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Also ich hätte die Postkarten gekauft, aber ich bin so old school ich verschick sogar noch welche;)
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Hau rein. :dresche Vielleicht können wir ja auf der Insel erstmal mit London-Edinburgh-London klein anfangen..... |
dnf
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Did not finish. Wettkampf nicht beendet. Gescheitert an der Aufgabe Alpetriathlon. Gleich zu Beginn des Wettkampftages gibt es etwas, das ist in der Triathlonwelt sehr selten, nämlich eine Abfahrt auf Kredit. Die Teilnehmer sind angewiesen, oben in Alpe d´Huez zu parken und ihre zweite Wechselzone mit den Laufschuhen einzurichten, um dann mit dem Wettkampfrad hinunter zu fahren. Wie schön, so muss ein Triathlontag anfangen! Nichts machen, nur rollen, ausgucken auf die herrlichen Berge und später auf den schönen See, der nur 1x p.a. in diesem Wettkampf beschwommen werden darf, ansonsten hängt ein Wasserkraftwerk dran, welches extra für unseren Triathlon ausgeschaltet wird. Die Wechselzone ist gut eingerichtet und wunderbar sortiert: Pros haben niedrige Startnummern, danach sind die Reihen nach Nationen geordnet, so dass ich bei den anderen 50 Deutschen stehe und schön einfach plaudern kann. Prima! Gute Idee. Von den 1300 Startern auf der LD (2,2-118-20) sind die Hälfte Franzosen, der Wettkampf ist extrem international, kein Wunder, jeder Radsportler auf diesem Planeten träumt davon, ein Mal im Leben nach Alpe d´Huez raufzufahren und wie kann es schöner sein als als Bestandteil eines Triathlons? So langsam geht es los, die Damen dürfen eine Viertelstunde eher an den Schwimmstart. Beste Bedingungen, dank des schönen Wetters ist der See mit 18,6 °C top temperiert. Ich versuche, genau die Anweisungen des Race Manuals zu befolgen und lutsche brav, halbe Körperlänge versetzt und versuche so viel Kraft wie irgend möglich zu sparen. Auch der Wechsel klappt einigermaßen und schon bald sitze ich auf dem Rad. Die Radstrecke besteht aus mehreren Abschnitten: 1. 25 km warm machen, 2. Alpe de Grand Serre (1375 m), 3. Col de Mallisol (1153 m), 4. Col de Ornon (1371 m) 5. der erwähnte Aufstieg nach Alpe d´Huez auf 1850 m, mit dem ich mich seit einem Jahr beschäftige. Die 21 Kehren, benannt nach den unsterblichen Etappensiegern oben auf der Bergstation. Schon am ersten Anstieg habe ich ein Problem: die Schaltung hat sich irgendwie verstellt, so dass ich nicht aufs kleinste Ritzel schalten kann, welches ich aber brauche, um den Berg hochzukommen. Es geht nur, wenn ich den Schalthebel konsequent nach innen drücke. Zunächst geht das ganz gut aber nach kurzer Zeit wird es mühsam. Als einzige Möglichkeit bleibt mir, einen größeren Gang zu fahren und mich mit mehr Krafteinsatz auf die Passhöhe zu quälen, wo ich mir Support erhoffe. Den gibt es tatsächlich! Ich bekomme die Schaltung eingestellt. Dafür jedoch muss ich absteigen und – kriege gleich ein paar wunderbare Krämpfe. Außerdem wird es auch noch immer heißer, später sind es 41°C im Schatten, den es äußerst selten gibt. Na gut, weiter geht’s, jetzt gibt es eine Abfahrt zum Erholen und dann wieder einen Climb, der ganz gut läuft, eine Abfahrt und dann den eigentlich recht einfachen Aufstieg auf den Ornon. Im Kurbeln nach oben und mit den Augen wenige Zentimeter vor dem Vorderrad sehe ich nicht, dass zwei englische Teilnehmer kurz vor mir angehalten haben. Mit sehr niedriger Geschwindigkeit bremse ich voll und als ich stehe falle ich sofort von Krämpfen geschüttelt ins Gras. So langsam habe ich es dicke: es ist heiß, der Body will nicht, das Rad hat Defekt, das Zeitlimit droht und so geht dann die Motivation schnell flöten. Shit. Ich fahre noch zur Verpflegungsstelle und gebe dann auf. Der Traum ist geplatzt, ich habe es noch nicht einmal in den Aufstieg geschafft. Niemand von Euch ist je im Besenwagen gewesen, ich weiß, aber kennt ihr aus Harry Potter und der Stein der Weisen den Fahrenden Ritter (noch schöner im Original, The Knight Bus), den Londoner Doppeldeckerbus mit unglaublichen Fahreigenschaften, der gestrandete Zauberer einsammelt? Ganz ähnlich ist der Besenwagen in Alpe d`Huez. Vorne ein großer Reisebus, hinten ein Anhänger, in dem die Räder systematisch gestapelt werden. Da der Bus voll war, war auch der Anhänger voll, einige Besitzer von High End Boliden haben ganz schön geguckt, als ihr Liebling in den Paddock gezwängt wurde. Und genau wie der Fahrende Ritter hält auch unser Bus an jeder Milchkanne an, um gestrandete Zauberer-äh Triathleten einzusammeln. Der Unterschied ist, dass dies bei Harry Potter in Sekundenschnelle geht, wir aber immer anhalten, Fahrer und Beifahrer steigen aus, Startnummer und Transponder werden kassiert, der Hänger geöffnet, das Rad eingeladen. Unsere Reisegeschwindigkeit ist also deutlich niedriger als die eines Wettkämpfers auf durchschnittlichem Niveau. Krämpfe auch noch im Bus, vielen Dank auch, warum tue ich mir das nur an? (eine Frage, die ich jetzt, hier und heute sofort beantworten kann!). In Oisans, also noch vor Beginn des berühmten Aufstiegs, ist der Wagen voll. Wenn man aus dem Bus auf die Gestrandeten guckt, sehen sie ein wenig so aus wie Menschen, die neben einem vollen Rettungsboot ertrinken müssen. Der Bus fährt also rauf, oben lädt er 50 Passagiere und ihre Räder aus und fährt dann wieder ganz runter nach Oisans, das Raumschiff kann nur unten im Kreisel wenden. Für passierte Sportler heißt das mindestens 90 weitere Minuten warten. Und auf der ganzen Strecke nach oben sehe ich immer wieder Teilnehmer, die zwar längst das Zeitlimit überschritten haben, aber trotzdem weiter kämpfen, kämpfen wir ihren Traum vom Berg der Holländer. Respekt, Riesenrespekt. Oben kommen jedenfalls immer noch reichlich Athleten rein, das ganze Programm, schnell laufend, langsam laufend, gehend. Bestens präsentiert sich auch P1, die hochrespektabel in guter Zeit den Wettkampf beendet. Der Neid auf die wunderschöne Finishermedaille ist groß. ![]() Ich glaube, die Devotionalien, die ich erhielt, verschenke ich alle, von denen kriege ich nur schlechte Laune. Obwohl, irgendwie habe ich auch mal Lust, mit einem nagelneuen T-Shirt mein Rad zu putzen, da demütige ich mich noch einmal bestens selbst. Was ich alles falsch gemacht habe: • Zu wenig trainiert. Immer nur in der Firma rumhängen, einmal die Woche laufen gehen, das reicht natürlich nicht. Nicht annähernd. • Falsch trainiert. Im Mittelpunkt hätten einfach lange und harte Radeinheiten stehen müssen, 100 – 200 km, ausserdem hätte ich im Winter auf der Rolle mit richtig viel Wiederstand mal Kraftausdauer machen müssen. Habe ich aber nicht. Ich habe mich darauf verlassen, dass ich schon irgendwie oben ankomme und dann mit meiner Laufstärke locker ins Ziel trabe. Pustekuchen. Die Streckenlänge verschweigt die atemberaubenden Details, Details, die zusätzlich viele viele Körner kosten. • Kein Trainingslager. Was mich ja schon seit vielen Jahren bestens durch die Saison bringt, dieses Jahr hat es ausgerechnet nicht geklappt. Schön viele Grundlagenkilometer aus dem Winter, das war immer die Basis für eine brauchbare Form im Sommer. • Keine Fokussierung. Immer stand der Hauptwettkampf im Mittelpunkt meines Sportjahres, immer habe ich ihn mir nicht nur inhaltlich, so wie heuer, sondern auch geographisch und sporttechnisch erarbeitet. Auch da hat es dieses Jahr extrem gefehlt. • Schlechte Vorortorganisation. Gerade in Alpe d´Huez hätte ich viel günstiger zu Start-Ziel wohnen können, das Thema essen und trinken habe ich auch vernachlässigt. Vor dem Hintergrund dieses Wettkampfs war das sträflich und wurde auch bestraft. • Schlechtes Material. Noch in der Woche vorm Wettkampf bin ich mit dem TT 120 km oder so gefahren, vorher habe ich noch geglaubt, ich könne damit den Wettkampf bestreiten, schließlich hatte das letztes Jahr in Davos auch geklappt. Dann aber fiel mir ein, dass wir in Alpe d´Huez ja von 3300 hm sprechen und so wurde das alte Trainingsrad mit den drei Kettenblättern nochmal frisch gemacht, neues (altes) Vorderrad usw. So frisch war es am Ende dann aber doch nicht, vor allem viel zu schwer. • Zu schwer war auch ich. Normalerweise komme ich mit 77 kg aus dem Winter, dann kommt das Trainingslager, die Fastenzeit und die Spargelsaison. Wenn ich dann den Hauptwettkampf fokussiere und mich nicht zu knapp aber ein bisschen vernünftig ernähre, ist es kein Problem, an einem ganz bestimmten Tag 70 kg zu wiegen. Dieses Jahr wog ich 74 kg. Dumm. • …and counting! Ich quäle mich mit diesen Zeilen schon so genug, wenn mir noch etwas einfällt trage ich es hier noch ein, jetzt höre ich hier lieber auf. Ich habe dies alles aber trotzdem geschrieben, um mich zu stellen! Was mir sonst noch so auffiel: • Die Damen starteten ja 15 min vor den Herren, diesen Vorsprung gab Daniela Ryff ![]() Präsentierte sie auch am Messestand, ihre neue Waffe, Startnummer 1. Und natürlich TT, da schäme ich mich noch mehr nicht mehr her und kam als erste ins Ziel. Keiner der Profimänner war 15 min schneller als Daniela. Außerdem lief sie auch die schnellste Zeit über den Halbmarathon. Auf der Messe ließ sie sich strahlend lächelnd mit Fans photographieren, erklärte mir im Plauderton, den Sponsor „THE HEIMAT“, der mir nichts sagte. Was für ein Weib, atemberaubend schön. Und als ich sie sowieso schon leicht debil anstarte, trug sie auch noch einen wunderbaren Chronographen eines namhaften Herstellers. Hoffentlich bezahlt der Dich auch, Du bist jeden Rappen wert. • Man kann sich auch komplett abschießen, wenn Triathlon L nicht reicht: Dienstag Duathlon, Mittwoch als Supporter für die Kids, Donnerstag L und Freitag M. Dabei dann 3x21 Kehren, in Summe. • Eine Tombola, die den Namen verdient: ein Jacuzzi, eine Woche Skiferien für zwei, Hauptpreis ein Renault Twingo. So kommen auch viele zur Siegerehrung. Ach ja, den Kredit für die Abfahrt kann ich leider nicht zurückzahlen. Ob ich noch einmal antrete? Ich glaube eher nicht, es war zwar eigentlich schweinegeil, es gibt aber überall so tolle Sachen… |
Vielen Dank für den ehrlichen Bericht und die Einblicke in die Welt des Besenwagens:Blumen: .
Du hast vieles schon sehr gut analysiert. Das Wichgste ist aber ,dass Du weiterhin gesund bist und je nach Lust und Laune auch wieder neu angreifen kannst. Lebbe geht weiter. |
Jan, Danke für den tollen und ehrlichen Bericht.
Gerne würde ich 2020 hier im Thread einen Bericht von Deinem erfolgreichen Finish lesen. |
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Danke Jan für diesen Einblick!:bussi:
Aufstehen, Poser-Krone schütteln und weiter machen!.:Maso: … die richtig guten Sachen brauchen manchmal auch zwei Anläufe! Die Alpe in dem Ding zu besiegen wäre es wert... Den richtigen Plan hast Du ja schon aufgeschrieben!:dresche |
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Tut mir echt leid. Aufstehen und weitermachen. Ich fahr gerne mit Dir den Klingberg in großen Gängen x-mal hoch.....
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Lieber Jan,
Du weißt was nicht so gut gelaufen ist, das ist schon mal viel wert. Vielleicht überkommt es dich und du machst es nochmal, aber nächstes Jahr hast du schon was Schönes im Blick. Das wird saugeil! Ärger dich noch ein bisschen, aber dann auf zu neuen Ufern, im wahrsten Sinne des Wortes :Blumen: |
Oida, lass dich von dem Echo-Raum hier nicht weiter manipulieren und schärfe deine Selbst-Reflexion ein wenig.
Oder anders ausgedrückt: gäbe es eventuell ein anderes Hobby? |
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Die Finishermedaille sieht mit 2020 drauf doppelt so geil aus. Nach dem Radputz baust Du Dir "the climber" auf, ultraleicht, ultrageil, hinten die HSV Scheibe drin!(wiegt nur, bringt da wo du gerade bist eher nix, leider geil!), und dann: Du schaffst das, ich glaube an Dich!:Blumen: |
Es gibt immer solche und solche Tage, da war halt grad einer davon.
Unerfreuliches Ende der Aktion, aber ich bin sicher, du wirsts nochmal stemmen und dann erfolgreich sein. |
Das annus horibilis ist kompett. Gerade habe ich meine Abmeldung für alssundman abgeschickt: soziale Gründe. Damit habe ich 2019 vorzuweisen:
Lieblingswettkampf dns Syltlauf schwach ins Ziel 10 km 42 Hauptwettkampf dnf und Alssundman dns. Na ja, dann machen wir mal einen neuen Plan... |
Sei nicht so hart mit Dir, bis auf den gebrauchten Finaltag, hattest Du doch eine schöne, erfüllende Vorbereitungszeit.
Dein Vorteil der schonungslosen Analyse wird Dich schon bald wieder auf die richtigen Wege führen, um die nächsten Projekte erfolgreicher abzuschließen. Da ich bisher nur der stille Mitleser bin, wollte ich mich für diesen Blogg bedanken. Er gab mir Inspiration, mich über diverse Dinge zu informieren! Ich empfand bereits Deine wöchentliche Zusammenfassung der Einheiten als mutig (IST/SOLL). Plan und Leben wollen machmal nicht miteinander, insoweit sind dann Ziele nicht realisierbar oder verschieben sich halt... Ich hoffe, dass Dein Ziel nur verschoben wird: auf 2020. |
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Jan hat uns in den vergangenen Jahren daran teilhaben lassen, wie er mit einem für ihn machbaren Aufwand und einer unverkrampften Einstellung seine Saisonziele erfolgreich durchziehen kann. :liebe053: Dieses Jahr hat es ausnahmsweise mal nicht geklappt -so what?:Cheese: Ich fände es schade, wenn ich Blogs von Jan in Zukunft in anderen Sport-Foren suchen müsste!:Huhu: |
Jan wird uns schon nicht verloren gehen, da kann Schoppi noch so viel von sich auf Jan reflektieren wollen. Es gibt nun mal Zeiten da läuft nicht alles so wie es immer lief.
Ich freu mich auf die Fortsetzung hier bzw. eigentlich gebührt dem nächsten (großen) Ziel ein eigener wunderbarer Blog. |
Ich könnte auch Schaumweinfreak oder Konzertkritiker. Schopenhauer und ich trinken nächstes Jahr auf jeden Fall eine teure Flasche, wenn die Peking in Steinwerder festmacht.
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Sehr schade, dass es nicht geklappt hat mit deinem Vorhaben.
Der Alp D´huez fasziniert mich auch schon seitdem ich davon gehört und gelesen habe, dass den Leute tatsächlich in einem Triathlon verpackt haben. Dein Bericht bestätigt mich absolut darin, dass man diesen Wettkampf mal probieren sollte (vielleicht nicht nächstes Jahr), aber.... |
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Nicht schlecht Jan, wie du die Frauen hier im Griff hast! :Blumen: |
Jan ist ein Charmeur, keine Frage ...
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Also lass mal das mit den Jahren die verloren gehen stecken, Alter. Das hat damit weniger zu tun, als mit dem Weichteil zwischen den Ohren ;) Es ist nicht alles möglich, aber viel. Und vieles, was vorher einfach so möglich war, ist auch immer noch möglich. Es erforder vielleicht mehr Einsatz, mehr Mut und evtl. auch mehr Support - aber es ist viiiieeeeel wertvoller als Früher :Blumen: Du rockst das schon ;) |
"Ich mache ihm ein Angebot, dass er nicht ablehnen kann."
Don Vito Corleone aka The Godfather aka Marlon Brando Nochmal eine kleine Analyse, vor allem wegen der 41°C: 1125 Starter, 275 DNF. Das ist jetzt keine Schande für nordisch by nature, sondern eine, in der Situation, realistische Einschätzung von Chancen und Konsequenzen. Im Aufstieg lagen viele Athleten unter Verkehrsschildern, der Tropf wurde einfach an den Mast gehängt und weiter fuhr der Sani. Und das Angebot von oben liegt mir vor. Ich bin schwach! Der Sündenfall! Was mach ich nur? |
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Zumal: Zitat:
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Jetzt mal Butter bei die Fische. Worum geht's? Dass du an den Tropf gehängt werden solltest, oder doch nochmal dort zu starten? Zu Letzterem auf jeden Fall ein klares "JA"!
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Shorter of breath and one day clother to death. (Pink Floyd, Time)
Zwei Jahre später. Über die Details brauchen wir nicht sprechen, über Hippomans grossartiges Angebot, doch zusammen zu melden und mich am Flughafen einzusammeln, über die entsetzliche Absage 2020, über das vergangene Jahr und, und, und. Ihr wisst das alles. Alpe d´Huez hat mich nicht mehr losgelassen und ich hatte eine geniale Idee, mich zu quälen: den Hoodie der Veranstaltung integrierte ich in meine Teamkleidung und trug ihn so oft wie möglich, immer mit dem Gedanken "Da ist noch was offen, Jan, da fehlt noch was." ![]() Die Meldung für 2020 hielt ich also aufrecht, um es in 2021 noch einmal zu versuchen und ich habe, der ein- der andere hat es im "blue line" - blog gelesen, viel trainiert, mal wieder besonders viel Laufen, es fehlt ja immer noch ein schneller Marathon, der will und will ebenfalls nicht kommen. Trainingstechnisch habe ich aber im vergangen Zyklus das Glück gehabt, dass ich eine wunderschöne und junge Partnerin hatte, genannt P2, die in zwei Wochen beim Ironman Hamburg am Start stehen möchte. So hatte ich viel Abwechslung, noch mehr Unterhaltung und jede Menge Spaß am Sport und besann mich auf diese Checkliste, die ich vor zwei Jahren, als ich so jämmerlich versagt habe, voll Selbstkritik erstellt habe. Die habe ich mir vorgenommen und sie abgearbeitet. Zitat:
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gebraucht. ![]() Bild ist von der Taufe: der Name der Bache ist Janelle, nach Janelle Monae´, in derem wunderbaren Song "Q.U.E.E.N." (es geht um die kumulierte Maximalminderheit "schwul, schlecht ausgebildet, aus der Kirche geflogen, Einwanderer, nicht weißer Rasse") die grossartige Textzeite "No, no, the booty don´t lie" vorkommt, geht es geiler für einen Radsportler? ![]() Eine Riesenhilfe war hier Benny 1983, der für mich den Versand organisierte, da der Bock natürlich nicht um die Ecke stand. Glückskauf. Kaum km, top gepflegt, mit wunderschönen Details, die ich so nie angebaut hätte. Zitat:
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nochmal Gratulation zu Deinem beneidbaren Erfolg!:Blumen:
Danke für die Teilhabe an Deiner Gedankenwelt dazu. :Huhu: T. PS die neue Disc Flunder mag ich gerne mal anschauen. Fährt die Dich nach Berlin auf der HH-B? |
Zeitlimit, Zeitlimit, Zeitlimit. Das ist mein Hauptgedanke am Abend vorm Wettkampf. Es muss einfach klappen, es wird keinen dritten Versuch geben. Im zarten Alter von 57, wann, wenn nicht jetzt? Und ich habe alles getan. Wirklich. Wettkampfbesprechung, Covid-Roules, Strecke leicht anders, aber alles irgendwie bekannt, bewährtes behalten. Die Abfahrt auf Kredit, einmalig in der Triathlonszene, auf der Reise nach T2 fährt man den Berg ja wieder hoch. Grosse Klasse, die Startnummern nach Nationen zu sortieren, so habe ich in T1 beim Einrichten nur deutsche Nachbarn und viel zu plaudern. Ich lerne weitere Hamburger kennen, mit und ohne Verein, Max wohnt in München, startet aber für einen Hamburger Club, es gibt viel zu erzählen. Den See kenne ich schon, das Kraftwerk, so herrlich klares Wasser, kühl. Und wie üblich liefere ich auch heuer gern wieder einen klassischen Anfängerfehler, warum nicht, 20 Jahre nach meinem ersten Wettkampf. Viel zu spät gehe ich zum einschwimmen, schlechte Position, dazu noch zu wenig Gewöhnung an das Wasser und was passiert? 20 min bekomme ich kaum Luft, muss stellenweise Brust schwimmen, denke mal wieder Zeitlimit, Zeitlimit, Zeitlimit und mache mir Sorgen. Aber irgendwann läuft´s, äh, schwimmt´s, die Zeit ist zwar unterirdisch, aber ich sitze im Sattel und alles ist gut, ganz anderes Gefühl als vor zwei Jahren. Ganz anderes Gefühl. Eine Stunde einfahren, dann der Aufstieg nach Alpe de Grand Serre, kein Problem, tanken, paar Gels und so, Abfahrt. Der Aufstieg nach Malissol, kein Problem, tanken, paar Gels und so, Abfahrt. Ornon, kein Problem. Und dann das Schlüsselerlebnis: an der Labestation, an der ich 2019 aufgab, bin ich so fit und so fahrgeil, ich verlange von den Volunteers - Sonnencreme! Eingecremt, getankt usw. - Action. Oisans, der Talort von Alpe d´Huez, geil, geil, geil. Mit einem Riesenrespekt fahre ich in den finalen Aufstieg, die berühmten 21 Kehren und - schon nach kurzer Zeit erreiche ich Kehre 21,
![]() mit dem Schild für Lance Armstrong (Ihr könnt ihm alles nehmen, hier wird er für immer Etappensieger sein) und Fausto Coppi (der den schönen Kletterersatz prägte: "Iss nur soviel wie Du wirklich brauchst, den Rest schleppst Du den Berg hoch!"). Ich rechne: 13,2 km / 21 Kehren gibt kaum mehr als 600 m, die nächste Kehre ist also nie weit. Das hilft enorm. Und das Stevens läuft so leicht! Genau das richtige Rad für dieses Vorhaben. Meistens brauche ich noch nicht einmal das kleinste Ritzel, die Form ist top. Das macht noch selbstbewusster. Einmaliger Trip, ein Traum. ![]() Was für ein Gefühl, im Sattel diesen Stein zu passieren! Ab T2 grinse ich nur noch. Die drei Runden (knapp 20 km mit 320 hm) laufe ich, trotz für mich dünner Luft auf 1840 m, locker im 6er Schnitt. Fröhlich dauerfrohlockend laufe ich ins Ziel, dieses Mal mit meiner eigenen Alpe d´Huez-Finishermedaille. Keine war teurer, keine wurde härter erkämpft, wenn jetzt einer gekommen wäre und gesagt hätte: "Das war Dein letzter Wettkampf!", ich hätte mit keiner Wimper gezuckt. Heute will ich davon selbstverständlich nichts wissen! Kaum dass ich Shirt und Medaille habe, bin ich so gar, Essen ist nicht und auch an der göttlichen Tombola nehme ich nicht teil, ich will einfach nur ins Hotel, Badewanne. ![]() Bis zur Siegesfeier bin ich aber wieder vollständig gesundet! Vier Tage Frankreich für einen Triathlon, davon je einer für An- und Abreise. Macht das Sinn? Natürlich nicht. Aber sonst? Voll super! Unerreichbar. Einmalig. Und den Triathlon L von Alpe d´Huez lege ich Euch als einen der besten und spannendsten, von denen ich je gehört habe, ans Herz. Der Wahnsinn. Stolz. Grinsen, immer noch. |
kein Bild Deiner teuersten Finisher Medaille? Aber geile Zigarre, klasse Schreibe...
:Blumen: |
Herzlichen Glückwunsch:Blumen:
Klasse Leistung und auch wenn dies kaum vorstellbar ist, sogar noch besser beschrieben:Blumen: :Blumen: |
Beste Story, beste Schreibe eh.
Glückwunsch! |
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...wurde aber auch Zeit!
Glückwunsch... |
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Jan!
Ich bin nur noch selten hier im Forum, das meiste hier hat nichts mehr mit meinem Leben zu tun, das zunehmend von unerfreulichen Themen dominiert wird (ich bin jetzt 50 Jahre alt geworden / bei meinem Vater wurde Alzheimer diagnostiziert / ich fühle mich oft gestresst und nicht mehr belastbar / ich hatte in den letzten ca. 1,5-2 Jahren fast tägliche, heftige Schmerzen / daher noch weniger Bewegung als sonst und Übergewicht, das mich so frustriert und das ich doch nicht in den Griff bekomme), aber auch von erfreulichen Dingen, die aber auch nix mehr mit den Themen dieses Forums zu tun haben (schöne Reisen mit dem Liebsten / große Freude am mühsamen Erlernen der russischen Sprache / unglaublich niedliche Katzen, die mich täglich x-fach verzücken)... ... und jetzt eben, ich habe heute Nachmittag mal ungewöhnlich viel Zeit und Ruhe, schaue ich hier rein und finde deinen wunderbaren Bericht! Ich bin alles: stolz auf dich, neidisch (auf dich und P2), voller Freude für dich, gedankenverloren und ein bisschen wehmütig, motiviert (schwierige Dinge noch mal anzugehen und nicht aufzugeben, mir ein Beispiel an dir zu nehmen). Danke! Immer deine: J. |
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