PDA

Vollständige Version anzeigen : Das ging ja gerade nochmal gut


Bronco
22.06.2009, 13:54
Hallo,

ich hatte gestern meinen ersten (bitteren) Jedermann und nun zwei Fragen.

1. Warum habe ich in der Disziplin, in der ich eigentlich am besten trainiert war (Rad fahren) am schlechtesten abgeschnitten? Ich habe einfach keinen Druck aufs Pedal bekommen. Die Oberschenkel waren hart, der Puls kurz vor der Brechgrenze und die Geschwindigkeit war im Keller (5 km/h unter der Trainingsgeschwindigkeit bei gleichzeitig 30 S höherem Puls). Auch eine kurze Steh-Pause zur Pulssenkung und Geleinnahme hat nicht viel gebracht.

Da das Schwimmen ok war und ich auch beim Laufen eine neue persönliche Bestzeit erreicht habe, kann es doch nicht von einer Überanstrengung beim Schwimmen kommen, oder?

Mein letzte schwere Radeinheit hatte ich am Donnerstag Abend, danach zwei Tage volle Regeneration.

2. Beim Wechsel vom Rad zum Laufen hatte ich zunächst beidseitige Wadenkrämpfe und ich hätte nach der eh schon deprimierenden Rad session fast aufgegeben. Nach einigem Gehen habe ich dann jedoch noch einen super Lauf mit pB hinlegen können.

Kann ich die Krämpfe mit Koppeltraining vermeiden, oder kamen die auch noch von den Problemen auf dem Rad? Hattet Ihr schon ähnliche Probleme?

Ein hilfe- und ursachensuchender Neutriathlet

KingMabel
22.06.2009, 14:34
Also ich habe zwar nicht wirklich mehr Erfahrungen als du, aber ich habe bei meinem Tria gestern ganz bewusst nach dem Schwimmen und die ersten Meter beim Laufen mein Ego gebremst und bin recht langsam in die Disziplinen hineingegangen. Ich hatte bei meinem ersten Tria nach dem Schwimmen einen Puls jenseits von gut und böse! Um erstmal Gewöhnung an die ganze Wettkampfgeschichte (Habe noch nie vorher irgend eine Art von Wettkampf gemacht) halte ich das für sinnvoll.

Bist du Brust oder Kraul geschwommen? Brustschwimmen fordert die Beine mehr als Kraul.

Was bedeutet schwere Radeinheit? Evtl. zu wenig Regeneration? Am Tag vor dem Wettkampf nochmal eine kleine Runde "einfahren".

Trotz meines hohen gewichts habe ich die Krämpfe nach dem Wechsel durch Koppeltraining bzw. sogar Mehrfachkoppeln komplett eliminieren könne. Ich hatte bei den ersten versuchen richtig heftige Krämpfe.

Ich orientiere mich etwas an den Plänen hier im Einsteigerbereich und den Artikeln dort, die mir in meiner Planung und Wettkampfherangehnensweise geholfen haben. Auch der Thread im Anfängerbereich (Anfänger - gemeinsam sind wir stark) ist immer ganz nett zu lesen, da dort wirklich einige die selben Probleme haben wie man selbst.

keko
22.06.2009, 16:23
1. Warum habe ich in der Disziplin, in der ich eigentlich am besten trainiert war (Rad fahren) am schlechtesten abgeschnitten?


Vergiß nicht die Vorbelastsung durch das Schwimmen und dass so ein Wettkampf, besonders der Erste, generell (Stress, Aufregung) auch Kraft kostet und es so nicht immer ganz einfach ist, seine Leistsungsfähigkeit im Wettkamapf zu zeigen.



2. Beim Wechsel vom Rad zum Laufen hatte ich zunächst beidseitige Wadenkrämpfe und ich hätte nach der eh schon deprimierenden Rad session fast aufgegeben.

Ab und zu mal Koppeltraining R-L machen.

jens
22.06.2009, 16:31
shit happens

Trainier ruhig auch mal T1, im Schwimmtraining raus aus dem Wasser und ne Runde ums Becken joggen - aber bitte nicht die Zähne an die Fliesen spenden

Lecker Nudelsalat
22.06.2009, 16:49
Richtig warm machen, je kürzer der Wettkampf, desto wichtiger!

Gruß strwd

pXpress
22.06.2009, 17:15
Hallo,


Mein letzte schwere Radeinheit hatte ich am Donnerstag Abend, danach zwei Tage volle Regeneration.



Wie sah die den aus, also eine schwere Radeinheit 2 Tage vor dem ersten Wettkampf ist ein bisschen unvernünftig und erklärt auch wohl die dicken Beine...

Bronco
22.06.2009, 18:36
Vielen Dank schon mal für die ermutigenden Antworten. Es scheint vermutlich eine Mischung aus

- Aufregung
- über die Verhältnisse schwimmen
- zu wenig warm machen (ein bißchen hüpfen zählt sicher nicht als "warm machen", oder? (;-)
- zu wenig Koppel Training

und schließlich zu hartem Rad-Training zu kurz vorher gewesen zu sein.

Bei dem letzten Radtraining drei Tage vorher (50 km auf MTB, 27er Schnitt, 150er Puls, da auch der Triathlon auf Schotter war) wollte ich meine Glykogen-Speicher leer fahren, damit sich diese wieder richtig auffüllen (habe ich mal wo gelesen...).

Das ging alles schön in die Hose (21er Schnitt und 170er Puls am Wettkampftag) und es war ziemlich ernüchternd, bei der vermeintlich starken Disziplin von 13 Jährigen auf ihren Schulfahrrädern und einem Single Gearer überholt zu werden - ohne natürlich die Leistung der mich Überholenden schmälern zu wollen.:(

In Summe habe ich jedoch durch den unerwartet "guten" Lauf meine Zielzeit von 1:30 für die erste SD erreicht. Hatte ja vorher überhaupt kein Gefühl, wie ich da zeitlich raus komme.

Und letzlich muss ich einfach nur die Anzahl der Fehler reduzieren, um eine vernünftige Leistung zu erzielen - was wiederum eine gute Nachricht ist. :)

Megalodon
22.06.2009, 19:58
Also ich war bei meinem ersten Triathlon auch richtig schlecht. Das lag aber nicht daran, dass ich irgendwelche Fehler gemacht hätte, sondern einfach daran, dass ICH richtig schlecht war.

Letztendlich half nur konsequentes Training über viele Monate hinweg, um auf eine bessere Zeit zu kommen. Meinen ersten Tria beendete ich mit 1:37h ! Inzwischen bin ich bei 1:05-1:15h, je nach Strecke.

Was mich irritiert ist der Schnittabfall von 27 auf 21km/h. Da muss die Strecke ja schon komplett anders sein als die Trainingsstrecke. Wenn nicht, dann war die Einheit deutlich zu hart für Dich und die zwei Tage Erholung einfach zu wenig.

Ich brauche nach einer sehr harten Trainingseinheit bis zu 4 Tage bis zur vollständigen Erholung. So eine Einheit würde ich also nie am Donnerstag vor einem WK fahren. Ok, vielleicht war das ein kleiner Fehler, aber dass der Schnitt gleich so abfällt.. und dann noch auf einer deutlich kürzeren Strecke???

Vielleicht ist aber auch das Training vor diesem Donnerstag das Training, dass Du vor dem WK machen solltest, weil Du da ja offensichtlich halbwegs in "Form" warst, zumindest im Vergleich zum WK.

trinm
22.06.2009, 19:59
ich bin ja kein experte, aber mit der radeinheit hast du dich abgeschossen !
so eine einheit würd ich für eine SD im schlimmsten fall eine woche vorher machen und nicht mal da ...
die einheit war ja härter und länger als der tria selbst, oder täusch ich mich?
wir triaanfänger müssens uns schon gut einteilen !

ich würd die woche vorher alle diszi nochmal durch machen ABER locker aufgeteilt auf drei tage und zwei tage vorher locker in bewegung bleiben

ich bin aber kein experte, bei meiner OD hats funktioniert !

Sonor
25.06.2009, 15:49
Ich glaube, Du hast zu viel von Dir selbst erwartet.

Meinen ersten Jedermann habe ich nur unter dem Motto "Ankommen" bestritten. Die Zeit war mir völlig egal. Nur Spaß am Wettkampf haben und vor allem Ankommen. Das ist Dir mit ner 1.30 doch eindrucksvoll gelungen. Versuch Dein Ego im Zaum zu halten. Erst in Jahr 2 kannst Du Deine Referenzzeit versuchen zu schlagen. Das habe ich auch so gemacht. Sogar erfolgreich. :) Man wird nicht Triathlet über Nacht...

Crispy
25.06.2009, 16:28
Hi,

ich bin auch Anfänger. Die Do-Tour war sicherlich nicht so passend. Wieviele Höhenmeter waren das noch dazu? 2 Tage Regeneration sind mE defentiv zu kurz.

Und ich denke, das ich nicht falsch liege, das sich ein Triathlet über die Jahre entwickelt.

Es gibt ein langfristiger Aufbau der Muskeln, des Muskelgedächtnis, der Erfahrung und des Spaßes. Der Weg ist das Ziel, die tollen Wettkämpfe sind das Sahnehäubchen für ein schönes Training.

Ich weiß nicht so genau Bescheid mit dem leeren der Glykogenspeicher die Tapering Phase meinst, damit solltest Du dich intensiver befassen.

Habe Spaß, lass Dir Zeit und genieße den Sport.

Grüße

Crispy

Bronco
25.06.2009, 17:28
Ein Satz hat mir bislang am besten gefallen, da für mich sehr viel Wahrheit in ihm steckt:

Also ich war bei meinem ersten Triathlon auch richtig schlecht. Das lag aber nicht daran, dass ich irgendwelche Fehler gemacht hätte, sondern einfach daran, dass ICH richtig schlecht war.

Er stellt aber auch eine enorme Motivation für mich dar, da ich ja viele Ansatzpunkte zur Verbesserung habe.

Einen weiteren Ansatzpunkt habe ich evtl. bei den Reifen identifizieren können, die ich einen Tag vor dem WK gewechselt habe.

Um auf Nummer sicher zu gehen (ich wollte einen Plattfuß vermeiden) habe ich einen Tag vor dem WK meine 4 Jahre alten 2.1 Spezialized S-Works Decken gegen neue 2.25 Schwalbe Fat Albert Decken getauscht.

Im Internet haben einige Nutzer der o.g. Schwalbedecken allerdings das Gefühl beschrieben, als wenn Sie beim Fahren von einem immaginären Gummiband gebremst/festgehalten würden.

Das gleiche Gefühl hatte auch ich und so erklären sich dann evtl. auch die großen Unterschiede bei der Durchschnittsgeschwindigkeit (ca. -7 km/h) bei gleicher Streckenbeschaffenheit. Ein Teil ist sicher durch das falsche Training verursacht und ein weiterer Teil evtl. durch den erhöhten Rollwiederstand/Gewicht der neuen Decken.

Ob die Decken wirklich einen größeren Roll-Wiederstand haben, werde ich auf einer Vergleichstfahrt erkunden, wenn es denn endlich mal aufhört zu regnen ...

Zum Glück wird ein Triathlon ja normal mit dem Rennrad gefahren, so dass ich da dann wieder optimistisch bin mit meinem neuen Carbon-Renner. ;)

Bronco
25.06.2009, 17:37
Noch ein kurzer Nachtrag zu den Wadenkrämpfen:

Am Dienstag und Mittwoch hatte ich nach dem Abklingen des Muskelkaters mit einer Muskelverhärtung in der rechten Wade zu kämpfen.

Hier im Forum bin ich dann auf die Finalgon Salbe zur Behandlung gestoßen, die mit einer Wärmeentwicklung die Durchblutung der Muskulatur verbessern sollte.

Die Wärmeentwicklung habe ich leider nicht feststellen können, sondern nur ein ziemlich starkes Brennen an der eingecremten Stelle.:( Unabhängig davon ist meine Muskelverhärtung jedoch nahezu verschwunden was ich auf Finalgon zurückführe, da ich in der Vergangeheit sonst immer deutlich länger mit einer Muskelverhärtung zu kämpfen hatte.:)

Also nicht nur Wärme tut gut, sondern auch Brennen...:confused:

P.S. Ich hatte ja geahnt, dass ein Triathlet hart sein muss, aber so hart? :)

Bronco
26.06.2009, 22:24
Abschließend noch ein Nachtrag zu den Reifen:

Nach meiner heutigen Testfahrt (45km) kann ich sagen, dass der Fat Albert einen unglaulichen Grip hat, der auch auf dem überschwemmten Isarradweg inkl. großer feuchter Steine ein enormes Vertrauen in den Reifen aufbaut.

Für einen Jedermann Triathlon auf Schotterwegen ist er jedoch aufgrund des wirklich hohen Rollwiederstands denkbar ungeeignet. Ich lag heute ca. 3-4 km/h unter meinem sonstigen Schnitt mit den alten Specialized S-Works Reifen - die allerdings einen super schlechten Grip hatten.

Hätte nicht gedacht, dass ein etwas schwerer Reifen sowie ein anderes Profil wirklich solche großen Auswirkungen auf den Speed haben.

Überrascht war ich auch, dass der Reifen bei 2 Bar merklich besser/schneller lief als bei 4 Bar - die ich für den Wettkampf reingepresst hatte. Beim Rennrad ist es umgekehrt...

Werde nun mal den Racing Ralph ausprobieren - der auch sehr gute Kritiken erhält.

Thorsten
26.06.2009, 23:17
Beim Wechsel vom Rad zum Laufen hatte ich zunächst beidseitige Wadenkrämpfe und ich hätte nach der eh schon deprimierenden Rad session fast aufgegeben. Nach einigem Gehen habe ich dann jedoch noch einen super Lauf mit pB hinlegen können.
War das dein erster Lauf und deshalb persönliche Bestzeit oder war der letzte Lauf, bevor du überhaupt das Lauftraining begonnen hast? Eine pB legt man im Triathlon durch die Vorbelastung eigentlich niemals hin und bei dem Beginn deiner Laufstrecke schon mal gar nicht.

Bronco
27.06.2009, 19:25
War das dein erster Lauf und deshalb persönliche Bestzeit oder war der letzte Lauf, bevor du überhaupt das Lauftraining begonnen hast? Eine pB legt man im Triathlon durch die Vorbelastung eigentlich niemals hin und bei dem Beginn deiner Laufstrecke schon mal gar nicht.

Hallo Thorsten,

ich bin seit ca. 15 Jahren die 5km nicht mehr auf Zeit gelaufen, sondern habe jetzt im Vorfeld meistens 10 km Läufe gemacht, die ich nur mit großer Mühe in einer Stunde geschafft habe.

Daher war meine Schätzung für die 5km bei ca. 28 min. Ich hatte nach den Krämpfen jedoch zwei Vorläufer, an denen ich mich "festgebissen" habe und die mich (sicher weit über meine eigentlichen Grenzen (;-) nach 25 min ins Ziel gezogen haben.

Viele Grüße
Steven

Thorsten
28.06.2009, 22:20
Ok, also eigentlich der erste 5er und damit per se pB durch reines Ankommen ;).

Ohne dir deine Illusionen nehmen zu wollen: Bei einer 10er-Zeit von knapp einer Stunde läuft man in seinem ersten Triathlon, in dem es auch vorher nicht perfekt gelaufen ist und du mit Krämpfen begonnen hast, keine 25 min mehr auf 5 km. Falls du den Streckenverlauf noch zusammenkriegst, miss sie bei sowas wie www.jogmap.de o. ä. mal aus. Manche Veranstalter nehmen das eher locker, alles > 4,0 heißt dann 5 km.