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rundeer 26.01.2019 11:00

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1432181)
Das finde ich sehr interessant. Hast du da etwas mehr Literatur dazu bzw links oder ähnliches

Also zuerst habe ich gemerkt, wie ich ganz ordentliche 10km Zeiten laufen konnte obwohl ich in den Wochen und Monaten davor nur progressive Dauerläufe und kurze schnelle Steigerungen (80-200m) gelaufen bin.

Dann hörte ich wie beispielsweise NAU Coach Mike Smith von "overprescription of Vo2max work" redet und dass man mit moderatem Training sehr weit kommen kann. Seine Jungs haben 3 Mal hintereinander die NCAA Teamwertung im Crosslauf gewonnen.

Vor knapp einem Jahr hörte ich untenstehenden Podcast mit Stephen Seiler. Bis dahin dachte ich immer dass er die beiden Pole "locker"und "Kotzgrenze" empfiehlt. Dabei lernte ich aber, dass seine untersuchten Eliteathleten eher bei 90% statt 95% trainierten, dafür aber mehr Umfänge in dieser Zone akkumulieren. Er empfiehlt auf 40, 50 oder gar 60 Minuten auszubauen. Ein Ruderer (Wettkmapfzeit 6 min) habe als Schlüsseleinheit wöchentlich 6x10min absolviert.

https://www.hmmrmedia.com/2018/02/ga...tephen-seiler/


Momentan herrscht auf Letsrun ein ziemlicher Hype um Coach "Tinman". Der schwört auf seine CV (Critical Velocity) einheiten. Grundsätzlich wird im Bereich von 90% der Vo2max gelaufen was ungefähr der 30 min Wettkampfgeschwindigkeit entspricht. Dies sei der ideale Bereich um besser zu werden.
In einer Typischen Einheit werden rund 20 min in dieser Zielpace absolviert und danach noch Hügelsprints und/oder "strides" gerannt.

Tinman sieht das als perfekte Grundlage für Athleten von 1500m bis hin zum Marathon. Harte anaerobe Läufe lässt er auch die Mittelstreckler nur sehr begrenzt vor den Wettkämpfen laufen. "CV" und "Hills" zusammen mit lockerem Umfang bringen einen sehr weit.
https://blog.finalsurge.com/final-su...nman-schwartz/

Die Theorie dahinter ist hier grob erklärt:

http://www.letsrun.com/news/2016/02/...muscle-fibers/

Grundsätzlich trainiere ich so sehr gerne und es geht mir auch relativ locker von der Hand. Ich kann mich im Training eigentlich gut bis an meine Grenzen pushen. Aber dann erlebe ich die besten Tage häufig irgendwann mal in einer Einheit und nicht im Wettkampf. Daher lasse ich im Training nun häufig etwas im Tank und spare das für die Rennen auf. Da ich aber auch viele Wettkämpfe absolviere komme ich trotzdem immer mal wieder in den Genuss meine Grenze zu spüren.

Auf jeden Fall habe ich mich letzten Samstag ziemlich stark gefühlt im Rennen, konnte Rhythmuswechsel mitgehen und den anderen in der Gruppe auch etwas weh machen, bzw. diese sprengen. Und Tempoverschärfungen und Steilhänge habe ich sehr gut toleriert und bin gegen Ende nicht eingegangen.

Necon 26.01.2019 11:05

Super vielen Dank.
Werde mir das gleich mal zu Gemüte führen, ich hab schon vor einiger Zeit gemerkt das mir im Wettkampf manchmal der biss gefehlt hat, wenn ich davor im Training viele grenzwertig Intervalle gelaufen bin. Manchmal hatte ich dann sogar aktiv den Gedanken nicht richtig pushen zu brauchen, da ich es ohnehin im Training über Wochen getan hatte

Acula 26.01.2019 12:12

Hast du denn in deiner Vergangenheit viel VO2max training betrieben? In Norwegen ist es ja ein erfolgreicher Ansatz die VO2max im jungen Alter zu pushen und später eher auf Schwelle und Sprinttraining zu setzen. Die Theorie dahinter ist, dass man nicht viel Vorteil hat wenn man eine hohe VO2max weiter verbessert. Also getreu dem Motto trainiere deine schwächen

rundeer 27.01.2019 19:49

Ungewöhnlich viel Vo2max Training habe ich eigentlich nicht gemacht und ich würde die Sauerstoffaufnahme auch nicht als meine Stärke sehen. Vielleicht habe ich mit Ausdauertraining auch etwas zu spät begonnen, da sich da im Jugendalter sicher dauerhaftere Anpassung erzielen lassen.

Ich spreche mich auch nicht gegen Vo2max Einheiten aus. Diese haben sicher ihren Platz. Allerdings wird die Sauerstoffaufnahme ja auch in gewisser Weise mit Schwellentraining und Hügelsprints trainiert.

Mein subjektives Gefühlt sagt mir, dass ich moderate dafür aber umfangreichere Intervall Einheiten dauerhaft besser wegstecke. Was aber nicht heisst, dass ich nicht ab und zu trotzdem so Spässe wie 5x5 etc. machen werde.

Acula 27.01.2019 20:07

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1432348)
Ich spreche mich auch nicht gegen Vo2max Einheiten aus. Diese haben sicher ihren Platz. Allerdings wird die Sauerstoffaufnahme ja auch in gewisser Weise mit Schwellentraining und Hügelsprints trainiert.

Klar habe ich auch nicht so interpretiert :Blumen: Fand es nur interessant zu wissen. Man kann ja auch wirklich soviele verschiedene Ansätze probieren. Da wird einem nicht so schnell langweilig wenn man es drauf anlegt.

Ich gebe bei meinen kurzen Intervallen auch immer nur Vollgas. Eventuell müsste ich da auch mal mit niedrigeren Intensitäten herum spielen.

Pippi 27.01.2019 22:47

Hört sich interessant an und macht irgendwie auch Sinn. Zur Zeit ist es ja ein ziemlicher Hype um das polarisierte Training. Aber wie schnell, das schnelle ist, erfährt man ja nirgend richtig. Beim Podcast von Staps, welcher ich dir geschickt habe, wird jedoch auch kein Max Tempo empfohlen, weil sonst die VLAmax hochgeht.
Kurze Sprints sind sicher auch gut für die Technik.
Wir müssen mal zusammen trainieren, in 2,3 Wochen. Habe auch erst erst gerade mit den schnelleren Einheiten begonnen beim Laufen.

rundeer 30.01.2019 21:00

Zitat:

Zitat von Acula (Beitrag 1432351)
Ich gebe bei meinen kurzen Intervallen auch immer nur Vollgas. Eventuell müsste ich da auch mal mit niedrigeren Intensitäten herum spielen.

Kannst es ja im Verlauf der Saison etwas periodisieren. Aus den Farben Weiss und Schwarz lassen sich ja beliebig viele Grautöne mischen. Zwischen locker und hart gibt es ja extrem viele Bereiche.

rundeer 30.01.2019 21:18

Gestern morgen habe ich mal so eine CV Einheit ausprobiert. (Am Dienstag beginne ich später mit der Arbeit und ich liebe es forderndes Training jeweils schon am Morgen zu machen.)

Ziel war 6 x 1km CV + 4 kurze Hügelsprints + 4 x (30/30) schnell.
Ich weiss natürlich nicht wo bei mir 90% der Vo2max liegen (=CV Pace), aber als Faustformel dürfte diese Pace so im Bereich der 30 Minuten Leistung liegen. Wäre dann also leicht schneller als 10km Pace.

Die ersten fünf gingen bei 1' Pause alle zwischen 3:19 und 3:16 weg und es fühlte sich ziemlich gut an. Für morgens um 7, vor dem Frühstück, bei 0 Grad und leicht rutschiger und welliger Strasse fand ich das aber irgendwie etwas zügig. So hab ich dann den letzten etwas gar stark ausgebremst und bin 3:24 gelaufen. War aber alles ohne wirklich zu pressen und brauchte auch keine Überwindung.

Die Hügelsprints danach gingen gut und die 30s Abschnitte zum Abschluss waren gemäss Uhr im Bereich 2:40-2:50 und hatten das Ziel möglichst relaxed ziemlich schnell zu laufen.

Diese Einheit möchte ich dann nach und nach etwas ausgebauen. Die Hügel und Surges am Ende sollen den Körper lernen am Ende den Rhythmus noch einmal zu wechseln.

Am Abend war ich wie geplant noch im Kraftraum und fühlte mich gut. Wäre sogar für einen Canova Special Day bereit gewesen (zwei harte Laufeinheiten am selben Tag), was in meinem jetztigen Zustand aber natürlich völlig bescheuert gewesen wäre.


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