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Vollständige Version anzeigen : Prep - Base - Build - Peak -> über die Jahre


Rassel-Lunge
30.04.2009, 11:44
Hallo zusammen,

ich, 35 Jahre alt, habe vor einem dreiviertel Jahr das Rauchen aufgegeben und sofort relativ intensiv mit laufen begonnen. Von Verletzungen bin ich Gott sei Dank verschont geblieben, aber ich habe schnell gemerkt, dass Laufen alleine entweder meinen Bewegungsdrang nicht stillt oder mich vor große Orthopädische Probleme stellt. Dadurch bin ich seit etwa einem viertel Jahr beim Triathlon.

Ich hänge was Trainingspläne angeht aber irgendwie zwischen Baum und Borke. Über das "Einsteiger-seminar" bin ich hinaus, aber sobald ich versuche nach einem der folgenden Pläne zu trainieren wird es zuviel. Nach meinem Gefühl schlaucht mich dann vor allem zuviel Intensität.

Daher jetzt meine Theorie und meine Frage dazu an euch:

Kann es für einen absolut Beginner sinnvoll sein die Pläne erstmal sein zu lassen und die Trainingsphasen (Prep - Base - Build - Peak) über die Jahre zu betrachten?
Das würde für mich heißen:

1. Jahr - Prep: Ich setze mir erstmal so gut wie keine Ziele, mache lieber zu wenig als zuviel. Mische das Training nach belieben, lerne viel Technik und schaue ob am Ende vielleicht ein lockerer Volkstriathlon oder ein Halbmarathon bei raus kommt.

2. Jahr - Base: Ich versuche mich über das Jahr an die Umfänge der Trainingspläne herranzutasten. Die Intensitäten lasse ich aber noch außen vor und mache da lieber weniger als mehr. Als einzige "hochintensive" Phase vielleicht mal ein eingestreuter Wettkampf (10 km-Silvesterlauf, Volkstriathlon in der Gegend).

3. Jahr - Build: Die Intensitäten kommen dazu. Ich sollte in der Lage sein die Trainingspläne so zu trainieren wie sie gedacht sind. Vermutlich weiß ich bis dahin auch schon ganz gut wie lang die Distanz werden soll (Olympisch, Halb oder IM). Am Ende steht ein Zielwettkampf, der aber immer noch unter der Überschrift "lernen" steht.

4. Jahr - Peak: Ich sollte eigentlich ein richtiger Triathlet sein. Nach der Wettkampferfahrung aus dem letzten Jahr kann dieses Jahr ein "ambitionierter" Wettkampf mit anvisierter Zielzeit etc. kommen.

Was haltet ihr von so einem Aufbau?
Freue mich auf Feedback!

Christian

*JO*
30.04.2009, 12:13
klingt doch ganz gut aber ich glaube du kannst schon etwas offensiver an die sache rangehen. Im 3ten jahr sagst du ja hier immernoch "lieber weniger als mehr" mehr mut !
mfg Jo

Sand
30.04.2009, 15:42
Hallo
hab selbst au´ch vor gar nicht so langer zeit mit rauchen aufgehört abgenommen und mich scheiden gelassen :Lachen2:
hab dann auch mit laufen begonnen und bin mitlerweile in allen disziplinen mit vollem eifer dabei. ich habe mir hier so einen trainingsplan runtergeladen und halte mich im groben daran nur wenn ich merke, dass mein körper nicht so mitspielt klinke ich mich für ein paar tage aus und gönne mir einfach etwas erholung. hab zum glück auch bis jetzt nie verletzungen gehabt und man merkt doch eine deutliche leistungssteigerung

Flow
30.04.2009, 19:57
Was haltet ihr von so einem Aufbau?
Freue mich auf Feedback!

Christian
Liest sich in meinen Augen ganz gut, dein mehrjähriger Aufbau mit langsamen Steigerungen !
"Langsam an die Trainingsumfänge herantasten, sehen wieviel man verträgt und das dann langsam steigern" finde ich gut.
Wenn du dich - auch wenn's noch in der Zuunft liegt - an Trainingsplänen orientieren willst, würde ich mich jetzt schon mit deren theoretischem Hintergrund befassen, die zugrundeliegenden Prinzipien als solche auch schon mal für dich in der Praxis zu testen (ohne jetzt über Wochen und Monate nach einem festen Plan zu trainieren oder die vollen Umfänge und Intensitäten mizugehen).

Ansonsten warte ich ja noch auf die Rufe, daß du mit den Intensitäten "sofort loslegen solltest, weil sonst nie was schnelles dabei rauskommt" ... :Lachen2:

Erstmal ein anständiges Fundament zu legen, kann meiner Meinung nach nicht schaden !
Wenn's eingermaßen steht, kann man auch gelegentlich mal richtig Gas geben, warum nicht ?
Aber ich würde es im Zweifel nicht übertreiben ... wie du selbst schreibst : lieber zu wenig als zuviel ...


Grüße ... :Huhu:

Flow
30.04.2009, 20:00
Aber ich würde es im Zweifel nicht übertreiben ... wie du selbst schreibst : lieber zu wenig als zuviel ...
Ok ... “You never know what is enough unless you know more than enough.”
... um seine Grenzen herauszufinden sicherlich ... ;)
Für einen langfristigen, eher einmaligen Aufbau bleibe ich aber beim obenstehenden ...

Rassel-Lunge
01.05.2009, 18:16
Danke für eure Antworten!
"mehr Mut" zeigt mir eigentlich dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mein Problem ist eher "zuviel Mut". Ich muß mich bremsen (was ich mit dem Aufbau ja auch versuche). Zuviel und zu intensiv werde ich dann von ganz alleine.

Sand
02.05.2009, 13:55
Vergiss nur die grundlagen nicht
ich hab vor zwei jahren zuviel intensiv trainiert und bin dann den ganzen mai und juni irgendwie ko und schlapp gewesen. ist ja auch nicht sinn der sache. versuch mit leuten sport zu machen die etwa so stark sind wie du. allein werde ich z.b. immer zu schnell

Thorsten
02.05.2009, 14:12
Erst die Umfänge und dann die Intensität steigern!

Sieh zu, dass du die geplanten Umfänge verkraftest und erst dann kannst du diese Umfänge mit höherer Intensität ausführen. Nach einer gewissen Phase kannst du das Spiel erneut machen: Höhere Umfänge mit niedriger Intensität und anschließend wieder Intensität in diese Umfänge reinbringen.

Das kann beim einen sehr schnell zur Langdistanz mit guten Ergebnissen führen, beim anderen bleibt es einige Jahre auf der Sprint- und Kurzdistanz hängen, auch wenn das eigentliche große Ziel eine Langdistanz ist.