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Klugschnacker
28.02.2018, 21:28
Deiner Aussage wirft sofort die Frage auf, wie Du das konkret nachweisen willst. Ab wann trägt man denn zur Wertschöpfung bei?

Ich habe ein paar Freunde, die haben Studiengänge abgeschlossen, wo jeder sagen würde "brotlose Kunst" und fast alle haben auf ihren Gehaltszetteln größere Beträge zu stehen als ich. So einfach finde ich das daher nicht...

Vielleicht wären gestaffelte Studiengebühren eine Möglichkeit? Wenn langfristig Mediziner gebraucht werden, sinken deren Studiengebühren. Wenn wir bereits eine Schwemme von arbeitslosen, taxifahrenden Archäologen und Lateinlehrern haben, müssten Studenten dieser Fächer entsprechend einen höheren Teil der Kosten für ihre Ausbildung selbst übernehmen.

---

Es ist gewiss sympathischer, für eine Nation freier Schöngeister zu streiten. Natürlich wollen wir auch alle sehr sozial sein. Ich auch. Die Frage ist jedoch stets, wer bezahlt das?

Die häufigste Variante in solchen Diskussionen ist stets, für soziale Dinge einzutreten, solange man sicher, dass andere das bezahlen.

merz
28.02.2018, 21:28
Ein Freund von mir hat im Freiburger Institut für Parapsychologie seine Doktorarbeit geschrieben. (...)
Ob es das Institut heuet noch gibt, weiß ich nicht.
:Blumen:

wenn es das IGPP ist, lehrt Wikipedia, das es privat finanziert ist (ich bin rechthaberisch, ich weiss)


Ich wollte auf dem Punkt hinaus, daß es ein Freiheitsgrad unserer Gesellschaft ist, das man wertschöpfende (?) Wissenschaften (!) studieren kann, ohne verpflichtet zu sein in ihnen sein Leben lang wertschöpfend tätig zu sein und "nicht unmittelbare wertschöpfende Fächer" studieren kann, ohne darin sein Leben lang leerschöpfend tätig zu sein (ich weiss, wovon ich rede :)) Es wundert & freut mich immer noch, dass es das gibt, aber es ist so.
Betonung liegt dann bitte auf (Geistes/Natur-) Wissenschaft (Theologie ist ein andere Thema)

m.

Klugschnacker
28.02.2018, 21:39
Ich wollte auf dem Punkt hinaus, daß es ein Freiheitsgrad unserer Gesellschaft ist, das man wertschöpfende Wissenschaften studieren kann, ohne verpflichtet zu sein in ihnen sein Leben lang wertschöpfend tätig zu sein, und "nicht unmittelbare wertschöpfende Fächer" studieren kann, ohne darin sein Leben lang leerschöpfend tätig zu sein...

Vollkommene Zustimmung! Ich bin 100% Deiner Meinung. Die Frage ist nur, ob diese Freiheit der Ausbildung von der Gemeinschaft bezahlt werden muss.

Die Freiheit selbst wird niemand kritisieren. Sie wird aber erkauft durch die Arbeit von Menschen, die jeden Tag pünktlich am Fließband stehen oder im Büro sitzen und sich dabei vielleicht nicht so frei fühlen. Müssten sie weniger Steuern zahlen als es derzeit der Fall ist, würden sie eine halbe Stunde früher Feierabend machen und ihrer eigenen Freiheit nachgehen.
:Blumen:

merz
28.02.2018, 21:50
ich reit auch nur darauf herum, weil es für mich so eine Sache ist auf der ich rumkauen kann.
Auf meiner Standard-Laufrunde liegt der Lehrstuhl für Altenglische Lyrik, dann das Institut für Laserphysik, dazwischen der BWL-Glaspalast.
Frage: Wie verteilen wir eigentlich (am besten) (soziale) Ressourcen in academia?
(Etwas abseits wohnen die Philosophen, die wollen sich aber noch nicht äußern.)

Interessanter Fokus-Punkt

m.

drullse
28.02.2018, 22:42
Vielleicht wären gestaffelte Studiengebühren eine Möglichkeit? Wenn langfristig Mediziner gebraucht werden, sinken deren Studiengebühren. Wenn wir bereits eine Schwemme von arbeitslosen, taxifahrenden Archäologen und Lateinlehrern haben, müssten Studenten dieser Fächer entsprechend einen höheren Teil der Kosten für ihre Ausbildung selbst übernehmen.
Ich verstehe schon, was Du meinst, will aber die Frage stellen, warum der Theologe, der hinterher in der Unternehmensberatung richtig Geld kassiert und damit in Deinen Augen Wertschöpfung betreibt zur Kasse gebeten werden soll, der BWLer aber nicht.

Oder willst Du dem Theologen dann hinterher sein Geld zurückzahlen weil er ja wider Erwarten nun doch erheblich zum BSP beiträgt? Ich finde die Abgrenzung schwierig.

Ebenso schwierig finde ich die Abgrenzung nach Doppelverdiener oder Häuslebauer. Ich kenne genügend Doppelverdiener, die grade so über die Runden kommen - da brauche ich mir unsere Kunden nur anzuschauen.

Und es gibt auch genügend "Häuslebauer", die mit Familie auf dem Land leben, wo es keine Mietwohnungen gibt und grade so über die Runden kommen. So einfach ist das Alles IMHO nicht...

[/QUOTE]Die häufigste Variante in solchen Diskussionen ist stets, für soziale Dinge einzutreten, solange man sicher, dass andere das bezahlen.[/QUOTE]
Da ich eher zahle als bezahlt werde, stehe ich eher auf er "anderen Seite". ;)

Klugschnacker
28.02.2018, 22:53
Oder willst Du dem Theologen dann hinterher sein Geld zurückzahlen weil er ja wider Erwarten nun doch erheblich zum BSP beiträgt?

Nö. :Cheese:

So durchdacht ist mein Gedanke nicht und das ist mir sehr wohl bewusst.

Anja
28.02.2018, 22:57
Schule nein. Beim Studium käme es darauf an. Wenn ein Fach nichts zur Wertschöpfung beiträgt, dann würde ich nicht sofort einsehen, warum der Studiengang aus der Gemeinschaftskasse bezahlt werden soll. Wer beispielsweise Theologie, Parapsychologie, Islamwissenschaften und Judaismus studiert, kann dieses Hobby zumindest ein Stück weit selber bezahlen. Ich habe übrigens mein Studium (Naturwissenschaft) selber finanziert, indem ich zwei Tage pro Woche gearbeitet habe. Davor habe ich 18 Monate Zivildienst geleistet.

Wenn ein Elternpaar seine Kinder nachmittags in eine Betreuung gibt und und beide in der Zeit arbeiten gehen – völlig in Ordnung! Zwei Gehälter sind besser als eines. Doch warum sollen dadurch nötig gewordenen zusätzlichen Betreuungskosten von der Allgemeinheit übernommen werden?

Einkommensverteilungen rechtfertigen sich für mein Verständnis aus dem Solidarprinzip: Wer auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, bekommt finanzielle Unterstützung aus der Gemeinschaftskasse. Das hat meine volle Zustimmung. Ob jedoch auch Doppelverdiener die Solidarität der Gemeinschaft bei der Betreuung ihrer eigenen Kinder benötigen – da bin ich nicht so sicher.

Wieviel kostet das Semester in so einer privaten Uni, die ohne kirchliche/staatliche Zuschüsse auskommt, daß man sowohl das Studium an sich, als auch alle Zusatzkosten, Kosten der Unterkunft und das Geld zu Leben als Student finanzieren kann?

Was ist Wertschöpfung? Was schöpft so ein BWLer? So ein Unternehmensberater, der Arbeitsplätze weg rationalisiert? Mathematiker, Physiker, Chemiker und dergleichen, die irgendwas berechnen und forschen, was eh keiner braucht? Meist finanziert von staatlichen Forschungsgeldern? Daß der Psychologe und Pädagoge keine meßbare Wertschöpfung leistet ist ja eh klar.

Private Kita, die ohne kirchliche/staatliche/kommunale Zuschüsse auskommt? Was kostet da der Platz? Wieviel Doppelverdiener erhalten noch ergänzende Leistungen aus der Grundsicherung, weil das Geld nicht reicht? Häuslebauer haben viel Geld und brauchen keine geförderten Kita-Plätze? Wer ein Haus gebaut hat, hat meistens erstmal gar kein Geld übrig.

Die meisten Eltern arbeiten beide, weil sie das Geld brauchen - und warum sollte denn der Mann zu Hause bleiben, wenn er auch gerne arbeiten möchte? Oder nein... im alten Schema bleibt ja dann die Frau zu Hause und hütet das Kind, verliert den Anschluß in der Arbeit, Fortbildungen und Aufstieg gehen an ihr vorbei und die Rentenansprüche gehen auch in den Keller.

Klugschnacker
28.02.2018, 23:06
Wer ein Haus gebaut hat, hat meistens erstmal gar kein Geld übrig.

Mir kommen gleich die Tränen. Ja, da muss sofort der Steuerzahler aushelfen! Macht die Kassiererin oder der Bäckergeselle, die zur Miete wohnen, bestimmt gerne.

Wer sich ein eigenes Haus leisten will (niemand wird dazu gezwungen), muss es sich leisten können. Es ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Sache der Steuerzahler, Menschen zu subventionieren, denen es derart gut geht. Andere brauchen unsere Unterstützung weit dringender.

(Auf Deine 11 Fragen gehe ich aus Zeitgründen nicht ein, weil mir das etwas zu viel ist.)
:Blumen:

Anja
01.03.2018, 00:20
Mir kommen gleich die Tränen. Ja, da muss sofort der Steuerzahler aushelfen! Macht die Kassiererin oder der Bäckergeselle, die zur Miete wohnen, bestimmt gerne.

Wer sich ein eigenes Haus leisten will (niemand wird dazu gezwungen), muss es sich leisten können. Es ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Sache der Steuerzahler, Menschen zu subventionieren, denen es derart gut geht. Andere brauchen unsere Unterstützung weit dringender.

(Auf Deine 11 Fragen gehe ich aus Zeitgründen nicht ein, weil mir das etwas zu viel ist.)
:Blumen:

Schade, hätte ich spannend gefunden.

Daß viele Menschen bauen (mit hoher Finanzierung - was ich zwar nicht verstehe, ist aber so) um sich damit ihre Leben im Alter zu finanzieren ist aber schon auch klar. Bei anderen zahlt die Grundsicherung dann die Miete - beim Eigenheimbesitzer zahlt sie dann nichts (sofern abbezahlt). Warum muß die Allgemeinheit die Mieten von Leuten zahlen, die sich nichts eigenes gebaut oder gekauft haben?

Die Allgemeinheit zahlt auch jedes Theater, Oper, Museum usw.

keko#
01.03.2018, 07:34
Was ist Wertschöpfung? Was schöpft so ein BWLer? So ein Unternehmensberater, der Arbeitsplätze weg rationalisiert? Mathematiker, Physiker, Chemiker und dergleichen, die irgendwas berechnen und forschen, was eh keiner braucht? Meist finanziert von staatlichen Forschungsgeldern? Daß der Psychologe und Pädagoge keine meßbare Wertschöpfung leistet ist ja eh klar.

Man könnte es auf das Einkommen runterbrechen, das ein Absolvent durchschnittlich verdient und das mit den Kosten seiner Fakultät vergleichen. Somit hätte man eine Black/White Liste. Den "schlechten" Fakultäten dreht man den Geldhahn zu. Dieses System wäre sehr grob, ich könnte ihm aber zumindest gedanklich folgen. Doch warum diese Bilanzierung nur bei Hochschulstudenten? Warum nicht bei anderen staatlichen Leistungen für Jugendliche und Erwachsene zur Ausbildungsförderung? An die Schule für geistig Behinderte am Ende unsere Straße möchte ich gar nicht denken.

ThomasG
01.03.2018, 07:43
Leider geht es vielen Politikern doch in erster Linie darum Wahlen zu gewinnen.
Infolgedessen ist man häufig darum bemüht potenzielle Wähler für sich zu gewinnen.
Das kann erreicht werden, indem man sich den Problemen annimmt, die diese haben bzw. über die diese klagen.
Anzahlmäßig eher bedeutungslose Gruppen fallen so viel eher einfach herunter, insbesondere dann, wenn man weiß oder annimmt darunter werden eh viele gar nicht wählen gehen.
Letztendlich geht es doch sehr oft um Geld.
Wer es in den (Wirtschafts-)Kreislauf bringen oder es ihm oder Teilen davon entziehen kann, der verfügt über ein ungeheueres Machtmittel.
Während "er" sich zurücklehnen kann und es gezielt einsetzt, bühlen alle anderen ;-) um seine Gunst und streiten sich darüber, ob es nicht sehr unsozial ist, dass die eine oder andere Gruppe viel mehr bekommt als andere Gruppen.
Kann man nix machen ;-)!

keko#
01.03.2018, 07:43
Wer sich ein eigenes Haus leisten will (niemand wird dazu gezwungen), muss es sich leisten können. Es ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Sache der Steuerzahler, Menschen zu subventionieren, denen es derart gut geht. Andere brauchen unsere Unterstützung weit dringender.

Eigenheim ist die beste Altersvorsorge und somit eine Investition in die Zukunft. Daran sollte also ein Staat ein reges Interesse haben. Zudem verdient jede Kommune gut mit.

Trimichi
01.03.2018, 07:46
Kann man nix machen ;-)!

Doch. Es gibt ja eine Alternative ;)

Klugschnacker
01.03.2018, 08:06
Eigenheim ist die beste Altersvorsorge und somit eine Investition in die Zukunft. Daran sollte also ein Staat ein reges Interesse haben.

Der Staat, das sind die Steuerzahler. Die allermeisten davon wohnen zur Miete. Welches Interesse haben diese Steuerzahler, die Altersvorsorge von Menschen aufzupeppen, die so solvent sind, dass sie sich ein eigenes Haus kaufen können?

Ich habe überhaupt nichts gegen Hausbesitzer. Ich fürchte lediglich, dass bereits heute eine breite Mittelschicht über ihre Verhältnisse lebt, indem sie sich per Gießkannenprinzip aus der Gemeinschaftskasse bedient, sodass für die wirklich Bedürftigen zu wenig übrig bleibt.

qbz
01.03.2018, 08:12
Mir kommen gleich die Tränen. Ja, da muss sofort der Steuerzahler aushelfen! Macht die Kassiererin oder der Bäckergeselle, die zur Miete wohnen, bestimmt gerne.

Wer sich ein eigenes Haus leisten will (niemand wird dazu gezwungen), muss es sich leisten können. Es ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Sache der Steuerzahler, Menschen zu subventionieren, denen es derart gut geht. Andere brauchen unsere Unterstützung weit dringender.

(Auf Deine 11 Fragen gehe ich aus Zeitgründen nicht ein, weil mir das etwas zu viel ist.)
:Blumen:

Fairerweise sollte man noch anführen, dass das geplante Baukindergeld (maximal 12 000 pro Kind) nicht über einem Einkommen von 75 000 plus X pro Kind bezahlt wird. Im Jahr sollte das den Staat ca. 440 Millionen kosten, was bei 3, 7 Milliarden Überschuss 2017 durchaus möglich erscheint.

Beim Baukindergeld (früher Eigenheimzulage) scheiden sich im Unterschied zum geplanten Ausbau der Ganztagesbetreuung die Meinungen der politischen Akteure allerdings viel stärker, weil sowohl die Mieterverbände wie die Eigentümerverbände und Ökonomen bezweifeln, dass die geplanten Effekte eintreten und erwarten, dass einfach die Baukosten entsprechend steigen (aufgrund der Erfahrungen mit der Eigenheimzulage). Und die Linke spricht von reiner Symbolpolitik, weil die Massnahme nicht zu ausreichend mehr Wohnraum für Bedürftige führt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/baukindergeld-koennte-bauen-laut-mieterbund-und-haus-und-grund-verteuern-a-1194431.html

Auch ökologisch wird wegen der Zersiedlung der Landschaft durch Eigenheime eigentlich ein falscher staatlicher Anreiz gesetzt.

Ich persönlich würde diese Subvention auch lieber beim Wohnungsbau für Bedürftige oder als Unterstützung für den Strukturwandel beim schnellen Abschalten der Kohlekraftwerke und der Aufgabe des Kohleabbaus verwenden. Aber bei der CO2-Reduzierung erweist sich der Koalitionsvertrag sowieso als kompletter Blindgänger.
Die Anstalt vom 27.2.2018 zum Klimawandel (https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-27-februar-2018-100.html)

Weißer Hirsch
01.03.2018, 08:17
Der Staat, das sind die Steuerzahler. Die allermeisten davon wohnen zur Miete. Welches Interesse haben diese Steuerzahler, die Altersvorsorge von Menschen aufzupeppen, die so solvent sind, dass sie sich ein eigenes Haus kaufen können?

Ich habe überhaupt nichts gegen Hausbesitzer. Ich fürchte lediglich, dass bereits heute eine breite Mittelschicht über ihre Verhältnisse lebt, indem sie sich per Gießkannenprinzip aus der Gemeinschaftskasse bedient, sodass für die wirklich Bedürftigen zu wenig übrig bleibt.

Also diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Grundsätzlich bin ich für so wenig wie möglich Umverteilung, dass dies in der Praxis aber auch zu Verwerfungen führt hat die Vergangenheit ja schon gezeigt.

Wenn nun als jemand seine Altersvorsorge regelt indem er ein Haus baut und über viele Jahre abzahlt, in dieser Zeit auf Urlaube und anderen Luxus verzichtet oder diesen einschränkt, dann sehe ich hier kein Problem ihn zu unterstützen. Zumal diese Stütze an die Kinder gekoppelt ist. Der Staat (also die Allgemeinheit) stütze heute das Ansparen (in form von Beton) um morgen nicht die zu geringe Rente stützen zu müssen - Stichwort Altersarmut. Eine Riesterrente wird ja auch und genau aus diesem Grund subventioniert.

Außerdem sprichst du die breite Mittelschicht an. Diese ist deshalb so breit, weil der Begriff halt ziemlich ungleiche Lebensverhältnisse am oberen und unteren Rand zusammenfasst. Es heißt also nicht automatisch, dass jemand der zur Mittelschicht gehört nicht auch eine Unterstützung in welcher Form auch immer nötig hätte. Gerade diese Leute finden es im übrigen ungerecht, dass sie ein System unterstützen welches für sie relativ wenig tut.

keko#
01.03.2018, 08:23
... Ich fürchte lediglich, dass bereits heute eine breite Mittelschicht über ihre Verhältnisse lebt, indem sie sich per Gießkannenprinzip aus der Gemeinschaftskasse bedient, sodass für die wirklich Bedürftigen zu wenig übrig bleibt.

Da gebe ich dir im Prinzip Recht.
Beispiel Elterngeld: Je höher das Einkommen, desto spendabler der Staat. Mutter oder Vater bekommen nach der Geburt eines Kindes bis zu 14 Monate lang zwei Drittel ihres bisherigen Gehalts – mindestens 300, höchstens 1.800 Euro. Aber: das Elterngeld wurde ganz bewusst an den Lohn gekoppelt, um Akademikern ein Familienleben schmackhaft zu machen.

Klugschnacker
01.03.2018, 08:25
Der Staat (also die Allgemeinheit) stütze heute das Ansparen (in form von Beton) um morgen nicht die zu geringe Rente stützen zu müssen - Stichwort Altersarmut.

Wer so viel Geld hat, dass er ein eigenes Haus bauen kann, gehört nicht zur Gruppe derer, die von Altersarmut bedroht sind. Die Menschen, die heute vor Suppenküchen Schlange stehen, wären niemals in der Lage, sich ein Haus zu kaufen, Subventionen hin oder her.

Wollten wir tatsächlich gegen Altersarmut vorgehen, gäbe es weit wirksamere Hebel.

Nobodyknows
01.03.2018, 08:33
Der Staat, das sind die Steuerzahler. Die allermeisten davon wohnen zur Miete.

Das ist sehr verkürzt formuliert.
Die Steuerzahler, das sind auch die Unternehmen. Die je nach Unternehmenszweck, Größe und Firmensitz entweder unter der Steuerlast ächzen wie Du...oder sich kaputt lachen über die Doofen die wie bekloppt zahlen während sie selbst....

In dem Zusammenhang die Frage warum z. B. ein Unternehmen anteilig Sozialabgaben für einen Arbeitnehmer zahlen muss, aber den Roboter oder Computer der den Arbeitnehmer ersetzt als abzugsfähige Betriebsausgaben geltend machen kann.

Weitere Frage zu obigen Zitat: Wer zahlt wie viel Steuern? Durch den Grundfreibetrag zahlen Geringverdiener (die ja überwiegend zu Miete wohnen werden) weniger Steuern als die Mittelschicht.

Gruß
N. :Huhu:

NBer
01.03.2018, 10:38
......Wenn nun als jemand seine Altersvorsorge regelt indem er ein Haus baut und über viele Jahre abzahlt, in dieser Zeit auf Urlaube und anderen Luxus verzichtet oder diesen einschränkt, dann sehe ich hier kein Problem ihn zu unterstützen.......

momente mal....in einem eigenen haus wohnen IST luxus. er tauscht nur luxus urlaub gegen neuen luxus eigenes haus. er verzichtet auf nichts. er gewichtet nur um.

Trimichi
01.03.2018, 11:00
momente mal....in einem eigenen haus wohnen IST luxus. er tauscht nur luxus urlaub gegen neuen luxus eigenes haus. er verzichtet auf nichts. er gewichtet nur um.

Doch. Er verzichtet auf die Urlaube. :Huhu:

Luxus kommt aus dem Lateinischen und heißt Verschwendungssucht. Wenn es danach ginge, müssten wir alle unsere Energiebilanz (und davon hängen ja alle materiellen Dinge ab) auf 1/12 reduzieren. Diesen Quotienten haben Wissenschaftler für D errechnet, wenn der Planet noch die Kurve kriegen soll.

So what?

Klugschnacker
01.03.2018, 11:34
momente mal....in einem eigenen haus wohnen IST luxus. er tauscht nur luxus urlaub gegen neuen luxus eigenes haus. er verzichtet auf nichts. er gewichtet nur um.

Falls es sich um einen Angestellten handelt, hat er auch Urlaub. Daran ändert sich nichts, ob man nun ein eigenes Haus finanziert oder zur Miete wohnt.

"Verzicht auf Urlaub" bedeutet heutzutage, Verzicht auf eine Urlaubsreise mit Flugzeug und Hotel, inklusive Halbpension und jeden Tag essen gehen. Einem Urlaub im eigenen Garten oder kostengünstig im Schwarzwald steht normalerweise nichts im Wege.

Um das nochmals zu betonen: Ich gönne jeden von Herzen die Erfüllung seiner Wohnträume. Ich bin jedoch skeptisch bei der Subventionierung von Menschen, die das aus meiner Sicht (zum Glück) nicht wirklich brauchen. Anderswo wird das Geld möglicherweise dringender benötigt.
:Blumen:

keko#
01.03.2018, 12:24
Um das nochmals zu betonen: Ich gönne jeden von Herzen die Erfüllung seiner Wohnträume. Ich bin jedoch skeptisch bei der Subventionierung von Menschen, die das aus meiner Sicht (zum Glück) nicht wirklich brauchen. Anderswo wird das Geld möglicherweise dringender benötigt.
:Blumen:

Aber Wohneigentum ist doch eigentlich kein Luxus, sondern sollte normal sein. Im Vergleich zum europäischen Ausland hinken wir da ziemlich hinterher.

NBer
01.03.2018, 12:37
Aber Wohneigentum ist doch eigentlich kein Luxus, sondern sollte normal sein.......

dann könnte man sich ja auch ne wohnung in nem mehrfamilienhaus kaufen. insofern ist es vielleicht ungenau....platz, raum, fläche (über den ich selbst bestimmen kann) ist der eigentliche luxus.

Stefan
01.03.2018, 12:44
momente mal....in einem eigenen haus wohnen IST luxus. er tauscht nur luxus urlaub gegen neuen luxus eigenes haus. er verzichtet auf nichts. er gewichtet nur um.

Der Urlaub ist aber reiner Konsum, das Haus ist eine Investition.
Meine Eltern haben ihr Haus vor 44 Jahren fertiggestellt. Ich bin kurz danach auf die Welt gekommen. Ich sehe den Luxus nicht. Mit drei Kindern hätten sie auch eine entsprechend grosse Wohnung mieten müssen. Sie hätten deutlich dümmere Sachen mit dem Geld anstellen können.

Weißer Hirsch
01.03.2018, 12:45
Aber Wohneigentum ist doch eigentlich kein Luxus, sondern sollte normal sein. Im Vergleich zum europäischen Ausland hinken wir da ziemlich hinterher.

So ist das. Allgemein halte ich Wohneigentum nicht für Luxus, sondern einfach eine andere Art der Altersvorsorge (das Thema halt selbst in die Hand genommen).

Man könnte auch fragen, ob Mieten und dafür Weltreisen (statt es nur Urlaub zu nennen...) zu unternehmen nicht der eigentliche Luxus ist. Denn Eigentum verpflichtet auch. Man verlässt sich was die eigene Altersvorsorge angeht auch weniger auf die Gesellschaft/den Staat sondern regelt das selbst. Meist hat das viel mit Verzicht zu tun, nicht mit Luxus. Das Argument "wer sich ein Haus kaufen kann..." ist in Zeit von 100 % Finanzierungen doch kein wirkliches.

Stefan
01.03.2018, 12:50
Das Argument "wer sich ein Haus kaufen kann..." ist in Zeit von 100 % Finanzierungen doch kein wirkliches.

Die Frage ist auch nicht "ob", die Frage ist mehr "wo".

" Im Jahr 2014 waren etwa 62,6 Prozent der Bewohner des Saarlands Eigentümer einer Wohnung, die sie auch selbst bewohnten. " * **
Nach Klugschnackers Post müssten das Saarland ein Bundesland mit vielen reichen Einwohnern sein.


* Mir ist bewusst, dass es einen Unterschied zwischen Haus und Wohnung gibt.
**Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/)

MattF
01.03.2018, 13:45
Ich habe übrigens mein Studium (Naturwissenschaft) selber finanziert, indem ich zwei Tage pro Woche gearbeitet habe. Davor habe ich 18 Monate Zivildienst geleistet.


Du hast vielleicht den Lebensunterhalt den du selber brauchtest fürs Studium selber verdient, das Studium selber aber war frei und kostenlos.

drullse
01.03.2018, 14:13
Wollten wir tatsächlich gegen Altersarmut vorgehen, gäbe es weit wirksamere Hebel.

An welche denkst Du da?

tandem65
01.03.2018, 14:43
An welche denkst Du da?

Dem LBS bessere Preise zahlen. :Cheese:

keko#
01.03.2018, 15:13
Dem LBS bessere Preise zahlen. :Cheese:

„Es gibt Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute“ :Lachen2:

Körbel
01.03.2018, 15:33
„Es gibt Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute“ :Lachen2:

Und die, die an der Macht sind, helfen diesen Leuten wo sie nur können.:confused:

Klugschnacker
01.03.2018, 16:59
" Im Jahr 2014 waren etwa 62,6 Prozent der Bewohner des Saarlands Eigentümer einer Wohnung, die sie auch selbst bewohnten. " – Nach Klugschnackers Post müssten das Saarland ein Bundesland mit vielen reichen Einwohnern sein.

Nein, das ist nicht das, was ich sage. Ich weiß nicht, ob die Einwohner des Saarlands besonders wohlhabend wären oder nicht. Mich interessiert das nicht. Wer sich ein Haus leisten kann, soll sich eines kaufen. Von mir aus auch zwei.

Ich beschäftige mich lediglich mit jenen, die sich kein Haus leisten können. Ich werde es Euch jedoch ersparen, mein Argument erneut vorzutragen. Es dürften alle bereits verstanden haben. Es ist ja auch nicht neu.
:Blumen:

qbz
01.03.2018, 17:47
Aufgrund des Mangels an Personal, Erzieherinnen und kurzfristig Umgeschulten, sowie an Immobilien können übrigens in Berlin nicht alle Eltern einen KITA-Platz erhalten. Ein Gericht lehnte eben die Klage von Eltern auf Zuweisung eines KITA-Platzes ab, trotz gesetzlichem Rechtsanspruch. Ich finde, das lässt die verantwortlichen Planer in keinem guten Licht dastehen. Ausserdem muss die Stadt dann die Kosten für die private Betreuung übernehmen, was das Gericht beschloss, also letztlich mehr als für einen KITA-Platz bezahlen.
entscheidung-zu-kinderbetreuung-kein-kitaplatz-berliner-eltern-scheitern-vor-gericht (https://www.tagesspiegel.de/berlin/entscheidung-zu-kinderbetreuung-kein-kitaplatz-berliner-eltern-scheitern-vor-gericht/21015216.html)

ThomasG
01.03.2018, 18:48
Und die, die an der Macht sind, helfen diesen Leuten wo sie nur können.:confused:
https://www.youtube.com/watch?v=-824ydGvlcc

JENS-KLEVE
01.03.2018, 19:17
Die Frage ist doch welches Interesse hat der Staat?

- privater Bau von Wohnraum, ja
- Kinder bekommen, Fortbestand sichern, ja
- Bildung , Ausbildung, Fortbildung, Studium, Umschulung, ja

Also sollte der Staat, solche Dinge auch subventionieren. Über die Details, wer, wieviel, wofür genau usw. kann man natürlich immer diskutieren, aber grundsätzlich sind das volkswirtschaftlich gesehen gute Ansätze.

Trimichi
01.03.2018, 20:07
Und die, die an der Macht sind, helfen diesen Leuten wo sie nur können.:confused:

Das ist genau der Punkt.

Warum geben diese Leute (...) den Flüchtlingen Mittel, hingegen Armen und Alten Eingeborenen nicht?

Kann jemand diese Frage beantworten ohne das die "Nazikeule" geschwungen wird? Sogar im Bundestag lässt man die AfDler ausreden. Hier im Forum genügt schon der Verdacht. Wir haben es hier auf der Plattform mit einem Standgericht zu tun.


Übrigens @Nobodyknows: Ohne Hitler gäbe es heute kein Israel. Denk mal ganz in Ruhe darüber nach. Wenn du dann ein paar Schlussfolgerungen ziehen kannst können wir auf Niveau diskutieren. Dann lohnt es sich sogar ernsthaft den PFC (Cortex Cerebri) einzuschalten. Hiermit gebe ich dir einen Hinweis (Konferenz von Yalta).

Euer Forennazi ;)

ThomasG
01.03.2018, 21:44
"Merkel-Enttäuschte und Nichtwähler machen die AfD stark"
[...]
"Wo kamen die Wähler her? Nach aktuellen Berechnungen der Demoskopen gaben 1,47 Millionen bisherige Nichtwähler ihre Stimme für die AfD. Das erklärt auch den Anstieg der Wahlbeteiligung auf 76,2 Prozent bei dieser Wahl (2013 lag der Wert bei 72,4 Prozent). Dazu kam eine Million bisherige CDU/CSU-Wähler, die nun ihre Zweitstimme den Rechtspopulisten gaben. Die Sozialdemokraten verloren 500.000 Wähler an die AfD, Die Linke rund 400.000."

Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-09/wahlverhalten-bundestagswahl-wahlbeteiligung-waehlerwanderung

Aerml
01.03.2018, 21:48
Trimichi, deine Aussagen kommentieren sich an sich von selber.

Warum geben diese Leute (...) den Flüchtlingen Mittel, hingegen Armen und Alten Eingeborenen nicht?

Kann jemand diese Frage beantworten ohne das (Korrektur ;): dass) ;) die "Nazikeule" geschwungen wird?

Dass die Nazikeule geschwungen wird, provozierst du, Trimichi, und zwar durch:

Klassisches Ausspielen von gesellschaftlichen Gruppen. Erwartet wird ned die Beantwortung der Frage, es wird vielmehr verfolgt: verschiedene Gruppen gegeneinander aufbringen. Ob sowas zielführend is, das darf jeder für sich selbst beantworten.

Ich möcht´ trotzdem antworten, und zwar mit einer Gegenfrage:

Kennst du Sozialleistungsempfänger, also sozial schwache Gesellschaftsmitglieder, die seit dem September 2015, dem Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise, auf Sach- oder Geldleistungen verzichten müssen? Aufgrund des Zuzuges der Flüchtlinge?
Warum stellst du diesen, Verzeihung, kruden Zusammenhang her?
Was soll das bringen? Außer Spaltung von Gesellschaftsgruppen? Was?

Antworten darfst dir gerne selber geben.

Übrigens @Nobodyknows: Ohne Hitler gäbe es heute kein Israel.

Ohne den millionenfachen Massenmord an Juden im Zweiten Weltkrieg hätte es die angesprochene Konferenz von Jalta 1945 nicht gegeben, richtig? Gut.
Trotzdem sollten die Einwohner Israels Hitler dankbar sein, denn „ohne Hitler gäbe es heute kein Israel“, oder was is deine Message?

Jo, und bissl Wissen über die Staatsgründung (https://www.planet-wissen.de/kultur/israel/geschichte_des_staates_israel/index.html)Israels kann ned schaden.

Dann lohnt es sich sogar ernsthaft den PFC (Cortex Cerebri) einzuschalten.
Euer Forennazi ;)

Das mit dem Hirn-einschalten verkneif ich mir etz.

Nobodyknows
02.03.2018, 07:31
Übrigens @Nobodyknows:

Euer Forennazi ;)

Lieber Micho, geb fein Acht!
Es erfolgen meine getragenen letzten Worte an Dich in diesem Forum:

Sollten wir uns einmal im wahren Leben begegnen, darfst Du dich gerne mit meinem Digitus medius unterhalten.

Gruß
N.

aequitas
02.03.2018, 07:35
[...]

Warum geben diese Leute (...) den Flüchtlingen Mittel, hingegen Armen und Alten Eingeborenen nicht?

[...]

Übrigens @Nobodyknows: Ohne Hitler gäbe es heute kein Israel. Denk mal ganz in Ruhe darüber nach. Wenn du dann ein paar Schlussfolgerungen ziehen kannst können wir auf Niveau diskutieren. Dann lohnt es sich sogar ernsthaft den PFC (Cortex Cerebri) einzuschalten. Hiermit gebe ich dir einen Hinweis (Konferenz von Yalta).

Euer Forennazi ;)

Reicht das endlich um diesen User hier im Forum zu sperren?

ThomasG
02.03.2018, 07:58
In ein paar Stunden ist es endlich soweit und das Ergebnis des SPD-Mitgliedervotums steht fest.
Bis 24 Uhr können noch gültige Stimmen abgegeben werden.
Das Ergebnis soll am 4. März (also kommenden Montag) bekanntgegeben werden.
Da weiß man ja gar nicht so genau, was für ein Ergebnis man sich mehr wünschen soll ;-)!

"Ergebnis steht am 4. März fest

Die SPD-Mitglieder können noch bis zum 2. März darüber entscheiden, ob ihre Partei den mit CDU und CSU ausgehandelten Koalitionsvertrag unterschreiben soll und damit in eine neue Große Koalition eintritt. Insgesamt sind 463.723 SPD-Mitglieder stimmberechtigt. Das Ergebnis soll am 4. März bekannt gegeben werden."
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/spd-mitgliedervotum-ist-bindend-100.html

Nachtrag: Heute Xpress vermeldete vor wenigen Sekunden wir dürfen uns schon auf eine Ergebnisverkündung bereits am Sonntag freuen.
Ich wollte schon schreiben, dass man es mit dem Spannnungsbogen auch übertreiben kann ;-).

Noch ein Nachtrag: Das MoMa legt nach und meint das Ergebnis würde vom Willy-Brandt-Haus (Berlin) aus am Sonntag verkündet.
Wenn das der Willy noch wüsste ;-)!

T.U.F.K.A.S.
02.03.2018, 08:11
In ein paar Stunden ist es endlich soweit und das Ergebnis des SPD-Mitgliedervotums steht fest.
Bis 24 Uhr können noch gültige Stimmen abgegeben werden.
Das Ergebnis soll am 4. März (also kommenden Montag) bekanntgegeben werden.
Da weiß man ja gar nicht so genau, was für ein Ergebnis man sich mehr wünschen soll ;-)!

"Ergebnis steht am 4. März fest

Die SPD-Mitglieder können noch bis zum 2. März darüber entscheiden, ob ihre Partei den mit CDU und CSU ausgehandelten Koalitionsvertrag unterschreiben soll und damit in eine neue Große Koalition eintritt. Insgesamt sind 463.723 SPD-Mitglieder stimmberechtigt. Das Ergebnis soll am 4. März bekannt gegeben werden."
Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/spd-mitgliedervotum-ist-bindend-100.html

Nachtrag: Heute Xpress vermeldete vor wenigen Sekunden wir dürfen uns schon auf eine Ergebnisverkündung bereits am Sonntag freuen.
Ich wollte schon schreiben, dass man es mit dem Spannnungsbogen auch übertreiben kann ;-).

Noch ein Nachtrag: Das MoMa legt nach und meint das Ergebnis würde vom Willy-Brandt-Haus (Berlin) aus am Sonntag verkündet.
Wenn das der Willy noch wüsste ;-)!

Also bei mir ist in allen Kalendern der 4. März ein Sonntag... :Blumen:

ThomasG
02.03.2018, 08:14
Also bei mir ist in allen Kalendern der 4. März ein Sonntag... :Blumen:
Ich Dummerle :o!
Bin halt auch einfach so furchtbar aufgeregt :o!

Trimichi
02.03.2018, 08:19
Trimichi, deine Aussagen kommentieren sich an sich von selber.



Dass die Nazikeule geschwungen wird, provozierst du, Trimichi, und zwar durch:

Klassisches Ausspielen von gesellschaftlichen Gruppen. Erwartet wird ned die Beantwortung der Frage, es wird vielmehr verfolgt: verschiedene Gruppen gegeneinander aufbringen. Ob sowas zielführend is, das darf jeder für sich selbst beantworten.

Ich möcht´ trotzdem antworten, und zwar mit einer Gegenfrage:

Kennst du Sozialleistungsempfänger, also sozial schwache Gesellschaftsmitglieder, die seit dem September 2015, dem Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise, auf Sach- oder Geldleistungen verzichten müssen? Aufgrund des Zuzuges der Flüchtlinge?
Warum stellst du diesen, Verzeihung, kruden Zusammenhang her?
Was soll das bringen? Außer Spaltung von Gesellschaftsgruppen? Was?

Antworten darfst dir gerne selber geben.



Ohne den millionenfachen Massenmord an Juden im Zweiten Weltkrieg hätte es die angesprochene Konferenz von Jalta 1945 nicht gegeben, richtig? Gut.
Trotzdem sollten die Einwohner Israels Hitler dankbar sein, denn „ohne Hitler gäbe es heute kein Israel“, oder was is deine Message?

Jo, und bissl Wissen über die Staatsgründung (https://www.planet-wissen.de/kultur/israel/geschichte_des_staates_israel/index.html)Israels kann ned schaden.



Das mit dem Hirn-einschalten verkneif ich mir etz.

Irrtum, ich spiele keine Gruppen gegeneinander aus, da von verschiedenen Diskussionsteilnehmern festgestellt wurde, dass genügend Mittel vorhanden sind ("Geld gibt es wie Dreck").

Das führt zu der Frage, warum in Deutschland deutsche Staatsbürger und Menschen Armut leiden müssen, ausgegrenzt werden und eine würdeloses Dasein führen müssen. Sogar Türken regen sich auf (Deutsche mit Migrationshintergrund). Dieses ist schlimm, und aus der Perspektive der Betroffenen noch schlimmer, da ja anderen geholfen wird. Warum gibt es zum Beispiel keine Integrationskurse für arme, alte und sozial isolierte Menschen? Nur mal so zum Beispiel.

Wer spaltet die Gesellschaft? Warum spaltet Merkel die Gesellschaft?


Wann werden Leute wie N. endlich aufwachen und diese (verarmten) Menschen ernst nehmen? Warum dieses stereotype Denken? Warum diese Nazikeule? Warum kann man nicht einfach mal erkennen, dass es vielen Menschen in D dreckig geht? Vorredner hatten erwähnt, dass die Ignoranz die Lage nicht verbessert ganz im Gegenteil Wasser auf die Mühlen der AfD ist. Es gibt in D Millionen Arme Menschen. Jedes 5. Kind ist arm. Muss das sein?

Wie dem auch so sei, ... ... de facto ist die GroKo abgewählt worden. Schulz hat nach seiner 180° Wende dafür gesorgt, dass die GroKo eine Neuauflage erfahren kann. Allerdings hat sich nach CDU und SPD die AfD als Drittstärkste Kraft etabliert. Käme es zu Neuwahlen befürchte ich, dass es nicht bei 12,6% bleiben wird. Oder die etablierten Parteien geben besagtem Klientel EINE PERSPEKTIVE..

Nobodyknows
02.03.2018, 08:33
....Da weiß man ja gar nicht so genau, was für ein Ergebnis man sich mehr wünschen soll ;-)

Ich denke die Sozen werden sich für die Groko entscheiden.
Denn wer von denen will schon von Nahles eines in die Fresse bekommen? ;)

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG
02.03.2018, 08:39
Ich denke die Sozen werden sich für die Groko entscheiden.
Ja - das glaube ich auch.
Denn wer von denen will schon von Nahles eines in die Fresse bekommen? ;)
Wie sagt man so schön?
Jedem Tierchen sein Pläsierchen! ;-)

Peace!

FlyLive
02.03.2018, 08:45
AfD stärkste Partei bei Umfrage in Brandenburg (https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/03/umfrage-cottbus-afd-sonntagsfrage-wahlen.html)

Es ist doch so, das die Altparteien dafür Sorge tragen, das die AfD nichts tun muss, um in der Beliebtheit zu klettern. Im Gegenteil - man kann es sich sogar erlauben über die Strenge zu schlagen. 2019 sind in BB Landtagswahlen.
Das ignorante, scheinheilige Verhalten der Regierung in Sachen Dieselskandal - Automobillobby gg Luftreinhaltung, zeigt doch konkret, worum es geht. Von Nachhaltigkeit keine Spur.

Stefan
02.03.2018, 08:46
Das führt zu der Frage, warum in Deutschland deutsche Staatsbürger und Menschen Armut leiden müssen, ausgegrenzt werden und eine würdeloses Dasein führen müssen. ......Dieses ist schlimm, und aus der Perspektive der Betroffenen noch schlimmer, da ja anderen geholfen wird.

Ich verstehe Dich nicht. Es wird doch den "deutschen Staatsbürgern" geholfen, die selbst zu wenig Geld erwirtschaften.
Was würdest Du ihnen denn mehr geben?


.......Warum gibt es zum Beispiel keine Integrationskurse für arme, alte und sozial isolierte Menschen? Nur mal so zum Beispiel.

Es gibt nicht nur die Bringschuld der Gesellschaft, es gibt auch die Holschuld der Einzelperson.

ThomasG
02.03.2018, 09:06
Wir haben Glück.
Laut der mir zur Verfügung stehenden Quelle sind 463.723 SPD-Mitglieder stimmberechtigt.
Puh - schon mal gut, dass es sich um eine ungerade Zahl handelt.
Aber was machen wir, wenn sich ein vergleichbares Bild abzeichnet, wie nachfolgend angedeutet?

463 723 : 2 = 231 861,5

231 861 : 463 723 = 49,9998921... %

Wer rundet da wie und vor allem warum ;-)?

schnodo
02.03.2018, 09:11
Reicht das endlich um diesen User hier im Forum zu sperren?

Finde ich eher nicht, schon gar nicht auf Zuruf. Was wäre die Begründung und wem wäre damit geholfen?

NBer
02.03.2018, 09:20
Ich verstehe Dich nicht. Es wird doch den "deutschen Staatsbürgern" geholfen, die selbst zu wenig Geld erwirtschaften.
Was würdest Du ihnen denn mehr geben?.....

ich habe es ja auch schon oft gesagt...kein bedürftiger deutscher hat wegen der flüchtlinge 1 euro weniger bekommen. klar kann man ihnen mehr geben, mehr machen..... aber das war doch vor der flüchtlingskrise auch schon so! die flüchtlinge haben null einfluss darauf was in deutschland mit bedürftigen passiert. vor der flüchtlingskrise hätte man, um die bedürftigen zu stärken, die LINKE wählen müssen, aber scheinbar war das für viele unvorstellbarer, als jetzt rechte zu wählen.
deutschland hat im vergangenen jahr 35mrd euro gewinn erzielt, es wäre ein leichtes mal gelder an bedürftige oder an maßnahmen zur bekämpfung von bedürftigkeit usw auszuschütten. und da muss man der regierung wirklich vorwürfe machen. aber nochmal......das hat null komma nix mit flüchtlingen zu tun.

Körbel
02.03.2018, 09:27
Ich verstehe Dich nicht. Es wird doch den "deutschen Staatsbürgern" geholfen, die selbst zu wenig Geld erwirtschaften.
Was würdest Du ihnen denn mehr geben?


Man muss ihnen nicht mehr geben!!!
Man sollte ihnen einfach nicht soviel wegnehmen.:Huhu:

Denn dann wäre das der gleiche Effekt, nur ohne diesen gewaltigen Bürokratieaufwand, der jede staatliche Zuwendung für jeden einzelnen Bedürftigen errechnen muss.

Obendrein behält man seine Würde, wenn man nicht um jeden Mist betteln muss.
Denn das stelle ich mir schon ziemlich depremierend vor.

schoppenhauer
02.03.2018, 09:48
Kennst du Sozialleistungsempfänger, also sozial schwache Gesellschaftsmitglieder, die seit dem September 2015, dem Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise, auf Sach- oder Geldleistungen verzichten müssen? Aufgrund des Zuzuges der Flüchtlinge?


In der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es einen differenzierten, guten Artikel zur Essener Tafel. Ein Aspekt ist dabei, dass aufgrund der sehr hohen Anzahl junger, männlicher Flüchtlinge in der allmorgendlichen Schlange sich insbesondere junge Mütter oder alte Frauen nicht mehr hintrauen oder nicht mehr hinwollen. Ein 'Nehmer-Gen' der Flüchtlinge hätte das Anstehverhalten wohl signifikant beeinflusst.

Trimichi
02.03.2018, 09:50
Ich verstehe Dich nicht. Es wird doch den "deutschen Staatsbürgern" geholfen, die selbst zu wenig Geld erwirtschaften.
Was würdest Du ihnen denn mehr geben?




Es gibt nicht nur die Bringschuld der Gesellschaft, es gibt auch die Holschuld der Einzelperson.

Naja, mir geht es erst einmal darum, dass, wenn man eine Lanze für arme Menschen, ganz gleich welcher Staatsbürgerschaft - also auch deutsche Bürger - brechen will, nicht als Nazi verunglimpft wird.

Ich würde diesen, armen, deutschen Menschen eine Lobby geben, so wie den Flüchtlingen auch.
Damit wären 80% der Probleme gelöst.

Du willst jetzt nicht behaupten, dass man, abzüglich Wohngeld, mit 350,- EUR im Monat für alles (Lebensmittel, Kleidung usw.) ein würdevolles Leben führen kann? So ein Hartzer hat nicht mal die Kohle, um ein Zugticket zu kaufen, um ins Grüne zu fahren. Ist es würdevoll in Klamotten vom roten Kreuz zur Tafel zu gehen?

Art 1. (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Du hast doch selbst mehrfach gefordert, dass man sich an die Gesetze halten soll. Und für den Staat gilt das nicht?

So hatte ich die LINKE gewählt, da ich ein bedinungnsloses Grundeinkommen von 1050,- für eine gute Idee halte. Geld ist ja da....

Nobodyknows
02.03.2018, 11:12
In der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es einen differenzierten, guten Artikel zur Essener Tafel. Ein Aspekt ist dabei, dass aufgrund der sehr hohen Anzahl junger, männlicher Flüchtlinge in der allmorgendlichen Schlange sich insbesondere junge Mütter oder alte Frauen nicht mehr hintrauen oder nicht mehr hinwollen. Ein 'Nehmer-Gen' der Flüchtlinge hätte das Anstehverhalten wohl signifikant beeinflusst.

Und ich habe immer gedacht nur Deutsche drängeln disziplinlos (zum Beispiel beim Boarding oder verlassen eines Flugzeugs). :Cheese: Wenn Nehmer-Gen auf Drängel-Gen trifft...

Ja, der Artikel ist gut...und darin steht u. a. auch "Sartors Entscheidung, nur Deutsche zu versorgen, war falsch, sie verstößt gegen die Satzung der Tafeln. Die zielt auf die Bedürftigkeit, nicht auf die Herkunft der Menschen. Doch gemessen an der Bedeutung eines lokalen Tafelbetreibers, ist der bundesweite Shitstorm absurd. Und er stürmt am wirklichen Skandal vorbei."
http://www.zeit.de/2018/10/tafel-lebensmittelverteilung-armut-fluechtling

Was ich mich im Hinblick auf die Essener Tafel frage...denn so läuft das hier auf jedem Kinderkleidung- und Spielzeugflohmarkt ab (Schwangere dürfen zuerst hinein), warum gibt es keine unterschiedlichen Öffnungszeiten für unterschiedliche Personengruppen.

Gruß
N. :Huhu:

schoppenhauer
02.03.2018, 11:19
Ja, der Artikel ist gut...

Das ist der Artikel von Seite 1, dort herrscht ja eher Kommentar-Stil. Im Inneren der Zeitung gibt es noch einen weiteren, differenzierteren Artikel, in dem auch Betroffene aus der beschriebenen Schlange zu Wort kommen und der Tafel-Chef selbst.

Und wieder gilt: Wir Privilegierten aus dem Forum für im Leben Gelangweilte haben leicht reden.

tandem65
02.03.2018, 11:32
Naja, mir geht es erst einmal darum, dass, wenn man eine Lanze für arme Menschen, ganz gleich welcher Staatsbürgerschaft - also auch deutsche Bürger - brechen will, nicht als Nazi verunglimpft wird.

Dann musst Du es halt mal lassen Dich selbst als Nazi zu bezeichnen.:dresche
Deine Einschätzung, daß Du eine Lanze für alle armen Menschen brechen willst ist halt ein wenig interessant. Du schreibst selbst, daß Flüchtlinge etwas und Menschen mit deutschem Pass nichts. Sollen arme Deutsche auch Integrations und Sprachkurse bekommen damit sie exakt das gleiche empfangen?
Das mehr das Flüchtlinge bekommen ist doch das worauf andere dankend verzichten.
Obendrein sind es die Vehikel, die wir benötigen für die geforderte Integration.

Nobodyknows
02.03.2018, 11:41
Was wäre die Begründung und wem wäre damit geholfen?

Das Du diese Frage stellst Schnodo...wundert mich das jetzt oder wundert es mich nicht?.

Der "Forennazi" (Trimichi über Trimichi) argumentiert ziemlich faktenfrei "Warum geben diese Leute (...) den Flüchtlingen Mittel, hingegen Armen und Alten Eingeborenen nicht?". Und auch im Flüchtlingsdrama im Mittelmeer-Pfad lieferte er manches Highlight.

Vielleicht wäre ja eine von Trimichi zur Selbstreflexion genutzte Sendepause für alle Beteiligten sinnvoll? Man kennt das ja von Facebook. Da wird einem ggf. auch einmal vier Wochen Auszeit verordnet.

Gruß
N. :Huhu:

Weißer Hirsch
02.03.2018, 11:46
...deutschland hat im vergangenen jahr 35mrd euro gewinn erzielt, es wäre ein leichtes mal gelder an bedürftige oder an maßnahmen zur bekämpfung von bedürftigkeit usw auszuschütten...

Also aktuell hat Deutschland noch 1.972 Mrd. Schulden. Wenn nach Jahren der Misswirtschaft mal etwas übrig bleibt ist das sicher kein Fehler. Klar weckt das Begehrlichkeiten, aber das Geld liegt nicht auf dem Sparbuch. Es werden Schulden getilgt. Bei steigenden Zinsen - und damit Refinanzierungskosten für den Staat - wird die Bilanz auch ganz schnell wieder anders aussehen.

Das etwas für die Bedürftigen etwas getan werden muss ist klar. Aber dann muss halt an anderen Ecken gespart werden, den Überschuss zu verteilen halte ich für falsch.

schnodo
02.03.2018, 11:52
Das Du diese Frage stellst Schnodo...wundert mich das jetzt oder wundert es mich nicht?.

Das ist zumindest mir komplett egal.

Vielleicht wäre ja eine von Trimichi zur Selbstreflexion genutzte Sendepause für alle Beteiligten sinnvoll? Man kennt das ja von Facebook. Da wird einem ggf. auch einmal vier Wochen Auszeit verordnet.

Ob sinnvoll oder nicht, mag ich nicht beurteilen. Offensichtlich war der "Forennazi" eine gezielte Spitze gegen diejenigen, die ihm eine rechte Gesinnung unterstellen. Manche Leute merken nicht einmal, wenn sie getrollt werden.

Kriterien für eine Sendepause wären für mich persönliche Beleidigungen oder sonstige strafbare Äußerungen. Falls solche vorliegen, wäre es nicht Deine Bürgerpflicht, diese zur Anzeige zu bringen? Ansonsten sollte man die Leute sagen lassen, was sie zu sagen haben und sich bei entsprechender Neigung damit auseinandersetzen.

Mundtot machen ist für mich die allerschlechteste Lösung. Völlig unabhängig davon, aus welcher Richtung die Stimme kommt.

keko#
02.03.2018, 12:05
Und ich habe immer gedacht nur Deutsche drängeln disziplinlos (zum Beispiel beim Boarding oder verlassen eines Flugzeugs). :Cheese: Wenn Nehmer-Gen auf Drängel-Gen trifft...

Ja, der Artikel ist gut...und darin steht u. a. auch "Sartors Entscheidung, nur Deutsche zu versorgen, war falsch, sie verstößt gegen die Satzung der Tafeln. Die zielt auf die Bedürftigkeit, nicht auf die Herkunft der Menschen. Doch gemessen an der Bedeutung eines lokalen Tafelbetreibers, ist der bundesweite Shitstorm absurd. Und er stürmt am wirklichen Skandal vorbei."
http://www.zeit.de/2018/10/tafel-lebensmittelverteilung-armut-fluechtling

Was ich mich im Hinblick auf die Essener Tafel frage...denn so läuft das hier auf jedem Kinderkleidung- und Spielzeugflohmarkt ab (Schwangere dürfen zuerst hinein), warum gibt es keine unterschiedlichen Öffnungszeiten für unterschiedliche Personengruppen.

Gruß
N. :Huhu:

Das eigentlich Bemerkenswerte ist doch das:

"2017 hat die Bundesrepublik zum vierten Mal in Folge einen Rekordüberschuss erwirtschaftet. Der deutsche Staat verfügt über so viel Geld wie lange nicht mehr. Und trotzdem haben Hunderttausende Menschen, die in Deutschland leben, so wenig, dass sie zur Tafel gehen."

keko#
02.03.2018, 12:09
Vielleicht wäre ja eine von Trimichi zur Selbstreflexion genutzte Sendepause für alle Beteiligten sinnvoll? Man kennt das ja von Facebook. Da wird einem ggf. auch einmal vier Wochen Auszeit verordnet.

Gruß
N. :Huhu:

Klar, und am Ende blubbern alle das Gleiche und klopfen sich gegenseitig für ihre tollen Argumente auf die Schulter. :Huhu:

MattF
02.03.2018, 12:47
Das eigentlich Bemerkenswerte ist doch das:

"2017 hat die Bundesrepublik zum vierten Mal in Folge einen Rekordüberschuss erwirtschaftet. Der deutsche Staat verfügt über so viel Geld wie lange nicht mehr. Und trotzdem haben Hunderttausende Menschen, die in Deutschland leben, so wenig, dass sie zur Tafel gehen."

Die Lösung wäre ja ganz einfach: ALG 2, Grundsicherung und vergleichbare Leistungen einfach um 100 € erhöhen.
Oder gleich ein Bedingungsloses Grundeinkommen.


Ich möchte nur auch daran erinnern, dass vor der letzten Flüchtlingswelle, die Sozialschmarotzer/Hartzer/Arbeitslosen die auf "unsere Kosten" sich ein schönes Leben machen, mal das Feinbild der Wutbürger waren. Jetzt werden sie von denen verteidigt. Schon merkwürdig.

keko#
02.03.2018, 12:59
Ich möchte nur auch daran erinnern, dass vor der letzten Flüchtlingswelle, die Sozialschmarotzer/Hartzer/Arbeitslosen die auf "unsere Kosten" sich ein schönes Leben machen, mal das Feinbild der Wutbürger waren. Jetzt werden sie von denen verteidigt. Schon merkwürdig.

Die Zahl der Rentner, die zur Tafel gehen, hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Ca. jeder 4. Tafelkunde ist Rentner. Das hat nichts mit Sozialschmarotzer/Hartzer/Arbeitslosen zu tun.
Ich finde es ebenso bedenklich, dass jedes 5. Kind in DE arm ist und 7 Mio. Erwachsene überschuldet. Tendenz überall steigend.

MattF
02.03.2018, 13:25
Die Zahl der Rentner, die zur Tafel gehen, hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Ca. jeder 4. Tafelkunde ist Rentner. Das hat nichts mit Sozialschmarotzer/Hartzer/Arbeitslosen zu tun.
Ich finde es ebenso bedenklich, dass jedes 5. Kind in DE arm ist und 7 Mio. Erwachsene überschuldet. Tendenz überall steigend.

Das finde ich auch.

Nur die Frage ist, wer wird das ändern?
Wer hat Interesse das zu ändern?
Wie kann man das ändern?

Und wer hat nur Interesse mit der Situation sein eigenes Süppchen zu kochen (und sich z.b. ein Bundestagsmandat zu sichern).

Trimichi
02.03.2018, 13:43
Dann musst Du es halt mal lassen Dich selbst als Nazi zu bezeichnen.:dresche
Deine Einschätzung, daß Du eine Lanze für alle armen Menschen brechen willst ist halt ein wenig interessant. Du schreibst selbst, daß Flüchtlinge etwas und Menschen mit deutschem Pass nichts. Sollen arme Deutsche auch Integrations und Sprachkurse bekommen damit sie exakt das gleiche empfangen?
Das mehr das Flüchtlinge bekommen ist doch das worauf andere dankend verzichten.
Obendrein sind es die Vehikel, die wir benötigen für die geforderte Integration.


naja, habe mich ja ganz bewusst selbst als Forennazi (mit ;) versehen) bezeichnet, um der ewigen N. ervensäge den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Die sozialpsychologische Forschung hat auf interkultureller Analyseebene, länderübergreifend, festgestellt, dass wir mit den Armen und Alten vor allem in Zukunft vor enorme Probleme gestellt werden. Beispielsweise hat sich die Anzahl der ü80 - Jährigen in Asien/Hong Kong seit 1980 um 503% erhöht. Die entsprechenden Leitartikel der Forschung verlinke ich gerne. Wäre es da nicht prima, würde D nicht nur in Sachen Umweltpolitik, sondern auch in Fragen "wie gehen wir würdevoll mit armen und / oder alten Menschen um", eine Vorreiterrolle einnehmen? Die Forschung zeigt ganz eindeutig, insb. die Forschung der Community Psychology, dass alte Menschen sich ganz erheblich wohler fühlen, wenn man sich um ihre Belange kümmert (z.B. Gesprächskreise, gelegentliche Treffen). Die Lage verschärft sich, wenn sich zu Alter Krankheit gesellt und noch schlimmer Behinderungen oder Armut. Dieses sind Probleme, die von der Gesellschaft noch nicht erkannt wurden, jedoch - wegen der demographischen Entwicklung - an Gewicht gewinnen. Nur einmal ein paar bekannte Werte zur Veranschaulichung: Z.B. mussten in D 1980 5-6 Erwerbstätige einen Rentner versorgen. 2050 ist der Quotient bei 1:1, heute glaub ich bei 2,5:1.

Vor diesem Hintergrund, JA, nicht nur Flüchtlinge, sondern auch alte Menschen und arme Menschen müssen in die Gesellschaft (re-)integriert werden. Mit Kursen, Angeboten zu sozialen Aktivitäten usw., soll die Gesellschaft langfristig Bestand haben.

keko#
02.03.2018, 14:20
Nur die Frage ist, wer wird das ändern?
Wer hat Interesse das zu ändern?
Wie kann man das ändern?


Es ist zumindest kein Naturgesetz, dass es so ist.
Jeden Tag sterben 15000 Kindern einen stillen Tod wegen Hunger, Durst oder fehlender Medikamente. Scheinbar ist das ein Naturgesetz. Denn wo sind die täglichen Berichte und Bilder von diesen Kindern in der Tagesschau? Stattdessen bekomme ich jeden Tag in der Tagesschau vorgezählt, wieviele Menschen aus Syrien im Mittelmeer ertrunken sind. Wer zählt die anderen? Wieso bringen wir sich nicht hierher? Öffnen Kindergärten und Schulen, bieten Sprachkurse an und bauen Häuser für sie.

LidlRacer
02.03.2018, 14:22
Reicht das endlich um diesen User hier im Forum zu sperren?

Er ist gerade erst ein paar Tage aus einer von Arne verordneten 30-tägigen Pause zurück:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1356144&postcount=10394
Aber gelegentlich macht er den Eindruck, dass er sich schon die nächste wünscht ...

Trimichi
02.03.2018, 15:02
Er ist gerade erst ein paar Tage aus einer von Arne verordneten 30-tägigen Pause zurück:
http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1356144&postcount=10394
Aber gelegentlich macht er den Eindruck, dass er sich schon die nächste wünscht ...

Völlig ungerechtfertigterweise, wie man nachlesen kann.

Was bedeutet aequitas, wenn man das Wort ins Deutsche übersetzt?

Macht doch wie einst beim Baumgartner einen "Trimichi-Bashing Tread" auf (Selbsthilfegruppe). Rocco (IM- Weltmeister) hatte damals federführend eine tolle Liste meiner Verfehlungen erstellt und mich anschließend geprofiled. Denn leider (... *hüstel*) sind diese Daten online nicht mehr verfügbar....

Auf geht´s in eine neue Runde Cybermobbing !!! ? :Huhu: ;)

tandem65
02.03.2018, 15:04
Auf geht´s in eine neue Runde Cybermobbing? !!! :Huhu:

Aufhören Michi, mir kommen die Tränen.

Körbel
02.03.2018, 15:09
Echt lustig hier, fast wie im Kindergarten, nur ohne Bauklötze.;)

aequitas
02.03.2018, 15:23
Klar, und am Ende blubbern alle das Gleiche und klopfen sich gegenseitig für ihre tollen Argumente auf die Schulter. :Huhu:

Es geht nicht darum, dass alle das gleiche "blubbern". Aber Trimichi hetzt regelmäßig gegen Geflüchtete (vor gar nicht allzu langer Zeit im "Mittelmeer"-Thread). Er ist nicht an einem wirklichen Meinungsaustausch interessiert, sondern streut regelmäßig Hetze und versucht sich aus der Sache zu ziehen, indem er ab und zu etwas inhaltliches postet.

Auch seine Aussage zu Israel und Hitler ist absolut grenzwertig. Mit solchen Aussagen will er implizit den Holocaust relativieren, ohne es jedoch direkt auszusprechen. Er ziemlich genau, wie er sich äußern muss, um möglichst einer Sperre zu entgehen. Sein Motiv ist jedoch offensichtlich: Hetze.

Nobodyknows
02.03.2018, 15:42
Das eigentlich Bemerkenswerte ist doch das:

"2017 hat die Bundesrepublik zum vierten Mal in Folge einen Rekordüberschuss erwirtschaftet. Der deutsche Staat verfügt über so viel Geld wie lange nicht mehr. Und trotzdem haben Hunderttausende Menschen, die in Deutschland leben, so wenig, dass sie zur Tafel gehen."

Eben. Gerade hast Du bei mir...saus braus wusch....eine offene Tür eingerannt. ;)

Gruß
N. :Huhu:

Nobodyknows
02.03.2018, 16:04
Klar, und am Ende blubbern alle das Gleiche und klopfen sich gegenseitig für ihre tollen Argumente auf die Schulter. :Huhu:

Wie man an deinem Kommentar sieht, wird das in einem Forum dieser Größe kaum der Fall sein. Und das ist gut so! Es geht ja auch nicht darum andere Meinungen kleinzuhalten oder abzuwürgen, sondern gegebenenfalls und bei Bedarf auf Grundregeln hinzuweisen und auf deren Einhaltung zu bestehen. Sind nicht gerade Konservative stets für Recht und Ordnung?

Ich bin auch nicht dafür Trimichi dauerhaft zu sperren. Diesen "Märtyrertod" gönne ich ihm nicht und hier haben wir ihn (wie man sieht) unter Kontrolle. ;) Wer weiß, in welchen Foren er sich sonst herumtreibt und ob dort der von ihm verbreitete Quatsch in ungünstigen Fällen auf einen nahrhaften Boden fällt.

In diesem Sinne zitiere ich (die Kunstfigur) Heinz Becker: "Ich bin bestimmt nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen."

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
02.03.2018, 16:58
Wie man an deinem Kommentar sieht, wird das in einem Forum dieser Größe kaum der Fall sein. Und das ist gut so! Es geht ja auch nicht darum andere Meinungen kleinzuhalten oder abzuwürgen, sondern gegebenenfalls und bei Bedarf auf Grundregeln hinzuweisen und auf deren Einhaltung zu bestehen. Sind nicht gerade Konservative stets für Recht und Ordnung?

Ich bin auch nicht dafür Trimichi dauerhaft zu sperren. Diesen "Märtyrertod" gönne ich ihm nicht und hier haben wir ihn (wie man sieht) unter Kontrolle. ;) Wer weiß, in welchen Foren er sich sonst herumtreibt und ob dort der von ihm verbreitete Quatsch in ungünstigen Fällen auf einen nahrhaften Boden fällt.

In diesem Sinne zitiere ich (die Kunstfigur) Heinz Becker: "Ich bin bestimmt nicht tolerant, aber alles hat seine Grenzen."

Gruß
N. :Huhu:

Wie dich manch "unbequeme" Meinung nervt, geht anderen übermäßiges political correctness und/oder übertriebenes gender mainstream auf die Anzeigen.

Es folgt weiterer Quatsch bzw. eine grenzwertiger Post. Nun, wie soll ich anfangen? Am besten so wie es ist. Hier in der Gegend in der Stadt heisst eine Strasse wie folgt: Mohrengasse. Eine Diskussion ist in der Öffentlichkeit entbrannt. Sogar die Zeitung berichtet. Mich würde interessieren, wie du darüber denkst, ob man sich jetzt der Initiative einiger Bürger anzuschließen hat, diese Strasse, die seit über 300 Jahren so heisst, umzubenennen? :confused:

Weisst du mich jetzt wieder auf die Grundregeln hin? Bin ich nun auch wieder fremdenfeindlich, weil ich so eine Thema anspreche? Schon mal darüber nachgedacht, dass darüber reden nicht mit Gesinnung gleichzusetzen ist? Weisst du was ein Standgericht ist? Nur soviel: es ist kein Gericht wie es ein Reisgericht ist. Wobei.....

Ehrlich, wie denkst du? Würd mich interssieren. Reisgericht, Zigeunerschnitzel? Negerkuss? Mohrengasse? Auch die Bezeichnung Flüchtling ist diskriminierend?


Hiermit lade ich dich auf einen Kaffee im Cafe "Mohr" ein. Dort können wir gerne eine Feldstudie/Exploration durchführen, du zeigst mir den medio dignito, wobei das die Bezeichnung für ein großes Bauwerk der Moderne hier in der Stadt ist, welches ich dir dann zeige. Wir können auch das Zeppelinfeld besichtigen, die NS-Dokuzentrum, die Strasse der Menschenrechte, den Justizpalast (Saal 600 ist bis heute in Funktion), den Zoo, die Burg, das Piratenschiff im Palm Beach usw. - eine Stadtführung wenn man so möchte und finden heraus, wie die betroffene Personengruppe - ich weiss im Moment nicht wie ich sie nennen soll :confused: - selbst darüber denkt.

Aber lassen wir das. Wir kommen uns ja schon näher. :)

schoppenhauer
02.03.2018, 21:28
Aber lassen wir das. Wir kommen uns ja schon näher. :)
Ein richtiger Pisser, ziemlich schlau, in einem Forum, in dem sich Menschen treffen, denen es so gut geht, das sie ihr Leben mit Triathlon bereichern müssen.

Das ist anstrengend.

Klugschnacker
02.03.2018, 22:21
Ein richtiger Pisser...

Bitte kehre wieder zu einer höflicheren Wortwahl zurück. :Blumen:

Aerml
02.03.2018, 22:36
In der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es einen differenzierten, guten Artikel zur Essener Tafel. Ein Aspekt ist dabei, dass aufgrund der sehr hohen Anzahl junger, männlicher Flüchtlinge in der allmorgendlichen Schlange sich insbesondere junge Mütter oder alte Frauen nicht mehr hintrauen oder nicht mehr hinwollen. Ein 'Nehmer-Gen' der Flüchtlinge hätte das Anstehverhalten wohl signifikant beeinflusst.

Dein Ernst jetzt? Die paar Leute mit "Nehmer-Gen" stellst du gleich mit allen Geflüchteten? Klassiker, echt.
So is ´ne Diskussion ned möglich.
Dass es auch unter den Geflüchteten Deppen gibt, mei, wie oft wurd´ das bereits diskutiert, ob hier oder woanders?

So zimmert sich jeder seine Meinung zurecht.
Mann.

LidlRacer
02.03.2018, 22:48
In der aktuellen Ausgabe der ZEIT gibt es einen differenzierten, guten Artikel zur Essener Tafel. Ein Aspekt ist dabei, dass aufgrund der sehr hohen Anzahl junger, männlicher Flüchtlinge in der allmorgendlichen Schlange sich insbesondere junge Mütter oder alte Frauen nicht mehr hintrauen oder nicht mehr hinwollen. Ein 'Nehmer-Gen' der Flüchtlinge hätte das Anstehverhalten wohl signifikant beeinflusst.

Ein korrektes Zitat könnte die Diskussion vielleicht entspannen:
"Sartor ist der Leiter der Essener Tafel. Seit Jahren verteilt er mit seinen Kollegen Nahrungsmittel an Bedürftige, an Obdachlose und Alleinerziehende, an Rentner und Flüchtlinge. Lange hat sich dafür kaum jemand interessiert. Seit einigen Tagen aber steht er im Zentrum einer hysterischen Kontroverse. Sartor hatte verkündet, er wolle vorerst nur noch Bedürftige mit deutschem Pass neu aufnehmen. Weil viele Flüchtlinge sich vordrängelten und nicht zu benehmen wüssten. Er sagte, manche Flüchtlinge hätten ein "Nehmer-Gen"."
http://www.zeit.de/2018/10/tafel-lebensmittelverteilung-armut-fluechtling

schoppenhauer
02.03.2018, 22:56
Ein korrektes Zitat könnte die Diskussion vielleicht entspannen:


Ja du hast Recht, ich habe nicht korrekt zitiert. Ich habe aber gar nicht zitiert, sondern den Inhalt aus dem Kopf widergegeben. Das ist nun mal meine Art, ich bin da nicht so exakt, sondern interessiere mich eher für das große Ganze. Und da liege ich richtig, in dem Artikel wird eine signifikante Veränderung des Anstehverhaltens - stellenweise - konstatiert. Die Verbindung mit dem Nehmer-Gen war nicht sauber, inhaltlich aber ok im Kontext des angegebenen Artikels.

Trimichi
03.03.2018, 07:35
Ein richtiger Pisser, ziemlich schlau, in einem Forum, in dem sich Menschen treffen, denen es so gut geht, das sie ihr Leben mit Triathlon bereichern müssen.

Das ist anstrengend.

Du musst ja nicht mitlesen. Im Übrigen warst du es, der explizit gejammert hat, als Arne mir den Account gesperrt hatte, insofern, dass er dadurch "für seinen Bruder den Weg freiräumt" (deine Worte). In Sachen Triathlon postest du gar nichts, du armseliger Wicht. Heul doch, du Lutscher!

FlyLive
03.03.2018, 07:54
@Trimichi

Ich würde den letzten Post von dir wieder entschärfen.
Ich glaube nicht, das ihr auf dem Niveau seid, auf dem ihr gerade schreibt.

Charakterliche Größe liest sich jedenfalls anders.

Dann lieber nichts Schreiben, als sowas zu schreiben. ;)

ThomasG
03.03.2018, 08:02
Alles Groko oder was? - SPD-Mitgliederentscheid: Was wäre, wenn ...
Kristina Hofmann
von Kristina Hofmann, Berlin

Datum:
03.03.2018 06:35 Uhr

Wenige Stunden noch, dann wird ausgezählt. Gibt es dann eine neue Bundesregierung? Wenn die SPD-Mitglieder die Koalition mit der Union ablehnen, wird es kompliziert.

Niemand denkt darüber nach: Was, wenn es schief geht? Höchstens heimlich. SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles: "Einen Plan B habe ich nicht." Der designierte Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagt: "So lange du Plan A zum Erfolg führen willst, solltest Du niemals über Plan B reden." Plan A ist, dass die Mitglieder der SPD dem Koalitionsvertrag mit der Union zustimmen, also mit 50 Prozent plus x. "Mehrheit ist Mehrheit", sagt Fraktionschefin Andreas Nahles. Also selbst bei einem knappen Ergebnis würde die SPD eine Große Koalition mit der Union bilden. Und wenn nicht? Wenn die Siegessicherheit der SPD- und Unions-Pateispitze so trügerisch ist wie beim Wahlerfolg von Donald Trump oder bei Ausstieg von Großbritannien aus der EU? Drei Varianten gibt es.

Variante eins: Die SPD stimmt zu

Wenn die 463.000 Mitglieder der SPD für die Bildung einer Großen Koalition mit der Union stimmen, wäre das die vierte seit 1966 und die dritte mit Kanzlerin Angela Merkel. Am Sonntag wird der Bundesschatzmeister der Partei, Dietmar Nietan, das Ergebnis der Mitgliederbefragung in der Berliner Parteizentrale, im Willy-Brandt-Haus in Berlin, bekannt geben. Parteivorstand und -präsidium tagen vorher in der Nähe in einem Hotel. Auch Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos und Kopf der No-Groko-Kampagne, wird da sein. Eine große Show wie noch 2013, als das Ergebnis der Mitgliederbefragung in einer hippen Veranstaltungshalle mit Parteimitgliedern aus der ganzen Republik zelebriert wurde, wird es diesmal nicht geben.

Denn zum Feiern ist der Partei nicht zumute. Die vergangenen Monate mit all ihren Sonderparteitagen und Personalquerelen haben Kraft und Geld gekostet. Allein der Mitgliederentscheid kostet 1,5 Millionen Euro. Die Achterbahnfahrt der SPD nach der Bundestagswahl hinterlässt eine gespaltene Partei. Der Spalt klafft zwischen Groko-Befürwortern und -Gegnern, zwischen einer misstrauischen Basis und einer in Personalquerelen verstrickten Parteispitze. Und zwischen den Jungen bei den Jusos, die für den Parteieintritt warben, um gegen den Koalitionsvertrag zu stimmen, und den Älteren, denen die Tradition der Partei über vieles geht. Diesen Scherbenhaufen muss die oder der nächste Parteivorsitzende kitten, so oder so.

Wahl der Kanzlerin

Stimmen die Mitglieder für eine Koalition, steht der Bildung einer Bundesregierung nichts mehr im Weg. Nach der CDU müssen nun auch noch die anderen Koalitionsparteien die Namen für ihre Ministerien bekannt geben. Die CSU will dies am Montag tun, die SPD angeblich erst ab dem 12. März. Was dann noch fehlt: Die Wahl der Bundeskanzlerin durch den Bundestag. Da gibt es vor allem ein Terminproblem. Die nächste reguläre Sitzungswoche ist erst eine Woche später, also zwischen dem 14. und 16. März. Soll die Regierung noch im Laufe der kommenden Woche unter Dach und Fach gebracht werden, müsste eine Sondersitzung einberufen werden - und das kostet den Steuerzahler Geld. Die Union hat bereits signalisiert, dass sie eher die Kanzlerwahl an einem regulären Sitzungstag will, also vermutlich am 14. März.

Nach Artikel 63 des Grundgesetzes schlägt der Bundespräsident eine Kandidatin oder einen Kandidaten vor. Gewählt ist, wer von den 709 Bundestagsabgeordneten die Mehrheit der Stimmen bekommt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Angela Merkel als Kanzlerin vorschlagen, die von der Union- und SPD-Fraktion die erforderliche Mehrheit der Stimmen bekommen sollte. Beide Fraktionen haben zusammen im Bundestag 399 Stimmen, die Mehrheit liegt bei 355. 44 Abweichler kann man sich also leisten.

Ist die Kanzlerin im Bundestag gewählt, wird sie formal dem Bundespräsidenten ihr neues Kabinett vorschlagen. Die neuen Mitglieder der Bundesregierung erhalten zumeist gleich nach der Kanzlerwahl im Schloss Bellevue von Steinmeier ihre Ernennungsurkunden. Danach fährt der ganze Tross wieder in den Bundestag: Die neuen Minister legen dort ihren Amtseid ab. Dann kann die Arbeit eigentlich losgehen - ein gutes halbes Jahr nach der Bundestagswahl. Diese sechs Monate werden übrigens nicht hinten an die Legislaturperiode rangehängt. Sie dauert trotzdem nur bis Herbst 2021.

Variante zwei: Die SPD lehnt ab

War das Werben der SPD-Parteispitze für den Koalitionsvertrag allerdings umsonst, stehen alle erst einmal vor einem großen Loch ohne Plan B. Jamaika gescheitert, Groko gescheitert, ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl hätte Deutschland nicht nur keine Regierung, sondern auch keine Aussicht auf eine stabile andere. Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag lassen nur Jamaika oder Groko als realistische Koalition zu. Der Bundespräsident würde vielleicht noch einmal versuchen, die FDP zu einem neuen Jamaika-Versuch zu überreden. Viel Erfolg dürfte er dabei nicht haben. Parteichef Christian Lindner hat sich bereits mehrfach davon distanziert. Erst sagte er, eine Neuauflage gebe es nur ohne Merkel. Jetzt sagt er. "Die Wahlprogramme haben sich nicht verändert. Auf deren Basis kann es keine neuen Jamaika-Gespräche geben." Lindner setzt auf Neuwahlen. Aber so schnell geht das nicht, denn der Bundestag kann einer geschäftsführenden Kanzlerin nicht das Vertrauen entziehen, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen.

Außerdem bliebe noch eine Möglichkeit, eine Regierung zu bilden: die Minderheitsregierung. Die wollte zwar Merkel nie, weil sie keine feste Machtbasis hätte und sich für jede Entscheidung im Bundestag Mehrheiten suchen müsste. Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist? Der Bundespräsident könnte sie also trotzdem zur Bundeskanzlerin vorschlagen, vielleicht sogar schon am 14. März. Wenn sie alle 246 Abgeordneten der Unionsfraktion wählen, fehlen ihr 109 Stimmen zur Mehrheit. Es ist durchaus möglich, dass sie diese bei SPD und Grüne zusammen bekommen könnte. Merkel müsste die sechs Ministerien, die für die SPD reserviert waren, auf CSU und CDU aufteilen, die zusätzlichen Minister benennen, die wiederum von Steinmeier ernannt und vorm Bundestag vereidigt werden. Der Koalitionsvertrag dürfte Makulatur sein. Die Minderheitsregierung könnte, wie versprochen, vor Ostern die Arbeit aufnehmen. Wie lange sie hält, steht auf einem anderen Blatt. Denn nach einer gewissen Zeit könnte die Kanzlerin die Vertrauensfrage stellen - und so den Weg zu Neuwahlen frei machen.

Variante drei: Kanzler(in) mit relativer Mehrheit

Oder Merkel bekäme am 14. März keine Mehrheit, weil sie nur die Union zur Kanzlerin wählt. Dann folgt eine 14-tägige Wahlphase bis zum nächsten Wahlgang, vermutlich in der Woche vor Ostern, der letzten Sitzungswoche vor einer dreiwöchigen Pause. Merkel könnte Kandidatin der Union bleiben. Aber auch die anderen Parteien können eigene nominieren oder sich auf einen gemeinsamen einigen, falls sie ein Viertel der Abgeordneten unterstützen. Bekommt niemand die absolute Mehrheit, kann sofort ein weiterer Wahlgang folgen: Dann reicht die einfache Mehrheit. Wer die meisten Stimmen bekommt, wäre Kanzlerin oder Kanzler. In Absprache mit dem Bundespräsident würde beide nun entscheiden: Wackelige Minderheitsregierung oder Neuwahlen? Steinmeier könnte den Bundestag auflösen und innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen ansetzen, also nach Pfingsten. Oder es gibt Neuwahlen später mit dem Umweg über die Vertrauensfrage.

In diesem Szenarium stecken viele Unbekannte. Politikwissenschaftler und Verfassungsrechtler streiten, ob die 14-tägige Wahlphase laut Grundgesetz überhaupt nötig ist. Auch ist völlig offen, ob sich Merkel jedem Wahlgang stellen würde und nicht vielleicht bei einem Rückzug der gerade vertagte Nachfolgestreit in der CDU von vorne beginnen würde. Und wie verhalten sich die anderen Parteien? Gäbe es nach zwei gescheiterten Wahlgängen vielleicht plötzlich einen ganz anderen Bundeskanzler, aus Versehen? Wenn die SPD-Mitglieder am Sonntag gegen die Groko stimmen, wird alles kompliziert.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/spd-mitgliederentscheid-zur-groko-was-ware-wenn-100.html

Trimichi
03.03.2018, 09:10
@Trimichi

Ich würde den letzten Post von dir wieder entschärfen.
Ich glaube nicht, das ihr auf dem Niveau seid, auf dem ihr gerade schreibt.

Charakterliche Größe liest sich jedenfalls anders.

Dann lieber nichts Schreiben, als sowas zu schreiben. ;)


Hiermit entschuldige ich mich bei dir, Schoppenhauer, für den Wichten und den Lutscher und nehme diese Ausdrücke zurück. Ist mir rausgerutscht. War freilich nicht ganz so ernst gemeint, da wir alle und auch ich wissen, dass du auf höherem Niveau diskutieren kannst. Hiermit entschuldige ich mich bei dir ein aller Form. Sorry.

Abgestimmt wurde, morgen naht der Tag der Entscheidung, erst müssen noch die Stimmen ausgezählt werden. Es wurde vermeldet, dass vormittags die Stimmen ausgezählt sind und das Ergebnis bekannt gegeben wird. Ich glaube, es kommt zu einer Verzögerung...

Nochmals, tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.

LG

FlyLive
03.03.2018, 09:18
@Trimichi

bei mir sollst Du Dich nicht entschuldigen. Mir hast Du nichts getan.

Ich hätte mir gewünscht, das Deine erste Reaktion und Emotion nicht so schwach ausfällt.
Mein Einwurf, wollte Dich zum Posting ändern, bewegen. Um Teile daraus umzuformulieren oder zu löschen.
Deshalb habe ich nicht zitiert.

Schönes Wochenende

Körbel
03.03.2018, 09:33
[B]Alles Groko oder was?

Na endlich, wenigstens Einer, der zum Thema zurück kommt.
Was ein Kindergartengedöns hier, schrecklich.

Ich hoffe ja immer noch, das die SPD sich gegen die GroKo ausspricht.
Für mich wären Neuwahlen die richtige Alternative.
Nach einem halben Jahr Hickhack, keine gescheite Regierung, das schreit nach Neuwahlen, oder was meint ihr?

Kann das gutgehen?

tandem65
03.03.2018, 09:49
Na endlich, wenigstens Einer, der zum Thema zurück kommt.
Was ein Kindergartengedöns hier, schrecklich.

Ich hoffe ja immer noch, das die SPD sich gegen die GroKo ausspricht.
Für mich wären Neuwahlen die richtige Alternative.

Nein, die richtige Alternative wäre wenn die CDU/CSU eine Minderheitsregierung bilden würde oder auch offen wäre für eine Koalition mit FDP & AFD.
Bei Neuwahlen könnte die CDU/CSU auch durchaus Juniorpartner der AFD werden.

ricofino
03.03.2018, 09:51
Ich bin prinzipiell Politisch interessiert. Das hat aber die letzten Monate so dermaßen abgenommen, dass es mir mittlerweile egal ist wer mit wem!!
Schändlich nur, dass die Abstimmung der SPD wohl 1,3 Mio. Euro kostet (Quelle Radio SWR1).

Zum Thema Tafel in Essen.
Da der Leiter der Tafeln in Essen wohl den genauesten Überblick über die dortige Situation hat, vertraue ich voll und ganz seiner Entscheidung.

Und noch was: Da marschiert der Erdogan in Syrien ein und von Kanzlerin Merkel nicht ein Wort. Zur Tafelentscheidung in Essen hat sie eine Meinung!! Einfach nur Schwach.

keko#
03.03.2018, 10:15
Und noch was: Da marschiert der Erdogan in Syrien ein und von Kanzlerin Merkel nicht ein Wort. Zur Tafelentscheidung in Essen hat sie eine Meinung!! Einfach nur Schwach.

Und bekommt dafür gewaltig Gegenwind... :dresche

Ich hoffe, dass die Groko morgen platzt. Wäre momentan unangenehmer, aber langfristig besser. Schaumama...

Nobodyknows
03.03.2018, 11:32
...Schändlich nur, dass die Abstimmung der SPD wohl 1,3 Mio. Euro kostet (Quelle Radio SWR1).


Was ist denn daran "Schändlich"?

Demokratie hat ihren Preis. Die Grundrechte haben ihren Preis (z. B. die Kosten für Polizeieinsätze wenn Menschen ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen).

Und sind es nicht SPD-Mitgliedsbeiträge die für diese Abstimmung (weniger als 3,- Euro pro Mitglied) ausgegeben werden?

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG
03.03.2018, 13:16
t-online.de:

Umfrage nach der Einigung

Eine erste Umfrage von Civey für t-online.de am Tag nach der Einigung auf den Koalitionsvertrag ergab: Rund 60 Prozent der SPD-Anhänger sind eher oder voll für eine Koalition. Das war allerdings vor der Diskussion um Schulz, Gabriel und Nahles.

Vor einigen Tagen ergab der ARD-"Deutschlandtrend", die Zustimmung zur großen Koalition sei unter SPD-Anhängern seit der letzten Befragung vor zwei Wochen um 15 Prozentpunkte auf 66 Prozent geklettert. Auch 70 Prozent der Anhänger von CDU und CSU fänden eine große Koalition gut oder sehr gut.

Eine andere Umfrage von YouGov im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die zwischen Montag und Mittwoch durchgeführt wurde, kommt auf 56 der SPD-Anhänger, die eine große Koalition unterstützen.

Zustimmung zur Groko leicht gestiegen

Für t-online.de hat Civey die Umfrage in den vergangenen beiden Tagen noch einmal aktualisiert, noch einmal neu Menschen befragt. Die Zustimmung unter SPD-Anhängern ist demnach sogar leicht gestiegen: 62,5 Prozent sprechen sich für die Koalition mit der Union aus.

[...]

All das könnte den Eindruck erwecken, es werde dann doch klar reichen. Aber das muss nicht sein.

Denn SPD-Anhänger sind nicht dasselbe wie SPD-Mitglieder. Die zu befragen ist extrem schwierig, weil ein Umfrageinstitut, das mit Telefonumfragen oder persönlichen Interviews arbeitet, dafür ein Mitgliederverzeichnis bräuchte; ein Institut, das wie Civey viele Menschen online befragt, bräuchte eine riesige Antwortmasse, um daraus eine aussagekräftige Stichprobe an SPD-Mitgliedern ziehen zu können.

Deshalb kann das Ergebnis unter Mitgliedern ganz anders ausfallen als unter Anhängern und Wählern.

Quelle:http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_83323706/spd-votum-kommt-die-groko-das-sagen-aktuelle-umfragen.html

Körbel
03.03.2018, 13:57
Nein, die richtige Alternative wäre wenn die CDU/CSU eine Minderheitsregierung bilden würde oder auch offen wäre für eine Koalition mit FDP & AFD.
Bei Neuwahlen könnte die CDU/CSU auch durchaus Juniorpartner der AFD werden.

Deine Meinung, muss ich akzeptieren.
Mehr aber auch nicht und ich denke nicht, das die AfD stärkste Kraft bei Neuwahlen würde.

qbz
03.03.2018, 16:07
Oliver Welke in der Heute Show zur Entscheidung der Essener Tafel (https://youtu.be/7p8fTcZQPBM) (3min)

ThomasG
03.03.2018, 18:04
Einmal werden wir noch wach ... ;-)

faz.net:

Die Auszählung des SPD-Mitgliederentscheids kann beginnen: Am Samstagnachmittag um kurz vor 17 Uhr traf der Post-Lastwagen mit den Abstimmungsbriefen am Willy-Brandt-Haus in Berlin ein. Nach dem Öffnen mit Hilfe von zwei Hochleistungsschlitzmaschinen, die 20.000 Briefe pro Stunde öffnen können, sollte am Abend die Auszählung durch rund 120 Parteimitglieder beginnen. Das Ergebnis des Entscheids, von dem abhängt, ob Deutschland über fünf Monate nach der Bundestagswahl, eine neue Regierung bekommt, soll am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr in der SPD-Zentrale verkündet werden.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/mitgliederentscheid-abstimmungsbriefe-in-spd-zentrale-eingetroffen-15476416.html

ThomasG
03.03.2018, 20:05
Morgen Früh ab 8:50 Uhr überträgt die ARD live die Verkündung der ... Botschaft wurde soeben in der Tagesschau vermeldet.

schoppenhauer
03.03.2018, 20:25
Du musst ja nicht mitlesen.... In Sachen Triathlon postest du gar nichts, du armseliger Wicht. Heul doch, du Lutscher!

Für mich ist das selbstverständlich nicht anstrengend. Das sind doch die rethorischen Spielchen, die du hier immer treibst. Also schon schwach.

ThomasG
04.03.2018, 07:13
Morgen Früh ab 8:50 Uhr überträgt die ARD live die Verkündung der ... Botschaft wurde soeben in der Tagesschau vermeldet.
Bei ntv läuft schon eine Sondersendung.

Nobodyknows
04.03.2018, 07:30
Bei ntv läuft schon eine Sondersendung.

Dadurch erfolgt die Bekanntgabe auch nicht früher. ;)
#sprechblasen #kommerzTV

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG
04.03.2018, 07:41
Dadurch erfolgt die Bekanntgabe auch nicht früher. ;)
#sprechblasen #kommerzTV

Gruß
N. :Huhu:
:o Ich bin halt so furchtbar aufgeregt! :o

ThomasG
04.03.2018, 07:55
Heart`s Fear (Nico Semsrott): https://youtu.be/s5KezAzwMj0?t=20s

ThomasG
04.03.2018, 09:44
Newsblog zum SPD-Mitgliedervotum 66 Prozent: SPD-Mitglieder stimmen für große Koalition
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/newsblog-zum-spd-mitgliedervotum-66-prozent-spd-mitglieder-stimmen-fuer-grosse-koalition/21029416.html

Nobodyknows
04.03.2018, 09:51
Demnach keine Überraschungen...sondern ein "Weiter so".


Gruß
N. :Huhu:

Körbel
04.03.2018, 12:20
Newsblog zum SPD-Mitgliedervotum 66 Prozent: SPD-Mitglieder stimmen für große Koalition


Ein absoluter Rückschritt, noch 3einhalb weitere Jahre mit der Raute Nimmersatt an der Spitze.:Kotz: :Weinen: :Kotz: :Weinen: :Kotz: :Weinen:
Die Lobbyisten reiben sich die Hände und die Geldkofferhersteller haben wieder Hochkonjunktur.
Es werden wieder viele Koffer ihren Besitzer wechseln.

ThomasG
04.03.2018, 13:09
I had a dream ;-)!
Die SPD besinnt sich zurück zu ihren alten Werten.
Sie zeigt glaubwürdig Reue und bemüht sich darum möglichst vielen Menschen in unserem Land zu helfen, denen es finanziell und auch sonst relativ schlecht geht.
Man geht auf andere Parteien zu, mit denen man ein gutes Stück Sozialstaat wieder zurückholen kann z.B. Die Linke.
Die Grünen (ich war viele Jahre Stammwähler) tun es Ihnen gleich.
...

Mirko
04.03.2018, 13:16
Ein absoluter Rückschritt, noch 3einhalb weitere Jahre mit der Raute Nimmersatt an der

Die Lobbyisten reiben sich die Hände und die Geldkofferhersteller haben wieder Hochkonjunktur.
Es werden wieder viele Koffer ihren Besitzer wechseln.

Der Wille des Volkes! So soll es sein!
Jetzt kann ich mich wieder 4 Jahre zurück lehnen und brauche mich nicht mehr für Politik zu interessieren. Viel spannendes wird nicht passieren. Klassisches "Weiter so!"

I had a dream ;-)!
...ein gutes Stück Sozialstaat wieder zurückholen...

Schöner Traum! Schön wärs!

drullse
04.03.2018, 13:22
I had a dream ;-)!
Ja - und dann wacht man auf...

FlyLive
04.03.2018, 14:28
Ein "Weiter so" kann es eigentlich nicht geben. Die Rahmenbedingungen um Deutschland herum, erlauben das gar nicht. Wir werden wieder mehr unser Süppchen kochen müssen, weil andere ihr Süppchen schon kochen. Das "weiter so" fühlt sich nur als solches an, da wir mit "Beobachten der Lage" beschäftigt waren.

Im Land wird es auch nicht so weiter gehen können. Die ersten Anzeichen eines Aufstand sind schon sichtbar. Pegida, AfD und die Baby Boomer werden schon noch richtig auf die Barrikaden gehen. Ein Respektsverlust ist auch schon im Gange....es kann also nicht so weitergehen. Irgendwer wird dafür sorgen.

ThomasG
04.03.2018, 14:48
Süddeutsche Zeitung:

4. März 2018, 12:23 Uhr SPD-Mitgliederentscheid

Begeisterung sieht anders aus
[...]
Die Stimmung im Willy-Brandt-Haus ist trotz des deutlichen Votums sehr verhalten. Viele denken daran, wie euphorisch die Partei vor vier Jahren ihre Erneuerung angekündigt hat - und sehen, wo die SPD jetzt steht.

Von Hannah Beitzer, Berlin

66,02 Prozent. Es ist und bleibt mucksmäuschenstill im Willy-Brandt-Haus, als SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids verkündet. Die SPD-Mitglieder haben sich - wie vom Parteivorstand empfohlen - für eine neue große Koalition entschieden. Doch feiern will das offenbar keiner.

Kurz vorher, als Nietan sich bei den Mitarbeitern der Post für ihre Arbeit bedankte, applaudierten die 120 freiwilligen Helfer auf den Balkonen des Willy-Brandt-Hauses, die über Nacht die Stimmen ausgezählt hatten. Sie klatschten, als die Wahlbeteiligung verkündet wurde: 78,3 Prozent. Doch bei der wichtigsten Zahl dann diese Stille. Sie war so auffällig, dass ein Journalist den kommissarischen Parteivorsitzenden Olaf Scholz später fragte, ob das eine Anordnung gewesen sei. Scholz ging darauf nicht ein.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/spd-mitgliederentscheid-begeisterung-sieht-anders-aus-1.3891480

Nobodyknows
04.03.2018, 16:00
Pegida, AfD und die Baby Boomer werden schon noch richtig auf die Barrikaden gehen....

Man liest dies seit längeren in den sozialen Hetzwerken...und der so richtig, der so ganz doll richtig besorgte Bürger teilt dann noch Artikel 20 (4) aus dem GG "...haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand..." und fühlt sich irgendwie dazu berufen auf die Barrikaden zu gehen. Aber dann gibt es montags bei Aldi oder Lidl Gartengeräte im Sonderangebot. Und da in diesen Märztagen die Arbeit im Garten und rund um die Datsche wieder losgeht muß der Umsturz mal wieder warten.

Übrigens bedeutet ein "Weiter so" bei einem halbleeren Glas, dass man noch lange Zeit etwas zu trinken hat. :Prost:

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG
04.03.2018, 16:30
Übrigens bedeutet ein "Weiter so" bei einem halbleeren Glas, dass man noch lange Zeit etwas zu trinken hat. :Prost:

Mit dem halbleeren Glas vor der Nase siegt halt leider bei vielen Menschen die Bequemlichkeit und der unmittelbare und direkte Eigennutz.
Man strotzt ja im Prinzip nur so vor Kraft, aber das kann sich erschreckend schnell ändern, wenn man weniger zu trinken bekommt oder gar gar nichts mehr.
Auf einmal bereut man und sagt sich, hätte ich mal mehr gemacht, als ich noch ordentlich Energie hatte.
Es gibt aber schon Menschen, die anders sind und ab und zu findet man sogar in den sozialen Netzwerken bzw. im Internet die ein oder andere Spur von ihnen :Lachen2:.
Ich habe schon einige gefunden, aber ... (s.o).

LidlRacer
04.03.2018, 17:12
Süddeutsche Zeitung:

4. März 2018, 12:23 Uhr SPD-Mitgliederentscheid
[...]
Doch bei der wichtigsten Zahl dann diese Stille. Sie war so auffällig, dass ein Journalist den kommissarischen Parteivorsitzenden Olaf Scholz später fragte, ob das eine Anordnung gewesen sei. Scholz ging darauf nicht ein.

Ich vermute tatsächlich, dass der Nicht-Jubel abgesprochen war - insbesondere, um das unterlegene Drittel in der eigenen Partei nicht zu "düpieren", wie es gerade in "heute" ausgedrückt würde.
Und so richtig begeistert von der Groko ist wahrscheinlich eh kaum einer, es wurde nur das wahrscheinlich kleinere Übel gewählt.

Körbel
04.03.2018, 17:37
Und so richtig begeistert von der Groko ist wahrscheinlich eh kaum einer, es wurde nur das wahrscheinlich kleinere Übel gewählt.

Wie heisst es doch so schön:
Das dicke Ende kommt zum Schluss.
Die Zustimmung zur GroKo kommt einer Demontage der SPD gleich.

sabine-g
04.03.2018, 17:47
Die Demontage der SPD hat mit der Aufstellung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten begonnen.
Niemand hat sich in der Geschichte dämlicher angestellt als Schulz, selbst Rudolph Scharping war gegen den ne echte Leuchte oder auch Edmund Stoiber.

schnodo
04.03.2018, 17:53
Die Zustimmung zur GroKo kommt einer Demontage der SPD gleich.

Ich weiß nicht, ob es nach dem Hickhack im Vorfeld da noch viel zu demontieren gab.

Und die Stimmung ändert sich schnell. Ich erinnere an die Sontagsfrage (https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/sonntagsfrage/), wo die SPD im vergangenen Jahr innerhalb von zwei Monaten von 20% auf 32% geklettert ist (wegen dem Retter der Sozialdemokraten (http://www.taz.de/!5390090/)).

Falls (ein ganz dickes falls) es die SPD hinbekommt, in der großen Koalition halbwegs vernünftige Politik zu machen und sich nicht intern zerfleischt, wird sie sich auch wieder erholen.

Ich meine, dass nur wenige den Wunsch haben, die SPD verschwinden zu sehen. Und mittlerweile hat man mit den Sozen schon vieles mitgemacht (https://www.youtube.com/watch?v=8vFL0QWxugI), da wird auch mal ein Auge zugedrückt. ;)

qbz
04.03.2018, 18:10
Manche Beiträge verstehe ich nicht so ganz.

Wer die SPD wählte, wusste, dass die SPD keine R-R-G-Koalition wollte, auch wenn die Stimmen gereicht hätten, und gab die Stimme der SPD für eine mögliche CDU-SPD Koalition unter Merkel, da die CDU nach den Prognosen stärkste Partei werden und besser als die SPD abschneiden würde. Der vehement vertretene Oppositionsschlenker von Schulz und dem gesamten SPD-Parteivorstand direkt nach der Wahl und die Ablehnung einer Groko war die eigentliche Überraschung, nicht der Eintritt in eine Groko, in meinen Augen. Die Jamaika-Verhandlungen gab es ja nur wegen der Verweigerung der SPD und weil die Grünen im Bund regierungsmässig auf die CDU hin umschwenkten.

Eine R-R-G-Koalition wäre von den Mandaten her in der letzten Legislaturperiode möglich gewesen, aber SPD und Grüne wollten das inhaltlich nicht im Bund während der der vergangenen Legislaturperiode und richteten ihre Wahlprogramme 2017 nicht darauf aus.

Dass offenbar ca. 1/3 der SPD-Mitglieder über die GroKo anders denken, ist nicht neu. Ich erinnere an die kritischen Mitgliederstimmen bei der Einführung von Hartz IV unter Schröder. Die Aufgabe der SPD besteht gerade darin, möglichst viel arbeitende Menschen links von der Mitte und die Gewerkschaften einzubinden, zu integrieren. Gelingt ihr das nicht mehr oder schlecht, verliert sie ihre Funktion im Parteiensystem. Ein Kevin Kühnert sorgt jetzt dafür, dass die 33 % Mitglieder in der SPD bleiben, sich durch ihn repräsentiert fühlen und macht Parteikarriere. (wie Nahles. Sie vertrat mal Positionen als Jusovorsitzende, die schon fast links von der Linken anzusiedeln sind.)

Ob die neue Regierung alle Punkte im Koalitionsvertrag umsetzt, für die die SPD-Mitglieder ihre Zustimmung gaben, ich bin da skeptisch. Aber auch das kennen die SPD-Mitglieder aus der Vergangenheit .....

drullse
04.03.2018, 19:02
... selbst Rudolph Scharping war gegen den ne echte Leuchte ...
Stimmt. Und das will echt was heißen...

ThomasG
05.03.2018, 07:45
Ich erinnere an die kritischen Mitgliederstimmen bei der Einführung von Hartz IV unter Schröder. Die Aufgabe der SPD besteht gerade darin, möglichst viel arbeitende Menschen links von der Mitte und die Gewerkschaften einzubinden, zu integrieren. Gelingt ihr das nicht mehr oder schlecht, verliert sie ihre Funktion im Parteiensystem. Ein Kevin Kühnert sorgt jetzt dafür, dass die 33 % Partei in der SPD bleiben, sich durch ihn repräsentiert fühlen und macht Parteikarriere. (wie Nahles. Sie vertrat mal Positionenen als Juso, die schon fast links von der Linken anzusiedeln sind.)

Und ich dachte immer den Parteien ginge es in erster Linie darum sich für ihre Werte und Überzeugungen stark zu machen ;-).
https://www.youtube.com/watch?v=_H-95iHtH6A

aequitas
05.03.2018, 08:01
Und ich dachte immer den Parteien ginge es in erster Linie darum sich für ihre Werte und Überzeugungen stark zu machen ;-).
https://www.youtube.com/watch?v=_H-95iHtH6A

Dabei wird der Begriff hier doch regelmäßig benutzt. Stichwort: Volksparteien (https://de.wikipedia.org/wiki/Volkspartei_(Parteityp)).

MattF
05.03.2018, 10:43
Der Wille des Volkes! So soll es sein!
Jetzt kann ich mich wieder 4 Jahre zurück lehnen und brauche mich nicht mehr für Politik zu interessieren. Viel spannendes wird nicht passieren. Klassisches "Weiter so!"






Du könntest auch in eine Partei eintreten oder dich sonstwie einbringen.

MattF
05.03.2018, 10:48
Manche Beiträge verstehe ich nicht so ganz.

Wer die SPD wählte, wusste, dass die SPD keine R-R-G-Koalition wollte, auch wenn die Stimmen gereicht hätten, und gab die Stimme der SPD für eine mögliche CDU-SPD Koalition unter Merkel, da die CDU nach den Prognosen stärkste Partei werden und besser als die SPD abschneiden würde. Der vehement vertretene Oppositionsschlenker von Schulz und dem gesamten SPD-Parteivorstand direkt nach der Wahl und die Ablehnung einer Groko war die eigentliche Überraschung, nicht der Eintritt in eine Groko, in meinen Augen. Die Jamaika-Verhandlungen gab es ja nur wegen der Verweigerung der SPD und weil die Grünen im Bund regierungsmässig auf die CDU hin umschwenkten.

Eine R-R-G-Koalition wäre von den Mandaten her in der letzten Legislaturperiode möglich gewesen, aber SPD und Grüne wollten das inhaltlich nicht im Bund während der der vergangenen Legislaturperiode und richteten ihre Wahlprogramme 2017 nicht darauf aus.

Dass offenbar ca. 1/3 der SPD-Mitglieder über die GroKo anders denken, ist nicht neu. Ich erinnere an die kritischen Mitgliederstimmen bei der Einführung von Hartz IV unter Schröder. Die Aufgabe der SPD besteht gerade darin, möglichst viel arbeitende Menschen links von der Mitte und die Gewerkschaften einzubinden, zu integrieren. Gelingt ihr das nicht mehr oder schlecht, verliert sie ihre Funktion im Parteiensystem. Ein Kevin Kühnert sorgt jetzt dafür, dass die 33 % Mitglieder in der SPD bleiben, sich durch ihn repräsentiert fühlen und macht Parteikarriere. (wie Nahles. Sie vertrat mal Positionen als Jusovorsitzende, die schon fast links von der Linken anzusiedeln sind.)

Ob die neue Regierung alle Punkte im Koalitionsvertrag umsetzt, für die die SPD-Mitglieder ihre Zustimmung gaben, ich bin da skeptisch. Aber auch das kennen die SPD-Mitglieder aus der Vergangenheit .....


Sehe ich genauso.

Und der "Volksaufstand" findet doch nur in den Fratzenbuch Blasen statt.

Genauso wie der Aufstand der Schweizer gegen den öffentlichen Rundfunk. Wenn man sich auf FB umschaut (z.b. Kommentare zu NZZ Artikel) gibt es fast nur welche die den ÖR abschaffen wollen, die reale Abstimmung sagt genau das Gegenteil.

MfG
Matthias

Dirtyharry
05.03.2018, 10:50
Du könntest auch in eine Partei eintreten oder dich sonstwie einbringen.

Hi
und das bringt was?
Auf einen Berg stellen und Jodeln hat den selben wert.

MattF
05.03.2018, 10:55
Hi
und das bringt was?
Auf einen Berg stellen und Jodeln hat den selben wert.


Und sich nicht einbringen bringt genau was?

Einbringen meine ich auch weiter gefasst.

Ich war z.b. als meine Kinder in der Grundschule waren Elternausschussvorsitzender, ich bin in der Gewerkschaft und auf Friedensdemos (DFG-VK Mitglied).

Ich glaube schon, dass Engagement unserer Gesellschaft gut tut.

Auf alle Fälle besser als nur in Internetforen rumzuheulen, wie schlecht alles ist.

MfG
Matthias

Mirko
05.03.2018, 11:00
Du könntest auch in eine Partei eintreten oder dich sonstwie einbringen.

Ich habe schon ernsthaft darüber nach gedacht. Manchmal (meist kurz vor Wahlen) ärgert mich, dass ich mich so wenig damit beschäftige. Ich wollte Mitglied der Linken werden, aber dann hab ich die Mitgliedsbeiträge gesehen und war doch nicht mehr so überzeugt.

Mir geht's einfach zu gut. Ich kann mit "Weiter so" ja eigentlich gut leben. Die bin Deutscher, Hausbesitzer, Familienvater und Besser-Verdiener. Wegen mir kann es so weiter gehen. Wegen anderer (Flüchtlinge, Rentner, Gering-Verdiener) mache ich mir Sorgen, aber wohl nicht genug um aktiv zu werden. Reiner Egoismus treibt mich dann eher zum Sport oder auf die Couch anstatt in die Politik.

Es gibt aber auch einfach keine Partei mit der ich mich komplett identifizieren kann. Gäbe es eine mit der ich mich wirklich verbunden fühlen würde, wäre es auch einfacher.

MattF
05.03.2018, 11:16
Es gibt aber auch einfach keine Partei mit der ich mich komplett identifizieren kann. Gäbe es eine mit der ich mich wirklich verbunden fühlen würde, wäre es auch einfacher.


Um das zu erreichen, müsste wohl jeder seine eigene Partei haben :Cheese: :Huhu:


Eine Demokratie fusst halt auch auf Kompromissen.

Nobodyknows
05.03.2018, 11:20
Hi
und das bringt was?
Auf einen Berg stellen und Jodeln hat den selben wert.

Ist das so? Eher nicht, oder?
In Parteien läuft es wie im echten Leben oder wie im Beruf.
Du musst dich gut verkaufen können, Du musst präsentieren, überzeugen können.
Du musst "netzwerken" um Verbündete zu gewinnen. Du darfst auch einmal die Schwächen deiner Gegner ausnutzen (aber...vielleicht brauchst Du diese Leute irgenwann noch einmal).

Und dann geht das los. Sich im Ortsverein einbringen, sich nicht zu schade für die Drecksarbeit sein (z. B. Wahlplakate kleben, Bratwurst auf dem Sommerfest der Partei grillen), in Arbeitsgemeinschaften mitwirken. Irgendwann auf einer Liste für die Stadvordnetenversammlung, Gemeindevertretung oder dem Ortsbeirat stehen. Gewählt werden und mitarbeiten.

Die klassische Sitzungswoche in der Lokalpolitik:
Tag 1: Fraktionssitzung zur Vorbereitung der Ausschußsitzung.
Tag 2: Ausschußsitzung
Tag 3: Fraktionssitzung zur Vorbereitung der Sitzung der Stadtverordenten.
Tag 4: Sitzung der Stadtverordenten / der Gemeindevertretung
Dann Nachbereitung, Öffentlichkeitsarbeit, Gespräche mit der politischen Konkurrenz.

Das macht Spaß! Vor allem bei schönem Wetter...wenn andere sporteln oder im Biergarten sitzen. Dann hängst Du im Hinterzimmer der Kneipe, bzw. im Sitzungssal herum.

Dann gibt es noch die Klausurtagungen, die Versammlungen der nächst höheren Gliederung (bei den Sozen sind das die Unterbezirke), die Parteitage (wenn Du delegiert bist) auf denen dann erbittert verbal um einzelne Formulierungen von eingereichten Anträgen gestritten wird, und so weiter und so fort.
Dann -je nach erreichter Funktion- präsent sein bei der Neueröffnung des Fitnessstudios, beim 95. Geburtstag von Oma Müller, bei der Ehrung des Nachwuchs der Kleintierzüchter, bei der Beförderung von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, usw.

Bei aller Arbeitsbelastung, eingefahrenen und auch vorgeschriebenen Routinen (durch Satzungen oder -bei uns- die Hessische Gemeindeordnung) musst Du die Fähigkeit besitzen um die politischen Akzente zu setzen, die dir wichtig sind.
Irgendwie alles nicht so ohne...und vor allem nicht jedermanns Sache.
Aber wenn man will...und Talent hat, kann man in Parteien schon etwas bewegen. Mit jodeln erreicht man da weniger. Glaube ich...

Gruß
N. :Huhu:

Dirtyharry
05.03.2018, 11:42
Ich bin jetzt 69 und habe so viel Leute kommen und gehen gesehen.
Und was mir jetzt dazu in den Sinn kommt, früher war alles besser:Lachanfall:
Und glauben tun wir in der Kirche, das sagte schon mein Schwiegervater.;)

ThomasG
05.03.2018, 13:03
Ich finde man sollte da auch unterscheiden zwischen Berufspolitikern und Leuten, die sich nebenbei politisch engagieren ohne großartig eine Aussicht darauf zu haben, dass sie eine gut bezahlte bzw. einflußreiche politische Position jemals werden erreichen können.
Vor den zuletztgenannten Menschen habe ich prinzipiell schon sehr viel Respekt, aber ich frage mich auch könnten die auf anderen Wegen nicht mehr bewirken.
Was ich grundsätzlich am Internet gut finde, ist die Möglichkeit zunächst ungewohnte oder ungewöhnliche Ansichten Stimmen zu verleihen.
Natürlich wird das auch missbraucht, aber den Missbrauch gibt es in anderen Medien auch.
In einer Partei Karriere zu machen, stelle ich mir wie eine Ochsentour vor.
Wer das auf sich nimmt über viele Jahre, der muss schon aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein.
Ich glaube, dass sich so einige Politiker im Laufe der Zeit ändern - vielleicht wirklich mal mehr aus idealistischen Gründen mit der Politik angefangen haben und dann mitkriegen, was um sie so abgeht und die dann irgendwann schleichend auf die andere Seite wechseln bzw. manchen Verlockungen zu oft nicht mehr widerstehen können oder wollen.

MattF
05.03.2018, 13:18
Vor den zuletztgenannten Menschen habe ich prinzipiell schon sehr viel Respekt, aber ich frage mich auch könnten die auf anderen Wegen nicht mehr bewirken.


Ich wollte das ja auch nicht auf Parteipolitik verengen.

Ich finde jeder sollte sich irgendwo einbringen, sei es Parteien, Vereine, Schule der Kinder, Umweltschutzverbände, usw. usw..

Das hält unsere Gesellschaft zusammen.

MfG
Matthias

keko#
05.03.2018, 13:33
Mir geht's einfach zu gut. Ich kann mit "Weiter so" ja eigentlich gut leben. Die bin Deutscher, Hausbesitzer, Familienvater und Besser-Verdiener. Wegen mir kann es so weiter gehen. Wegen anderer (Flüchtlinge, Rentner, Gering-Verdiener) mache ich mir Sorgen, aber wohl nicht genug um aktiv zu werden. Reiner Egoismus treibt mich dann eher zum Sport oder auf die Couch anstatt in die Politik.

Das geht mir ein wenig ähnlich und ist nicht verwerflich und ist bei den meisten hier wohl auch so. Schließlich sind wir in einem Forum, in dem es bei einer Freizeitbeschäftigung meist darum geht, wo das nächste Trainingslager stattfindet und welche Laufräder angeschafft werden (mal etwas überspitzt). Aber je älter ich werde, desto unwichtiger wird mir das Haben und desto wichtiger wie es folgenden Generationen und anderen Menschen geht. Gestern laß ich einen Bericht über die steigende Anzahl obdachloser Familien in DE. Und dabei ging es nicht um Gruppen aus Rumänien, sondern um ehemalige Mittelklassefamilien in DE. Solche Nachrichten stimmen mich bedenklich und sie sollte der Wähler trotz aller Sättigung nicht einfach wegwischen. Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot.

qbz
05.03.2018, 16:35
.......
Dann -je nach erreichter Funktion- präsent sein bei der Neueröffnung des Fitnessstudios, beim 95. Geburtstag von Oma Müller, bei der Ehrung des Nachwuchs der Kleintierzüchter, bei der Beförderung von Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, usw.
......


Das sind ja alles nette Anlässe, die ein Stadtrat, Senator, Bürgermeister usf. gerne wahrnimmt. Weniger erfreuliche Anlässe bestehen darin, eine Jugendfreizeiteinrichtung zu schliessen, betreuten Seniorenstätten das Licht abzuschalten, die Gelder für die Pflege der Grünflächen zu kürzen oder alle Stellen von Reinigungskräften und Hausmeistern zu streichen usf. Anschliessend dürfen Ehrenamtliche und Hartz IV die vorher vom Staat durchgeführten Aufgaben übernehmen. Niemals! Ich weigerte mich, Streichungen in unserem Bereich umzusetzen, was Disziplinarverfahren nach sich zieht. Deswegen ist mein Platz in der Gewerkschaft, Attac (und manchmal auf der Strasse ;) )

Körbel
05.03.2018, 16:41
Gestern laß ich einen Bericht über die steigende Anzahl obdachloser Familien in DE. Und dabei ging es nicht um Gruppen aus Rumänien, sondern um ehemalige Mittelklassefamilien in DE. Solche Nachrichten stimmen mich bedenklich und sie sollte der Wähler trotz aller Sättigung nicht einfach wegwischen. Letztendlich sitzen wir alle in einem Boot.

Und dann frage ich mich: Warum?

Ich habe ähnliche Bedenken, die mich persönlich zum Glück nicht betreffen, aber so irgendwie ist es einfach ein beklemmendes Gefühl.

Der Staat hilft maroden Banken, sorgt im gleichen Fall dafür das die Manager und die Vorstände ihre Boni kassieren dürfen und anderswo,
"da lässt er die Menschen im Regen stehen"!

Klugschnacker
05.03.2018, 16:56
Der Staat hilft maroden Banken, sorgt im gleichen Fall dafür das die Manager und die Vorstände ihre Boni kassieren dürfen und anderswo,
"da lässt er die Menschen im Regen stehen"!

Der Staat, die Vorstände, die Manager – andererseits die Arbeitslosen, die Geflüchteten, die Underperformer: Das sind beliebte Sündenböcke für eine Gesellschaft, deren breite Mitte über ihre Verhältnisse lebt.

Mirko
05.03.2018, 17:02
Der Staat, die Vorstände, die Manager – andererseits die Arbeitslosen, die Geflüchteten, die Underperformer: Das sind beliebte Sündenböcke für eine Gesellschaft, deren breite Mitte über ihre Verhältnisse lebt.

Kannst du das näher erklären? Wieso über ihren Verhältnissen?

Körbel
05.03.2018, 17:39
Der Staat, die Vorstände, die Manager – andererseits die Arbeitslosen, die Geflüchteten, die Underperformer: Das sind beliebte Sündenböcke für eine Gesellschaft, deren breite Mitte über ihre Verhältnisse lebt.

Kannst du das näher erklären? Wieso über ihren Verhältnissen?


Wundert mich auch immer, das es Menschen gibt, die die eigentlichen Verursacher des Dilemmas verteidigen.

Das es Menschen gibt die permanent über ihre Verhältnisse leben ist bekannt, aber diese dann so hinzustellen, das dieses Verhalten der Auslöser der Misere ist, finde ich einfach zu platt.

qbz
05.03.2018, 17:59
Der Staat, die Vorstände, die Manager – andererseits die Arbeitslosen, die Geflüchteten, die Underperformer: Das sind beliebte Sündenböcke für eine Gesellschaft, deren breite Mitte über ihre Verhältnisse lebt.

Wie würdest Du die "breite Mitte" festlegen wollen: Anzahl der Menschen, Einkommen von X bis Y? Und was bedeutet, "über ihre Verhältnisse" leben?? Sich verschulden?

Man kann leicht recherchieren, wie hoch die Einbusse des Bruttosozialproduktes in DE und Europa war durch die Finanzkrise und wieviel Milliarden sie den deutschen Steuerzahler insgesamt gekostet hat. Daran war kein einzelner Vorstand schuld (mal abgesehen von nachgewiesenen Betrügereien wie der LIBOR-Zinsbetrug etc.), aber eine bestimmte Struktur im Bankenwesen (Stichwort: Liberalisierung), wovon allein das private Finanzkapital profitierte zuungunsten der produktiven Sektoren. Es wäre ziemlich naiv, einzelnen Personen aus kleinen Schichten persönlich die Schuld zu geben (Sündenbock), weil sie die vorhandenen Strukturen nutzen, welche ihren Reichtum begründen.

Körbel
05.03.2018, 18:04
Sich verschulden?

Macht die deutsche Bundesregierung seit ihrem Bestehen und keine Sau kratzt es.

Klugschnacker
05.03.2018, 18:12
Wundert mich auch immer, das es Menschen gibt, die die eigentlichen Verursacher des Dilemmas verteidigen.

Das es Menschen gibt die permanent über ihre Verhältnisse leben ist bekannt, aber diese dann so hinzustellen, das dieses Verhalten der Auslöser der Misere ist, finde ich einfach zu platt.

Ach ja?

Sind die paar Milliardäre, die sich von Kaviar ernähren und in Eselsmilch baden, das Problem, oder die paar hundert Millionen Menschen, welche die Meere leer fischen und sich mit Billigfleisch den Bauch voll schlagen?

Sind die paar Superreichen, die im Hubschrauber zur Arbeit fliegen, das Problem, oder die hundert Millionen Pendler, die in der Stadt arbeiten und lieber auf dem Land wohnen (weniger Verkehrslärm)?

Sind die Leute, die bei Versace und Lagerfeld einkaufen, wirklich unser Problem? Oder sind es die vielen Millionen Kunden von H&M und Konsorten, die sich für EUR 79 einen Kinderparka mit Bommel aus Echtpelz holen?

Sind Snobs mit 10 Rolls Royce das Problem, oder mehrere hundert Millionen Handys, Flachbildfernseher, Nespressomaschinen und Laptops, die jährlich auf dem Müll landen, künftig ergänzt durch eine gigantische Anzahl an Akkus für Autos und Fahrräder?

Ist der top-bezahlte Workoholic wirklich der Grund, warum dem Staat für Vieles das Geld fehlt? Oder könnte sich der ein oder andere Normalbürger etwas mehr anstrengen?
:Huhu:

Thorsten
05.03.2018, 18:17
Das klingt ein wenig nach dem uralten Spruch "Eure Armut kotzt mich an!" :( .

Mirko
05.03.2018, 18:23
Ist der top-bezahlte Workoholic wirklich der Grund, warum dem Staat für Vieles das Geld fehlt? Oder könnte sich der ein oder andere Normalbürger etwas mehr anstrengen?
:Huhu:

Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang. Grundsätzlich gebe ich dir recht, dass der aktuelle Lebensstil in Deutschland mit Handy, Tacx Neo und mehreren Flachbildschirmen pro Haushalt echt krass ist.

Aber wie kommt der Staat zu Geld, wenn ich weniger Luxus konsumiere? Der Staat kann gerne meine Steuern erhöhen um die Gering-Verdiener zu entlasten. Aber was ich durch meinen Konsum jetzt mit dem Staats-Verschulden zu tun habe kann ich nicht erkennen.

schnodo
05.03.2018, 18:26
Ist der top-bezahlte Workoholic wirklich der Grund, warum dem Staat für Vieles das Geld fehlt? Oder könnte sich der ein oder andere Normalbürger etwas mehr anstrengen?

Ich bin auch ein Freund des Prinzips "sich an die eigene Nase fassen" und ich sehe es in den anderen Punkten ähnlich wie Du. Wenn man sofort alle Reichen weltweit enteignete, würde sich dadurch langfristig überhaupt nichts ändern. Wir als Gesellschaft - und das gilt weltweit - sind unser eigenes größtes Problem und eine Lösung ist nicht in Sicht.

Eines halte ich aber für sicher: Selbst wenn wir alle Bonzen schröpfen und der Rest arbeitet bis sie umfallen, den Tag, an dem "der Staat" sagt, "Aufhören, das Geld reicht!" wird keiner von uns jemals erleben. :Blumen:

Klugschnacker
05.03.2018, 18:30
Das klingt ein wenig nach dem uralten Spruch "Eure Armut kotzt mich an!" :( .

Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.

Mir geht es um die breite gesellschaftliche Mitte, zu der die meisten von uns gehören. Ich bin der Meinung, dass wir über unsere Verhältnisse leben.

Unser "Glück" ist doch, dass in der Debatte über soziale Gerechtigkeit die wenigen Superreichen für uns den Sündenbock spielen. Aber denke Dir diese wenigen sehr reichen Personen für einen Moment weg. Welches Bild über die nationale sowie globale Verteilung des Wohlstands zeigt sich dann? Es zeigt sich dann eine sehr breite, wohlhabende Gesellschaftsschicht, die aus globaler Sicht im Schlaraffenland lebt und sich dabei auch noch übervorteilt fühlt. Die Zeche für unseren Wohlstand zahlen andere.

drullse
05.03.2018, 18:34
... warum dem Staat für Vieles das Geld fehlt?
Wofür fehlt dem Staat denn Geld?

Thorsten
05.03.2018, 18:58
Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.
Der Spruch hatte sich auch nie auf "normale" vs. "arme" Leute bezogen sondern immer auf "richtig reiche" vs. "normale" Leute. Stammt doch aus unser beider Kinder- und Jugendzeit.

Warum soll ich mir die richtig reichen wegdenken, wenn deren Geld doch in der Lage wäre, das Elend ganz weit unten zu lindern? Aber nicht mit 45% Spitzensteuersatz, Steuersparmodellen ohne Ende und ansonsten gehen sie halt schmollend in die Schweiz, um da abstrus niedrige Steuersätze zu bezahlen.

Klugschnacker
05.03.2018, 19:20
Wie würdest Du die "breite Mitte" festlegen wollen: Anzahl der Menschen, Einkommen von X bis Y?

Ich kann das nicht genau definieren, dafür fehlt mir jede Kompetenz. Ich meinte mit der "breiten Mitte" alle, denen es zumindest einigermaßen gut geht, ohne Zuschüsse aus öffentlicher Hand zu benötigen. Eine ausreichende Wohnung, vielleicht ein Auto, genug Geld für vernünftiges Essen und Kleidung, Schulabschluss und eine Berufsausbildung. Darüber verfügen ganz gewiss nicht alle, aber doch sehr viele.

Die finanziellen Unterschiede innerhalb dieser Schicht sind beträchtlich, aber nicht existenziell. Es geht dann um eine größere oder kleinere Wohnung, Eigenheim oder nicht, ein oder zwei Autos pro Haushalt, finanzielle Spielräume für Urlaubsreisen und Hobbys.

Und was bedeutet, "über ihre Verhältnisse" leben?? Sich verschulden?

Allgemein verstehe ich darunter, mehr aus einem System herauszuholen, als der eigenen Leistung entspricht. Ich meine nicht Schulden bei der Bank, denn die muss man ja zurück zahlen. Über unsere Verhältnisse leben wir z.B. in ökologischer Hinsicht, sowie im Hinblick auf alle nicht erneuerbaren Ressourcen. Aber auch in anderen Dingen, wie z.B. beim Gesundheitssystem, wo die gesetzlich Versicherten indirekt subventioniert werden durch die privat versicherten Personen.

Ganz allgemein denke ich, dass eine Demokratie dazu neigt, dass die Minderheiten von der Mehrheit übervorteilt werden. Das zeigt sich auch in der Debatte um die soziale Gerechtigkeit. Im Zentrum der Empörung stehen je nach Themenkonjunktur die Armen oder die Reichen, jedoch praktisch nie die breite gesellschaftliche Mitte.

Weißer Hirsch
05.03.2018, 19:26
...gehen sie halt schmollend in die Schweiz, um da abstrus niedrige Steuersätze zu bezahlen.

Was heißt abstrus niedrig? Meines Wissens geht es der Schweiz wirtschaftlich und was das Steueraufkommen angeht ganz gut. Dafür ist der Wasserkopf dort nicht so groß.

Klugschnacker
05.03.2018, 19:29
Warum soll ich mir die richtig reichen wegdenken, wenn deren Geld doch in der Lage wäre, das Elend ganz weit unten zu lindern?

Vielleicht weil dieses Geld ihnen rechtmäßig gehört? Sicher könnte man es vergesellschaften. Aber das könnten wir auch mit Deinem Geld tun. Denn Du hast ja ebenfalls mehr als Du brauchst, genauso wie die meisten hier.

Es ist leicht, für höhere Sozialleistungen zu sein, und gleichzeitig festzulegen, dass andere das bezahlen sollen. Ich bin dafür, alle in die Pflicht zu nehmen, inklusive die eigene Kaste.
:Blumen:

qbz
05.03.2018, 19:30
Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.

Mir geht es um die breite gesellschaftliche Mitte, zu der die meisten von uns gehören. Ich bin der Meinung, dass wir über unsere Verhältnisse leben.

Unser "Glück" ist doch, dass in der Debatte über soziale Gerechtigkeit die wenigen Superreichen für uns den Sündenbock spielen. Aber denke Dir diese wenigen sehr reichen Personen für einen Moment weg. Welches Bild über die nationale sowie globale Verteilung des Wohlstands zeigt sich dann? Es zeigt sich dann eine sehr breite, wohlhabende Gesellschaftsschicht, die aus globaler Sicht im Schlaraffenland lebt und sich dabei auch noch übervorteilt fühlt. Die Zeche für unseren Wohlstand zahlen andere.

Die Personen sind superreich, weil sie sich von den geschaffenen Werten einen überproportionalen Anteil aneignen. Denke ich mir diese weg, stünde dieser geschaffene Reichtum jährlich für Investitionen in den ärmeren Regionen der Welt zur Verfügung. Man kann eigentlich heute alle für das Leben der ganzen Menschheit wichtigen Waren im Überfluss produzieren. Man kann die Welt mit Medikamenten fluten, wenn man will, oder regional (in Afrika z.B.) herstellen lassen, wenn man die Patente kostenlos teilt. Wir hätten genug Nahrungsmittel für alle auf der Welt. Niemand müsste wegen Hungers sterben.

In meinen Augen müsste sich dafür generell unser System von der Profitmaximierung als oberstem Ziel (das die Erde und das Leben gefährdet) entfernen zugunsten dem Ziel einer primär am Gebrauchwert und den Bedürfnissen der Menschen orientierten Wirtschaft.

Ich will damit sagen: Neben der Umverteilung braucht es Änderungen in den Systemprioritäten und Normen.

Mirko
05.03.2018, 19:50
In meinen Augen müsste sich dafür generell unser System von der Profitmaximierung als oberstem Ziel (das die Erde und das Leben gefährdet) entfernen zugunsten dem Ziel einer primär am Gebrauchwert und den Bedürfnissen der Menschen orientierten Wirtschaft.
.

Und damit schließt sich wieder der Kreis. Stell dich mal als Politiker hin und sage den Reichen und der ganzen Mittelschicht, dass du ihnen gerne die Steuern deutlich erhöhen willst und das Geld nach Afrika und sonst wo hin überweist weil es denen viel schlechter geht als uns.

Ich denke nicht, dass die Partei viele Stimmen bekommen würde!

Was also tun? Ab und zu mal eine Kuh oder einen Brunnen spenden fürs gute Gewissen?

Thorsten
05.03.2018, 19:55
Vielleicht weil dieses Geld ihnen rechtmäßig gehört? Sicher könnte man es vergesellschaften. Aber das könnten wir auch mit Deinem Geld tun. Denn Du hast ja ebenfalls mehr als Du brauchst, genauso wie die meisten hier.

Es ist leicht, für höhere Sozialleistungen zu sein, und gleichzeitig festzulegen, dass andere das bezahlen sollen. Ich bin dafür, alle in die Pflicht zu nehmen, inklusive die eigene Kaste.
:Blumen:
Absolut. Aber eben nicht die ganz oben einfach wegdenken und aus der Betrachtung rauslassen. Sie sind nun mal auch ein Teil von "uns".

qbz
05.03.2018, 20:00
Ich kann das nicht genau definieren, dafür fehlt mir jede Kompetenz. Ich meinte mit der "breiten Mitte" alle, denen es zumindest einigermaßen gut geht, ohne Zuschüsse aus öffentlicher Hand zu benötigen. Eine ausreichende Wohnung, vielleicht ein Auto, genug Geld für vernünftiges Essen und Kleidung, Schulabschluss und eine Berufsausbildung. Darüber verfügen ganz gewiss nicht alle, aber doch sehr viele.

Die finanziellen Unterschiede innerhalb dieser Schicht sind beträchtlich, aber nicht existenziell. Es geht dann um eine größere oder kleinere Wohnung, Eigenheim oder nicht, ein oder zwei Autos pro Haushalt, finanzielle Spielräume für Urlaubsreisen und Hobbys.


Dafür haben genau diese Menschen eine Ausbildung absolviert und arbeiten, sie schaffen die Werte der Gesellschaft und verkaufen ihre Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt. Dafür erhalten sie nach Angebot / Nachfrage einen Wert, mit dem sie ihre Arbeitsfähigkeiten entsprechend dem Standard in DE erhalten können für den Arbeitgeber. Natürlich gibt es auch die Ungleichgewichte in Europa und auf der Welt, das möchte ich nicht bestreiten. Aber hängen nicht die Einkommen der deutschen Lohnabhängigen unter anderem davon ab, dass die Waren im Ausland abgesetzt werden können (Autos in China, den USA z.B.) und Wirtschaftsfachleute meinen, die Binnennachfrage (sprich Löhne) müsste in DE eher gestärkt werden.


Allgemein verstehe ich darunter, mehr aus einem System herauszuholen, als der eigenen Leistung entspricht. Ich meine nicht Schulden bei der Bank, denn die muss man ja zurück zahlen. Über unsere Verhältnisse leben wir z.B. in ökologischer Hinsicht, sowie im Hinblick auf alle nicht erneuerbaren Ressourcen.

Da stimme ich Dir zu. Das liegt aber meiner Ansicht an dem globalen Systemziel der ungezügelten Profitmaximierung und der diesbezüglichen Konkurrenz sowie der Liberalisierung der Märkte. Gesetzliche weltweite staatliche Regeln mit hohen Strafen könnten da Abhilfe schaffen sowie nationale Gesetze. Niemand will aber da effektiv regulierend tätig werden.

Damit dass alle Freizeittriathleten aus Überzeugungsgründen nicht mehr fernreisen und allein regionale Wettkämpfe bevorzugen lässt sich kein effektiver Fortschritt beim CO2-Ausstoss erzielen. ;) Man bräuchte z.B. eine Steuer auf Flugbenzin, längerfristig 5.- Euro /L für das Auto-Benzin/Diesel, preiswerter ÖPNV, die Schliessung der Kohlekraftwerke und -förderung. Alles keine Wahlschlager. :)

Klugschnacker
05.03.2018, 20:35
Dafür haben genau diese Menschen eine Ausbildung absolviert und arbeiten, sie schaffen die Werte der Gesellschaft...

Ja, aber sie schaffen diese Werte nicht allein. Es braucht ja in aller Regel ein Unternehmen oder einen Unternehmer, der das wirtschaftliche Risiko trägt.

Oft ist dieses Risiko erheblich. Wir sprechen leicht von den sagenhaften Profiten von Google, facebook oder Apple. Wir übersehen dabei gerne die hohen wirtschaftlichen Risiken. Einem Unternehmer gelingt der große Wurf, hundert andere gehen Pleite. Diese hundert sehen wir nicht.

Die Mitarbeiter von Amazon, um mal ein provokantes Beispiel zu nennen, erwirtschaften die Werte nicht allein. Ihrer Wertschöpfung geht die brodelnde Aktivität einer Unternehmer- und Gründerschicht voraus, die ein enormes Risiko trägt und sehr viel für die Gesellschaft leistet. Den meisten gelingt nie der große Durchbruch, viele gehen pleite. Diesen Risiken muss die Möglichkeit großer Gewinne gegenüber stehen, sonst funktioniert das nicht.

Wir können nicht die Risiken beim Unternehmer lassen, aber die Gewinne vergesellschaften. Über Haftungsbeschränkungen und das Insolvenzrecht einerseits, sowie Steuern auf Gewinne andererseits, ist das in Deutschland einigermaßen geregelt.

Mit den Patenten auf Impfstoffe etc. ist es ähnlich. Die Entwicklung eines solchen Impfstoffs kann zehn oder zwanzig Jahre dauern. Ob dabei wirtschaftlich etwas herauskommt, weiß vorher kein Mensch. Eine Pharmafirma geht hier ein großes Risiko ein. Dem müssen entsprechende Aussichten auf Gewinne gegenüber stehen. Sonst wird der Impfstoff einfach nicht entwickelt. Ist das besser?
:Blumen:

ThomasG
05.03.2018, 20:50
Stephanie Pieper (für Deutschlandfunk) 22.01.2018:

Oxfam: 42 Reiche besitzen so viel wie 3,7 Milliarden Arme

Dem neuen Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam zur sozialen Ungleichheit zufolge öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich weltweit immer mehr. 42 Menschen besäßen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Bevölkerung. Kritik an der Methodik kontert Oxfam mit dem Verweis auf die klare Richtung der Entwicklung.

Von Stephanie Pieper

[...]

Die neuen Zahlen, mit denen Oxfam-Aktivist Nick Bryer hantiert, mögen bei den einen Achselzucken und bei den anderen Wut auslösen: Nach seinen Worten kommt alle zwei Tage irgendwo auf der Welt ein neuer Dollar-Milliardär hinzu, inzwischen seien es mehr als 2.000. Eine Näherin in Bangladesch müsse ihr ganzes Leben arbeiten, um so viel zu verdienen wie der Chef eines führenden Modekonzerns in vier Tagen. Und allein 42 Menschen besäßen zusammen so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Die Schere zwischen Arm und Reich öffne sich, beklagt Bryer:

"Wenn wir uns nur die jüngsten Vermögenszuwächse angucken, dann gehen 82 Prozent davon - also vier von fünf Dollar - an das reichste ein Prozent. Während der Wohlstand der unteren Hälfte der Menschheit, dreieinhalb Milliarden Menschen, gar nicht gewachsen ist."

Kritik an Datengrundlage und Interpretation

Die britische Hilfsorganisation musste in der Vergangenheit Kritik einstecken - an der Grundlage der Daten und an deren Interpretation. Bryers Vergleiche beruhen zum einen auf der Milliardärs-Liste des US-Magazins "Forbes", die teils Schätzwerte angibt; zum anderen auf dem "Globalen Wohlstandsreport" der Schweizer Bank Credit Suisse, der für viele Länder nur eine schwache Datenbasis hat.

Und nach der Oxfam-Methodik gilt etwa ein angehender Harvard-Jurist, der sich fürs Studium verschuldet, als arm – obwohl er später die Chance hat, viel Geld zu machen. Bryer verteidigt jedoch die Botschaft des neuen Berichts:

"Es ist die zuverlässigste Schätzung, die sich ermitteln lässt. Aber natürlich: Ohne einen globalen Zensus haben wir keine wirklich wissenschaftlichen Daten. Das Muster ist aber klar: Wohlstand häuft sich bei denen an der Spitze an, während die meisten Menschen auf der Welt zurückgelassen werden."

Quelle:http://www.deutschlandfunk.de/ungleiche-vermoegensverteilung-oxfam-42-reiche-besitzen-so.769.de.html?dram:article_id=408927

ThomasG
05.03.2018, 21:06
"Im Labyrinth der Macht" passend zum Thema des Fadens jetzt (seit 21 Uhr glaube ich) im Ersten

-> http://www.gk-edv-dienstleistungen.de/inland/lamby-interview-101.html

qbz
05.03.2018, 21:42
.......
Oft ist dieses Risiko erheblich. Wir sprechen leicht von den sagenhaften Profiten von Google, facebook oder Apple. Wir übersehen dabei gerne die hohen wirtschaftlichen Risiken. Einem Unternehmer gelingt der große Wurf, hundert andere gehen Pleite. Diese hundert sehen wir nicht.


Gerade bei diesen Konzernen ist es doch offensichtlich, wie die Profitmaximierung sich zum Nachteil des eigentlichen Gebrauchszweckes auswirkt. Ausserdem gehen sehr viele Leistungen in deren Produkte ein, die von anderen geschaffen wurden, sei es an Hochschulen, in der Open Source Bewegung (das OS vom Mac) oder zugekauft wurden. Die Pleiten geschehen doch als normaler Teil des Haifischbeckens, weil man sich gegenseitig bekämpft, aufkauft, fusioniert usf.



Mit den Patenten auf Impfstoffe etc. ist es ähnlich. Die Entwicklung eines solchen Impfstoffs kann zehn oder zwanzig Jahre dauern. Ob dabei wirtschaftlich etwas herauskommt, weiß vorher kein Mensch. Eine Pharmafirma geht hier ein großes Risiko ein. Dem müssen entsprechende Aussichten auf Gewinne gegenüber stehen. Sonst wird der Impfstoff einfach nicht entwickelt. Ist das besser?
:Blumen:

Die Entwicklung basiert oft auf der vom Staat geförderten Grundlagenforschung und arbeitsteiligen Ergebnissen.

Eine Produktionsweise ohne Patente und dem privaten Besitz an wissenschaftlich-technischen Wissen, geistigen Eigentum wäre IMHO viel, viel effizienter und preiswerter und würde sofort dazu beitragen, die Ungleichheiten auf der Erde abzubauen. Afrika hätte sofort preiswerte Aids-Medikamente z.B. Aufgrund der reichlich vorhandenen Ressourcen würden natürlich auch langwierige Medikamentenenwicklungen möglich sein, wenn die Entwicklung staatlich gesteuert wird und nicht der Profitmaximierung des einzelnen Monopols überlassen bleibt. Dass Forscher verschiedener Unternehmen, die am gleichen / ähnlichen Produkt arbeiten, sich nicht über ihre Ergebnisse austauschen dürfen, bedeutet ein grosses Hemmnis für den Fortschritt. Aber ich sehe: Es fällt Dir schwer, Alternativen durchzuspielen. :Blumen:

Klugschnacker
05.03.2018, 21:54
Aber ich sehe: Es fällt Dir schwer, Alternativen durchzuspielen. :Blumen:

Nein, gar nicht. Ich finde durchaus überzeugend, was Du schreibst. :Blumen:

Körbel
05.03.2018, 22:13
Mir geht es um die breite gesellschaftliche Mitte, zu der die meisten von uns gehören. Ich bin der Meinung, dass wir über unsere Verhältnisse leben.


Dann höre doch auf damit!!!

Du hast doch durch deinen Erst-Job schon soviel Geld im Säckel,
das du den Zinnober mit dem TS-Trainingslager,
dem TS-Filmchen und dem ganzen anderen
TS-Zusatzkram das doch schon garnicht mehr nötig hast,
noch mehr Geld zu verdienen!!!

Wer soviel Geld verdient wie du, der kann natürlich vortrefflich darüber schwadronieren, das viele oder auch WIR über unsere Verhältnisse leben!!!
Boahhh, ich könnte kotzen über soviel Selbstgefälligkeit!!!

Manche Leute können sich nicht einmal ein Fahrrad vom Discounter für 199 EUR leisten.
Soviel kostet schon dein Tacho am Rad!
Wieviel Geld investierst du für deinen Sport?
Das geben andere dafür aus um ihre Familie über die Runden zu bekommen.

Klugschnacker
05.03.2018, 22:18
Hast Du wieder gekifft? :8/

LidlRacer
05.03.2018, 22:50
Eine Produktionsweise ohne Patente und dem privaten Besitz an wissenschaftlich-technischen Wissen, geistigen Eigentum wäre IMHO viel, viel effizienter und preiswerter und würde sofort dazu beitragen, die Ungleichheiten auf der Erde abzubauen. Afrika hätte sofort preiswerte Aids-Medikamente z.B. Aufgrund der reichlich vorhandenen Ressourcen würden natürlich auch langwierige Medikamentenenwicklungen möglich sein, wenn die Entwicklung staatlich gesteuert wird und nicht der Profitmaximierung des einzelnen Monopols überlassen bleibt. Dass Forscher verschiedener Unternehmen, die am gleichen / ähnlichen Produkt arbeiten, sich nicht über ihre Ergebnisse austauschen dürfen, bedeutet ein grosses Hemmnis für den Fortschritt. Aber ich sehe: Es fällt Dir schwer, Alternativen durchzuspielen. :Blumen:

Klingt ein wenig nach Kommunismus.
Das funktioniert ja erwiesenermaßen prima.

aequitas
05.03.2018, 23:09
Klingt ein wenig nach Kommunismus.
Das funktioniert ja erwiesenermaßen prima.

Klingt ein wenig nach prima Argument.

Aber qbz trifft in seiner Kritik einen wichtigen Punkt, der bspw. in der "Konsumkritik" von Arne untergeht bzw. nicht mitgedacht wird. Dies geschieht auch oft bei der Diskussion um Primark, wenn priviligierte Gruppen die weniger priviligierten Gruppen dafür kritisieren auch mal am materiallen Wohlstand ("100 Primark Kleider") teilzuhaben. Dass Primark bspw. was die betriebliche Mitbestimmung angeht löblicher ist als so manch anderes Unternehmen wird dabei ausgeblendet, da ja die Produkte nur einer "Weg-werf-Mentalität" entsprechen.

In einer auf Profit-ausgelegten Wirtschaftsweise wird diese Lücke immer jemand füllen. Natürlich ist ein bewusster Konsum zu befürworten, jedoch nicht in solch einer paternalistischen/bevormundenden Form die letztlich einem autoritärem Bedürfnis nach Maßregelung entspringt ("Der Hartz-IV-Empfänger soll sein Geld/meine Steuern statt für Kippen für Bücher ausgeben"). Die Bedürfnisse eines Individuums sind letztlich individuell und sollten nicht zu Lasten einzelner Bevölkerungsgruppen gehen.

Auch wenn ich persönlich kein großer Anhänger davon bin, so lohnt sich doch ein Blick in die Postwachstumsökonomie (bspw. Veröffentlichungen des Forschungskolleg in Jena oder von Niko Paech). Das Problem sind nicht Indivduen, die sich den Gegegebenheiten des wirtschaftlichen Systems anpassen, sondern vielmehr die Spielregeln und Bedingungen, welche letztlich auch beeinflusst werden sollten.

Durch den Boykott von in Kambodscha produzierten Waren werde ich nichts ändern können, sondern es geht darum, dass sich die Arbeits-, Beschäftigungs- und Partizipationsbedingungen vor Ort verändern. Dies betrifft nicht genauso auch uns hier in Deutschland, gerade in Anbetracht der Digitalisierung und Industrie 4.0.

Klugschnacker
05.03.2018, 23:29
Das Problem sind nicht Indivduen, die sich den Gegegebenheiten des wirtschaftlichen Systems anpassen, sondern vielmehr die Spielregeln und Bedingungen, welche letztlich auch beeinflusst werden sollten.

Ja. Und jetzt? In welche Richtung wird die demokratische Mehrheit wohl die Spielregeln verändern, Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter?

a) zugunsten politisch einflussreicher Lobbys
b) zugunsten der Mehrheit der Wähler
c) zugunsten der Armen

- Mehrfachnennungen möglich -

Ich meine: Zugunsten der Lobbys und der Mehrheit, weniger zugunsten der Armen.

Die Mehrheit steht auf der Seite der Gewinner. Sie legitimiert sich jedoch gegenüber den Armen, indem sie mit dem Finger auf die Reichen und Einflussreichen zeigt. Der Durchschnittsbürger ist sich gewiss, er müsse nichts für die Armen tun, denn hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen sitzt einer, der reich ist – und der soll doch dann bitte mal zuerst. Tatsächlich müssen alle drei etwas beitragen: Die Reichen, die Mehrheit und die Armen.

qbz
06.03.2018, 00:16
Klingt ein wenig nach Kommunismus.
Das funktioniert ja erwiesenermaßen prima.

Was ist Kommunismus?? Selbst Marx schrieb dazu nur einen Absatz. Wichtiger scheint mir die inhaltliche Diskussion über mögliche Varianten zukünftiger Gesellschaften als die Etikettierung. Mir ist schon klar, dass ich Normen anführte (kein privater Besitz an Wissen z.B.), die in den Bereich der Utopie gehören.

Eine stärkere Orientierung an Gebrauchswerten und Bedürfnissen würde die jetzige totale Herrschaft von Geld und Kapital über unser aller Leben etwas einschränken. Solange die Profitmaximierung und Monopolkonkurenzen oberste Prinzipien darstellen, wird leider der CO2-Ausstoss z.B. nicht auf das notwendige Mass reduziert, IMHO.

Klugschnacker
06.03.2018, 00:32
Eine stärkere Orientierung an Gebrauchswerten und Bedürfnissen würde die jetzige totale Herrschaft von Geld und Kapital über unser aller Leben etwas einschränken.

Könnest Du bei Gelegenheit bitte noch etwas darüber schreiben, was es mit diesen Gebrauchswerten auf sich hat? Als volkswirtschaftlicher Laie ist mir nicht klar, was Du damit genau meinst.

qbz
06.03.2018, 01:30
Könnest Du bei Gelegenheit bitte noch etwas darüber schreiben, was es mit diesen Gebrauchswerten auf sich hat? Als volkswirtschaftlicher Laie ist mir nicht klar, was Du damit genau meinst.

Man versteht unter dem Gebrauchswert (https://de.wikipedia.org/wiki/Gebrauchswert) die Nützlichkeit einer Ware, eines Gutes für den Käufer, Konsumenten im Unterschied zum Tauschwert der Ware.

Z.B. der Verkäufer oder Verpächter von Agrarflächen will in der Regel den besten Preis erzielen und verkauft / verpachtet diese deswegen in der Regel für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung. Will man jetzt ausreichend ökologisch genutzte Agrarflächen schaffen (anderer Gebrauchswert) aus Gründen des Arten-/Tierschutzes (Tiere, Bienen, Pflanzen) mit geringerem Ertrag, könnte die Gesellschaft regulatorisch eingreifen und den Handel mit Agrarflächen nicht mehr allein dem freien Markt überlassen, sondern unterschiedliche Zonen festlegen. Sie würde in dem Fall dem Gebrauchswert höhere Priorität als dem Tauschwert beimessen und sich an diesem orientieren. Bei einem Flächennutzungsplan legt auch der Staat den Gebrauchswert des Bodens fest, je nach Zone, d.h. es gibt durchaus Bereiche, wo solche Eingriffe (zum Glück) schon stattfinden.
Oder als Beispiel Baugrundstücke in Städten, wo die Besitzer nur an einem späteren Weiterverkauf und Handelsgewinn interessiert sind, statt am Gebrauchswert des Grundstückes und gar kein Wohnhaus errichten trotz Wohnungsnot.
Oder Warenhersteller, welche die Qualitätsnormen und Folgen für die Umwelt der Produkte geringer gewichten im Vergleich zu den Bilanzen und bis hin zum Betrug gehen.

ThomasG
06.03.2018, 07:31
Ich verstehe Arnes Argumentation bezüglich der Mittelschicht ganz gut und stimme ihm zu.
Im Vergleich zur übrigen "Welt" glaube ich kaum, dass wir uns unseren mittleren relativen Wohlstand wirklich verdient oder erarbeitet haben.
Man denke nur an die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.
Wir haben einfach durch Förderung Chancen zum wirtschaftlichen Aufbau erhalten, die andere nie erhalten haben.
Wenn man nur mal an die erlassenen Reparationskosten denkt.
Das erfolgte natürlich nicht selbstlos, sondern weil es eben aus machtstrategischen Gründen wichtig war für mächtige, aufstrebende Staaten, dass wir zum eigenen "Block" gehören.
Trotzdem kann man ja nicht die völlige Ungleichverteilung von Vermögen auf diesem Planeten einfach noch eine ganze Weile so weiterlaufen lassen.
Da muss es doch knallen immer und immer wieder und immer heftiger.
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.
Es wird so oft davon gesprochen "der Kommunismus" oder "der Sozialismus" wäre gescheitert.
Gescheitert sind da Systeme, die vorgaben etwas zu sein, was sie nicht waren.
Ist ein System, was zu einer derartigen Ungleichverteilung führt wie oben angedeutet nicht gescheitert?

Unser Wirtschaftswunder: https://www.youtube.com/watch?v=DV8DsMmS65I

Klugschnacker
06.03.2018, 09:23
Man versteht unter dem Gebrauchswert (https://de.wikipedia.org/wiki/Gebrauchswert) die Nützlichkeit einer Ware, eines Gutes für den Käufer, Konsumenten im Unterschied zum Tauschwert der Ware.

...

Herzlichen Dank! :Blumen:

keko#
06.03.2018, 09:27
Und dann frage ich mich: Warum?

Ich habe ähnliche Bedenken, die mich persönlich zum Glück nicht betreffen, aber so irgendwie ist es einfach ein beklemmendes Gefühl.

Der Staat hilft maroden Banken, sorgt im gleichen Fall dafür das die Manager und die Vorstände ihre Boni kassieren dürfen und anderswo,
"da lässt er die Menschen im Regen stehen"!

Die politische Elite tut der wirtschaftlichen Elite nicht weh. Nur selten kommt ein Querschläger hoch, so wie Trump. Der wird dann aber von den treuen Medien bekämpft, bis wieder eine harmlose Labertasche wie Obama vorne steht. Wichtig ist, dass die Masse Arbeit hat, um Produkte zu kaufen, von denen einige wenige stinkreich werden. Schulden sind dabei kein Problem, solange sie bedient werden können. An Schulden wird gut verdient und sie generieren eine Abhängigkeit. Wenn ein paar Menschen aus dem System rausfallen (Überschuldung, keine Arbeit, kein Bock) ist das auch kein Problem, solange genug nachkommen oder Märkte woanders entstehen. Geld kennt keine nationalen Grenzen. In Deutschland funktioniert dieses System sehr gut, denn der Deutsche ist obrigkeitshörig, arbeitsorientiert und wird mehr und mehr des Denkens entwöhnt.

Klugschnacker
06.03.2018, 10:09
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.

Wir können nicht einerseits die Superreichen abschaffen, und andererseits das kapitalistische System, welches sie hervorgebracht hat, beibehalten. Hüh oder hott. Der Kapitalismus hat jedoch mehr "Wohlstand für alle" geschaffen als jedes andere mir bekannte System.

Insofern ist aus meiner Laiensicht völlig offen, ob ein Systemwechsel tatsächlich mehr Wohlstand schaffen würde. Denn das Geld der Milliardäre können wir nur ein einziges Mal verteilen. Und dann?

----

Übrigens werden weltweit ein Drittel aller produzierten Lebensmittel in den Müll geworfen, das meiste davon in den Haushalten. Der damit einhergehende sinnlose Ressourcenverbrauch und die unnütze Klimabelastung geht uns am Allerwertesten vorbei. Riesige Mengen Sojamais aus der Dritten Welt für unsere billigen Schweineschnitzel, die anschließend zu einem beträchtlichen Teil auf dem Müll landen. Die Landwirtschaft gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels, unter dem besonders die Armen leiden werden.

Weder Bill Gates, noch Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos werden daran etwas ändern oder ändern können. Wir selber müssen da ran. Für mich beginnt das mit der Einsicht, dass es uns vielleicht wirklich etwas zu gut geht.

Stefan
06.03.2018, 11:16
Wenn größenordnungsmäßig die Verhältnisse so angemessen umschrieben werden können, dass 42 Superreiche so viel haben wir die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung (bzw. 3,7 Milliarden Menschen), dann muss man doch einfach davon ausgehen, dass es eben doch viel ausmachen würde, wenn man da kräftig umverteilen würde.

Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.

Es wird so oft davon gesprochen "der Kommunismus" oder "der Sozialismus" wäre gescheitert.
Gescheitert sind da Systeme, die vorgaben etwas zu sein, was sie nicht waren.
Ist ein System, was zu einer derartigen Ungleichverteilung führt wie oben angedeutet nicht gescheitert?
Kommunismus funktioniert nicht. Es wurde häufig genug bewiesen.
Soll es nochmal getestet werden? Welches Land willst Du dafür opfern?

NBer
06.03.2018, 12:04
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.

es geht ja nicht um umverteilung, sondern sie sollen nicht auf ihrem geld hocken (was sie sowieso nie mehr sinnbringend ausgeben können) oder mit zinseszins sinnlos vermehren, sondern in projekte investieren, die der allgemeinheit zu gute kommen. schulen bauen und betreiben, bewässerungsprojekte finanzieren, infrastrukturen in armen ländenr verbessern.....ich denke da fallen jedem sofort ein dutzend projekte ein, die mit milliarden von dollar spielend leicht umzusetzen wären.

Stefan
06.03.2018, 12:19
es geht ja nicht um umverteilung,
ThomasG schreibt von "kräftig umverteilen"

Mirko
06.03.2018, 12:49
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.


Wieso denn nicht? Klar bringt es nichts im afrikanischen Busch oder chinesischen Hinterland Dollarnoten zu verteilen. Würde man das Geld aber nutzen um für genau diese Menschen Brunnen, Schulen, Krankenhäuser, Bauernhöfe zu bauen dann würde ich schon sagen das die Lebensqualität für die Menschen steigt.

tria ghost
06.03.2018, 12:58
Eine Umverteilung des Geldes, egal ob von Superreich zu Arm oder vom Mittelstand zu Arm würde den Hexenkreislauf nur noch verschlimmern. Durch das neu freigesetzte Kapítal würde sich zwangsläufig auch die Teuerungsrate erhöhen - hierdurch wird der neue "Reichtum" der Armen wieder extrem abgemildert und zudem eine noch größere Masse mit hineingezogen.

Außerdem muss man auch betrachten, dass viele mit dem Geld gar nichts bewerkstelligen könnten. Ein Beispiel aus Deutschland: Gibst du einem alkoholabhängigem oder Junkie auf der Straße nen Hunderterter, wird er nichts Besseres damit anzufangen wissen als sich ne größere Menge seines Stoffes zu besorgen - an einem Tag. Zack weg isses. Geht es ihm dadurch auf Dauer besser?

Zum Thema Spenden der Superreichen: Viele Superreiche spenden in ihrem Leben viel mehr als es die Breite Mittelschicht macht - Bestes Beispiel ein Bill Gates z.B.
Seine Foundation erziehlt mehr als es alle Red-Nose Days, Spendenmarathons oder Herz für Kinder (um ein paar zu nennen) zusammen machen.

Wichtiger als eine Umverteilung des Geldes ist eine Nachhaltige und für die Zukunft ausgerichtete Grundversorgung - schon heute verbreauchen wir mehr als 2,5 Erden pro Jahr - Tendenz rasant steigend. Es wird nicht mehr lange dauern, dann gibt es große Kriege um Wasser oder Wälder.
Leider ist es auch so, dass wir uns die aktuelle Weltbevölkerungszahl einfach nicht leisten können.

Kommunismus ist der komplett falsche Weg - er kann auf Dauer einfach nicht funktionieren. Auch bereichert sich irgendwann jemand mehr als andere - meist auch auf kriminellem Weg.
Der breiten Masse hilft es nicht. Dem Osten der Republik geht es immer noch schlechter als dem Westen und manchmal habe ich auch das Gefühl das der Grund für den hohen Fremdenhass in den NBL's einfach daran liegt, dass die plötzliche "Freihheit" irgendwie geschadet hat. Vorher gab es Vollbeschäftigung, weil z.B. 4 Leute so produktiv waren wie Einer im Westen, 2-3 werden dann entlassen - Schuld sind die Ausländer, die die Jobs weg nehmen....

ThomasG
06.03.2018, 13:27
Was passiert denn, wenn Du das Geld der 42 Personen auf die 3.7 Mrd. Personen verteilst? Geht es den 3.7 Mrd. dann besser. IMHO: Nein.

Ich empfinde eine sich allmählich entwickelnde Umverteilung der Vermögen als eine sehr gute Sache.
Eine Verteilung, die sich ergibt, weil man für entsprechende Randbedingungen sorgt.
Beispielsweise in Form einer Art Abgabe an die Gemeinschaft, wenn man über eine größere Bodenfläche verfügt als einem rein rechnerisch (Gesamtbodenfläche auf der Erde geteilt durch die Weltbevölkerung) zusteht.
Natürlich müsste man die Bodenflächen noch einordnen hinsichtlich des Ertragswertes, den man anderen vorenthält, weil man sie für sich persönlich beansprucht.
Das habe ich ja schon mal erwähnt mit anderen Worten.
Destruktive Mechanismen aufgrund des Zinseszinseffektes o.ä. Effekten in Folge von Konzentrationen von Kapital oder anderen Vermögenswerten in den Händen einzelner, dagegen könnte man mit negativem Zins u.ä. begegenen.
So wäre etwa dafür sorgt, dass Geld allmählich seinen Wert verliert, wenn man es dem Kreislauf entzieht.
Es gibt da noch mehr Ideen, die ich faszinierend finde.
Du hast es selber so ähnlich selbst man geschrieben meine ich:
Solange sich die Volkswirtschaften im Prinzip gegenseitig bekriegen (da hast Du das Wort konkurieren gewählt, wenn ich mich nicht irre), ist es sehr schwer und auch gefährlich da auszuscheren.
Das ist mir auch klar.
Ich muss gleich weg.
Macht mich bis heute Abend nicht gleich platt ;-)!

NBer
06.03.2018, 13:28
.....Kommunismus ist der komplett falsche Weg - er kann auf Dauer einfach nicht funktionieren. .......

was aber nicht am system "kommunismus" liegt, sondern am charakterlich schwachen menschen. die idee hinterm kommunismus ist gut (und gleichverteilung in der natur auch der angestrebte normalzustand), aber eben nicht umsetzbar, da diese idee von menschen (und da nehme ich nicht mich oder jeden anderen aus) umgesetzt werden muss. und da stehen gier, neid, egoismus usw im weg.

qbz
06.03.2018, 14:18
.....
Außerdem muss man auch betrachten, dass viele mit dem Geld gar nichts bewerkstelligen könnten. Ein Beispiel aus Deutschland: Gibst du einem alkoholabhängigem oder Junkie auf der Straße nen Hunderterter, wird er nichts Besseres damit anzufangen wissen als sich ne größere Menge seines Stoffes zu besorgen - an einem Tag. Zack weg isses. Geht es ihm dadurch auf Dauer besser?
....

Natürlich! Sobald die typische Beschaffungskriminalität und Prostitution wegfallen, können Heroinabhängige ein stabileres Leben führen und in manchen Fällen auch noch (problematische) Eltern sein. Und auch ein Spiegeltrinker braucht eine Wohnung und etwas zu Essen ausser den alkoholischen Kalorien.


Zum Thema Spenden der Superreichen: Viele Superreiche spenden in ihrem Leben viel mehr als es die Breite Mittelschicht macht - Bestes Beispiel ein Bill Gates z.B.
Seine Foundation erziehlt mehr als es alle Red-Nose Days, Spendenmarathons oder Herz für Kinder (um ein paar zu nennen) zusammen machen.
.....


Ich glaube, über solche Stiftungen sollte man sich keine Illusionen machen und muss schon genauer hinter die Fassade der Websites, die natürlich alles als Wohltätigkeit verkauft, schauen. Siehe diesen Report:
Bill-Gates-zwischen-Schein-und-Sein: (https://www.heise.de/tp/features/Bill-Gates-zwischen-Schein-und-Sein-3378037.html) "Die "Bill & Melinda Gates Foundation" unterstützt nicht die notleidenden Menschen in Afrika, sondern etliche Agrarkonzerne und deren Profitinteressen"

Gerade das Beispiel der Bill Gates Stiftung zeigt eindrücklich, welche Macht damit verbunden ist, z.B. in der Unterstützung ganz bestimmter globaler Monopol-Konzerne, mit denen die Stiftung verbandelt ist. Solche Vermögen gehören unter eine transparente, demokratische, öffentliche Kontrolle, IMHO, statt in private Stiftungen.

Insofern warnen die kritischen Stimmen aus dem Lager der Volkswirtschaftler, dass weiter wachsende Vermögensungleichheit in dieser Grössenordnung die Demokratien ernsthaft gefährdet. Diskutiert werden internationale Steuermodelle, zuvorderst die Notwendigkeit alle Steuerschlupflöcher zu schliessen, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern. Schliesslich gab es Phasen im Kapitalismus, wo sich die Vermögenverteilung auch in die andere, demokratische, statt in die jetzige feudale Richtung entwickelte. Möglich ist es, wen man will! Leider liefert der Koalitionsvertrag zu diesem Thema Null.

keko#
06.03.2018, 14:47
Ich glaube, über solche Stiftungen sollte man sich keine Illusionen machen und muss schon genauer hinter die Fassade der Websites, die natürlich alles als Wohltätigkeit verkauft, schauen. Siehe diesen Report:
Bill-Gates-zwischen-Schein-und-Sein: (https://www.heise.de/tp/features/Bill-Gates-zwischen-Schein-und-Sein-3378037.html) "Die "Bill & Melinda Gates Foundation" unterstützt nicht die notleidenden Menschen in Afrika, sondern etliche Agrarkonzerne und deren Profitinteressen"

Gleichfalls die von Skandalen gezeichneten Clinton-Stiftung. Spenden ist ein gutes Geschäft.

ThomasG
06.03.2018, 19:20
Ich kann da mit Jürg (qbz) in keinster Weise mithalten.
Man merkt halt einfach, dass er sich für solche Themen schon lange interessiert und diesbezüglich wahnsinnig viel weiß. :Blumen: :Blumen: :Blumen:
So viel, dass er jederzeit locker was in die Tasten hauen kann.
Was ich angedeutet habe, wäre mit einem völligen "Systemwechsel" verbunden.
Es sind erhebliche Widerstände zu erwarten und die damit verbundenen Sichtweisen sind für sehr viele Menschen sehr ungewohnt.
Von daher ist das alles andere als leicht so zu vermitteln, dass sich dafür Mehrheiten finden.
Es ist wohl erfolgsversprechender man versucht keinen "Systemwechsel", sondern bemüht sich darum Auswüchse des Kapitalismus unter Kontrolle zu halten.
->

Insofern warnen die kritischen Stimmen aus dem Lager der Volkswirtschaftler, dass weiter wachsende Vermögensungleichheit in dieser Grössenordnung die Demokratien ernsthaft gefährdet. Diskutiert werden internationale Steuermodelle, zuvorderst die Notwendigkeit alle Steuerschlupflöcher zu schliessen, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern. Schliesslich gab es Phasen im Kapitalismus, wo sich die Vermögenverteilung auch in die andere, demokratische, statt in die jetzige feudale Richtung entwickelte. Möglich ist es, wen man will! Leider liefert der Koalitionsvertrag zu diesem Thema Null.

schnodo
06.03.2018, 20:55
Hauptsache Kontinuität: Deutschland gegen Abkommen zu staatlicher Überwachung und Vertraulichkeit (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Deutschland-gegen-Abkommen-zu-staatlicher-Ueberwachung-und-Vertraulichkeit-3987806.html)

Nicht nur die USA beziehen klar Position gegen ein internationales Abkommen zur Kontrolle von Geheimdiensten und Strafverfolgern. Auch Deutschland erklärt in der laufenden Sitzung des Menschenrechtsrats, es gehe zu weit.

Nobodyknows
07.03.2018, 06:51
Hauptsache Kontinuität:

Und an dieser Stelle wäre auch die "Alternative" keine Alternative gewesen.
Denn in ihrem Grundsatzprogrammm schreibt sie: "...Die AfD fordert daher einen „sicherheitspolitischen Befreiungsschlag“, um den Schutz der Bürger an erste Stelle
zu setzen. Andere Belange haben sich dem unterzuordnen. Wir wollen einen klaren Systemwechsel hin zu Behörden, die zum maximalen Schutz der Bürger in der Lage sind."

Gruß
N. :Huhu:

merz
07.03.2018, 07:40
Da schaut man mal 5 Tage nicht rein und dann diese hochinteressante Diskussion, chapeau

m.

Stefan
07.03.2018, 07:45
Eine Verteilung, die sich ergibt, weil man für entsprechende Randbedingungen sorgt.
Beispielsweise in Form einer Art Abgabe an die Gemeinschaft, wenn man über eine größere Bodenfläche verfügt als einem rein rechnerisch (Gesamtbodenfläche auf der Erde geteilt durch die Weltbevölkerung) zusteht.
Natürlich müsste man die Bodenflächen noch einordnen hinsichtlich des Ertragswertes, den man anderen vorenthält, weil man sie für sich persönlich beansprucht.

Soll die Neuberechnung dann sekündlich, oder alle 5 Sekunden erfolgen?
Wer bewertet denn den Wert eines 100000qm-Grundstücks in der Arktis im Vergleich zu 1qm in Zürichs Bahnhofstrasse? Was passiert, wenn in Alaska Öl gefunden wird?

Die Fläche, die jeder Person "zusteht" ändert sich mit jedem Strassenbau, Krankenhausbau, Sterbefall, mit jeder Geburt.......


Destruktive Mechanismen aufgrund des Zinseszinseffektes o.ä. Effekten in Folge von Konzentrationen von Kapital oder anderen Vermögenswerten in den Händen einzelner, dagegen könnte man mit negativem Zins u.ä. begegenen.
So wäre etwa dafür sorgt, dass Geld allmählich seinen Wert verliert, wenn man es dem Kreislauf entzieht.
Betreibst Du Altersvorsorge?
Die "staatliche Rente" wird mich später wahrscheinlich nicht retten. Aus diesem Grund versuche ich Geld zu sparen. Der grosse Börsenzocker bin ich nicht und über die aktuelle Verzinsung muss ich Dir nichts erzählen. Wie sich die Preise auf dem Immobilienmarkt entwickeln weiss ich nicht, deswegen bin ich auch nicht so sicher, ob ein Wohnungskauf sinnvoll ist. Sollte es irgendwann zu richtig ordentlichen Negativzinsen kommen, dann weiss ich überhaupt nicht mehr, was ich mit dem Geld noch anstellen soll.

ThomasG
07.03.2018, 07:55
Die "staatliche Rente" wird mich später wahrscheinlich nicht retten. Aus diesem Grund versuche ich Geld zu sparen. Der grosse Börsenzocker bin ich nicht und über die aktuelle Verzinsung muss ich Dir nichts erzählen. Sollte es irgendwann zu richtig ordentlichen Negativzinsen kommen, dann weiss ich überhaupt nicht mehr, was ich mit dem Geld noch anstellen soll.

Stefan ich habe doch schon einmal etwas ausführlicher einen möglichen Alternativweg beschrieben.
Es werden da im Verbund mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, die nicht isoliert für sich betrachtet werden sollten.*
Bleiben die anderen Randbedingungen so wie sie sind, dann können sie nicht erfolgreich sein - ganz im Gegenteil.

* http://www.wissensmanufaktur.net/media/pdf/plan-b.pdf

schoppenhauer
07.03.2018, 08:32
Wollt ihr mir meine Wohnung, mein Auto und die Rücklagen für die Fernreisen im Alter wegnehmen? :(

Dann lieber das Traumduo Spahn & Seehofer!

ThomasG
07.03.2018, 08:43
Wollt ihr mir meine Wohnung, mein Auto und die Rücklagen für die Fernreisen im Alter wegnehmen? :(

Dann lieber das Traumduo Spahn & Seehofer!
Das Konzept wird auf 20 Seiten beschrieben.
Ich verstehe, wenn man sich nicht länger damit beschäftigen will, aber wenn man es beurteilen können will, dann geht das nur, wenn man dazu bereit ist.

Nachtrag:
Manche Ausdrucksweise in der Beschreibung des Konzepts ist nicht nach meinem Geschmack beispielsweise "von Fleissig nach Reich" und auch die Gesamtwirkung der Präsentation auch nicht so, trotzdem ist es den Autoren gelungen mich dazu zu bewegen den Text komplett zu lesen, auf mich wirken zu lassen und darüber nachzudenken und das nicht nur einmal.

qbz
07.03.2018, 09:50
Wollt ihr mir meine Wohnung, mein Auto und die Rücklagen für die Fernreisen im Alter wegnehmen? :(

Dann lieber das Traumduo Spahn & Seehofer!


keine Verwendung für die Sachen. :Blumen:

gute Wahl! Spahn und Seehofer wissen, wie das geht. ;)

aequitas
07.03.2018, 17:39
Stefan ich habe doch schon einmal etwas ausführlicher einen möglichen Alternativweg beschrieben.
Es werden da im Verbund mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, die nicht isoliert für sich betrachtet werden sollten.*
Bleiben die anderen Randbedingungen so wie sie sind, dann können sie nicht erfolgreich sein - ganz im Gegenteil.

* http://www.wissensmanufaktur.net/media/pdf/plan-b.pdf

Wieso immer wieder dieser rechte Verschwörer-Quatsch?

ThomasG
07.03.2018, 18:48
Wieso immer wieder dieser rechte Verschwörer-Quatsch?Mein Herz schlägt eindeutig links.

aequitas
07.03.2018, 18:56
Mein Herz schlägt eindeutig links.

So von außen betrachtet bin ich mir da nicht ganz sicher. Aber das tut hier auch wenig zur Sache, wo du dich politisch verortest. Entscheidend ist das was du teilst, die Idee die dahinter steht und das Argument.

Hast du dich schon einmal mit Andreas Popp beschäftigt? Ein offensichtlich rechter Agitator, der außerdem der Reichsbürgerbewegung nahe steht.

LidlRacer
07.03.2018, 19:02
Mein Herz schlägt eindeutig links.

Warum gehst Du dann so komischen Leuten auf den Leim?
https://www.psiram.com/de/index.php/Wissensmanufaktur
https://www.psiram.com/de/index.php/Andreas_Popp
"Er befürwortet daher das Wirken der Reichsbürgerbewegung."

ThomasG
07.03.2018, 19:06
So von außen betrachtet bin ich mir da nicht ganz sicher. Aber das tut hier auch wenig zur Sache, wo du dich politisch verortest. Entscheidend ist das was du teilst, die Idee die dahinter steht und das Argument.

Hast du dich schon einmal mit Andreas Popp beschäftigt? Ein offensichtlich rechter Agitator, der außerdem der Reichsbürgerbewegung nahe steht.
Ich kenne ein paar Videos von ihm und habe den Plan B gelesen.
Nur weil irgendwer im Internet oder sonstwo etwas behauptet, glaube ich das noch lange nicht.
Ich zweifle genug an mir selber, aber mein Zweifel geht nicht so weit, dass ich mich gar nicht mehr traue mir ein eigenes Urteil von jemandem zu bilden.

ThomasG
07.03.2018, 19:13
Investigativer Journalismus ;-): https://www.youtube.com/watch?v=2g6DDiOE9kc

Bernf Senf: Denunzieren statt Argumentieren - Die irrationale Abwehr der Zinskritik
Eine Entgegnung auf den absurden Antisemitismus-Vorwurf von Hermann Lührs

http://www.berndsenf.de/pdf/Denunzieren%20statt%20Argumentieren%20-%20Die%20irrationale%20Abwehr%20der%20Zinskritik.p df

Klugschnacker
08.03.2018, 08:09
Insofern warnen die kritischen Stimmen aus dem Lager der Volkswirtschaftler, dass weiter wachsende Vermögensungleichheit in dieser Grössenordnung die Demokratien ernsthaft gefährdet. Diskutiert werden internationale Steuermodelle, zuvorderst die Notwendigkeit alle Steuerschlupflöcher zu schliessen, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern. Schliesslich gab es Phasen im Kapitalismus, wo sich die Vermögenverteilung auch in die andere, demokratische, statt in die jetzige feudale Richtung entwickelte. Möglich ist es, wen man will!

(Hervorhebungen im Zitat von mir)

Ich meine, diese sympathischen Gedanken sind in Deutschland nicht umsetzbar.

Das Ziel der deutschen Wähler ist es doch, in Zukunft mehr materiellen Wohlstand zu haben als heute. Ihre Zielsetzung ist also identisch mit der Zielsetzung der Superreichen. Gedanken an eine sozialere Wirtschaftsweise sind doch nur bei jenen attraktiv, die denken, sie würden selbst materiell davon profitieren. Um Gerechtigkeit geht es in Wahrheit nicht, sondern um persönlichen Profit.

Die Deutschen würden dumm aus der Wäsche schauen, wenn sie zu einer auf globale Gerechtigkeit zielenden Wirtschaftsweise wechseln würden. Oder glaubt jemand ernsthaft, wir Deutschen hätten mehr im Säckel, wenn wir im Interesse der Weltgemeinschaft wirtschaften müssten? Oder gar im Interesse zukünftiger Generationen?

keko#
08.03.2018, 08:40
Die Deutschen würden dumm aus der Wäsche schauen, wenn sie zu einer auf globale Gerechtigkeit zielenden Wirtschaftsweise wechseln würden. Oder glaubt jemand ernsthaft, wir Deutschen hätten mehr im Säckel, wenn wir im Interesse der Weltgemeinschaft wirtschaften müssten? Oder gar im Interesse zukünftiger Generationen?

Westliche Regierungen arbeiten mit korrupten afrikanischen Machthabern zusammen, um billig an die dortigen Bodenschätze zu kommen. DE ist ein Hauptexporteur von Kriegswaffen. Billigfleisch für unsere fetten Bäuche, wofür am anderen Ende der Welt Menschen verhungern. Wegwerfklamotten sklavenähnlich für ein paar Cent zusammengenäht. Warum sollten wir dieses System ändern, wo wir doch Profiteur sind? Es ist doch unser System.

MattF
08.03.2018, 09:01
Die Deutschen würden dumm aus der Wäsche schauen, wenn sie zu einer auf globale Gerechtigkeit zielenden Wirtschaftsweise wechseln würden. Oder glaubt jemand ernsthaft, wir Deutschen hätten mehr im Säckel, wenn wir im Interesse der Weltgemeinschaft wirtschaften müssten? Oder gar im Interesse zukünftiger Generationen?

Genau so sehe ich das schon seit 30 Jahren.

Allerdings glaube ich, dass man auf sehr viel Konsum verzichten kann und man könnte sehr gut leben, mit bei weitem weniger Resourcenverbrauch.

MattF
08.03.2018, 09:02
Westliche Regierungen arbeiten mit korrupten afrikanischen Machthabern zusammen, um billig an die dortigen Bodenschätze zu kommen. DE ist ein Hauptexporteur von Kriegswaffen. Billigfleisch für unsere fetten Bäuche, wofür am anderen Ende der Welt Menschen verhungern. Wegwerfklamotten sklavenähnlich für ein paar Cent zusammengenäht. Warum sollten wir dieses System ändern, wo wir doch Profiteur sind? Es ist doch unser System.

Deswegen ändert sich ja auch nichts, du hast völlig Recht.

ThomasG
08.03.2018, 09:41
Das Ziel der deutschen Wähler ist es doch, in Zukunft mehr materiellen Wohlstand zu haben als heute. Ihre Zielsetzung ist also identisch mit der Zielsetzung der Superreichen. Gedanken an eine sozialere Wirtschaftsweise sind doch nur bei jenen attraktiv, die denken, sie würden selbst materiell davon profitieren. Um Gerechtigkeit geht es in Wahrheit nicht, sondern um persönlichen Profit.

Was nützt materieller Wohlstand, wenn ich mich in einem Umfeld befinde, in dem ich mich nicht wohl fühle?
Ich denke, ein Großteil der Menschen fühlt sich in einer Umgebung wohl, in der es nicht allzu große soziale Unterschiede gibt.
Meiner Ansicht nach würden viele sehr gerne auf einen Teil ihres materiellen Wohlstandes verzichten, wenn sie so dazu beitragen könnten, dass es ihren Mitmenschen im Mittel so gut geht, dass man freundlicher, friedlicher, offener, weniger aggressiv und voreingenommen usw. usf. miteinander umgeht.

Mirko
08.03.2018, 09:47
Meiner Ansicht nach würden viele sehr gerne auf einen Teil ihres materiellen Wohlstandes verzichten, wenn sie so dazu beitragen könnten, dass es ihren Mitmenschen im Mittel so gut geht, dass man freundlicher, friedlicher, offener, weniger agressiv und voreingenommen usw. usf. miteinander umgeht.

Das halte ich für Wunschdenken. Wenn du 100 Deutsche fragst ob sie gerne 50€ mehr Steuern im Monat bezahlen würden und dieses Geld für Soziale Hilfe ausgegeben wird, was denkst du wie viele da freiwillig mitmachen würden? Ich tippe auf 2 oder 3. :(

Klar gibt's das, Klugschnacker und Keko traue ich das hier zum Beispiel durchaus zu. Aber von "viele" zu sprechen halte ich leider für übertrieben.

qbz
08.03.2018, 11:19
(Hervorhebungen im Zitat von mir)

Ich meine, diese sympathischen Gedanken sind in Deutschland nicht umsetzbar.

Das Ziel der deutschen Wähler ist es doch, in Zukunft mehr materiellen Wohlstand zu haben als heute. Ihre Zielsetzung ist also identisch mit der Zielsetzung der Superreichen. Gedanken an eine sozialere Wirtschaftsweise sind doch nur bei jenen attraktiv, die denken, sie würden selbst materiell davon profitieren. Um Gerechtigkeit geht es in Wahrheit nicht, sondern um persönlichen Profit.

Die Deutschen würden dumm aus der Wäsche schauen, wenn sie zu einer auf globale Gerechtigkeit zielenden Wirtschaftsweise wechseln würden. Oder glaubt jemand ernsthaft, wir Deutschen hätten mehr im Säckel, wenn wir im Interesse der Weltgemeinschaft wirtschaften müssten? Oder gar im Interesse zukünftiger Generationen?

Die debattierten Stellschrauben, die Volkswirtschaftler für möglich halten, um mehr Gerechtigkeit auf der Welt zu bekommen, sind natürlich sehr vielfältig, zu vielfältig, um sie in einem einzigen Forumskommentar darzustellen. Auf jeden Fall wäre es sachlich völlig falsch, als oberste Prämisse davon auszugehen, wie Du es tust, es bestünde generell eine identische Zielsetzung zwischen den Superreichen und der Mittelschicht. Selbst zwischen den Superreichen existieren unterschiedliche Interessen. Geht es um die Verteilung des Kuchens, je nach Branchen, trotz aller Verflechtungen und Absprachen, wird mit harten Bandagen gekämpft.

1.
Um die Vermögen der Superreichen zu beschneiden, erwähnte ich als eine Stellschraube das Schliessen von Steuerschlupflöchern. In DE werden pro Jahr ca. 100 Milliarden Euro Steuern hinterzogen (der Sozialhaushalt beträgt ca. 130 Milliarden pro Jahr) , für Europa gibt die Statistik ca. 1,5 Billionen Dollar an.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/256829/umfrage/verluste-durch-steuerhinterziehung-nach-weltregionen/.

Was mit der Schweiz teilweise gelang, sollte auch mit den anderen Steueroasen weltweit möglich sein. (z.B. durch einen kompletten Boykott incl. der Konten zur Kooperation zu zwingen als letzte Massnahme.)
https://www.boeckler.de/41281_41291.htm

2.
Nach der Finanzkrise 2008 schlotterten vielen die Knie. Der folgende Kommentar stand nicht etwa in einer linken Zeitung, sondern in der NZZ zur Tagung des neoliberalen Lobby-Netzwerkes der Mont Pèlerin Society 2009:

"Wenn sich eine ganze Gesellschaft aufs Kasino verlegt, hilft kein Stimulierungspaket mehr. Dann braucht es einen gesellschaftlichen Turnaround.

Not tut ein neues Fundament für alle Finanzmarkt-Teilnehmer, das die Zyklus-Verstärkung unterbindet. So sind die knappen Mittel wieder für nachhaltige Investitionen statt für Gambling einzusetzen. Banken als dienstleistende Unternehmen sind dann weder Universalbanken noch riesengross. Ihre Eigenmittel brauchen sie für ihre Dienstleistungen. Der Mensch, in seiner Gier oder was immer, ändert sich nicht. Doch Regeln seines Zusammenlebens können sehr wohl geändert werden – im Finanzmarkt hoffentlich bald drastischer als bis anhin ins Auge gefasst."
https://www.nzz.ch/tagung_der_mont_pelerin_society-1.2468957
Würden solche Änderungen der breiten Mittelschicht schaden? Bestimmt nicht! Sie bezahlen für die nächste, tiefere Krise, die 100 % kommen wird.

3.
Ich stimme Dir in gewisser Hinsicht auch zu: Die sog. Industrieländer besitzen technologisch, wissenschaftlich und industriell natürlich einen Vorsprung, den kleine und wenig oder veraltet industriealisierte Wirtschaftsräume selten allein aufholen können, ohne dass es geplant geschieht. Möglich ist es, wenn man will, wie das Beispiel der ehemaligen Ostblockstaaten und der östlichen Bundesländer zeigt, oder natürlich für sehr grosse Wirtschaftsräume wie China. Für eine bestimmte Zeit mag das zu Einbussen bei den Industrieländern führen, die aber zeitlich begrenzt wären, bis quasi weltweit ähnliche Produktions- und Profitbedingungen für das Kapital herrschen, die übergrosse Extraprofite inform riesiger Lohn- / Steuer- / Umweltstandardunterschiede ausschliessen. Wir bekämen weltweite Wachstumseffekte!

4.
Globale Abrüstung und mit den freiwerdenden Mitteln ein Fonds für Bildung und zur Förderung wirtschaftlich schwacher Regionen z.B.

Klugschnacker
08.03.2018, 12:14
qbz, natürlich soll jeder seine Steuern zahlen; Schlupflöcher sind zu schließen.

Das muss für beide Seiten gelten: Die wohlhabenden Netto-Einzahler sollen ihre Steuern zahlen, und die Netto-Leistungsempfänger sollen diese Leistungen nicht missbräuchlich abrufen. (Etwa, wenn ein gesunder und arbeitsfähiger Mensch zugunsten einer optimierten Work-Life-Balance nur noch halbtags arbeiten würde, und dadurch von jenen profitiert, die ganztags malochen.)

Ich wollte auf folgendes hinaus:

Nehmen wir fiktiv an, ein selbständiger Architekt zahlt pro Jahr 50.000 Euro Steuern. Ein städtischer Angestellter zahlt pro Jahr ein Zehntel davon, also 5.000 Euro.

Was ist nun gerecht? Wie müsste man die Steuerlast der beiden verändern, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen? Wäre folgende Steuerlast gerechter:

Selbständiger Architekt 55.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 3.000 Euro Steuern pro Jahr

oder sogar

Selbständiger Architekt 60.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 1.000 Euro Steuern pro Jahr

Worauf ich hinaus will: Wir haben gar kein objektives Kriterium, welche Verteilung von Steuerlasten oder Einkommen nun gerecht sei. Alle Parteien in diesem Spiel, also sowohl die Netto-Einzahler als auch die Netto-Empfänger des Umverteilungssystems, sind überzeugt, es würde genau dann gerechter, wenn die eigene Situation sich verbessert. Die Motivation beider Lager ist identisch, nämlich profitorientiert.

Dass jede Schicht die Einkommensgerechtigkeit über das Wohlergehen der eigenen Schicht definiert, sah man vor wenigen Seiten daran, dass ich von User Körbel persönlich beschimpft wurde, nur Stunden nachdem ich die Meinung äußerte, die eigene Schicht müsse unter Umständen etwas abgeben. Dieses Verhalten wird noch grotesker dadurch, dass er mich (ohne jegliches Wissen) zu den Netto-Einzahlern des Umverteilungssystems zählt, von deren Steuern dieses System letztlich lebt.

Wie willst Du jetzt mit lauter Egoisten ein altruistisches Wirtschaftssystem etablieren?
:Blumen:

tandem65
08.03.2018, 12:51
Nehmen wir fiktiv an, ein selbständiger Architekt zahlt pro Jahr 50.000 Euro Steuern. Ein städtischer Angestellter zahlt pro Jahr ein Zehntel davon, also 5.000 Euro.

Was ist nun gerecht? Wie müsste man die Steuerlast der beiden verändern, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen? Wäre folgende Steuerlast gerechter:

Selbständiger Architekt 55.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 3.000 Euro Steuern pro Jahr

oder sogar

Selbständiger Architekt 60.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 1.000 Euro Steuern pro Jahr

Worauf ich hinaus will: Wir haben gar kein objektives Kriterium, welche Verteilung von Steuerlasten oder Einkommen nun gerecht sei.

Nun, da ja bei das gleiche Einkommen haben und sich die beiden fiktiven Menschen sich lediglich durch ihren Status Selbstständigkeit unterscheiden zu scheinen, Geschlecht bin ich mir nicht sicher. Scheint mir keins der 3 Szenarien auch nur annähernd gerecht zu sein. Mein Mitleid hat der Selbstständige. :Cheese:

Neginroeb
08.03.2018, 13:05
Selbständiger Architekt 55.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 3.000 Euro Steuern pro Jahr

oder sogar

Selbständiger Architekt 60.000 Euro Steuern pro Jahr
Angestellter 1.000 Euro Steuern pro Jahr



Haben die beide das gleiche Einkommen? Warum soll der Selbständige dann mehr zahlen?

Im übrigen haben wir durch das progressive Steuersystem bereits eine ziemliche Umverteilung im Gesetz verankert.

Klugschnacker
08.03.2018, 13:17
Haben die beide das gleiche Einkommen?

Natürlich nicht.

Neginroeb
08.03.2018, 13:19
Natürlich nicht.

Dann verstehe ich das Beispiel nicht.

keko#
08.03.2018, 13:22
Nun, da ja bei das gleiche Einkommen haben und sich die beiden fiktiven Menschen sich lediglich durch ihren Status Selbstständigkeit unterscheiden zu scheinen, Geschlecht bin ich mir nicht sicher. Scheint mir keins der 3 Szenarien auch nur annähernd gerecht zu sein. Mein Mitleid hat der Selbstständige. :Cheese:

Ob im Land X Hinz mehr Steuern zahlt als Kunz, ist Jacke wie Hose. Das sind nationale Nebenkriegsschauplätze. Es geht um den internationalen Handel, bei dem immer noch der Stärkere gewinnt und arme Länder im steigenden Ausmaß ausgebeutet und an die Wand gedrückt werden. Es geht um verbindliche, internationale Regeln und da tut sich DE nicht gerade hervor. Dem kleinen Mann wird nur etwas vorgegaugelt, sein schlechtes Gewissen beruhigt, wenn man ihm "faire" Produkte vorlegt oder ins Ohr säuselt, er könne mit seinem Verhalten etwas ändern. Derweil reiben sich die dicken Fische die Hände, agieren global und werden fetter und fetter. Ob Finanzen, Klima, Flüchtlingswellen oder Terror. Alles ist global zu betrachten, da die Welt längst zusammengewachsen ist. Leider gehen die Tendenzen in den letzten Jahren wieder ins Nationalstaatliche zurück. Man darf sich fragen, ob das vielleicht so gewollt ist.

Vicky
08.03.2018, 13:29
Vielleicht sollte man auch mal einen Blick aufs Schwarzbuch (https://www.schwarzbuch.de/) werfen.

Mein Favorit: BER Kosten (https://www.flughafen-berlin-kosten.de/)

Die Frage ist, ob der Einzelne wirklich mehr Steuern für Soziales zahlen MUSS oder ob wir nicht tatsächlich genug einzahlen, um einen Sozialstaat zu stützen. Das Geld ist meiner Meinung nach da. Es wird nur nicht da ausgegeben, wo es gebraucht wird.

... ich muss mich hier aber echt raushalten... Das ist nicht mein Thema. Ich habe zu wenig Ahnung von Ökonomie und Co... :Huhu:

qbz
08.03.2018, 13:56
.......
Wie willst Du jetzt mit lauter Egoisten ein altruistisches Wirtschaftssystem etablieren?
:Blumen:

Wir kommen jetzt in meinen Augen auf ein ganz anderes Thema, die Einkommens- und Steuergerechtigkeit in DE. Meines war, mit welchen Massnahmen liesse sich die weiter wachsende Ungleichverteilung von Vermögen auf der Welt verringern?

Zu Deinem Beispiel:

Die einzelnen Gesellschaftsmitglieder hängen wirtschaftlich so voneinander ab, dass den eigenen Egoismen Grenzen gesetzt sind:

Der Angestellte, der 3000.- Euro Steuer zahlt und ca. 29000 Brutto im Jahr verdient, müsste eine entsprechend hohe Miete zahlen können, damit der Architekt sein Einkommen von ca. 150 000.- Euro erwirtschaften kann (bei 50000 Steuer). Aber vielleicht nimmt der Wohnungserbauer lieber eine andere Firma mit preiswerteren Architekten, weil ihm bei dem Angestelltengehalt die zu erwartende Rendite zu niedrig erscheint im Vergleich zum genannten Architekteneinkommen, und schon liegen die Gehälter des Angestellten und des Architekten nicht mehr so weit auseinander wie von Dir als Ausnahmefall angenommen, und es ändern sich auch die Steuersätze entsprechend.

Die Einkommenshöhen reguliert doch prinzipiell der freie Arbeitsmarkt, auf dem der Angestellte und der unselbständige Architekt ihre Ware Arbeitskraft anbieten, oder im Falle des selbständigen Architekten der Markt für seine Leistungen. Der Staat hat mit der Einkommenshöhe eigentlich wenig zu tun, ausser dass er für alle Lohnabhängigen gewisse allgemeine, gleiche Arbeitsbedingungen festlegt (Arbeitsschutzgesetz z.B., Mindestlöhne für bestimmte Bereiche). Wer als Lohnabhängiger höhere Einkommen oder andere Strukturen will, muss halt in die Gewerkschaft oder in den berufsständischen Verband (selbständiger Rechtsanwalt z.B.). Die Gewerkschaften als Interessenvertreter sorgen auch dafür, dass die Einkommensunterschiede in den Lohngruppen nicht auseinanderdriften, indem sie sich bei Lohnverhandlungen jeweils für Festbeträge (kombiniert mit Prozentforderungen) engagieren. Die Arbeitgeber lehnen das oft ab zugunsten reiner Prozentforderungen, weil die niederen Lohngruppen halt mehr Beschäftigte umfassen als die Spitzenverdiener.

Klugschnacker
08.03.2018, 14:07
Dann verstehe ich das Beispiel nicht.

Zwei Menschen beanspruchen ungefähr gleich viele Leistungen, die von der Allgemeinheit erbracht werden: Verkehrswege, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltung und so weiter. Beide zahlen aber sehr unterschiedlich in die Gemeinschaftskasse ein. Unterschiede um den Faktor 10 sind nicht selten.

Meine Frage zielt darauf ab, wie man das rechtfertigt. Wäre nicht Faktor 5 oder 15 gerechter? Was meinen wir überhaupt mit "gerecht"? Gibt es hier einen objektiven, einsichtigen Maßstab, auf den sich alle Parteien einigen könnten?

Oder erklärt einfach jede Gesellschaftsschicht das für gerecht, was ihr selbst nützt?
:Blumen:

MattF
08.03.2018, 14:23
Oder erklärt einfach jede Gesellschaftsschicht das für gerecht, was ihr selbst nützt?
:Blumen:

Rein praktisch umgesetzt wird das durch demokratischen Prozesse.

Und dass es einen objeltiven Masstab von gerecht nicht gibt, ist auch klar.

Selbst in der Justiz ist das eine reine Abwägungsfrage. Wieso bekommt man für Delikt X 5 Jahre und für Y 10 Jahre? Einmal weil das eine "schlimmer" ist als das andere. Man könnte aber auch 1 und 2 Jahre sagen, dann wäre das eine immer noch schlimmer als das andere, allerdings würde es zu anderen Delikten vielleicht relativ nicht mehr passen.

Gerecht ist, was der Gesellschaft letztlich nutzt. Z.b. um bei der Justiz zu bleiben, es bringt einer Gesellschaft auch nichts, wenn ein kleines Delikt direkt mit 10 Jahren verurteilt würde, das würde evtl. die Abschreckung erhöhen, es würde aber bedeuten dass jemand die Gesellschaft 10 JAhre Unterbringung im Knast kostet und er auch in der Zeit nicht produktiv in der Gesellschaft arbeitet, also ein 2 facher Schaden, dafür dass das Opfer seine "Rache" hat.

qbz
08.03.2018, 16:56
tafel-streit-wieso-hartz-iv-tatsaechlich-zu-wenig-zum-leben-ist (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tafel-streit-wieso-hartz-iv-tatsaechlich-zu-wenig-zum-leben-ist-a-1197012.html):

"Das Existenzminimum ist für die Höhe des Hartz-IV-Satzes maßgeblich, wird jedoch seit Jahren zu niedrig berechnet. Ein Grund sind die verdeckt Armen, die die Statistik verfälschen und deren Zahl nur geschätzt werden kann. Ein weiterer Grund ist, dass die Bundesregierung die Vergleichsgruppe verkleinert hat. Zudem fehlt eine Flexibilitätszulage, die Betroffenen Umschichtungen in ihrem Budget ermöglicht. Würden diese Punkte berücksichtigt, läge das Existenzminimum um etwa 60 Euro im Monat höher."

aequitas
08.03.2018, 17:06
Bei Makronom wurde heute ein guter Kommentar zur Wirtschaftspolitik veröffentlicht, der ein wenig die grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge bzgl. der Staatsverschuldung beleuchtet.

Der Autor spricht mMn ein großes Problem der Sozialdemokratie an: die Hinwendung zu neoliberaler Geld- und Fiskalpolitik:

Wenn der SPD trotz Regierungsverantwortung die viel beschworene Erneuerung gelingen soll, wird es zu ihren Top-Prioritäten gehören müssen, sich vom Mantra der Schwarzen Null zu lösen. Denn ein starker Staat ist eine wichtigte Voraussetzung für die Durchsetzung einer sozialdemokratischen Politik. (https://makronom.de/spd-warum-das-mantra-der-schwarzen-null-mit-einer-sozialdemokratischen-politik-unvereinbar-ist-25662)Ein Kommentar von Jakob Steffen.


Passt auch gut in die aktuelle Diskussion in diesem Thread. Soziale "Gerechtigkeit" ist nicht möglich ohne umfassende Investition in Infrastruktur und gerade mit Blick auf die Digitalisierung auch in Bildung (jenseits von Unterricht mit Tablets).

ricofino
08.03.2018, 17:07
Hoffentlich wird das neue Kabinett nicht nur nach Speichelleckern besetzt, sondern auch etwas nach Kernkompetenz das zum jeweiligen Ministerium passt.
Was ich bei dieser Rochade sehr anzweifle.

Trimichi
08.03.2018, 17:29
ob Speichellecker oder nicht, der Werteverfall wird wohl nicht aufzuhalten sein.

Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit ist der Titel eines Buches von Konrad Lorenz, das 1973, im selben Jahr, in dem Lorenz den Nobelpreis erhielt, veröffentlicht wurde. Der Autor untersucht darin jene Vorgänge, die seiner Meinung nach zur Dehumanisierung der Menschheit beitragen. Der Textband basiert auf einer sechsteiligen Vortragsreihe, die im November und Dezember 1970 vom Bayerischen Rundfunk und später auch von anderen Radiosendern ausgestrahlt wurde. Die Herkunft aus dem Medium Hörfunk zeigt sich in den knappen, pointierten Formulierungen, spiegelt sich aber auch im Fehlen von Belegen, Anmerkungen sowie Literaturhinweisen wider.

2.1 Struktureigenschaften und Funktionsstörungen lebender Systeme (S. 11–18)
2.2 Übervölkerung (S. 19–22)
2.3 Verwüstung des natürlichen Lebensraumes (S. 23–31)
2.4 Wettlauf der Menschheit mit sich selbst (S. 32–38)
2.5 Wärmetod des Gefühls (S. 39–50)
2.6 Genetischer Verfall (S. 51–67)
2.7 Abreißen der Tradition (S. 68–83)
2.8 Indoktrinierbarkeit (S. 84–105)

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_acht_Todsünden_der_zivilisierten_Menschheit

Kapitel 2.1 ist abstrahiert. Das Buch im Original beinhaltet zusätzlich:

2.9 Kernwaffen (S. 106)
2.10 Zusammenfassung (S. 107)

Wer greift durch? Wäre so ein Durchgreifen gerecht?

Naja, wir habens ja noch gut. Also freuen wir uns darauf, dass sich nichts ändert.....................

Körbel
08.03.2018, 17:43
Hoffentlich wird das neue Kabinett nicht nur nach Speichelleckern besetzt................

Nach was denn sonst?:dresche
"same procedure as last year"?
Glaubst du an Einhörner oder andere Fabelwesen?:Huhu:

ThomasG
08.03.2018, 19:23
Hans Werner Sinn: Staatsverschuldung und Generationengerechtigkeit: https://www.youtube.com/watch?v=lry2rL2ZqSg

aequitas
08.03.2018, 20:55
Hans Werner Sinn: Staatsverschuldung und Generationengerechtigkeit: https://www.youtube.com/watch?v=lry2rL2ZqSg

Mir fehlt gerade die Zeit mir explizit diesen Vortrag anzuschauen. Aber da bist du mittendrin, da Sinn dem Ordo-/Neoliberalismus zuzuordnen muss. (Als Hinweis für dich: rechte Verschwörungstheorien und Neoliberalismus sind nicht unbedingt mit einem "linken" Herz vereinbar.)

ThomasG
08.03.2018, 21:02
Insofern warnen die kritischen Stimmen aus dem Lager der Volkswirtschaftler, dass weiter wachsende Vermögensungleichheit in dieser Grössenordnung die Demokratien ernsthaft gefährdet. Diskutiert werden internationale Steuermodelle, zuvorderst die Notwendigkeit alle Steuerschlupflöcher zu schliessen, um der jetzigen Entwicklung gegenzusteuern. Schliesslich gab es Phasen im Kapitalismus, wo sich die Vermögenverteilung auch in die andere, demokratische, statt in die jetzige feudale Richtung entwickelte. Möglich ist es, wen man will! Leider liefert der Koalitionsvertrag zu diesem Thema Null.
Passend zum Thema Steuerschlupflöcher an dieser Stelle noch einmal der Hinweis auf Michael Hartmann :Blumen:.
So nach 22:49 Minuten kommt er zu Wort :): "Geht alles ... "! :)
http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/der-wohlstandsreport-video-102.html

Nachtrag: Ich empfehle sich das Video schon nach 22:00 Minuten anzuschauen.
Das hat irgendwie eine noch bessere Wirkung ("Das bringt also nichts!").
Wer das dann richtig gut fand, sieht sich den Rest ja vielleicht auch noch an.
Das fände ich noch besser.

ThomasG
08.03.2018, 21:35
Mir fehlt gerade die Zeit mir explizit diesen Vortrag anzuschauen. Aber da bist du mittendrin, da Sinn dem Ordo-/Neoliberalismus zuzuordnen muss. (Als Hinweis für dich: rechte Verschwörungstheorien und Neoliberalismus sind nicht unbedingt mit einem "linken" Herz vereinbar.)
Ich habe absichtlich einen Vortrag von jemandem ausgewählt, von dem ich eigentlich kein Fan bin :Lachen2:!
So dumm bin ich dann auch wieder nicht ;-)!

ThomasG
09.03.2018, 08:12
Das halte ich für Wunschdenken. Wenn du 100 Deutsche fragst ob sie gerne 50€ mehr Steuern im Monat bezahlen würden und dieses Geld für Soziale Hilfe ausgegeben wird, was denkst du wie viele da freiwillig mitmachen würden? Ich tippe auf 2 oder 3. :(

Es besteht zwischen den Menschen meiner Meinung nach einfach viel zu häufig und ausgeprägt eine Konkurrenzsituation.
Das fängt schnon bei kleinen Kindern oder gar Babys an und hört nicht mehr auf.
Kleinkinder werden schon miteinander dahingehend beurteilt, wie weit sie sich ihre Fähigkeiten im Vergleich zu Gleichaltrigen entwickelt haben und sobald die Kinder in den Kindergarten gehen verstärkt sich das noch.
Ja und dann kommt eines Tages die Schule und dort spielt Konkurrenzdenken auch eine sehr große Rolle.
In kleinen, in regem Kontakt stehenden Gruppen, wo jeder vor Augen geführt bekommt, was für Auswirkungen es für andere hat, wenn er sich mehr vom Kuchen nimmt, als ihm rein rechnerisch zusteht, da sind die Hemmungen viel größer sich unsozial zu verhalten.
Will man für sich mehr, müsste es aber direkt jemandem wegnehmen, mit dem man ständig Kontakt hat und es gäbe viele, die das direkt sehen, da wären viele wesentlich gehemmter.

qbz
09.03.2018, 08:25
Hoffentlich wird das neue Kabinett nicht nur nach Speichelleckern besetzt, sondern auch etwas nach Kernkompetenz das zum jeweiligen Ministerium passt.
Was ich bei dieser Rochade sehr anzweifle.

Für diejenigen, die im Familien- und Jugendbereich arbeiten und für die Betroffenen ist Franziska_Giffey (https://de.wikipedia.org/wiki/Franziska_Giffey) bestimmt eine ganz gute Wahl. Sie wird Kontakte zu den kompetenten Fach-/Wohlfahrtsverbänden halten und sie vor allen gesetzgeberischen Entscheidungen eng einbeziehen. Mit ihr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das im Koalitionsvertrag versprochene Recht auf Ganztagsbetreuung bis 9 Jahre beschlossen wird und die KITA-Gebühren sinken, solange Olaf Scholz als Finanzminister oder Bayern aus politischen Motiven nicht dazwischen grätschen. Sie wird sicher auch die Integrationsprogramme für Flüchtlinge und Migranten fördern, soweit es das schmale Budget des Familienministeriums zulässt, das Olaf Scholz aber bestimmt nicht aufstockt (auf Kosten der Rüstung z.B.). Die Vetretung von Forderungen in der Öffentlichkeit zugunsten ihres Klientel überlässt die studierte Verwaltungsfachwirtin und promovierte Politologin aber lieber anderen.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/groko-spd-ministerin-franziska-giffey-von-neukoelln-nach-ueberall/21050786.html

ThomasG
09.03.2018, 13:08
Das schaue ich mir heute Abend an:
"Zum Start der Ringvorlesung am 4. Mai 2017 hat der Elitenforscher Professor Michael Hartmann an der Universität Bonn einen einführenden Vortrag über die Ursachen und Auswirkungen wachsender Ungleichheit sowie die Rolle der Eliten gehalten."
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=k58WP4GlnHg

qbz
09.03.2018, 18:05
Das schaue ich mir heute Abend an:
"Zum Start der Ringvorlesung am 4. Mai 2017 hat der Elitenforscher Professor Michael Hartmann an der Universität Bonn einen einführenden Vortrag über die Ursachen und Auswirkungen wachsender Ungleichheit sowie die Rolle der Eliten gehalten."
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=k58WP4GlnHg

Interessanter Vortrag, belegt mit vielen Fakten. Danke für den Link! Schade, dass er offenbar? nicht schriftlich im WEB publiziert erscheint. Damit könnte Prof. Michael Hartmann auch mehr Öffentlichkeit erreichen. Ca. 4000 Aufrufe für das Video sind ja wirklich nicht viel.

Er bestätigt unter anderem, was ich hier auch schon desöfteren konkret anführte, dass die diversen Steuersenkungen unter Rot-Grün (Schröder) die Vermögensungleichheit in DE mitherbeiführte! Und zweitens, dass man mit der Besteuerung bei mehrstelligen Millionen und Milliarden Vermögen und Erbschaften ansetzen muss, will man mehr soziale Gerechtigkeit erreichen.

Mikala
09.03.2018, 20:16
Das halte ich für Wunschdenken. Wenn du 100 Deutsche fragst ob sie gerne 50€ mehr Steuern im Monat bezahlen würden und dieses Geld für Soziale Hilfe ausgegeben wird, was denkst du wie viele da freiwillig mitmachen würden? Ich tippe auf 2 oder 3. :(




Jetzt aber mal ganz ernsthaft.
Als die Soli eingeführt wurde, sind wir auch nicht gefragt worden, ob wir das wollen.
Es wurde schon mehrfach in die Runde geworfen den Soli abzuschaffen.
Warum sollte der Soli nicht für soziale Zwecke eingesetzt werden ?
Ich wäre sofort dabei.

Es kann nicht sein, dass Mütter, die Sozialleistungen erhalten, jede Kindergelderhöhung auf ihre Leistungen angerechnet bekommen.
Es ist auch traurig, wenn Menschen auf die Tafel angewiesen sind.
Wir müssen dringend was tun für diese Menschen.

drullse
09.03.2018, 20:29
Es kann nicht sein, dass Mütter, die Sozialleistungen erhalten, jede Kindergelderhöhung auf ihre Leistungen angerechnet bekommen.
Ist das bei Vätern, denen es genauso geht, nicht das Gleiche?

qbz
09.03.2018, 20:42
Jetzt aber mal ganz ernsthaft.
Als die Soli eingeführt wurde, sind wir auch nicht gefragt worden, ob wir das wollen.
Es wurde schon mehrfach in die Runde geworfen den Soli abzuschaffen.
Warum sollte der Soli nicht für soziale Zwecke eingesetzt werden ?
Ich wäre sofort dabei.


Der Soli wird ab 2021 wegfallen, ausser es kommt gerade die nächste Finanzkrise. (quasi als Wahlgeschenk für die Wahl 2022 und um der FDP eine Wahlforderung zu nehmen ;) )

"Ab 2021 soll der Solidaritätszuschlag abgebaut werden. Dafür sollen in einem ersten Schritt zehn Milliarden Euro bereitgestellt werden. 90 Prozent aller bisherigen Zahler sollen dann keinen Soli mehr zahlen müssen. Anders als zunächst geplant werden im Koalitionsvertrag allerdings keine konkreten Einkommensgrenzen genannt, ab denen der Soli weiterhin zu zahlen ist."
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-02/grosse-koalition-koalitionsvertrag-union-spd


Es kann nicht sein, dass Mütter, die Sozialleistungen erhalten, jede Kindergelderhöhung auf ihre Leistungen angerechnet bekommen.
Es ist auch traurig, wenn Menschen auf die Tafel angewiesen sind.
Wir müssen dringend was tun für diese Menschen.

Einverstanden. Die Anhebung der Mindestsätze bei Hartz IV ist dringend geboten wie die Wohlfahrtsverbände belegen. Damit würde dann auch automatisch eine Anhebung der Mindestlöhne folgen müssen.

Nur ca. 9 % der Prozent der Wähler sprachen sich halt 2017 dafür aus, die untersten Einkommensschichten finanziell anzuheben. Und diese selbst gehen überproportional häufig nicht zur Wahl oder machen das Kreuz bei der AFD.

ThomasG
09.03.2018, 20:44
Interessanter Vortrag, belegt mit vielen Fakten. Danke für den Link! Schade, dass er offenbar? nicht schriftlich im WEB publiziert erscheint. Damit könnte Prof. Michael Hartmann auch mehr Öffentlichkeit erreichen. Ca. 4000 Aufrufe für das Video sind ja wirklich nicht viel.

Er bestätigt unter anderem, was ich hier auch schon desöfteren konkret anführte, dass die diversen Steuersenkungen unter Rot-Grün (Schröder) die Vermögensungleichheit in DE mitherbeiführte! Und zweitens, dass man mit der Besteuerung bei mehrstelligen Millionen und Milliarden Vermögen und Erbschaften ansetzen muss, will man mehr soziale Gerechtigkeit erreichen.
"Im Rahmen des stiftungsweiten Projekts "Gute Gesellschaft - Soziale Demokratie 2017plus" hat die Friedrich-Ebert-Stiftung über zwei Jahre mit zentralen Partner_innen aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft die verschiedenen Ursachen und Wirkungen von Ungleichheit mit empirischen Studien und Veranstaltungen aufgearbeitet und dabei politische Lösungsansätze entwickelt, die dazu beitragen sollen, das weitere Auseinanderdriften unserer Gesellschaft zu verhindern.

Zum Abschluss dieses Projekts ist im Verlag J.H.W. Dietz Nachf. ein Sammelband mit dem Titel "Gleichheit! Wirtschaft richtig. Politisch notwendig. Sozial gerecht." erschienen. Damit wollen wir einen Beitrag für eine zukunftsorientierte Debatte der Sozialen Demokratie leisten.

Lange hielt sich die Mär, dass Ungleichheit für Wachstum unabdingbar sei. Inzwischen sind Ökonomen eher vom Gegenteil überzeugt. Immer mehr Menschen fühlen sich abgehängt, marginalisiert, andere haben Angst vor dem sozialen Abstieg, zu viele wenden sich enttäuscht von Demokratie und Parlamentarismus ab. Passend zu einer Zeit, die das Thema Ungleichheit endlich wieder progressiv diskutiert, entsteht ein spannendes Bild an Möglichkeiten. Denn klar ist: Eine gute Gesellschaft braucht mehr Gleichheit."

Quelle: https://www.fes.de/gute-gesellschaft-soziale-demokratie-2017plus/artikel-in-gute-gesellschaft-17/gleichheit-wirtschaftlich-richtig-politisch-notwendig-sozial-gerecht/

http://dietz-verlag.de/downloads/leseproben/0507.pdf

http://dietz-verlag.de/isbn/9783801205072/Gleichheit-wirtschaftlich-richtig-politisch-notwendig-sozial-gerecht

Mind the Gap! Ringvorlesung mit Julia Friedrichs (#2017plus):https://www.youtube.com/watch?v=cQuvCTgyXOs

Mikala
09.03.2018, 20:57
Ist das bei Vätern, denen es genauso geht, nicht das Gleiche?

Natürlich ist das bei den Vätern auch so, darüber müssen wir nicht reden.
Oder doch ?

Mikala
09.03.2018, 21:11
Der Soli wird ab 2021 wegfallen, ausser es kommt gerade die nächste Finanzkrise. (quasi als Wahlgeschenk für die Wahl 2022 und um der FDP eine Wahlforderung zu nehmen ;) )

"Ab 2021 soll der Solidaritätszuschlag abgebaut werden. Dafür sollen in einem ersten Schritt zehn Milliarden Euro bereitgestellt werden. 90 Prozent aller bisherigen Zahler sollen dann keinen Soli mehr zahlen müssen. Anders als zunächst geplant werden im Koalitionsvertrag allerdings keine konkreten Einkommensgrenzen genannt, ab denen der Soli weiterhin zu zahlen ist."
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-02/grosse-koalition-koalitionsvertrag-union-spd



Einverstanden. Die Anhebung der Mindestsätze bei Hartz IV ist dringend geboten wie die Wohlfahrtsverbände belegen. Damit würde dann auch automatisch eine Anhebung der Mindestlöhne folgen müssen.

Nur ca. 9 % der Prozent der Wähler sprachen sich halt 2017 dafür aus, die untersten Einkommensschichten anzuheben. Und diese selbst gehen überproportional häufig nicht zur Wahl oder machen das Kreuz bei der AFD.

Ja, ich bin auch bei der Erhöhung des Mindestlohn dabei. Ich möchte nicht vom Mindestlohn leben müssen.
Mir ist aber noch wichtiger, das sämtliche Erhöhungen, die für die Kinder gedacht sind, auch nur für die Kinder berechnet werden.
Es kann ja nicht angehen, dass meine Kinder 25€ mehr bekommen, aber die Kinder in Harzt IV-Familien nicht. Es ist schlimm, was wir diesen Kindern antun.
Das Wahlverhalten der Menschen habe ich auch nicht verstanden. Ohne die SPD gäbe es sicher immer noch keinen Mindestlohn in Deutschland.

drullse
09.03.2018, 21:56
Natürlich ist das bei den Vätern auch so, darüber müssen wir nicht reden.
Oder doch ?

Du hast nur von Müttern gesprochen - deswegen die Frage. Ich kenne mich da nicht aus.

Anja
09.03.2018, 22:04
Natürlich ist das bei den Vätern auch so, darüber müssen wir nicht reden.
Oder doch ?

Es wird auf die Leistungen der Kinder angerechnet, nicht auf die Eltern.

Andererseits erhalten die Kinder von Sozialhilfeempfängern, von AlgII-Empfängern und von Beziehern von Wohngeld oder Kinderzuschlag Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket.

DocTom
10.03.2018, 00:15
Warum da nichts passieren wird
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-die-mont-pelerin-gesellschaft-100.html

https://lobbypedia.de/wiki/Mont_Pelerin_Society

:Huhu:

qbz
10.03.2018, 00:18
Ja, ich bin auch bei der Erhöhung des Mindestlohn dabei. Ich möchte nicht vom Mindestlohn leben müssen.
Mir ist aber noch wichtiger, das sämtliche Erhöhungen, die für die Kinder gedacht sind, auch nur für die Kinder berechnet werden.
Es kann ja nicht angehen, dass meine Kinder 25€ mehr bekommen, aber die Kinder in Harzt IV-Familien nicht. Es ist schlimm, was wir diesen Kindern antun.
Das Wahlverhalten der Menschen habe ich auch nicht verstanden. Ohne die SPD gäbe es sicher immer noch keinen Mindestlohn in Deutschland.

Klar, den Mindestlohn brachte die SPD in die Koalition mit der CDU ein. Die SPD stimmte aber 2017 im Bundestag gemeinsam mit allen anderen Fraktionen gegen diesen Antrag der Linke auf eine Erhöhung des Mindestlohnes im Bundestag:

"Der gegenwärtig geltende Mindestlohn in Höhe von 8,84 Euro pro Stunde sei unzureichend, um Beschäftigte davor zu bewahren, trotz Vollzeitbeschäftigung in die Armut abzurutschen, argumentierte Die Linke. Die Abgeordneten verlangten deshalb eine Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde. Darüber hinaus sollte ein Gesetzentwurf klarstellen, dass Sonderzahlungen, Prämien oder Sachleistungen zusätzlich zum Mindestlohn zu leisten sind. Ausnahmen vom Mindestlohn zum Beispiel für Praktikanten und Langzeitarbeitslose sollten nach Ansicht der Linken abgeschafft werden."
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw22-de-mindestlohn/507530

ThomasG
10.03.2018, 07:53
Julia Friedrichs für Zeitonline:

"Bewerbung:

McKinsey und ich

Zwecks verdeckter Recherche bewarb sich die Journalistin Julia Friedrichs bei McKinsey, einer mächtigen, aber zugeknöpften Beraterfirma. Ein halbes Jahr dauerte das bizarre Auswahlverfahren, in dem sie Menschenbild, Größenwahn und Verführungskünste des Unternehmens kennen lernte
Von Friedrichs
18. Mai 2006

[...]

Am Abschlussabend gibt es eine Party. McKinsey hat einen DJ gebucht, in der Hotellobby einen großen Tresen aufgebaut, hinter dem zwei Barkeeper mit Wodkaflaschen und einem Cocktailshaker jonglieren. Die Berater tanzen ausgelassen. Unser Leben macht Spaß, suggeriert jede Drehung. » Work hard, party hard « ist das Motto der McKinseys. Für viele der gerade 20-jährigen Studenten, die zum Teil noch zu Hause wohnen, wird das eine der eindrucksvollsten Partys ihres Lebens werden. Sie werden trinken, tanzen, schwimmen und knutschen. McKinsey hat alles getan, damit sie diese Nacht nicht vergessen werden.

Am nächsten Tag fliege ich wieder zurück nach Berlin, ins normale Leben, zurück in meine Hinterhaus-WG. »Du bist anders als vor vier Tagen«, sagt mein Freund. »Du redest so betont cool. Du schwärmst von den tollen, hochintelligenten Leuten. Von ihren acht Sprachen, ihren ausgefallenen Hobbys. Ich hoffe, du kannst jetzt hier mit den Normalen auch wieder leben.« Die Normalen, meine Freunde, jobben, schreiben Bewerbungen, haben Angst vor der Zukunft. Nach McKinsey-Maßstäben sind die meisten Menschen, die ich mag, wohl eher Verlierer.

[...]

Ich gehe raus, in den Schnee, vorbei an Läden von Prada und Piaget. Das könnte jetzt meine Welt werden, denke ich. Ich schaue in die Schaufenster, sehe Stiefel für 800, eine Tasche für fast 1000 Euro. Das alles kannst du haben, flüstert mein materialistisches Ich. Meine Großmutter, die in der Fabrik gearbeitet hat und für die Journalismus eher ein Hirngespinst ist, würde stolz von mir erzählen. Meine Eltern würden aufhören, sich um meine Zukunft zu sorgen. Bisher prägten Praktika und freie Mitarbeit mein Arbeitsleben. Eine feste Stelle, Sicherheit, eine relativ sorglose Zukunft – das alles gehörte für mich bisher zu dem Leben, das die Generation meiner Eltern führt. Jetzt wäre das alles zu haben, ich müsste nur noch ein Gespräch überstehen.

An diesem Nachmittag um kurz nach vier erscheint mir die Idee, tatsächlich Unternehmensberater zu werden, zum allerersten Mal real. Warum eigentlich nicht? Dieser Gedanke hat sich in meinem Kopf festgesetzt.

Ich gehe zurück ins Headquarter. Eine Beraterin besorgt mir einen Tee, weil ich so verfroren aussehe. Nette Leute hier, denke ich und lese mir zum ersten Mal genau durch, wie McKinsey die Stelle beschreibt, für die ich mich beworben habe. »Zunächst sind Sie zwei Jahre als Berater tätig und werden im dritten Jahr – unter Fortzahlung Ihres Gehalts – für einen MBA oder eine Promotion freigestellt.« Die bezahlen tatsächlich meine Doktorarbeit?"

Quelle: http://www.zeit.de/2006/21/McKinsey_21/seite-1

Hannes S. Auer für Zeitonline:

"Adieu, McKinsey

Aufnahmeprüfung beim größten Unternehmensberater der Welt – oder wie man versucht, würdevoll zu scheitern.

Von Hannes S. Auer

17. Juni 2010, 8:00 Uhr Editiert am 5. Februar 2012, 22:18 Uhr / 15 Kommentare

Vor fünf Minuten war ich noch knapp davor, in die große Managementwelt aufgenommen zu werden. Jetzt stehe ich wieder auf der Straße, und ein kräftiger Wiener Frühlingswind bläst mir ins Gesicht. Die Tür hinter mir ist zu, und das bleibt sie auch. Es war zu schön, um wahr zu sein. Oder doch nicht so schön? "McKinsey hätte dich in zwei Jahren fertiggemacht", versucht mich ein Freund zu trösten. Ehrlich gesagt, ich hätte es drauf ankommen lassen."

Quelle: http://www.zeit.de/2010/25/A-Unternehmungsberatung-McKinsey?page=1

schoppenhauer
10.03.2018, 10:41
Julia Friedrichs für Zeitonline:

"Bewerbung:

McKinsey und ich



War ja in meinem früheren Leben Berater, leider nur bei Kienbaum (2. Liga) und nicht bei McKinsey. Und nun frage ich mich genau das, was ich mich nach deinem Post wohl fragen soll: Was willst du uns sagen und was hat das mit der Bundestagswahl zu tun?

Hast du noch mehr Rätsel für uns, ich mag das ja. :Blumen:

Mikala
10.03.2018, 12:02
Es wird auf die Leistungen der Kinder angerechnet, nicht auf die Eltern.

Andererseits erhalten die Kinder von Sozialhilfeempfängern, von AlgII-Empfängern und von Beziehern von Wohngeld oder Kinderzuschlag Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket.


Wenn der andere Elternteil seiner Unterhaltsverpflichtung nicht nachkommt und der Staat einspringt, werden solche Erhöhungen auf die Leistungen angerechnet.
Das ist ungerecht.
Es wird empfohlen, dass ein Jugendlicher zwischen 16-17 Jahren über ein Taschengeld von 35-45€ im Monat verfügen sollten.
Ist das im Harz IV-Satz berücksichtigt ?
Es ist aber wichtig für Jugendliche, über ein bisschen eigenes Geld zu verfügen.

Mikala
10.03.2018, 12:08
Du hast nur von Müttern gesprochen - deswegen die Frage. Ich kenne mich da nicht aus.

Es sind hauptsächlich Frauen betroffen, weil nach einer Trennung in die meisten Fällen die Kinder bei der Mutter leben.
Es betrifft aber natürlich auch die alleinerziehende Väter, weil die Zahlungsmoral der Frauen auch nicht die beste sein soll.
Erst gestern habe ich ein Betrag gesehen, in dem ein geschiedener alleinerziehender Vater erzählte, wie schwer es wäre, einen Job und auch eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Diese Erfahrung musste ich leider teilen.

:Huhu:

qbz
10.03.2018, 16:20
.......
Es wird empfohlen, dass ein Jugendlicher zwischen 16-17 Jahren über ein Taschengeld von 35-45€ im Monat verfügen sollten.
Ist das im Harz IV-Satz berücksichtigt ?
Es ist aber wichtig für Jugendliche, über ein bisschen eigenes Geld zu verfügen.

Nein oder höchstens indirekt, z.B. im Budget für Freizeit, ......., .....

Diese Grafik zeigt, welche Bedarfe in die Berechnung des Regelsatzes für Kinder eingehen.

http://uploads.hartziv.org/kinderregelsatz2018.jpg

Und wie Anja schon schrieb: Der ausbezahlte Kinder-Regelsatz wird um das Kindergeld gekürzt.

http://www.hartziv.org/hartz-iv-und-kindergeld.html

Anja
10.03.2018, 20:09
Es wird empfohlen, dass ein Jugendlicher zwischen 16-17 Jahren über ein Taschengeld von 35-45€ im Monat verfügen sollten.
Ist das im Harz IV-Satz berücksichtigt ?
Es ist aber wichtig für Jugendliche, über ein bisschen eigenes Geld zu verfügen.

Wer empfiehlt das?

Grundsätzlich ist "arbeiten" um eigenes Geld zur Verfügung zu haben eine Variante, die man allen 16 - 17jährigen empfehlen kann. Führt auch zu mehr Gefühl für den Wert des Geldes und mehr Bewußtsein beim Ausgeben.

Wir möchten ja nicht die nächste Generation heranziehen, die von staatlichen Leistungen lebt und sich daran gewöhnt, daß man, auch wenn man könnte, ja nicht arbeiten muß, da einmal im Monat Taschengeld vom Staat kommt.

10 €/pro Monat für Freizeitveranstaltungen, die Übernahme sämtlicher Kosten für Schulausflüge und Klassenfahrten, Nachhilfeunterricht, Zuschuß zum Mittagessen in der Schule oder im Hort, jährlich 100 € für Schulbedarf (ohne Nachweise) - davon träumen vermutlich viele Menschen mit kleinen und mittlerem Einkommen, die gerade so ohne staatliche Hilfen leben können oder eben nichts beantragen wollen.

qbz
11.03.2018, 07:48
Wer empfiehlt das?

Grundsätzlich ist "arbeiten" um eigenes Geld zur Verfügung zu haben eine Variante, die man allen 16 - 17jährigen empfehlen kann. Führt auch zu mehr Gefühl für den Wert des Geldes und mehr Bewußtsein beim Ausgeben.

Wir möchten ja nicht die nächste Generation heranziehen, die von staatlichen Leistungen lebt und sich daran gewöhnt, daß man, auch wenn man könnte, ja nicht arbeiten muß, da einmal im Monat Taschengeld vom Staat kommt.

10 €/pro Monat für Freizeitveranstaltungen, die Übernahme sämtlicher Kosten für Schulausflüge und Klassenfahrten, Nachhilfeunterricht, Zuschuß zum Mittagessen in der Schule oder im Hort, jährlich 100 € für Schulbedarf (ohne Nachweise) - davon träumen vermutlich viele Menschen mit kleinen und mittlerem Einkommen, die gerade so ohne staatliche Hilfen leben können oder eben nichts beantragen wollen.

Eigentlich empfehlen alle pädagogischen Elternratgeber, den Kindern gestaffelt nach Alter, Taschengeld zu geben, wie z.B. der Familienwegweiser des Familienministeriums (http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/stichwortverzeichnis,did=38294.html)
Deswegen scheint mir das Anliegen, auch Mindest-Taschengeldsätze, gestaffelt nach Alter, bei der Berechnung des Kinder-Regelsatzes für Hartz IV einzubeziehen, durchaus gerechtfertigt.

Für Anschaffungen, die in der Höhe über das Taschengeld hinausgehen, z.B. Fahrrad, Skateboard, Musikinstrument etc. fände ich es auch pädagogisch sinnvoll, wenn Jugendliche z.B. in den Ferien diese durch Arbeit dazu verdienen.

Ergänzen würde ich noch, dass die von Dir genannten Zuschüsse aus dem sog. Bildungspaket (http://www.sozialleistungen.info/hartz-iv-4-alg-ii-2/bildungspaket/) bis auf den Schuldbedarf nur auf Antrag gewährt werden, was ein Grund dafür sein mag, dass leider die in Anspruchnahme unter den tatsächlichen Bedarfen liegen soll.

"Ein Jahr nach Einführung der Leistungen für Bildung und Teilhabe führte das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales eine Studie durch, die die Wirkung der Leistungen beurteilen sollte. Zwar kannte ein Großteil der Leistungsberechtigten das Leistungspaket (wobei die Zahl bei Familien mit Migrationshintergrund deutlich geringer war), aber nur knapp etwas mehr als die Hälfte hat auch tatsächlich Leistungen beantragt."
Leistung_für_Bildung_und_Teilhabe#Kritik (https://de.wikipedia.org/wiki/Leistung_f%C3%BCr_Bildung_und_Teilhabe#Kritik)

Mirko
11.03.2018, 10:00
Nun ja, schöner Gedanke das die Jugendlichen selbst arbeiten um sich was zu verdienen. Bei Hartz-4-Eltern halte Ich das aber für eher unwahrscheinlich. Die Eltern finden selbst keine Arbeit, sollen aber für die Kinder was finden? Wird wohl eher selten vorkommen.

Das Taschengeld sollte wirklich vom Staat kommen und vielleicht ab 16 Jahre direkt auf ein Konto des Jugendlichen. Damit sind die Chancen etwas grösser, dass das Geld auch bei denen landet.

Mikala
11.03.2018, 10:46
Wer empfiehlt das?

Grundsätzlich ist "arbeiten" um eigenes Geld zur Verfügung zu haben eine Variante, die man allen 16 - 17jährigen empfehlen kann. Führt auch zu mehr Gefühl für den Wert des Geldes und mehr Bewußtsein beim Ausgeben.

Wir möchten ja nicht die nächste Generation heranziehen, die von staatlichen Leistungen lebt und sich daran gewöhnt, daß man, auch wenn man könnte, ja nicht arbeiten muß, da einmal im Monat Taschengeld vom Staat kommt.

10 €/pro Monat für Freizeitveranstaltungen, die Übernahme sämtlicher Kosten für Schulausflüge und Klassenfahrten, Nachhilfeunterricht, Zuschuß zum Mittagessen in der Schule oder im Hort, jährlich 100 € für Schulbedarf (ohne Nachweise) - davon träumen vermutlich viele Menschen mit kleinen und mittlerem Einkommen, die gerade so ohne staatliche Hilfen leben können oder eben nichts beantragen wollen.

In der Schule meiner Tochter durften die Kinder aus finanzschwachen Familien kostenlos am Schulessen teilnehmen ohne Nachweis.
100€ Schulbedarf ist definitiv zu wenig. Am Gymnasium meiner Großen durfte ich gleich am Anfang des Schuljahrs 50€ Kopiergeld zahlen, dazu kamen diverse Arbeitsbücher und Literatur.Da war ganz selbstverständlich, dass jeder einen PC und Internet zu Hause hat.

Harz IV-Kinder dürfen ( nach meinen letzten Informationen, kann sein,dass sich da was geändert hat) nur 100€ verdienen und für sich selbst behalten. Alles was darüber geht, wird auch das Familieneinkommen angerechnet.Das ist schon wieder eine Benachteiligung.
Und ganz ehrlich, in Frankfurt kommst Du für 10€ nicht mal mehr ins Kino.

Das ist doch das Hauptproblem von armen Kinder. Sie versuchen vor ihren Freunden zu verheimlichen, dass sie kein eigenes Geld haben. Kinderarmut ist schlimm und hat Auswirkung auf das Selbstbewusstsein der Kinder.

Anja
11.03.2018, 19:54
In der Schule meiner Tochter durften die Kinder aus finanzschwachen Familien kostenlos am Schulessen teilnehmen ohne Nachweis.
100€ Schulbedarf ist definitiv zu wenig. Am Gymnasium meiner Großen durfte ich gleich am Anfang des Schuljahrs 50€ Kopiergeld zahlen, dazu kamen diverse Arbeitsbücher und Literatur.Da war ganz selbstverständlich, dass jeder einen PC und Internet zu Hause hat.

Harz IV-Kinder dürfen ( nach meinen letzten Informationen, kann sein,dass sich da was geändert hat) nur 100€ verdienen und für sich selbst behalten. Alles was darüber geht, wird auch das Familieneinkommen angerechnet.Das ist schon wieder eine Benachteiligung.
Und ganz ehrlich, in Frankfurt kommst Du für 10€ nicht mal mehr ins Kino.

Das ist doch das Hauptproblem von armen Kinder. Sie versuchen vor ihren Freunden zu verheimlichen, dass sie kein eigenes Geld haben. Kinderarmut ist schlimm und hat Auswirkung auf das Selbstbewusstsein der Kinder.

Die Finanzierung der Kinder dem Staat zu überlasse kann es aber doch auch nicht sein.

Ja, leider rufen zu wenig Eltern die Gelder aus dem Bildungspaket ab. Zum Glück gibt es auch Schulen, die darauf hinweisen.

Eltern suchen ja zumeist andere Jobs, als die, die für Kinder neben der Schule geeignet sind. Diese Jobs sollen auch nicht die Eltern finden - wir haben uns früher auch um Ferienjobs und Nebenjobs neben der Schule gekümmert. Zu Zeiten, wo es weniger Kindergeld hab und weniger sonstige staatliche Fördermittel für einkommensschwache Familien. Damals konnten Familien aber von dem Gehalt der Eltern (oft nur ein Gehalt) vernünftig leben. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Das erschreckende sind für mich ja nicht die reinen Hartz-IV-Familien, in denen keiner Bock zu arbeiten hat. Die gibt es, die gab es immer, mit denen kommt eine Gesellschaft irgendwie klar. Schlimm ist, die hohe Anzahl an Familien, die zusätzlich zum Einkommen aufstockenede Leistungen benötigen, weil die Gehälter so niedrig sind.

ThomasG
12.03.2018, 08:13
daserste.de:

Was ist aus der Sozialdemokratie geworden?

Sie stand einmal für große Ideen, Visionen, Utopien. Für die Arbeiter, die Benachteiligten, für mehr Demokratie und Frieden. Und jetzt? Innerhalb von zwanzig Jahren hat die SPD ihren Stimmenanteil halbiert. Und vor einer Woche – Höhepunkt einer monatelangen Komödie – einer neuen Großen Koalition zugestimmt. War es das für die Sozialdemokratie? Endgültig?
Jakob Augstein
Jakob Augstein | Bild: BR

"Ich glaube, das bedeutet für die SPD, dass wir jetzt sozusagen ihrem Ende beiwohnen", sagt Jakob Augstein, Verleger von "der Freitag". "155 Jahre – war auch schön gewesen, Genossen, vielen Dank! Aber ich glaube, jetzt ist bald fertig, denn diese Große Koalition wird – also meiner Meinung nach jedenfalls – die SPD nicht überleben."

"Kompromisszwerge" der SPD
Claus Peymann
Claus Peymann | Bild: BR

"Vielleicht hat dieses Land auch nichts anderes verdient", sagt Claus Peymann, der ehemalige Intendant des Berliner Ensembles. "Also auf der einen Seite die erfolgreiche Mutti, die gerne ins Theater geht – auch ins BE, und auf der anderen Seite diese Kompromisszwerge auf Seiten der SPD. Und irgendwie manifestiert sich in dieser Kopf- und Herz- und Visionslosigkeit wirklich auch ein kritischer Augenblick unserer Demokratie: dass es eigentlich nur noch um die Verteilung von Posten und den Mehrwert geht. Keiner wagt zu träumen."

Die Agenda 2010 - Verrat am Wähler?

Der entscheidende Wendepunkt der jüngeren SPD-Geschichte: Gerhard Schröder setzt gegen landesweite Proteste die Agenda 2010 durch, dereguliert den Arbeitsmarkt, zwingt Millionen Menschen in prekäre Verhältnisse. Die Sozialdemokraten verraten ausgerechnet die Wähler, die ihr immer die Treue gehalten haben.
Kevin Kühnert
Kevin Kühnert | Bild: BR

"Es wird ja gerne abgewunken in der SPD, wenn es um das Thema Agenda-Politik oder Ähnliches geht", sagt der Jusos-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert. "Aber man muss sich nur eine Stunde an einen SPD-Infostand stellen. Und dann kriegt man ganz genau mit, dass es wie ein Grauschleier über unserer Politik liegt, und dass ganz viele Menschen uns darauf ansprechen, was wir denn damals gemacht haben. Und dass sie seither enttäuscht sind von der SPD."

Geschichte einer Preisgabe ihrer Ideale

Die europäische Sozialdemokratie entstand aus der Arbeiterbewegung, war geprägt von marxistischen Ideen, wurde in vielen Ländern vom Staat verfolgt. Ihre Geschichte ist die Geschichte einer Preisgabe ihrer Ideale. SPD-Reichspräsident Friedrich Ebert entschied sich 1919 gegen eine revolutionäre Rätedemokratie und ließ rechte Freikorps den Spartakus-Aufstand niederschießen.

Quelle: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/ttt-180311-sozialdemokratie-100.html

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/ttt-titel-thesen-temperamente-video-186.html

ThomasG
12.03.2018, 08:35
Die Finanzierung der Kinder dem Staat zu überlasse kann es aber doch auch nicht sein.

Ja, leider rufen zu wenig Eltern die Gelder aus dem Bildungspaket ab. Zum Glück gibt es auch Schulen, die darauf hinweisen.

Eltern suchen ja zumeist andere Jobs, als die, die für Kinder neben der Schule geeignet sind. Diese Jobs sollen auch nicht die Eltern finden - wir haben uns früher auch um Ferienjobs und Nebenjobs neben der Schule gekümmert. Zu Zeiten, wo es weniger Kindergeld hab und weniger sonstige staatliche Fördermittel für einkommensschwache Familien. Damals konnten Familien aber von dem Gehalt der Eltern (oft nur ein Gehalt) vernünftig leben. Das ist jetzt nicht mehr möglich. Das erschreckende sind für mich ja nicht die reinen Hartz-IV-Familien, in denen keiner Bock zu arbeiten hat. Die gibt es, die gab es immer, mit denen kommt eine Gesellschaft irgendwie klar. Schlimm ist, die hohe Anzahl an Familien, die zusätzlich zum Einkommen aufstockenede Leistungen benötigen, weil die Gehälter so niedrig sind.
Es gibt schon viele Jobs, die auf Dauer kaum auszuhalten sind.
Das machen die Menschen einige Zeit mit und irgendwann wollen sie das nicht mehr oder können es nicht mehr.
Wer beispielsweise den ganzen Tag in einem Supermarkt oder einem anderen Laden steht, der hat ein ungleich unbequemeres Arbeitsleben als so mancher, der einen Arbeitsplatz oder gar ein Büro für sich hat, wo es eine Privatsphäre gibt (und einen PC).
Man braucht sich nur mal ansehen, wie alt viele Leute sind, die solche Jobs haben, beispielsweise im Supermarkt arbeiten oder bei einem Arzt oder in einer Kindertagesstätte.
Da sind sehr viele junge Menschen beschäftigt.
Außerdem ist die Fluktuation oft ziemlich hoch.

qbz
12.03.2018, 09:33
daserste.de:

Was ist aus der Sozialdemokratie geworden?
........


Es gibt leider objektive Gründe, welche fast zwangsläufig zur Wahlschwäche der Sozialdemokratie und der Linke führen, mit denen sich die Medien und auch dieser Beitrag in TTT selten beschäftigen.

Diese liegen in erster Linie im Strukturwandel der Wirtschaft begründet, der bewirkt, dass die eigentliche Basis der Sozialdemokratie, die klassische Arbeiterschaft, enorm geschrumpft ist, weil sich die Wirtschaft in DE in Richtung Dienstleistungsgesellschaft entwickelt, weil der industrielle Sektor sich verkleinert z.B. im Unterschied zum Finanzkapital oder wegen der Automatisierung oder der Energiewende (Bergbau) oder der Auslagerung industrieller Kapazitäten in Niedriglohnländer.
http://www.wirtschaftundschule.de/lehrerservice/wirtschaftslexikon/s/strukturwandel/

Da helfen keine Klagen. Es bräuchte IMHO eine klare Analyse der Auswirkungen dieser Veränderungen auf die sozialen Strukturen / Schichten der Gesellschaft und die sich damit ändernden Einstellungen der Stammwählerschaft und daraus abgeleitet die politischen Prioritäten der Linke und der Sozialdemokratie für die Zukunft.

In der SPD spiegelt sich übrigens der Wandel auch in der Herkunft der Kabinettsmitglieder wieder, welche hauptsächlich aus Akademikerfamilien stammen und Verwaltungsfachwirtin, Politologen, Juristen sind und die ihr Berufsleben in Parteiämtern verbrachten.

ThomasG
12.03.2018, 09:54
Stimmt das Thema Strukturwandel der Wirtschaft hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm als ich mir die Sendung bzw. das Infomaterial dazu angeschaut habe.
Im Dienstleistungssektor dürfte es ja eigentlich genügend schlecht bezahlte und auch sonst eher ziemlich unattraktive Jobs geben.
Wenn sich die SPD vermehrt um die Probleme der Leute mit solchen Jobs kümmern würde, könnte sie dort bestimmt viele Wählerstimmen gewinnen.

Arbeitsverhältnisse im Dienstleistungssektor

Gerhard Bosch
Claudia Weinkopf

Der stark expandierende Dienstleistungssektor ist zum Experimentierfeld für prekäre Arbeit geworden. In manchen Dienstleistungsbranchen ist prekäre Arbeit mittlerweile bereits der Normalfall. In diesem Beitrag werden die Verbreitung und die Entwicklungsdynamik schlecht bezahlter und atypischer Arbeitsverhältnisse in unterschiedlichen Dienstleistungsbranchen aufgezeigt.
Darüber hinaus wird die Frage diskutiert, mit welchen Maßnahmen man die Qualität von Arbeitsverhältnissen auch in arbeitsintensiven Dienstleistungtätigkeiten verbessern kann.

Quelle: https://www.boeckler.de/wsimit_2011_09_bosch.pdf

Trimichi
12.03.2018, 11:57
In der SPD spiegelt sich übrigens der Wandel auch in der Herkunft der Kabinettsmitglieder wieder, welche hauptsächlich aus Akademikerfamilien stammen und Verwaltungsfachwirtin, Politologen, Juristen sind und die ihr Berufsleben in Parteiämtern verbrachten.

Das kann man so nicht stehen lassen. Wir wollen schon auch vermerken, dass Frau Andrea Nahles eine echte Maurerstochter ist. ;)

Deutschland sieht sich einem "Zickenkrieg" ungeahntem Ausmaßes gegenüber stehen? Oder glänzt das Führungsduo bzw. die Doppelspitze durch Harmonie und Eintracht?

In 2 Stunden wird der Vertrag - medienwirksam - unterzeichnet. Denn wir senden ein Signal in die Welt: "Hallo Leute, wir haben es geschafft! Wir haben endlich eine Regierung."

keko#
12.03.2018, 12:40
daserste.de:

Was ist aus der Sozialdemokratie geworden?



Die SPD fährt seit Jahren einen wirtschaftsfreundlichen Kurs. Die klassische Spaltung, dass die kleinen Leute gern die SPD wählen, ist weggefallen. Es gibt die kleinen Leute zwar immer noch, aber mittlerweile sind viele wirtschaftskonform. Selbst die Bäckereiverkäufern, mit der ich gelegentlich ein bisschen schwätze und die Mindestlohn verdient, hat mir kürzliche einen wirtschaftsliberalen Erguss entgegengeschleudert. Ich war völlig perplẹx. Auch eine Nachbarin, die tagsüber als Leiharbeiterin und am Wochende als Verkäuferin tätig, schwärmt von ihrem Leben. Eigentlich klassische Sozi-Wähler.

Ich denke, dass sich mittelfristig die AfD normalisiert und wir auf ein Mitte-Rechts Bündnis aus CDU/CS/AfD steuern werden und die SPD sich verliert.

maifelder
12.03.2018, 12:51
Ich denke, dass sich mittelfristig die AfD normalisiert und wir auf ein Mitte-Rechts Bündnis aus CDU/CS/AfD steuern werden und die SPD sich verliert.

Vielleicht haben wir in 3,5 Jahren eine erneute Chance auf Jamaika.

ThomasG
12.03.2018, 13:13
Selbst die Bäckereiverkäufern, mit der ich gelegentlich ein bisschen schwätze und die Mindestlohn verdient, hat mir kürzliche einen wirtschaftsliberalen Erguss entgegengeschleudert. Ich war völlig perplẹx. Auch eine Nachbarin, die tagsüber als Leiharbeiterin und am Wochende als Verkäuferin tätig, schwärmt von ihrem Leben. Eigentlich klassische Sozi-Wähler.

Klare Fälle ;-): Identifikation mit dem Aggressor