![]() |
Zitat:
|
Bescheidenheit und Demut waren ja ein paar Tage außer Hause, sind aber seit gestern wieder eingezogen. Ging auch ganz schnell, weil ich ganz langsam war. Morgens 40 Kilometer in den Taunus: zäh, zäh, zäh. Nachmittags am Hockenheimring als Zuschauer: Unglaublich, wie schnell diese Mädchen fahren. Die Siegerin im 90-Kilometer-Rennen wird von dem vor mir stehenden Radfahrer kommentiert mit: "Das ist doch ein Mann!". Zur Strafe haue ich dem Wildfremden kurz von hinten in den Nacken. Der zuckt nicht ´mal. "Naja," meint sein Kumpel halb entschuldigend, "attraktiv ist die nicht." Ich rolle nur mit den Augen und denke mir meinen Teil.
Mein gestriges Tagesergebnis: Talent und ich sind doch eher Gegensätze. Aber auf Hamburg freue ich mich trotzdem. Schließlich sind wir abends zum Grillen eingeladen. |
Wir sitzen auf dem Badewannenrand und das Kind fräst mit viel Spaß und Hingabe mit dem Rasierer über meinen Kopf.
'Duuu, Björn?' 'Ja, mein Schatz' 'Rasierst du auch deine Brust?' 'Warum fragst du, mein Schatz?' 'Das mit den grauen Haaren sieht so alt aus...' :Maso: :Maso: :Maso: |
Zitat:
Freu dich auf HH, wird bestimmt ein schöner WK...man muss sich ja nicht an anderen orientieren oder jedesmal Bestzeiten aufstellen - einfach nur Spaß haben :) . Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
Jugendsünden
Stellen wir uns ´mal vor, wir hätten früher mehr auf andere gehört. In der Schule wären wir bestimmt viel besser gewesen, wenn wir uns nur ein bisschen mehr Mühe gegeben hätten. Unsere Haut wäre heute tadellos, weil wir – statt ganze Wochen am Strand in der Sonne zu verbringen – mit einem großen Sonnenhut auf dem Kopf und Lichtschutzfaktor 30 auf der Haut die schönsten Tage des Jahres im Schatten verbracht hätten. Wir hätten nie geraucht und schon gar nichts getrunken. Von solch vernünftigen unmenschlichen Exemplaren kenne ich ja einige. Die haben einfach keinen Text zum Thema Jugendsünden. Die haben früher auf Mutti gehört und hören heute auf ihren Mann. Und wenn ich ehrlich bin, sind die mir immer noch hochgradig suspekt. Liegt wohl daran, dass ich meine Fehler auch nach all den Jahren gern noch selbst mache. Im Alltag wie im Sport.
Wir sind wieder in Hamburg. Morgen startet das Rennen über die olympische Distanz und wir holen schon heute unsere Unterlagen. Entgegen aller warnenden Verkehrsschilder parken wir das Auto genau dort, wo wir möchten und stiefeln los. Und weil die Welt eben doch ein Dorf ist, treffen wir nach dreißig Metern in der norddeutschen Millionen-Metropole Mathias. Genau den Mathias, den ich seit 20 Jahren kenne und der immer noch aussieht wie Balou der Bär. Ich bin auch ziemlich sicher, dass es sich ganz ähnlich anfühlt, wenn Balou einen umarmt. Einmal in all den Jahren sah er nicht aus wie Balou, aber da war er leichter als 120 Kilo und fürchterlich griesgrämig. Schon schön, dass er wieder ganz der Alte ist. Da wir ohnehin alle am nächsten Nachmittag bei gemeinsamen Freunden eingeladen sind, machen wir´s kurz und ziehen weiter. Stunden später gehen wir zum Auto zurück. Der kürzeste Weg dorthin führt uns durch eine Einkaufspassage, in der Ex-Tennis-Profi Michael Stich auf einer Bühne steht und vor nicht mehr als 50 Zuschauern ein Interview gibt. Spontan muss ich an die letzten verwegenen Auftritte von Rex Guildo in irgendwelchen Baumärkten denken. Aber so schlimm ist es dann doch nicht. Und so dreht sich denn das Gespräch mit dem von jeher etwas steifen Elmshorner leider nur um Tennis. Dabei gibt es doch so viele interessante Fragen, die doch endlich ´mal jemand dem Stich stellen sollte. Wie war das denn damals als er beim Gewinn des Hamburger Rothenbaumturniers ergriffen ins Mikro heulte: „Jessica, ich liebe Dich!“?. Jugendsünde, Hormonstörung oder einfach die Geburtsstunde des Fremdschämens? Ich fürchte, wir werden es nie erfahren. Im Hintergrund steht ein Pappaufsteller mit dem unvermeidbaren Boris Becker und aus dem Jahre 1983 läuft ein Video, in dem Yannick Noah gegen irgendwen spielt. Schnell haben wir uns genug gegruselt und flüchten. Am nächsten Tag ist alles wie immer. Auch nach Jahren des Ausdauersport-Betreibens habe ich immer noch keine ordentliche Regenjacke. Mein Vater leiht mir eine gelbe Bauarbeiter-Jacke aus dem Jahre 1978, der gelbe Kunststoff bröselt. Retro steht mir, stelle ich fest und mache mich vergnügt auf den Weg Richtung Hamburg. Es schifft und schifft, aber an der Alster sieht der Himmel schon viel freundlicher aus. Jedes Jahr dasselbe. Schwimmen macht Spaß und geht gefühlt schnell um. Radfahren ist in Hamburg eigentlich nie ein Vergnügen, und zum Ende der Strecke merke ich, dass meine linke Wade mich ein wenig piesackt. Was fehlt, ist klar: Grundlage. Und zwar zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. Das ist wie Vokabeln lernen: mäßig, aber regelmäßig. Und, habe ich das damals gemacht? Nein, natürlich nicht. Da wurde kurz vor Klausur alles was ging in die Birne gehämmert. Ungefähr so wie ich gerade versuche, mein Rad zu treten. So ist das mit mir und meinem Leben. Selten einfach, aber nie langweilig- Beim Laufen habe ich dann genügend Zeit, mir Gedanken über einen schnellen Grundlagen-Aufbau zu machen, damit ich bei der Mitteldistanz Ende August nach 80 Kilometern nicht einfach stumm vom Rad falle. Und während ich erste Hochrechnungen im Kopf durchführe, wie, wann und wo ich wie viele Kilometer zusammen radeln kann, überhole ich einen jungen und ganz in weiß gestylten Athleten des Typs „Latin Lover“, der vermutlich nur deshalb gerade in einen Walking-Schritt verfallen ist, weil er den fabelhaften Ausblick auf die Alster so richtig und in vollen Zügen genießen möchte. Kaum bin ich an ihm vorbei gezockelt, wehrt er sich zuerst verbal mit einem „Das geht ja nun ´mal ´gar nicht“, um gleich danach in Trab zu fallen und zu mir aufzuschließen. „Das ist ja so als wenn Chrissie Wellington Lothar Leder überholt“ meint er lachend. „Nee,“ sage ich nach einem kurzen Seitenblick auf seinen Namen unterhalb der Startnummer, „aber da ich deine Mutter sein könnte, solltest du das auf keinen Fall auf dir sitzen lassen.“ Das zieht. Leider aber nur für die nächsten 200 Meter. Meiner Ankündigung „das joggen wir jetzt heim“ hatte ich eine kleine Tempo-Verschärfung folgen lassen. Als Folge hatte Attila mir zum Abschied auf die Schulter geklopft und nur gemeint: „Lauf nur, wir sehen uns im Ziel.“ Schade. Den Rest des Tages verbringen wir dann bei Freunden und warten auf Mathias und seine Frau. Als sie endlich kommen, streckt Mathias beide Arme über den Kopf Richtung Decke und ruft: „Leute, ich war so schlecht, das glaubt ihr nicht.“ Dass er 3:50 Stunden gebraucht hat, will erst keiner glauben, aber dann sehen wir´s ein und fallen vor Lachen fast vom Stuhl. Kaum ist die Geschichte des größten Misserfolges erzählt, lehnt er sich über den Tisch, grinst mich breit an und fragt dröhnend: „Und nun rate ´mal, wen ich vor einem Monat auf der Kieler Woche getroffen habe?!!! Naaaaa???“ „Wenn du so fragst, kann´s ja nur einer sein“, antworte ich und wieder lachen alle. Nur mein Mann schaut verständnislos in die Runde. Ich lege ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm, hauche ihm einen Kuss auf die Wange und sage lapidar: „Musst du nicht kennen, Schatz. Jugendsünden.“ |
Endlich gibts wieder etwas zu lesen :) Merci!
|
Zitat:
|
Zitat:
Ich bin doch erst 11 Stunden wach, da brauche ich noch nicht wieder ins Bett :bussi: |
Was für ein genialer Thread ...:Lachanfall: ....herrlich !
Wie konnte ich den bis jetzt übersehen...liegt wahrscheinlich am Titel, hatte bisher Angst draufzuklicken. Bitte weiter so...Danke:Blumen: |
Zitat:
Zitat:
|
Du hast den Latin Lover weit abgehängt... :Cheese: ich hab ihn gesehen!:cool:
Danke für den schönen Bericht! |
Och, für einen Latin Lover kann man aber doch auch mal langsam laufen...dann hätte man zudem hinterher eine schöne Ausrede für die schlechte Zeit :Cheese: ;) .
|
Zitat:
Meine Frau sagt sogar ich hätte nur wegen der "Midlife Crisis" mit Sport angefangen. Angefangen habe ich 2008 mit Laufen wegem starkem Übergewicht, in einem Jahr 28Kilo abgenommen und 2009 bin ich meinen ersten Marathon gelaufen, 2011 finishte ich meinen ersten Triathlon und 2012 möchte ich eine MD finishen. Prinzipiell bin ich nicht ganz richtig in diesem Thread, den ich fühle mich wesentlich jünger und besser als noch vor drei Jahren :) Vor drei Jahren bin ich meist 5 Jahre älter geschätzt worden als, ich eigentlich war, heute schätzt man mich meist 5 Jahre jünger. Was nicht heisst, dass nicht einiges in deinen Texten auch auf mich zutrifft.:Blumen: |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
Mal wieder ein super herrlicher Bericht - Danke, habe mich köstlich amüsiert ! :liebe053: |
Zitat:
Freut mich, wenn du Spaß beim Lesen hattest :) ! |
Zitat:
Da trifft es Mandarine mit "Miststück" doch richtig gut! Du olles Miststück bis einfach super!:bussi: :Gruebeln: Achja, früher habe ich zum Vokabellernen das Buch unter das Kopfkissen gelegt. Ob das wohl mit dem Rennrad..... ach, lassen wir das ;) |
[quote=soloagua;
:Gruebeln: Achja, früher habe ich zum Vokabellernen das Buch unter das Kopfkissen gelegt. Ob das wohl mit dem Rennrad..... ach, lassen wir das ;)[/QUOTE] Da wird sich doch hier im Forum einer finden lassen, der das für uns ausprobiert, oder:Cheese: ?!! |
Zitat:
Wäre sinnvoller! |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
|
@pantone: schöööön!, danke.
Bilder von Fahrrädern im Bett gibbet hier einige, Nopogobiker und Das Mädchen meine ich mich zB zu erinnern... |
Wenn du von ganz woanders kommst
Es gibt Leute, die kommen vom Schwimmen oder vom Radfahren oder vom Laufen. Bei so Herkunfts-Analysen bleibt mir immer nur die Flucht nach vorn: Ich komme nämlich nur von zu Hause. Das hat sich jetzt auch als absolut richtig herausgestellt.
Ein kurzer Blick auf die Hamburger Ergebnisliste zeigt Folgendes: Das Schwimmen hinkt immerhin nicht mehr um Hunderte von Plätzen hinter den Platzierungen im Radfahren und Laufen hinterher. Das ist zwar einerseits nahezu unerklärlich, aber natürlich höchst erfreulich. Das Gesamtergebnis hingegen liegt allerdings deutlich über der besten Teilplatzierung. Das kam mir schon seltsam vor, aber ich war mir fast sicher, dass es da irgendeinen Fehler gegeben haben muss. Und davon gab´s sicher noch mehr oder sollte es einigen wenigen Athleten tatsächlich gelungen sei, die ein Kilometer lange Wechselzone in 10 Sekunden (!) zu absolvieren? So richtig Ruhe gelassen hat´s mir dann aber doch nicht. Und nachdem ich gestern erfahren habe, was man mit so Ergebnislisten alles anstellen kann, habe ich das Ganze eifrig angeguckt und hin und her sortiert. Tja, Leute, da hat Mutti doch trotz leichter Konfusion anscheind ganz gut gewechselt. Drolliger Weise habe ich mich mit dieser völlig unsportlichen Teilbegabung ein ganzes Stück weit nach oben geschossen. Wie gern würde ich damit ´mal kräftig angeben, aber wen, bitte, interessieren denn Wechselzeiten? Obwohl, wenn ich so richtig drüber nachdenke, scheint mir das doch ein gänzlich und vollkommen zu Unrecht unterschätztes Gebiet zu sein. Es schreit ja geradezu danach, die Lieblings-Disziplin der Unbegabten zu werden. Hat eben auch sein Gutes, wenn man zu Hause ständig aufräumt, umräumt, Wäsche wechselt, Sachen ein- und auspackt und das Ganze meist im Laufschritt. Bei meinen Wechselzeiten kann ich jetzt im Brustton der Überzeugung sagen: Ich komme von zu Hause. Um jetzt schneller zu werden, werde ich dann allerdings doch noch richtig trainieren müssen. |
Über die Eitelkeit
Beim Thema Eitelkeit kann ja eigentlich jeder mitreden. Wenn auch ungern über sich selbst, dann doch aber meistens und um so lieber über andere. Denn eitel sind natürlich immer nur die anderen.
Triathleten tun da ja in der Regel besonders abgefeimt. Nein, nein, heißt es stets betont zurückhaltend, ich esse echt total viel und achte überhaupt nicht auf mein Gewicht. Was für eine krasse Lüge, würde ich meinen. Kennt man doch von sich selbst: In Gesellschaft tut man immer so als könne man alles bedenken- und gefahrlos in sich reinstopfen. Tut man auch. Aber nur, weil man die letzten beiden Tage Radmarathons bis zum Umfallen gefahren ist oder aufgrund des zweitägigen Sommers und der damit verbundenen Hitze sowieso keinen Appetit hatte. In Wirklichkeit stehen wir mindestens einmal täglich auf der Waage und zetern rum, wenn die Geißel der Gewichts-Erpichten einfach falsche Dinge anzeigt. In unserem eigenen Haushalt haben wir zudem die ständige Diskussion darüber, ob die Anschaffung eines Körperfettmessgerätes Not tut oder nicht. Ich finde nein. Definitiv. Und ich bin auch dagegen, dass mein Mann sich so einen Apparat kauft. Das wäre nämlich so als würde er mir eine Familientafel meiner Lieblings-Schokolade vor die Nase stellen. So was kann ich einfach nicht ignorieren. Das ist pure Willensschwäche. Und so wäre das auch mit einem Fettmessgerät. Da würde ich mich heimlich anschleichen und das Ding doch benutzen und müsste mich dann anschließend heimlich grämen und meine Familie würde sich wundern, dass ich jeden Morgen so kurz nach dem Aufstehen schon so schlechte Laune habe. Aber zurück zur Eitelkeit. Ich trage seit ungefähr 30 Jahren Turnschuhe. Lange bevor die Sportschuhe Sneaker hießen, habe ich die schon immer und überall hin geschleppt. Da musste ich mich viel belächeln lassen, weil ich so uneitel war. Von den gleichen Leuten übrigens, die heute viel Geld für ihre stylischen Sneaker ausgeben. Schade nur, dass sie ihre neuen Sportschuhe nicht sehen können, wenn sie an sich herunter gucken. Eine meiner größten Missetaten war das Entsorgen meiner über Jahre geschleppten „Allround“ von adidas. Knöchelhoch und in weiß mit schwarzen Streifen. Heute heißt das alles Retro und modische Pappnasen geben dafür viel Geld aus. Was soll´s, tröste ich mich halt damit, dass ich meiner Zeit um Jahrzehnte voraus war. Bleibt mir ja auch nichts anderes übrig. Das Gute an Schuhen ist, dass man sie ausziehen kann, wenn sie drücken oder man sie einfach nicht mehr leiden kann. Das geht mit Tätowierungen ja nicht. Früher hatten Matrosen verruchte Tattoos wie z. B. eine nackte Ische aus einem fremden Hafen. Heute sind diese Körperverschönerungen Design-Objekte, die alles oder nichts ausdrücken können. Und da es sich schließlich um eine lebenslange Verbindung handelt, wird im Allgemeinen allergrößte Sorgfalt bei der Wahl des richtigen Motivs an den Tag gelegt. Das würde ich auch noch gar nicht unter Eitelkeit, sondern unter Altersvorsorge buchen. Denn wer möchte sich schon für ein falsches Design an unpassender Stelle entscheiden, das in spätestens 10 Jahren durch den natürlichen Alterungsprozess und ohne Erläuterungen des Inhabers nicht einmal mehr in seinen Grundzügen zu erkennen ist. Manchmal aber drängt sich dennoch der Eindruck auf, dass so manches Motiv wie früher bei den Seefahrern ausgewählt wurde: nämlich einfach im Vollsuff. So gesehen dieser Tage im hiesigen Freibad: Eine Frau um die 30, die oberhalb ihrer rechten Brust eine rosa-farbene und riesen-große „Hello Kitty“-Tätowierung zur Schau stellt. Mit weniger Alkohol und ein bisschen mehr Eitelkeit wäre das vermutlich nicht passsiert. Bei den Begriffen Sport und Tätowierungen fällt einem natürlich auch gleich so mancher Sportler ein. Dennis Rodman, David Beckham oder Stefan Kretzschmar. Und bei Kretzsche denkt man an Franzi, die gerade eben bei der zur Ende gegangenen Schwimm-Weltmeisterschaft als Fernseh-Kommentatorin zugange war. Damit sind wir auch schon wieder direkt beim Thema. Die Tattoos von Frau van Almsick waren ja nicht sichtbar. Aber der Rest. Dass Franzi sich die Zähne hat schön machen lassen, kann ich ja verstehen. Aber wäre denn nicht für die Haare noch ein bisschen mehr drin gewesen als ausgerechnet Polinnen-Blond? In Kombination mit einem kleid-ähnlichen Ensemble in der Farbmischung ocker-orange (oder war es schilfgrün?) kann man ihr übermäßige Eitelkeit wahrlich nicht vorwerfen. Aber ganz so streng wollen wir denn man doch nicht sein, denn schließlich wirken die Bekleidungsversuche von Triathleten für den Rest der Welt mindestens etwas merkwürdig. Als ich zum Beispiel meinen Mann kennen lernte, habe ich ihn recht frühzeitig zu einer Marathonmesse geschleppt. Da hat der überzeugte Kraftsportler sich an einem Wühltisch eine lange Tights geschnappt, hoch gehalten und laut und deutlich posaunt: „Also, die sind jawohl so was von schwul!“ „Vorsichtig,“ habe ich ihm nur zwischen zusammen gepressten Zähnen zu gezischt, „die sind hier alle so drauf.“ Damals fand er die Ernährungsgewohnheiten seiner zukünftigen Bekannten komplett daneben: zu viele Kohlenhydrate, zu wenig Eiweiß. Und dann, drei Jahre später, der historische Moment: Mein Mann kommt vom Joggen und geht in die Küche. Kurze Zeit später steht er in seiner ultra-kurzen Tri-Shorts und seinem super körpernahen Tri-Top am Küchentisch und schmiert großzügig Nutella auf seine vier Scheiben Toastbrot. Es lag keine Trauer, eher hochgradige Verwunderung in seiner Stimme als er meinte: „Was ist nur aus mir geworden?!“. Die Antwort gibt er sich dann meist selbst: „Vom Michelin- zum Kastanien-Männchen.“ So hat denn so jede Sportart ihre eigenen Schönheitsideale. Und Schönheit an sich liegt ja immer im Auge des Betrachters. Morgen sind wir übrigens zu einer Hochzeit eingeladen. Ich habe ´mal wieder den Schrank voll nichts anzuziehen. Und auf meine geliebten Turnschuhe werde ich wohl einen Tag lang schweren Herzens verzichten müssen. Aber eitel bin ich trotzdem: Heute Morgen im Freibad hat mir nämlich eine ältere Dame gesagt, sie habe sich gewundert, wer da so schnell angeschwommen käme. Da habe ich mich strahlend und stolz in die Brust geworfen und gemeint: „Das war ich.“ |
Zitat:
;) Was bitte ist ein Kastanienmännchen? |
Zitat:
|
Sowas ähnliches habe ich auch schon gebaut, lang ist's her. Vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch. Ist die Assoziation der flache Bauch? Rund ist es doch auch?
|
Zitat:
Es geht ging mir dabei eher um den Armumfang... :( |
Zitat:
Gruß N. :bussi: |
Zitat:
|
Beim Thema Eitelkeit ...Köstlich geschrieben!:Blumen: :Blumen: :Blumen:
|
Zitat:
|
Ich wollte nur Hallo sagen.:Huhu: Du schreibst so gut und ich glaube, dein Leben ist toll.:Blumen:
Dima |
Zitat:
|
Genial geschrieben!!
Danke, schreib blos weiter. Was freu ich mich, Dich in RZ persönlich kennen zu lernen. :) :Blumen: |
Zitat:
Hm, Pantone auch :Cheese: . |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:46 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.