück in der Lotterie? Hatte ich - Pünktlich angemeldet? Direkt als die Mail ankam - Training gestartet? langsam gehts wieder los. Erstes Zwischenziel ist aber so ziemlich das Gegenteil der geforderten Anforderungen. Ein schneller 5 km Lauf am 29.12. Am liebsten Richtung 16 Minuten Grenze. Es bleibt also spannend. :Huhu: |
Zitat:
Dann mal fleißig ran an das Training. Hau rein und viel Spaß :Huhu: Willst du bis zum 5er gezielt darauf trainieren oder eher aus dem LD-Training heraus? Ist ja noch ein Weilchen bis zu deinen Saisonzielen, schaden wird da mal ein Monat Tempo bolzen IMHO sicher nicht. So, und jetzt muss ich wohl doch mal den Elbaman-Faden lesen. :Lachen2: |
Schön!
Ich freue mich und lese mit. Gruß J. |
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