Vollständige Version anzeigen : Erfahrungsaustausch: Training mit Partner, der ganz andere Zeiten läuft
hourzero
20.04.2021, 20:14
Hallo zusammen,
hat jemand von euch Erfahrung mit Trainings mit jemandem der ganz andere Zeiten als ihr schwimmt/radelt/läuft?
Hintergrund ist folgender: meine Freundin und ich haben uns zum Ziel gesetzt Ende August 2021 die Olympischen Distanz in Lausanne zu absolvieren. Es wird unser erster Triathlon sein und es sind ca. 20 Wochen bis dahin.
Wir stehen ganz am Anfang und die ersten 2W haben wir angepeilt mal einfach in die Trainingshäufigkeit reinzukommen (also kein bestimmter Schnitt), danach wollen wir gemeinsam nachjustieren und verfeinern. Also vorerst innerhalb einer Woche: 2x30min laufen, 2x30min schwimmen, 2x 60min radfahren, 1xrestday/mobility.
Das Ding ist bloß, dass wir beide nicht dieselbe Ausdauer haben, aber wir trotzdem gerne gemeinsam trainieren würden. Nebeneinander am Laufband mit unterschiedlichem Pace ist auch etwas fad, die anderen Disziplinen wüsste ich nicht wie man das lösen könnte, damit wir beide unser volles Trainingspotenzial entfalten können...
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen. Ich würde mich freuen. Danke euch schonmal!
LG Hour Zero
PS: ich wusste nicht obs hier reinpasst oder unter "Sonstiges Training"/"Trainingspartner und -treffs". Bitte einfach verschieben wenns falsch ist. Ich habe auch bereits das Forum nach ähnlichen Beiträgen durchsucht und nichts gefunden. Wenn ich etwas relevantes übersehen habe, bitte verzeiht. Vielen Dank!
Rennrad und MTB passt ganz gut beim Radeln, nach dem Motto „Meine PB ist Dein GA1“ kann man eine Lauf oder Schwimmeinheiten zusammen machen, der/die eine hat es easy, der/die andere ist an der Grenze :)
m.
Rad geht super, der schwächere Fährt brav Windschatten und bei Bergen trifft man sich oben.
Schwimmen auch gut der Schächere kann kürzere Distanzen schwimmen dadurch hat er mehr Pause oder weniger Intervalle oder im Wasserschatten
Laufen finde ich am schwierigsten
Ich habe für meine Freundin oft die Pace gemacht bei Intervallen oder TDL, war nicht ganz meine Grundlage sondern eher Richtung Lauftempo MD oder LD, damit nicht zu hart und lies sich gut integrieren. Meine Grundlagen ist sie dann manchmal verkürzt mitgelaufen
Klugschnacker
20.04.2021, 20:36
Wie weit seid Ihr beide denn auseinander beim Radfahren und Laufen, könnt Ihr das bereits ungefähr beziffern?
Siebenschwein
20.04.2021, 20:48
Wie wär‘s denn mit dem klassischen Bike&Run? Einfach abwechseln, geht super- jeder kann sein Tempo laufen während der andere entspannt.
spanky2.0
20.04.2021, 21:57
Ohh, ich fand und finde das immer toll, wenn ich mit Partnerin trainieren kann. :Liebe:
Da gibt es ja schon einige Tricks, die man machen kann, um gemeinsam zu trainieren.
Necon hat ja schon einiges genannt.
Beim Radeln kann sie sich ja ruhig die ganze Zeit in den Windschatten hängen.
Wenn ich am Berg mal Bock hab etwas schneller zu fahren, warte ich halt oben (oder unten) kurz. Das klappt gut.
Indoor beim Spinning (oder auf der Rolle) geht ja auch zu zweit wenn man 2 Rollen oder Spinningbikes hat.
Beim Schwimmen auf der Bahn, kann man sich ja die Bahn teilen oder die Nachbarbahn nehmen. Beim schwimmen im See, könnte zB der etwas schwächere Schwimmer mit Pullbuoy (oder Neo) schwimmen, der/die andere dann ohne.
Beim Laufen vergeht die Zeit doch viel schneller zu Zweit - da laufe ich gerne ein bisschen langsamer - dann kann man auch besser quatschen. :Cheese:
Im Grunde schafft man es ja eh kaum, jedes Training in der Woche aufeinander abzustimmen. Dann kann man ja die Trainingseinheiten, die man alleine macht, mehr Gas geben, und bei den gemeinsamen schaltet man einfach mal nen Gang zurück, oder wie man hier "Neudeutsch" sagt, im GA2. :Lachen2:
Yoga, Athletik oder was man sonst noch so nebenbei treibt, geht ja auch gut zu zweit. :Lachanfall:
Wenn ihr später dann (für längere Distanzen) vlt. irgendwann nach Trainingsplan trainiert, kann man auch darauf achten, dass man zusammen die Be- und Entlastungswochen gemeinsam hat. Das passt dann auch immer ganz gut, wenn man mal was zusammen trainieren will.
Ok, wenn du die wirklich Leistungsorientierten hier im Forum fragst, werden die wohl sagen, das geht gar nicht. Aber ich find's cool. :cool:
Eigentlich ist es ganz einfach, da sich der Langsamere ja kaum dem Schnelleren anpassen kann, muss der Schnellere auf das Niveau des Langsameren runter. Und der muss das Training mit dem Langsameren als lockeren Auftakt sehen und sein eigenes Training danach anschließen.
Natürlich kann beim Radeln oder Laufen der Schnellere auch immer mal vorpreschen und warten oder wieder entgegenkommen, aber das ist dann ja auch kein gemeinsames trainieren.
Vielleicht wäre es ja eine gute Lösung, wenn ihr zur gleichen Zeit trainiert aber jeder sein Ding macht. Ich denke, die Trainingsqualität würde dadurch verbessert werden und es kann sich jeder auf sich selbst konzentrieren, was im Endeffekt wahrscheinlich auch die Freude am Training verbessert. Nach dem Training könnt ihr ja gemeinsam Zeit verbringen und euch austauschen wie es gelaufen ist usw. Damit habt ihr dann auch das gemeinsame Erlebnis ohne euch gegenseitig im Weg zu stehen.
tandem65
21.04.2021, 09:12
Vielleicht wäre es ja eine gute Lösung, wenn ihr zur gleichen Zeit trainiert aber jeder sein Ding macht. Ich denke, die Trainingsqualität würde dadurch verbessert werden und es kann sich jeder auf sich selbst konzentrieren, was im Endeffekt wahrscheinlich auch die Freude am Training verbessert. Nach dem Training könnt ihr ja gemeinsam Zeit verbringen und euch austauschen wie es gelaufen ist usw. Damit habt ihr dann auch das gemeinsame Erlebnis ohne euch gegenseitig im Weg zu stehen.
Also ich habe über viele Jahre mein Lauftraining für die LD mit der deutlich langsameren Laufgruppe gemacht mit der auch meine Frau gelaufen ist.
Klar auf der LD ist der Speed 2-rangig aber prinzipiell gilt es halt zwischen 2 Polen zu ermitteln. Wenn Ihr beide wirklich optimales Training machen wollt, dann geht an eigene Pace für beide kein Weg vorbei.
Mein Tipp einfach zusammen trainieren und Spaß zusammen haben. Klar ist, der Spaß hört auf wenn der/die/das langsamere Glied nur hinterher hechelt.
canoeist
21.04.2021, 09:30
Das ist wohl eine Typfrage. Mein Mann und ich machen das kaum noch, weil es mich nervt, dass er nach jedem gemeinsamen Lauf unbedingt ausdrücklich betonen muss, dass das ja nun seeeehr locker war, während ich ganz schön kämpfen musste. Radeln geht da schon eher, da sind wir auf einem ähnlichen Niveau. Aber er muss mir mit spontanen Zwischensprints immer wieder demonstrieren, dass er eben doch stärker ist, und meist legt er die genau dann ein, wenn wir eigentlich rechts abbiegen müssten statt geradeaus weiterzudonnern ... :dresche
Sicherlich gibt es auch besser funktionierende Konstellationen. Probiert es einfach aus! Es ist jedenfalls total klasse, wenn man sich nach dem (gemeinsamen oder getrennten) Training austauschen kann, wie´s war und was man alles erlebt hat, und der andere versteht genau, was man meint :Liebe:
Schlafschaf
21.04.2021, 10:26
Probiert es einfach aus! Es ist jedenfalls total klasse, wenn man sich nach dem (gemeinsamen oder getrennten) Training austauschen kann, wie´s war und was man alles erlebt hat, und der andere versteht genau, was man meint :Liebe:
Finde ich auch! So bekommt man auch deutlich mehr Verständnis fürs eigene Training.
Ich mache mit meiner Frau auch sehr gerne Sport. Ich bin in allen Disziplinen stärker, daher ist das für mich beim Laufen meistens locker und beim Rennradfahren kaum noch Sport. Aber die gemeinsame Zeit zu zweit ist mir wichtiger als der perfekte Trainingsaufbau. :Liebe:
Wenn ich mal hart trainieren will auf dem Rad nimmt die Frau das E-Bike und wir fahren an einen Berg. Ich kann mir dann bei jedem Höhenmeter einschenken und meine Frau fährt lässig neben oder vor mir.
Laufen kann man ja auch so gestalten, dass man Ein- und Auslaufen zusammen macht und zwischendrin kann dann jeder sein eigenes Programm machen. Wir machen das öfter mal auf der Bahn. Am besten noch mit den Kids und Picknick-Decke dabei.
MatthiasR
21.04.2021, 10:50
...
In deinem Usernamen steckt die optimale, aber teure Lösung für gemeinsames Radtraining bei unterschiedlichem Leistungsniveau.
Gruß Matthias
tandem65
21.04.2021, 11:05
In deinem Usernamen steckt die optimale, aber teure Lösung für gemeinsames Radtraining bei unterschiedlichem Leistungsniveau.
;) teuer ist ja bei Triathleten relativ.
Für mich auf jeden Fall Preis wert!
Auch wenn es viel zu selten genutzt wird, eine der besten Anschaffungen in meinem Leben.:Huhu:
hourzero
21.04.2021, 19:08
Wie weit seid Ihr beide denn auseinander beim Radfahren und Laufen, könnt Ihr das bereits ungefähr beziffern?
Hi Klugschnacker,
danke für deinen Input, grob geschätzt würde ich meinen:
- Radfahren: sie -> 20km/h auf 1h ; ich -> 24km/h auf 1h (wir fahren noch auf Stadträdern, das Aufrüsten kommt dann, wenn wir mal "drin" sind)
- laufen: sie -> 7:00/km auf 10km; ich -> 5:30/km auf 10km
- schwimmen: Neo für die Donau ist am Versandweg :D
LG Hour Zero
hourzero
21.04.2021, 19:11
Liebe Leute,
ich freue mich wirklich sehr über eure anregenden Antworten und bin ganz baff wie offen und entgegenkommend ihr seid! Da fühl ich mich gleich gut aufgehoben :)
Vielen Dank von Herzen. Ich werde mich mit meiner Partnerin zusammensetzen und mal alles durchgehen. Wird sicher nicht mein letzter Beitrag gewesen sein :P
Wir hören uns! :Huhu:
LG Hour Zero
Es muss ja keine generelle Entscheidung sein, ob gemeinsam oder getrennt trainiert wird.
Beim Radfahren ist der Windschatten das A und O. An Bergen kannst Du entweder warten oder den Berg 2 x fahren. Beim Laufen halt Schlüsseleinheiten getrennt laufen.
Ich profitiere beim Radfahren enorm von meinem Mann und dass wir meistens mit reinen Männergeuppen unterwegs sind. Ich beisse dann aber auch und will um jeden Preis das Hinterrad halten. Geht natürlich nicht bei jeder Fahrt und ich hab auch festgestellt, dass es nicht Jederfraus Sache ist.
Da es beim Schwimmen nicht nur auf Kraft ankommt, ist das die einzige Triathlon-Disziplin, bei der ich mithalten kann.
Beim Radfahren passt das dann eh gut.
Ordentlich Windschatten fahren lernen. Das gilt für euch beide, also lernt die Kommunikation. Du musst dir bewusst sein das der der vorne fährt in einem gewissen Maße für sie Sicherheit der anderen Person verantwortlich ist.
Also einigt euch auf diverse Handzeichen
Hinderniss am Boden
Fußgänger denen man ausweichen muss
Kanaldeckel
Usw usw
Die müsst ihr beide kennen und verlässlich geben, dann kann sie entspannt hinter dir her fahren und das relativ knapp
jannjazz
21.04.2021, 22:33
Tolles Thema!
Homerman
22.04.2021, 10:41
Echt ein spannendes Thema, was aber auch zu Spannungen führen kann! ;)
Wichtig ist, dass man versteht, dass Leistungsunterschiede bestehen und man die schwächere Person nicht mit den Leistungen von sich vergleicht. Wir haben hier auch eine Leistungsunterschied in der Beziehung von von ca. 2min Unterschied pro Kilometer im GA1. Beim Laufen geht es am besten auf der Bahn, gemeinsames EL/AL und in den Pausen ggf. kurze Abstimmung. Zusammen laufen ist dann für mich Erholungspace, hänge dann je nachdem einfach noch hinten was dran.
Beim Radfahren wie geschrieben, der/die Stärkere nach vorne. Am Berg abundzu sonst Mal etwas mit anschieben, so gehen auch harte Steigungen gut in die Beine. Die Einheiten sonst nutzen für einen harten Koppellauf hinten dran.
Schwimmen jeder für sich und gemeinsame Pausen. Im Wasser spricht man ja eh nicht :-)
Die schwächere Person darf nicht das Gefühl haben den anderen zu bremsen. Denn eigentlich profitieren ja beide von dem Thema: Mal bewusst lockerer oder eine zusätzliche lockere Einheit schadet vermutlich Keinem!
Das Thema haben wir auch. Meine Meinung dazu: Entweder trainiert man zusammen oder eben nicht. Das heißt für mich, der Stärkere passt sich dem Schwächeren an und genießt die gemeinsame Zeit. Der Trainingseffekt ist dann zweitrangig. Dann macht es auch auf Dauer Beiden Spaß.
tridinski
22.04.2021, 10:54
In diesem Thread (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=49467) wird hier im Forum eine Nabe fürs Vorderrad besprochen, bei der man einen Widerstand einstellen kann. Der Fahrer muss also mehr Watt treten als eigentlich für die Geschwindigkeit erforderlich, somit hoher Trainingseffekt bei niedriger Geschwindigkeit. Sozusagen das Gegenteil eines eBikes.
Eigene Erfahrung damit habe ich nicht, klingt aber plausibel. Beim Windschattenfahren ist es ja so dass die Leistungsunterschiede nicht allzu groß sein dürfen, sonst ist es vorne immer noch langweilig während hinten schon alles auf Anschlag ist. Und am Berg funktioniert Windschatten eh nicht.
PatickAlb
23.04.2021, 15:24
Gibt es beim SwimRun nicht diese 2m Leine mit der man den Schwächeren ziehen kann :cool:
Wir denken grade über ein E-Bike für meine bessere Hälfte nach - die 25kmh reichen zum GA1 für mich locker aus - sicherlich inkl. GA2 wenn es aufwärts geht - und lange Fahrten würden damit überhaupt erst möglich.
Die Widerstands Nabe war bei uns preislich raus aber ja ich denke seit geraumer Zeit über einen Wirbelstrombremssystem nach. Wäre ich ein etwas begabterer Bastler würde ich mal eine Neodym Halterung an die Bremsscheiben bringen um zu sehen wieviel Magnet nötig ist um welche Bremswirkung zu erreichen. In den meisten Fällen dürften ja 50W schon reichen...damit könnt man auch Arbeitswege auf denen man verkehrsbedingt nicht heizen kann ebenfalls ergiebiger machen.
Wir haben auch sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten und haben trotzdem sehr viel zusammen trainiert.
Schwimmen:
Man muss ja nicht unbedingt hintereinander schwimmen. Beim Schwimmen kann man sich eh nicht unterhalten. Wir gehen (gingen) gemeinsam ins Schwimmbad und jeder hat sein Programm abgespult. In den Pausen haben wir uns zum Durchhalten angeregt und die Technikskills haben wir oft Bahn für Bahn gemeinsam gemacht.
Freiwasser: Schatzi hat kleinere Runden gemacht, ich größere oder wir sind paralell zum Ufer im Pendelverkehr geschwommen, so haben wir uns immer wieder gesehen. Gerade im Freiwasser hat Schatzi immer Angst und ist froh wenn ich in der Nähe bin.
Rad:
Wir starten gemeinsam. Schatzi fährt die Runde links rum ich rechts rum. Somit sehen wir und immer wieder. Sollte etwas passieren (Panne oder so) bin ich spätestens nach einer halben Stunde bei ihr.
Oder ich mache Intervalltraining. Ich fahre ihr Tempo und mache hin und wieder Vollgas um den Puls hochzupushen. Nach einigen KM drehe ich um und fahr ihr wieder entgegen. Am Berg machen wir das auch immer so. Bloß warte ich nicht oben, sondern fahre wieder hinunter bis ich sie treffe und fahre wieder hoch.
Fürs Windschattenfahren sind wir beide zu doof. Das bekommen wir einfach nicht hin.
Am Anfang hab ich Schatzi am Berg auch mal am Sattel geschoben. Das möchte sie heute aber nicht mehr. Als Ironwoman möchte "frau" das schließlich alles selbst schaffen.
Gemeinsam Spinning geht natürlich immer.
Laufen:
Hier haben wir sehr viele Einheiten auf der 400-Meter-Bahn gemacht. Selbst lange Einheiten (100 Runden) funktionieren auf der Bahn. Das ist auch ein sehr gutes Mentaltraining. Jeder macht sein Ding und wir sind trotzdem zusammen und erleben die gleichen Qualen und die gleichen Freuden.
Im Urlaub / Trainingslager usw. auf unbekanntem Terrain möchte ich auch ganz gerne in der Nähe sein. Dann machen wir es analog zum Radfahren. Ich laufe mein Tempo und drehe je nachdem wieder um bis ich sie treffe. Das macht echt Spaß.
Stabi:
Kann man natürlich ebenfalls gut zusammen machen. Zumindest raffen wir uns dann gemeinsam auf oder lassen es dann gemeinsam bleiben.
Trotzdem machen wir natürlich nicht alles zusammen. Unter der Woche hat eh jeder seinen individuellen Tagesablauf.
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