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sybenwurz 02.02.2022 12:25

Jou, diesen Samstach gabs dann nach etwas mehr als n dreiviertel Jahr drauf Warten ein neues Rad.




Das Bild entstand aufm Weg in die Firma, wo ich den Bügel an sich etwas modifizieren und vorallem mit der richtigen Bremsanordnung (rechts vorne, links hinten!) versehen wollte.
Dummerweise stellte sich raus, dass irgendn Spassvogel, man könnt ihn (sie? Wieso meint man eigentlich, dass so Sachen eher Typen machen???) auch Arschloch nennen, das Türschloss mit Sekundenkleber oder so verklebt hat.
Also blieb der Hobel wie er war und ich ging Sonntag mal wieder ne Runde wandern.
Die windig-nasskalte Witterung war eher eh nicht zum Radeln angetan.

Der Fränkische Marienweg hier verlangt den Pilgern alles ab.
Steile Anstiege in grobem Geröll...




...knöcheltiefer Schlammbes...




...wildes Getier...




...wie fade, asphaltierte Rad-/Fusswege entlang der Strasse.




Naja, immerhin etwas Bewegung, besser als nix, und zuhaus war eh die Heizung kaputt, da lohnt sichs doppelt, in der Dämmerung heimzukommen zum warmen Kachelofen und den Glühweinpott aufn Herd zu stellen.




Und Corona immerdar, das Bild kennen wir aber schon aus 2020.




Da ich da zu seuchenfreien Zeiten nie längsgekommen bin, erschliesst sich daran super, wie die Denkweise durch die depperte Pandemie beeinflusst wird. Bei dem Sahnespender am Baum gibts schon kein vor und nach Corona mehr.
Aber, betrachtet man die Geschichte oben mit den ganzen Parkplätzen, auf denen Übernachten mittlerweile explizit verboten ist, ist die Montage von Desinfektionsmittelspendern am Baum ne doch eher mildere Auswirkung der Situation.

Tecki 02.02.2022 12:50

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644271)
Und apropos: dank Corona und der damit verbundenen Lawine an Outdoor'liebhabern', die an jeder Ecke Zeltln (ja gut, jetzt im Winter glücklicherweise eher nedd auch noch), mitm Kasten- oder Wohnwagen stehn und auf und neben jedem Parkplatz alles zuscheissen, gleicht die Suche nach nem Platzl, wo man über Nacht stehenbleiben und pennen kann, mittlerweile der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.
Bullshitbullet, echt.
Dann kriegste aufm Parkplatz, wo ein Frankfurter mit seiner Karosse keinen Stich mehr macht, noch mit, wie der lauthals drüber referiert, dasses in Frankfurt ja eh nie schneie und er deswegen natürlich auch keine Winterreifen brauche.
Ja nee, eh klar, der Arber, wo er grad alle nervt, iss aber halt nedd in Frankfurt.

Ich hab an meinem T5 auch immer noch das Berliner Kennzeichen, obwohl ich inzwischen seit 4 Jahren in Rosenheim wohne.
Insbesondere zu Corona/Lockdown Zeiten musste ich mir da doch einiges an Kommentaren anhören, auch dass gleich die Polizei gerufen wird wenn ich nicht sofort verschwinde. Und das wohlgemerkt im Chiemgau, keine 15min von meinem Wohnort entfernt und ohne dass wir vorhatten dort über Nacht zu stehen.

Irgendwie ein schwieriges Thema, man ist ja selber Teil davon - wir stehen auch oft frei, auf irgendwelchen Parkplätzen. Das geht halt so lange gut, wie es sich in Grenzen hält und sich alle an die Spielregeln halten. Wenn es zu viel wird gibt es dann eben Verbote. Aber wer beschließt nun, dass ich das "Recht" zum freistehen habe und der Rest nicht?

sybenwurz 02.02.2022 14:23

Naja, mir gehts ja gar nedd drum, dass ich mir das Recht zum Freistehn für mich aber niemanden sonst wünschte, sondern darum, dass die dumme Menschheit zu dämlich war, sich in Stosszeiten so zu benehmen, dass es allen erhalten geblieben wäre.
Geht ja nicht nur ums Übernachten im Bus.
Früher haste dir halt bei Guhgl Örf nen halbwegs abgelegenen Parkplatz rausgesucht, bist da hingefahren und konnst unbehelligt übernachten, heut steht ein Schild davor, dasses verboten ist und sicherlich halt nicht deshalb, weils dem Parkplatz als solchem nicht gradmal egal wäre, ob nu auch nachts Autos draufstehen, sondern halt wegen dem Drumrum was jene veranstalten, die nachts da stehen.

Mir wärs ja generell auch komplett wurscht, der Punkt ist nur, dass ich vor meinem ersten Besuch heuer im Bayerischen Wald diverse Etablissement zwecks Übernachtung angerufen hab, die mich nur halt auslachen, wenn ich erwähne, dass ich ggf. nicht vor Zehne abends ankomm. Bei einem laden habense wohl die Arschbacken zusammengekniffen und mir nicht direkt ne Absage erteilt, die sind nur aber etwas abgelegen, man kann nicht mitm Auto hinfahren und wird von denen mit nem Motorschlitten abgeholt;- aber bittschön nicht mitten in der Nacht, und da mit Tourenski hinhackeln wollt ich dann auch nedd...
Ist auch kein Thema vom Bayerischen Wald allein, und da ich halt gerne die nachts leeren Autobahnen ausnutze und zudem nicht um nen Bus rumkomme, weil ich die Transportkapazität brauche, liegt ne Lösung auf der Hand, nur eben, dass ich mich zu Zeiten, als nicht jeder Hinz und Kunz auf die Idee kam, dabei so benommen hab, dass alle alle Zeit in ihren Bussen hätten pennen können.

Estampie 02.02.2022 15:44

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644293)
nur eben, dass ich mich zu Zeiten, als nicht jeder Hinz und Kunz auf die Idee kam, dabei so benommen hab, dass alle alle Zeit in ihren Bussen hätten pennen können.

der kategorische Imperativ ist allgemein ein sinnvolle Einrichtung:Blumen: , wenngleich in der letzten Zeit etwas unpopulär geworden.

An manchen Orten kann ich die Reserviertheit gegen Wohnmobile und umgebaute Bullis etc. schon verstehen, wenn zum Beispiel wie jüngst auf einem übervollen Parkplatz beim Nationalparkzentrum Kellerwald ein "Concord Deluxe" quer über etliche Parkflächen bewohnt wird weil halt seit abends schon da, dann kann selbst ich schon mal in Unverständnis den Kopf schütteln.


Gruß,
Thomas

Siebenschwein 02.02.2022 16:03

Mal so in die Runde: ich finde die Reflektiertheit der Bus- und WoMo-Fraktion hier super. Wenn alle so wären, gäb´s auch keine Probleme. Aber es ist wie bei allem: die 5% rücksichtslosen Idioten machen es kaputt, so dass die 95% Vernünftigen mit in Haftung genommen werden.

sybenwurz 02.02.2022 18:36

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1644328)
...die 5% rücksichtslosen Idioten machen es kaputt, so dass die 95% Vernünftigen mit in Haftung genommen werden.

Ich glaube bei diesem Thema nicht, dass es die 5% sind. 5%, meinetwegen auch 10, sind die, die nu drunter leiden, weilse schon ewig irgendwo heimlich still und leise gepennt haben, ohne es je an die grosse Glocke zu hängen.
Der Hype ging ja erst los, als die ersten Apps auftauchten, wo die ganzen Spackos ihre 'Geheimtips' zum Hinstellen öffentlich präsentieren konnten und schliesslich Corona zur Verdopplung der Preise aufm Busmarkt geführt hat, weil alle plötzlich so ne Kiste brauchten, um auf irgendwelchen Parkplätzen und sonstwo aufzutauchen und über Nacht die Sau rauszulassen.
Ich kenne einen, der mehr oder weniger so im Bus gelebt hat, der hat den nu verkauft. Erstens, weil er nen sauguten Preis über dem bekommen hat, was er dafür und fürn Ausbau bezahlt hatte, und zweitens aber hauptsächlich, weil er nirgends mehr stehen konnte.

Siebenschwein 02.02.2022 18:55

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644370)
Ich glaube bei diesem Thema nicht, dass es die 5% sind. 5%, meinetwegen auch 10, sind die, die nu drunter leiden, weilse schon ewig irgendwo heimlich still und leise gepennt haben, ohne es je an die grosse Glocke zu hängen.
Der Hype ging ja erst los, als die ersten Apps auftauchten, wo die ganzen Spackos ihre 'Geheimtips' zum Hinstellen öffentlich präsentieren konnten und schliesslich Corona zur Verdopplung der Preise aufm Busmarkt geführt hat, weil alle plötzlich so ne Kiste brauchten, um auf irgendwelchen Parkplätzen und sonstwo aufzutauchen und über Nacht die Sau rauszulassen.
Ich kenne einen, der mehr oder weniger so im Bus gelebt hat, der hat den nu verkauft. Erstens, weil er nen sauguten Preis über dem bekommen hat, was er dafür und fürn Ausbau bezahlt hatte, und zweitens aber hauptsächlich, weil er nirgends mehr stehen konnte.

Naja, 5% ist meine (subjektive) internationale Idiotenquote. Die hab ich hier mal als Basis genommen.
Und natürlich sehe ich ein, dass ein Bus einmal pro Woche auf dem Waldparkplatz oft kein Problem ist - aber fünf Stück jeden Tag in der Saison dann schon - selbst wenn die alle so rücksichtsvoll wie der eine sind.
Es ist schon schade und ich habe Verständnis für jeden, der den Traum von der grossen Freiheit im Bus nicht auf dem offiziellen Stellplatz an der Bundesstrasse ausleben will.
Schlussendlich ist das analog zum Dilemma jedes Touristen: er zerstört das unberührte Paradies, das er eigentlich sucht, indem er hinfährt.

sybenwurz 03.02.2022 00:25

Jaa, ich hab das mit den 5% schon verstanden;- hier ists halt nur wirklich nicht die kleine Minderheit schwarzer Schafe, die es verbockt hat, sondern diesmal die Mehrheit.
In gewisser Weise freut mich das sogar n bissl, nu könnense sich nämlich alle ihre frisch angeschafften Wohnburgen auf 4 Rädern inklusive HäschtägWänleif sonstwohin und rausfinden, dass die Tarife aufm Campingplatz auch nicht mehr unbedingt für Arme sind, wennse ihre Kästen mal zwischendurch aus der endlosen Reihe geparkter T4, 5 und 6 die Strasse rauf und runter entfernen undn paar Meter bewegen...:Cheese:

Tecki 03.02.2022 12:13

Naja, das ganze gibts doch schon ehrlich länger als seit Corona - selbst der Mann meiner Großmutter hatte Mitte der 90er schon nen selbst ausgebauten Kastenwagen mit dem wir von Augsburg aus in die Berge gefahren sind und der dann unser Basecamp für Touren war.
Das was heute passiert ist ja nichts anderes - nur in einer größeren Zahl, weil eben Mode. Die Frage ist wie, insbesondere die Gemeinden, man damit umgeht.

Schön finde ich z.B. den Parkplatz am Dohlenfelsen im Frankenjura - hier wird von der Gemeinde offiziell gedulded, dass auch über Nacht gestanden wird. Abends geht einmal jemand rum und kassiert 3 EUR ab, dafür sind dann aber auch zwei Dixies aufgestellt und ein paar Grillstellen ausgewiesen. Da weiß man dann eben wo man stehen kann, und muss sich nicht frei irgendwo hinstellen, Anwohner bzw. Flora & Fauna belästigen und in den Wald scheißen.

Insofern würde ich mir mehr attraktive Angebote wünschen die die "Vanlifer" eben etwas mehr steuern.
Gleichzeitig wünsche ich mir aber auch, dass ich legal auf einem Wanderparkplatz über Nacht im Auto schlafen kann - z.B. um am nächsten Tag am frühen Morgen eine Tour zu starten. Fährt ja nicht jeder zum Party machen in den Wald...

sybenwurz 03.02.2022 15:15

Zitat:

Zitat von Tecki (Beitrag 1644459)
Naja, das ganze gibts doch schon ehrlich länger als seit Corona - selbst der Mann meiner Großmutter hatte Mitte der 90er schon nen selbst ausgebauten Kastenwagen ...

Naja, das steht ja ausser Frage. Wir hatten auch nen halben Regalmeter zum Thema 'Wohnmobil-Selbstausgebaut', wenns auch nie wirklich dazu kam und schon in den 60ern und 70er waren Karawanen mit allen möglichen Arten von Vehikeln Richtung Indien unterwegs zwecks Erleuchtung (oder auch nur Drogenkonsum, lassen wir das mal offen...) und ich hab darüber n bissl nicht ganz uninteressantes Lesematerial wie diesen Schmöker:




Aber während das damals ne Sache weniger Individualisten war, die sich das tatsächlich angetan haben, will heut halt scheinbar angefixt von Social Media jede/r unbedingt dazugehören. Das ist wie bei der Lebensmittel'produktion' und vielen anderen Aspekten eine Frage der schieren Masse geworden, die schlicht Individualität nimmer zulässt.


Zitat:

Insofern würde ich mir mehr attraktive Angebote wünschen die die "Vanlifer" eben etwas mehr steuern.
Naja, das Angebot ist ja da. Nennt sich eben Campingplatz, wer n eigenes Kackpit an Bord hat kann auch auf die Wohnmobilstellplätze, die es mittlerweile nicht mehr nur in (grossen) Städten gibt.
Aber da haben wirs wieder, das Thema Individualität...

Aber hilft halt nix, die Diskussion ist so alt wie der Tourismus, Siebenschwein schreibts ja, wir zerstören, was wir lieben, indem wirs lieben, Corona hilft einfach nur insofern dazu, indem die Steuerungsmechanismen, oder nennen wirs 'Angebote', versagen, weil irgendn Lockdown ausgerufen ist und die Campingplätze zu sind.

Diejenigen, die wie du oder ich auf der Suche sind nach nem Übernachtungsplatz, der jederzeit zugänglich und zu verlassen ist, fallen halt durchs Raster. Auch auf belebten Campingplätzen kannste nachts um Elf nimmer einchecken, und wennst früh los willst, bestenfalls zu Fuss raus, ehe die Schranke, in der Regel frühestens um Sieben, wieder öffnet.
C'est la vie!

soloagua 04.02.2022 11:54

Ist schon so, dass es in Moment Unmengen von Wanleifern gibt... aber ich bin sicher, sobald das Reisen wieder einfacher möglich ist, entspannt sich das ganze wieder. Viele machen das halt als Alternative, aber so richtig Spass haben sie ja nicht dran. Und der Campermarkt wird von Fahrzeugen überschwemmt... blöd, dass wir unseren neuen schon vorletztes Jahr kaufen mussten... wir hätten das gerne abgewartet.

Uns nervt schon, da unser zweite Bulli halt recht neu ist, wir quasi in die "Neu-Camper-Schublade" gesteckt werden, da haben wir doch nun schon zweimal blöde Sprüche gehört... andererseits, uns macht es Spass, so wird es halt bei manch anderem auch sein und die schauen dann auch, dass sie sich ordentlich benehmen.

Was bleiben wird, sind dummerweise die Verbote... da wird wohl eher keines zurück genommen werden. :Weinen:

Tja, so ein Ausbau *Träum* planen wir dann in ein paar Jahren. Aber eher was grösseres, geländegängig etc....

Hey, coole Touren hast Du wieder gemacht!

sybenwurz 04.02.2022 13:12

Ja, ich bin auch voll am Hadern, ob und was ich mit meinem zweiten noch machen soll. Nu im Februar iss TÜV, da bring ich ihn noch hin und zieh das durch. Restaurieren, Ausbau;- keine Ahnung, ob ich das noch stemmen will.
Da beides LKWs sind (gut, das Ding müsste dann umgetypt werden), gleiches Gesamtgewicht, keksts mich eh an, dass die Versicherung gut die Hälfte teurer ist (danach wird versichert bei diesen Kisten), Steuer dito, da allerdings immerhin nachvollziehbar, da 100Kubik mehr.

Übers WE kommt ne BW-Kollegin nu mit in den Bayerwald, da iss nu nix mehr mit Wähnleif zu zweit in dem Ding, daher hab ich gestern anderthalb Stunden rumtelefoniert auf der Suche nach ner Herberge, die a) noch was frei hat und uns b) auch noch aufnimmt.
War zwar mächtig Aufwand, aber ist gelungen. Und bei 45Öre für Übernachtung mit Frühstück hab ich überspitzt gesagt auch keine üppigeren Ambitionen irgendwo neben der Gasse aufm Parkplatz zu pennen, die Nacht über die Standheizung am rappeln zu haben und morgens mitm Klappspaten in den Wald zu gehn.
Auf nen kompletten Urlaub auf die Tour hätte ich sowieso keine Böcke;- nie gehabt. Das iss ok um nachts zu fahren wenn nicht so viel Verkehr ist, oder morgens aufzubrechen, ehe es in ner Pension Frühstück gibt, das wars dann aber auch schon für mich.
Klar kommen hin und wieder tolle Erlebnisse dabei raus, aber die sind in dem Fall ja nur Beiwerk zu den eigentlich tollen Erlebnisen, hinter denen man her ist.
Meine Lebensfreude beziehe ich jedenfalls eher nicht daraus, mich morgens im Bulli ausm Schlafsack zu wickeln...:Lachanfall:

soloagua 04.02.2022 19:03

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1644640)
Meine Lebensfreude beziehe ich jedenfalls eher nicht daraus, mich morgens im Bulli ausm Schlafsack zu wickeln...:Lachanfall:

Du musst schön kuschelige Bettdecken nehmen, dann ist es angenehm :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

sybenwurz 08.02.2022 23:33

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1644713)
Du musst schön kuschelige Bettdecken nehmen, dann ist es angenehm

Das Grundproblem bleibt das gleiche...;)
Aber FB hat jüngst versucht, mir 'Bushcraft' schmackhaft zu machen;- frag mich, wieso das nicht an breiter Front hinhaut, die Massen zu überzeugen, so mit selbstgebautem Spirituskocher aus ner zerschnittenen Bierdose, ner Plastikplane gegen alles von oben, nem Bowiemesser und Blechnapf in die Wälder zu ziehen und so blöd dabei zu gucken wie diese Paare >60, die hintereinander auf Ebikes mit Lenker so 30-40cm überm Sitz (der natürlich bis Anschlag reingerammt ist, damit man bequem ohne den Arsch ausm Sattel zu heben, mit beiden Beinen aufn Boden kommt) angerodelt kommen wie Affen auf nem Schleifstein.
Iss euch das nicht auch schonmal aufgefallen, dass die immer gucken als hättense zum Frühstück nur Speckstein zu fressen gekriegt und den ohne Kauen runterschlucken müssen, obwohlse an sich mit ihren Kisten beschwingt und mit bester Laune dahingleiten müssten?
Naja. Um auf Bushcraft zurückzukommen: das würd mich mal interessieren, wenn das so n Hype gäb wie HäschtäggWähnleif, was man da alles schön verbieten könnt...

Aber lassen wir das. Wochenende sah mich, ach, nicht schon wieder, oder?, im Bayerwald.
Muss halt üben. When in Rome, do as Romans do.




Erinnert sich zufällig jemand an diesen Beitrag vor 10-15Jahren, wo ich einst schrieb, dass die Bilder der Nightrides dank der formidablen Beleuchtung bunter seien als die vom Tag?
Das fiel mir dieses Wochenende wieder ein...
Obwohl, n bunter Tupfer ist ja immer drin, nicht, dass noch jemand eint, ich fotografiere SW.













Also, das Wetterglück war diesmal nicht so hold. Samstag kam immerhin mal hin und wieder die Sonne raus oder tat so, als wolle sie, Sonntag früh gings grad noch, wenngleichs so windig war, dass ich mich schon nimmer in den Wald getraut hätte, für mittags gabs dann direkt Sturmwarnung, wobei der Wind eher nicht so das Problem auf der Piste (und im Schlepplift, eher den Gondeln) war, sondern der Schnee, der von oben kam.
Um Drei war dann dementsprechend die Luft komplett raus, Fahren nur auf den unteren Hängen des Arbers halbwegs vernünftig möglich (wenngleich schon auch kein Spass mehr) und die Gasse soweit zugeschneit, dass die Aussicht, nu 4 Stunden heimzufahren, auch nimmer so prall war.
Nicht ohne Grund, ich habs selten erlebt, dasses stundelang so sakrisch schifft, oben runter bis knapp Deggendorf natürlich schneit.
Ätzend, ich war noch nicht oft sooo froh, endlich wieder zuhause zu sein.

Tecki 08.02.2022 23:43

Weil es ja insbesondere dieses Wochenende so ein akutes Thema in den Alpen war: Wie ists denn lawinentechnisch im Bayernwald? Ich wollte grade spaßenshalber den Lawinenlagebericht anschauen, aber offenbar wird dafür garkeiner erstellt?

Sind die Hänge dort so flach dass es egal ist, gibt es andere Medien die da etwas in diese Richtung verbreiten oder muss man sich rein auf seine eigene Erfahrung verlassen?

sybenwurz 09.02.2022 10:22

Ja, da ists so flach, dass eine Lawinenauslösung eher unmöglich ist.
Wie auch anders, wennst 650hm über 8km hochschrauben musst...
Wenns wirklich mal über 30° haben sollte, ist das erstens sehr kleinräumig und zweitens kommt man eh nicht hin oder auch nur in ne Auslaufzone (glaub auf ner Hangneigungskarte ist das nur ein Fleckerl westl. vom Arberhang in nem weglosen Bereich).
Wir haben nur n bissl LVS-Suche trainiert, weil das im Schnee doch etwas anderes ist, als zuhaus im Garten im Komposthaufen rumzustochern.
Ansonsten nehm ich da (und niemand sonst) LVS-Gedöns mit.

crazy 09.02.2022 11:31

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1645211)
Ja, da ists so flach, dass eine Lawinenauslösung eher unmöglich ist.
Wie auch anders, wennst 650hm über 8km hochschrauben musst...
Wenns wirklich mal über 30° haben sollte, ist das erstens sehr kleinräumig und zweitens kommt man eh nicht hin oder auch nur in ne Auslaufzone (glaub auf ner Hangneigungskarte ist das nur ein Fleckerl westl. vom Arberhang in nem weglosen Bereich).
Wir haben nur n bissl LVS-Suche trainiert, weil das im Schnee doch etwas anderes ist, als zuhaus im Garten im Komposthaufen rumzustochern.
Ansonsten nehm ich da (und niemand sonst) LVS-Gedöns mit.

LVS kannst am besten im Wald üben, wenn grad 'n Harvester einmal alles zerschnitten hat.

Die DAV-Kurse, wo 'n Rucksack auf der sonnigen Wiese in den Schnee geworfen wird, sind ja leicht realitätsfern im Vergleich mit einem Lawinenhang (wer schonmal 'ne Altlawine gesehen hat weiß, was ich meine).
In alpenfernen Gegenden, wie gesagt, nach Holzarbeit schauen: Matsch, Gewühl, Stämme, mal hoch drüber, mal tief einsinken, absolut keine Übersicht und schwieriges Vorankommen... da ist die Viertelstunde viel spannender. ;)

sybenwurz 09.02.2022 11:57

Guter Punkt, ja.
In herbstlichem Winterwetter in Laubhaufen, die über nem Rucksack aufgehäuft wurden, stochern, oder gleich auf der grünen Wiese 'suchen' iss definitiv banane und hat mit der Realität nix zu tun.

Wir haben allerdings beim DAV auch schon nen Hang fussballfeldgross zertrampelt und die Übungsrucksäcke darin eingegraben oder am Brauneck auf nem Ortovox-Übungsfeld 4 Geräte ausgegraben, so richtig mit Zuch auf die Kette, das war dann schon all-out (und doof, dasses in der Hütte keine Dusche gab hinterher)...:Cheese:

soloagua 09.02.2022 13:05

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1645178)
Das Grundproblem bleibt das gleiche...;)

Iss euch das nicht auch schonmal aufgefallen, dass die immer gucken als hättense zum Frühstück nur Speckstein zu fressen gekriegt und den ohne Kauen runterschlucken müssen, obwohlse an sich mit ihren Kisten beschwingt und mit bester Laune dahingleiten müssten?

Das stimmt allerdings :Lachanfall:
Die gucken einfach gleich, wie 90% der Nordic-WalkerInnen. Die sehen meistens auch so aus, als würde sie jemand zwingen sich zu bewegen...;)

sybenwurz 09.02.2022 13:29

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1645239)
Das stimmt allerdings :Lachanfall:
Die gucken einfach gleich, wie 90% der Nordic-WalkerInnen. Die sehen meistens auch so aus, als würde sie jemand zwingen sich zu bewegen...;)

Ja, ich dacht mir schon fast, dass irgendjemandem das auch schon aufgefallen ist.
Wobei ichs bei dieser Nordicwalkerei ja halbwegs verstehen kann, weil die ja dauernd irgendwo mit diesen Stöcken hinhacken müssen, nur bei diesen Ebiketypen, die beim Treten im OT die Knie am Kinn haben, seh ich den Grund nicht, wieso die NOCH grimmiger gucken...

Estampie 09.02.2022 14:28

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1645245)
nur bei diesen Ebiketypen, die beim Treten im OT die Knie am Kinn haben, seh ich den Grund nicht, wieso die NOCH grimmiger gucken...

Das ist ein Stilelement, das gehört sich so.
Mit der Ebike Etikette scheinst du nicht so vertraut zu sein :Cheese:
Wer unter 40 Jahre ist muss die Knie soweit auseinander bringen wie es geht.
Frauen fahren immer in respektvollem Abstand hinter dem Herrn her.
In Gruppen wird grundsätzlich gemeinsam die Bundesstrasse von Radweg zu Radweg überquert, egal wie viel Verkehr ist. Auf dem Mittelstreifen anzuhalten ist zulässig.
Kadenzen von über 50 sind [b]unbedingt[b] zu unterlassen.

Der Blick ist im übrigen nicht grimmig, es ist eine Mischung aus Mitleid und Verachtung den Selbertretenden gegenüber die gezeigt wird.

sybenwurz 09.02.2022 20:01

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1645255)
Der Blick ist im übrigen nicht grimmig, es ist eine Mischung aus Mitleid und Verachtung den Selbertretenden gegenüber die gezeigt wird.

Das kann an sich nicht sein;- die gucken auch so, wenn ich mitm Ebike entgegenkomm, zu Fuss oder mitm Auto...:Cheese:
Vielleicht ists aber auch die ernüchternde Erkenntnis, jetzt für zwo so Kackschüsseln reichlich Kohle abgeseilt zu haben und nu immer noch treten zu müssen...

sybenwurz 20.02.2022 20:16

Hoppsa, schon lange nix mehr passiert hier;- gefühlt ist der Februar ja schon so gut wie vorbei.
Ich möchte nur nochmal explizit auf den kommenden Dienstag hinweisen, ein echter Twosday, der 22.2.22.
Lassen wir den mal aussen vor, ich bin wohl nu tatsächlich zwo komplette Wochen zuhause, gings echt dauernd Schlag auf Schlag, so arg, dass ich heute nen möglichen Erweiterungstag leichten Herzens gekickt hab, nach Hause gefahren bin und von Zehne am Abend bis heute mittag halb Drei gepennt hab.
Schien irgendwie mal nötig.
Das letzte Wochenende sah mich am Donnerstag hier abreisen, da ich der langen Anfahrt zum Hochkönig wegen eh nen kompletten Tag Urlaub brauchte, wollte ich den nicht komplett im Auto verbringen und hab nen Zwischenstop in der Fränkischen eingelegt, um Freitag gegen Mittag am Ziel anzukommen und wenigstens noch nen halben Tag auf Skiern abzukriegen, statt erst abends einzutrudeln und dann direkt gegen keine drohende Dehydrierung vorzugehen.

Zufällig kam ich gleichzeitig mit Gleichgesinnten an und wir waren fix einige, aufn Hochkeil aufzusteigen.
Super, dass auch die alten Hund nicht immer unfehlbar sind und schonmal 50m nach losgehn auf der Nase liegen.







Das ist allerdings kein Grund, in irgendner Form aufzumupfen, denn die sind, einer mit 79Jahren, am nächsten Tag 21km und 1750hm aufn Hochkönig und ich Wurst nicht.

Aber bleiben wir erstmal beim Heute, aufm Hochkeil begann sich nämlich die Wolkendecke zu lupfen und die herauskommende Sonne zauberte uns ein breites Grinsen ins Gesicht, während die andern noch im Auto rum- und heranbrummten.





Wie oben angedeutet sahen mir die 21/1750 aufn Hochkönig ne Nummer zu gross aus und zunächst gabs ne Reihe derer, die mit wollten, aber ggf. unterwegs umgekehren würden, nachdem die aber alle weichgekocht und abgesprungen waren, zog ich meine Anmeldung auch nächtens noch zurück und freute mich (nicht lange allerdings) drauf, am nächsten Morgen ausschlafen und spät frühstücken zu können, weil unsre Truppe das Alternativprogramm nicht vor Zehne anpacke wollte.
Nu war ich nur mit den Oldies auf der Stube und die fingen halt um Fünfe an, rumzukruschen, weil Alter nun mal nicht vor Torheit schützt und davor, sein Zeug nicht schon am Abend zu richten, um morgens heimlich, still und leise zu verschwinden.
Naja, zwo gingen um halb Sechs dann zum Frühstück, als ich grad wieder eingepennt war, der dritte um Sieben, weil er ne Schneesschuhschnuppertour führte.

Zeit also auch für mich, aufzustehn, weil mit Pennen war eh nix mehr, und ich konnte genausogut zwo Stunden rumhocken, bis die andern zum Frühstück kamen, mit denen ich auf Tour gehn wollte.
Der Fadheit wegen wurde die gestrige Tour wiederholt, nur auf anderem Wege für Aufstieg wie auch Abfahrt, plus nen Abstecher auf die andere Seite runter, von wo wir erneut, also ein drittes Mal, aufn Hochkeil hochgehatscht sind.
Das ging nen flachen Ziehweg runter, absolut keine Entschädigung für die dadurch entstehenden, neuerlichen Aufstiegsmeter, aber auf jeden Fall hatten wir bombastisches Wetter, und Stunde um Stunde ärgerte ich mich über meine Zaghaftigkeit wegem Hochkönig;- so optimal wie an diesem Tag würde man wohl lange warten müssen, bis die Bedingungen erneut sein würden.
Aber nutzte nix, der Zug war abgefahren, ich haderte derweil mit lästigen Verzögerungen beim Spitzkehrengehen.
Es ist eine Sache, wenn jemand das nicht so optimal hinkriegt, die andere, wenns dreimal so lange dauert, weils jemand, ders noch weniger kann, versucht, zu erklären.




Ich hab dann irgendwann ne zwote Spur aufgemacht, auf der mir die, die die Kehre konnten, gefolgt sind, weil die Warterei wegem Auskühlen zu lästig wurde.
Am Gipfelkreuz dann wieder Sallz in die Wunden, mit bärigem Ausblick aufs Hochkönigmassiv.




Aber mei, was solls. Ich war n bissl versöhnt, weil ich mit unseren nur knapp 800 Aufstiegsmetern auf rund 14km auch schon ganz gut bedient war, meine Schuhe drückten unds beim finalen Abfahren zu unsrer Unterkunft noch nen hervorragenden Cappucino gab.


sybenwurz 20.02.2022 20:19

Nach zwo Tagen auf Tourenski reichte es dann auch und ich ging sonntags zum Pistenfahren auf die Buckel rund ums Haus.
Unglaublich phantastische Skibedingungen, alles Bioschnee, also, die haben da wohl hundertpro Schneesicherheit und daher keine einzige Schneekanone, ein einziger Traum, zumal sich meine Allmountainski doch ne ganze Ecke anders als die windigen Tourenbreddl fahren.










Das ist Skifahren in der Art, wie ichs jeden Tag machen könnt und ich glaub, auch wenns mir sonst immer nach drei Tagen oder so fad wird, würde ichs unter diesen Bedingungen deutlich länger aushalten...



Ganz anders als dieses Wochenende, diesmal im Montafon.
Auch der Zeitraum von Donnerstag bis Samstag war anders, ich bin nicht schon nen Tag früher gefahren und pünktlich bei 12°C und Regen im Tal angekommen.
Also, drei Arbeitstage diese Woche, Mittwoch halbwegs früh in die Falle und Donnerstag halb Sieben los.




Droben die Rucksäcke in die Hütte werfen, nen Kaffee und ab auf die Piste, bzw. vielmehr gings eigentlich ums Freeriden diesmal, wenngleich wir uns Donnerstag eben n bissl einfahren wollten.
Null Sicht, diffuses Licht, keinerlei Chance, unter den Skiern das Gelände zu erkennen, reines Lotteriespiel, null Spass und damit verbunden froh, dass bis Liftschluss nurmehr gut anderthalb Stunden waren.
Ätzend.




Dann mit 30 Leuten im Lager, bäm!




Das war damit mal optimal belegt, hahaha.
Es waren Tourenski angesagt, die Felle hab ich komplett für die Füsse mitgeschleift und mich nach den Erfahrungen am Wochenende davor nur geärgert, nicht die andern Ski mitgenommen zu haben. Ich hatte sie nichtmal im Auto, sonst wär ich ohne Hadern runtergefahren und hätte sie geholt.
Immerhin hab ichs dann bis zum Ende der zwoeinhalb Tage hin gepackt, damit halbwegs vernünftig abfahren zu können, wenngleich ich echt kein' grossen Spass dabei hatte.

sybenwurz 20.02.2022 20:20

Freitag waren die Bedingungen erfreulicherweise maximal besser, also gings ans Üben, Üben, Üben.










Gab die ein oder andere Havarie dabei, aber man fällt ja weich.
Ist halt ungewohnt, sich zu überwinden, in ner so steilen und eher ungewohnten Umgebung die nötige Geschwindigkeit aufzubauen, vernünftig da runterzujubeln.
Mir gings irgendwie den ganzen Tag nicht so wirklich gut, ich hab mich der Anstrengung wegen am Nachmittag ausm offiziellen Programm rausgehalten und bin n bissl auf den Pisten rumgerutscht.
Dabei fiel mir der krasse Unterschied zum Wochenende vorher auf, denn hier wars total unharmonisch, da die Pisten ein stetes Auf und Ab beherbergten.
Man musste sich teils der Schwierigkeit total untypisch blindlings und seeehr beherzt den Hang runterstürzen, um folgende Aufwärtsabschnitte wenigstens halbwegs wieder raufzukommen, nixdestotrotz dort dann wieder mit den Stöcken oder im Grätschschritt auf dem letzten Stück nachhelfen, um vollends hochzukommen.
Das macht die 'Fahrerei' ziemlich unharmonisch und ich hatte mir im Nachhinein gedacht, dass ich der Anstrengung dafür nach auch genausogut weiter im Tiefschnee hätte mitfahren können.
Naja, hinterher ist man immer schlauer.

Der Sams- und damit letzte Tag versprach dann wieder, freundlicher zu werden;- leider Fehlanzeige.



Das sah erstmal nur so aus, Blick in die andre Richtung, wo wir noch mitm LVS-Check beschäftigt waren, verrät die Wahrheit:




Erneut Grau in Grau, schice Sicht, teilweise waren wir vollständig im Nebel und Whiteout unterwegs.
Ich hatte mich irgendner Gurkentruppe angeschlossen, da ich mich immer noch nicht so wirklich fit fühlte, die Gruppe, mit der ich den Tag davor unterwegs war, produzierte dabei den einzigen Ausfall die Tage, nachdem ein Mädel ins Leere fuhr, ne nicht sichtbare Kante (zum Glück nur 2m oder so) runterfiel und sich dabei die Schulter auskugelte undn Band riss.
Da relativiert sich das Gejammere auf hohem Niveau, wenn wir mit 10m Abstand die Piste runtergurken und nicht weiter als bis zum nächsten Vordermann sehen können...
Immerhin, bis wir zur Abreise mit Sack und Pack abfuhren, riss es wieder auf und zeigte sich von der freundlichen Seite.




Zu spät halt, unten im Tal wieder frühlingshafte Temps, die einen frohgemut heimfahren lassen.
Das war eher nicht so ein begeisterndes Skierlebnis, wenngleich die grosse Truppe am Abend auf der Hütte natürlich schon für ne Bombenstimmung sorgt (wegen der alleine man aber halt weder so wo hinfährt, noch den üppigen Preis fürn Skipass hinlegt).

sybenwurz 20.02.2022 20:46

Als kleiner Nachschlag ein paar der Sinnsprüche, mit denen die komplette Hütte vollgepflastert war...

















Tecki 20.02.2022 21:30

Na zumindest warst du viel unterwegs, auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat - alles Übung :)

Was ich noch nicht gerafft hab: Mit wem bist du denn da immer unterwegs? Es liest dich als wären das immer Zufallsbekanntschaften bzw. Leute die du eher nicht kennst!?

sybenwurz 20.02.2022 22:22

Alpenverein in der Regel.
Da sind oft 'Neue' dabei, die ich noch nicht kenne, aber oft auch Leute, die auch alle Angebote mitnehmen und die man dementsprechend häufig trifft.
Die nächste Aktion sieht 10 Teilnehmer, die ich alle kenne...

Wobei sich das oft auch in letzter Minute noch ändert, da teils durch die Unterkunft, teils durch die Sektion ein negatives Schnelltestergebnis verlangt wird, das hin und wieder beim Einen oder der Anderen in die Hose geht.
Dann kommt die oft ellenlange Nachrücker- und Warteliste zum Zug.

Tecki 21.02.2022 08:35

Wie sind da deine Erfahrungen? Aus der Rosenheimer Sektion hör ich so viel schlechtes, da trau ich mich garnicht mitzugehen.. Allerdings haben wir auch genug „Berggruppen“ im Bekanntenkreis bei denen eigentlich immer etwas geht und wo man sich gut kennt.

Letztens war ein Kumpel mit der Rosenheimer Sektion auf Hochtourenkurs - der wurde dann abgebrochen weil die Teilnehmer nicht fit genug waren. Mit den verbliebenen Fitten wollte der Kursleiter aber auch nichts mehr machen und ist nach einer Nacht auf der Hütte wieder abgestiegen. :confused:

sybenwurz 21.02.2022 12:51

Naja, schwer zu pauschalisieren.
Ich bin in drei Sektionen.

Mit einer geh ich gar nimmer weg, weder Kurse noch Touren, da wird mir zuviel gemauschelt und ich ertrags psychisch nedd, weil die Themen sich dauernd und mehr oder weniger ausschliesslich drum drehen, wer sich bei welcher Tour wie verletzt hat und von den Kollegen der Bergrettung geholt wurde.
Zudem sind die sowohl bei Kursen wie bei Touren mit Abstand die teuersten und was dabei vermittelt wird, ist mehr oder weniger gar nicht identisch mit der aktuellen Lehrmeinung des DAV, der Sicherheitsforschung oder den Angaben der Materialhersteller.
Die Sektion brauch ich aber halt wegen der Tickets hier für die Kletterhalle.

Deutlich cooler läufts bei der zweiten Sektion. Die Anmeldung wurde zwar chaotischer (vergleichbar Anmeldung Roth oder IM oder so, wenn die Server überlastet sind, weil alle in der gleichen Sekunde zugreifen wollen), früher habense aber gelost, wenns mehr Anmeldungen als Teilnehmerplätze waren und wenn man eben nicht ausgelost wurde, wusste man, dass man nicht deswegen nicht mitkann, weil die Freundin oder ne Gspusi des Trainers stattdessen ins Feld gemauschelt wurde oder so...
Zudem gibts in jedem Fall ne Vorbesprechung, bei der ggf. (also, falls nötig) notwendige Vorkenntnisse abgeprüft werden.
Die hatten wohl auch hin und wieder die Situation, beim Mehrseillängenkurs am Gardasee festzustellen, dass Leute angemeldet waren, die vielleicht schonmal geklettert sind, aber weder von Vorstiegsklettern noch Klettern ausserhalb der Halle Ahnung hatten.
Also, das kann passieren, wichtig ist aber halt, dass man daraus lernt und das ist da wohl der Fall.
Die Preise haben seit letztem Jahr deutlich angezogen, dennoch schätze ich es, dass ich wenn mehrere Trainer/Ausbilder dabei sind, alle auf die gleiche Frage unabhängig voneinander die gleiche Antwort, nämlich nach Lehrmeinung DAV geben und ich auch ansonsten nie das Gefühl habe, die machen irgendwas nach Gutdünken oder konträr zur Lehrmeinung nach dem Motto 'das haben wir schon immer so gemacht'.
Ausserdem, was den Preis angeht, ists nicht so, dass ich das Gefühl hätte, er sei vollkommen überzogen wie bei der ersten Sektion (2015 390Öre für ne Woche MTB-Tour die, wie ich hinterher rausfand, komplett auf irgendner Plattform runtergeladen war, wenngleich vorher schonmal abgeradelt. Die Kohle wohlgemerkt nur fürs Mitfahren, An-/Abreise, Übernachtungen, Essen usw. alles noch on top. Zur gleichen Zeit lag der Kurs für ne ähnliche Aktion bei Sektion II bei 100-140Öre), also, mit anderen Worten Preis-wert.

Tja, bleibt noch Sektion III, da bin ich auf Schwärmen eines Kumpels von Sektion II auch noch beigetreten, weil das eben hauptsächlich Rumänen bzw. Siebenbürger Sachsen sind.
Alles sehr gesellig, insgesamt nur gut 800 Mitglieder, von denen ich die, die eben die gleichen Interessen wie ich haben, mittlerweile weitgehend kenne und regelmässig bei Touren oder Kursen treffe. Was die richtig alpinen Geschichten angeht, machen das Jungs, die auch bei der Bergwacht und ähnlichen Organisationen sind, also das hat auch Hand und Fuss, was die da vermitteln, selbst bei Gemeinschafts-Touren hängen die sich voll rein, siehe die Story letztes Jahr im September in Südtirol, wo die alles vorgestiegen sind, alles Material eingebaut und einen hinter sich hergesichert haben.
Hätte ich zwar nicht so gewollt, war aber auch n ganz angenehmer Urlaub auf diese Weise.
Kosten: low, in jedem Fall. Grob gesagt Kurse n Zehner pro Tag pauschal, Touren null.
Dementsprechend viele Teilnehmer gibts, bzw. natürlich hauptsächlich erstmal Interessenten. Letzte Woche am Hochkeil hatten wirs ganze Haus und es sind über 100 Leute mitgefahren und die Hütte wurde ebenso direkt wieder ge-, wie die ersten Anmeldungen verbucht.
Dito das letzte WE jetzt. Das war zwar strenggenommen auch n Kurs , es gab aber zig verschiedene Gruppen inklusive jener für die, die gar nix machen wollten als auf der Hütte sitzen und Kaffee trinken oder bei schönem Wetter mal die Nase raushalten (also dieses WE eher nedd so oft).

Da iss also querbeet alles dabei. Ich würde allerdings auch nicht viel auf Gerede von Dritten geben, nichtmal von mir, denn ich kenne viele, die mit meiner Sektion I absolut zufrieden sind und regelmässig mit denen wegfahren (allerdings sind das halt auch Typen, mit denen ich eher nicht (mehr) klettern gehe).
Ich weiss halt nicht, ob die das mangels Erfahrungen mit anderen Sektionen machen (die Sektion II war eigentlich die, in der ich zuerst war, ich hatte schon gekündigt, aber nach ersten Erfahrungen mit Sektion I gebeten, mich doch bitte zu behalten), oder mangels Alternativen hier in der Gegend.
Denke, da dürfts im Umland von München neben den Rosenheimern jede Menge anderer Sektionen geben.
Muss ja nicht direkt die grösste, München-Oberland mit unpersönlichen 180000 Mitgliedern (oder so) sein, und in der Regel kann man ja auch erstmal reinschnuppern, ohne in der Sektion oder gar dem DAV allgemein Mitglied zu sein. Kost' dann halt n paar Taler mehr und man wird natürlich gegenüber den Mitgliedern nicht bevorzugt.

Tecki 21.02.2022 19:21

Tatsächlich sind wir (historisch bzw. umzugsbedingt bedingt) sogar Mitglied im ÖAV und DAV mit jeweils dazugehöriger Sektion - so kriegen wir wenigstens beide Mitgliedernagazine :Blumen:

Nur mitgehen tun wir eigentlich nie weils immer genug Leute hat die was starten wollen, da ergibt sich dann keine Notwendigkeit bzw. kein Mehrwert.

sybenwurz 23.02.2022 15:37

Den ersten, richtigen Frühlingstag heute nicht erahnend, gestern bei Dreckswetter den Gänsweg das erste Mal dieses Jahr gerippt.
War quasi n Doubleshot wert:




Heute dann bei zweistelligen Temps und prallem Sonnenschein bereits wieder die üblichen Verdächtigen unterwegs, also, die mit der Miene die sagt, "schau her, du und ich bereits wieder auf Achse und ich hab mir auch schon die komplette Ausstattung vom Radsport-Albrecht ausm Angebot vorletzte Woche geholt', obwohlse besser mal ihren Kackhuber aufgepumpt hätten und endlich den Lenker nen halben Meter tiefer angeschraubt, den Sattel 20cm höher, oder am besten eigentlich gar beides.

sybenwurz 27.02.2022 22:26

Eieiei, hoppsa, das eigentliche Bild bin ich ja schuldig geblieben...:




Der Donnerstach brachte den erfreulichen Erfolg, dass der Ersatz-Bulli TÜV kriegte.
Nachdem das nach der Motorinstandsetzung ohne weitere, grosse Investitionen (sieht man mal von schlappen 128Öre für TÜV und AU (oder wie das aktuell heisst) ab) über die Bühne ging, war der Weg frei, die nächsten Schritte zu unternehmen.
Zuerst: Getriebetausch. Abgesehen von ziemlich ungechmeidigem Mahlen unter allen Bedingungen und davon, dass die Möhre im 4. Gang schneller rennt als der andre im Fünften voll ausgedreht, sind halt auf der Zahnradpaarung vom letzten Gang keine Zähne mehr drauf.
Aber gut, Samstag war ausnahmsweise einer der wenigen dieses Jahr bisher, die ich zuhause war, und beflügelt von der frischen Plakette ging ich also ans Zangeln.
meine Fresse, wassn Wrack.
Drei von drei Schrauben vom Anlasser, gingen nicht auf, dito die Muttern der Traggelenke, die raus müssen, um die depperten Antriebswellen ausbauen zu können, nachdem das unterm Einsatz massivster Wärmeanwendung mitm Autogenschweisser bewerkstelligt war, musst ich erstmal die unteren Querlenker durchglühn um die schice Gelenke auspressen zu können.
Getriebe ist natürlich trotz fünf Stunden Schlossern vom Übelsten noch nicht raus, ich hab auch Albträume, wenn ich dran denk.
Daher hab ich fluchtartig das Gelände verlassen, als die Drecksarbeit getan war.
Die 8 Schrauben, mit denen das Getriebe noch am Motor angeschraubt ist, sollten hoffentlich ohne Gegenwehr rausgehn, dann muss ich 'nur' noch gucken, dass mich weder das Getriebe noch der Motor erschlägt.
Und schauen, dass ich möglichst flötoto ein neues auftreib unds einbau, ehe ich darüber auch noch schlaflose Nächte verbring.
Wenn ich nur im entferntesten geahnt hätte, was da auf mich zukommt, hätte ich den Mist in ner Werkstatt machen lassen.
Ein ähnliches Gemetzel, wie einst die Trennwand rauszureissen. Höllehölle.

Immerhin: obwohl ich komplett fertig war nach der Aktion und im Stehen hätte pennen können, gings mir heut ziemlich passabel.
Daher bin ich mitm Rad zum Mittagessen zu meinen Eltern gefahrn.
Drängte sich ja auch hinsichtlich des Wetters auf.
Leider.
Schon aufm Hinweg, wo ich an sich dachte, da hocken alle vor gefüllten Näpfen beim Mittagessen, war die Hölle los, der Rückweg am Main entlang glich ner Völkerwanderung, mitm Bike fast kein Durchkommen.

Nach knapp 30km das erste Mal Ruhe gefunden und nen Weg für mich allein gehabt:




Auf der Suche nach ner Route bin ich über nen Ort namens 'Bensenbruch' in der Karte gestolpert, und nachdem ich jüngsterdingens immer auf der Suche nach Möglichkeiten, irgendwo n bissl rumzuklettern, bin (neulich ne Bekannte vom Klettern getroffen, die war zwo Tage vorher bei Eiseskälte hier im meistgenutzen Steinbruch klettern, die meinte, da sei es zugegangen wie in den ersten 5 Reihen von nem Take That-Konzert vor 20Jahren)(keine Ahnung, woher die das weiss, also, mit dem Konzert meine ich. Ich hab nicht gefragt. Vorsichtshalber.), wollt ich mir das angucken, fand vor Ort ne Höhle/nen Stollen, in dem sich in diesem gottverlassenen Nest irgendwann im WK II zig Leute vor den Kämpfen die dort in der Provinz tobten, versteckten.
Scheele Parallele zum aktuellen Zeitgeschehen, aber eher nicht, was ich suchte.




Naja, der zweite Punkt, der mich in die Richtung zog, war n recht nicer Singletrail. Macht mitm Hardtail nicht viel Spass, die Stürme der letzten Wochen haben n bissl was durcheinandergewürfelt, so dass der nicht so wirklich gut befahrbar war aber an nem hybschen Rastplatzl fand ich fixies schräge Gesellschaft:



sybenwurz 01.03.2022 23:02

Tja, es heisst zwar Throwback Thursday, aber man soll die Feste ja feiern, wie sie einem in den Kram passen.
Mir kam heut mittag, als der Gräffelfred sich zu entfalten drohte, der Einfall, einfach mal n bissl in Geschichtsbüchern zu wühlen.
Rein zufällig bin dann aus nem ganz anderen Grund noch über nen gaaanz frühen Vertreter der Gattung gestolpert, weiss nedd, ob jemand von euch schoma was von Bruce Gordon gehört hat. Wahrscheinlich eher nicht, aber der Bügel hier iss von 1997:




Hat n paar ganz nette Features, weil beispielsweise Paul Turner (Gründer von SchockRotz) keine seiner 26"-Forken auf 28" umdübeln wollte, hat Gordon die Gabelkrone selbst gefräst, so dass das grosse Laufrad voll einfedern konnte, natürlich ist dementsprechend auch der Querversteifungsbügel mit den Bremsaufnahmen selbstgedemmelt, weil Cantisockel fürn 26-Zöller mit so ner grossen Felge ja nedd so gut zurandekommen.
Schaut man auf der Seite vorbei, könnte man durchaus auch noch andre Bikes entdecken, die das Genre schon Anfang der 80er bedienten, nicht zu vergessen die Rahmen- und Radbauer aus Frankreich, die schon in den 40ern und 50ern nicht nur geländegängige Reiseräder mit 650B-Laufrädern bauten, sondern auch nen Wettbewerb ums leichteste, vollausgestattete Reiserad ausschrieben, der jährlich nen Sieger suchte und wo die Gewichte für Zeiten, in denen Bikes generell aus Stahl waren, geradezu unfassbar niedrig einstellig waren.
Jan Heine, Ex-Regensburger und vor Ewigkeiten nach Seattle ausgewandert, hat einige phantastische Bildbände darüber verfasst, leider neu schon gar nimmer zu kriegen und im Antiquariat nur zu astronomischen Preisen.
Amazon hatte mir mal zu niedrig dreistellig einen versprochen, aber auch nach endloser Zeit, in der in zweiwöchigem Rythmus Entschuldigungen kamen, nie geliefert.
Hätte mich auch gewundert.


Die Tage fiel mir auch zufällig nach genau zwo Jahren auf, dass ich für meine Bilder nu seit 19.2.2020 picr.de zum Hosten nehm, wo ich sie vorher abgeladen hatte, musst ich echt ne Weile nachdenken.
Nachdem Picasa aka Google ja irgendwann anfing, die auf eigene Faust zu bearbeiten, wennse dachten, dasses was zu verbessern gab, landete ich bei Postimage, aber natürlich war auch Picasa nicht die erste Anlaufstelle, vor denen war ich jahre-, fast jahrzehntelang bei XThost, die aber irgendwann nach ner kurzen Mail, man solle grad mal eben seine Bilder noch woanders safen, ziemlich abrupt den Bach runtergingen.
Der legendäre Making Of-Fred ist seither bilderlos (nein, stimmt nicht, zwischenzeitlich hatte ich sie nochmal woanders abgespeichert und jeden gottverdammten Beitrag editiert und mit neuen Bilderlinks versehn), gleichfalls ist der Riding the Hood-Fred in nem anderen Forum, in dem ich abwechselnd mit dude gepostet hab, nachdem der nach NYC ging, gestorben.
Tja, iss schon ein bissl was passiert, seit TS.DE 06/07 an den Start ging...

Um erstmal noch beim Genre zu bleiben, hier war der erste Rahmen grad am Entstehen, der die Intention als Auslöser hatte, die 4km Landstrasse, auf der die Autofahrer wie die Geisteskranken fuhren und wegen nem depperten Radfahrer nicht vom Gas zucken, übern Donaudeich zu umgehn, wo aber geschottert und damals von nem Radweg noch nicht die Bohne zu sehn war.




Dummerweise hab ich mich damit zwar einerseits vom UCI-Reglement leiten lassen nach dem max. 33mm-Reifen erlaubt waren, aber dennoch dazu hinreissen lassen, Flaschenhaltergewinde einzulöten;- halt nur für einen Flaschenhalter.

Aus diesem kühlen Grunde lag der Gedanke nah, als ich später irgendwann in Regensburg anfing, dem Makel irgendwie abzuhelfen. Es musste was billiges her, das tagsüber auf der Strasse stehn konnte. Chef meinte zwar, da sei noch nie was weggekommen, zwo Wochen später stand aber der Azubi ohne sein Fahrrad da und gab mir mit der Annahme recht, es sei nicht der dümmste Streich, sich aus gebrauchten und rumliegenden Teilen fix was zu stricken.
Logo, dass da nicht mehr investiert wurde als nötig, nackiger Alurahmen mit der Sprühdose übergejaucht, fertig war die Laube und die Platano Azul geboren.




Ich kann mich noch halbwegs an den Beitrag wenige Tage nach der Fertigstellung erinnern, als ein Kind das Rad umwarf, so dasses direkt ne Beule im Oberrohr hatte. Unbürokratisch hab ich drüber hinweggesehen, was nicht auf hundertpro Zustimmung traf, immerhin: die Rodel gibts noch, sie fährt noch, wenngleich natürlich mittlerweile in neuem Gewand.

Bis dahin wars aber noch n langer Weg, auf dem sie mich ausdauernd begeisterte und endgültig das Schicksal aller anderer Bikes besiegelte, die fortan nur in der Ecke sich die Reifen platt standen, weil one bike fits all (purposes).
Wenn der Begriff Sports Utility Vehicle auf irgendein Fahrzeug jemals zutraf, dann für dieses. MTB-Ersatz, Rennradersatz, Reiserad, Transportrad, alles. Und flink.
Es gab jede Menge Begebenheiten, in denen ich mit wehendem T-Shirt und Crocs an den Füssen irgendwelche verbissenen Rennradgängs in Lycra und mit der Zunge am Vorderreifen böse geärgert hab und natürlich war die Banane auch erstens am geplanten Critical Crotch nicht ganz unschuldig und zweitens sowieso beim Streckenscouting stets die erste Wahl.




Tja, das hätte Gräffel satt gegeben, dann kam nur leider ein Grillabend dazwischen;- der vom Haus, nachdem der Blitz reingefahren war.


In der Zwischenzeit wurds allerdings erst nochmal Winter und aufgrund der zunehmend häufigeren Nightrides sowie ganz allgemein stand mir der Sinn nach etwas breiteren Schluffen, die nicht gleich in jedem Schneehaufen oder Gatschloch steckenbleiben und einem zum Ausgraben nötigen, der Anspruchslosigkeit idealerweise mit Nabenschaltung.
Rohloff gab damals noch nix gescheites zum Schalten am Rennlenker her, also wurds ne Alfine. Die 8Gänge reichten locker, die Frage war nur, wie man die mit nem Campa 10fach-Bremsschalthebel verheiratet.
Insofern ist dieses Bild ne echte Wundertüte, wenn man sichs genau anschaut...:




Ich habs natürlich extra in dem düsteren Ambiente genommen, n bissl auch weils Alfalfa seinerzeit so ausgiebig angefixt hat.
Ein wenig mehr gibt dieses preis, obwohl grad mal ne Federgabel drinsteckte um rauszufinden, dasses eigentlich mit der Starrgabel, btw. eine der legendären Pace RC31, viel besser fuhr, hahaha...




An sich war mir noch n Ausflug zu Shimanos Airlines-Schaltung eingefallen, aber da könnt ihr ja im Bedarfsfall selber googeln und wir können beim nächsten Mal direkt mit der German:A kilo weitermachen.

carolinchen 02.03.2022 08:19

Ist das Fahrrad schön!

sybenwurz 02.03.2022 10:19

Sieht mans, oder sieht mans nicht?
(Und welches jetzt genau?)
Hab den Link mal verändert, denn ich krieg grad nix angezeigt.

BTW, falls jemand noch so ne Airlines-Schaltung im Keller haben sollte, könnts sinnvoll erscheinen, die mal wieder abzustauben.
Lohnt sich offenbar:
https://r2-bike.com/SHIMANO-AIRLINES...dition-NO-0082

carolinchen 02.03.2022 10:34

Das erst mit der Federgabel.
Ich bin ja auch Besitzerin von einem Topstone seit letztem Jahr. Viele Räder die ich sehe, finde ich häßlich und übertrieben mit den Flarelenkern. Für mich war die Anschaffung hauptsächlich um nach dem Crash von der Strasse weg zu kommen. Ich muß nicht den gesamten Hausstand mitschleifen um zu overnighten. Ich genieße meine Touren und es entspannt ungemein.

sybenwurz 02.03.2022 14:44

Ja, da sagste was...
Grad im Vergleich zu den oben angesprochenen, französischen Leichtgewichtsrennern, vorm Hintergrund dessen, dass Bikes jahrzehnte-, eig. jahundertelang aus Stahl gebaut wurden, bin ich bisweilen verblüfft, wie wenig echten Fortschritt wir mit all unserm Highendkram doch haben.
Wir baun supersteife Rahmen, deren Unflexibilität wir mit dämpfenden Anbauteilen wieder so entschärfen müssen, dass sie auf längeren Strecken fahrbar bleiben, sicherlich kommt man mit den meisten Gattungen auch auf unter 10kg und fast täglich wird wieder ne neue Sau durchs Dorf getrieben, 10Mille und mehr auszugeben ist kein Problem mehr, und was hat man davon?
Definitiv keinen wirklichen Mehrwert gegenüber so manchem Klassiker (der zudem noch mit ner harmonischen, ausgewogenen Optik punkten kann gegenüber so manchem zusammengeleimten Geschwür heutzutage).

Da geht grad von 'The path less pedaled' n aktuelles Video übern Besuch in Tom Ritcheys heiligen Hallen um. Der hat ja auch schon viel gebaut, steckt aber weiterhin 1 1/8"-durchgehend-Gabeln in die Stahlrahmen. Auf die Frage warum, ist die Antwort, dass man mit nem konischen Steuerrohr (und Gabelschaft) eigentlich die komplette Statik, Rohrdurchmesser und -Querschnitte des ganzen Rades ändern und anpassen muss, ohne nen wirklichen Mehrwert zu haben, weil die charakteristischen Komfort- wie Dämpfungseigenschaften, die seit Jahrzehnten an Stahlrahmen geschätzt werden, nicht mehr vorhanden sind.
Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Ich freu mich jedenfalls jedes Mal aufs neue, wenn ich auf eins meiner Stahl- oder Titanrahmenbikes steige und ärgere mich dabei, die nicht häufiger zu fahren.
Auch wenn ich mit der Blauen Banane viel erlebt hab, bedeutet das nicht, dass sie auch nur ansatzweise so geil führe wie beispielsweise der selbstgebaute Stahlrahmen oben.
Der ist halt nur leider wie erwähnt durch seine Auslegung nach UCI-Reglement sehr limitiert.

Hier zusammen mit dem Spender der Farbgebung




Und hier in freier Wildbahn. Dank geänderter Gabel gibts wenigstens ne Aufnahmebohrung für nen Scheinwerfer.




...und die Möglichkeit, zumindest vorne nen Gepäckträger zu montieren.




Das iss ja immer noch total hipp, da vorne alles dranzuhängen, ich komm derweil konstant mit dem vielen Gewicht um die Lenkachse ums Verrecken nicht klar.
Vielleicht sollt ich mir echt mal ne Woche frei nehmen, und den selben Rahmen nochmal bauen, nur mit Flaschenhaltergewinden, Schutzblechösen und so. Und Schnellspannern und Felgenbremsen.
Erstens hab ich noch endlos viele Laufradsätze dafür hier stehn, zweitens bremste das auch, solange man keine sinnlosen Experimente mit Carbonfelgen veranstaltete, drittens war und ists leichter als die depperten Scheibenbremsen, und nachdem ich viertens so gut wie nur noch mit denen unterwegs bin, gehnse mir wie seit Anbeginn zumindest an Alltagsrädern konsequent aufn Senkel.
Auch so n Punkt, wenn wir schon dabei sind, der keinen wirklichen Fortschritt gebracht hat, dabei aber Dinge unnötig verkompliziert.

sybenwurz 02.03.2022 14:48

Ach, und btw., weil ich grad die Rahmenpumpe sehe.
Grad beim Einkaufenfahren nen Platten gehabt und auf der Felge die letzten Meter heimgerumpelt, weil ich nicht ne CO-Kartusche opfern wollte ohne es wenigstens versucht zu haben, ohne heimzukommen.
Diese Pumpen waren und sind wohl dank nennenswertem Pumpvolumen eine der besten Artikel ausm Fahrradzubehör überhaupt.
Alleine der Punkt, die an den allermeisten aktuellen Rahmenformen gar nimmer benutzen zu können, ist mehr als Grund genug, irgendwelche alten Bikes in Ehren zu halten statt sich einzubilden, mit irgendwelchen bleistiftgrossen Taschenpümpchen mehr anfangen zu können, als nen halben Tag mit Pumpen zu verplembern...:Peitsche:

DocTom 02.03.2022 15:00

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1648955)
Ach, und btw., weil ich grad die Rahmenpumpe sehe.
...
Diese Pumpen waren und sind wohl dank nennenswertem Pumpvolumen eine der besten Artikel ausm Fahrradzubehör überhaupt.
...:Peitsche:

Gerade schon oben beim ersten Bild des Blauen gedacht; die Pumpen waren genial aerodynamisch untergebracht, oder? Gehalten vom Federdruck der Pumpe. Universal passend an "Standardrahmengrößen", immer da, wenn die nicht gerade jemand gebraucht hat, und zu den Zeiten hat man die idR tatsächlich nur geborgt und dann wieder dem Besitzer in den Rahmen geklemmt, erfreut, dass das Nachbarrad gerade bei Bedarf eine dran hatte zum Ausborgen...

Gute Erinnerungen, :Danke:


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