Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Schnelle Abfahrten auf dem Rad


shivaree
06.07.2009, 14:08
Habe erst vor 1 Monat mit dem Rennrad-Fahren begonnen und fühle mich immer noch erstaunlich unsicher auf dem Teil:(
Habe mir das wirklich einfacher vorgestellt, was die Fahrtechnik betrifft.

Kann ich sonst einigermaßen gut mithalten bei Anstiegen, werde ich bei schnellen Abfahrten (vor allem mit Kurven) schnell von meinen Mitfahrern abgehängt.

Ich kann einfach nicht einschätzen wie schnell ich in eine Kurve fahren kann ohne mich hinzuwaffeln und fahre dementsprechend viel zu vorsichtig.

Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr in schnellen Kurven sicherer wurdet?

Trainieren kann ich das wohl nur, indem ich die selbe Strecke immer ein bisschen schneller runter fahre..

Enge Wendungen sind auch so ein Thema...

neonhelm
06.07.2009, 14:15
Trainieren kann ich das wohl nur, indem ich die selbe Strecke immer ein bisschen schneller runter fahre..

:)

Üben, üben, üben. Streckenkenntnis ist immer Gold wert. Und wenn du den Hügel 10x wieder hochfährst, ist's auch eine gute Trainings-Session. :Cheese:

Ach so, und die Alpen-Etappen der TdF gucken natürlich... ;)

crema-catalana
06.07.2009, 14:22
Ich fahre jetzt seit April Rennrad und bin immer noch lieber vorsichtiger und langsamer bei kurvigen Strecken. Am Samstag beim Wettkampf wäre ich fast im Acker gelandet. Zum Glück nur fast. Das sind ein paar Sekunden nicht wert. Ich denke, es braucht ein paar Saisons, bis man "eins" mit dem Rad auch in kritischen Situationen ist.

maifelder
06.07.2009, 14:22
je höher das Laktat, desto willenloser bist Du.

Motorradfahren hilft auch.

Ansonsten, viel Vertrauen in die Haftung der Reifen.

Am Sa kam bei mir alles zusammen, über 30Grad (gute Haftung), Laktat (ohne Ende), wollte nach Hause, brauchte Kühlung und Motorrad fahre ich auch. Ergo, ich war noch nie so schnell. Hoffentlich fahre ich im August, das Kühtai, Jauffen und den Brenner auch so schnell bergab, 100km/h sollten drin sein.

cyclehits
06.07.2009, 14:26
schau´s dir bei deinen Mitfahrern ab. Wenn die heil um die Kurve kommen ist das Tempo auf jeden Fall fahrbar.
Wenn du die Möglichkeit hast, fahr mal mit Radrennfahrern von denen kann man oft noch was lernen...
MTB fahren ist auch super für die Fahrtechnik...

maggusH
06.07.2009, 14:36
Du kannst auch einem Rennradfahrer mit mehr Erfahrung hinterherfahren und versuchen exakt seine Linie zu fahren. Evtl. vorher absprechen, dass er nicht volle Möhre die Abfahrt nimmt. Hilft bei der Kurventechnik und der Sicherheit...

Skunkworks
06.07.2009, 15:01
Ich stehe den bisherigen Vorschlägen eher skeptisch gegenüber.
Weder "Abschauen" noch "MTB-Fahren" als Technikübung ist hilfreich, wenn man nicht weiß auf was man achten sollte.

Ich habe mal bei Wiki gesucht und unter "Fahrradfahren" dieses Bild von Jan Ullrich gefunden: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jan_Ullrich_Nacht_von_Hannov er_2005.jpg&filetimestamp=20050801090308

Daraus kannst du folgendes Lernen:

Blick geht immer ans Kurvenende und zwar folgt dieser entlang der Linie, die mal fahren will.
Das Bremsmanöver ist vor dem Einlenken abgeschlossen.
Die Armen sind gebeugt, sie können so besser steuern.
Das kurvenäußere Bein ist durchgedrückt.


Mit den Tipps kannst du schon mal auf einem Parkplatz Kurven üben.

Langsame, enge Kurven: Kopf dahin drehen, wo man hinfahren will! Hier ist es umso wichtiger, dass die Arme gebeugt sind!

Grüße
SW

maifelder
06.07.2009, 15:09
Ich stehe den bisherigen Vorschlägen eher skeptisch gegenüber.
Weder "Abschauen" noch "MTB-Fahren" als Technikübung ist hilfreich, wenn man nicht weiß auf was man achten sollte.

Ich habe mal bei Wiki gesucht und unter "Fahrradfahren" dieses Bild von Jan Ullrich gefunden: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jan_Ullrich_Nacht_von_Hannov er_2005.jpg&filetimestamp=20050801090308

Daraus kannst du folgendes Lernen:

Blick geht immer ans Kurvenende und zwar folgt dieser entlang der Linie, die mal fahren will.
Das Bremsmanöver ist vor dem Einlenken abgeschlossen.
Die Armen sind gebeugt, sie können so besser steuern.
Das kurvenäußere Bein ist durchgedrückt.


Mit den Tipps kannst du schon mal auf einem Parkplatz Kurven üben.

Langsame, enge Kurven: Kopf dahin drehen, wo man hinfahren will! Hier ist es umso wichtiger, dass die Arme gebeugt sind!

Grüße
SW


Alles das, was man im Fahrsicherheitstraining fürs Moppedfahren bis zum Erbrechen übt. Wäre ne Marktlücke, man sollte Fahrsicherheitstrainings für Triathleten anbieten.

Ich bin allerdings ein schlechter Abfahrer und ein noch schlechterer Lehrer.

beckenrandschwimmer
06.07.2009, 15:21
von ulle gibts auch noch dieses beispiel ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=T0y92RZgQjU&feature=related

tobi_nb
06.07.2009, 15:21
Für mich gilt: Motorradfahren und Radfahren sind grundlegend unterschiedlich.

Beim Endurofahren lege ich mich in die Kurve, nehme das kurveninnere Bein (Fuß) vom Pedal und stütze mich notfalls damit ab. D. h. der Oberkörper nimmt die Neigung der Maschine mit und erzeugt zusätzlich noch Kraft zum Kurveninneren durch's "Hineinlehnen" in die Kurve.

Da beim Radfahren (zumindest bei mir) die Füße eingeklickt sind, kann ich den kurveninneren Fuß nicht als "Stütze" benutzen.

Hier halte ich den kurveninneren Fuß (inkl. Bein) nach oben. Im Extremfall beuge ich auch den Oberkörper weg vom Kurveninneren und erzeuge Druck auf's äußere Pedal. Es entsteht sozusagen ein Knick zwischen Fahrradachse, die nach innen zeigt und Oberkörper der nach aussen zeigt.

Wie gesagt, für mich sind Kurvenfahrten mit Motorrad und Fahrrad völlig unterschiedlich. Viell. bin ich aber auch nur ein schlechter Radfahrer. (Mopedfahrer nämlich mit Sicherheit nicht.)

Ansonsten ist der Tip mit dem MTB nicht schlecht. Vor allem verliert man auf Waldboden schnell die Angst vor Stürzen.

anistoepsel
06.07.2009, 15:31
Ich fahre seit ungefähr einem Jahr Rennrad, aber habe auch immer noch Probleme mit den Abfahrten (wenn ich die Strecke nicht kenne). Ich habe da großen Respekt (insbesondere bei engen bzw. Haarnadelkurven).

MTB ist für mich aber noch schlimmer, da habe ich einfach immer Angst, zu stürzen. Da werde ich demnächst mal ein Technikseminar machen, aber das wäre für mich kein guter Tipp, um Rennrad fahren zu lernen.

shivaree
06.07.2009, 15:55
Ich habe schon versucht, im selben Tempo wie mein Vorfahrer die Kurve zu nehmen, bin jedoch unsicher geworden und auf die Bremse gegangen im falschen Moment - dabei wäre ich fast aus der Kurve geflogen....

Immer wenn ich mich verspanne, wird's gefährlich - letztens musste ich durch eine enge Passage in der Stadt durch, weil ein Auto halb auf dem Radweg parkte. Ohne die Begrenzung wäre das kein Problem gewesen, aber durch das Auto links und die Hauswand rechts habe ich mich total verspannt und zu schlingern angefangen.
Echt heftig, was kurze Panik so alles auslösen kann auf dem Rad...

Skunkworks
06.07.2009, 16:13
Alles das, was man im Fahrsicherheitstraining fürs Moppedfahren bis zum Erbrechen übt. Wäre ne Marktlücke, man sollte Fahrsicherheitstrainings für Triathleten anbieten.

Ich bin allerdings ein schlechter Abfahrer und ein noch schlechterer Lehrer.

Naja, es gibt ja schon diverse Seminare worin auch dieser Punkt angesprochen wird aber in der Tat nicht so wie die Technik beim Schwimmen. Im MTB-Bereich wird schon mehr in Technikseminare investiert und es lohnt sich auch.

Aber was ich auch gemerkt habe: Seit ich mein Rad zum Triathlon-Rad umgebaut habe (mit RR-Lenker und Aufsatz), hat sich die Fahreigenschaft signifikant verschlechtert, klar der Schwerpunkt ist höher und weiter vorne, das ist in Kurven nicht wirklich besser, daher ist das Fahren mit einem Zeitfahrrad nochmal anders zu sehen, als mit einem Rennrad.

oerger
06.07.2009, 16:17
In einer Ausgabe der Procycling letztes Jahr war ein Abfahrts-Spezial: der tipp von Profis war da, bei Kurven das kurvenäußere Lenkerende belasten.
Fühlt sich am Anfang echt komisch an. Aber nach mehrfachem üben spürt man, dass der Grip besser ist.
Mir hat es viel geholfen un dich bin jetzt schneller bergab.
Wenn man Kurvengefühl aus dem alpinen Schneesport mitbringt ist es noch besser.

neonhelm
06.07.2009, 16:29
Ich stehe den bisherigen Vorschlägen eher skeptisch gegenüber.

Na ja, da das Thema ja im letzten halben Jahr mehrfach behandelt wurde, habe ich lieber einen kurzen Vorschlag gemacht, als mal wieder nur auf die Suche zu verweisen... ;)

Skunkworks
06.07.2009, 16:39
Na ja, da das Thema ja im letzten halben Jahr mehrfach behandelt wurde, habe ich lieber einen kurzen Vorschlag gemacht, als mal wieder nur auf die Suche zu verweisen... ;)

OK, man kann auf die Suche verweisen oder auch auf den Film im Archiv, wobei ich den nicht gut finde. Ich habe die Sendung live gesehen und finde einige Aussagen zu pauschal und manche sogar für falsch (um es konkret zu sagen: die Ideallinie).

Wenn shivaree wirklich daran gelegen ist, die Technik zu verbessern, muss man Leute ansprechen einem weiterzuhelfen dann üben, üben , üben...

LidlRacer
06.07.2009, 19:16
Enge Wendungen sind auch so ein Thema...

Mir scheint, bevor Du an's rennmäßige Kurvenfahren gehst, braucht Du einfach allgemein mehr Sicherheit auf dem Rad.

Vielleicht öfters mal auf einem leeren Parkplatz o.ä. spielerisch alles mögliche ausprobieren:
z.B.
- ganz langsam fahren
- auf einem Strich möglichst genau geradeaus fahren
- Kurven in unterschiedlichsten Radien und Geschwindigkeiten
- in unterschiedlichen Haltungen (normal sitzend, tief gebeugt, stehend)
- Bremsen üben (allmählich aus immer höheren Geschwindigkeiten an möglichst kurze Bremswege herantasten)
- Kanten hoch und runter fahren
- ...

Deichman
06.07.2009, 19:17
Ich kann auch nur ein Fahrtechniktraining empfehlen. Habe ich 2007 bei der Firma bikeride.de gemacht. Schlußendlich ging es um Kurventechnik, Techniken am Berg, Sprünge und Gleichgewichtsübungen, Pilonen eng umfahren, Weg "scannen" etc und anderen Spielkram wie Hindernisse lesen, downhill, richtig bremsen, Gewichtsverlagerung etc...

Alles fand zwar auf dem MTB statt, liess sich aber sehr gut aufs Rennrad übertragen. Um Kurven zu trainieren hilft tatsächlich, mit den Augen, dem Kurvenverlauf auf der Straße zu folgen und rechtzeitig reinzulenken...mit dem Körper arbeiten und nicht passiv oben zu sitzen.
Man fängt erst flach und langsam an..auch auf Parkplatz gut möglich mit Pilonen...losfahren, reinlegen, rechts um die Pilone oder links herum und dann steigert man Tempo und die Abfahrten und traut sich an echte Serpentinen...:)

Schnellläufer
07.07.2009, 09:35
Ich bin 2007 die Jeantex Tour Trans Alp gefahren, danach konnte ich schneller und vor allem sicherer die Berge runterfahren. Also die Übung macht's. Es braucht halt etwas Zeit aber auch eine gewisse Portion Mut ohne sich selbst zu überschätzen. Die meisten bremsen in der Kurve und kommen dadurch von der Ideallinie ab.
Wird schon!