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poldi 29.06.2014 18:22

Gratuliere Arjen,
zweitbester Niederländer in deiner Ak :Blumen:

sehr starke Laufleistung!

locker baumeln 29.06.2014 18:27

10:10 ist doch OK
Glückwunsch :Blumen:

tofino73 01.07.2014 09:46

Gute Erholung, freue mich auf deinen Bericht.

Happy trails

longtrousers 01.07.2014 12:35

Zwei Tage später
 
Von diesem Blogeintrag habe ich geträumt. Was hätte ich gerne stolz meine Hawaii-Quali gezeigt, um dann ausführlich und ausufernd zu erläutern, welche Massnahmen ich alles getroffen hatte, um das zu erreichen. Also leider nicht:Weinen:

Aber obwohl ich es gerade nicht geschafft habe, freue ich mich doch überhaupt mal wieder einen IM bewältigt zu haben, und dass indem ich meine Bestzeit um 15 Minuten unterboten habe! ;) Und über meinen unglaublichen Marathon werde ich unten noch berichten.

Schwimmen

Die ersten 2 Kilometer stellen in der Wörthersee kein Problem da. Die Sonne steht im Rücken, ich bin links gestartet, habe mich ganz links gehalten und konnte die Orientierungsbojen alle schön sehen, sowie die erste und zweite Wendeboje.
Ab da fing die Hölle an.
Ich wusste vorher schon, dass man durch die Sonne wenig sieht, und so war es auch. Die Sonne sticht in einem Höhenwinkel von 25° gerade in die Augen. Ich weiss nicht mal, ob es Orientierungsbojen gegeben hat richtung Lendkanal, die hätte ich eh nicht gesehen.
Eigentlich bin ich auf Gefühl geschwommen und dachte mir: "Wenn die Schläge durch die anderen Schwimmer von links genau so schlimm sind wie die von rechts, kann ich nicht weit vom Kurs sein." Diese Navigationsmethode hat sich als nicht so schlecht herausgestellt, denn 1:13 ist für mich ganz ok.
Irgendwann sah ich 50 cm unter mir Kies, und ich richtete mich auf. Ich hatte fünf Meter links vom Lendkanal das Ufer erreicht. Im Landkanal schien die Sonne immer noch ins Gesicht, es gibt nur selten Schatten. Das Gekloppe wurde durch die Enge noch schlimmer. Meine Frau hat mich Schwimmen sehen (mein Sohn hatte meine weisse Kappe farblich markiert), und hat gesagt, dass oft einen Kraulschlag nicht möglich war, weil man sich verhakt hat in anderen Schwimmern. Ich glaube es gab auch noch Brustschwimmer aus der erste Welle, und weil man nichts gesehen hat ist man da von hinten drauf geschwommen und irgendwie vorbei. Die werden auch keinen Spass gehabt haben.
Vier Jahre her war es im Lendkanal nicht so schlimm, aber weil ich mich schwimmerisch um 10 Minuten verbessert habe war ich mehr mitten im Hauptfeld drin. Wie gesagt, nach 1:13 landete ich und war recht zufrieden damit. Auf meine Garmin 910 XT habe ich etwas mehr als 4000 m gemessen. Die ist aber ungenau, also ich weiss nicht ob die Distanz von 3800m stimmt.

Radfahren

Die erste halbe Stunde war ok, ich hatte einen guten Schnitt und fühlte mich gut. Aber ab da lief es nicht so wie ich wollte, der Schnitt fiel ab, ich fühlte mich nicht sehr stark und der Schnitt war auf dem Rupertiberg auf unter 32 abgefallen. So hatte ich mich das nicht vorgestellt und ahnte, dass sich der Schnitt bis zum Ende der ersten Runde auf höchstens 33 erhöhen würde. So kam es auch, und ich war enttäuscht weil ich hatte fest mit einem 34-er Schnitt gerechnet, und auf 35 gehofft.

Ich wusste:
"Das wird nichts mehr mit HAWAII oder Sub-10, das ganze Jahr versucht schneller zu werden auf dem Rad und es hat alles nichts genutzt".

Aber dann habe ich diese negativen Gedanken schnell abgehakt, und beschlossen noch das Beste draus zu machen. Erst ab 120 km fing ich an ein richtiges Rennfeeling zu kriegen, ich bekam mehr Spass und habe praktisch nur noch überholt.

Am Ende hatte ich 176 km auf meine Garmin stehen, für mich unbegreiflich weil die haben doch eine extra Schleife mit Wendepunkt eingeführt (die ich auch gefahren bin :) )um die Distanz auf 180 km zu hiefen.

Jedenfalls hatte ich 5:25 auf dem Rad; genau das Gleiche wie 2 Jahre her in Schweden, wo die Strecke aber praktisch flach ist. Ich habe mein Radfahren somit in einer homäopatischen Dosis verbessert.

Laufen

Laufen ist immer gut bei mir, und diesmal kam es noch besser. Meine Durchschittspace hatte mit 4:50 angefangen, und lief nur langsam bis nicht hoch. Die erste Hälfte hat auch richtig Spass gemacht. Die erste Frau überholte mich (die war natürlich schon in der 2. Runde) und ich fand sogar den Humor kurz hinter sie zu laufen und nach hinten in die Kamera der ORF zu winken.
Ich sage aber: einen Halbmarathon macht mehr Spass, denn die zweite Hälfte war nicht mehr lustig. Ich war aber immer noch schnell, überholte Hunderte von Leuten und sah den Durchschnittspace nur sehr langsam auf bis zu 4.57 hochlaufen (am Ende muss ich somit etwas über 5 Minuten/Stunde gelaufen sein). Der Blick auf die Uhr hat somit immer Spass gemacht, auch in der 2. Hälfte des Marathons. Ich finishte mit einer unglaublichen Zeit von 3.24, die dritte Laufzeit in meiner Altersklasse. Ich habe nachher gesagt: das werde ich wahrscheinlich nie mehr wiederholen können.

Am Ende war ich total fertig, konnte kaum mehr stehen und vor allem meine Oberschenkel taten mir weh. Ich lag auf der Wiese und meine Frau wollte fast die Sanitäter holen. Das habe ich noch nie gehabt, ich bin immer relativ frisch nach einem Triathlon angekommen.
Vielleicht ist der Grund dass ich diesmal so schnell war, dass ich 4 statt wie früher 3 Gels/Stunde genommen habe, und dadurch mehr Brennstoff hatte. Gleichzeitig war der Muskelkater durch die erhöhte Leistung einfach grösser als bei früheren IMs.

Ich habe wieder nach der Galloway-Methode gelaufen: immer 10 Minuten Laufen, 30 Sekunden gehen. Ab km 29 dann nur noch Laufen.

Meine Garmin zeigte 41,2 km an. Ob das stimmt oder ob es doch die regulären 42,2 km waren weiss ich nicht, es gab viele Schleifen im Park.

Ernährung

Rad: 2 Powerbars und 15 Powerbar-Gels (jede 15 minuten einen). Ich hatte 17 dabei, fühlte aber manchmal den vorherigen Gel noch im Hals und habe deshalb manchmal einen 20-Minuten Interval gewählt.

Lauf: 14 Gels, jede 15 Minuten einen.

Mein Trinkmanagement ist wieder aufgegangen: morgens lediglich einen Kaffee und die erste Stunde auf dem Rad nur Powerbars, nichts Trinken. So habe ich hier auch einen neuen Meilenstein erreicht: Das erste mal einen IM ohne Pinkeln at all.

Hawaii
Ich bin aus Jux zur Hawaii-Slottvergabe gegangen. Die Nummern 1,2,4 und 5 sind gegangen, und Nummer 5 hatte 9:56. Es haben mir somit nur 15 Minuten nach HAWAII gefehlt.

Und obwohl HAWAII natürlich nicht der Himmel auf Erde ist, schiele ich immer noch hin:

Ganz fleissige Leser habe sicher schon gesehen, dass ich auch noch eine Anmeldung für Schweden laufen habe, in 6 Wochen. Da gibt es auch Slots ......

SwimAlex 01.07.2014 12:41

Gratulation! Tolle Zeit, schöner Rennbericht. Ruhe Dich erstmal aus und lass das sacken, bis Du was übers Knie brichst.

Das Leben ist auch ohne Hawaii schön und Du könntest dann jetzt den Sommer genießen. :liebe053:

Duafüxin 01.07.2014 12:47

Schöner Bericht! Vielen Dank :Blumen:

Hast Du auch schon geschielt wer in Schweden in Deiner AK am Start ist?

Interessant an Deinem WK fand ich die Galloway-Methode anzuwenden. Bringt das was, die 30 sec gehen?

Und ebenso interessant fand ich, dass Du die erste Std auf dem Rad nichts getrunken hast (bei all der "Trinkhysterie").

Ich drück Dir die Daumen, dass es in Schweden klappt :) ( :dresche )

tofino73 01.07.2014 15:25

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1055376)

Ich habe wieder nach der Galloway-Methode gelaufen: immer 10 Minuten Laufen, 30 Sekunden gehen. Ab km 29 dann nur noch Laufen.

Spannend, kannte ich nicht die Methode. Musste zuerst Kollege Google fragen. Wendest Du diese Methode nur beim LD-Marathon an?

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1055376)

Ernährung

Rad: 2 Powerbars und 15 Powerbar-Gels (jede 15 minuten einen). Ich hatte 17 dabei, fühlte aber manchmal den vorherigen Gel noch im Hals und habe deshalb manchmal einen 20-Minuten Interval gewählt.

Lauf: 14 Gels, jede 15 Minuten einen.

Hattest Du beim Laufen die Gels auch dabei, oder auf die Verpflegung des Veranstalters zurückgegriffen?

Merci für den tollen Bericht

longtrousers 01.07.2014 15:43

Danke für Eure Glückwünsche.

So jetzt kommt echt was für Triathlon-Nerds.
Ich hatte mir vorher die Mühe gemacht, die ganze M50-Starterliste (315 Teilnehmer) in athlinks.com zu checken. Das ist viel Arbeit, man muss den ganzen Namen eingeben. Dann sieht man aber schnell, was derjenige draufhat.

Ich habe die Konkurrenten so klassifiziert:
u: Kann ich unmöglich schlagen.
s: Schätze ich etwas stärker ein als ichselbst.
g: Schätze ich gleich ein.
Unauffäligen habe ich keine Buchstabe gegeben.

Ich kam so auf:
u: 4 mal
s: 6 mal
g: 20 mal.

Eine der u's hatte ein DNS. Die andere u's sind indertat 1., 2. und 3. geworden.
Vor mir waren des weiteren zwei die ich als s klassifiziert hatte, und 3 die ich als g klassifiziert hatte. Vor mir waren 5 Leute, die mir in athlinks nicht aufgefallen waren.


Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1055383)
Hast Du auch schon geschielt wer in Schweden in Deiner AK am Start ist?

Ich habe die gleiche Sysiphusarbeit für Schweden gemacht. Hier kam ich auf 3 * u; 3 * s und 10 * g. Allerdings gibt es hier nur 190 Teilnehmer. Es gibt in Schweden auch 50 slots, und ich schätze, dass die M50 3 Slots kriegt. Schweden sieht somit etwas weniger stark besetzt aus als Austria. Ausserdem habe ich eine der u's: Roger Canham, gecheckt auf seiner Homepage. Er kündigt an, sich beim IM GB für Hawaii kwalifizieren zu wollen. Schweden scheint also für ihn nur einen Notnagel zu sein. Wird hoffentlich ein DNS.;)


Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1055383)
Ich drück Dir die Daumen, dass es in Schweden klappt :) ( :dresche )

Tja, ich auch. Vor allem hoffe ich auf Sub 10 in Schweden.
Aber mein Sohn wird wohl Recht bekommen, er hat gesagt: "Papa, du wirst wahrscheinlich schneller Radfahren dort, aber so einen Marathon legst du nicht mehr hin und du wirst wieder in 10.10 finishen".


Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1055383)
Interessant an Deinem WK fand ich die Galloway-Methode anzuwenden. Bringt das was, die 30 sec gehen?

Ich werde nie wirklich wissen, ob es was bringt. Tatsache ist, dass man zunächst mal 3 Minuten verliert in Total, wenn man rechnet dass man 2 mal so schnell läuft als wie man geht. Die Theorie sagt dann, dass man die 3 Minuten (oder mehr) am Ende wieder zurückbekommt.
Ich habe auch mal den ganzen Marathon durch die Pausen gemacht aber das ist schlecht, weil man am Ende dann nicht mehr in die Gänge kommt.

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1055383)
Und ebenso interessant fand ich, dass Du die erste Std auf dem Rad nichts getrunken hast (bei all der "Trinkhysterie").

Tja bei meinem 1. Ironman in 2007 habe ich viel getrunken, den Tag vorher, morgens und während. Nur Wasser. Kein Iso. Ich musste dann 10 * vom Rad. Das hatte mir schon mal 20 Minuten gekostet. Zuerst habe ich gedacht, es ist das Alter :hoho: , aber man sieht, auch mit 52 kann man ein IM ohne Pinkeln absolvieren.


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