PDA

Vollständige Version anzeigen : Längste Einheiten?


Benjamin80
03.04.2007, 11:18
Habe mich nun auch mal durch die Trainingspläne für die LD durchgekämpft, da diese ja mein Ziel ist. Zunächst einmal ein Riesenkompliment. Ich finde es toll, dass man sich völlig uneigennützig, um anderen behilflich zu sein, solch eine Mühe macht.
Nun habe ich aber eine Frage: Die längste Einheit (auf dem Rad) ist selbst im 18 Std. Plan auf 5 Std. beziffert. Dies macht wohl bei den meisten keine 180 km im GA1 Training. Ist es denn nicht sinnvoll die komplette Radstrecke vor einem IM zu absolvieren? Ähnliche Frage stelle ich mir auch beim Laufen, auch wenn ich die max. Strecke eher auf 35 km statt 42 km beziffert hätte? Oder liege ich als Unwissender hierbei vollkommen daneben?

backy
03.04.2007, 12:14
Ich mag nicht antworten "Nutze die suche funktion" denn dazu gibts speziell in dem Thread und die LD-Pläne diverse Antworten.

KS interpretiere ich wie folgt: Man muss keine 180 im Training fahren um auf 180 schnell zu sein. KS's Pläne bauen auf dem Gordo-Prinzip auf und damit sind einige Leute verdammt schnell und gut unterwegs.

Hafu trainiert tendenziell eher kurz und schnell

Drullse sammelt jeden KM ein den er finden kann

Wenn Du mich fragst liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen

Ich nenne das "das Ausdauersport-Paradoxon"

Umso länger Du den Sport betreibst, umso besser steckst Du die langen und intensiven Sachen weg. Umso weniger brauchst Du sie aber auch um passabel zu finishen.

Als "Rookie" ohne jahrelange Ausdauerpraxis glaube ich liegt die Kunst darin die eigenen Limiter zu erkennen: Fehlst an der Ausdauer, oder eher an der Kraft?

Ich persönlich trainiere nach dem 12 Stunden Plan, fahre aber durchaus auch mal länger als 5 Stunden Rad.
1. Weils tierisch Spass macht
2. Weil es mir was bringt

Laufen über 2,5 Stunden finde ich kontraproduktiv, denn die mechanische und muskuläre Belastung ist zu hoch. Sprich die Reko schlägt über Gebühr ins Gewicht. Dann lieber nach dem langen Solo-Lauf noch einen 1,5h Koppellauf am Wochenende.
Der haut dann schon genug rein. Montags dann locker schwimmen damit die Beine wieder gut werden.

Wichtig finde ich das "2 Block Prinzip".
Sprich zwei Blöcke die Woche unterbrochen von einem Ruhe - oder nur Schwimmtag.

Just my 2 cents.

PS: Ich hoffe ich habe die Ansichten/Weisheiten der Kolleschen KS, Drullse und Hafu korrekt wiedergegeben!

Wenn nicht: Steinigt mich erst nach Roth!

pete-131313
03.04.2007, 12:15
Nun ja, daneben liegts du nicht. Es gibt eben unterschiedliche Meinungen.

Hier ist meine:
Du brauchst niemals 180km vor dem IM gefahren haben, wenn du selbst der Meinung bist, du schaffst das auch ohne (es ist also eine Sache des Kopfes IMHO). Ich glaube, du hast mehr davon, viele 4-5 Stundenfahrten zu haben, und wenn du länger machen willst (max 6 Stunden), dann lieber 5 Stunden Rad, 1 Stunde laufen.

In der IM-Vorbereitung brauchst du auch keine 35km-Läufe (wieder IMHO). 25km reichen völlig. Lieber öfter laufen. Auch hier ist wieder die Frage, ob es für den Kopf gut ist, irgendwann mal einen Marathon gelaufen zu haben. Für die IM-Vorbereitung jedenfalls wäre meine notwendige Regeneration zu hoch.

Das Ganze hängt natürlich auch an den eigenen Ambitionen, möglicher Trainingszeit und ganz stark an der Regenerationsfähigkeit.

Klugschnacker
03.04.2007, 12:27
Danke für die Blumen.:Blumen:

Zu diesem Thema gehen die Meinungen auseinander, zum Beispiel in diesem Thread (http://www.x-athlon.de/forum/showthread.php?t=603).

Generell ist es so, dass man die Grundlagenausdauer mit langen Einheiten trainiert, je länger, desto besser. Will man jedoch in den folgenden Tagen erneut trainieren, kommt die Regenerationszeit ins Spiel, die man für eine lange Radeinheit einkalkulieren muss. Es überlagern sich zwei Effekte:

- Der Gewinn an Ausdauer wird ab einer Reizdauer von 4 Stunden immer kleiner. Zwar bringen 6 Stunden mehr als 5 Stunden, aber eben nur sehr wenig mehr.

- Die Regenerationszeiten nehmen jedoch jenseits der 4-Stunden Marke deutlich zu, da hier der Eiweißstoffwechsel angezapft wird (vereinfachte Darstellung).

Daher kommt man häufig zu einem Kompromiss, der darin besteht, statt einer Monstereinheit lieber zwei moderate Einheiten zu trainieren, z.B. 1x 4 Std. plus 1x 2,5 Std. Das gilt vor allem dann, wenn man ein begrenztes Zeitbudget zur Verfügung hat, das es optimal zu nutzen gilt. Denn neben der Reizdauer spielt eben auch die Reizhäufigkeit und -intensität eine wichtige Rolle. Hat man jedoch kein zeitliches Limit und verfügt über eine gute Erholungsfähigkeit, ist Länge durchaus Trumpf.

Wenn Du die Vorgaben aus dem Trainingsplan einhältst, wird Dein Stoffwechsel und Deine Muskulatur sehr gut auf die Langdistanz vorbereitet sein. Wenn es Dir vom Kopf her nützt, kannst Du ja mal ein paar Wochen vor dem Wettkampf testweise ein ganz langes Ding einbauen.

Der 18-Stunden Plan (Mittwöchler) hat bei mir für 9:22 Stunden gereicht. Wer mehr erreichen will, sollte IMO allerdings über höhere Umfänge nachdenken.

Grüße,
Klugschnacker

Danksta
03.04.2007, 12:30
Daher kommt man häufig zu einem Kompromiss, der darin besteht, statt einer Monstereinheit lieber zwei moderate Einheiten zu trainieren, z.B. 1x 4 Std. plus 1x 2,5 Std.

Als ich das gerade gelesen hab, dachte ich schon mal im voraus den Satz weiter:

Daher kommt man häufig zu einem Kompromiss, der darin besteht, statt einer Monstereinheit lieber zwei Einheiten zu trainieren, z.B. 1x6 Std. und 1x4 Std.

:Maso:

Aber in dem zitierten Thread steht da viel Gutes zu.

Klugschnacker
03.04.2007, 12:35
Als ich das gerade gelesen hab, dachte ich schon mal im voraus den Satz weiter:

Daher kommt man häufig zu einem Kompromiss, der darin besteht, statt einer Monstereinheit lieber zwei Einheiten zu trainieren, z.B. 1x6 Std. und 1x4 Std.
Das ist sicher auch gut. Macht aber zusammen schon 10 Stunden von 18.

Danksta
03.04.2007, 12:47
Keine Frage, das ist mathematisch und vor allem trainingsmethodisch richtig.

Wir könnten uns ja mal ne Regel überlegen, die in etwa besagt:
"Die Summe der beiden längsten Einheiten sollte nicht mehr als ~1/3 des Wochenumfangs betragen."

Sonst kommt nämlich dieses "unter der Woche rumgeeier" und der massive Abschuss am Wochenende bei raus.


Dass ich ein Fan von langen Einheiten bin, hängt sicher auch damit zusammen, dass ich gut regeneriere und viel Zeit habe.

drullse
03.04.2007, 12:57
PS: Ich hoffe ich habe die Ansichten/Weisheiten der Kolleschen KS, Drullse und Hafu korrekt wiedergegeben!

Bei mir nicht ganz.

In der Phase der Grundlagensammlerei stimmt das, was Du über meine Ausrichtung schreibst. Jeder Kilometer zählt da für mich. Und lange Einheiten kann ich nur durch noch längere ersetzen...

In der zweiten Trainingsphase allerdings stimmt das (zumindest für mich) nicht mehr, der Fokus geht eindeutig weg von den Kilometern und Stunden und hin zur Intensität.

Vorhin war ich zu faul, aber nun schreib ich doch noch was an den Fragesteller:

pete hat's schon gesagt. Man muss nicht 180 fahren. Man muss auch nicht 42 Km laufen. Man kann aber. Die Frage ist halt, was Du für ein Typ bist und wie wichtig bei Dir die mentale Vorbereitung ist.

Ich bin vor meiner zweiten LD (und nachdem ich bei der ersten beim Marathon ziemlich gelitten habe) bewusst 6x länger als 3 Stunden gelaufen. Selbst bei lockerem Tempo waren das dann fast 42 Km. Im Wettkampf war dann die 3-Stunden-Grenze mental überhaupt keine Hürde mehr. Hier ging es also rein um die ZEIT, nicht um die Kilometer.

180 Km (und mehr) fahre ich auch in der zweiten Trainingsphase ein paar Mal, allerdings mehr zur Beruhigung und zum überlangen GA1-Training. Es gibt mir eine gute Möglichkeit, mich einzuschätzen und ich bin nach wie vor der Meinung, dass man den Körper durchaus auch mal an deutlich längere Belastungen heranführen sollte (weshalb ich auch mal 9-10 Stunden fahre). Aber das ist Geschmacksache.

Vielleicht würde ich auch mit weniger auskommen, aber das probiere ich später mal, wenn es nicht drauf ankommt. Wenn Du allerdings bisher nicht so lange gefahren bist, würde ich sowas nur sehr vorsichtig in den letzten Teil des Trainings einbauen, sonst überlastest Du Dich eventuell und der Schaden ist größer als der Nutzen.

mauna_kea
03.04.2007, 13:43
ich halte folgende punkte auch noch für beachtenswert:

1. erstmal einen plan bis zum ende durchtrainieren und dann entscheiden obs ok war oder ggf. abgeändert werden muss.

2. verletzungsfrei durch das trainingsjahr zu kommen

3. ausgeruht und gesund an der startlinie zu stehen.

laufen 100km läufer 100km im training ?
hat hubert schwarz vor seiner weltumrundung wochenlang am stück trainiert ?
muss man für einen dreifachultra 540km am stück trainieren ?

wohl nicht. das ganze ist eher eine kopfsache. man sollte training nicht auf eine trainingseinheit redzieren, sondern immer die gesamtheit sehen. ein guter block von 3tagen (ostern) kann mehr bringen als eine mördereinheit von der man sich tagelang erholen muss.

Benjamin80
03.04.2007, 13:52
Erstmal danke für die Antworten und sorry, dass ich nicht vorher gesucht habe, um ganz ehrlich zu sein, hab ich einfach nicht dran gedacht, vllt. zählt als Aurede ja auch, dass ich noch nicht so lange hier bin?!? ;)

@KS: Deine Argumentation macht durchaus Sinn für mich. 9:22 hört sich für mich, schon wahnsinnig gut an, zumal ich was Triathlon angeht ja auch noch Anfänger bin. Du wirst davor aber auch schon einige Jahre an Erfahrung gehabt haben. Da stellt sich mir die Frage wie waren die Zeiten vorher bzw. was wäre drin gewesen, wäre das der erste IM gewesen. Zusätzlich kann man ja immer darüber diskutieren, hätten 2-3 Einheiten von 6-7 Std. mehr gebracht, und genau darauf sollte meine Frage abzielen. Mal angenommen Du würdest in solch einen Plan solche Einheiten einbauen, wie würdest Du dann die Regenerationsphasen gestalten?


@Drullse: Sehr interessanter Ansatz. Keine Angst, solch lange Einheiten würde ich die näxhsten zwei Jahre sich nicht machen. Bin früher mal Rennrad gefahren, da waren 6 Std. sonntags (im Frühjahr) auch schon durchaus normal, aber 9-10 Std. hört sich für michtig schon relativ heftig an.

RatzFatz
03.04.2007, 14:13
Der etwas andere Ansatz:

http://www.biketechreview.com/op_ed/stripped_down.htm

Klugschnacker
03.04.2007, 14:23
@Benjamin80: Ich habe natürlich viele Jahre gebraucht. Wenn Du neu auf den ganz langen Strecken bist, macht konsequentes Ausdauertraining durchaus Sinn. Aber unterschätze eines nicht: Triathlon hat viel mit Kraft zu tun, nicht nur mit Ausdauer. Du solltest auf dem Rad 1x wöchentlich etwas für die Power tun – und zwar richtig. Auch das benötigt Regeneration. Ganz allgemein solltest Du Einheiten meiden, bei denen Du am dritten Tag danach immer noch etwas platt bist.

feder
03.04.2007, 15:39
Der etwas andere Ansatz:

http://www.biketechreview.com/op_ed/stripped_down.htm

dafür muss man aber auch erst mal seine Schwächen kennen und ohne eine solide Basis aus div. Trainingsjahren funktioniert das wohl auch nicht - zumindest nicht, wenn man gesund bleiben will ;)

RatzFatz
03.04.2007, 17:21
dafür muss man aber auch erst mal seine Schwächen kennen und ohne eine solide Basis aus div. Trainingsjahren funktioniert das wohl auch nicht - zumindest nicht, wenn man gesund bleiben will ;)

Denke ich nicht. Sofern man gesund ist, und das vernünftig angeht, funktioniert das.

Von jetzt auf gleich kann man das natürlich nicht durchführen. Drei Monate GA1-Rumgurken, und dann innerhalb einer Woche mehr Intensität machen als in den vorherigen 3 Monaten, endet sicherlich im Desaster. Oder vorher gar nichts machen und dann die Intervallprogramme von den Leistungssportlern kopieren ist wohl auch nicht drin.
Genauso wenig sinnvoll ist es, wenn ein Nichtsportler plötzlich Umfänge von Leistungssportlern trainiert.

Aber eins ist klar: Wer intensiv trainiert, muß viel mehr auf die Erholung achten.

Benjamin80
04.04.2007, 08:35
@Benjamin80: Ich habe natürlich viele Jahre gebraucht. Wenn Du neu auf den ganz langen Strecken bist, macht konsequentes Ausdauertraining durchaus Sinn. Aber unterschätze eines nicht: Triathlon hat viel mit Kraft zu tun, nicht nur mit Ausdauer. Du solltest auf dem Rad 1x wöchentlich etwas für die Power tun – und zwar richtig. Auch das benötigt Regeneration. Ganz allgemein solltest Du Einheiten meiden, bei denen Du am dritten Tag danach immer noch etwas platt bist.

Dass mich hier keiner falsch versteht, ich will ja jetzt nicht jede Woche ne 250km Einheit machen. Mir ist schon klar, dass die Kraft von Nöten ist, ist ja beim Radfahren auch so (vllt. beim Triathlon noch stärker ?!?). Ich will ja auch nicht behaupten, dass die langen Einheiten notwendig sind. Mich hats nur gewundert, dass die längsten Einheiten so "kurz" sind, kann mir schwer vorstellen mit "so wenig" auf die erste LD zu gehen (vorallem beim Laufen). Ist aber möglicherweise wirklich nur ein mentales Probleem meinerseits.

feder
04.04.2007, 10:17
Aber eins ist klar: Wer intensiv trainiert, muß viel mehr auf die Erholung achten.

genau das sehe ich als Problem. wenn man hier keine Erfahrung hat, können intensive Einheiten schnell ins Übertraining führen, ohne daß man es merkt. Denn auch ohne körperliche Gebrechen wie zwickende Knie, Achillissehnen o.ä. kann das GEsamtsystem Körper überlastet sein - irgendwann kommt der große Knall und nix geht mehr.

mit GA Geschrubbe passiert das nicht so schnell.

wenn es allerdings richtig vorangehen soll, kommt man um intensivere Einheiten nicht herum - keine Frage ;)

drullse
04.04.2007, 10:43
Dass mich hier keiner falsch versteht, ich will ja jetzt nicht jede Woche ne 250km Einheit machen. Mir ist schon klar, dass die Kraft von Nöten ist, ist ja beim Radfahren auch so (vllt. beim Triathlon noch stärker ?!?). Ich will ja auch nicht behaupten, dass die langen Einheiten notwendig sind. Mich hats nur gewundert, dass die längsten Einheiten so "kurz" sind, kann mir schwer vorstellen mit "so wenig" auf die erste LD zu gehen (vorallem beim Laufen). Ist aber möglicherweise wirklich nur ein mentales Probleem meinerseits.

Bei der Sache bitte auch nicht vergessen, dass Du langsam (!) auf diese langen Einheiten hinarbeiten musst. Jede Woche eine Steigerung ist da Pflicht. Wer gleich mit den 35Km-Runden einsteigt riskiert viel, vor allem als Einsteiger.

Benjamin80
04.04.2007, 12:45
Bei der Sache bitte auch nicht vergessen, dass Du langsam (!) auf diese langen Einheiten hinarbeiten musst. Jede Woche eine Steigerung ist da Pflicht. Wer gleich mit den 35Km-Runden einsteigt riskiert viel, vor allem als Einsteiger.

Danke, dass Du drauf aufmerksam gemacht hast, hätte ich aber ohnehin nicht getan. Ich lasse mir ja auch die nötige Zeit bis zum ersten IM, mir ist klar, dass der Körper seine Zeit braucht um sich an ide zunehmenden Belastungen zu gewöhnen.

Benjamin80
04.04.2007, 12:47
Mir ist jetzt an den Trainingsplänen noch was aufgefallen - Thema Regeneration:

In den 18 Std. Plänen sind ja quasi gar keine Ruhetage. Sind dann die Schwimmtage als Ruhetage für die Beine zu sehen? Wäre es nicht trotzdem notwendig 1 Ruhetag/Woche zu haben?

felix__w
04.04.2007, 14:14
Mich hats nur gewundert, dass die längsten Einheiten so "kurz" sind, kann mir schwer vorstellen mit "so wenig" auf die erste LD zu gehen (vorallem beim Laufen).
Gerade das Laufen hängt beim IM stark davon ab wie du das Rad fahren eingeteilt hast und wie fit du auf dem Rad bist. Ein IM-Marathon ist etwas ganz anderes als ein Solo-Marathon. Und in einem harten LD-Training bräuchten sehr lange Laufeinheiten sehr viel Regeneration.

In den 18 Std. Plänen sind ja quasi gar keine Ruhetage.
Mit 18 Stunden Training wird es halt relativ schwierig noch einen tag Pause zu machen. Ich habe nur in/nach ganz harten Wochen totale Ruhetage. Sonst mache immer etwas.

Felix

Benjamin80
04.04.2007, 14:27
Ich denke mir das so, dass der Marathon im IM ja deutlich anspruchsvoller und schwieriger ist, als ein Solo Marathon durch die Vorermüdung.

Zum Thema Regeneration: Mir ist schon klar, dass mit zunehmender Stundenanzahl es natürlich immer schwieriger wird Ruhetage zu habe. Es verwundert mich halt nur, dass man gerade mit steigender Intensität da nicht doch rechnt schnell ist Übertraining rutscht, oder bin da so falsch?!?

Osso
04.04.2007, 14:40
Der 18h Plan ist ja auch nicht füt Trainingsanfänger gemacht. Ein solcher würde dabei sicherlich in das Übertraining rutschen. Da Du Anfänger bist trainiere Einfach nach Lust und Laune. An Pläne halten kannst Du dich später immer noch. An das einzige an was Du dich momentan halten solltest ist das Du nicht zu oft intensiv trainierst und das Du mindestens Einen Ruhetag pro Woche machst. Am besten noch einen Zweiten an dem nur Schwimmen ist. Aber das wurde dir ja anderswo auch schon gesagt.

Benjamin80
04.04.2007, 14:50
Ich wollte ja jetzt auch gar nicht auf meine persönliche Situation hinaus. Aber da ich mit dem Rennrad fahren (auch auf Vereinsebene) so meine Erfahrungen habe, interessiere ich mich einfach für den theoretischen Ansatz, unabhängig davon, dass es bestimmt noch 2-3 Jahre zu meinem ersten IM und mindestens nochmal ein Jahr länger dauert, bis ich solche Umfänge trainiere.

Osso
04.04.2007, 15:06
Vereinfacht gesagt:

Nach einer Belastung treten ja verschiedene Anpassungsprozesse auf. Einmal welche am Muskel, dann welche am Nervensysten und dann Noch Herzkreislaufsysten, Hormonhaushalt, .... Wenn das Training so aufeinander Abgestimmt ist, das Du jeden Tag etwas Anderes beanspruchst, so bleibt genügend Regeneration für den Rest.

Um das Thema genügend zu behandel ist hier def. zu wenig Platz. Bei Hochleistungssportlern (z.B. Rudern) ist es Teilweise sogar so, das diese 2-4 Trainingseinheiten am Tag haben. Dabei sind die Tage mit den zwei Einheiten jeweils "halbe Ruhetage" an denen nach dem Mittag nicht mehr trainiert wird. Das klappt halt weil immer was anderes trainiert wird.

http://www.msporting.com/planung/03_i.htm

Beinhaltet etliches zum Thema Radsport. Wenn Dich durch alle Seiten die es da gibt durchgelesen hast wirst Du denke ich verstanden haben wie das mit der Regeneration so gemeint ist

Christian

Gonzo
30.04.2007, 10:55
Ich habe in diesem Jahr das Ganze insgesamt anders gestaltet als sonst. D.h. bewußt mehrere Überdistanzen gefahren (eine pro Woche). Das waren dann bestimmt 3-4x 6 Stunden und 2x 7 Stunden.

Sah dann bisher ungefähr so aus:
10. Woche vorm Wettkampf: 5 Stunden
9. " : 6 Stunden
8. " : 6 Stunden
7. " : 6 Stunden
6. " : 6 Stunden
5. " : 7 Stunden
4. " : 7 Stunden
3. " : 5 Stunden (gestern)

Jetzt ist morgen eine RTF bei mir zuhause. Da ich mit den langen Sachen bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht habe, werde ich auch morgen noch einmal ein letztes Mal lang fahren. Die Entscheidung fällt nur noch zwischen 155km und dem Radmarathon (218km).

Ich bin ja jetzt schon mit den Umfängen deutlich über dem, was im 18-Stunden-Plan drinsteht. Würdet Ihr mir dringend vom Marathon abraten? Wie gesagt, ich habe das Gefühl, das bei mir die (über)langen Einheiten einen sehr guten Effekt haben.

ElDonno
30.04.2007, 11:58
Ich habe ne Frage zu den langen Läufen: ich habe jetzt die letzten Wochen den langen Lauf immer 2,5 Stunden gemacht. Jetzt ist ab Build 2 beim langen Lauf immer "nur" 2 Stunden angegeben. Bin jetzt am Überlegen, was ich machen soll:

- 2 Stunden
- weiter 2,5 Stunden
- 2 / 2,5 Stunden mit Endbeschleunigung

Habe das Gefühl, dass mir gerade die Zeit nach 2 Stunden viel bringt, weil es dann anfängt weh zu tun und es härter wird. Ich bin dann zwar schon platt danach aber am nächsten Tag bin ich eigentlich wieder regeneriert.

Gonzo
30.04.2007, 13:51
Ich habe ne Frage zu den langen Läufen: ich habe jetzt die letzten Wochen den langen Lauf immer 2,5 Stunden gemacht. Jetzt ist ab Build 2 beim langen Lauf immer "nur" 2 Stunden angegeben. Bin jetzt am Überlegen, was ich machen soll:

- 2 Stunden
- weiter 2,5 Stunden
- 2 / 2,5 Stunden mit Endbeschleunigung

Habe das Gefühl, dass mir gerade die Zeit nach 2 Stunden viel bringt, weil es dann anfängt weh zu tun und es härter wird. Ich bin dann zwar schon platt danach aber am nächsten Tag bin ich eigentlich wieder regeneriert.

Ich hab gute Erfahrungen damit gemacht, noch relativ lange 2:30er zu machen.

Mein Tapering was die Länge angeht sieht dann so aus:
5 Wochen bis WK: 2:30
4 Wochen bis WK: 2:00 bis 2:15
3 Wochen bis WK: 1:45 bis 2:00
2 Wochen bis WK: 1:30 bis 1:45
1 Woche bis WK: 1:00 bis 1:15

Klugschnacker
30.04.2007, 14:11
Aktueller Artikel:
Profi-Tipps: Optimale Länge der langen Radeinheiten
Heißes Thema unter Langstrecklern: Sollte man regelmäßig 6, 7 oder gar 8 Stunden auf dem Rad verbringen? Oder reichen Ausfahrten von nur 4 Stunden? Wir befragten die Triathlon-Stars Michael Göhner und Timo Bracht sowie Trainingsexperte Jürgen Sessner.
Weiterlesen … (http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=179&Itemid=4)

Hugo
30.04.2007, 14:43
war eigentlich zu erwarten.
3 unterschiedliche menschen 3 unterschiedliche ansichten

meggele
30.04.2007, 14:52
war eigentlich zu erwarten.
3 unterschiedliche menschen 3 unterschiedliche ansichten
Hihi, yo.


Aber immerhin hat diesmal keiner der Pros gesagt, dass man die langen Ausfahrten am besten mit Kaffee- und Sahnetortenpause bestreiten solle :Nee:


Wer ein bisschen auf sich hören kann und merkt, dass er die ganze langen Dinger braucht, der sollte es tun. Wer nur das indifferente Gefühl hat, nicht die optimalen Ergebnisse gebracht zu haben, sollte erstmal die Saison analysieren.

mauna_kea
30.04.2007, 15:31
es kommt doch auch immer darauf an, wie lange ein sportler schon die langdistanz betreibt. im laufe der jahre ist doch bei fast allen ein trend zu nicht ganz so langen, dafür aber intensiveren einheiten zu erkennen.
wenn die grundlager erstmal aufgebaut ist (in den ersten jahren) muss einfach eine andere reizbeschaffung her. noch länger macht wenig sinn, dann kann man halt nur an der intensitätsschraube drehen.
aber klar, dass 3 leute auch 2,5 verschiedene ansichten haben. ist ja auch ne temperatmentssache.

Gonzo
30.04.2007, 15:56
Also, ich habe mich entschieden. Den Marathon lasse ich weg, ist vielleicht doch ein wenig zuviel des Guten. Werde morgen die 155km fahren und evtl. die letzte Stunde zügig bis hart.

Allerseits einen schönen Feiertag. Ich breche meine (Arbeits)Zelte jetzt ab und fahre heim :-)))

Bis denne
Gonzo

mic
01.05.2007, 20:42
Ich hab` da mal noch nen Aspekt der noch gar nicht kam -
oder bin ich der Einzige mit dem Problem...:Gruebeln:

Bin gestern meinen ersten 200er in dieser Saison gefahren (mache die überwiegend für die Psyche) und bekam ab ca. 4h30 große Probleme Aeroposition zu fahren.

Ich versuche mich eigentlich jede Saison auf´s Neue, für die angestrebte Dauer des Radslots :Schnecke: , an die Aeroposition zu gewöhnen.

Wie ist das denn bei Euch - habt Ihr da keine Probs?

Gruß mic

Hugo
01.05.2007, 21:05
das is eigentlich n bekanntes problem.

gibts grundlegend zwei möglichkeiten...entweder so lange wie dein radsplit ungefähr sein wird im training durchhalten(schlechtere variante) oder gezielt rumpftraining machen.
evtl. musste aber auch die position variieren.

RibaldCorello
01.05.2007, 21:09
Ich hatte letztes Jahr in Roth null Probleme die ganze Zeit die Aeroposition durchzuhalten. Was ich bemerkte war das viele in der 2. Runde die Position nicht halten konnten, was natürlich doppelt blöd war, da ab der 2. Runde ziemlich Wind aufkam.

Nun was ich mache

Erstens keine so extremPosition, den was bringt es wenn du es nicht durchhält.

Zweitens viel Rückengymnastik.

mic
01.05.2007, 21:47
das is eigentlich n bekanntes problem.

gibts grundlegend zwei möglichkeiten...entweder so lange wie dein radsplit ungefähr sein wird im training durchhalten(schlechtere variante) oder gezielt rumpftraining machen.
evtl. musste aber auch die position variieren.


Konkret ist es ausschließlich der überstreckte Nacken :kruecken: - gibt es da/kennt jemand spezielle Übungen?

Thx mic

mauna_kea
01.05.2007, 22:50
Konkret ist es ausschließlich der überstreckte Nacken :kruecken: - gibt es da/kennt jemand spezielle Übungen?

Thx mic

schau mal hier:
http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=132&Itemid=4

;)

bauch und rücken müssen immer gemeinsam trainiert werden. wobei aus unserer erfahrung der bauch sogar noch wichtiger ist.

mic
01.05.2007, 23:13
schau mal hier:
http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=132&Itemid=4

;)

bauch und rücken müssen immer gemeinsam trainiert werden. wobei aus unserer erfahrung der bauch sogar noch wichtiger ist.


Ja klar - schon gesehen, downgeloaded und auch (wenn auch sicherlich nicht diszipliniert genug :o ) ins Trainingsprogramm aufgenommen...

Bauch und Rückenmuskulatur sind imho auch ausreichend ausgeprägt.
Das Problem liegt bei mir ausschließlich im Nacken.
Da brauche ich jedes Jahr den Gewöhnungsprozess um die WK-Dauer in Aeroposition zu verbleiben. (Fahre sogar teilweise im Winter auf dem Spinningbike in Aeroposition um im "Nackentraining" zu bleiben)

mic

Nils
02.05.2007, 09:09
Ja klar - schon gesehen, downgeloaded und auch (wenn auch sicherlich nicht diszipliniert genug :o ) ins Trainingsprogramm aufgenommen...

Bauch und Rückenmuskulatur sind imho auch ausreichend ausgeprägt.
Das Problem liegt bei mir ausschließlich im Nacken.
Da brauche ich jedes Jahr den Gewöhnungsprozess um die WK-Dauer in Aeroposition zu verbleiben. (Fahre sogar teilweise im Winter auf dem Spinningbike in Aeroposition um im "Nackentraining" zu bleiben)

mic

Ich habe einen bei mir im Fitnessstudio (kein Triathlet), der trainiert seinen Nacken, indem er sich falsch rum auf den Bein-Curl legt und die Rolle (die in die Kniekehle kommt) immer durch Kopfheben nach oben drückt...
Frag doch einfach mal nach Alternativen im Fitnessstudio...

kupferle
02.05.2007, 12:56
Ich habe einen bei mir im Fitnessstudio (kein Triathlet), der trainiert seinen Nacken, indem er sich falsch rum auf den Bein-Curl legt und die Rolle (die in die Kniekehle kommt) immer durch Kopfheben nach oben drückt...
Frag doch einfach mal nach Alternativen im Fitnessstudio...



Das ist bestimmt so gesund wie die Variante, die ein Bodybuilder bei uns im Studio gemacht hat: Der hat sich den Dip-Gürtel mit 20kg!!! an den Kopf gehängt und dann den Kopf rauf und runter bewegt....:Gruebeln:
Das kann doch nicht gut sein für den Nacken????

TriBlade
02.05.2007, 13:23
Das Problem liegt bei mir ausschließlich im Nacken.
Da brauche ich jedes Jahr den Gewöhnungsprozess um die WK-Dauer in Aeroposition zu verbleiben. (Fahre sogar teilweise im Winter auf dem Spinningbike in Aeroposition um im "Nackentraining" zu bleiben)

mic[/QUOTE]

Habe das gleiche Problem :( . Deshalb trainiere ich wann immer es geht auf der Triathlonmaschine. Durch das Fahren in der Position gewöhne ich mich im Laufe der Saison an die Sitzposition. Brauche dafür aber ein paar Ausfahrten.

Klugschnacker
02.05.2007, 13:39
Bei mir sind die Nackenprobleme geringer geworden, seit ich einen kürzeren Vorbau habe. Meine Oberarme zeigen nun fast senkrecht nach unten. Dabei ist der Lenker tiefer als vorher eingestellt.

LG,
Klugschnacker