Vollständige Version anzeigen : Rechtsruck in Deutschland?
Man hat natürlich auch eine gewisse Holschuld als Bürger. Das Internet ist offen, man kann sich auch mal selbst informieren.
Wenn die Grünen sich allerdings "nur" auf das Klima konzentrieren, werden sie scheitern. Das ist letztendlich zu wenig. Aktuell erscheint es mir, als gäbe es kein anderes Thema als das Klima, Wärmepumpen und die Ukraine. Rezession und Inflation kam kürzlich im heute-Journal unter "Was gibt es sonst noch zu berichten?" ;-)
Im Internet findet man aber vor allem die, die sehr einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte liefern, dazu zumeist auch gleich den oder die Schuldigen benennt und Hass durch Hetze schürt.
Ich sehe es als Aufgabe unserer Politiker sich weniger über die Verwandtschaftsverhältnisse irgendwelche Staatssekretäre zu erregen als dem Bürger die Notwendigkeit bestimmter Entwicklungen einfach und verständlich näher zu bringen und Springer unwidersprochen hetzen zu lassen.
JENS-KLEVE
30.05.2023, 17:36
Meine Erklärung für Erfolge der AFD:
a) hoher und weiter wachsender Fanbereich im Lager der Coronaleugner, Verschwörungstheoretiker, Putinfans, Klimaleugner, reichsbürger etc.
b) ungeschicktes Verhalten der Grünen, SPD usw. - man redet sich um Kopf und Kragen bei Angriffen, führt unbeliebte Nebenkriegsschauplätze wie Gendern, Veggieday, politcal Correctness und schießt bei vielen Themen übers Ziel hinaus. Erfolge wie die Vermeidung des Gasnotstands werden gar nicht ausgeschlachtet oder promotet. Dem gegenüber wieder geschicktes Ausschlachten der politischen Gegner mit Angstmacherei. Guckt euch mal an wie geschickt Selenski jede Errungenschaft seinem Volk genüsslich präsentiert. Der bescheidene Habeck hat viele gute Sachen gemacht, aber erntet gar nicht.
Die meisten Leute sind ja für Umweltschutz, Gleichberechtigung und Asylpolitik. Man könnte sie ohne großen Aufwand ins Boot holen, bzw. Sie waren längst drin. Die AFD Schwurbler schafften aber einen Großteil dieser Leute Angst vor der konkreten Umsetzung durch Grüne einzujagen. Ob berechtigt oder unberechtigt kann man anderer Stelle diskutieren, aber deswegen laufen viele aus der Mitte der AFD in die Arme.
Man muss die politische Entwicklung der nationalistischen Parteien auch europaweit seit den 90ziger Jahren analysieren, um die Gründe dieser Entwicklung zu verstehen. D.h. Italien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Österreich, Kroatien, Polen, Ungarn u.a.. In der CH z.B. bildet die SVP mit 25 % der Wählerstimmen die grösste Fraktion im Nationalrat. Im Europa-Vergleich steht Deutschland bei einem Wähler(umfragen)anteil von nur 17 % bei der AFD noch ganz gut da, was rechtsnationalistische Wählerstimmen betrifft. Die AFD könnte noch mehr Stimmen einsammeln und hat das Potential noch nicht ausgeschöpft-
b) ungeschicktes Verhalten der Grünen, SPD usw. - man redet sich um Kopf und Kragen bei Angriffen, führt unbeliebte Nebenkriegsschauplätze wie Gendern, Veggieday, politcal Correctness und schießt bei vielen Themen übers Ziel hinaus.
Diese Diskussion ist mittlerweile sich selbst erfüllend.
Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat ich suche auch immer noch die "Woken". Sagt mir bitte einen woken Menschen in D?
Das sind Scheindiskussionen in denen etwas behauptet wird (Wokismus ....) was es gar nicht gibt.
JENS-KLEVE
30.05.2023, 20:28
Diese Diskussion ist mittlerweile sich selbst erfüllend.
Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat ich suche auch immer noch die "Woken". Sagt mir bitte einen woken Menschen in D?
Das sind Scheindiskussionen in denen etwas behauptet wird (Wokismus ....) was es gar nicht gibt.
Ich wähle zwar keine Grünen, aber in politischen Diskussionen verteidige ich die ständig. Mein Gerechtigkeitssinn verpflichtet mich dazu. Ich merke mir jetzt aber nicht jeden Quatsch den die verzapfen. Das ist auch echt nicht meine Aufgabe. Ein paar Beispiele kommen mir schon in den Sinn. Aktuell haben wir den schlecht kommunizierten Gesetzentwurf für Heizungen, ungeschicktes Verhalten bei Gewalttaten verübt durch Flüchtlinge, Ideen zum Verbot von Einfamilienhäusern, Gendern ist an Hochschulen eine sehr umstrittene Pflicht, bei der Verkehrswende gibt es Dinge, die man deutlich besser kommunizieren könnte… Und obwohl mich diese Dinge selber nerven, finde ich den Gegenpol so ekelhaft, dass ich dann doch lieber den Robert, den Cem oder die Anna-Lena usw. in Schutz nehme. Ich bin ja in der Lage den Gesamtkontext zu verstehen.
Ich wähle zwar keine Grünen, aber in politischen Diskussionen verteidige ich die ständig. Mein Gerechtigkeitssinn verpflichtet mich dazu.
Jens ist bereits eine Stufe weiter ... :Lachen2: ... ich bin noch dabei, die "Opfer" und "Zielscheiben" der Grünen zu "verteidigen" ... :Lachen2:
Schwarzfahrer
30.05.2023, 21:31
Schwarzfahrer, ich bitte Dich. Wie kannst Du Dich ernsthaft in die geistige Nähe von so einem Stuss bringen?
Der von Dir zitierte Kommentar steht nicht auf dem Boden unserer Verfassung.
Ich meine damit nicht den sprachlichen Nazi-Duktus vom angeblichen Kulturkampf der schweigenden Mehrheit gegen eine lautstarke Minderheit. Auch nicht die Selbststilisierung zum Opfer, welches praktisch in Notwehr handeln müsse. Es ist auch inhaltlich falsch.
Der Umwelt- und Klimaschutz ist ein Teil unseres Grundgesetzes. Es hat bindenden Charakter für die Politik. Ganz gleich, ob die sich als links oder rechst versteht. Wer den Klima- und Umweltschutz als eine Sache der Grünen oder des politisch linken Lagers betrachtet, hat unsere Verfassung nicht verstanden.
Arne, ich bitte Dich, wie kannst Du so Dich ganz so dogmatisch gebärden?
Ich habe einfach Stöckers anti-konservativer Hetze eine andere Polarisierung gegenübergestellt, um zu zeigen, daß es eben verschiedene Erklärversuche gibt, und nicht nur eine einzig wahre; die Methode des klaren Feindbildes pflegen leider alle Seiten; ich hätte nicht gemeint, daß Du Dich diesem Spiel so gerne anschließt. Eigentlich dürften alle zum Teil auch Recht haben, so monokausal ist die Stärke der AfD nicht.
Ich selber habe nur angedeutet, daß beide Artikel jeder als Beitrag zur eigenen Meinungsbildung benutzen kann - das heißt nicht, daß man einem zustimmt, sondern daß man Ansichten liest, und dazu eigene Gedanken entwickelt. Geistige Nähe habe ich zu keinem der beiden, auch wenn ich in Martensteins Beitrag etwas weniger finde, was ich nicht teile, als bei Stöcker.
Und Umweltschutz und Klimaschutz mögen (neuerdings) im Grundgesetz stehn. Das bedeutet aber nicht, daß jeder Umsetzungsversuch gleich richtig, oder gleich hoch zu priorisieren ist. Die Grüne Sicht klingt allerdings so, daß es nur einen "warhen Weg" gibt, und daran störe nicht nur ich mich. Es gibt eben nie nur einen Weg, diese Ziele zu verfolgen, und es gibt andere, konkurrierende Paragraphen, die gegeneinander abzuwägen sind. Darüber muß diskutiert werden dürfen, gerade für die, die unsere Verfassung ernst nehmen.
Wenn Du den Beitrag für verfassungswidrig hältst, kannst ihn gerne Anzeigen - ich bezweifle, daß eine solche Anzeige jemand ernst nimmt.
Schwarzfahrer
30.05.2023, 21:38
Ich wüsste keinen Grünen der in den letzten Jahren was zum Gendern gesagt hat Google mal etwas; wie wäre es z.B. mit Kretschmann - auch wenn er sich gegen das Gendern geäußert hat, waren es offenbar Grüne, die er anspricht...
Im Streit um eine in Hamburg geplante Volksabstimmung zur Abschaffung der Gender-Sprache in Behörden (sprich: geschlechtergerechter Sprachgebrauch) stellt sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (74, Grüne) überraschend gegen seine Partei.
Und gegen die „Grüne Jugend“ im Ländle, die besonders eifrig für die „gender-gerechte“ Sprache eintritt, sogar den Koalitionsvertrag in Gender-Deutsch übersetzt hat. (https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/gender-zoff-winfried-kretschmann-legt-sich-mit-seinen-gruenen-an-82484932.bild.html)
Klugschnacker
31.05.2023, 07:14
Was is, wenn der Gesetzgeber das nicht hinkriegt? :Blumen:
In den Niederlanden wurde vom Gericht landesweit Tempo 100 auf Autobahnen erzwungen.
Ich bin kein Experte für solche Fragen. Das Bundesverfassungsgericht setzt der Politik Grenzen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wirkt das Gericht auf das Parlament. Es muss Gesetze erlassen, welche die Forderungen des Gerichtes erfüllen. Eine Möglichkeit wäre eine CO2-Bepreisung, die tatsächlich Lenkungswirkung entfaltet. Das könnte zu einer schnelleren Abschaltung der Kohlekraftwerke führen oder die Gasheizungen aus den Kellern holen.
Klugschnacker
31.05.2023, 07:20
Ich habe einfach Stöckers anti-konservativer Hetze eine andere Polarisierung gegenübergestellt, um zu zeigen, daß es eben verschiedene Erklärversuche gibt, und nicht nur eine einzig wahre; die Methode des klaren Feindbildes pflegen leider alle Seiten; ich hätte nicht gemeint, daß Du Dich diesem Spiel so gerne anschließt.
Auf mich hat es so gewirkt, als würde Dir Harald Martenstein aus dem Herzen sprechen. Immerhin hast Du ihn ausführlich zitiert, ohne das Zitat einzuordnen. Dass Du ihn als ein Beispiel von vielen Kommentatoren empfiehlst, schien mir zu zeigen, dass Du Dich in dieser stramm rechten Gedankenwelt gut auskennst. Tut mir leid, wenn ich damit falsch liege.
....
Ich sehe es als Aufgabe unserer Politiker sich weniger über die Verwandtschaftsverhältnisse irgendwelche Staatssekretäre zu erregen als dem Bürger die Notwendigkeit bestimmter Entwicklungen einfach und verständlich näher zu bringen und Springer unwidersprochen hetzen zu lassen.
Mein Parteivorsitzender, komischerweise ein Satiriker, hat bzgl. Verwandtschaftverhältnisse den einen odere anderen interessanen Videobeitrag. Oder auch über Millionäre, die zwischen Managerposten und EU-Verantwortlichkeiten in Brüssel hin und her switchen. :Cheese:
Aber ich bleibe dabei: man kann sich heutzutage leicht selbst ein eigenes Bild machen, wenn man will. Von Politikern erwarte ich Lösungen. Protestwähler sind mittlerweile eine große Masse, ebenso rechte Wähler.
Scheinbar fischt der eine oder andere gerne in diesem See. Politiker wollen schliesslich (wieder-)gewählt werden und da kann man sich gerne mal dort bedienen.
Helmut S
31.05.2023, 08:19
In den Niederlanden wurde vom Gericht landesweit Tempo 100 auf Autobahnen erzwungen.
Ich bin kein Experte für solche Fragen. Das Bundesverfassungsgericht setzt der Politik Grenzen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wirkt das Gericht auf das Parlament. Es muss Gesetze erlassen, welche die Forderungen des Gerichtes erfüllen. Eine Möglichkeit wäre eine CO2-Bepreisung, die tatsächlich Lenkungswirkung entfaltet. Das könnte zu einer schnelleren Abschaltung der Kohlekraftwerke führen oder die Gasheizungen aus den Kellern holen.
Danke. Das ganze ist m.E. mehr als Komplex. Ich habe die Befürchtung, dass - flappsig gesagt - erst was passieren muss, bevor die Formulierungen im GG greift. M.W.n. wird das BVerfG auch nur auf "Antrag" tätig und nicht von sich aus.
Als größtes "Problem" in dem Umfeld sehe ich folgendes:
Der Umweltschutz als Staatsziel kann, wie jedes andere Staatsziel auch, im Gegensatz zu Grundrechten, nicht eingeklagt werden. Lediglich wenn es einen ganz konkreten Fall gibt, kann beurteilt werden, ob dieser Fall einem Staatsziel widerspricht oder nicht. Weiter steht die Orientierung hin zu Staatszielen immer auch unter dem Vorbehalt des Möglichen und der Abwägung.
Auch beim Klimaschutzgesetz (das war der konkrete Fall) war das ja so. Ich zitiere:
"Zwar kann nicht festgestellt werden, dass der Gesetzgeber mit diesen Bestimmungen gegen seine grundrechtlichen Schutzpflichten, die Beschwerdeführenden vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen, oder gegen das Klimaschutzgebot des Art. 20a GG verstoßen hat." (https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html)
Das BVerfG sah die Freiheitsrechte der Beschwerdeführer gefährdet. Aus dieser Begründung heraus musst nachgebessert werden.
Btw: Mir fehlt der Überblick ehrlich gesagt, welche Gesetze diesbezüglich im Rahmen einer nationalen Umsetzung der Richtlinien des Green Deals der EU entstanden sind bzw. noch entstehen. An der Stelle könnte dann die EU ein Verfahren gegen D einleiten vermute ich.
Um wenigstens ansatzweise den Schwenk zum Thema zu kriegen und sorry für das OT: Der Versuch der Ampel, insbesondere der Grünen, im Rahmen der Gesetzgebung etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen ist weder links noch rechts, sondern grundgesetzlich niedergeschriebenes Staatsziel.
:Blumen:
...
Um wenigstens ansatzweise den Schwenk zum Thema zu kriegen und sorry für das OT: Der Versuch der Ampel, insbesondere der Grünen, im Rahmen der Gesetzgebung etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen ist weder links noch rechts, sondern grundgesetzlich niedergeschriebenes Staatsziel.
:Blumen:
Nur gibt es halt verschiedene Staatsziele. Das geht mir ja nicht anders: ich habe als Staatsbürger Verantwortlichkeiten aber gleichzieitig auch gegenüber meinen Kindern.
Ich bleibe dabei: werden die nötigen Veränderungen nicht sozialverträglich gemacht, wird man scheitern. Auch den Grünen ist das Hemd näher als die Hose.
Helmut S
31.05.2023, 08:53
Ich bleibe dabei: werden die nötigen Veränderungen nicht sozialverträglich gemacht, wird man scheitern.
Davon bin ich ebenfalls überzeugt. Ich habe im anderen Thread schon bemerkt, dass aus meiner Sicht die aller größte Herausforderung darin besteht, den Wandel positiv zu konnotieren und die Menschen mitzunehmen. Ja mehr noch: Eine Aufbruchsstimmung zu a la "Wohlstand für alle" zu erzeugen. Die Bürger müssen "mitmachen und dabei sein wollen". M.E. ist dass das kleine Einmaleins eines jeden Changemanagements.
:Blumen:
Davon bin ich ebenfalls überzeugt. Ich habe im anderen Thread schon bemerkt, dass aus meiner Sicht die aller größte Herausforderung darin besteht, den Wandel positiv zu konnotieren und die Menschen mitzunehmen. Ja mehr noch: Eine Aufbruchsstimmung zu a la "Wohlstand für alle" zu erzeugen. Die Bürger müssen "mitmachen und dabei sein wollen". M.E. ist dass das kleine Einmaleins eines jeden Changemanagements.
:Blumen:
Ein paar dutzend Menschen besitzen so viel wie die unteren 50% der Menschheit. Wir könnten hier im Zuge der nötigen Maßnahmen gegen den Klimwandel ein paar Dinge gerade ziehen. Wenn aber die Maßnahmen dazu führen, dass die Kluft sich noch vergrößert, wird sich mein Engagement auch in Grenzen halten.
:Blumen:
Klugschnacker
31.05.2023, 09:05
Ja mehr noch: Eine Aufbruchsstimmung zu a la "Wohlstand für alle" zu erzeugen. Die Bürger müssen "mitmachen und dabei sein wollen". M.E. ist dass das kleine Einmaleins eines jeden Changemanagements.
So etwas wird von den konservativen Parteien sofort verhetzt. Umweltschützer sind bei uns das allerletzte, nur noch getoppt von Veganern und Klimaklebern.
Selbst so bedauernswerten Mitgeschöpfen wie Hühnern oder Schweinen ein paar zusätzliche Quadratzentimeter Käfigfläche zuzugestehen, ist bei uns, einem der reichsten Länder der Erde, eine politische Herkulesaufgabe.
Wie willst Du da einen positiven Spirit reinbringen?
So etwas wird von den konservativen Parteien sofort verhetzt. Umweltschützer sind bei uns das allerletzte, nur noch getoppt von Veganern und Klimaklebern.
Selbst so bedauernswerten Mitgeschöpfen wie Hühnern oder Schweinen ein paar zusätzliche Quadratzentimeter Käfigfläche zuzugestehen, ist bei uns, einem der reichsten Länder der Erde, eine politische Herkulesaufgabe.
Wie willst Du da einen positiven Spirit reinbringen?
Ich sehe das nicht so negativ. Denke nur mal was los war, als das 9-Euro-Ticket kam.
Ich denke, dass "die Menschen" schon ein gutes Gespühr für richtige Maßnahmen haben.
So etwas wird von den konservativen Parteien sofort verhetzt. Umweltschützer sind bei uns das allerletzte, nur noch getoppt von Veganern und Klimaklebern.
Selbst so bedauernswerten Mitgeschöpfen wie Hühnern oder Schweinen ein paar zusätzliche Quadratzentimeter Käfigfläche zuzugestehen, ist bei uns, einem der reichsten Länder der Erde, eine politische Herkulesaufgabe.
Wie willst Du da einen positiven Spirit reinbringen?
Die AFD stellt in ihrer Werbung halt geschickt Weiden mit Kühen den Windparks und Solarzellen auf "Naturflächen" gegenüber, wendet sich gegen die Spekulation mit Agrarflächen durch Investmentfirmen und gegen die Privatisierung von Wasser und benützt das Wolfsthema.
https://www.afd.de/umwelt/ .
Um die Landbevölkerung mitzunehmen im Sinne von Helmut, müsste sie z.B. direkt von den erneuerbaren Energien in der Region profitieren z.B. durch preiswerteren Strom.
Gerade in den ländlichen Regionen bekommt die grüne Partei die wenigsten Stimmen, in den städtischen die meisten für die, aus Sicht der Landbevölkerung, die Wind- und Solarparks aufgestellt werden.
In den Niederlanden wurde vom Gericht landesweit Tempo 100 auf Autobahnen erzwungen.
Ich bin kein Experte für solche Fragen. Das Bundesverfassungsgericht setzt der Politik Grenzen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wirkt das Gericht auf das Parlament. Es muss Gesetze erlassen, welche die Forderungen des Gerichtes erfüllen. Eine Möglichkeit wäre eine CO2-Bepreisung, die tatsächlich Lenkungswirkung entfaltet. Das könnte zu einer schnelleren Abschaltung der Kohlekraftwerke führen oder die Gasheizungen aus den Kellern holen.
Diese Tempobeschränkung auf Autobahnen ist doch eh nur eine Scheindiskussion. Nicht, dass ich eine Begrenzung auf 130 nicht auch begrüßen würde, aber letztlich würde eine gerichtliche Anordnung nix bringen (genauso wenig wie eine gesetzliche Änderung).
Die, die 130 befürworten, fahren zu 99,9% auf nur 130. Die, die 130 ablehnen, würden auch nach der Umsetzung eines Tempolimits weiter rumheizen. Warum? Weil bei uns quasi nicht kontrolliert wird und falls doch, die Strafen viel zu lax sind.
Helmut S
31.05.2023, 10:40
So etwas wird von den konservativen Parteien sofort verhetzt. Umweltschützer sind bei uns das allerletzte, nur noch getoppt von Veganern und Klimaklebern.
Selbst so bedauernswerten Mitgeschöpfen wie Hühnern oder Schweinen ein paar zusätzliche Quadratzentimeter Käfigfläche zuzugestehen, ist bei uns, einem der reichsten Länder der Erde, eine politische Herkulesaufgabe.
Wie willst Du da einen positiven Spirit reinbringen?
Da hast du schon recht. Ich habe dafür auch keine Lösung parat, nicht mal eine Idee oder einen Einfall. Gleichzeitig bin ich sicher, dass es ohne diesen Spirit nicht geht.
Ich hoffe, dass das die freiheitliche Demokratie an dem Dilemma nicht zerbricht oder halt nur temporär leidet. Wenn es so rum (also positiv) nicht gelingt, sehe ich nur zwei Möglichkeiten: Wir lassen der Evolution ihren Lauf und damit auch der Dummheit der Menschen - der Planet erholt sich schon irgendwann wieder und wahrscheinlich geht es dann wieder von vorne los. Oder der Staat greift massiv durch und gibt damit ein Stück die Freiheitlichkeit auf. Beides begeistert mich überhaupt nicht.
:Blumen:
Ich wähle zwar keine Grünen, aber in politischen Diskussionen verteidige ich die ständig.
Genau das ist das Ding, auch Merkel musste man ja ständig verteidigen.
Das kommt aber daher dass die "Rechten" den Diskurs mittlerweile komplett vergiftet haben.
Das kommt aber daher dass die "Rechten" den Diskurs mittlerweile komplett vergiftet haben.
Das würde ich jetzt nicht an den "rechten" fest machen, sondern an all denen, die viel grau in schwarz oder weiß einteilen möchten und die gibt es überall.
Schwarzfahrer
31.05.2023, 20:20
Auf mich hat es so gewirkt, als würde Dir Harald Martenstein aus dem Herzen sprechen. Immerhin hast Du ihn ausführlich zitiert, ohne das Zitat einzuordnen.
Ausführlich zitiert habe ich, damit die Leute ohne Welt-Abo (Bezahlschranke, habe ich auch so erwähnt) den Kern der Aussagen lesen können. Und ich muß es nicht "einordnen", hier lesen m.M.n. erwachsene denkende Menschen, die ihre Meinung bilden können, die einen pro, die anderen contra, wieder andere teils-teils. Ich muß es keinem sagen, wie er es einordnen muß - es wäre ja eh nur meine Privatmeinung (genauso wie Lidls Begeisterung für Stöcker keine Eindordnung des Artikels, sondern von Lidl darstellt). Meine Meinung schreibe ich hin, wenn ich es für wichtig halte, in dem Fall ging es mir einfach darum, zu zeigen, daß es sehr unterschiedliche Ansichten zum Thema gibt.
Dass Du ihn als ein Beispiel von vielen Kommentatoren empfiehlst, schien mir zu zeigen, dass Du Dich in dieser stramm rechten Gedankenwelt gut auskennst. Tut mir leid, wenn ich damit falsch liege.Ich kenne mich mit "stramm rechten " Gedankengut genauso gut aus, wie mit "stramm linken" und noch besser mit vielen rationaleren Schattierungen dazwischen; nur so kann man fundiert darüber diskutieren, bzw. sich eine fundierte eigene Meinung bilden, finde ich. Allerdings sehe ich Martenstein sicher nicht "stramm rechts". Oder ist für Dich zwischen ihm und Höcke etwa kein wesentlicher Unterschied? Ich vermute, der Threadtitel wird hier auch je nach Leser sehr unterschiedlich interpretiert, was als "rechts" oder gar "zu rechts" verstanden wird.
tandem65
31.05.2023, 21:11
Meine Meinung schreibe ich hin, wenn ich es für wichtig halte, in dem Fall ging es mir einfach darum, zu zeigen, daß es sehr unterschiedliche Ansichten zum Thema gibt.
Na endlich mal ein Thema zu dem es sehr unterschiedliche Ansichten gibt.
Einerseits traust Du dem geneigten Publikum hier zu sich seine eigen Meinung zu bilden, andererseits traust Du ihm nicht zu ohne Deine Hilfe darauf zu kommen daß es unterschiedliche Meinungen zu Themen gibt oder diese auch nur zu finden.
Danke sehr für die Einschätzung des Publikums.
sabine-g
31.05.2023, 21:18
Meine Meinung schreibe ich hin, wenn ich es für wichtig halte, in dem Fall ging es mir einfach darum, zu zeigen, daß es sehr unterschiedliche Ansichten zum Thema gibt. .
Ja genau.
Deine Ansicht und die aller anderen. :Lachanfall: :Lachanfall:
Klugschnacker
01.06.2023, 07:43
Oder ist für Dich zwischen ihm und Höcke etwa kein wesentlicher Unterschied?
Das kann ich nicht beurteilen. Höcke ist ein rechtspopulistischer Demagoge im Bereich der Flüchtlingspolitik. Aber auch die Klimapolitik hat ihre Höckes. Nach Deinem Zitat würde ich Martenstein dazu zählen, so wie Broder und andere Schwätzer.
Klugschnacker
01.06.2023, 08:04
Um die Landbevölkerung mitzunehmen im Sinne von Helmut, müsste sie z.B. direkt von den erneuerbaren Energien in der Region profitieren z.B. durch preiswerteren Strom.
Das sehe ich ähnlich.
Die Profite müssen so auf die Regionen verteilt werden wie die Belastungen und die Risiken. Das gilt dann aber auch umgekehrt: Wer bei den Profiten in der ersten Reihe steht, muss das auch bei den Risiken hinnehmen.
Wenn eine kleine Region direkt von den dort aufgestellten Windrädern profitiert, muss sie auch das Risiko tragen, wenn sich diese Windräder nicht drehen. Man kann nicht an den windigen Tagen die Profite einheimsen und bei Windstille nach der Solidarität der anderen rufen. Also müssen regionale Speicherlösungen her, sonst funktioniert das nicht.
Aber jetzt bin ich komplett ins Klimathema abgerutscht, sorry.
Helmut S
01.06.2023, 08:30
Aber jetzt bin ich komplett ins Klimathema abgerutscht, sorry.
Vielleicht könnten wir den Diskussionsstrang rüber verschieben? Finde diesen Aspekt wichtig. :Blumen:
Klugschnacker
01.06.2023, 09:06
Mache ich heute am frühen Abend. Muss grad los an den See und später in den Wald. :Blumen:
Mache ich heute am frühen Abend. Muss grad los an den See und später in den Wald. :Blumen:
Schon echt ein hartes Leben so als Foreneminenz:dresche
Also weil du im Nebenerwerb noch Bademeister und Forstwirt bist meine ich:Cheese:
Klugschnacker
01.06.2023, 18:07
Schon echt ein hartes Leben so als Foreneminenz:dresche
:Lachen2:
Täusche Dich mal nicht. Ich habe von den letzten vier Wochenenden drei durchgearbeitet. Auch das letzte und das kommende. Plus die Feiertage und natürlich alle Werktage. Sie beginnen frühmorgens und enden selten vor 22 Uhr.
In einer normalen Arbeitswoche habe ich nur einen einzigen Abend frei. Das Forum betreue ich nebenher.
:Blumen:
:....Das Forum betreue ich nebenher.
:Blumen:
Dafür hier mal besten Dank. :Blumen: Finde ich bei einigen Beiträgen manchmal schwer bewundernswert :(
:Lachen2:
Täusche Dich mal nicht. Ich habe von den letzten vier Wochenenden drei durchgearbeitet. Auch das letzte und das kommende. Plus die Feiertage und natürlich alle Werktage. Sie beginnen frühmorgens und enden selten vor 22 Uhr.
In einer normalen Arbeitswoche habe ich nur einen einzigen Abend frei. Das Forum betreue ich nebenher.
:Blumen:
Ach Arne, wie soll ich mich denn jetzt weiter selbst bemitleiden, sowas will ich doch gar nicht wissen!
Ich glaube ich halte mich an die Signatur von irgendwem hier, weiß gerade nimmer wer:
Alle die weniger arbeiten als ich sind faule Säcke, alle die mehr arbeiten sind Soziopathen ohne Leben:Cheese:
Schwarzfahrer
01.06.2023, 20:08
Das kann ich nicht beurteilen. Höcke ist ein rechtspopulistischer Demagoge im Bereich der Flüchtlingspolitik. Aber auch die Klimapolitik hat ihre Höckes. Nach Deinem Zitat würde ich Martenstein dazu zählen, so wie Broder und andere Schwätzer.Solche undifferenzierte Gleichstellung von Kritikern des Mainstream mit radikalen Demagogen, und die daraus resultierende Verweigerung von Diskussionen dürfte mit ein Grund sein für den Protest-Zulauf nach rechts.
Ansonsten kann man heute auch mal die Motivation der potentiellen AfD-Wähler auch nachlesen, statt nur zu spekulieren:
Ausgehend von der Sonntagsfrage wollten die Demoskopen von denjenigen Bürgern, die ihre Stimme der AfD geben, Gründe für diese Wahlentscheidung wissen. Demnach wählen 32 Prozent dieser Gruppe die rechtsnationale Partei, weil sie „von der AfD überzeugt“ seien – und 67 Prozent, weil sie „von den anderen Parteien enttäuscht“ seien.
Danach gefragt, welche Themen für die AfD-Wahlentscheidung die größte Rolle spielen – bis zu drei Themen-Nennungen waren möglich –, geben 65 Prozent den Bereich Zuwanderung und Migrationspolitik an. Für 47 Prozent sind Energie, Umwelt- und Klimapolitik dafür mit ausschlaggebend, für 43 Prozent die Wirtschaft. Viel weniger bedeutend sind Themen wie „Diskussion um Gleichstellung von Frauen und Minderheiten“ (zehn Prozent) sowie der grundlegende Wunsch nach „Opposition zur Bundesregierung“ (fünf). (https://www.welt.de/politik/deutschland/article245646974/Deutschlandtrend-Habeck-im-freien-Fall-AfD-zieht-mit-Kanzlerpartei-SPD-gleich.html)Im Umkehrschluß heißt das für mich, daß, wollte man viele potentielle AfD-Wähler zurückgewinnen, wohl zuerst in den Bereichen Migration und Klima die aktuellen Paradigmen überdenken sollte. Alternativ bietet sich noch die Methode der Exkommunikation an; hat im Mittelalter schon gut funktioniert.
Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD (https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-laut-umfrage-gleichauf-mit-spd-deutschlandtrend-der-ard-18935268.html)
Ging schneller als gedacht...
Klugschnacker
02.06.2023, 08:20
Im Umkehrschluß heißt das für mich, daß, wollte man viele potentielle AfD-Wähler zurückgewinnen, wohl zuerst in den Bereichen Migration und Klima die aktuellen Paradigmen überdenken sollte.
Welche konkreten Paradigmen möchtest Du denn AfD-mäßig überdacht haben?
Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD (https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-laut-umfrage-gleichauf-mit-spd-deutschlandtrend-der-ard-18935268.html)
Ging schneller als gedacht...
Fatal! Aber leider abzusehen...man muss nur mal in andere Länder schauen.
Interessanterweise höre ich von der CDU nun von möglichen Grundgesetzänderungen und zu vielen Asylanten und Flüchtlingen, die zu uns kommen. Gar von "Pullfaktoren" Deutschlands. Dass das so nicht weitergehen kann usw usf.
Dinge also, für die ich vor wenigen Jahren im Privaten wortwörtlich als Rassist bezeichnet wurde, wenn ich darüber redete.
Helmut S
02.06.2023, 08:36
Interessanterweise höre ich von der CDU nun von möglichen Grundgesetzänderungen und zu vielen Asylanten und Flüchtlingen, die zu uns kommen.
Opposition is wie Thomas Hellriegel oder Lothar Leder: Die Reden viel, wenn der Tag lang ist. :Lachen2: ;)
Opposition is wie Thomas Hellriegel oder Lothar Leder: Die Reden viel, wenn der Tag lang ist. :Lachen2: ;)
Ich ergänze noch: Reden ist ihr Job und Wiederwahl das Ziel :Cheese:
sabine-g
02.06.2023, 08:44
Fatal! Aber leider abzusehen...
Wenn ich hier so manches lese, dann wundert mich das nicht.
gegen Tempolimit
gegen hohe Energiepreise
gegen dies
gegen das
Protest, genau wie es die AfD verkörpert. Eine Partei die ausschließlich davon lebt aber selber nicht eine konstruktive Idee im Programm stehen hat.
Wenn ich hier so manches lese, dann wundert mich das nicht.
gegen Tempolimit
gegen hohe Energiepreise
gegen dies
gegen das
Protest, genau wie es die AfD verkörpert. Eine Partei die ausschließlich davon lebt aber selber nicht eine konstruktive Idee im Programm stehen hat.
Ich glaube, der ich-bin-immer-dagegen Anteil in der Bevölkerung und der Anteil der Rassisten ist relativ konstant. Den sollte man auch so hinnehmen und nicht ständig darüber reden.
Wenn die AfD allerdings auf dem Niveau der SPD liegt, ist das ein anderes Problem. Wenn man das nicht ernst nimmt, wird es unschön enden.
Im Umkehrschluß heißt das für mich, daß, wollte man viele potentielle AfD-Wähler zurückgewinnen, wohl zuerst in den Bereichen Migration und Klima die aktuellen Paradigmen überdenken sollte.
Hat schon 33 nicht funktioniert. Anbiedern nutzt hier gar nichts.
Die aktuelle Migrations- und Klimapolitik ist ohne schon zu schwach, um die beiden Kernherausforderungen der Zukunft, eine überalternde Gesellschaft und den Klimawandel, zu bekämpfen. Ein Zurückrudern wegen Ewiggestriger bringt da gar nichts.
Alternativ bietet sich noch die Methode der Exkommunikation an; hat im Mittelalter schon gut funktioniert.
Alternativ könnte man die Instrumente des Rechtsstaates einfach mal in gleicher Härte gegen Rechte anwenden, wie man es gerade gegen harmlose Klimakleber getan hat. Der ein oder andere Nazi(-Sympathisant) würde es sich dann sicher schnell wieder anders überlegen.
Wenn die AfD allerdings auf dem Niveau der SPD liegt, ist das ein anderes Problem. Wenn man das nicht ernst nimmt, wird es unschön enden.
Ich habe nicht das Gefühl das die AFD in der Situation nicht als problematisch ernst genommen wird. Aber deren einfacher Populismus stößt halt aktuell auch auf sehr fruchtbaren Boden, weil die meisten Bürger Klimaschutz toll finden, aber nicht auf irgendeine Weise verzichten wollen. Wenn da eine Partei quasi gegen egal was immer dagegen ist und dem Bürger vorgaukelt seine Probleme zu verstehen, dann kommt es zu den Umfrageergebnissen.
Hat schon 33 nicht funktioniert. Anbiedern nutzt hier gar nichts.
Und das anbiedern hat die CDU/CSU doch in den letzten Jahren schon versucht ohne großen Erfolg.
....
Die aktuelle Migrations- und Klimapolitik ist ohne schon zu schwach, um die beiden Kernherausforderungen der Zukunft, eine überalternde Gesellschaft und den Klimawandel, zu bekämpfen. Ein Zurückrudern wegen Ewiggestriger bringt da gar nichts.....
Deutschland hat spezielle "Pullfaktoren" (CDU), die für Einwanderer interessant sind. Wir brauchen aber auch hochqualifizierte Zuwanderung. Im Ausland wird es sehr wohl wahrgenommen, dass wir z.B. vorwiegend an Pfleger interessiert sind, die die alternden Boomer nun pflegen sollen.
Deutschland hat spezielle "Pullfaktoren" (CDU), die für Einwanderer interessant sind. Wir brauchen aber auch hochqualifizierte Zuwanderung. Im Ausland wird es sehr wohl wahrgenommen, dass wir z.B. vorwiegend an Pfleger interessiert sind, die die alternden Boomer nun pflegen sollen.
Mittlerweile brauchen wir wohl Arbeitskräfte in allen Qualifikationsstufen. In der Gastronomie sieht es z.B. auch sehr düster aus. Leider verschließt sich die CDU mal wieder den Realitäten, spezielle "Pullfaktoren" gibt es in Deutschland keine, außer dass wir eben in einem gut organisierten, friedlichen und wohlhabenden Land leben.
Mittlerweile brauchen wir wohl Arbeitskräfte in allen Qualifikationsstufen. In der Gastronomie sieht es z.B. auch sehr düster aus. Leider verschließt sich die CDU mal wieder den Realitäten, spezielle "Pullfaktoren" gibt es in Deutschland keine, außer dass wir eben in einem gut organisierten, friedlichen und wohlhabenden Land leben.
Ich würde eher sagen, wir brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, in der Pflege genauso wie in der Gastronomie, dann fehlen dort auch keine Arbeitskräfte. Aber jetzt im Ausland billige Arbeitskräfte zu suchen, nur weil man in D nicht bereit ist attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, ist der falsche Weg.
Ich würde eher sagen, wir brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, in der Pflege genauso wie in der Gastronomie, dann fehlen dort auch keine Arbeitskräfte. Aber jetzt im Ausland billige Arbeitskräfte zu suchen, nur weil man in D nicht bereit ist attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, ist der falsche Weg.
Vernünftige Arbeitsbedingungen sind sicher auch ein Thema. Es fehlen aber trotzdem insgesamt immer mehr Arbeitskräfte weil mehr älteren Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden als junge nachkommen. Laut Berechnungen ist ein Nettozuwanderung von 400.000 Menschen pro Jahr nötig (https://iab.de/presseinfo/nur-mit-einer-jaehrlichen-nettozuwanderung-von-400-000-personen-bleibt-das-arbeitskraefteangebot-langfristig-konstant/), um das aktuelle Niveau an Arbeitskräften zu halten.
Dieses Problem kannst du auch mit besseren Arbeitsbedingungen nicht lösen.
Mittlerweile brauchen wir wohl Arbeitskräfte in allen Qualifikationsstufen. In der Gastronomie sieht es z.B. auch sehr düster aus.
Bei den Arbeitsbedingungen, welche in der Gastronomie herrschen, sind die Mitarbeiter lieber in andere Branchen abgewandert.
Wäre es nicht sinnvoll und nachhaltig, die arbeitssuchenden Personen in Deutschland für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren? Ein kleiner Teil davon ist wahrscheinlich (fast) nirgendwo einsetzbar, aber die Mehrheit sollte doch (nach Qualifikationsmaßnahmen - womit ich nicht irgendwelche Beschäftigungsmaßnahmen meine) irgendwo sinnvoll einsetzbar sein.
Ich würde eher sagen, wir brauchen vernünftige Arbeitsbedingungen, in der Pflege genauso wie in der Gastronomie, dann fehlen dort auch keine Arbeitskräfte. Aber jetzt im Ausland billige Arbeitskräfte zu suchen, nur weil man in D nicht bereit ist attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, ist der falsche Weg.
Vor allem wird das ja auch im Ausland so wahrgenommen, dass wir nun die suchen, die uns im Restaurant kostengünstig bedienen und den alterndenen Boomern im Pflegeheim den Hintern putzen.
Helmut S
02.06.2023, 10:38
Was sähen denn vernünftige Arbeitsbedingungen in der Gastronomie aus? :Blumen:
Bei den Arbeitsbedingungen, welche in der Gastronomie herrschen, sind die Mitarbeiter lieber in andere Branchen abgewandert.
Ja, das ist so. Geht halt nur, weil überall Leute gesucht sind.
Wäre es nicht sinnvoll und nachhaltig, die arbeitssuchenden Personen in Deutschland für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren? Ein kleiner Teil davon ist wahrscheinlich (fast) nirgendwo einsetzbar, aber die Mehrheit sollte doch (nach Qualifikationsmaßnahmen - womit ich nicht irgendwelche Beschäftigungsmaßnahmen meine) irgendwo sinnvoll einsetzbar sein.
Wird ja gemacht, bringt aber nicht viel. Laut diverser Wirtschaftswissenschaftler haben wir bereits Vollbeschäftigung, das Mobilisierungspotential ist da gering.
Es gibt übrigens auch eine nicht unbeträchtliche Auswanderung aus Deutschland.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76972/umfrage/zahl-der-auswanderer-aus-deutschland/
In der EU weisen bekanntlich Spanien und Griechenland eine Arbeitslosenquote von deutlich über 10 % auf, in der gesamten EU liegt die Arbeitslosenquote bei 6 %. Deutschland sollte vor allem auf Zuwanderung aus der EU aus den Ländern mit hoher Arbeitslosigeit Wert legen.
Weiterhin haben vor allem die Maghreb Staaten wie Marokko leider sehr, sehr viele junge ausgebildete Arbeitslose.
.....
In der EU weisen bekanntlich Spanien und Griechenland eine Arbeitslosenquote von deutlich über 10 % auf, in der gesamten EU liegt die Arbeitslosenquote bei 6 %. Deutschland sollte vor allem auf Zuwanderung aus der EU aus den Ländern mit hoher Arbeitslosigeit Wert legen.
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Da könnten sie doch jetzt schon im Rahmen der Freizügigkeit tun, ganz ohne uns dafür fragen zu müssen. Anscheinend tun sie es nicht oder nicht ausreichend. Wer weiß warum?
Da könnten sie doch jetzt schon im Rahmen der Freizügigkeit tun, ganz ohne uns dafür fragen zu müssen. Anscheinend tun sie es nicht oder nicht ausreichend. Wer weiß warum?
Ja klar, das wollte ich ja gerade damit ansprechen und habe den gemeinsamen Arbeitsmarkt als selbstverständlich bekannt unterstellt. Weshalb kommen diese Menschen nicht nach Deutschland bzw. gelingt es Deutschland nicht, sie "anzuwerben" und den gemeinsamen EU-Arbeitsmarkt zu nutzen.
Ich kenne da z.B. ein Beispiel eine erfahrene, ältere spanische Sozialpädagogin, die hier in Berlin zunächst nur als "Hilfserzieherin" arbeiten konnte und die keine sie zufriedenstellende Stelle (Bezahlung, Arbeitsatmosphäre, hierarchische Probleme) gefunden hat, weshalb sie lieber wieder in die Arbeitslosigkeit nach Spanien ging, obwohl in Berlin händeringend Erzieherinnen gesucht sind und das Arbeitsamt Umschulungen anbietet.
Helmut S
02.06.2023, 12:35
Anscheinend tun sie es nicht oder nicht ausreichend. Wer weiß warum?
Wenn du mal nach Deutschland und Expats googlest, findest du viele solcher und Ähnlicher Artikel. https://www.stern.de/wirtschaft/job/expat-umfrage--was-auslaendische-fachkraefte-an-deutschland-nervt-33306924.html
Es gibt irgendwie viele Gründe ... egal was man sich aber anschaut: Wir kommen weder als Land noch als Menschen besonders gut dabei weg - meist jedenfalls.
:Blumen:
Wenn du mal nach Deutschland und Expats googlest, findest du viele solcher und Ähnlicher Artikel. https://www.stern.de/wirtschaft/job/expat-umfrage--was-auslaendische-fachkraefte-an-deutschland-nervt-33306924.html
Es gibt irgendwie viele Gründe ... egal was man sich aber anschaut: Wir kommen weder als Land noch als Menschen besonders gut dabei weg - meist jedenfalls.
:Blumen:
Danke, darauf wollte ich hinaus :Blumen:
tandem65
02.06.2023, 13:58
obwohl in Berlin händeringend Erzieherinnen gesucht sind und das Arbeitsamt Umschulungen anbietet.
Das gilt aber auch ähnlich z.B. für Langzeitarbeitlose Menschen die als Feinmechaniker zum Zweiradmechatroniker umschulen könnten. Da ist nichts mehr mit Unterstützung von der Arbeitsagentur.
Die sollen lieber auf ALG2 bleiben. :Maso:
Schwarzfahrer
02.06.2023, 16:17
Welche konkreten Paradigmen möchtest Du denn AfD-mäßig überdacht haben?
Ich möchte nichts "AfD"-mäßig überdacht haben, sondern so, daß es die Menschen überzeugt, die jetzt sich der AfD zuwenden - nicht weil die AfD es besser macht, sondern weil sie sich als einzige überhaupt abweichende Meinungen äußert, und somit zum Sammelbecken aller wird, die die Politik der Regierung für falsch halten, und der Union eine klare, von der Regierung ausreichend abgegrenzte Position nicht mehr zutrauen. Bin aber auch nicht sicher, ob meine Ideen in die richtige Kerbe hauen würden, es sind eben einfach meine Gedanken, wie es rationaler laufen könnte.
Beim Thema Migration wären da z.B. eine Förderung von Arbeitszuwanderung und Herunterfahren der Zuwanderung von ungebildeten Menschen (verringern der von einigen so gern geleugneten Pull-Faktoren), die zum großen Teil über viele Jahre die Sozialsysteme belaste; konsequente Rückführung aller, die hier kein Bleiberecht haben, besonders von kriminellen Zuwanderern, u.ä. Kurz: Zuwanderung eher wie Kanada organisieren: wer hier bleiben darf, muß sehr konkrete Kriterien erfüllen.
Beim Thema Klima fällt mir Schröders Pragmatismus ein: er hat seinerzeit alle seine Reformen unter "Finanzierungsvorbehalt" gestellt; bei den Klimaprojekten sollte alles unter Vorbehalt von technischer Umsetzbarkeit, Versorgungssicherheit und sozialer Verträglichkeit stehen - dieser Vorbehalt sollte auch für alle Fernziele gelten, egal was irgendein Abkommen theoretisch vorgibt.
Klugschnacker
02.06.2023, 17:46
... bei den Klimaprojekten sollte alles unter Vorbehalt von technischer Umsetzbarkeit, Versorgungssicherheit und sozialer Verträglichkeit stehen - dieser Vorbehalt sollte auch für alle Fernziele gelten, egal was irgendein Abkommen theoretisch vorgibt.
Das Bundesverfassungsgericht hat klar gestellt, dass diese Abkommen für die deutsche Politik bindend sind. Das folgt aus unserem Grundgesetz.
Für Deinen Vorschlag müsste also zunächst das Grundgesetz geändert werden. Der Paragraph 20 des Grundgesetzes, der die Umwelt, das Klima und die Freiheitsrechte kommender Generationen schützt, müsste weg.
Anschließend müsste Deutschland aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten, so wie Donald Trump das tat – zum Entsetzen des zivilisierten Teils der Welt. Ob Deutschland aus dem Europäischen Klimaschutzabkommen austreten und dennoch in der EU bleiben kann, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich finde, dass ist alles recht viel, um es den Wähler:innen* und Wählern der AfD recht zu machen.
*Ich weiß, in der AfD wird grundsätzlich nicht gegendert.
....
Beim Thema Migration wären da z.B. eine Förderung von Arbeitszuwanderung und Herunterfahren der Zuwanderung von ungebildeten Menschen (verringern der von einigen so gern geleugneten Pull-Faktoren), die zum großen Teil über viele Jahre die Sozialsysteme belaste; konsequente Rückführung aller, die hier kein Bleiberecht haben, besonders von kriminellen Zuwanderern, u.ä. Kurz: Zuwanderung eher wie Kanada organisieren: wer hier bleiben darf, muß sehr konkrete Kriterien erfüllen.....
Wenn ich die Nachrichten richtig interpretiere, dann geht die Tendenz wohl eher dahin, dass man die europäischen Aussengrenzen dicht macht, bzw. dies versucht. Ich beweifel allerdings, dass dies auf Dauer helfen wird. Es gibt zu viel Not in der Welt.
In einer mir bekannten Banenenrepublik wurden kürzlich dutzende Menschen in Autoreifen gesteckt und öffentlich auf der Straße lebendig verbrannt. Hast du das überhaupt mitbekommen? Wahrscheinlich nicht, interessiert nämlich niemand. Flüchtlinge aus diesem verlorenen Land sieht man bis an der Grenze von Mexiko auf eine Chance wartend. Warum sie nicht hier in DE ankommen ist ganz einfach: sie kommen nicht bis hierher. Man wird also letztendlich Europa abdichten müssen. Ist billiger als verlorene Länder auf die Beine zu helfen. Und seien wir mal ehrlich: profitieren wir nicht davon, so wie es ist?
:Blumen:
Schwarzfahrer
02.06.2023, 19:37
Das Bundesverfassungsgericht hat klar gestellt, dass diese Abkommen für die deutsche Politik bindend sind. Das folgt aus unserem Grundgesetz.
Für Deinen Vorschlag müsste also zunächst das Grundgesetz geändert werden. Der Paragraph 20 des Grundgesetzes, der die Umwelt, das Klima und die Freiheitsrechte kommender Generationen schützt, müsste weg.
Für die erste Hälfte meine Vorschlags muß kein Grundgesetz geändert werden. Es gibt keinen alternativlosen Weg, um den Umwelteinfluß zu minimieren und des Bestmögliche für die nachfolgenden Generationen zu ermöglichen. Es ist aber auch nicht das oberste und einzig nicht angreifbare Grundgesetz-Artikel, und auch in keiner Weise im Grundgesetz quantifiziert - es ist eine ARtikel unter vielen, die immer wieder in Konkurrenz gegeneinander abgewogen werden. Daher liegt die Umsetzung in der Entscheidungsfreiheit der Politiker.
Anschließend müsste Deutschland aus dem Pariser Klimaschutzabkommen austreten, so wie Donald Trump das tat – zum Entsetzen des zivilisierten Teils der Welt.
Das ist ebenfalls überzogene schwarz-weiß Interpretation. Abkommen werden geschlossen, und sind auch veränderbar. Man könnte z.B. auf eine Abwandlung hin zu realistischen Zielen hinwirken. Ich bin sicher, wenn der erste ausspricht, daß utopische, nach aktuellem Stand kaum erreichbare Ziele vereinbart wurden, trauen sich auch die anderen, darüber zu diskutieren; es will nur keiner der erste sein.
Oder, wie andere Staaten, die Interpretation oder die Priorisierung den eigenen Interessen und Möglichkeiten entsprechend auslegen und umsetzen, ohne gleich auszutreten.
Denen, die sich abwenden, geht es nicht um das ob, sondern um das wie: zu dogmatisch, absolut, rücksichtslos und unrealistisch treiben die Grünen manche utopischen Vision durchs Land. Es entsteht zu oft der Eindruck, daß Klimaschutz der Vorwand für das eigentliche Ziel einer zwingenden Umgestaltung und Umerziehung der Gesellschaft ist, als ob ohne diese gesellschaftliche Umkrempelung überhaupt kein Umweltschutz möglich wäre. Diese Befürchtung zu zerstreuen könnte massiv Menschen zurückholen, die sich vom ganzen Thema abwenden.
*Ich weiß, in der AfD wird grundsätzlich nicht gegendert.Nicht nur in der AfD wird nicht gegendert, sondern auch in dem immer noch überwiegenden Teil unserer Gesellschaft in der normalen Umgangssprache (die für mich auch für schriftlichen Austausch gilt) außerhalb der öffentlich-rechtlichen Anstalten und einiger (zugegeben kommerziell dominanten) Medien. Der Unterschied ist höchstens, daß die AfD dazu steht, während viele andere sich das nicht öffentlich trauen.
Schwarzfahrer
02.06.2023, 19:53
Wenn ich die Nachrichten richtig interpretiere, dann geht die Tendenz wohl eher dahin, dass man die europäischen Aussengrenzen dicht macht, bzw. dies versucht. Ich beweifel allerdings, dass dies auf Dauer helfen wird. Es gibt zu viel Not in der Welt.Viel Not gab es schon immer in der Welt, je weiter in der Vergangenheit, umso mehr, ohne daß dauerhaft so viele ausgewandert wären. Die aktuell verstärkte Migration im Vergleich mit vor 50 Jahren hat sehr viel mit Übervölkerung der armen Länder zu tun, sowie mit den finanziellen Anreizen der Sozialsysteme und der entsprechenden Bekanntheit dank Internet und Globalisierung. - das war vor 50 Jahren auch deutlich weniger.
Man wird also letztendlich Europa abdichten müssen. Ist billiger als verlorene Länder auf die Beine zu helfen. Und seien wir mal ehrlich: profitieren wir nicht davon, so wie es ist?
:Blumen:Ich weiß nicht, was Du mit profitieren meinst.
Beide (wohlhabende wie "verlorene" Länder profitieren nur, wenn jeder für sich stabil erhalten bleibt. Dann bleiben den Wohlhabenden Mittel übrig, ihr Geld effektiv vor Ort in den armen Ländern nutzbringend einzusetzen. Wenn die gleichen Summen im eigenen Land zur Unterbringung von Flüchtlingen ausgegeben werden, wird viel wenigeren geholfen, und der Nutzen für die Ursprungsländer ist marginal. Es ist im eigenen Interesse der reichen Länder, ihr Niveau zu halten, und dafür nur Einwanderer aufzunehmen, die dazu beitragen können. Und ebenso ist es im Interesse der armen Länder, ihre Gebildeten zu halten, und ihre Ungebildeten zu schulen (gerne auch bei uns), statt sie in die europäischen Sozialsysteme abzuschieben - nur dann kann dauerhaft Entwicklung entstehen.
Der alte Spruch ,daß "wer halb Kalkutta aufnimmt, nicht Kalkutta hilft, sondern nur selbst zu Kalkutta wird", ist leider wahr. Kein Land kann unbegrenzte Zuwanderung verkraften; in der Geschichte gibt es aber jede Menge Beispiele von untergegangenen Zivilisationen unter dem Druck von Völkerwanderungen. Vielleicht finden sich manche damit ab - ich finde, zumindest verzögern sollte man es, soweit möglich.
Die Linie der A Partei ist es zum Klimaschutz absolut überhaupt nichts zu machen und den erbärmlichen Status Quo einfach mal fortzusetzen, bis es dann mal überall knallt, aber das ist denen egal. Ob dass die aktuellen Sonntagsfragenzahlen erklärt weiss ich nicht, aber das statement muss man vielleicht nochmal machen.
m.
Klugschnacker
03.06.2023, 08:41
Für die erste Hälfte meine Vorschlags muß kein Grundgesetz geändert werden. Es gibt keinen alternativlosen Weg, um den Umwelteinfluß zu minimieren und des Bestmögliche für die nachfolgenden Generationen zu ermöglichen. Es ist aber auch nicht das oberste und einzig nicht angreifbare Grundgesetz-Artikel, und auch in keiner Weise im Grundgesetz quantifiziert - es ist eine ARtikel unter vielen, die immer wieder in Konkurrenz gegeneinander abgewogen werden. Daher liegt die Umsetzung in der Entscheidungsfreiheit der Politiker.
Nein, das ist falsch. Du hast das Urteil des Bundesverfassungserichts offensichtlich nicht gelesen. Dort wird ausdrücklich zu der Frage Stellung genommen, welches Gewicht das Staatsziel "Umweltschutz" in Verhältnis zu anderen Staatszielen wie Sozialstaatlichkeit, Rechtsstaatlichkeit etc. hat.
Es wird klargestellt, dass der Klimaschutz bei zunehmender Erderwärmung die anderen Staatsziele überwiegt. Im Zweifel ist also der Klimaschutz gegen den Sozialstaat durchzusetzen.
....
Ich weiß nicht, was Du mit profitieren meinst.
Willst du tatsächlich Millarden Menschen unseren Lebensstandard ermöglichen? Autos, Flugreisen, Wohnungen? Faire Löhne, faire "Freihandelsabkommen"? Das geht doch überhaupt nicht.
Ist also das gesellschaftliche Gefälle gar gewollt oder wird zumindest stillschweigend hingenommen?
(alles natürlich provokant gefragt :Blumen:)
Der alte Spruch ,daß "wer halb Kalkutta aufnimmt, nicht Kalkutta hilft, sondern nur selbst zu Kalkutta wird", ist leider wahr. Kein Land kann unbegrenzte Zuwanderung verkraften; in der Geschichte gibt es aber jede Menge Beispiele von untergegangenen Zivilisationen unter dem Druck von Völkerwanderungen. Vielleicht finden sich manche damit ab - ich finde, zumindest verzögern sollte man es, soweit möglich.
Überbevölkerung wird uns möglicherweise früher oder später um die Ohren fliegen, ebenso wie der Klimawandel. Falls wir uns nicht mit Atombomben vorher auslöschen oder irgendwie stark dezimieren.
Falls eine Ziviliastion auf natürlich Weise "untergeht", spielt das keine Rolle. Es entsteht einfach eine neue und zukünftige Generationen werden eben diese neue als normal ansehen. Schmerzhaft ist das nur für die ausscheidende Generation. Im Grunde passiert dieser Wandel in DE ja gerade schon: Bio-Deutsche haben wenig Nachkommen und werden von kinderreichen Zugewanderten verdrängt. Das ist völlig normal und genetisch sogar vielversprechender als keine Vermischung. Irgendwann sind Bio-Deutsche in der Minderheit und das Problem hat sich erledigt.
Die AfD wird daran überhaupt nichts ändern, denn da müssten sie das System ändern. Dass also Menschen in ihren Heimatländern entsprechende Bedingungen auffinden und sie dort bleiben. Wer verlässt schon gerne seine Heimat? Aber es ist ganz im Gegenteil: die AfD unterstützt letztendlich das System.
:Blumen:
Schwarzfahrer
03.06.2023, 21:44
Nein, das ist falsch. Du hast das Urteil des Bundesverfassungserichts offensichtlich nicht gelesen. Dort wird ausdrücklich zu der Frage Stellung genommen, welches Gewicht das Staatsziel "Umweltschutz" in Verhältnis zu anderen Staatszielen wie Sozialstaatlichkeit, Rechtsstaatlichkeit etc. hat.
Es wird klargestellt, dass der Klimaschutz bei zunehmender Erderwärmung die anderen Staatsziele überwiegt. Im Zweifel ist also der Klimaschutz gegen den Sozialstaat durchzusetzen.Nun, das ist die Meinung der aktuellen Besetzung des Bundesverfassungsgerichts (übrigens trotzdem ohne eine begründete Festlegung, welcher Weg dazu alternativlos sei, also sind theoretisch verschiedene Wege dazu möglich); in fünf Jahren könnte eine andere Besetzung auch zu einem anderen Schluß kommen. Nicht alle Juristen teilen die aktuelle Priorisierung, und diese Priorisierung ist eben nicht im Grundgesetz verankert. Somit auch politisch änderbar, und kein Naturgesetz, und auch kein Grundgesetz. Der Unterschied ist m.M.n wesentlich.
Deine Überspitzung "Klimaschutz gegen Sozialstaat" führt u.U. dazu, daß eine Mehrheit die Regierungspolitik ablehnt, und die Regierung abwählt. Wäre dann dieses Wahlergebnis nach Deiner Ansicht zu ignorieren, da zwar demokratisch, aber grundgesetzwidrig? Steht damit die Demokratie unter Klimaschutzvorbehalt?
Schwarzfahrer
03.06.2023, 22:10
Willst du tatsächlich Millarden Menschen unseren Lebensstandard ermöglichen? Autos, Flugreisen, Wohnungen? Faire Löhne, faire "Freihandelsabkommen"? Das geht doch überhaupt nicht.Ich will nicht allen unseren Lebensstandard ermöglichen, dazu hat keiner die Macht oder das Geld. Diese Absicht (eher Illusion) haben am ehesten die Befürworter unbegrenzter Zuwanderung.
Ich bin aber dafür, daß jeder Mensch die Chance bekommen soll, aus seinem Leben in seiner Heimat das bestmögliche zu machen, und die Sache der jeweiligen Landesregierung ist es, hierfür die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ist also das gesellschaftliche Gefälle gar gewollt oder wird zumindest stillschweigend hingenommen?Gesellschaftliches Gefälle ist nicht gewollt oder nicht gewollt, es ist einfach, und wird immer da sein zwischen Ländern, aber auch innerhalb eines Landes. Gleichheit ist eine Utopie, die jedem menschlichen Streben widerspricht. Das Ziel ist für mich nie Gleichheit, sondern möglichst eine Verbesserung für den Einzelnen (oder mindestens eine Verhinderung von Rückschritt) entsprechend seiner eigenen Bemühungen. Der Staat hat da außer Rahmenbedingungen zu gewährleisten höchstens für die aktiv werden, die selber keine Chance haben (Kinder, Behinderte, Pflegebedürftige).
Überbevölkerung wird uns möglicherweise früher oder später um die Ohren fliegen, ebenso wie der Klimawandel. Falls wir uns nicht mit Atombomben vorher auslöschen oder irgendwie stark dezimieren. Von den drei katastrophenszenarien halte ich die Übervölkerung am ehesten begrenzbar, wenn es politischen Willen dazu gäbe - merkwürdigerweise haben dazu nur wenige Staaten überhaupt je einen Willen gezeigt. Den Klimawandel zu stoppen halte ich für illusorisch (was nicht heißt, daß eine Minimierung der fossilen Ressourcenverbrennung nicht sinnvoll ist, aber das ist ein anderes Thema), und Atombomben haben leider einige höchst unberechenbare Staaten - das ist ein Risiko, gegen das kaum etwas möglich ist, außer den Preis für einen möglichen Anfang hoch zu treiben. Trotzdem wird über beide letzteren mehr gesprochen als über das, wo man den besten Hebel hätte.
Falls eine Zivilisation auf natürlich Weise "untergeht", spielt das keine Rolle. Es entsteht einfach eine neue und zukünftige Generationen werden eben diese neue als normal ansehen. Schmerzhaft ist das nur für die ausscheidende Generation. Stimmt, bis auf das Wörtchen "nur". Für die aktuell lebende Generation ist es wesentlich, und daher natürlich im Mittelpunkt der Bemühungen um Erhalt der Kultur und Lebensweise. Ich weiß ja auch, daß mein Haus in 100 Jahren vermutlich nicht mehr stehen wird, aber wenn es mir zu Lebzeiten genommen oder zerstört wird, dann ist es eben eine Katastrophe, und nicht "nur" ein vorgezogenes Ereignis.
Im Grunde passiert dieser Wandel in DE ja gerade schon: Bio-Deutsche haben wenig Nachkommen und werden von kinderreichen Zugewanderten verdrängt. Das ist völlig normal und genetisch sogar vielversprechender als keine Vermischung. Irgendwann sind Bio-Deutsche in der Minderheit und das Problem hat sich erledigt. DAs ist kein Grund, diesen Prozess willkürlich und ohne Grund oder Nutzen zu beschleunigen.
Die AfD wird daran überhaupt nichts ändern, denn da müssten sie das System ändern. Dass also Menschen in ihren Heimatländern entsprechende Bedingungen auffinden und sie dort bleiben. Wer verlässt schon gerne seine Heimat? Aber es ist ganz im Gegenteil: die AfD unterstützt letztendlich das System. Die AfD wird von vielen als die einzige Partei in Deutschland wahrgenommen, die das Problem ernst nimmt. Ob sie es ändern kann, würde man nur sehen, wenn sie es probieren dürfen (ändern heißt ja nicht gleich, daß keiner herkommt, aber die Zusammensetzung der Zuwanderer bzgl. Arbeitsbereitschaft und Arbeitsfähigkeit zu ändern wäre schon ein großer Schritt). Die Wähler, die sich dahin wenden, würden es wohl auf den Versuch ankommen lassen. Wo die AfD das "System" (welches?) unterstützt, kann ich nicht erkennen. Und wer verläßt seine Heimat: sehr viele die anderswo eine wesentliche Verbesserung bzgl. Einkommen erhoffen können. Wer "nur" vor Krieg oder Gewalt zeitweise flieht, sucht meist Unterschlupf in kulturell naheliegenden Ländern, weil dort eine Spur von Heimat noch da ist; nur viel Geld ist Anreiz, in ein kulturell völlig fremdes Land zu ziehen, und die Heimat ganz aufzugeben. Allein diesen Anreiz zu senken kann vieles verändern, für das Land aber auch bzgl. Wählerpräferenz.
....
Ich bin aber dafür, daß jeder Mensch die Chance bekommen soll, aus seinem Leben in seiner Heimat das bestmögliche zu machen, und die Sache der jeweiligen Landesregierung ist es, hierfür die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Gesellschaftliches Gefälle ist nicht gewollt oder nicht gewollt, es ist einfach, und wird immer da sein zwischen Ländern, aber auch innerhalb eines Landes. Gleichheit ist eine Utopie, die jedem menschlichen Streben widerspricht. Das Ziel ist für mich nie Gleichheit, sondern möglichst eine Verbesserung für den Einzelnen (oder mindestens eine Verhinderung von Rückschritt) entsprechend seiner eigenen Bemühungen. Der Staat hat da außer Rahmenbedingungen zu gewährleisten höchstens für die aktiv werden, die selber keine Chance haben (Kinder, Behinderte, Pflegebedürftige). ....
Das reicht nicht. Staaten müssen international aktiv und intensiv eingreifen, um für bessere Chancengleichheiten zu sorgen.
Wenn du in Stuttgart-Degerloch als Sohn eines Abteilungsleiters beim Daimler und einer Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt geboren wirst, muss du schon vieles falsch machen, um kein halbwegs gutes Leben zu erreichen und ein Eigenheim mit eSUV zu besitzen.
Blickst du irgendwo in einer Blechhütte in Indien das erste mal in die Sonne, ist es schlicht ein Wunder, wenn du am Ende mit dem Degerlocher Sprößling gleichziehst.
Das fatale (und hier sind wir beim Rechtsextremismus und Rassismus) ist, dass der Stuttgarter womöglich denkt, er hätte das erreicht, was er erreicht hat, weil er sich dorthin gearbeitet hat (stimmt natürlich zum Teil). Hauptgrund war aber, dass er am richtigen Ort auf diese Erde gefallen ist.
:Blumen:
....Wo die AfD das "System" (welches?) unterstützt, kann ich nicht erkennen. ...
Wie haben nach wie vor starke neoliberale Beeinflussung und die AfD verpackt das nur schön. Letztendlich kümmtert sie die "kleinen Leute" noch weniger als alle anderen Parteien. Sie sind nur Wahlvieh.
sabine-g
04.06.2023, 10:35
Die AfD hat für kein einziges Problem irgendeinen Lösungsvorschlag.
Die AfD ist ein Haufen rechtsradikaler Arschlöcher - bzw. u.A. auch eine Auffangbecken für diese - die sich unter dem Mantel einer vermeintlich demokratischen Partei verstecken und so beinahe ungestört ihr Unwesen treiben können.
Die AfD hat für kein einziges Problem irgendeinen Lösungsvorschlag.
Die AfD ist ein Haufen rechtsradikaler Arschlöcher - bzw. u.A. auch eine Auffangbecken für diese - die sich unter dem Mantel einer vermeintlich demokratischen Partei verstecken und so beinahe ungestört ihr Unwesen treiben können.
Da stimme ich dir gerne zu.
Die Politik muss die hohen Umfrageergebnisse aber ernst nehmen und kann es nicht mit Dummheit wegwischen.
Schwarzfahrer
04.06.2023, 20:47
Das reicht nicht. Staaten müssen international aktiv und intensiv eingreifen, um für bessere Chancengleichheiten zu sorgen.
Wenn du in Stuttgart-Degerloch als Sohn eines Abteilungsleiters beim Daimler und einer Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt geboren wirst, muss du schon vieles falsch machen, um kein halbwegs gutes Leben zu erreichen und ein Eigenheim mit eSUV zu besitzen.
Blickst du irgendwo in einer Blechhütte in Indien das erste mal in die Sonne, ist es schlicht ein Wunder, wenn du am Ende mit dem Degerlocher Sprößling gleichziehst. Bevor sich Staaten international für Chancengleichheit sorgen, müssen sie dafür zu Hause sorgen. Wer in Stuttgart Feuerbach als Sohn einer Langzeitarbeitslosenfamilie aufwächst, und in der Hauptschule landet, hat ebensowenig Chance auf Eigenheim mit eSUV, wie der Inder aus der Blechhütte. Ein Inder, der als Sohn eines Abteilungsleiters im Forschungszentrum in Bangalore aufwächst, hat mehr Chancen dafür. Übringens hat in Deutschland die soziale Herkunft überdurchschnittlichen Einfluß auf den späteren Werdegang - wir haben also viel vorm eigenen Haus zu kehren, bevor wir die Welt außerhalb verbessern. Wenn jedes Land intern für die besten Chancen für alle sorgt, ist schon sehr viel erreicht - und das muß das erste Ziel sein; internationale Chancengleichheit kommt weit dahinter, und hat viel mit Verträgen zwischen Staaten zu tun, die wiederum von den Politikern beider Seiten abhängen; das liegt bei weitem nicht allein in unserer Hand.
Das fatale (und hier sind wir beim Rechtsextremismus und Rassismus) ist, dass der Stuttgarter womöglich denkt, er hätte das erreicht, was er erreicht hat, weil er sich dorthin gearbeitet hat (stimmt natürlich zum Teil). Hauptgrund war aber, dass er am richtigen Ort auf diese Erde gefallen ist. Natürlich hat es viel mit Glück oder Pech zu tun, wo man geboren wird, wie auch ob man einen Behinderung, chronische Krankheit o.ä. einfängt, u.s.w. - that's life. Entscheidend ist nicht, diese Unterschiede auszugleichen, sondern aus der jeweiligen Situation das Bester rausholen zu können, was die eigene Anstrengung möglich macht. Das hat aber zuerst mit den lokalen Bedingungen zu tun, nicht mit den internationalen.
Schwarzfahrer
04.06.2023, 20:49
Die AfD hat für kein einziges Problem irgendeinen Lösungsvorschlag.
Die AfD ist ein Haufen rechtsradikaler Arschlöcher - bzw. u.A. auch eine Auffangbecken für diese - die sich unter dem Mantel einer vermeintlich demokratischen Partei verstecken und so beinahe ungestört ihr Unwesen treiben können.
Wenn es so ist, ist es umso wichtiger, für die Menschen akzeptable, realistische und sozialverträgliche Lösungen für die Probleme anzubieten - dann gibt es keinen Grund, von der AfD etwas zu erwarten.
Bevor sich Staaten international für Chancengleichheit sorgen, müssen sie dafür zu Hause sorgen. Wer in Stuttgart Feuerbach als Sohn einer Langzeitarbeitslosenfamilie aufwächst, und in der Hauptschule landet, hat ebensowenig Chance auf Eigenheim mit eSUV, wie der Inder aus der Blechhütte..... .....
Wer in S-Feuerbach sein Kind auf die Hauptschule schickt, hat eh schon verloren :Cheese:
Du wirst mir aber zustimmen, dass ich hier schon seit Jahren auf eine wachsende Ungleichheit auch in DE eingehe. Letztendlich ein Abbild weltweiter Entwicklung der Aufteilung in Gewinner und Verlierer.
Ich bleibe auch dabei: wenn man auf die Probleme nicht eingeht, wird sich die AfD demnächst um einen Ministerposten bewerben, ungeachtet der Äusserungen von Merz, dass man mit der AfD nicht zusammenarbeitet. Was sollen die Menschen den tun, ausser Protest zu wählen? Das sind leider völlig normale Entwicklungen, bekannt aus anderen Ländern.
Genussläufer
05.06.2023, 10:00
Du wirst mir aber zustimmen, dass ich hier schon seit Jahren auf eine wachsende Ungleichheit auch in DE eingehe.
Wie misst Du Ungleichheit? Schaue ich auf den Gini Index bestätigt sich Deine Aussage nicht. Von daher scheinst Du andere Maßstäbe zu nutzen. Welche sind das?
Letztendlich ein Abbild weltweiter Entwicklung der Aufteilung in Gewinner und Verlierer.
Ich bleibe auch dabei: wenn man auf die Probleme nicht eingeht, wird sich die AfD demnächst um einen Ministerposten bewerben, ungeachtet der Äusserungen von Merz, dass man mit der AfD nicht zusammenarbeitet.
Ist es Abstieg oder die Angst vor Abstieg, die viele so stark beschäftigt?
Was sollen die Menschen den tun, ausser Protest zu wählen? Das sind leider völlig normale Entwicklungen, bekannt aus anderen Ländern.
Neben der Einkommensverteilung ist natürlich auch die Fragestellung der Erziehung nicht ganz unwesentlich. Wenn Du abends beim Abendessen über Ideen und Möglichkeiten sprichst, wird das tendenziell anders wirken als das Abendessen vor dem Fernseher. Aber wie willst Du das dann umgehen. Umerziheungslager wie im Dritten Reich oder der DDR? Das ist eine ernstgemeinte Frage ohne Ironie.
Wie misst Du Ungleichheit? Schaue ich auf den Gini Index bestätigt sich Deine Aussage nicht. Von daher scheinst Du andere Maßstäbe zu nutzen. Welche sind das?
Z.B. Armutsbetroffenheit bei Kindern steigt. Mitttelschicht schrumpft langsam.
Ich weiß, wir diskutieren diesbezüglich auf hohem Niveau. Ich habe aber schon Zeiten mit positiveren Zukunftsausblicken erlebt.
Hinzu kommt Inflation, an die wir uns wohl gewöhnen müssen und auch geringes oder kein Wirtschaftswachstum. Politiker aus allen Richtungen sagen mir, wir werden an Wohlstand verlieren. Ist es denn nicht so?
Nenne mir positive Aussichten. :Blumen:
Neben der Einkommensverteilung ist natürlich auch die Fragestellung der Erziehung nicht ganz unwesentlich. Wenn Du abends beim Abendessen über Ideen und Möglichkeiten sprichst, wird das tendenziell anders wirken als das Abendessen vor dem Fernseher. Aber wie willst Du das dann umgehen. Umerziheungslager wie im Dritten Reich oder der DDR? Das ist eine ernstgemeinte Frage ohne Ironie.
Wieso kommst du auf Umerziehung? Aus meiner Sicht wachsen die Probleme an, die wir in DE haben. Werden sie nicht gelöst, wächst die AfD.
Schwarzfahrer
05.06.2023, 20:54
Ich bleibe auch dabei: wenn man auf die Probleme nicht eingeht, wird sich die AfD demnächst um einen Ministerposten bewerben, ungeachtet der Äusserungen von Merz, dass man mit der AfD nicht zusammenarbeitet. Was sollen die Menschen den tun, ausser Protest zu wählen? Das sehe ich ähnlich. Bin aber langsam der Ansicht, daß genau das nötig ist: daß die AfD mal in die Verantwortung kommt. Erst daran kann man sie wirklich messen. Ein Vorteil hierzulande ist, daß man 16 Bundensländer hat, von denen man eines als "Versuchskaninchen" nehmen kann. Über diesen Weg hat auch die frühere SED seinen Weg ins akzeptierte Polit-Spektrum gefunden, obwohl sie anfangs genauso ausgegrenzt wurde, wie jetzt die AfD.
Wenn die AfD in einem Bundesland mit in der Regierung ist (dafür gibt es ja mancherorts ausreichende Stimmen inzwischen), wird sie sich entweder völlig blamieren, mit entsprechender "Entzauberung" auch in bundesweiten Umfragen - oder (zwar unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie) sie beweist, daß sie mehr kann als nur Höckesche Demagogie und interner Streit - und qualifiziert sich zu einer echten konservativen Alternative. Beides wäre besser, als die aktuelle Vergeudung von zweistelligen Wähler-Prozentzahlen für eine Paria-Partei. In mehreren europäischen Ländern sind schon ähnlich gelagerte Parteien mit an der Macht - Deutschland geht davon auch nicht unter.
Schwarzfahrer
05.06.2023, 21:53
Wenn ich die Nachrichten richtig interpretiere, dann geht die Tendenz wohl eher dahin, dass man die europäischen Aussengrenzen dicht macht, bzw. dies versucht. Ich beweifel allerdings, dass dies auf Dauer helfen wird. ...In dem Kontet ist es (inzwischen historisch) interessant, was im Spiegel im Juni 1980 stand (etwa um die Zeit bin ich in Deutschland angekommen):
Da sammelt sich ein ungeheurer Sprengstoff (https://www.spiegel.de/politik/da-sammelt-sich-ein-ungeheurer-sprengstoff-a-9b61f8e1-0002-0001-0000-000014320543)
Fazit: die Probleme waren schon damals erkannt, effektiv gegen die "Pull-Faktoren" hat man aber im Rückblick eher wenig erreicht. Der größte Unterschied zwischen heute und damals ist neben den inzwischen 10-fach höheren Zuwandererzahlen die wohltuend klare, da durch politische Korrektheit noch nicht unnötig gedämpfte Sprache des Artikels. Ob der Spiegel heute noch den Artikel so publizieren würde?
Genussläufer
05.06.2023, 22:21
Z.B. Armutsbetroffenheit bei Kindern steigt. Mitttelschicht schrumpft langsam.
Ich weiß, wir diskutieren diesbezüglich auf hohem Niveau. Ich habe aber schon Zeiten mit positiveren Zukunftsausblicken erlebt.
Rechne mal die die Folgen der Migrationspolitik heraus. Dann wirst Du feststellen, daß wir einen beachtlichen Teil (statistisch sollte das so ziemlich die gesamte Steigerung sein) importiert haben.
Hinzu kommt Inflation, an die wir uns wohl gewöhnen müssen und auch geringes oder kein Wirtschaftswachstum. Politiker aus allen Richtungen sagen mir, wir werden an Wohlstand verlieren. Ist es denn nicht so?
Inflation ist nicht immer ein großes Problem. Nimm die USA. Dort basiert ein beachtlicher Teil der Inflation auf erhöhten Löhnen und Gehältern. Die Kohle bleibt im Land. Bei uns basiert der große Teil der Inflation auf Rohstoff- und Energiekosten. Die Kohle geht also raus. Für die USA ist es nahezu ein Nullsummenspiel. Bei uns ist es ein Desaster.
Und natürlich verlieren wir dabei Wohlstand.
Wieso kommst du auf Umerziehung?
Da bezog ich mich konkret auf "vererbte" Armut und ungleiche Chancen. Die liegen natürlich auch in den finanziellen Möglichkeiten. Und dennoch würden sich Kinder, deren Eltern Ihnen Motivation vorleben und Wissen vermitteln, in diesem System die eigenen Chancen wahrzunehmen, deutlich häufiger behaupten. Wer solche Gespräche mit den Kindern nicht führt, beraubt die Kinder auch deren Chancen. Chancenungleichheit hat also mehrere Facetten. Finanziell kann man ein wenig ausgleichen. Damit ist die Seite der vermittelten Kenntnisse im Gespräch aber immer noch nicht gelöst. Und damit kann sehr viel kompensiert werden.
.... Bin aber langsam der Ansicht, daß genau das nötig ist: daß die AfD mal in die Verantwortung kommt. Erst daran kann man sie wirklich messen.....
Wenn die AfD in einem Bundesland mit in der Regierung ist (dafür gibt es ja mancherorts ausreichende Stimmen inzwischen), wird sie sich entweder völlig blamieren, mit entsprechender "Entzauberung" auch in bundesweiten Umfragen - oder (zwar unwahrscheinlich, aber man weiß ja nie) sie beweist, daß sie mehr kann als nur Höckesche Demagogie und interner Streit - und qualifiziert sich zu einer echten konservativen Alternative. .....
Ich bin für Protest und dass man die Regierung kritisiert, aber die AfD möchte ich nicht in Verantwortung haben. Das könnte sich etablieren. Mit den entsprechenden Positionen hat man dann ja auch die Möglichkeiten Gelder zu verteilen und Richtungsentscheidungen zu machen.
Ich befürchte aber, das sind fromme Wünsche. Heute konnte ich in der Tageszeitung von einer massiven Auftragsflaute im Maschinenbau lesen. Die Nachholeffekte sind aufgebraucht.
Das dicke Ende für DE kommt erst noch - da lege ich mich fest. Wir werden Wohlstandsverluste hinnehmen und die Schlote woanders rauchen sehen. Die AfD muss eigentlich nichts tun, ausser nichts zu tun, wird weiter wachsen und in politische Verantwortung kommen.
....
Da bezog ich mich konkret auf "vererbte" Armut und ungleiche Chancen. Die liegen natürlich auch in den finanziellen Möglichkeiten. Und dennoch würden sich Kinder, deren Eltern Ihnen Motivation vorleben und Wissen vermitteln, in diesem System die eigenen Chancen wahrzunehmen, deutlich häufiger behaupten. Wer solche Gespräche mit den Kindern nicht führt, beraubt die Kinder auch deren Chancen. Chancenungleichheit hat also mehrere Facetten. Finanziell kann man ein wenig ausgleichen. Damit ist die Seite der vermittelten Kenntnisse im Gespräch aber immer noch nicht gelöst. Und damit kann sehr viel kompensiert werden.
Eine Möglichkeit wäre es, dass in der Schule der Sohn vom Abteilungsleiter aus Stuttgart-Degerloch neben dem Sohn vom Arbeiter aus Stuttgart-Feuerbach hockt. Leider stimmen auch hier die Eltern längst mit den Füssen ab. In einer mir gut bekannten Privatschule gibt es längst lange Wartelisten. Die Trennung beginnt also bereits im Kindergarten. Entsprechende Eltern geben ihre Kinder im Kiga ab und holen sie in der 12. mit einem bilingualen Einser-Abi wieder ab und bleibt dabei immer sauber unter sich. Entsprechende öffentliche Schule verkommen - man kennt das aus den USA.
Deutschland geht davon auch nicht unter.
Beim letzten derartigen Großversuch schon. wirf doch einfach mal einen Blick in die Geschichtsbücher, bevor du hier die Machtergreifung einer Nazi-Partei propagierst.
Beim letzten derartigen Großversuch schon. wirf doch einfach mal einen Blick in die Geschichtsbücher, bevor du hier die Machtergreifung einer Nazi-Partei propagierst.
Hat man nicht schon mal irgendwen oder irgendwas nicht ernst genommen und mal machen lassen? Das kann voll in die Hose gehen. :Gruebeln:
Siebenschwein
06.06.2023, 08:45
„Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“
Bertolt Brecht
Mit Kriegstreiberei und diffamierender Ausgrenzung sehe ich aktuell eher eine andere Partei samt Anhängerschaft glänzen ...
Genussläufer
06.06.2023, 10:18
Eine Möglichkeit wäre es, dass in der Schule der Sohn vom Abteilungsleiter aus Stuttgart-Degerloch neben dem Sohn vom Arbeiter aus Stuttgart-Feuerbach hockt.
Auch das würde nicht ausreichen. Das hätte auch einen Effekt. Die Kinder lernen aber gerade am Anfang stark durch die Eltern. Und da sind wir wieder beim Beispiel, was diese beim Abendessengespräch vermitteln.
El Stupido
06.06.2023, 10:21
Mit Kriegstreiberei und diffamierender Ausgrenzung sehe ich aktuell eher eine andere Partei samt Anhängerschaft glänzen ...
Führen deren Anhänger*innen Todeslisten, planen sie den Sturm des Parlamentes, diffamieren sie am laufenden Band Journalist*innen als "Lügenpresse" und streuen sie bewusst Falschinformationen?
Hat dich persönlich oder eine dir nahestehende Person (TM keko#) "Ausgrenzung" erfahren? Wenn ja, wie denn?
Genussläufer
06.06.2023, 10:25
Führen deren Anhänger*innen Todeslisten, planen sie den Sturm des Parlamentes, diffamieren sie am laufenden Band Journalist*innen als "Lügenpresse" und streuen sie bewusst Falschinformationen?
Schreibst Du jetzt von Russland oder den USA unter Trump? Oder meinst Du beide?
El Stupido
06.06.2023, 10:27
Schreibst Du jetzt von Russland oder den USA unter Trump? Oder meinst Du beide?
Schau mal auf den Threadtitel und meinen Bezug auf den Post von Flow.
Auch das würde nicht ausreichen. Das hätte auch einen Effekt. Die Kinder lernen aber gerade am Anfang stark durch die Eltern. Und da sind wir wieder beim Beispiel, was diese beim Abendessengespräch vermitteln.
Man wird nie alle erreichen. Ein paar Dumpfbacken gibt es immer und das ist auch egal. Um die muss man sich nicht groß kümmern.
Schwierig wird es, wenn dumpfe Gedanken mehrheitsfähig sind. Wie locker BK Scholz die 19% der Umfrage wegwischt, finde ich bedenklich. Gleichauf mit seiner Partei, mehr als die Grünen.
Was denn noch? Stärkste Partei?
Genussläufer
06.06.2023, 10:40
Schwierig wird es, wenn dumpfe Gedanken mehrheitsfähig sind. Wie locker BK Scholz die 19% der Umfrage wegwischt, finde ich bedenklich.
Ich glaube, daß wir hier sehr verwöhnt sind. Schau mal zur FPÖ. Da könnte der nächste österreichische Kanzler herkommen. Schau zum FN. Marie Le Pen hat einen irren Rückenwind und steht sicher nicht bei 19%. Und dann muss man bedenken, daß es in den Ländern auch noch eine echte konservative Alternative gibt. Die CDU hat sich unter Merkel zu schwarz angemalten Sozialdemokraten entwickelt. Und dennoch hat die AfD hier nicht annähernd die Werte wie die Peers in anderen Ländern Europa. Das ist auch erkannt worden. Es scheint mittlerweile eine Solidargemeinschaft aus CDU, SPD, Grünen und der FDP zu geben, die alles daran setzt, die AfD zu stärken. Und bei aller sonstigen Kritik, hier machen sie alle einen wirklich guten Job :Cheese:
Führen deren Anhänger*innen Todeslisten, planen sie den Sturm des Parlamentes, diffamieren sie am laufenden Band Journalist*innen als "Lügenpresse" und streuen sie bewusst Falschinformationen?
Hat dich persönlich oder eine dir nahestehende Person (TM keko#) "Ausgrenzung" erfahren? Wenn ja, wie denn?
Ich sehe da wenig Basis für ein vernünftiges Gespräch ... :Blumen:
Zum Aspekt "Terror von links" lohnt aktuell eventuell ein Blick nach Leipzig und die Causa "Lina E" ...
... Es scheint mittlerweile eine Solidargemeinschaft aus CDU, SPD, Grünen und der FDP zu geben, die alles daran setzt, die AfD zu stärken. Und bei aller sonstigen Kritik, hier machen sie alle einen wirklich guten Job :Cheese:
Die Frage ist ja, können sie nicht besser, dürfen sie nicht besser oder wollen sie nicht besser?
Die Problematik einer steigenden Rechten und deren Gründe dafür kennen sie ja. So doof können sie nicht sein.
Vielleicht erhoffen wir auch zu viel: Poltiker wollen einfach gewählt werden, machen dann einen Job, verdienen dabei gut und das wars dann. :Huhu:
Genussläufer
06.06.2023, 10:57
Vielleicht erhoffen wir auch zu viel: Poltiker wollen einfach gewählt werden, machen dann einen Job, verdienen dabei gut und das wars dann. :Huhu:
Irgendwie glaube ich ja doch noch an den einen oder anderen Überzeugungstäter. Leider fallen mir da in erster Linie Namen ein, deren Meinung ich überhaupt nicht geteilt habe oder teile wie z.B. Ströbele oder jetzt Ralf Stegner. Selbst Lauterbach, dem ich ich in den letzten beiden Jahren nicht die Bohne folgen konnte, gehört dazu. Solche Leute empfinde ich als echte Bereicherung und wirklich überzeugte Politiker.
Ansonsten fallen mir in der Tat mehr von der anderen Sorte ein. Aber lass mich doch träumen ;)
El Stupido
06.06.2023, 10:59
Ich sehe da wenig Basis für ein vernünftiges Gespräch ... :Blumen:
Zum Aspekt "Terror von links" lohnt aktuell eventuell ein Blick nach Leipzig und die Causa "Lina E" ...
Diese Grafik hier (https://pbs.twimg.com/media/FMH3XiTXMAYjKUt?format=jpg&name=900x900) kennst du?
Diese Grafik hier (https://pbs.twimg.com/media/FMH3XiTXMAYjKUt?format=jpg&name=900x900) kennst du?
Nein. Bewegt sich auch zu weit weg von meiner ursprünglichen Aussage ...
El Stupido
06.06.2023, 11:25
Nein. Bewegt sich auch zu weit weg von meiner ursprünglichen Aussage ...
Wenn du bei mir ja "wenig Basis für ein vernünftiges Gespräch" dann magst du ggfs. aber den anderen näher erläutern und belegen, was du mit
Mit Kriegstreiberei und diffamierender Ausgrenzung sehe ich aktuell eher eine andere Partei samt Anhängerschaft glänzen ...
meinst?
Wenn du bei mir ja "wenig Basis für ein vernünftiges Gespräch" [...]
Das ist nicht so persönlich gemeint, wie du es jetzt vielleicht interpretieren willst.
Ich denke schon, daß man mit dir ein vernünftiges Gespräch führen kann.
Auch wenn du mir ideologisch stramm eingespannt erscheinst. (Und mir dein Gegender wahnsinnig auf den Geist geht ... ;) )
Hier driften wir halt gerade - emotional angetrieben - thematisch etwas dahin ... zusätzlich bin ich selbst beschäftigt und bringe nur wenig Muße mit ...
[...] dann magst du ggfs. aber den anderen näher erläutern und belegen, was du mit Mit Kriegstreiberei und diffamierender Ausgrenzung sehe ich aktuell eher eine andere Partei samt Anhängerschaft glänzen ... meinst? Zumindest ein paar flüchtige Worte, weil du es bist ... :Blumen:
Das mit "rechts" als "schlimm Assoziierte" wurzelt wohl in erster Linie in den Schrecken des letzten Jahrhunderts, allem voran dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust. Beides eng verbunden mit dem Generieren von Feindblidern und einem harten "auf-alternativlose-Linie-Bringen".
Vielleicht können wir uns soweit einigen ?
Allein vor diesem Hintergrund sehe ich die "Nazi"-Etikettierung in sämtliche Richtungen als beschämend inflationär.
Auf der anderen Seite befinden wir uns aktuell wohl so nah wie selten zuvor an der Schwelle zum WW III. Und so überzeugt wie die Grünen sehe ich da keine andere Partei munter voranpreschen.
Dazu gesellt sich die pauschale Verunglimpfung der Hälfte der Gesellschaft als amoralisch wissenschaftsleugnende Nazis ... die ich eben auch vor allem aus diesem Lager wahrnehme ...
(Ja, mag etwas überspitzt klingen ... ;) )
sabine-g
06.06.2023, 12:20
Allein vor diesem Hintergrund sehe ich die "Nazi"-Etikettierung in sämtliche Richtungen als beschämend inflationär.
Da ist sehr viel Wahres dran.
Allerdings muss gesagt werden, dass die AfD billigend oder besser wohlwollend Neonazis und anderes rechtsextremes Gesinde in ihren Reihen duldet bzw. diese gerngesehene Mitglieder sind. Ein Höcke macht da ja auch keinen Hehl draus.
Aus diesem Grund ist es erschreckend, dass eine solche Anzahl von Leuten bei Umfragen dieser Partei ihre Sympathie ausspricht.
Ich weiß nicht ob diese Leute einfach gar nicht nachdenken, nicht nachdenken wollen oder nicht nachdenken können, weil ihnen ein paar graue Zellen fehlen.
Genussläufer
06.06.2023, 13:49
Aus diesem Grund ist es erschreckend, dass eine solche Anzahl von Leuten bei Umfragen dieser Partei ihre Sympathie ausspricht.
Ich weiß nicht ob diese Leute einfach gar nicht nachdenken, nicht nachdenken wollen oder nicht nachdenken können, weil ihnen ein paar graue Zellen fehlen.
Ich glaube eher, daß viele sich völlig veralbert und/oder bevormundet vorkommen. Da es aber keine echte Oppositionspartei gibt, bleibt nur die Wahl nicht zu wählen oder der Regierung "mal richtig eine einzuschenken" und die AfD zu wählen.
Die Ampel und die CDU geben sich auch größte Mühe, die Partei zumindest für viel "gefühlt" wählbar zu machen. Und bei vielen verfängt das auch. Was für mich neu ist, ist die Offenheit, mit der das mittlerweile gemacht wird. Vor 3 oder 4 Jahren hat das keine Sau zugegeben. Das hat sich in Teilen ganz schön verschoben.
Ich glaube eher, daß viele sich völlig veralbert und/oder bevormundet vorkommen. Da es aber keine echte Oppositionspartei gibt, bleibt nur die Wahl nicht zu wählen oder der Regierung "mal richtig eine einzuschenken" und die AfD zu wählen.
....
Es gibt auch andere Alternvative als die AfD. Dein erwähntes Argument ist in meinem Augen keins. Leider wird es oft als Argument genannt von den AfD-Wählern.
Ich wähle seit Jahren als stillen Protest die Partei Die Partei und bin sogar Mitglied. Der Vorsitzende, ein gelernter Satiriker, hat mitunter politisch sehr seheneswerte Viedeobeträge auf seinen Social Media Kanälen.
AfD als Protest käme mir nie in den Sinn.
Genussläufer
06.06.2023, 14:12
Es gibt auch andere Alternvative als die AfD. Dein erwähntes Argument ist in meinem Augen keins. Leider wird es oft als Argument genannt von den AfD-Wählern.
Ich wähle seit Jahren als stillen Protest die Partei Die Partei und bin sogar Mitglied. Der Vorsitzende, ein gelernter Satiriker, hat mitunter politisch sehr seheneswerte Viedeobeträge auf seinen Social Media Kanälen.
AfD als Protest käme mir nie in den Sinn.
Die AfD merkst Du. Sonneborn nicht. Und wir beide mögen sicher Satiriker und können (und wollen) den Humor von Sonneborn auch verstehen. Zumindest meistens :Lachen2:
Wenn ich aber in meinem Familienumfeld unterwegs bin, sieht das ganz anders aus. Meine Eltern, Onkel, Tanten und deren Freundes- und Bekanntenkreis ticken da ganz anders. Für die sind Leute wir Du und ich Nichtsnutze, die noch nie wirklich gearbeitet haben. Das trifft ja bis zur Finanzierung des Studiums auch tatsächlich zu.
Die können mit unserer (ich springe hier gern auf) überhaupt nichts anfangen. Was dazu kommt, ist die Power der AfD. Die haben mittlerweile solche Massen mobilisiert, daß damit ein Effekt möglich scheint. Das können sich viel bei anderen Alternativen - Sonneborn ist eine - sicher nicht vorstellen.
Ich höre, was Du sagst, kann das aber so in einigen Teilen meiner Lebenswirklichkeit nicht wiederfinden.
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Die können mit unserer (ich springe hier gern auf) überhaupt nichts anfangen. Was dazu kommt, ist die Power der AfD. Die haben mittlerweile solche Massen mobilisiert, daß damit ein Effekt möglich scheint. Das können sich viel bei anderen Alternativen - Sonneborn ist eine - sicher nicht vorstellen.
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Kürzlich war ich bei meinem Motorradhändler (ich kenne ihn schon lange und wir sind gleicher Jahrgang) un als er mir die Rechnung gab, witzelte ich, dass er ja schon wieder teuer geworden ist. Er kennt meinen Humor und lachte.
Dann legte er los: die Fracht von Hamburg nach Stuttgart für Motoräder koste nun 800€ mehr pro Motorrad. Schuld seien die Grünen, Scholz und besonders Habeck und auch "diese Baerbock"... bla bla blöff blöff.
Ich war völlig baff! Da steht er in seinem Laden und schimpft laut und herablassend (ohne Argumente, ohne Begründung) nach allen bekannten Regeln der "Kunst" über unsere politische Führung, so dass es jeder hört. Kritik finde ich ja gut, aber so etwas?!
Wie sicher muss er sich wohl schon sein? Habe ich vorher noch nie erlebt so etwas. :o
Auf der anderen Seite befinden wir uns aktuell wohl so nah wie selten zuvor an der Schwelle zum WW III. Und so überzeugt wie die Grünen sehe ich da keine andere Partei munter voranpreschen.
Das ist wohl eine Fehleinschätzung. 1962 (https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise) oder 1983 (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/1983-als-wir-kurz-vor-dem-iii-weltkrieg-standen,TVwNtSj) standen wir deutlich näher vor dem WWIII.
Heute kann davon nicht die Rede sein, auch Dank kluger grüner Außenpolitik.
Ich glaube eher, daß viele sich völlig veralbert und/oder bevormundet vorkommen. Da es aber keine echte Oppositionspartei gibt, bleibt nur die Wahl nicht zu wählen oder der Regierung "mal richtig eine einzuschenken" und die AfD zu wählen.
...
...das verstehen aber die ganzen lupenreinen Demokraten hier im Forum und in Deutschland nicht, dass aktuell alle deutschen Parteien und Politiker keine wirkliche Arbeit zugunsten der Mehrzahl der Bürger machen, sondern nur Minderheiten- und Klientelpolitik und Ideologievertretung praktizieren. Und eigentlich auch nur Parteigenossenalimentierung aus dem Steuersäckel im Sinn zu haben scheinen. Hauptsache, da sind gute Posten im Familien- und Freundeskreis verteilt, die Altersvorsorge der eigenen Familie aus dem Steuersäckel gesichert und die eigenen Taschen irgendwie gefüllt.
Egal, wen man da nun aktuell oder der nahen Vergangenheit im Bundestag sitzend oder welche Partei man da so betrachtet.
Natürlich nur meine persönliche Ansicht und Meinung.+:Blumen:
Mal abgesehen von den reinen Protestwählern, gibt es wie die Umfragen zu politischen Sachthemen zeigen (z.B. zur Ukrainepolitik, zum 100 % transatlantischen Kurs) auch teilweise eine überwiegend ablehnende Haltung in der Bevölkerung zur Regierungspolitik.
In der CH z.B. hat die nationalkonservative SVP (grösste Partei der CH) z.B. Waffenlieferungen von in der CH produzierten Waffen an die Ukraine abgelehnt, Orban möchte einen EU-Kurs, der die EU-Interessen in den Vordergrund stellt usf. Ebenso die Front National.
Wer jetzt solche AFD-Wähler einfach pejorativ beschimpft und sie auch in ihren politischen Äusserungen nicht ernst nimmt, alle auf Protestwähler reduziert, wird erfolglos bleiben und den Trend nicht verringern können.
...
Das mit "rechts" als "schlimm Assoziierte" wurzelt wohl in erster Linie in den Schrecken des letzten Jahrhunderts, allem voran dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust. Beides eng verbunden mit dem Generieren von Feindblidern und einem harten "auf-alternativlose-Linie-Bringen".
Vielleicht können wir uns soweit einigen ?...
Die Effizenz des industriell geplanten Massenmordens war und ist bis heute sensationell und unerreicht. Das bekommen wir als Deutsche nicht mehr los - ganz zurecht!
.....
Heute kann davon nicht die Rede sein, auch Dank kluger grüner Außenpolitik.
Gibt es die, eine eigenständige deutsche Aussenpolitik? Wenn ja, bitte wo? Annalena Baerbock wiederholt doch nur die gleichen Sprechblasen für die USA mt einer zusätzlichen grün-feministischen Note.
Eine Aussenministerin Deutschlands sollte übrigens "deutsche Aussenpolitik" betreiben, weder "grüne parteipolitische", "feministische", noch "amerikanische".
Genussläufer
06.06.2023, 15:24
Wer jetzt solche AFD-Wähler einfach pejorativ beschimpft, wird erfolglos bleiben und den Trend nicht verringern können.
Wahrscheinlich sogar im Gegenteil. Außerdem hat man es vielen auch sehr leicht gemacht, sich rechts zu positionieren. Wer sich gegen die Corona Maßnahmen gestellt hat, war rechts oder blöd. Wer der grünen Klimapolitik kritisch gegenüberstand, war rechts oder blöd. Wem gendern auf den Keks geht, ist rechts, ewig gestrig oder blöd. Bei den Alternativen kann man sich durchaus für rechts entscheiden ;)
Die massive Polarisierung hat hier eine sehr unrühmliche Rolle gespielt. Und viele haben das billigend in Kauf genommen. So isses eben. Jetzt haben wir den Salat mit Verzug.
Wahrscheinlich sogar im Gegenteil. Außerdem hat man es vielen auch sehr leicht gemacht, sich rechts zu positionieren. Wer sich gegen die Corona Maßnahmen gestellt hat, war rechts oder blöd. Wer der grünen Klimapolitik kritisch gegenüberstand, war rechts oder blöd. Wem gendern auf den Keks geht, ist rechts, ewig gestrig oder blöd. Bei den Alternativen kann man sich durchaus für rechts entscheiden ;) ....
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ungeniert :Cheese:
Ich war völlig baff! Da steht er in seinem Laden und schimpft laut und herablassend (ohne Argumente, ohne Begründung) nach allen bekannten Regeln der "Kunst" über unsere politische Führung, so dass es jeder hört. Kritik finde ich ja gut, aber so etwas?!
Wie sicher muss er sich wohl schon sein? Habe ich vorher noch nie erlebt so etwas. :o
Man darf ja nichts sagen, in diesem Land. :Gruebeln:
Man darf ja nichts sagen, in diesem Land. :Gruebeln:
Das ist oft ein Hauptargument beim Rundumschlag :Cheese:
Das ist wohl eine Fehleinschätzung. 1962 (https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise) oder 1983 (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/1983-als-wir-kurz-vor-dem-iii-weltkrieg-standen,TVwNtSj) standen wir deutlich näher vor dem WWIII.
Meine Formulierung war "so nahe wie selten zuvor".
Weder kann man es exakt messen, noch verwendete ich einen Superlativ.
Heute kann davon nicht die Rede sein, auch Dank kluger grüner Außenpolitik.Für Satire tut dem kekoSharp ihm seine Partei zuständig sein ... :Blumen:
Gibt es die, eine eigenständige deutsche Aussenpolitik? Wenn ja, bitte wo? Annalena Baerbock wiederholt doch nur die gleichen Sprechblasen für die USA mt einer zusätzlichen grün-feministischen Note.
Eine Aussenministerin Deutschlands sollte übrigens "deutsche Aussenpolitik" betreiben, weder "grüne parteipolitische", "feministische", noch "amerikanische".
Weiter oben wurde von einem anderen "weisen" Poster der Eindruck erweckt, es gäbe diese; nur darauf habe ich reagiert.
Ansonsten möchte ich eher eine europäisch-transatlantische Aussenpolitik. Nur diese garantiert, dass wir auch in Zukunft weiter in einer freien Gesellschaft leben. Die Mehrheit in diesem Lande hat sicher keine Lust auf eine DDR 2.0 unter russischer Führung; sicher auch nicht die, die jetzt wegen der Ukrainepolitik rumjammern.
Genussläufer
06.06.2023, 16:40
Ansonsten möchte ich eher eine europäisch-transatlantische Aussenpolitik. Nur diese garantiert, dass wir auch in Zukunft weiter in einer freien Gesellschaft leben.
Letztendlich gibt es gerade zwei große Wirtschaftsmächte, die um die Weltspitze kämpfen. Sorry für diesen harten Ausdruck, aber ich sehe es so. Da ich ungern Prognosen treffe, würde ich beiden zutrauen, daß sie am Ende die Nase vorn haben. Und wie schnell es ein Umschlagen ins Verderben geben kann, haben die Vorkommnisse rund ums Capitol eindrucksvoll gezeigt.
Ich sehe die USA auch als die freiheitlicherer Gesellschaft. Und trotz der Gespaltenheit haben sie sicher noch die Nase vorn. Das kann aber auch kippen. Ein wenig Diversifikation in der Aussenpolitik könnte ja ggf. eine gute Alternative zum digitalen Commitment über den Atlantik sein.
Du wirst diese Einstellung vielleicht als unangenehm opportunistisch ansehen. Ich würde sie geschmeidig nennen. Ich sehe aber durchaus die Argumente, die dagegen sprechen. Die Argumente dafür empfinde ich aber als stärker.
Die Mehrheit in diesem Lande hat sicher keine Lust auf eine DDR 2.0 unter russischer Führung; sicher auch nicht die, die jetzt wegen der Ukrainepolitik rumjammern.
Ich bin in der DDR aufgewachsen. Und am schlimmsten fand ich dort genau diese digitale Einstellung: "wer nicht für uns ist, ist gegen uns." Verbote und Bestrafung waren die Mittel der Wahl. Das erscheint mir gerade wieder in Mode zu kommen. Und damit wir uns nicht missverstehen, die AfD hat auch so eine Verbots DNA.
Weiter oben wurde von einem anderen "weisen" Poster der Eindruck erweckt, es gäbe diese; nur darauf habe ich reagiert.
Dass auch nach Deinen bestätigenden Worten keine eigenständige deutsche Aussenpolitik mehr existiert, betrachten viele Bürger, darunter auch namhafte Politologen, als Tiefpunkt dieses Ministeriums. Auch Annalena Baerbock hat explizit gesagt, sie stünde auf den Schultern von Madeleine Albright, die für die nutzlosen, aber verheerenden Iraksanktionen mit in der Folge 500000 toten Kindern verantwortlich gewesen ist. Sie fährt auf Staatsbesuch nach Brasilien und der brasilianische Aussenminister hat entgegen der diplomatischen Gepflogenheiten andere Termine.
Ansonsten möchte ich eher eine europäisch-transatlantische Aussenpolitik. Nur diese garantiert, dass wir auch in Zukunft weiter in einer freien Gesellschaft leben. Die Mehrheit in diesem Lande hat sicher keine Lust auf eine DDR 2.0 unter russischer Führung; sicher auch nicht die, die jetzt wegen der Ukrainepolitik rumjammern.
Inhaltlich zeigt mir ein solches Statement, dass die grüne Partei mittlerweile 1zu1 die Positionen der CDU/CSU aus dem kalten Krieg übernommen hat, die sehr oft mit der roten Gefahr Wahlkampf geführt hat, und dass sie sich meilenweit von den Zielen der ehemaligen Gründungsmitglieder und einer Antje Vollmer entfernt hat.
Die ironische Einordnung von kritischen Stimmen ("weise" Poster) oder deren Abwertung als "Rumgejammere" offenbart eine politische Überheblichkeit, die halt bei Wählern nicht gut ankommt. :Blumen:
Schwarzfahrer
06.06.2023, 19:50
Diese Grafik hier (https://pbs.twimg.com/media/FMH3XiTXMAYjKUt?format=jpg&name=900x900) kennst du?
Und was sagt uns ein solcher Rückblick ohne Angabe der Datengrundlage? (leider sind die meisten Namen unleserlich, daher schwer nachzuvollziehen). Es geht um hier und jetzt. In allen Extremen gibt es Potential für Gewalt gegen Menschen (s. auch den Hinweis von Flow auf Lina E). Was mir aber auffällt: als der Mörder von Walter Lübke verurteilt wurde, habe ich nichts vergleichbares gehört zu dem, was nach dem (wahrlich milden) Urteil gegen Lina E geschah (und das, nachdem die gute Lina auch noch erst mal frei heimgehen durfte). Was auch immer auf das Konto rechter Gewalt in den letzten Jahren ging, mir macht das Ausmaß an linker staatsfeindlicher Gewaltbereitschaft aktuell mehr Angst. In beiden Fällen geht es nicht um persönliche Angst, sondern darum, was dieses Land destabilisieren könnte. Bei allem braunen Unfug, was aus der rechten Ecke kommt, teile ich etwas die Ansicht von Hitler in "Er ist wieder da" von den heutigen Nazis - (m.M.n.) glücklicherweise sind sie nicht mit den damaligen "echten" vergleichbar.
Deshalb ist das, was Genussläufer richtig erkennt:
Es scheint mittlerweile eine Solidargemeinschaft aus CDU, SPD, Grünen und der FDP zu geben, die alles daran setzt, die AfD zu stärken. Und bei aller sonstigen Kritik, hier machen sie alle einen wirklich guten Job :Cheese:tatsächlich unnötig. Sie würden sich, wenn man sie machen läßt, viel effektiver selbst blamieren.
Beim letzten derartigen Großversuch schon. wirf doch einfach mal einen Blick in die Geschichtsbücher, bevor du hier die Machtergreifung einer Nazi-Partei propagierst.Ich sprach vom Mitregieren in einem Bundesland. Das hat genausowenig mit Machtergreifung zu tun, wie die ersten Regierungsbeteiligungen der Ex-KOmmunisten nach der Wende. Mit dem Unterschied, daß bei der PDS echte Kommunisten aus der tatsächlichen Diktatur waren und die PDS kommunistische Werte zentral vertrat, während von den heutigen "Nazis" keiner bei den echten dabei war, und die Partei auch nicht im Programm zentral nationalsozialistisch ist, sondern "nur" extreme Mitglieder gewähren läßt. Also kann man ruhig verbal etwas abrüsten, finde ich.
Schwarzfahrer
06.06.2023, 19:58
Ich bin für Protest und dass man die Regierung kritisiert, aber die AfD möchte ich nicht in Verantwortung haben. Das könnte sich etablieren. Mit den entsprechenden Positionen hat man dann ja auch die Möglichkeiten Gelder zu verteilen und Richtungsentscheidungen zu machen.Ja, das hat Abu Graichen schön vorgeführt, wie es geht :Cheese: .Sollte aber in einer funktionierenden Demokratie auch immer kontrollierbar bleiben. Haben wir kein Vertrauen mehr in das System der demokratischen Kontrolle?
Die AfD muss eigentlich nichts tun, ausser nichts zu tun, wird weiter wachsen und in politische Verantwortung kommen.Genau deshalb wäre es besser, wenn sie es jetzt tun, als kleiner Partner - dann wird ihre Unfähigkeit, es besser zu machen, sichtbar, und die Konservativen können dann Stimmen zurückgewinnen, wenn sie es besser machen. Wenn wir sie zu lange zu Opfer machen, kommen sie irgendwann mit zu großer Macht und mit noch extremeren Positionen auf einmal, dann wird das Einhegen schwieriger.
Ansonsten verstehe ich Deine Verwunderung über Dein Motorradhändler nicht. In diesem Land konnte und durfte seit ich es kenne jeder beliebig über die Regierung herziehen, das macht gerade die liberale Demokratie aus. Erschreckend ist es, wenn man anfängt Angst zu haben, wenn jemand so spricht. Dann stimmt etwas mit der Freiheit nicht mehr. Und das ist leider seit 5 -10 Jahren langsam der Fall; merke ich schon daran, wie z.B in der Firmenkantine praktisch keine politischen Gespräche mehr stattfinden; vor und eine Zeitlang nach 9/11 gab es noch lebhafte Diskussionen zu jedem politischen Thema; heute schweigen alle betreten, oder verdrehen die Augen, wenn jemand etwas politisches auch nur andeutet. Solche Themen können nur noch wir "osteuropäische Zuwanderer" untereinander unbeschwert ansprechen.
...
Ansonsten möchte ich eher eine europäisch-transatlantische Aussenpolitik. Nur diese garantiert, dass wir auch in Zukunft weiter in einer freien Gesellschaft leben. Die Mehrheit in diesem Lande hat sicher keine Lust auf eine DDR 2.0 unter russischer Führung; sicher auch nicht die, die jetzt wegen der Ukrainepolitik rumjammern.
Die USA sind mir 10x lieber als China oder Russland. Es ist ein großartiges Land mit tollen Menschen und vielen Möglichkeiten. Wir haben viele Verwandte dort, für nächstes Jahr ist ein längerer Aufenthalt geplant.
Trotzdem: man darf nicht blauäugig sein:
- während wir von Deindustrialierung sprechen, findet in den USA eine Reindustrialisierung statt.
- während wir mit hohen Energiepreise unsere Wirtschaft beschweren, findet das in den USA nicht statt.
- während z.B. Russland für die USA ein fernes Land bleibt, bleibt uns eine geographische Nähe
- während die USA Google, Microsoft und Meta haben, sind wir weitaus schlechter in digitalen Zukunftstechnologien aufgestellt
...
Also: nicht zu sehr auf die USA verlassen, sondern auch auf seine eigene Sachen achten, denn die USA vertreten knallhart ihre eigenen Interessen, wenn es darauf ankommt.
:Blumen:
El Stupido
06.06.2023, 20:19
Und was sagt uns ein solcher Rückblick ohne Angabe der Datengrundlage? (leider sind die meisten Namen unleserlich, daher schwer nachzuvollziehen). Es geht um hier und jetzt. In allen Extremen gibt es Potential für Gewalt gegen Menschen (s. auch den Hinweis von Flow auf Lina E). Was mir aber auffällt: als der Mörder von Walter Lübke verurteilt wurde, habe ich nichts vergleichbares gehört zu dem, was nach dem (wahrlich milden) Urteil gegen Lina E geschah (und das, nachdem die gute Lina auch noch erst mal frei heimgehen durfte). Was auch immer auf das Konto rechter Gewalt in den letzten Jahren ging, mir macht das Ausmaß an linker staatsfeindlicher Gewaltbereitschaft aktuell mehr Angst. In beiden Fällen geht es nicht um persönliche Angst, sondern darum, was dieses Land destabilisieren könnte. Bei allem braunen Unfug, was aus der rechten Ecke kommt, teile ich etwas die Ansicht von Hitler in "Er ist wieder da" von den heutigen Nazis - (m.M.n.) glücklicherweise sind sie nicht mit den damaligen "echten" vergleichbar.
(….).
Dipl.-Ing. bist du, richtig?
Zufällig in der Hufeisenindustrie?
Trotz zahlreicher rechtsmotivierter Tötungsdelikte hast du mehr Angst vor „linker staatsfeindlicher Gewaltbereitschaft“?
Hast du dich mal mit der zitierten Causa „Lina E.“ befasst?
Mal gehört, wer da Ziel der Gewaltaktionen war?
Google mal „Knockout 51“ oder „Atomwaffendivision“.
Vielleicht wirft Google als Suchtreffer auch die folgende URL aus:
https://www.generalbundesanwalt.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/aktuelle/Pressemitteilung-vom-15-05-2023.html?nn=478184
Daraus auszugsweise:
(…) Spätestens seit April 2021 erstreckte sich das Ziel der Vereinigung auf die Tötung von Personen der linksextremen Szene(…)
sabine-g
06.06.2023, 20:24
Zufällig in der Hufeisenindustrie?
Trotz zahlreicher rechtsmotivierter Tötungsdelikte hast du mehr Angst vor „linker staatsfeindlicher Gewaltbereitschaft“?
:
Ich verorte Schwarzfahrer in den Club der Reichsbürger.
Klugschnacker
06.06.2023, 21:07
In Klimafragen kann ich die CDU/CSU, die Linke und die FDP kaum von der AfD unterscheiden. Letztere leugnen den Klimawandel, die anderen blockieren alle konkreten Lösungen. Es läuft am Ende auf dasselbe hinaus.
Die SPD habe ich aufgrund ihrer Unsichtbarkeit nicht berücksichtigt.
Klugschnacker
06.06.2023, 21:11
Nun, das ist die Meinung der aktuellen Besetzung des Bundesverfassungsgerichts ...
Bitte mal konkret: Bist Du dafür, dass Deutschland aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigt? Oder unterstützt Du das Ziel, die globale Erwärmung "deutlich unter 2°C" zu halten?
Genussläufer
06.06.2023, 21:24
In Klimafragen kann ich die CDU/CSU, die Linke und die FDP kaum von der AfD unterscheiden. Letztere leugnen den Klimawandel, die anderen blockieren alle konkreten Lösungen. Es läuft am Ende auf dasselbe hinaus.
Du hast die SPD und die Grünen vergessen. Die Grünen wollen Lösungen, die sehr sicher nicht funktionieren. Das ist vom Ergebnis auch nicht anders. Die SPD distanziert sich Stück für Stück. Die merken gerade, daß hier einiges in die falsche Richtung läuft.
In Klimafragen kann ich die CDU/CSU, die Linke und die FDP kaum von der AfD unterscheiden. Letztere leugnen den Klimawandel, die anderen blockieren alle konkreten Lösungen. Es läuft am Ende auf dasselbe hinaus.
Die SPD habe ich aufgrund ihrer Unsichtbarkeit nicht berücksichtigt.
Welche Klimagesetze lehnt die PdL im Bundestag ab oder hat sie abgelehnt in den Landtagen, wo sie in einer Regierungskoalition mit den Grünen-SPD. ist? Ausserdem hat die PdL gar nicht die Fraktionsgrösse im Parlament oder den Landtagen, um Klimagesetze zu blockieren. Kannst Du das konkretisieren. Das Klimaprogramm der Partei ist nämlich in einigen Punkten radikaler als das der Grünen (Kohleausstieg), was ja zu den bekannten innerparteilichen Konflikten geführt hat.
Hier z.B. ein Antrag der PDL im Verkehrsausschuss des Bundestages für ein Tempolimit auf Autobahen, der mit den Stimmen der Ampel, incl. denen der Grünen, abgelehnt worden ist. (https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-916988)
"Auch im Energie-Sektor planen die Linken viele Maßnahmen, um Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Für Kohle als Energieträger findet die Partei klare Worte; „Der Neubau von Kohlekraftwerken, der Neuaufschluss und die Erweiterung von Braunkohletagebauen wird verboten. Das 2020 neu in Betrieb genommene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 wird sofort vom Netz genommen.“, heißt es im Wahlprogramm. Dabei verlieren die Linken auch kritische Worte bezüglich der momentanen Politik. Besonders die Tatsache, dass sozial Schwächere, auch und besonders global betrachtet, stark unter den Folgen der Klimakrise leiden. Zeitgleich sind große Energiekonzerne „Krisengewinner“, da sie „riesige Summen an Steuergeldern für die Abschaltung und den Rückbau der Atomkraftwerke bekommen haben“ und nun erneut für das Abschalten der Kohlekraftwerke Geld bekommen. Neben dem Ausstieg aus Atom und Kohle fordert Die Linke zusätzlich einen Ausstieg aus der Verbrennung fossilen Erdgases. In erneuerbare Energien wollen die Linken investieren. Parallel dazu sollen große Energiekonzerne entmachtet werden, zum Beispiel indem Strom- und Wärmenetze in öffentliche Hand überführt werden." https://fridaysforfuture.de/die-linke-wahlprogrammanalyse-zum-thema-klimaschutz/
Genussläufer
06.06.2023, 22:37
Achtung Werbung für die AfD:
https://www.youtube.com/watch?v=0FNmJwb8eco
Ich finde das allerdings wirklich spannend. Keine andere deutsche Partei spielt das Vermarktungsspiel auch nur annähernd so brillant wie die AfD. Hut ab. Davor habe ich großen Respekt. Das gebe ich auch unumwunden zu, obwohl ich der Partei rein inhaltlich wenig zutraue. Die Performance hier ist aber wirklich erstklassig.
Die anderen sind aber auch wirklich stümperhaft. Das ist dann ein zusätzlicher Katalysator.
Klugschnacker
06.06.2023, 22:43
Welche Klimagesetze lehnt die PdL im Bundestag […] Kannst Du das konkretisieren.
Ich habe Sahra Wagenknecht, die ich in anderen Themen durchaus respektiere, zusammen mit Hendrik M. Broder im Youtube-Kanal der Bildzeitung über das Gebäude-Energiegesetz polemisieren hören. Ich empfand den Auftritt aller Beteiligten als abstoßend.
Das ist aus meiner Sicht schade, da die Linke mitunter auch gute Impulse in die demokratische Debatte einbringt. Man muss sie ja nicht wählen. Es ist aber unredlich, vordergründig für Klimaschutz zu sein und gleichzeitig zu einer Polarisierung der Debatte um klimaverträgliche Heizungen beizutragen. Hier sehe ich keinen Unterschied zur CDU/CSU oder zur FDP. Die AfD ist wenigstens ehrlich.
Ich habe Sahra Wagenknecht, die ich in anderen Themen durchaus respektiere, zusammen mit Hendrik M. Broder im Youtube-Kanal der Bildzeitung über das Gebäude-Energiegesetz polemisieren hören. Ich empfand den Auftritt aller Beteiligten als abstoßend.
Das ist aus meiner Sicht schade, da die Linke mitunter auch gute Impulse in die demokratische Debatte einbringt. Man muss sie ja nicht wählen. Es ist aber unredlich, vordergründig für Klimaschutz zu sein und gleichzeitig zu einer Polarisierung der Debatte um klimaverträgliche Heizungen beizutragen. Hier sehe ich keinen Unterschied zur CDU/CSU oder zur FDP. Die AfD ist wenigstens ehrlich.
Es ist allseits bekannt, dass Sahra Wagenknecht bei diesem Punkt eine von der Mehrheit der PdL und der Bundestagfraktion abweichende Meinung vertritt. In der Praxis hat die PdL in Regierungsverantwortung bisher mit den Grünen alle Klimagesetze der Landtage mitbeschlossen oder welche in der Opposition gefordert. Ich denke, Fridays for Future hat dazu zur PdL realistische Bewertungen vorgenommen (siehe Link in vorigem Post).
Die Partei jetzt wegen eines, allerdings prominenten Mitgliedes, mit der AFD, FDP, CDU/CSU beim Klimaschutz gleichzusetzen, halte ich umgekehrt für unredlich und schlicht nicht der Wahrheit entsprechend. Das wäre so, als ob man für die SPD Schröder oder Sarrazin (zur Zeit seiner Mitgliedschaft und als immerhin Berliner Senator) als Masstab nehmen würde. Dass die Medien nicht die Vorsitzende der Partei oder der Fraktion einladen, sondern Sahra Wagenknecht zum Gebäudenergiegesetz einladen, hat natürlich sehr durchsichtige Gründe, weil man so der PdL maximal schaden kann.
Hier hat die PdL in 5 Punkten ihr Konzept für ein Sofortpaket Wärmewende vorgestellt. Darin heisst es u.a.: (https://www.die-linke.de/start/nachrichten/detail/sofortpaket-waerme/)
"Wohnen wird für immer mehr Menschen unbezahlbar. Ein Grund dafür sind neben den explodierenden Mieten die steigenden Energiekosten für fossile Brennstoffe. Gleichzeitig ist der Wärme- und Gebäudebereich eine der größten Baustellen beim Klimaschutz in Deutschland und für fast 30 Prozent der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. Der Gebäudesektor hat bislang – wie der Verkehrssektor – nichts zum Erreichen der Klimaziele beigetragen. Deshalb ist das Vorhaben der Bundesregierung grundsätzlich richtig, ab 2024 keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr einzubauen. Dass die Ampel-Regierung diesen Weg vorschlägt, ohne die Finanzierung, soziale Abfederung und Umsetzung zu benennen, kostet unnötig Akzeptanz und wälzt die Verantwortung für die Umsetzung auf die Bürger*innen ab. Das macht vielen Menschen gerade Angst: Wie soll ich den Umbau bezahlen? Was ist für mich die beste Lösung? Was passiert, wenn meine Gastherme kaputt geht? Diese Sorgen sind berechtigt und müssen ernst genommen werden. Denn die Wärmewende ist eins der wichtigsten Projekte im Kampf gegen die Klimakrise und erfordert eine gesellschaftliche Kraftanstrengung, damit die Last nicht auf den Schultern der Bürger*innen liegen bleibt."
Klugschnacker
07.06.2023, 00:34
Die Partei jetzt wegen eines, allerdings prominenten Mitgliedes, mit der AFD, FDP, CDU/CSU beim Klimaschutz gleichzusetzen, halte ich umgekehrt für unredlich und schlicht nicht der Wahrheit entsprechend.
Akzeptiert. Hast recht. :Blumen:
Schwarzfahrer
07.06.2023, 14:36
Dipl.-Ing. bist du, richtig?
Zufällig in der Hufeisenindustrie?Sehr witzig. Es braucht keine Hufeisentheorie, verschiedene Extreme für vergleichbar gefährlich zu halten. Schon der Neanderthaler wußte, daß Tiger und Giftschlange gleichermaßen gefährlich sind, wenn auch auf andere Weise. Und je nach Wohnort war mal das eine, mal das andere relevanter.
Trotz zahlreicher rechtsmotivierter Tötungsdelikte hast du mehr Angst vor „linker staatsfeindlicher Gewaltbereitschaft“?
Hast du dich mal mit der zitierten Causa „Lina E.“ befasst?
Mal gehört, wer da Ziel der Gewaltaktionen war?Ich habe nicht die formulierten Absichten von einzelnen verwirrten Gewalttätern beider Seiten verglichen; das hängt nur vom Rechercheschwerpunkt ab, wo man was findet, links, rechts, bei Islamisten, etc..
(Übrigens: Lina E. hatte als Ziel ihrer Gewaltaktionen Menschen - egal welche Menschen das sind, jeder hat das Gewaltmonopol des Staates zu achten; Selbstjustiz ist ein absolutes No-Go, kein Ziel heiligt die Mittel).
Worum es mir geht, war die offenbar unterschiedliche Gewaltbereitschaft gegenüber dem Staat der jeweiligen "mitlaufenden Anhängerschaft", bzw. die zur Gewalt mobilisierbare Masse von Menschen. Oder kannst Du mir vergleichbare rechtsextreme Ausschreitungen und Kämpfe gegen die Polizei zitieren, wie sie die letzten Tage von Links ausgehend mit dem Vorwand LinaE stattfanden? Glaubst Du, daß Rechtsextreme aktuell Aktionen in der gleichen Dimension aus dem Boden stampfen könnten? Ich bezweifle, daß eine nennenswerte Anzahl von Menschen, die sich zu potentiellen AFD-Wähler bekennen, sich für sowas hergeben würde.
Schwarzfahrer
07.06.2023, 14:40
Ich verorte Schwarzfahrer in den Club der Reichsbürger.Nachdem Du kürzlich zugegeben hast, daß die Nazi-Etikettierung inflationär gebraucht wird, ist es nur konsequent, eine andere Diffamierende Schublade aufzumachen. Welche Indizien hast Du für diese Einordnung? Oder reicht schon ein "Eindruck" - so hat es doch schon vor 500 Jahren bei den Hexenprozessen funktioniert...
Schwarzfahrer
07.06.2023, 14:57
In Klimafragen kann ich die CDU/CSU, die Linke und die FDP kaum von der AfD unterscheiden. Letztere leugnen den Klimawandel, die anderen blockieren alle konkreten Lösungen. Es läuft am Ende auf dasselbe hinaus.
Die SPD habe ich aufgrund ihrer Unsichtbarkeit nicht berücksichtigt.Lustig, denn es gibt viele, die die CDU nicht mehr von den Grünen, der SPD und der FDP unterscheiden können; alle bekennen sich zu den gleichen Klimakatastrophen-Visionen und zur unbegrenzten Migration, auch CDU und FDP machen nur kleine Gesten der Schein-Distanzierung von einigen Extrem-Positionen. Nach meinem Eindruck ist es u.a. so, weil klare Gegenpositionen ein zu negatives Echo in den Mainstream-Medien erzeugen, die sich kaum ein Politiker leisten mag.
Gedankenexperiment: Es wäre interessant, wie die Politiker sprächen, und wie dann die Bevölkerung wählen würde, wenn z.B. für 6 Monate in allen Medien eine bewertende Kommentierung politischer Aussagen ausbleiben würde: Berichten ja, inhaltlich analysieren, pro, kontra, ... auch, aber ohne jegliche moralische Wertung; die Worte falsch und richtig werden so lange ausgeblendet.
Bitte mal konkret: Bist Du dafür, dass Deutschland aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigt? Oder unterstützt Du das Ziel, die globale Erwärmung "deutlich unter 2°C" zu halten?Ich halte das Ziel, die globale Temperatur auf irgendetwas zu beschränken für utopisch und unrealistisch, da von viel mehr Faktoren als der Mensch abhängig. Auch ist ein globales Projekt mit nur einer abstrakten Zahl als Ziel sehr dürftig definiert. Daher bin ich dafür, daß das Pariser Abkommen durch etwas ersetzt wird, das Ziele festlegt nach dem SMART Prinzip (https://kommunalwiki.boell.de/index.php/SMART-Ziele#:~:text=SMART%20ist%20die%20Abk%C3%BCrzung%2 0f%C3%BCr,attraktiv%2C%20realistisch%20und%20termi niert%20sein.) (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert). Spezifisch und auch in Zwischenintervallen messbar wären Ziele z.B. in Kategorien wie Reduzierung des CO2-Ausstoßes oder des Anteils von fossilen Ressourcen im jeweiligen Land (es gibt nun mal große Unterschiede je nach Geographie, Bevölkerungsdichte, Industrialisierung, etc.), für jedes Land auf dem Gebiet, wo die größten Effekte zu holen sind. Attraktiv ist alles, was den Wohlstand im jeweiligen Land nicht gefährdet, und eine kontinuierliche Entwicklung ermöglicht statt disruptiver gesellschaftlicher Veränderungen. Realistisch muß an den technischen Möglichkeiten (z.B. fehlende Speicher, geographische Eignung, etc.) gemessen werden. Und terminiert: ein Langzeitziel allein ist zu wenig, es müssen Verlaufsziele her, die wiederum lokal unterschiedlich sein müssen.
Das Pariser Klimaabkommen ist ein typisches high-level Manager-Projekt: man denkt sich etwas aus, ohne mit den Fachleuten über Machbarkeit und Weg dahin gesprochen zu haben. Wenn es dann nicht geht, verschiebt man nicht den Endtermin, nur die Zwischenziele - vielleicht ist bis zum Endtermin ja jemand anderes verantwortlich. Ein Projekt, das Erfolg haben soll, funktioniert so aber nicht, das sehe ich aus 33 Jahren Erfahrung als Projektleiter.
Genussläufer
07.06.2023, 15:02
Ich habe Sahra Wagenknecht, die ich in anderen Themen durchaus respektiere, zusammen mit Hendrik M. Broder im Youtube-Kanal der Bildzeitung über das Gebäude-Energiegesetz polemisieren hören. Ich empfand den Auftritt aller Beteiligten als abstoßend.
Das ist aus meiner Sicht schade, da die Linke mitunter auch gute Impulse in die demokratische Debatte einbringt. Man muss sie ja nicht wählen. Es ist aber unredlich, vordergründig für Klimaschutz zu sein und gleichzeitig zu einer Polarisierung der Debatte um klimaverträgliche Heizungen beizutragen. Hier sehe ich keinen Unterschied zur CDU/CSU oder zur FDP. Die AfD ist wenigstens ehrlich.
Ich würde gern noch eine Anmerkung zu Wagenknecht in diesem Kontext machen. Über deren Standpunkt in Abgrenzung zum Großteil der Linken haben Du und qbz sich bereits ausgetauscht.
Ich finde Sie zwar immer leicht polemisch, hier aber auffällig. Da stimme ich völlig zu. Rein inhaltlich diskutiert sie deutlich stärker aus der Perspektive der Ökonomin. Und hier liegt sie wahrscheinlich nicht falsch. Sicher kann man unterstellen, daß sie die Ökonomie höher gewichtet als den Klimaschutz. Ähnliches würde ich aber auch den Klimaschützern unterstellen, nur hier mit umgekehrtem Vorzeichen. Das ist auch gar nicht schlimm und gehört zum Diskurs. Wenig hilfreich ist dabei die Polemik auf beiden Seiten. Das verhärtet die Fronten immens und macht einen sinnvollen Konsens nahezu unmöglich.
Lustig, denn es gibt viele, die die CDU nicht mehr von den Grünen, der SPD und der FDP unterscheiden können; alle bekennen sich zu den gleichen Klimakatastrophen-Visionen und zur unbegrenzten Migration, auch CDU und FDP machen nur kleine Gesten der Schein-Distanzierung von einigen Extrem-Positionen.
Es gibt einfach Fakten, die selbst CDU und FDP nicht leugnen wollen. Dazu gehören Klimawandel und die Migration. Beides sind Realitäten, mit denen wir politisch umgehen müssen. Begriffe wie "Klimakatastrophen-Visionen" und "unbegrenzten Migration" werden typischerweise von Kreisen verwendet, die diese Tatsache nicht akzeptieren wollen.
Vielen Dank, dass du dich einmal mehr geoutet hast, auf welcher Seite du stehst. :Huhu:
Ich halte das Ziel, die globale Temperatur auf irgendetwas zu beschränken für utopisch und unrealistisch, da von viel mehr Faktoren als der Mensch abhängig.
Diese These ist längst widerlegt. Der aktuelle Klimawandel geht zum hauptsächlichen Teil auf den Menschen zurück. Andere Effekte sind zweitrangig.
Das Pariser Klimaabkommen ist ein typisches high-level Manager-Projekt: man denkt sich etwas aus, ohne mit den Fachleuten über Machbarkeit und Weg dahin gesprochen zu haben. Wenn es dann nicht geht, verschiebt man nicht den Endtermin, nur die Zwischenziele - vielleicht ist bis zum Endtermin ja jemand anderes verantwortlich. Ein Projekt, das Erfolg haben soll, funktioniert so aber nicht, das sehe ich aus 33 Jahren Erfahrung als Projektleiter.
Das Pariser Klimaschutzabkommen ist aber kein Projekt sondern eine politische Vereinbarung auf internationaler Ebene, welches bei uns Verfassungsrang hat. Damit könntest du dich einfach mal abfinden und an der Umsetzung mitwirken.
El Stupido
07.06.2023, 16:39
(...)
Worum es mir geht, war die offenbar unterschiedliche Gewaltbereitschaft gegenüber dem Staat der jeweiligen "mitlaufenden Anhängerschaft", bzw. die zur Gewalt mobilisierbare Masse von Menschen. Oder kannst Du mir vergleichbare rechtsextreme Ausschreitungen und Kämpfe gegen die Polizei zitieren, wie sie die letzten Tage von Links ausgehend mit dem Vorwand LinaE stattfanden? Glaubst Du, daß Rechtsextreme aktuell Aktionen in der gleichen Dimension aus dem Boden stampfen könnten? Ich bezweifle, daß eine nennenswerte Anzahl von Menschen, die sich zu potentiellen AFD-Wähler bekennen, sich für sowas hergeben würde.
Ob ich glaube, dass Rechtsextreme aktuell Aktionen in gleichen Dimensionen aus dem Boden stampfen können?
Ernsthaft: willst du mich veralbern?
Das Rechtsextreme Kampfsport / MMA / Straßenkampf trainieren und Events abhalten ist kein Geheimnis.
In meinem vorherigen Post hatte ich zudem eine Pressemitteilung des GBA verlinkt. Hier nochmals falls du das übersehen hast:
https://www.generalbundesanwalt.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/aktuelle/Pressemitteilung-vom-15-05-2023.html?nn=478184
Gruppe Freital, Combat 18, Blood & Honour, Atomwaffendivision, NSU, Nordkreuz, etc.,
Schwarzfahrer
07.06.2023, 17:04
Ob ich glaube, dass Rechtsextreme aktuell Aktionen in gleichen Dimensionen aus dem Boden stampfen können?
Ernsthaft: willst du mich veralbern?
Gut, konkret: sind im Prinzip mögliche Gefahren höher einzustufen, als tatsächlich eingetretene? Hältst Du die wirklich geschehenen linken Gewaltexzesse gegen die Polizei kürzlich für weniger bedenklich, als die Gedankenspiele ihrer rechten Gegenspieler? Siehst Du Gewalt gegen die Polizei bei bestimmten Zielen als akzeptabel an? Wenn Du alle drei mit nein beantworten kannst, dann finden wir zusammen. Daß es bei den Rechten jede Menge Irren gibt, die gefährlich werden können, stimmt ja - nur sind sie eben nicht alleine auf weiter Flur, sondern gleich gefährlich stehen Linke und Islamisten und andere Ideologen neben ihnen. Und wer jeweils tatsächlich aktiv wird, ist dann m.M.n. aktuell das größte Problem. "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen" steht irgendwo geschrieben.
Schwarzfahrer
07.06.2023, 17:14
Es gibt einfach Fakten, die selbst CDU und FDP nicht leugnen wollen. Dazu gehören Klimawandel und die Migration. Beides sind Realitäten, mit denen wir politisch umgehen müssen. Begriffe wie "Klimakatastrophen-Visionen" und "unbegrenzten Migration" werden typischerweise von Kreisen verwendet, die diese Tatsache nicht akzeptieren wollen.
Vielen Dank, dass du dich einmal mehr geoutet hast, auf welcher Seite du stehst. :Huhu: Es gibt nun mal gewisse Unterschiede zwischen Klimawandel und Klimakatastrophen-Vision, sowie Migration und unbegrenzter und unkontrollierter Migration. Wer letzteres nicht für sinnvoll hält, muß ersteres nicht leugnen. Das ist nur für Dogmatiker schwer zu differenzieren. Ich weigere mich, bei der Diskussion auf einer bestimmten Seite zu stehen, es gibt eben nicht zur zwei Seiten und davon eine richtige, es ist kein Krieg (sollte es zumindest nicht sein).
Das Pariser Klimaschutzabkommen ist aber kein Projekt sondern eine politische Vereinbarung auf internationaler Ebene, welches bei uns Verfassungsrang hat. Damit könntest du dich einfach mal abfinden und an der Umsetzung mitwirken.Abfinden muß ich mich damit, wie mit dem Krieg in der Ukraine und vielem anderen, da ich keinen Einfluß darauf habe. Ich tue auch vieles was ich für sinnvoll halte, im Sinne von Ressourcenschonung und Umweltschutz. Aber an einer utopischen und unrealistischen politischen Vereinbarung, bzw. Umsetzungsversuche mit Maßnahmen, die für Mensch und Umwelt eher schädlich sind, werde ich sicher nicht aktiv mitwirken. Ich setze mich lieber für die Verbreitung vernunftsbasierter und differenzierter Denkweisen ein.
Ist doch sowas von egal, was wer wie schlimm findet. Fakt ist. Es gibt in jeder Richtung Zeitbomben, die über das Maß an zivilen Ungehorsam als Form von Protest negativ herausfallen.
Bislang sind in D eben hier ausfällig häufig die rechten negativ durch Gewalt gegen Menschen herausgefallen, während Linke sich eher am Symbol Staat in Form ihrer Organe oder Symbole des Kapitalismus wie dicke Autos ausgelassen haben. Lina E und ihre Freunde zeigen, dass es solches "Gedankengut" für Gewalt gegen Menschen eben auch bei den Linken gibt.
Religiös motivierte Taten lasse ich in dieser Betrachtung einmal außen vor.
Die Gefährlichkeit der Rechten besteht eben vor allem aus den Kreisen und deren Selbstbild aus denen sie sich rekrutieren. Viele frönen eben ein entsprechendes Männlichkeitsbild zu dem Fitness, die Fähigkeit zu kämpfen, die Neigung mit Waffen umgehen zu wollen u.ä. gehören. Dazu neigen sie sich in klar hierarchischen Strukturen zu organisieren und überlassen das Denken eben anderen.
Bei den Linken sieht es eben ein wenig anders aus. Allerdings hier ist das Mobilisierungspotential und auch die Bereitschaft für "Demos" bzw. Randale weite Reisen auf sich zu nehmen deutlich ausgeprägter. Der Nazi bleibt lieber in seiner Hood, während die Zecke mit dem Zug ganz Europa in ideologischer Mission bereist.
Gruselig wird es wohl, wenn die Nazis ebenso mobilisieren würden / könnten wie die Linken oder die Linken sich ähnlich akribisch (Fitness, Kampfsport, Waffen) auf den Tag X vorbereiten würden wie die Nazis und dies im Rahmen der Tage S bis W anwenden würden.
TLDR
Ich halte es für gänzlich falsch Links und Rechts auch nur annähernd vergleichen zu wollen. Was man allerdings sehr wohl vergleichen kann, sind die Auswirkungen ihrer Taten. Während sich lange Zeit die rechte Gewalt klar gegen Menschen und die der Linken (seit der RAF) klar gegen Sachen richtete, hat Lina E. stellvertretend für ihre "Gruppe" wohl das Erbe der RAF angetreten und für mich eine Grenze überschritten. Dass sich nun eine nicht unerhebliche Zahl Linker Protestler mit genau dieser Person solidarisieren, ist hoffentlich kein Fingerzeig, wo die Reise hingehen wird.
Schwarzfahrer
07.06.2023, 20:25
Gar nicht TLDR, danke für die detaillierte und differenzierte Ausführung; ich gehe davon aus, daß Deine Erkenntnisse berufsbedingt die Wirklichkeit besser beschreiben als alles, was wir "Zeitungsleser" uns vorstellen.
Klugschnacker
07.06.2023, 23:05
Ich halte das Ziel, die globale Temperatur auf irgendetwas zu beschränken für utopisch und unrealistisch, da von viel mehr Faktoren als der Mensch abhängig. Auch ist ein globales Projekt mit nur einer abstrakten Zahl als Ziel sehr dürftig definiert. Daher bin ich dafür, daß das Pariser Abkommen durch etwas ersetzt wird, das Ziele festlegt nach dem SMART Prinzip (https://kommunalwiki.boell.de/index.php/SMART-Ziele#:~:text=SMART%20ist%20die%20Abk%C3%BCrzung%2 0f%C3%BCr,attraktiv%2C%20realistisch%20und%20termi niert%20sein.) (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert). Spezifisch und auch in Zwischenintervallen messbar wären Ziele z.B. in Kategorien wie ....
Deutschland hat im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens folgende wichtige Zwischenziele verbindlich vereinbart:
Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% bis 2030 im Vergleich zu 1990.
Erzeugung von mindestens 65% des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2030.
Erreichung einer Energieeinsparung von mindestens 30% bis 2030 im Vergleich zu 2008.
Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038.
Wie man sieht, handelt es sich um spezifische, messbare, realistische und terminierte Ziele. Ob man sie "attraktiv" findet, ist vermutlich eine Frage des Weltbildes.
Schwarzfahrer
08.06.2023, 09:23
Deutschland hat im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens folgende wichtige Zwischenziele verbindlich vereinbart:
Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55% bis 2030 im Vergleich zu 1990.
Erzeugung von mindestens 65% des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2030.
Erreichung einer Energieeinsparung von mindestens 30% bis 2030 im Vergleich zu 2008.
Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038.
Wie man sieht, handelt es sich um spezifische, messbare, realistische und terminierte Ziele. Ob man sie "attraktiv" findet, ist vermutlich eine Frage des Weltbildes.
Es hapert nicht nur an attraktiv (ich ersetze es gerne in meiner Arbeit eher durch akzeptabel, das ist realistischer), sondern am R: realistisch.
Zu 1: der bisherige Verlauf (herkunft)extrapoliert dürfte kaum das Ziel treffen, außer wir schaffen es, so manche Industrie lahmzulegen (sowas hat nach 1990 durch Abbau der dreckigen Schwerindustrie der DDR auch viel CO2 gespart).
2 kann evtl. möglich sein, da geht es rein um die Stromerzeugung. Dänemark schafft jetzt schon ca. 60 %, wenn auch um den Preis der höchsten Strompreise in Europa.
3 ist unspezifisch: Energieeinsparung von was? gilt es auch, wenn BASF die Produktion nach China verlagert, oder nur wenn die Fabrik weiter läuft; ist es ein Unterschied, ob die Energie importiert wird oder im Land erzeugt wurde, u.s.w.
Und 4 erscheint mir angesichts der zuletzt zunehmend hochgefahrenen Kohlekraftwerke völlig unrealistisch (Habeck stellt gerade den Antrag, die im Sommer abgestellten Kraftwerke im Winter schon wieder in Betrieb zu nehmen (https://www.berliner-zeitung.de/news/habeck-will-kohlekraftwerke-im-winter-wieder-anstellen-li.354839), da es sonst nicht reicht...), außer die Gasleitungen aus Russland werden wiederbelebt oder wir massiv auf Stromimporte zugreifen können (was CO2-mäßig ein Vorteil wäre, wenn es französischer Atomstrom ist und nicht Kohlestrom aus Polen). Klimamäßig erscheint es auch sehr unsinnig, daß wir zuerst aus der Steinkohle ausgestiegen sind, und die viel dreckigere Braunkohle weiter fördern (und Steinkohle mit Schiffen um den halben Globus importieren). Wenn man schon Kohle braucht, sollte es möglichst Steinkohle sein.
sowie Migration und unbegrenzter und unkontrollierter Migration.
Niemand aus dem demokratischen Spektrum ist für „unbegrenzte und unkontrollierte Migration“. Hier wiederholt einen anderen Eindruck erwecken zu wollen, ist schlicht und einfach rechte Hetze.
Bemerkenswert übrigens für jemanden, der von der bisherigen Einwanderungspolitik in diesem Land profitiert hat.
Klugschnacker
08.06.2023, 10:25
3 ist unspezifisch: Energieeinsparung von was? gilt es auch, wenn BASF die Produktion nach China verlagert, oder nur wenn die Fabrik weiter läuft; ist es ein Unterschied, ob die Energie importiert wird oder im Land erzeugt wurde, u.s.w.
Die Produktionen im Ausland werden nicht direkt in die Berechnung des deutschen Energieverbrauchs einbezogen. Stattdessen wird der Energieverbrauch in Deutschland auf der Grundlage der inländischen Energieproduktion und des Energieimports berechnet.
Allerdings hat Deutschland ebenso verbindlich zugesagt, seine Emissionen im Rahmen des Abkommens zu reduzieren. Das bedeutet, dass die Emissionen, die durch die Produktion von Waren im Ausland verursacht werden, indirekt berücksichtigt werden müssen.
Was bedeutet der Zusatz "u.s.w."? Siehst Du noch weitere Unklarheiten beim Pariser Klimaschutzabkommen im Bezug auf Deutschland?
:Blumen:
Genussläufer
08.06.2023, 10:57
Allerdings hat Deutschland ebenso verbindlich zugesagt, seine Emissionen im Rahmen des Abkommens zu reduzieren. Das bedeutet, dass die Emissionen, die durch die Produktion von Waren im Ausland verursacht werden, indirekt berücksichtigt werden müssen.
Zu Ende gedacht: jedem von uns ist bewusst, daß BASF einen Exportanteil außerhalb der EU von ca. 70% hat. Nach Deutschland fließen sogar nur 10% der Güter. Die von Dir angesprochene Berücksichtigung fließ also marginal und mit weiter fallender Tendenz in die Rechnung ein. Man benötigt keine 5 Finger, um sich den Effekt auszurechnen.
Was bedeutet der Zusatz "u.s.w."? Siehst Du noch weitere Unklarheiten beim Pariser Klimaschutzabkommen im Bezug auf Deutschland?
:Blumen:
Man könnte hier an dem Beispiel sagen, daß man das Pariser Klimaschutzabkommen erfüllt und dem Klima schadet. Das erscheint nicht wirklich sinnvoll. Du hast mit Deinen Ausführungen Recht. Das stelle ich in Bezug auf die Verpflichtung Deutschlands nicht in Abrede. Ich bezweifle nur, daß dies dem Klima hilft. Zumindest hier ist das ganz klar kontraproduktiv.
Klugschnacker
08.06.2023, 11:52
Zu Ende gedacht: jedem von uns ist bewusst, daß BASF einen Exportanteil außerhalb der EU von ca. 70% hat. Nach Deutschland fließen sogar nur 10% der Güter. Die von Dir angesprochene Berücksichtigung fließ also marginal und mit weiter fallender Tendenz in die Rechnung ein. Man benötigt keine 5 Finger, um sich den Effekt auszurechnen.
Die Emissionen, welche im Ausland erzeugt werden, fallen nicht unter den Tisch, falls Du das ausdrücken wolltest.
Sie tauchen bei den Bilanzen des anderen Landes auf, sofern es das Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet hat oder am Emissionshandel teilnimmt. Darüber hinaus hat Deutschland beim Pariser Abkommen vereinbart, die Emissionen der im Ausland befindlichen Produktion deutscher Firmen indirekt mit zu erfassen und zu reduzieren.
---
Wir können hier gerne weiter Haare spalten. Manche Aspekte finde ich als interessierter Laie durchaus spannend. In der gesellschaftlichen Debatte werden solche Haarspaltereien jedoch verwendet, um in den Fragen des Klimaschutzes, zu denen ein großer gesellschaftlicher Konsens besteht, zu polarisieren. Wir haben 500 große Herausforderungen zu meistern, aber wir verkämpfen uns politisch bereits bei Aufgabe Nummer drei.
Hier beispielsweise mäkeln wir am Pariser Klimaschutzabkommen herum. Wir zeigen uns unzufrieden mit kleinen Details, während wir in Wahrheit im großen Stil an den vereinbarten Zielen vorbei semmeln. Gleichzeitig würde jede Verschärfung der Klimaziele sofort verhetzt. Letzteres zeigt, um was es im Kern geht.
Genussläufer
08.06.2023, 15:03
Die Emissionen, welche im Ausland erzeugt werden, fallen nicht unter den Tisch, falls Du das ausdrücken wolltest.
Das macht es doch aber nicht besser. Erstens führt diese Verlagerung dennoch zu einer deutlich Erhöhung des CO2 Ausstoßes unter dem Strich. Denk dabei z.b. an die zwei Kohlekraftwerke, die in China pro Woche neu entstehen. Zweitens ist das Pariser Klimaabkommen geduldig. Das ist zwar sehr wichtig, man hat hier immerhin mal einen immens wichtigen globalen Konsens gefunden. Das kann man gar nicht überbewerten. Was das dann aber wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Wir erinnern uns an Trump aufsehenerregende Aufkündigung.
Sie tauchen bei den Bilanzen des anderen Landes auf, sofern es das Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet hat oder am Emissionshandel teilnimmt. Darüber hinaus hat Deutschland beim Pariser Abkommen vereinbart, die Emissionen der im Ausland befindlichen Produktion deutscher Firmen indirekt mit zu erfassen und zu reduzieren.
Danke für die Info. Ich war bisher immer davon ausgegangen, daß bei den Unternehmen nur die Vorprodukten angerechnet wird. Wenn die Produktion aber nicht wieder importiert wird, würde diese auch nicht in der Bilanz auftauchen. Ich habe jetzt keine andere Info dazu finden können. Worauf berufst Du Dich an dem Punkt? Oder habe ich das falsch verstanden.
Hier beispielsweise mäkeln wir am Pariser Klimaschutzabkommen herum. Wir zeigen uns unzufrieden mit kleinen Details, während wir in Wahrheit im großen Stil an den vereinbarten Zielen vorbei semmeln.
Ich sehe das anders. Es sind eben keine kleine Details, sondern relevante Blöcke des CO2 Ausstoßes und deren globale Verschiebung. Wenn es wirklich Details wären, würde ich Dir zustimmen. Für mich wirkt der gesamte Plan unrealistisch oder dieser wird nicht in Gänze offen diskutiert :Blumen:
Das macht es doch aber nicht besser. Erstens führt diese Verlagerung dennoch zu einer deutlich Erhöhung des CO2 Ausstoßes unter dem Strich.
So einfach ist das nicht, s. dazu die neuste Ausgabe des schon mal genannten Podcast.
https://wrint.de/2023/06/05/wr1494-rezession-gierflation-industriestromspreis/
Ab 45:20
Z.b. ist es nicht zwangsläufig so, dass der CO2 Mix woanders schlechter ist als in D und wenn neue Kapazitäten woanders aufgebaut werden, werden diese nach dem neustens Stand der Technik, alte Anlagen in D ersetzen.
Also im Podcast sagen sie auch ganz eindeutig ist es nicht aber es birgt auch Chancen.
Genussläufer
09.06.2023, 11:31
So einfach ist das nicht, s. dazu die neuste Ausgabe des schon mal genannten Podcast.
https://wrint.de/2023/06/05/wr1494-rezession-gierflation-industriestromspreis/
Ab 45:20
Danke für den Link. Das höre ich mir auf jeden Fall mal an. Mir ist übrigens bewusst, daß meine Berechnung schwarz/weiss ist. Und Nuancen spielen auf jeden Fall auf der Mikroebene eine Rolle. Das übersehe ich gern mal :Blumen:
Was denkt ihr über den EU-Asylkompromiss?
Geht er weit genug oder ist er überzogen und ein "rechtsruck" der EU?
Was denkt ihr über den EU-Asylkompromiss?
Geht er weit genug oder ist er überzogen und ein "rechtsruck" der EU?
So beurteilt Amnesty International DE die auf dem EU-Ratstreffen gefassten Beschlüsse:
Amnesty International ist fassungslos, wie die Bundesregierung die gestrige Einigung als 'politischen Durchbruch' feiern kann. Die Beschlüsse sind kein Durchbruch, sondern ein menschenrechtlicher Tabubruch, eine Missachtung des verfassungsmäßigen Auftrags und ein gebrochenes Versprechen des eigenen Koalitionsvertrages. Es ist eine Einigung auf Kosten der Menschenrechte und der Menschen, die weltweit am meisten Schutz benötigen: Flüchtlinge und Migrant*innen.
Eine Bundesregierung, die entgegen allen Warnungen einer klar menschenrechtswidrigen Reform zustimmt, verliert jegliche menschenrechtliche Glaubwürdigkeit. Beteuerungen, das Recht auf Asyl und Kinderrechte würden nicht ausgehöhlt, kommen in Anbetracht der bereits heute vielfach stattfindenden Menschenrechtsverletzungen an Frauen, Kindern und Männern an den europäischen Außengrenzen einer Verhöhnung gleich. Es braucht nun breiten gesellschaftlichen Protest und wesentliche Änderungen in den weiteren Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament und der Kommission.
.......
Die vorgeschlagenen verpflichtenden Asylverfahren für Schutzsuchende an den EU-Außengrenzen hätten massive menschenrechtliche Konsequenzen: Geflüchtete – darunter Kinder – dürften bis zu drei Monaten ihrer Freiheit beraubt werden. Schutzsuchende würden weder angemessene Asylberatung noch rechtlichen Beistand erhalten. Fälle von menschenrechtswidrigen Pushbacks würden weiter zunehmen.
https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/eu-asylrechtsverschaerfungen-freibrief-fuer-menschenrechtsverletzungen
Wir haben eine Regierung und eine Aussenministerin, welche nur im Zusammenhang mit ausländischen Staaten von Menschenrechten reden, ohne sie selbst beim Asylrecht anzuwenden. Die Grünen sind bei Seehofer´s Positionen gelandet bzw. abgestürzt. Die Beschlüsse widersprechen den Parteiprogrammen der Grünen, SPD, FDP.
sabine-g
10.06.2023, 08:58
Nachdem Du kürzlich zugegeben hast, daß die Nazi-Etikettierung inflationär gebraucht wird, ist es nur konsequent, eine andere Diffamierende Schublade aufzumachen. Welche Indizien hast Du für diese Einordnung?
Du bist gegen alles was deine persönliche Entfaltung einschränkt oder einschränken könnte. Egal bei welchem Thema .
Insofern ist das was du absonderst nicht ernst zu nehmen.
Schwarzfahrer
10.06.2023, 10:28
Du bist gegen alles was deine persönliche Entfaltung einschränkt oder einschränken könnte. Egal bei welchem Thema .Deine Wahrnehmung mag überspitzt sein, auch wenn es eine gewisse Wahrheit enthält. Immerhin gilt, daß
Artikel 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland garantiert die freie Entfaltung der Persönlichkeit
...
Die Entfaltung der Persönlichkeit stellt ein erstrebenswertes, wenn nicht sogar das höchste Gut im Rahmen einer radikal humanistischen Weltanschauung dar (https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Entfaltung_der_Pers%C3%B6nlichkeit). Darin finde ich mich gut wieder - Du mußt es natürlich nicht ernst nehmen. Mir geht es allerdings nicht speziell um meine persönliche Entfaltung, die habe ich auch so im Griff, sondern um die Freiheit aller zu dieser Entfaltung. Aber was hat das mit Deiner Schublade "Reichsbürger" zu tun?
Laut Wikipedia gehören dazu Aspekte wie
die Ablehnung der Demokratie, Ideologieelemente des Monarchismus, Rechtsextremismus, Geschichtsrevisionismus und teilweise Antisemitismus, Esoterik bzw. Rechtsesoterik oder die Leugnung des Holocausts. Sie teilen eine Haltung der Ablehnung einer offenen und pluralistischen Gesellschaft und weigern sich, unter anderem Steuern und Bußgelder zu zahlen oder Gerichtsbeschlüsse und Verwaltungsentscheidungen zu befolgen (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsb%C3%BCrgerbewegung).
Was davon glaubst Du mir andichten oder gar belegen zu können? Bitte demnächst etwas zurückhaltender mit Diffanmierungen um sich werfen.
Genussläufer
10.06.2023, 10:45
Wir haben eine Regierung und eine Aussenministerin, welche nur im Zusammenhang mit ausländischen Staaten von Menschenrechten reden, ohne sie selbst beim Asylrecht anzuwenden. Die Grünen sind bei Seehofer´s Positionen gelandet bzw. abgestürzt. Die Beschlüsse widersprechen den Parteiprogrammen der Grünen, SPD, FDP.
Vielleicht sind Sie dort gelandet, weil es der einzige von allen tragbare Konsens gewesen ist. An dem Punkt würde ich Frau Faeser sogar beglückwünschen. Bei diesem Kompromiss haben alle immense Zugeständnisse gemacht. Man hat aber innerhalb der EU einen gemeinsamen Konsens gefunden. Das ist ein guter Schritt. Sicher hätten alle Ihre Positionen verteidigen können. Haltung allein ist aber kein Ergebnis.
El Stupido
28.06.2023, 09:39
Falls es nicht alle mitbekommen haben: im folgenden Link ist zu sehen, was mit den blauen Luftballons von der Wahlparty des AfD Landrat in Sonneberg passierte:
(Link für zu Twitter, Account der MdL Katharina König-Preuss)
https://twitter.com/KatharinaKoenig/status/1673558983112638464
sybenwurz
28.06.2023, 09:54
Mich wunderte bereits, dass die Wahl hier nicht thematisiert wurde.
Aktuell scheint die Rechtsaufsicht des thüringischen Landesverwaltungsamts einen 'Demokratiecheck' bei dem AfDer-Landrat durchzuführen, da diesbezüglich Zweifel bestünden.
Schaumermal.
Auch der Vorfall in der Kita scheint der Presse nach Konsequenzen nach sich zu ziehen;- schaun wir mal, für wen.
sabine-g
28.06.2023, 10:21
Mich wunderte bereits, dass die Wahl hier nicht thematisiert wurde.
Aktuell scheint die Rechtsaufsicht des thüringischen Landesverwaltungsamts einen 'Demokratiecheck' bei dem AfDer-Landrat durchzuführen, da diesbezüglich Zweifel bestünden.
Schaumermal.
Auch der Vorfall in der Kita scheint der Presse nach Konsequenzen nach sich zu ziehen;- schaun wir mal, für wen.
das ist den Leuten egal.
Ich habe mich von einem Freund verabschiedet, dieser trifft sich mit jemandem der hier bei uns bei der AfD mitmischt, auch Parteimitglied.
Der ex-Freund war der Meinung, dass man das im privaten ausklammern kann und außerdem hatte er keine Lust Streß mit jemandem wegen einer solchen Lappalie zu haben.
Konsequenz ist halt nicht jedermanns Sache.
sybenwurz
28.06.2023, 15:15
das ist den Leuten egal.
Ich weiss, was du meinst, aber ich denke nicht, dass es den Leuten egal ist.
Die Hälfte der wählenden Personen hat die rechtsaussen Kackbratze gewählt, die JU noch offiziell und öffentlich gratuliert ehe sie erschrocken die Posts gelöscht und sich distanziert hat, also da manifestiert sich zumindest im Lauten eine Mehrheit, und die wird es (den Demokratie-Check) als Ungeheuerlichkeit betrachten/vermarkten und die Schiceaktion in der Kita wenigstens innerlich bejubeln.
Peu a peu bahnt sich die Braune Sosse eben ihren Weg durch die Republik. Zwo Schritte vor, einen zurück.
Dementsprechend wird sich die öffentlich zur Schau getragene Empörung bald gelegt haben.
Aber zum Glück hat Merz ja die Schuldigen ausgemacht: die Grünen.
Herzlichen Glückwunsch!
Peu a peu bahnt sich die Braune Sosse eben ihren Weg durch die Republik. Zwo Schritte vor, einen zurück.
Dementsprechend wird sich die öffentlich zur Schau getragene Empörung bald gelegt haben.
Und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dem Einhalt zu gebieten. Politik lebt eben vom Mitmachen. Also auf, geht zu euren lokalen Ortsverbänden macht da mit, zeigt Flagge für die Demokratie.
Und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dem Einhalt zu gebieten. Politik lebt eben vom Mitmachen. Also auf, geht zu euren lokalen Ortsverbänden macht da mit, zeigt Flagge für die Demokratie.
Die AFD profitiert halt wie jede Partei von ihrer ewigen Rolle in der Opposition. Sie wird erst wieder mit den Zahlen runterkommen, wenn sie an irgendeiner Regierung sind und alle merken wie scheiße sie sind und dass eben alles hohle Phrasen sind.
Leider sind ihre Zahlen jetzt so hoch dass man das nicht machen kann. So als 8 Prozent Junior Partner hätte man das Risiko noch eingehen können.
Und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dem Einhalt zu gebieten. Politik lebt eben vom Mitmachen. Also auf, geht zu euren lokalen Ortsverbänden macht da mit, zeigt Flagge für die Demokratie.
Letzteres reicht längst nicht mehr. Unsere Regierung wird liefern müssen: Ukraine-Krieg, Inflation, Flüchtlinge, mögliche Deindustriealisierung, Klimawandel.
BK Scholz scheint völlig untergetaucht. In solchen Zeiten braucht es eigentlich Macher und Lenker mit Visionen und keine netten Verwalter. Die Grünen haben im Kern die richtige Richtung, vergessen aber die soziale Komponente.
Die AfD darf eigentlich nur keinen großen Fehler machen und kann alle Unzufriedenen einsammeln. Andere europäische Länder sind da bekanntlich bereits "voraus".
sybenwurz
28.06.2023, 16:14
...und alle merken wie scheiße sie sind und dass eben alles hohle Phrasen sind...
Daran glaubst du?
Eher, als dass sie sich in alle möglichen Ämter drängen dann, von wo aus 'grosszügig' über so Aktionen wie in der Kita und noch ganz andere hinweggeblickt werden, wenn die Braune Masse mitm Fackelzug vorm Haus oppositioneller Politiker aufkreuzt, Brandsätze in Flüchtlingswohnheime wirft oder der Nazimob 'Andersartige' drangsaliert bis zu Tode prügelt?
Wo vielerorten die entsprechenden Verfolgungsbehörden heute schon und unter noch demokratischer Flagge aufm rechten Auge blind zu sein scheinen?
Wahrscheinlich haben sich deine Grosseltern vor rund 90Jahren auch gedacht, das wird schon wieder alles in Lot kommen.
Oder ich frag mal ganz banal: was, wenn nicht?
...und keine netten Verwalter...
Vorallem keine in erster Linie Verwalter ihres eigenen Pöstchens um den Preis effektiver Politik.
Die AFD profitiert halt wie jede Partei von ihrer ewigen Rolle in der Opposition. Sie wird erst wieder mit den Zahlen runterkommen, wenn sie an irgendeiner Regierung sind und alle merken wie scheiße sie sind und dass eben alles hohle Phrasen sind.
Leider sind ihre Zahlen jetzt so hoch dass man das nicht machen kann. So als 8 Prozent Junior Partner hätte man das Risiko noch eingehen können.
Darauf würde ich mich auf keinen Fall verlassen. Mit jedem Wacfhstumsschritt besetzt die AFD mehr Positionen in den staatlichen Institutionen, in Verbänden und im Beamtenapparat (Polizei, Gerichte etc.), wie sybenwurz schreibt.
Schaut einfach mal das europäische Umfeld an: die Schweiz mit der SVP, Italien mit Melloni, Ungarn mit Orban, Polen, Frankreich Le Pen, Kroationen usf. Die Nationalkonservativen haben in Deutschland ein Potential von 30 % und mehr Wählerstimmen, darauf habe ich seit Gründung der AFD, als sie noch unter 5 % hatten, hier beharrlich in diesem Forum hingewiesen, wo andere aufgrund der internen AFD-Konflikte die Auflösung prognostizierten.
Die ursächlichen Probleme für Deutschland sind bekannt: undemokratische Lobby- / Wirtschafts-EU, Inflation, Rezession, Reallohnverluste, steigende Mieten, wachsende staatliche Verschuldung, wachsende soziale Ungleichheit, Kriegsallianz statt Friedensallianz, transatlantische Unterordnung, regierungsamtliche Konformität der Leitmedien, Bevölkerungswachstum nur über Flüchtlinge. Wegen all diesen bekannten Problemen gewinnt die AFD ihre Protestwähler, solange bis ihr Potential > 30 % ausgeschöpft sein wird, oder die Probleme anders gelöst werden. Und wer dafür der Ampel Beifall klatscht, wird halt keine Wahlen gewinnen, die AFD und die CDU (siehe Berlin) profitieren.
Letzteres reicht längst nicht mehr. Unsere Regierung wird liefern müssen: Ukraine-Krieg, Inflation, Flüchtlinge, mögliche Deindustriealisierung, Klimawandel.
BK Scholz scheint völlig untergetaucht. In solchen Zeiten braucht es eigentlich Macher und Lenker mit Visionen und keine netten Verwalter. Die Grünen haben im Kern die richtige Richtung, vergessen aber die soziale Komponente.
Die AfD darf eigentlich nur keinen großen Fehler machen und kann alle Unzufriedenen einsammeln. Andere europäische Länder sind da bekanntlich bereits "voraus".
Seh ich wie Keko.
Wir sind 16 Jahre Stillstand bzw. "Augen zu und durch" gewohnt. Scholz macht keine sonderlichen Anstalten dies ändern zu wollen.
Man könnte einfach mal anfangen progressive Politik zu machen und diese auch klar und deutlich verbal zu verteidigen bzw. ihre Notwendigkeit zu erklären und auch klar schuldige zu benennen.
Schuldig an dieser ganzen Situation ist 16 Jahre Merkel mit der Aussage "Wir schaffen das" (ganz ohne den Migrationsbezug) aber ohne auch nur annähernd in irgendeinem Bereich irgendwelche Voraussetzungen zu schaffen, dass wir auch nur irgendwas schaffen können. Man hat er vor langer Zeit "verkackt" Weichen zu stellen, so dass ein Wandel nach und nach und ohne Schmerzen stattfinden kann. Tja und nun muss man eben alles das, was man in den letzten 16 Jahren versäumt hat, in deutlich kürzerer Zeit schaffen. Das tut natürlich weh und dabei verliert man einfach zu viele Menschen.
Auch die gesamte Förderung von jenem und welchem ist doch nur die grobe Gießkanne. Wir bauen zB gerade und können von Schwiegereltern ne 5 Jahre alte Gastherme für lau bekommen, weil die ein Nahwärmesystem auf nem Bauernhof geschaffen haben. Natürlich ist die Perspektive Wärmepumpe mit Photovoltaik. Nur müsste ich jetzt zur Unzeit eine im Prinzip nicht lieferbare WP für teuer Geld kaufen und bekomm nix an Förderung. Baue ich nun erst die alte Gastherme ein, lasse die noch ein paar Jahre laufen und baue dann auf WP um, bekomme ich ne Förderung und brauche nicht zur Unzeit ne Heiden Kohle die anderweitig auch gebraucht wird ausgeben.
Der AFD entzieht man (von den Nazis abgesehen) den Nährboden einfach mit klarer Linie und guter, verständlicher Politik. Das fängt bei einer klaren Position im Ukraine Krieg an, geht über den Ausgleich sozialer Ungerechtigkeit, macht nen Abbieger über unser Bildungssystem und findet sich zuletzt eben auch beim Thema Klima wieder.
Wir haben einfach das Problem, dass die Politiker gewählt werden wollen und nach dem ihr Programm ausrichten. Besser wäre es eine Idee zu vertreten und sich für diese auch wählen zu lassen.
sybenwurz
28.06.2023, 23:15
Jürgen Kasek via FB:
Auf welcher Annahme fußt, dass die Partei sich selbst entzaubern werde?
Auch vor 90 Jahren dachte man, dass die Partei, demokratisch gewählt, bald selbst ins Chaos stürzen und sich damit mithin selbst entzaubern würde. Die Annahme, durch Erfahrungswerte und wissenschaftliche Studien widerlegt, dass sich der Geist des Faschismus bändigen lasse, wenn man ihn einbindet.
Welche naive und törichte Gedanken. Eine Appeasement Politik, die genau wie früher nichts verändert aber die Katastrophe befördert.
Letzteres reicht längst nicht mehr. Unsere Regierung wird liefern müssen: Ukraine-Krieg, Inflation, Flüchtlinge, mögliche Deindustriealisierung, Klimawandel.
Na klar, und damit ist die Verantwortung wieder an "die da oben" delegiert. Du hast da einen sehr intellektuellen Blick auf die Politik, den ich gerne teile. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass viele Menschen, Politik vor allem von unten wahrnehmen, auf der lokalen Ebene, vor Ort. Die Denken nicht so abstrakt, die sehen den Nepumuk und wissen, dass der für die Grünen unterwegs ist. Das macht abstrakte Politik erlebbar. Damit punktet die AfD im Osten, die sind eben da, die anderen nicht.
Und daran kann nun wirklich jeder mitwirken.
BK Scholz scheint völlig untergetaucht. In solchen Zeiten braucht es eigentlich Macher und Lenker mit Visionen und keine netten Verwalter.
Ja, stimmt.
Die AfD darf eigentlich nur keinen großen Fehler machen und kann alle Unzufriedenen einsammeln. Andere europäische Länder sind da bekanntlich bereits "voraus".
Stimmt leider auch. Klagen hilft aber nicht, machen ist angesagt.
Na klar, und damit ist die Verantwortung wieder an "die da oben" delegiert. Du hast da einen sehr intellektuellen Blick auf die Politik, den ich gerne teile. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass viele Menschen, Politik vor allem von unten wahrnehmen, auf der lokalen Ebene, vor Ort. Die Denken nicht so abstrakt, die sehen den Nepumuk und wissen, dass der für die Grünen unterwegs ist. Das macht abstrakte Politik erlebbar. Damit punktet die AfD im Osten, die sind eben da, die anderen nicht.
Und daran kann nun wirklich jeder mitwirken.
Da wo ländliche Regionen von staatlichen Eingriffen aus dem Wirtschaftsministerium gegen den regionalen Mehrheitswillen betroffen sind, wie auf Rügen, Lubmin, Schwedt / Oder (Uckeremark) und andere Gegenden, könnten auch viele "Nepumuks" keine Blumentöpfe gewinnen und die Gegenden entwickeln sich bei Wahlen von mittel zu sehr blau-schwarz gefärbten Regionen.
Machtkampf: Rügener protestieren weiter gegen LNG-Terminal (https://www.telepolis.de/features/Machtkampf-Ruegener-protestieren-weiter-gegen-LNG-Terminal-9066115.html).
Das Problem ist doch, dass man bei aller Notwendigkeit vergisst die Bevölkerung der Region mitzunehmen. Ist doch bei dem Intel Projekt ähnlich. Da wird eine Fabrik gebaut und nicht unerheblich gefördert, die Arbeitskräfte benötigt, die es aber in der Region gar nicht gibt und ihre Gewerbesteuer aufgrund irgendwelcher Steuervermeidungsmaßnahmen nicht oder nur teilweise in der Region lässt.
Man bekommt den Eindruck, dass Politik von Oben diktiert wird. Diese Stimmung wird medial durch Springer natürlich noch zudem angefeuert und schon hat man die Büchse der Pandora in der Hand. Damit schafft man es eben recht einfach der AfD zuzuspielen ohne dass die überhaupt irgendwas machen müssten.
Das Problem ist doch, dass man bei aller Notwendigkeit vergisst die Bevölkerung der Region mitzunehmen.
Mit Absicht. Die Regierung verfasst z.B. ein Beschleunigungsgesetz oder eine Ermächtigung, aufgrund dessen die regionalen sonst üblichen Anhörungs- und Bewilligungsverfahren ausser Kraft gesetzt sind und übergangen werden.
Man bekommt den Eindruck, dass Politik von Oben diktiert wird. Der Eindruck stimmt in den von mir genannten Fällen objektiv.
Und dann wird es doch eben ganz simpel. Für 9/10 sind eben Grüne/Gelbe/Rote/Schwarze Einheitsbrei mit nur geringfügigen Unterschieden in die eine oder andere Richtung aber eben in letzter Konsequenz für mich und mein Leben nahezu gleichbedeutend.
Da bleibt einem als Opposition eben nur blau oder links. Die PdL ist eben zu sehr mit sich selber beschäftigt und ist medial einfach immer eher Gegner. Ergo bleibt nur die AfD für den, der Opposition will.
Leider hat man es versäumt aus welchen Gründen auch immer die AfD politisch zu entzaubern und jetzt hat man den Salat, das diese Partei aus Schmuddelkindern eben doch für viele wählbar scheinty
Da wo ländliche Regionen von staatlichen Eingriffen aus dem Wirtschaftsministerium gegen den regionalen Mehrheitswillen betroffen sind, wie auf Rügen, Lubmin, Schwedt / Oder (Uckeremark) und andere Gegenden, ...
Na klar, jetzt sind es wieder "die da oben" schuld, vor allem die Grünen. Ist wirklich toll, wie du hier die Narrative der Rechten reproduzierst. :Nee:
Na klar, jetzt sind es wieder "die da oben" schuld, vor allem die Grünen. Ist wirklich toll, wie du hier die Narrative der Rechten reproduzierst. :Nee:
Diese Opferrolle ist aber auch sehr bequem in die du dich setzt.
Schuld sind für mich die 16 Jahre Stillstand unter Merkel. Und genau das darf man als Grüne auch so formulieren. FPD und SPD waren ja nun nicht unbeteiligt, können aber hier auch ins selbe Horn blasen, da sie ja im Prinzip immer nur Steigbügelhalter waren. Machen se aber nicht, weil man Angst hat Wähler oder mögliche Koalitionen zum Postenerhalt zu vergrämen.
Hätte man all das was nun hau Ruck von Oben beschlossen werden muss, sukzessive in den letzten 18 Jahren unter aller Beteiligungen die eigentlich vorgesehen sind durchgeführt, gäbe es die AFD sicher in der jetzigen Form und Stärke nicht, sondern sie wäre neben REP, DVU und NPD eine reine Nazinischenpartei
El Stupido
29.06.2023, 11:25
(...)
Leider hat man es versäumt aus welchen Gründen auch immer die AfD politisch zu entzaubern und jetzt hat man den Salat, das diese Partei aus Schmuddelkindern eben doch für viele wählbar scheinty
Wie soll die AfD "politisch entzaubert" werden?
Für die, die sich nicht seitenweise Parteiprogramme durchlesen wurde u.a. auf sharepics übersichtlich zusammengestellt, dass diese Partei gegen diverse gesellschaftliche Probleme Null Lösungsmöglichkeiten hat. Das es sich eben überwiegend um vereinfachte Abschiebungen etc. handelt.
Hinreichend oft wurden auch Aussagen der AfD einem Faktencheck unterzogen und widerlegt.
Was kann darüber hinaus noch getan werden? Der AfD im Land oder Bund Regierungsverantwortung überlassen um dann mit dem Finger auf sie zu zeigen á la "siehst du, groß labern in der Opposition können sie. Aber wenn sie was zu sagen haben machen sie es nicht anders als die anderen." Lieber nicht IMHO.
Es gibt Gegenden in der BRD in der die AfD nicht trotz sondern wegen ihrer Ansichten wählen. Da wirst du nichts entzaubert bekommen denke ich.
Diese Opferrolle ist aber auch sehr bequem in die du dich setzt.
Findest du? Da sehe ich mich eigentlich nicht. qbz baut hier ja immer wieder die gleichen Legend rund um Schwedt und Rügen auf, an denen angeblich die Grünen schuld sind. Defacto ist der russische Angriffskrieg und die Klimakrise die Haupttreiber für den völlig richtigen Entscheidungen. Die Opferrolle wird dann doch eher von anderen eingenommen.
Schuld sind für mich die 16 Jahre Stillstand unter Merkel. Und genau das darf man als Grüne auch so formulieren.
Kann man machen, bring am meiner Meinung nach wenig.
Hätte man all das was nun hau Ruck von Oben beschlossen werden muss, sukzessive in den letzten 18 Jahren unter aller Beteiligungen die eigentlich vorgesehen sind durchgeführt, gäbe es die AFD sicher in der jetzigen Form und Stärke nicht, sondern sie wäre neben REP, DVU und NPD eine reine Nazinischenpartei
Vielleicht, vielleicht auch nicht, halte ich für eine schwierige und auch müßige Diskussion. Klar ist aus meiner Sicht, dass sich die demokratischen Kräfte positionieren müssen und aktiv werden müssen. Der Hetzekurs der CDU hilft da nicht weiter.
Findest du? Da sehe ich mich eigentlich nicht. qbz baut hier ja immer wieder die gleichen Legend rund um Schwedt und Rügen auf, an denen angeblich die Grünen schuld sind. Defacto ist der russische Angriffskrieg und die Klimakrise die Haupttreiber für den völlig richtigen Entscheidungen. Die Opferrolle wird dann doch eher von anderen eingenommen.
Du legst es Dir einfach so zu recht, wie es Dir gerade passt. Ich habe schlicht auf Fakten verwiesen.
Es ging um den Punkt, ob die regionale Bevölkerung mitwirken oder mitbestimmen darf bei Entscheidungen des Wirtschaftsministeriums und wie stark sie davon betroffen ist. Da habe ich zuvorderst als aktuelles Beispiel, bei dem die regionalen gesetzlich vorgesehenen Bewilligungsverfahren durch das Beschleunigungsgesetz umgangen werden, die LNG Terminals in Rügen genannt, wo übrigens ausser der regionalen AFD, der CDU, der Linken auch noch Ende Gelände sowie Naturschutzorganisationen sich im Widerspruch gegen das Wirtschaftsministerium und das geplante LNG-Terminal für Fracking Gas befinden. Und da kann auch ein Nepumuk vor Ort eben keinen Blumentopf gewinnen, solanger er die Entscheidung und das Vorgehen des Ministeriums für richtig hält sowie den andersdenkenden Bürgern eine eigene selbständige politische Meinung abspricht.
Und die Menschen in Schwedt / Oder wissen, dass wegen der Drosselung und Umsatzrückgänge in Schwedt in Berlin nicht weniger geflogen wird, sondern das restliche Flugbenzin jetzt einfach aus einer polnischen Raffinerie kommt. Ich weise nur deswegen auf diese Beispiele hin, weil sie mir halt als Ansässiger sehr vertraut sind.
Im übrigen fordert die AFD z.B. die Wiederinbetriebnahme bzw. Reparatur von Nordstream 2, mindestens der einen Leitung, und die Erdgasstation Lubmin statt der LNG-Terminal vor Rügen. Diese Forderungen unterstützen einfach ein grosser Teil der Bevölkerung aus den genannten Regionen. Wer das nicht wahr haben will und in ihnen Rechtsextreme und / oder Bild-Beeinflusste sieht, verschliesst in meinen Augen in undemokratischer Weise halt die Augen vor dem Willen eines Teils der Bevölkerung.
Du legst es Dir einfach so zu recht, wie es Dir gerade passt. Ich habe schlicht auf Fakten verwiesen.
Nein, du hast keine Fakten aufgezählt, sondern ein bisschen Fakten, ein bisschen Gefühl und rechte Narrative zusammen gemischt.
Es ging um den Punkt, ob die regionale Bevölkerung mitwirken oder mitbestimmen darf bei Entscheidungen des Wirtschaftsministeriums und wie stark sie davon betroffen ist. ...
Und die Menschen in Schwedt / Oder wissen, dass wegen der Drosselung und Umsatzrückgänge in Schwedt in Berlin nicht weniger geflogen wird, sondern das restliche Flugbenzin jetzt einfach aus einer polnischen Raffinerie kommt. Ich weise nur deswegen auf diese Beispiele hin, weil sie mir halt als Ansässiger sehr vertraut sind.
Und du meinst, sowas gibt es im Westen nicht? A49 Ausbau, Stuttgart21, Hambacher Forst usw., gibt viele Beispiele. Wir haben eben in unserer Demokratie verschiedene Entscheidungsebene. Diese müssen nicht immer einer Meinung sein, sind es sogar häufig nicht. Trotzdem wählt im Westen nicht ein Drittel Blau-braun oder Rot-braun.
Das ist ein Quatschargument.
Nein, du hast keine Fakten aufgezählt, sondern ein bisschen Fakten, ein bisschen Gefühl und rechte Narrative zusammen gemischt.
Und du meinst, sowas gibt es im Westen nicht? A49 Ausbau, Stuttgart21, Hambacher Forst usw., gibt viele Beispiele. Wir haben eben in unserer Demokratie verschiedene Entscheidungsebene. Diese müssen nicht immer einer Meinung sein, sind es sogar häufig nicht. Trotzdem wählt im Westen nicht ein Drittel Blau-braun oder Rot-braun.
Das ist ein Quatschargument.
Bei der A49 und beim Hambacher Forst war nur eine regionale grüne protestbereite Minderheit gegen die Vorhaben und bei Stuttgart 21 gab es 2011 eine Volksabstimmung in BW zugunsten des Tiefbahnhofs. Die Bevölkerung auf Rügen sowie in der Uckermark wären mit einer Volksabstimmung in MV oder Brandenburg sicher sofort einverstanden. Stattdessen Staatsaufsicht (Schwedt) und beschleunigtes Verfahren (Rügen).
Der Vorwurf, ich hätte keine Fakten genannt bzw. verlinkt, ist absurd, wie jeder leicht an meinen Kommentaren nachvollziehen kann. Hier berichtet NDR über die Stellungnahme von Wissenschaftlern:
"Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, hatten bereits im Februar in einem Papier klargestellt, dass Deutschland keine neuen festen Terminals für Flüssigerdgas an Land braucht. Die Experten stellen damit also auch die Entscheidung der Bundesregierung in Frage, auf Rügen ein solches LNG-Terminal zu bauen. Einige dieser Wissenschaftler waren am Dienstag im Seebad Binz, stellten dort ihre Forschungsergebnisse vor und diskutierten mit Umweltverbänden, Naturschützern und Einwohnern. Zuvor haben sie sich bei einem Rundgang im Hafen Mukran angeschaut, wo das Terminal gebaut werden soll."
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/LNG-auf-Ruegen-Wirtschaftsexperten-stellen-Ergebnisse-vor,lng852.html
Im Zusammenhang gegebenenfalls interessant eine Studie der Uni Leipzig (et al)
(https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)
AUTORITÄRE DYNAMIKEN UND (https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)
DIE UNZUFRIEDENHEIT MIT DER
(https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)DEMOKRATIE (https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)
(https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)
DIE RECHTSEXTREME EINSTELLUNG IN DEN
(https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)OSTDEUTSCHEN BUNDESLÄNDERN (https://efbi.de/files/efbi/pdfs/2023_2_Policy_Paper.pdf)
In diesem Policy Paper berichten wir die Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Erhebung in den ostdeutschen Bundesländern. Die Stichprobe umfasst N = 3.546 Befragte und gestattet Vergleiche zwischen einzelnen Bundesländern und Bevölkerungsgruppen, die bei kleineren Stichproben nicht möglich sind. Wir betrachten die rechtsextreme Einstellung, die Zufriedenheit mit der Demokratie und die Verbreitung ausgewählter Ressentiments. Weiterhin wird ein Längsschnittvergleich durchgeführt, der die Entwicklung über die letzten 21 Jahre abbildet. In einer ersten Analyse der Ursachen werden auch ostdeutsche Identität, Erfahrungen der Transformation und die Bewertung der DDR als Einflussfaktoren auf die rechtsextreme Einstellung berücksichtigt. Die abschließende Einordung erfolgt aus Sicht der Landesforschungsinstitute für Brandenburg (S.30), Sachsen (S.33), Sachsen-Anhalt (S.36) und Thüringen (S.40).
Bericht darüber bei tagesschau.de : Sehnsucht nach "autoritärem Staat" (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demokratie-ostdeutschland-100.html)
Eine Studie zu politischen Einstellungen zeigt das geringe Vertrauen in die Demokratie bei vielen Menschen in Ostdeutschland. Profitieren kann davon vor allem die AfD.
tandem65
29.06.2023, 15:14
Die Bevölkerung auf Rügen sowie in der Uckermark wären mit einer Volksabstimmung in MV oder Brandenburg sicher sofort einverstanden. Stattdessen Staatsaufsicht (Schwedt) und beschleunigtes Verfahren (Rügen).
Bericht darüber bei tagesschau.de : Sehnsucht nach "autoritärem Staat" (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demokratie-ostdeutschland-100.html)
Was denn nun?;) :Cheese:
Trimichi
29.06.2023, 15:28
Was denn nun?;) :Cheese:
Die autoritaere Persoenlichkeit? Da wuerde ich mir nicht so gross die Sorgen machen, da dieses bestens beforscht wurde nach dem WWII, initiert durch die Forschung der Aliierten (USA). Zumal im Zusammenhang mit den Massenmedien. Hinzu kommt das Bundesamt fuer Verfassungsschutz. Besagte Partei wird bekanntlich beobachtet. Meiner Meinung nach, die selbstverstsendlich unmassgeblich ist, muessen sich die demokratischen Parteien besser positionieren im naechsten Wahlkampf und inhaltlich nicht nur die "BIG3", Corona, Ukraine und Klima ansprechen. Dadurch erfolgte nicht nur eine graustufigere Kontrastierung, im Gegensatz zu schwarz-weiss-Denken, sondern auch Profilierung. Wie angedeutet, ich fuehre das erwaehnte "Gemisch" auf die drei-Partrien-Regierung zurueck und das Koalitionsvertragspapier, indem lediglich inhaltlich schwache und zugleich abstrakte Korrelationen bindend fixiert sind, so dass mit der bekannten Fuehrungsschwaeche Unzufriedenheit mit und auf den einzelnen Domaenen vorprogrammiet waren und sind. Fuer eine Prognose ist es wohl zu frueh in der Legislaturperiode. Vllt zieht das BfV auch den Stoepsel. Das macht mir am meisten Sorge.
Was denn nun?;) :Cheese:
Natürlich autoritärer Staat solange die Entscheidungen sich mit meinen Wünschen decken.
Genussläufer
29.06.2023, 15:48
Trotzdem wählt im Westen nicht ein Drittel Blau-braun oder Rot-braun.
Ich fand folgenden Artikel ganz interessant:
https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html
Gibt sicher nicht alle Antworten, aber ein paar interessante Ansätze. Und sicher wählen in den alten Bundesländern nicht so viele blau. Aber was habe ich gehört, als hier (ich komme aus Thüringen) die AfD erstmal zweistellig wurde. Da sind heute auch die alten Bundesländer. Und selbst hier in Thüringen siehst Du drastische Unterschiede. Die größeren Städte sehen in den Wahlergebnissen ganz anders aus als der ländliche Raum. Und wenn die Grenzen sich langsam verschieben, wird auch der AfD Bürgermeister in Baden-Würtemberg nicht mehr überraschen. Ich glaube nicht, dass Deutschland sich dem europäischen Trend erfolgreich entgegen stellen wird. Den Drang nach rechts siehst Du in Schweden, Finnland, Ungarn, Frankreich, Niederlande, etc. Jetzt bewegen wir uns gerade auch in diese Richtung. Statistisch ist das erwartbar gewesen. Das Ausmass ist aber hausgemacht. Und alle Parteien in Deutschland sitzen im Glashaus. Anstatt Lösungen zu finden, versucht mann dennoch mit Steinen zu werfen.
Ein wenig optimistisch stimmt mich aber, daß die Diskussion in der jüngsten Zeit tatsächlich mal auf Lösungen gelenkt werden. Das ist mir diese Woche auf Phoenix wirklich sehr positiv aufgefallen.
tandem65
29.06.2023, 15:59
Natürlich autoritärer Staat solange die Entscheidungen sich mit meinen Wünschen decken.
OK, dann habe ich es anscheinend korrekt verstanden.:Lachen2:
Ich fand folgenden Artikel ganz interessant:
https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html
Gibt sicher nicht alle Antworten, aber ein paar interessante Ansätze. Und sicher wählen in den alten Bundesländern nicht so viele blau. Aber was habe ich gehört, als hier (ich komme aus Thüringen) die AfD erstmal zweistellig wurde. Da sind heute auch die alten Bundesländer. Und selbst hier in Thüringen siehst Du drastische Unterschiede. Die größeren Städte sehen in den Wahlergebnissen ganz anders aus als der ländliche Raum. Und wenn die Grenzen sich langsam verschieben, wird auch der AfD Bürgermeister in Baden-Würtemberg nicht mehr überraschen. Ich glaube nicht, dass Deutschland sich dem europäischen Trend erfolgreich entgegen stellen wird. Den Drang nach rechts siehst Du in Schweden, Finnland, Ungarn, Frankreich, Niederlande, etc. Jetzt bewegen wir uns gerade auch in diese Richtung. Statistisch ist das erwartbar gewesen. Das Ausmass ist aber hausgemacht. Und alle Parteien in Deutschland sitzen im Glashaus. Anstatt Lösungen zu finden, versucht mann dennoch mit Steinen zu werfen.
Das sehe ich sehr ähnlich, Einer der grössten Fehler wäre, die Stärke der AFD als ein auf die ostdeutschen Bundesländer beschränktes Phänomen zu begrenzen. In der Schweiz stellt die nationalkonservative SVP z.B. die stärkste Fraktion im Nationalrat.
Na klar, und damit ist die Verantwortung wieder an "die da oben" delegiert. Du hast da einen sehr intellektuellen Blick auf die Politik, den ich gerne teile. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass viele Menschen, Politik vor allem von unten wahrnehmen, auf der lokalen Ebene, vor Ort. Die Denken nicht so abstrakt, die sehen den Nepumuk und wissen, dass der für die Grünen unterwegs ist. Das macht abstrakte Politik erlebbar. Damit punktet die AfD im Osten, die sind eben da, die anderen nicht.
Und daran kann nun wirklich jeder mitwirken.
....
Bei "denen da oben" fehlt mir eine wichtige Gruppe: die der Superreichen. Also diejenigen, die ganze Staaten aufkaufen könnten. Und milliardenschwere Unternehmen führen mit tausenden von Beschäftigten. Diese Gruppe hält sich dezent im Hintergrund. Man meint fast, es gäbe sie nicht. Es gäbe nur "die Menschen", Poltikter und irgendwelche Probleme, die gelöst und Entscheidungen, die getroffen werden müssten.
...Ich glaube nicht, dass Deutschland sich dem europäischen Trend erfolgreich entgegen stellen wird. Den Drang nach rechts siehst Du in Schweden, Finnland, Ungarn, Frankreich, Niederlande, etc. Jetzt bewegen wir uns gerade auch in diese Richtung. ...
In Frankreich ist man übrigens auch sehr schnell mal Nazi, wenn man Marine Le Pen wählt und Antisemit, wenn man Superreiche (Familien) kritisiert.
Das schleudert auch dort Hinz dem Kunz an den Kopf. Vor 2 oder 3 Jahren verfolgte ich dort mal am Pool eine Diskussion wegen Corona. Die hätte 1:1 auch in DE sich abspielen können. Verblüffend! Die Hauptnachrichten gleichen sich auch stark.
Trimichi
29.06.2023, 17:48
@keko: geh Mal auf LW, du waerest verbluefft! BBC China, Eriwan, Ankara, naher Osten was du so reinbekommst. Seit letzter Woche so. LW? Kann man auch vergessen.
Bis auf die asiatischen Sender, Saigon, Siam, Manila z.B. die plappern unentwegt, nicht so schrill wie Manaus, softer, aber auch hier versteht man kein Wort. Zum Glueck. :Lachen2:
Welche Auswirkungen die gegenwärtige Politik (hohe Schulden für Bundeswehr, Finanzierung des Ukrainekrieges und -hilfe und Energie- und Industriesubventionen) und die wirtschaftliche Situation (Inflation, Rezession, industrielle Abwanderung) ganz konkret auf einen Berliner Bezirk haben kann, zeigt die neueste Pressemitteilung des Bezirksamtes Neukölln und der Umgang mit der angeordneten Haushaltskürzung und -Sperre, welche primär den Bereich Jugend, Familie und Soziales trifft.
" Ein erheblicher Teil der verfügbaren Mittel ist durch gesetzliche Pflichtleistungen und zentrale Vorgaben gebunden. Deshalb sind von den erzwungenen Kürzungen insbesondere Angebote betroffen, die direkt in die Kieze hineinwirken und sich unmittelbar an den Erforderlichkeiten der Bürgerinnen und Bürger ausrichten – kurzum, die jeder und jede im Alltag spüren wird. Von den erzwungenen Einsparungen sind die Schwächsten und diejenigen, die auf staatliche Leistungen angewiesen sind, besonders betroffen.
Um die derzeit notwendigen Einsparungen von insgesamt 22,8 Mio. Euro pro Jahr zu erbringen, musste das Bezirksamt mit dem Eckwertebeschluss u.a. folgende Maßnahmen in den Jahren 2024/2025 beschließen:
Wachschutz an 12 Neuköllner Schulen entfällt
Tagesreinigung an den Neuköllner Schulen entfällt
Obdachlosenhilfe wird reduziert
Wegfall der aufsuchenden Suchthilfe
Wasserspielplätze werden geschlossen
Kaputte Spielgeräte auf Spielplätzen werden nicht mehr erneuert
Müllentsorgung in Grünanlagen wird halbiert
Schließung von drei Jugendfreizeit- bzw. Familieneinrichtungen
Reduzierung der Stadtteilkoordination ab 2025
Jugendreisen für besonders betroffene Jugendliche werden nicht mehr finanziert
Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt fällt weg
Freie Stellen im Bezirksamt werden temporär nicht nachbesetzt"
https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1339506.php
Ps. Ich kenne schon den administrativen Unterschied zwischen Länder- und Bundeshaushalt. Das Beispiel zeigt halt nur, was ganz unten am Ende der Kette nicht mehr zur Verfügung steht.
Trimichi
29.06.2023, 18:21
Nachtrag: in Bayern sind wir schon weiter? Dank KI hat Josef Biden "griechischer Wein" gesungen. Auf Deutsch. Wurde natuerlich gesagt, dass das eine KI ist. Sonst wuesste man das ja nicht. Vllt stimmt bald gar nichts mehr. Und dann spricht die Weltregierung. Fuer alle die Autoritaet toll finden eine feine Sache. Denn keine einzelne Person koennte so eine Verantwortung tragen?
#keko im Ernst: hoffentlich treffen Menschen und keine KI die Entscheidungen in der Politik. Wer sind die Entscheider? Hoffentlich keine Roboter. Denn dann waeren wie du geschrieben hast, Entscheidungen von der Person losgeloest. Und niemand kann was dafuer. Schuld waere die KI. Mich verwirrt dein breitbreiiges Gelauber von wegen die KI beraet Politiker?..
Mich nervt die Maschine. Man kann "Nein" sagen. Auch zu Nazis. Das geht ok. Und damit ist man wieder in der Realitaet. Hoffe ich. Falls nicht, der Ami hat alleine in Bayern 30000 GIs stationiert. Muesste man nal ins TV uebertragen wie die so drauf sind. Dann waere IMHO ganz schnell Ruhe in der AfD. Na-ja.
Lieber ein Buch lesen, als Internet nutzen und TV gucken. Schoene Gruesse.:Blumen:
....
#keko im Ernst: hoffentlich treffen Menschen und keine KI die Entscheidungen in der Politik. ...
Lieber Trimichi,
als belesener Mensch kennst du sicher die folgende Ironie: warum werden sich militärische Führer letztendlich gegen eine KI zur Entscheidungsfindung stemmen?
Weil die KI wohl sehr bald zu dem Schluß käme, ihre tödlichen Waffen auf die Führer selbst zu richten.
Es ist doch immer noch das Gleiche: alte Männer schicken junge in den Krieg, die dann dort elendig verrecken.
Trimichi
30.06.2023, 14:45
EsLieber Trimichi,
als belesener Mensch kennst du sicher die folgende Ironie...
Es ist doch immer noch das Gleiche: alte Männer schicken junge in den Krieg, die dann dort elendig verrecken.
...nein, kannte ich nicht. :)
Ist das so?
"We have Tomahawks, Pershings, Cruise Missiles, ABC weapons the full program." [1] Da bleibt nichts uebrig. Auch keine alten Maenner.
[1] Edith: sagte nicht ich, wurde mir so gesagt. Schlussfolgerung ist meine: da ueberlebt nichts mehr.
Falls man wieder waehlen darf, so waehlte ich erneut die "Dummheit" (CDU/CSU, SPD, FDP, Gruene, die Linke, FW, andere). "Autoritaet", um es so zu nennen, nein, danke.
Genussläufer
30.06.2023, 15:23
Es
"Autoritaet", um es so zu nennen, nein, danke.
Naja, da fallen mit einerseits ein bekannter CDU Politiker ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Kanther
aber auch einer von der SPD:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schily
Da haben wir einen roten und einen schwarzen Sheriff. Beide hatten mal mindestens den Hauch autoritärer Züge. Fandest Du, da haben einen schlechten Job gemacht?
Trimichi
30.06.2023, 16:19
Naja, da fallen mit einerseits ein bekannter CDU Politiker ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Kanther
aber auch einer von der SPD:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Schily
Da haben wir einen roten und einen schwarzen Sheriff. Beide hatten mal mindestens den Hauch autoritärer Züge. Fandest Du, da haben einen schlechten Job gemacht?
Beides Bundesinnenminister ehemalige? Habe ich nicht in schlechter Erinnerung. Daher nein.
Autoritaet und autoritaere Persoenlichkeit sind unterschiedliche Begriffe? Letzterer kann erfasst werden mit den instrumenten der modernen Wissenschaft als Persoenlichkeitsdisposition oder Fasetten. F-Skala, D-Skala, E-Skala zum Beispiel. Das macht man auch mit historischen Denkern wie Marx, Popper usw. muesste man genauer untersuchen wie stark das jeweilig ausgepraegt ist. Hier: Suitbert Ertel googeln und Erkenntnis und Dogmatismus bei Interesse ebenso.
Ich bin Mir jedoch sicher, dass auf den Skalen zur Erfassung der autoritaeren Persoenlichkeit (Faschismus, Dogmatismus, Ethnozentrismus) "autoritaere" Politiker von heute (AfD?) hoehere Werte aufwiesen. Bzw. kann man in der historischen Forschung Persoenlichkeiten wegen ihrer Schriften und Aufsaetze durchleuchten. Ob so was geht, und nicht Persoenlichkeitsrechte verletzt, im heute also, wage ich zu bezweifeln. Bzw. wer darf das? Wenn, dann das BfV? Der MAD?
Kanther und Schily wurden nicht vom BfV als Verdachtsfaelle behandelt? Falls ja, waeren sie nicht autoritaer.
Was und Wie das BfV agiert weis ich natuerlich nicht. MAD ist wohl etwas anderes. Wie geschrieben, ungeachtet der Methodik - Messinstrumente gibt es ja wissenschaftliche - kann ich mir vorstellen, weil es nicht ausgeschlossen ist, dass die AfD verboten wird. Es gibt wohl auch innerhalb der AfD unterschiedliche Stroemungen. Pauschal alle als Nazis auszumachen halte ich fuer ungenau, muss man wohl genau hinsehen. Umgekehrt sind wohl auch nicht alle CDU oder SPD Politiker frei von Fehl und Tadel.
Gut verzettelt?
Hauch autoritaerer Zuege ist wissenschaftlich wie auf einen F- , D- oder E-Profil in der Auspraegung? Muesste man a) abtragen und b) auf Ueberschreitung von Grenzwerten checken.
Nimmt man einen Fragenbogen zur Kindeswohlgefaehrdung. Jetzt hat ein Kindsvater eine Auspraegung auf der depressiven Fassette. Theatralik, Psychotizismus, Aggression, usw. alles im Notmalbereich. Schnappt der Schalter deswegen um? KWG? Gefaehrdet ein Vater wegen eines Hauchs von Depression das Kindeswohl? Wohl kaum.
Bin kein Experte, auch nicht in Sachen AfD. Letztlich sind wir wohl alle "auf Linie". Oder mit anderen Worten: es ist nicht leicht erwachsen zu sein.:Blumen:
.
Genussläufer
30.06.2023, 17:00
Kanther und Schily wurden nicht vom BfV als Verdachtsfaelle behandelt?
Schily wurde auf jeden Fall überwacht. Natürlich nicht mehr zu seiner Zeit als Innenminister.
Falls ja, waeren sie nicht autoritaer.
Menschen ändern sich. Und zumindest in Bezug auf politische Einstellungen hat Schily in seiner Lebenszeit ein beachtliches Spektrum abgedeckt ;)
Unser aktueller Ministerpräsident (Bodo Ramelow) war übrigens auch viele Jahre im Visier des Verfassungsschutzes. Er hat erfolgreich dagegen geklagt. Das ist der AfD in Teilen auch gelungen. Wenn da nicht dieser etwas aufdringliche Flüge mit starker Verankerung - wieder in meinem Bundesland - wäre. Auf jeden Fall scheinen Thüringen und der Verfassungsschutz eine innige Beziehung zu pflegen.
Um aufs Thema zurückzukommen. Was ist eigentlich autoritär? Ich höre von dem einen oder der anderen, daß die AfD das wäre. Andere sagen das von den Grünen. Da darf man schon mal nach der Definition fragen. Entweder ist diese flexibel oder es gibt einige Gemeinsamkeiten.
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Um aufs Thema zurückzukommen. Was ist eigentlich autoritär? Ich höre von dem einen oder der anderen, daß die AfD das wäre. Andere sagen das von den Grünen. Da darf man schon mal nach der Definition fragen. Entweder ist diese flexibel oder es gibt einige Gemeinsamkeiten.
Im Zusammenhang mit dem deutschen Faschismus gelten halt die Arbeiten von Adorno / Horckheimer Ende der 40ziger Jahre zu den Studien des autoritären Charakters in den USA als fachliche Grundlage für die weiteren Forschungen. Die Autoren versuchen damit das Massenphänomen des europäischen Faschismus und Antisemitismus zu erklären (und nicht einen autoritären Führungsstil). Sie verbinden quasi sozialpsychologische Konzepte mit soziologischer Kritik an kapitalistischen Strukturen (Entfremdungstheorie von Marx). Die 68ziger Studentenbewegung las die Texte als Raubdrucke (die ich als Zeitdokumente behalten habe). Begonnen hat die Beschäftigung zum Thema autoritäre Persönlichkeit allerdings schon in den 20ziger Jahren in Deutschland am Frankfurter Institut für Sozialforschung durch Adorno / Horckheimer ("Autorität und Familie" z.B.) und ist dann im USA-Exil fortgesetzt worden.
adornos-studien-zum-autoritaeren-charakter-der-mensch. Neben dem Text bietet der 15min Audio Beitrag eine kurze Einführung in die Thematik. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/adornos-studien-zum-autoritaeren-charakter-der-mensch-als-100.html) Wikipedia hält auch einen umfangreicheren Artikel zur "Autoritären Persönlichkeit" und den Berkley Studien vor.
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Um aufs Thema zurückzukommen. Was ist eigentlich autoritär? Ich höre von dem einen oder der anderen, daß die AfD das wäre. Andere sagen das von den Grünen. Da darf man schon mal nach der Definition fragen. Entweder ist diese flexibel oder es gibt einige Gemeinsamkeiten.
Ich denke, dass beide Parteien autoritär sein können, also auch die Grünen. Das passiert, wenn man über das Ziel hinausschießt und sich in seine Ansichten verkrampft, die anfangs durchaus gut sein können.
Genussläufer
01.07.2023, 08:49
adornos-studien-zum-autoritaeren-charakter-der-mensch. Neben dem Text bietet der 15min Audio Beitrag eine kurze Einführung in die Thematik. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/adornos-studien-zum-autoritaeren-charakter-der-mensch-als-100.html) Wikipedia hält auch einen umfangreicheren Artikel zur "Autoritären Persönlichkeit" und den Berkley Studien vor.
Danke Dir für den Link und die Erklärung dazu :Blumen:
Auch wenn ich vieles nicht teile, fand ich es sehr spannend zu hören.
Genussläufer
01.07.2023, 09:00
Ich denke, dass beide Parteien autoritär sein können, also auch die Grünen. Das passiert, wenn man über das Ziel hinausschießt und sich in seine Ansichten verkrampft, die anfangs durchaus gut sein können.
Die Grünen können nicht nur autoritär sein. Sie sind es. Ein wichtiges Kriterium dafür ist die gefühlte moralische Überlegenheit. Betrachte mal in einigen Fäden Begründungen für Meinungen oder Perspektiven. Da wird die Moralkeule geschwungen als gäbe es kein morgen. Das hat sich gesellschaftlich schon gut verbreitet. Wir müssen nicht auf die AfD warten, um uns vor autoritärem Auftreten zu schützen. Da dürfen wir auch jetzt schon vor der eigenen Tür kehren.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die AfD vernünftige Lösungen einbringen könnte. Zumindest auf dem Papier (z.B. Forderung nach Volksabstimmungen) stellen sie sich demokratisch dar. Daß solche Ideen später in der Praxis kassiert werden würden, wäre mein Basis Szenario. Ich sehe die AfD wirklich kritisch. Aber autoritärer als die Grünen? Das traue ich ihnen nicht zu ;)
Die Grünen können nicht nur autoritär sein. Sie sind es. Ein wichtiges Kriterium dafür ist die gefühlte moralische Überlegenheit. Betrachte mal in einigen Fäden Begründungen für Meinungen oder Perspektiven. Da wird die Moralkeule geschwungen als gäbe es kein morgen. Das hat sich gesellschaftlich schon gut verbreitet. Wir müssen nicht auf die AfD warten, um uns vor autoritärem Auftreten zu schützen. Da dürfen wir auch jetzt schon vor der eigenen Tür kehren.
Größeren Unsinn habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen. Die Politik der Grünen beruht vor allem auf wissenschaftlichen Fakten. Die sind ebenso wie sie sind, die Schlussfolgerung daraus sind folgerichtig und logisch. Das ist weder was mit "Autoritarismus" noch mit "Moralkeule" etwas zu tun, sondern nur mit richtig und falsch.
Diese ganze Quatsch mit der angebliche "Moralkeule" dient nur dazu, vom Thema abzulenken, weil man selber nichts tun will. Die Grünen sind ganz sicher die am wenigsten autoritäre Partei in Deutschland.
Größeren Unsinn habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen. Die Politik der Grünen beruht vor allem auf wissenschaftlichen Fakten. Die sind ebenso wie sie sind, die Schlussfolgerung daraus sind folgerichtig und logisch. Das ist weder was mit "Autoritarismus" noch mit "Moralkeule" etwas zu tun, sondern nur mit richtig und falsch.
Diese ganze Quatsch mit der angebliche "Moralkeule" dient nur dazu, vom Thema abzulenken, weil man selber nichts tun will. Die Grünen sind ganz sicher die am wenigsten autoritäre Partei in Deutschland.
selten so gelacht:Lachanfall: :Lachanfall:
ach nein, ich wollte hier ja nicht mehr schreiben.
Größeren Unsinn habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen. Die Politik der Grünen beruht vor allem auf wissenschaftlichen Fakten. Die sind ebenso wie sie sind, die Schlussfolgerung daraus sind folgerichtig und logisch. Das ist weder was mit "Autoritarismus" noch mit "Moralkeule" etwas zu tun, sondern nur mit richtig und falsch.
Diese ganze Quatsch mit der angebliche "Moralkeule" dient nur dazu, vom Thema abzulenken, weil man selber nichts tun will. Die Grünen sind ganz sicher die am wenigsten autoritäre Partei in Deutschland.
+1.
Und weil man sich jetzt dann halt langsam doch selbst bissle verändern oder einschränken muss anstatt weiter rumzueiern wird rumgeheult.
Ich bekomm das Kotzen wenn die Grünen wegen Dingen wie Heizungsgesetz usw. kritisiert werden. Es sind doch genau die anderen die es verkomplizieren und zum Scheitern bringen wollen. Irgendwann muss man sich der Realität mal stellen. Gehste lang genug nicht zum Zahnarzt, dann wirds halt irgendwann teuer.
... Die Politik der Grünen beruht vor allem auf wissenschaftlichen Fakten. Die sind ebenso wie sie sind, die Schlussfolgerung daraus sind folgerichtig und logisch. Das ist weder was mit "Autoritarismus" noch mit "Moralkeule" etwas zu tun, sondern nur mit richtig und falsch. ....
Naja, spannend wird es ja, wenn Menschen dieser Folgerichtigkeit und Logik nicht folgen wollen (gehen wir einfach mal davon aus, dass die Schlussfolgerungen folgerichtig und logisch sind).
Was dann also tun? Bei Corona dachte man laut darüber nach, was mit hatnäckigen Impferverweigeren zu tun ist. Der Innenminister von BaWü wollte Quarantäneverweigerer immerhin in Kliniken einweisen lassen.
Ist als Autoriät nicht zwangsläufig irgendwann die logische Folge, ob man will oder nicht?
Genussläufer
01.07.2023, 16:08
Größeren Unsinn habe ich hier schon lange nicht mehr gelesen. Die Politik der Grünen beruht vor allem auf wissenschaftlichen Fakten. Die sind ebenso wie sie sind, die Schlussfolgerung daraus sind folgerichtig und logisch. Das ist weder was mit "Autoritarismus" noch mit "Moralkeule" etwas zu tun, sondern nur mit richtig und falsch.
Diese ganze Quatsch mit der angebliche "Moralkeule" dient nur dazu, vom Thema abzulenken, weil man selber nichts tun will. Die Grünen sind ganz sicher die am wenigsten autoritäre Partei in Deutschland.
Demokratisch bedeutet aber, daß man für sein tun Mehrheiten gewinnen muss. Nicht, dass man glaubt Recht zu haben. Das schließt auch die Berufung auf die Wissenschaft ein. Dies gilt wiederum auch für grüne Ideen. Und es ist unabhängig davon, ob man diese nun gut findet oder nicht.
Und in Bezug auf wissenschaftliche Fakten wäre ich vorsichtig. Ich kenne viele Studien und Gutachten, die sehr deutlich herausarbeiten, daß wir ein massives Problem haben. Ich kenne allerdings keine Studie, die beweist, daß man ein ein so ausgeprägtes Mikromangement betreiben muss oder auch sollte. Ich kenne eigentlich auch kein relevantes Industrieland, daß diesen Weg so geht. Sind das Deiner Meinung nach auch alles Wissenschaftsleugner?
Das ist aber tatsächlich ein anderes Thema. Hier ging es darum, was Autorität ist. Und wenn ich mir den Duden anschaue und das gegen das Auftreten der Grünen halte, kann man deutlich Überschneidungen einfach nicht übersehen. Ist in Ordnung, wenn Du das anders wahrnimmst. Agree to disagree... :Blumen:
sabine-g
01.07.2023, 16:09
ach nein, ich wollte hier ja nicht mehr schreiben.
gut so !
Apropos Regierungsautoritarismus: Wie hat bisher die Ampel die Rechte des Parlamentes bzw. der Parlamentarier berücksichtigt oder die der Verbände und der Zivilgesellschaft? Das 100 Milliarden schwere Sondervermögen für die Bundeswehr ist im Hauruckverfahren verabschiedet worden und beim Heizungsgesetz erhalten die Ausschüsse und Abgeordneten ein paar Tage Zeit, um den endgültigen Gesetzestext zu prüfen und Stellung zu nehmen. Dagegen läuft jetzt eine Klage beim Verfassungsgericht. Heizungsgesetz-im-Bundestag-Verfahren-missachtet-Parlamentsrechte (https://www.telepolis.de/features/Heizungsgesetz-im-Bundestag-Verfahren-missachtet-Parlamentsrechte-9203753.html)
Für Rügen werden die normalen Prüfverfahren und die Einbindung der regionalen Stellen über das Beschleunigungsgesetz, was eigentlich nur für die Windkraftanlagen gelten sollte, ausser Kraft gesetzt und in Schwedt / Oder ist ein Staatsverwalter und eine Staatsaufsicht in das Betreiberunternehmen der Raffinerie gesetzt worden und per Staatsanordnung gegen jede wirtschaftliche Vernunft und den Willen der Beschäftigten die Drushba-Leitung abgestellt worden.
Alles belegbare Fakten über den zunehmenden Staatsautoritarismus der Ampel, der hier im Forum in weiten Teilen unterstützt wird,.
El Stupido
01.07.2023, 16:20
Wie in so vielen anderen Threads auch wird es hier offtopic.
Thema des Threads ist der Rechtsruck in Deutschland.
Wie dann angesichts von zahlreichen Waffenfunden bei Rechtsradikalen, ausgehobenen Gruppen mit Umsturzphantasien, vollendeter Tötungsdelikte durch Neonazis etc. über die angebliche Autorität der Grünen diskutiert wird ist schon so ´ne Sache.
Wer angesichts von NSU, Combat 18 und Atomwaffendivision mit dem Finger auf die Grünen zeigt ist hilreiche*r Steigbügelhalter*in.
Genussläufer
01.07.2023, 16:28
Wie in so vielen anderen Threads auch wird es hier offtopic.
Thema des Threads ist der Rechtsruck in Deutschland.
Wie dann angesichts von zahlreichen Waffenfunden bei Rechtsradikalen, ausgehobenen Gruppen mit Umsturzphantasien, vollendeter Tötungsdelikte durch Neonazis etc. über die angebliche Autorität der Grünen diskutiert wird ist schon so ´ne Sache.
Das sind schwere kriminelle Straftaten, die hart geahndet werden müssen. Dieses Thema ist keinen Deut anders zu bewerten als vorher.
Wer angesichts von NSU, Combat 18 und Atomwaffendivision mit dem Finger auf die Grünen zeigt ist hilreiche*r Steigbügelhalter*in.
Der eine oder andere (ich schließe mich hier ein) befürchtet eher, daß die aktuelle Politik eine Verschiebung in der Breite nach rechts zur Folge haben könnte. Das ist keine Ablenkung. Ganz im Gegenteil.
Wie in so vielen anderen Threads auch wird es hier offtopic.
Thema des Threads ist der Rechtsruck in Deutschland.
Wie dann angesichts von zahlreichen Waffenfunden bei Rechtsradikalen, ausgehobenen Gruppen mit Umsturzphantasien, vollendeter Tötungsdelikte durch Neonazis etc. über die angebliche Autorität der Grünen diskutiert wird ist schon so ´ne Sache.
Wer angesichts von NSU, Combat 18 und Atomwaffendivision mit dem Finger auf die Grünen zeigt ist hilreiche*r Steigbügelhalter*in.
Einen Anteil an Vollpfosten wird es immer und überall geben.
Dass die AfD laut Umfrage zweitstärkste Partei in Deutschland wäre, bekommst du mit NSU, Combat 18 usw. aber nicht erklärt. Damit greifst du definitiv auch zu kurz oder lenkst gar vom eigentlichen Problem ab.
El Stupido
01.07.2023, 16:50
Einen Anteil an Vollpfosten wird es immer und überall geben.
Dass die AfD laut Umfrage zweitstärkste Partei in Deutschland wäre, bekommst du mit NSU, Combat 18 usw. aber nicht erklärt. Damit greifst du definitiv auch zu kurz oder lenkst gar vom eigentlichen Problem ab.
Ja, die aktuellen Umfragewerte der AfD bekomme ich mit.
Zuhauf wurden auch bereits Verpflechtungen der AfD / JA mit Identitärer Bewegung etc. belegt. Der Lübcke Mörder machte unterstützte den AfD Wahlkampf (https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Luebcke-Mord-Tatverdaechtiger-unterstuetzte-AfD-Wahlkampf,luebcke170.html), ein Tüp mit Neonazivergangenheit supportet den neuen AfD-Landrat, usw. und so fort.
Ich bleibe dabei: viele wählen die AfD nicht trotz ihrer Hetze und Nähe zu aktiv rechtsextremen Kreisen sondern genau deswegen.
Was sollen schlummernde Rechtsterroristen angesichts dessen wohl denken? Vermutlich "bald ist es soweit und Tag X ist da"
In NRW z.B.sprang die AFD im Vergleich der Landtagswahlen 2022 zu heute akutell um +8,8 % auf jetzt ca. 14 % .
hier mal ein Beitrag von Funk (öffent-rechtlicher Kanal) zur Verbotsdiskussion der AFD, die vor allem von Ricarda Lang 2022 angestossen worden ist, und juristische Erläuterungen zu den damaligen Kriterien des Bundesverfassungsgerichtes im Falle des Verbotes der SRP und der KPD in den 50ziger Jahren.
Könnte die AfD verboten werden? (https://www.youtube.com/watch?v=MSYI3jSpDjk)
ach nein, ich wollte hier ja nicht mehr schreiben.
Ist auch besser so, kommt nix Gescheites bei rum. :Huhu:
...
Ich bleibe dabei: viele wählen die AfD nicht trotz ihrer Hetze und Nähe zu aktiv rechtsextremen Kreisen sondern genau deswegen..
Das sehe ich genauso. Mit der Wahl der AfD kann man den Regierungsparteien halt weh tun.
Aber wieso sollten in DE in relativ kurzer Zeit rechte Wähler entstehen? Es gibt wohl einen harten Kern, aber zum großen Teil sind es Protestwähler oder Unzufriedene. Das ist das eigentlich Gefährliche.
Schau nach Frankreich: ein Funke genügt und der Mob tobt.
Auch unsere Gesellschaft ist stark geteilt. Ähnliches kann auch in DE passieren.
Ich nehme mich da nicht aus: weder bei der Flüchtlingskirse, noch bei Corona oder dem Ukraine-Krieg fühle ich mich mit meiner Meinung repräsentiert. Entweder du bist genau dafür oder eben Rassist, Covidiot oder Putinfreund. Ich wähle aus Protest halt nicht rechts, sondern einen Komiker.
Wo sind die hörbaren Stimmen, die vereinen? Es wird nur noch getrennt.
Trimichi
01.07.2023, 18:51
Um aufs Thema zurückzukommen. Was ist eigentlich autoritär? Ich höre von dem einen oder der anderen, daß die AfD das wäre. Andere sagen das von den Grünen. Da darf man schon mal nach der Definition fragen. Entweder ist diese flexibel oder es gibt einige Gemeinsamkeiten.
Ich wuerde auf Flower- aehm Frauenpower setzen. Lasst ein bisschen Taschengeld uebrig, dass waere nett, dafuer tragen wir Maenner auch den Muell 'raus. Mehr ist das eigentlich nicht mehr. I
rgendwann kapierens auch die letzten Aloha- aehm Alphamaennchen. Geht gar nicht anders. Mit der AfD formiert sich Widerstand, na klar. Aber mit schwarz-gruen naechste Wahlsieger geht alles gut.
Weitermachen! Stetige Revolution. :Cheese: :Blumen:
Muss ich in die Details gehen?
;)
No worries. Never. Wie der Amerikaner zu sagen pflegt. Schoenen Sonntag schon vorab. :)
Genussläufer
01.07.2023, 22:37
Das sehe ich genauso. Mit der Wahl der AfD kann man den Regierungsparteien halt weh tun.
Ich hatte El Stubido genau anders verstanden. Interessant finde ich folgenden Sachverhalt:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/941937/umfrage/stimmenanteile-rechtspopulistischer-parteien-in-europa/
Wenn das alles Nazis sein sollten, dann gute Nacht. Und das Potential ist sicher noch nicht ausgeschöpft. Ich glaube aber nicht, daß ein wirklich relevanter Teil diese Wählergruppen tatsächlich rechtsextrem eingestellt ist.
Der Haushaltsplan 2024 sieht vor, dass alle Ressorts ausser Verteidigung, wo die Ausgaben ansteigen, Einsparungen erbringen müssen. Was bedeutet das konkret:
* Für die geplante Kindergrundsicherung erhält Lisa Pau statt der notwendigen 12 Milliarden 2 Milliarden ab 2025 (kurz vor den Wahlen.)
* Bundeszuschuss an Pflegeversicherung wird gestrichen. (--> Erhöhung der Beiträge)
* Bundeszuschuss zur Rentenversicherung wird gekürzt. (---> Erhöhung der Beiträge)
* Berechtigung für Elterngeld wird abgesenkt
* Bundeszuschuss für Krankenkassen wird eingefroren.
https://www.nzz.ch/international/deutschland/rente-pflege-kindergeld-hier-will-christian-lindner-jetzt-milliarden-einsparen-ld.1745519?ga=1&kid=nl166_2023-7-3&mktcid=nled&mktcval=166_2023-07-03
Damit bekommt die AFD indirekte Wahlhilfe durch die Ampelregierung, indem sie die Zuschüsse an die Sozialversicherungen kürzt, entgegen der Wahlversprechen und der Koalitionsvereinbarung, und um stattdessen diese Steuergelder in Altmetallschrott zu verwandeln.
El Stupido
04.07.2023, 06:42
Auszugsweise aus der TAZ zitiert, lohnt sich aber ganz zu lesen:
(...) Die Bundesrepublik ist ein Kindergarten. Und die AfD hat das verstanden.
Die Kindergartisierung Deutschlands, sie zeigt sich in den Debatten über die AfD, aber auch im Umgang mit der Klimakrise und den Maßnahmen dagegen, etwa dem Heizungsgesetz. Ständig müssen alle „mitgenommen“, darf niemand „überfordert“ werden. Ständig soll man „zuhören“, auch wenn da nur Geschrei kommt. Jegliche Zumutung des Lebens soll von den BürgerInnen ferngehalten werden, es könnte sie verunsichern.(...)
Menschen wählen Rechtsextreme, weil sie rechtsextrem sind oder weil sie davon profitieren, wenn Rechtsextreme Macht erlangen. Rechtsextreme muss man ausgrenzen, bekämpfen, schlagen, mit allen Mitteln.(...) (https://taz.de/Sonneberg-und-die-AfD/!5941459/)
Auszugsweise aus der TAZ zitiert, lohnt sich aber ganz zu lesen:
Auch Hitler wurde nicht ausschließlich von Vollpfosten gewählt. Seine Führungsriege war z.T. formal hochgegbildet. Die Aussicht auf neuen Lebensraum im Osten war für viele verlockend. Ebenso z.B. das Leerräumen jüdischer Wohnung in der Nachbarschaft und die Plünderung der Geschäfte. Die Partei sorgte für Aufstiegsmöglichkeiten, man kümmerte sich um die Jugend. Auch medial setzten die Nazis neue Maßstäbe, die Aufmärsche waren beeindruckend, ebenso der Einsatz von Propaganda. Dies alles verfing in der breiten Gesellschaft.
Auf Dauer wirst du keine Millionen Menschen (Wähler der AfD) "ausgrenzen, bekämpfen, schlagen" können. Ganz einfach weil es irgendwann zu viele sind (ist wohl bereits leider schon der Fall). Das funktioniert vielleicht am Anfang, jetzt wohl leider nicht mehr.
Trimichi
04.07.2023, 08:21
Der Haushaltsplan 2024 sieht vor, dass alle Ressorts ausser Verteidigung, wo die Ausgaben ansteigen, Einsparungen erbringen müssen. Was bedeutet das konkret:
* Für die geplante Kindergrundsicherung erhält Lisa Pau statt der notwendigen 12 Milliarden 2 Milliarden ab 2025 (kurz vor den Wahlen.)
* Bundeszuschuss an Pflegeversicherung wird gestrichen. (--> Erhöhung der Beiträge)
* Bundeszuschuss zur Rentenversicherung wird gekürzt. (---> Erhöhung der Beiträge)
* Berechtigung für Elterngeld wird abgesenkt
* Bundeszuschuss für Krankenkassen wird eingefroren.
https://www.nzz.ch/international/deutschland/rente-pflege-kindergeld-hier-will-christian-lindner-jetzt-milliarden-einsparen-ld.1745519?ga=1&kid=nl166_2023-7-3&mktcid=nled&mktcval=166_2023-07-03
Damit bekommt die AFD indirekte Wahlhilfe durch die Ampelregierung, indem sie die Zuschüsse an die Sozialversicherungen kürzt, entgegen der Wahlversprechen und der Koalitionsvereinbarung, und um stattdessen diese Steuergelder in Altmetallschrott zu verwandeln.
Man darf den demographischen Faktor (Babyboomer) nicht unterschaetzen. Keko# sprach ja von "alten Maennern". Hier war zu lesen, dass man Containerstaedte plant, fuer Aeltere, die mit Eintritt ins Rentenalter die Miete nicht mehr bezahlen koennen. Diese Massnahme ist wohl ueberspitzt, aber nicht zu unterschaetzen zumal in der Symbolik. Eine kleine Studentenwohnung 1Zi kostet in Erlangen 900 EUR warm.
Immerhin hat Lindner erklaert, dass man das Geld nicht nur ausgeben koenne, sondern man muss auch erklaeren woher das kommt.
im verlinkten Artikel meint die TAZ zur Erklärung der AFD-Erfolge zu recht:
"40 Prozent der Erwerbstätigen in Sonneberg leben vom Mindestlohn, so viele wie nirgendwo sonst. Das kann ein Ansatz sein, auch wenn ökonomische Gründe nicht ausreichen, um den Erfolg der AfD zu erklären. Rechtspopulismus ist europaweit auf dem Vormarsch. Wer eine Alternative zu ihm will, muss die Schwäche der Linken überwinden, Antifaschismus und Umverteilung organisieren. Auf die Parteien der Mitte kann man dabei nicht setzen. Sie haben nicht mehr anzubieten als Streicheleinheiten."
Für den 1.1.2024 soll übrigens der Mindestlohn von 12 auf 12,41 steigen, das sind ca. 3,4 % , liegt also deutlich unter der Inflation.
im verlinkten Artikel meint die TAZ zur Erklärung der AFD-Erfolge zu recht:
Für den 1.1.2024 soll übrigens der Mindestlohn von 12 auf 12,41 steigen, das sind ca. 3,4 % , liegt also deutlich unter der Inflation.
Meine Meinung dazu ist ja, dass nationale Parteien gar nicht mehr die Kraft haben, die Probleme zu überwinden. Es sind internationale Unternehmen und der internationale Finanzmarkt, der den Takt und die Richtung vorgibt. Es bräuchte entsprechend internationale Verbindungen, um dies zu lösen. So gesehen spielt die AfD dem vorherrschenden System in die Karten, da sie national ausgerichtet ist. Will man etwas ändern, darf man eben die AfD genau nicht wählen.
Helmut S
04.07.2023, 08:53
im verlinkten Artikel meint die TAZ zur Erklärung der AFD-Erfolge zu recht:
Für den 1.1.2024 soll übrigens der Mindestlohn von 12 auf 12,41 steigen, das sind ca. 3,4 % , liegt also deutlich unter der Inflation.
Der Mindestlohn wird in der Praxis aktuell vom Arbeitnehmermarkt gemacht.
Genussläufer
04.07.2023, 09:06
im verlinkten Artikel meint die TAZ zur Erklärung der AFD-Erfolge zu recht:
Liest sich gut und ist dennoch falsch. Die Wähler der AfD ziehen sich durch alle Schichten der Gesellschaft. Gleiches gilt für den Ausbildungsstand. Die Aussage in der TAZ ist genauso populistisch wie die damit angegriffene Partei.
Genussläufer
04.07.2023, 09:07
Der Mindestlohn wird in der Praxis aktuell vom Arbeitnehmermarkt gemacht.
So sieht es aus. Aber keine Sorge. Solche Phasen haben nie lange gedauert. Das wird für viele noch ein böses Erwachen geben.
Genussläufer
04.07.2023, 09:10
Meine Meinung dazu ist ja, dass nationale Parteien gar nicht mehr die Kraft haben, die Probleme zu überwinden. Es sind internationale Unternehmen und der internationale Finanzmarkt, der den Takt und die Richtung vorgibt.
Es sind vor allem die Betroffenen selbst. Diese lenken durch ihr Kaufverhalten. Wer preiswert kauft, forciert automatisch das Angebot- und Nachfrageprinzip. Da muss kein böser Finanzer dabei sein. Der forciert dann andere Probleme :Lachen2:
Es sind vor allem die Betroffenen selbst. Diese lenken durch ihr Kaufverhalten. Wer preiswert kauft, forciert automatisch das Angebot- und Nachfrageprinzip. Da muss kein böser Finanzer dabei sein. Der forciert dann andere Probleme :Lachen2:
Ich versuch(t)e schon lokal zu kaufen. Aber irgendwann ist der Schuhladen halt weg und der Schreibwarenladen. Dann kaufe ich halt bei Amazon.
Lokale Händler, die online gehen, gewinnen kaum etwas, weil die Kunden die gleichen Features wollen, die sie von Amazon her kennen.
Aber dieser Zug ist längst abgefahren....
Auszugsweise aus der TAZ zitiert, lohnt sich aber ganz zu lesen:
(...) Die Bundesrepublik ist ein Kindergarten. Und die AfD hat das verstanden.
Die Kindergartisierung Deutschlands, sie zeigt sich in den Debatten über die AfD, aber auch im Umgang mit der Klimakrise und den Maßnahmen dagegen, etwa dem Heizungsgesetz. Ständig müssen alle „mitgenommen“, darf niemand „überfordert“ werden. Ständig soll man „zuhören“, auch wenn da nur Geschrei kommt. Jegliche Zumutung des Lebens soll von den BürgerInnen ferngehalten werden, es könnte sie verunsichern.(...)
Menschen wählen Rechtsextreme, weil sie rechtsextrem sind oder weil sie davon profitieren, wenn Rechtsextreme Macht erlangen. Rechtsextreme muss man ausgrenzen, bekämpfen, schlagen, mit allen Mitteln.(...)
Heißt, man soll sich die Sorgen der Bürger nicht anhören, oder gar um deren Probleme kümmern, sondern stattdessen ausgrenzen und "mit allen Mitteln" zuschlagen, wenn sie die falsche Partei wählen ?
Interessante Entwicklung ... :)
Genussläufer
04.07.2023, 10:28
Aber dieser Zug ist längst abgefahren....
Sehe ich auch so. Und genau deswegen habe ich Dein Argument auch als Scheinargument betrachtet. Wir wollen billig. Und der Preis ist die Abwanderung dieser Arbeitsplätze.
Liest sich gut und ist dennoch falsch. Die Wähler der AfD ziehen sich durch alle Schichten der Gesellschaft. Gleiches gilt für den Ausbildungsstand. Die Aussage in der TAZ ist genauso populistisch wie die damit angegriffene Partei.
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/charts/umfrage-job/chart_891978.jpg
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/charts/umfrage-werwas/chart_876480.jpg
Sehe ich auch so. Und genau deswegen habe ich Dein Argument auch als Scheinargument betrachtet. Wir wollen billig. Und der Preis ist die Abwanderung dieser Arbeitsplätze.
Letztendlich nichts Neues unter der Sonne: ein paar werden vom Wandel profitieren, viele verlieren. Politiker nehmen kein Blatt vor den Mund "Wir werden ärmer werden".
Deutschland wird mittelmäßig und bekommt genau die Probleme, die andere Länder in Europa längst haben. Rechte Parteien wie die AfD werden sich neben den Volksparteien etablieren.
Das ist zumindest mein Ausblick :Blumen:
Genussläufer
04.07.2023, 10:44
Letztendlich nichts Neues unter der Sonne: ein paar werden vom Wandel profitieren, viele verlieren.
Nein. Es profitieren viel mehr als es Verlierer gibt. Du erzählst gerade die Geschchte der AfD ;)
Nein. Es profitieren viel mehr als es Verlierer gibt. Du erzählst gerade die Geschchte der AfD ;)
Wer profitiert denn? "Wir werden ärmer" stammt von Bundeswirtschaftsminister Habeck und nicht von der AfD.
Wer profitiert denn? "Wir werden ärmer" stammt von Bundeswirtschaftsminister Habeck und nicht von der AfD.
Wann soll er das denn gesagt haben?
Genussläufer
04.07.2023, 11:26
Wann soll er das denn gesagt haben?
... und in welchem Zusammenhang?
Wann soll er das denn gesagt haben?
Letztes Jahr. Deutschland sei Wirtschaftskriegpartei. Auch Aussenmnisterin Baerbock sagte: "Deutschland ist bereit, einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen".
Ist doch auch so, oder? Militärsparte will mehr, beim Rest wird gespart.
Für den 1.1.2024 soll übrigens der Mindestlohn von 12 auf 12,41 steigen, das sind ca. 3,4 % , liegt also deutlich unter der Inflation.
Am 01.01.2022 lag er bei 9,82, am 31.12.2022 bei 12,00. das sind ca. 22%, lag also deutlich über der Inflation.
Letztes Jahr. Deutschland sei Wirtschaftskriegpartei. Auch Aussenmnisterin Baerbock sagte: "Deutschland ist bereit, einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen".
Ist doch auch so, oder? Militärsparte will mehr, beim Rest wird gespart.
Hier das Statement dazu von Habeck, April 2022. (https://youtu.be/_skJpysT8vQ?t=12)
Am 01.01.2022 lag er bei 9,82, am 31.12.2022 bei 12,00. das sind ca. 22%, lag also deutlich über der Inflation.
Das ist richtig. Es gehörte zu den Wahlversprechen der SPD und Grüne den Mindestlohn deutlich anzuheben, weil der von Anfang an zu gering angesetzt worden ist, auch im Vergleich mit den Nachbarländern wie Frankreich. Notwendig wäre nämlich ein Mindestlohn, mit der eine Rente erreicht werden kann und die Betreffenden nicht auf Sozialhilfe im Alter angewiesen sind. Dafür müsste man ihn bei 14.- Euro festlegen.
Genussläufer
04.07.2023, 13:16
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/charts/umfrage-job/chart_891978.jpg
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/charts/umfrage-werwas/chart_876480.jpg
2021 war die AfD wirklich schlecht. Da waren sicher mehr Stammwähler. Heute sieht das anders aus. Siehe hier:
https://www.n-tv.de/politik/Umfrage-zeigt-Gesinnung-vieler-AfD-Waehler-article21426963.html
Unabhängig davon zeigt die AfD die typische Wahlverteilung einer Volkspartei. CDU und SPD sehen nicht viel anders aus.
Genussläufer
04.07.2023, 13:20
Letztes Jahr. Deutschland sei Wirtschaftskriegpartei. Auch Aussenmnisterin Baerbock sagte: "Deutschland ist bereit, einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen".
Ist doch auch so, oder? Militärsparte will mehr, beim Rest wird gespart.
Ok, verstehe. Du hattest oben einen völlig anderen Kontext beschrieben. Da ging es um globale Arbeitsverschiebung. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun :Blumen:
Das nun die Bürger den höheren Preis für die Aufrüstung sowie die Energiewende tragen sollen, scheint einigen nicht so gut zu gefallen. Das sieht man gut an den Umfragewerten. Ohne Mehrheiten zu gewinnen, wird das scheitern.
Genussläufer
04.07.2023, 13:39
Die von Dir verlinkte Umfrage oben erhebt die Einstellungen von 2053 AFD Wähler vor dem Gebäude des AFD-Parteitages. Die Umfrage ist weder repräsentativ für die AFD Wähler noch für alle Wähler noch erhebt sie die Verteilung der sozialen Herkunft oder Bildung der AFD-Wählerschichten im Vergleich zu den anderen Parteien.
Asche über mein Haupt :o
Ich habe einen falschen Link eingestellt. Danke für den Hinweis :Blumen:
Ich wollte folgendes verlinken:
https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html
2021 war die AfD wirklich schlecht. Da waren sicher mehr Stammwähler. Heute sieht das anders aus. Siehe hier:
https://www.n-tv.de/politik/Umfrage-zeigt-Gesinnung-vieler-AfD-Waehler-article21426963.html
Unabhängig davon zeigt die AfD die typische Wahlverteilung einer Volkspartei. CDU und SPD sehen nicht viel anders aus.
Die Umfrage erhebt die Einstellung von AFD-Wählern und nicht den Wähleranteil nach der sozialen Herkunft und der Bildung im Vergleich der Parteien.
Ich wollte folgendes verlinken:
https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html
Dass die AFD unter den Rentnern im Parteienvergleich relativ eher weniger Zuspruch finden als unter den Jüngeren, auch bei den Erstwählern, ist bekannt und hier werden meine statistischen Links zur Bundestagswahlanalyse nur verbalisiert:
"Bei der Bundestagswahl 2021 war die AfD in der Arbeiterschaft nach der SPD bundesweit bereits die zweitbeliebteste Partei, zeigen Zahlen von Infratest dimap. Die Wählerschaft wirkt also fest im Arbeitsleben verankert - und vergrößert sich genau dort. Forsa ermittelte, dass sogar 19 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder derzeit angeben, die AfD wählen zu wollen. Dabei grenzen sich die deutschen Gewerkschaften entschieden von der AfD ab. Hier zeigt sich, dass in der traditionell der SPD zugewandten Arbeiterschaft die Wechselbereitschaft zur AfD viel größer ist als landläufig vermutet."
Genussläufer
04.07.2023, 13:49
Die Umfrage erhebt die Einstellung von AFD-Wählern und nicht den Wähleranteil nach der sozialen Herkunft und der Bildung im Vergleich der Parteien.
Mir ging es nicht um den Ausbildungsstand, sondern vielmehr um den finanzielle Situation. Und es ist nicht ersichtlich, daß sich die Wählerschaft auf Mindestlohnempfänger rekrutiert. Und aufgrund dessen, wollte ich Deine These:
im verlinkten Artikel meint die TAZ zur Erklärung der AFD-Erfolge zu recht:
hinterfragen. ich denke eben nicht, dass die TAZ hier richtig liegt.
Mir ging es nicht um den Ausbildungsstand, sondern vielmehr um den finanzielle Situation. Und es ist nicht ersichtlich, daß sich die Wählerschaft auf Mindestlohnempfänger rekrutiert. Und aufgrund dessen, wollte ich Deine These:
hinterfragen. ich denke eben nicht, dass die TAZ hier richtig liegt.
Ach so, das, eine Reduktion der Wählerbasis auf Mindestlohnempfänger, würde ich nicht vertreten, allerdings wählen vermutlich aus dieser Gruppe überproportional die AFD und oder Nichtwähler. Das würde ich aus den Bildungsabschlüssen ableiten, wo bei der AFD deutlich mehr Wähler mit Hauptschulabschluss als mit Hochschulreife vertreten sind.
https://www.forschungsgruppe.de/Wahlen/Wahlanalysen/Newsl_Bund210927.pdf
...
Das nun die Bürger den höheren Preis für die Aufrüstung sowie die Energiewende tragen sollen, scheint einigen nicht so gut zu gefallen. Das sieht man gut an den Umfragewerten. Ohne Mehrheiten zu gewinnen, wird das scheitern.
Beim ersten bin ich strikt dagegen. Wir entwickeln uns zurück und lernen nicht aus der Geschichte, daher wiederholt sie sich auch wieder.
Bei der Energiewende würde ich sagen "schaumama..." ;-)
Am Ende ist es aber, wie es immer war: bezahlen tut es Hinz & Kunz.
Genussläufer
04.07.2023, 14:17
Ach so, das, eine Reduktion der Wählerbasis auf Mindestlohnempfänger, würde ich nicht vertreten, allerdings wählen vermutlich aus dieser Gruppe überproportional die AFD und oder Nichtwähler. Das würde ich aus den Bildungsabschlüssen ableiten, wo bei der AFD deutlich mehr Wähler mit Hauptschulabschluss als mit Hochschulreife vertreten sind.
Das würde ich auch so annehmen. Ich fand Deine Grafik aus 2021 übrigens auch spannend. Dort sah die AfD Wählerstruktur sehr ähnlich aus wie die der CDU oder auch der SPD. Grüne, Linke und FDP Wähler waren da deutlich elitärer. Interessant war die Reihenfolge. Die Linke konnte in der Arbeiterschaft noch weniger reißen als die FDP. An dem Punkt setzt Sarah Wagenknecht an. Es geht jetzt nicht darum, ob man sie sympathisch findet oder grundsätzlich ihre Thesen teilt. Hier trifft sie aber einen bitter bösen wunden Punkt.
Genussläufer
04.07.2023, 14:24
Beim ersten bin ich strikt dagegen. Wir entwickeln uns zurück und lernen nicht aus der Geschichte, daher wiederholt sie sich auch wieder.
Bei der Energiewende würde ich sagen "schaumama..." ;-)
Am Ende ist es aber, wie es immer war: bezahlen tut es Hinz & Kunz.
Klar zahlen am Ende alle. Das ist aber auch völlig ok. Nur muss man die Leute auch dafür gewinnen. Was wir aktuell sehen, ist eine Farce. Die AfD wird völlig ignoriert. Damit wird die Erzählung der AfD von den "alten" Parteien noch mehr genährt. Im Prinzip werden durch die völlige Ausgrenzung der AfD deren Wähler als unmündig oder irrelevant erklärt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Strategie aufgehen wird.
Aber immerhin liefern wir Deiner Partei bzw. deren Vorsitzenden richtig viel Stoff :Huhu:
Siebenschwein
04.07.2023, 15:26
...Was wir aktuell sehen, ist eine Farce. Die AfD wird völlig ignoriert. Damit wird die Erzählung der AfD von den "alten" Parteien noch mehr genährt. Im Prinzip werden durch die völlige Ausgrenzung der AfD deren Wähler als unmündig oder irrelevant erklärt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Strategie aufgehen wird.
...
Tja, wir haben in D nun mal ein politisches System mit Regierungsverantwortung und Opposition. Im Gegenteil dazu z.B. die Schweiz mit der Konkordanz, die auf Kompromiss ausgelegt ist.
Die "völlige Ausgrezung der Wähler" ist ziemlicher Stuss. Wenn man als Wähler bewusst eine Partei wählt, bei der vorher klar ist, dass keiner mit ihr zusammenarbeiten will, kann man nicht erwarten, dass nun die anderen Parteien auf die AfDer zugehen und fragen, wie sie es denn nun gern hätten.
Mann könnte auch von der AfD erwarten, dass sie sich wie jede normale Partei von rechtsradikalen und faschistoiden Mitgliedern distanziert. Wer den Grundkonsens unserer Demokratie nach 1945 nicht mitträgt, darf halt nicht mitspielen. Fertig.
Der einzige gangbare Weg, dieses ekelhafte Gesocks in die Schraken zu weisen, ist, die Probleme, die sie populistisch ausnutzen, um Wähler zu gewinnen, anzupacken und zu lösen. Diesen ernsthafte Willen sehe ich aber derzeit bei keiner Partei.
....
Aber immerhin liefern wir Deiner Partei bzw. deren Vorsitzenden richtig viel Stoff :Huhu:
Meinen Parteivorsitzenden möchte ich genauso wenig in Regierungsverantwortung wie die AFD :Cheese:
Manche Dinge laufen halt auch ganz einfach nicht mehr: ich stand letzte Woche in 2 Stuttgarter Gymnasien: das ist wie eine Reise in die eigene Vergangenheit: uralte Tageslichtprojektoren, ein Kleiderständer aus dem Jahr 1890, beim Fensteröffnen habe ich jedes Mal Angst dass das Klassenzimmer über mir einstürzt. Zu meiner Zeit vor 40 Jahren war das Equipment wenigstens noch halbwegs neu.
Bisweilen macht man es der AfD schon sehr leicht, Stimmen einzufangen :(
Genussläufer
04.07.2023, 16:05
Meinen Parteivorsitzenden möchte ich genauso wenig in Regierungsverantwortung wie die AFD :Cheese:
Stoff für den Kollegen meinte ich auch nicht in seiner Eigenschaft als Politiker, sondern als Satiriker. Und das kann er wirklich gut :)
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