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Matthias75
10.10.2025, 16:46
Na klar. :Blumen:

Es ging aber nicht darum, ob Du das Verhalten eines Läufers fragwürdig finden darfst oder nicht. Selbstverständlich darst Du das.

Es ging um Deine Erwartungen an das Verhalten anderer Menschen, konkret um einen Sportler, der sich 100% an alle Regeln gehalten hat.

Mit welchem Recht erwartest Du von anderen Menschen, dass sie Schmerzen zu ertragen hätten, für die es eine einfache und erlaubte Abhilfe gibt?

Les bitte nochmal meinen ursprünglichen Beitrag durch. :Blumen:

Ich habe Schmerzmitteleinsatz nicht grundsätzlich abgelehnt und in begründeten Fällen auch befürwortet. Jeder der Schmerzmittel wirklich braucht, hat mein Mitgefühl und dem habe ich in keiner Weise abgesprochen, dass er diese nehmen darf!

Es geht hier aber darum, Schmerzen zu unterdrücken, die er ohne den Sport gar nicht hätte. In seinem Fall wäre die einfache Lösung, aufzuhören. Für ihn ist die Schmerzmitteleinnahme nicht alternativlos, anders als bei vielen Schmerzpatienten.

M.

Klugschnacker
10.10.2025, 16:52
Das heißt, der Maßstab, ob du deine Stimme gegen etwas erhebst, sind schlicht und einfach aktuell geltende Regeln und Gesetze?

Das wäre mir ein bisschen zu einfach.

Nein.

Ich halte beispielsweise die Massentierhaltung für unethisch und handle danach – wie Du auch. Außerdem bringe ich mich in Ernährungs-Debatten ein und werbe für meinen Standpunkt. Weiteres Beispiel: Im Reli-Thread habe ich versucht, meine ethischen Überzeugungen rüberzubringen.

In beiden Fällen opponiere ich gegen völlig legale Verhaltensweisen, die in der Bevölkerung häufig sind. In gleichen Sinne stehe ich jedem zu, sich gegenüber legalen Medikamenten im Sport zu positionieren, wie er oder sie möchte.

Dass Ibuprofen im Sport zu 100% legal ist – ebenso wie Koffein – halte ich für einen wichtigen Aspekt in dieser konkreten Debatte.

Klugschnacker
10.10.2025, 16:59
Es geht hier aber darum, Schmerzen zu unterdrücken, die er ohne den Sport gar nicht hätte. In seinem Fall wäre die einfache Lösung, aufzuhören.

Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?

Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
:8/

Matthias75
10.10.2025, 18:00
Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?

Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
:8/

Ich vertrete keine „ethischen Standards“, sondern meine Meinung. Die habe ich oben klargemacht und zwar in Bezug auf Schmerzmittel und deren übermäßigen Konsum.

M.

Klugschnacker
10.10.2025, 18:11
Ich vertrete keine „ethischen Standards“, sondern meine Meinung. Die habe ich oben klargemacht und zwar in Bezug auf Schmerzmittel und deren übermäßigen Konsum.

Gut. Ich wollte von Dir wissen, ob du legale Medikamente bzw. medizinische Behandlungen im Wettkampf generell ablehnst, oder ob es Dir speziell um Schmerzmittel geht.

Darum fragte ich Dich, wie Du darüber urteilst, wenn jemand nicht Knieschmerzen, sondern Durchfall aufgrund der vielen Gels hat.

Bei den Knieschmerzen hast Du Dich für eine Aufgabe des Rennens ausgesprochen. Das sei die bessere Alternative als ein Schmerzmittel. Wie ist das bei Dünnpfiff? Das Rennen aufgeben?
:Blumen:

sabine-g
10.10.2025, 18:13
Niemand bestreitet, dass die Einnahme von Ibuprofen legal ist.
Der Ausgangspunkt der Diskussion ist oder war, dass hier ein Sportler sorglos davon berichtet hat, seine Leistung ohne die Einnahme von 8-9000mg Ibuprofen nicht hätte erbringen können.
Danach muss seine Leistung unter einem anderen Licht betrachtet werden.
Es ist nicht mehr das "geile Ding", das er da abgeliefert hat, es ist irgendwas in irgendeiner Grauzone, vor allem ist es nicht etwas mit dem man als Influenzier prahlen kann oder sollte.

Ich finde deine Argumente an den Haaren herbeigezogen.
Wenn jemand während eines IronMan Knieschmerzen hat, wird er vielleicht 1 Ibuprofen nehmen aber nicht eine ganze Packung.
Genauso wird jemand bei Dünnpfiff nicht eine ganze Packung Imodium Akut nehmen.

Klugschnacker
10.10.2025, 18:37
Niemand bestreitet, dass die Einnahme von Ibuprofen legal ist. […] Ich finde deine Argumente an den Haaren herbeigezogen.

Alles gut! :Blumen:

Ich denke, ich habe meinen Standpunkt klar gemacht. Vielleicht ist ja auch ein bisschen was dran an dem, was ich sagte.
:)

Rälph
10.10.2025, 18:42
Nein.

Ich halte beispielsweise die Massentierhaltung für unethisch und handle danach – wie Du auch. Außerdem bringe ich mich in Ernährungs-Debatten ein und werbe für meinen Standpunkt. Weiteres Beispiel: Im Reli-Thread habe ich versucht, meine ethischen Überzeugungen rüberzubringen.

In beiden Fällen opponiere ich gegen völlig legale Verhaltensweisen, die in der Bevölkerung häufig sind. In gleichen Sinne stehe ich jedem zu, sich gegenüber legalen Medikamenten im Sport zu positionieren, wie er oder sie möchte.

Dass Ibuprofen im Sport zu 100% legal ist – ebenso wie Koffein – halte ich für einen wichtigen Aspekt in dieser konkreten Debatte.

Mir ist noch immer nicht klar, nach welchen Maßstäben du gegen das eine, nicht aber gegen das andere argumentierst. Hat es etwas mit Leid zu tun? Denn die Legalität ist es ja offensichtlich nicht, siehe Massentierhaltung.

Klugschnacker
10.10.2025, 19:13
Mir ist noch immer nicht klar, nach welchen Maßstäben du gegen das eine, nicht aber gegen das andere argumentierst. Hat es etwas mit Leid zu tun? Denn die Legalität ist es ja offensichtlich nicht, siehe Massentierhaltung.

Sorry Ralph, ich habe auf den letzten Seiten einige Fragen gestellt und keine Antworten bekommen. Bevor ich jetzt mir Dir auf dieses Seitenthema und Deine sehr berechtigte Frage eingehe, warte ich, ob da von den anderen noch was kommt. Schönen Abend jedenfalls!
:Blumen:

smar01
10.10.2025, 19:55
Eine Sache die wir vielleicht nochmal berücksichtigen sollten:
Ich würde Kim nicht unterstellen dass er prahlt. Das Interview hat er gegeben nachdem er 67h am Stück wach war und im Kreis gelaufen ist. Auch wenn der Satz: niemand sollte es nachmachen ein bischen scheinheilig klingt, sollten wir ihn auf eine Aussage in so einer Ausnahmesituation nicht Festnageln.
Die Entscheidung die Ibus zu konsumieren wurde trotzdem getroffen und darüber kann man kritisch diskutieren, aber das Interview und das auftreten würde ich in dieser Situation entschuldigen.

Jetzt bin ich aus der Diskussion aber raus, kann nichts sinnvolles mehr beisteuern.

qbz
10.10.2025, 20:11
Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?

Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
:8/

Ich würde persönlich für mich so entscheiden und dem Sportler empfehlen, entweder die Nahrung so umzustellen, dass kein Durchfall auftritt, oder Distanzen so zu wählen, dass er weniger Gels braucht und kein Durchfall auftritt. Tritt der Durchfall spontan wegen der überdosierten Menge Gel das 1. Mal auf, wird er in der Regel kein Medikament dabei haben.

Klugschnacker
10.10.2025, 22:09
Tritt der Durchfall spontan wegen der überdosierten Menge Gel das 1. Mal auf, wird er in der Regel kein Medikament dabei haben.

Was ist, wenn er ein "Immodium akut" gegen Durchfall dabei hat, wie das für viele Langstreckler üblich ist: Soll er es nehmen oder das Rennen aufgeben?

qbz
10.10.2025, 22:25
Was ist, wenn er ein "Immodium akut" gegen Durchfall dabei hat, wie das für viele Langstreckler üblich ist: Soll er es nehmen oder das Rennen aufgeben?

Er nimmt es ja in der Regel mit, weil er denkt, er braucht es, also offenbar Vorerfahrungen mit Durchfall hat bei zuvielen Gels und zum Umgang damit habe ich ja meine Meinung geschrieben.

Natürlich gilt IMHO auch für Medikamente dasselbe wie für Alkohol: Die Dosis macht das Gift.

Klugschnacker
10.10.2025, 22:33
Er nimmt es ja mit, weil er denkt, er braucht es, also offenbar Vorerfahrungen mit Durchfall hat ...

Welchen Gefahr fürchtest Du, wenn ein Sportler für sich entscheidet, bei Durchfall im Rennen ein Immodium akut o.ä. zu nehmen und das Rennen zu finishen?

qbz
10.10.2025, 22:54
Welchen Gefahr fürchtest Du, wenn ein Sportler für sich entscheidet, bei Durchfall im Rennen ein Immodium akut o.ä. zu nehmen und das Rennen zu finishen?

Ich bin kein Arzt und kann die Nebenwirkungsrisiken in einem Wettkampf, wo jemand wegen Durchfall und Flüssigkeitsverlust auch dehydriert sein kann, nicht beurteilen.

Aber auf den 1. Blick erscheint mir Dein Vergleich wie 2 Gläser Wein beim Essen gegen 1-2 Flaschen Wein (Ibuprofen des Falles hier).

Klugschnacker
10.10.2025, 23:00
Ich bin kein Arzt und kann die Nebenwirkungsrisiken in einem Wettkampf, wo jemand wegen Durchfall und Flüssigkeitsverlust auch dehydriert sein kann, nicht beurteilen.

Folglich geht es Dir um die gesundheitlichen Risiken für den Sportler?

qbz
10.10.2025, 23:04
Folglich geht es Dir um die gesundheitlichen Risiken für den Sportler?

Ja, sicher.

Klugschnacker
11.10.2025, 08:46
Ja, sicher.

Gut. Du möchtest also jemanden vor sich selber schützen, obwohl er aus freien Stücken beschlossen hat, im Rahmen der sportlichen Regeln ein vollkommen legales Risiko einzugehen.

Was ist mit dem Kerl hier unten? Sein freiwillig in Kauf genommenes Risiko ist sicher höher als das eines Läufers, der ein rezeptfreies und erlaubtes Medikament gegen Durchfall oder Schmerzen eingenommen hat:

Fühlst Du das Recht oder die Pflicht, ihn durch öffentliches Mobbing dafür zu bestrafen, dass er freiwillig seine Gesundheit gefährdet?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/Sam-Hill.jpg/960px-Sam-Hill.jpg

Rälph
11.10.2025, 09:02
Was wäre, wenn ein Sportler keine Schmerzen, sondern wegen der vielen Gels etwas Durchfall hätte? Dürfte er gemäß Deiner ethischen Standards ein rezeptfrei erhältliches Medikament einnehmen, oder würdest Du es besser finden, wenn er das Rennen beendet?

Ohne den Wettkampf hätte er oder sie den Durchfall gar nicht. Also?
:8/

Der Unterschied besteht darin, dass bei einem Langstrecken-Ausdauerwettkampf Schmerzen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Bei einem IM leiden vermutlich 95% + unter Schmerzen, beim Last Soul Ultra 99%. Sie sind Teil der Herausforderung und auch des Reizes solcher Prüfungen. Viele hier kennen das von der LD. Ab Laufkilometer 20 wird es schlimm. Jeder Schritt ist ein Einschlag und eine kleine Explosion im Oberschenkel. Jetzt geht der Wettkampf los und man kann zeigen, was wirklich in einem steckt.

Wäre Durchfall generell mit einer gleichen Wahrscheinlichkeit zu erwarten und Teil einer Ausdauerprüfung wie Schmerzen, würde ich Durchfallmittel ablehnen. Alle wüssten: "Oh Scheiße, Laufkilometer 20, jetzt geht gleich der Dünnpfiff los". Man müsste mit dem Problem einfach klarkommen. Vermutlich ständen in einer solchen Ausdauerwelt überall Toitois rum oder man würde mit Windeln laufen. Als nicht wirklich erwartbares Szenerio, habe ich aber nichts gegen eine Einnahme im Akutfall. Aber mal nebenbei: Wir alle kennen das aus vielen Jahren Training. Irgendwann ist mal so ein Tag, da muss man halt in die Hecke hüpfen und dann ist ja auch wieder gut. Eine Aufgabe dürfte in den seltensten Fällen notwendig sein.

Mir geht es weniger um den gesundheitlichen Aspekt. Ich mache selbst auch ungesunden Sport. In den letzten Jahren auf der Matte habe ich mir eine Rippe gebrochen, meine Finger und Zehen verbogen, meinen Meniskus zerrissen und mein Ohr malträtiert. Das gehört dazu und lässt sich schwerlich vermeiden. Mir ist es auch egal, was sich ein Kim Irgendwie so alles reinpfeift. Für mich gehört aber Schmerzresistenz genauso zu einer Langstrecke wie Energiebereitstellung. Wer das nicht aushält und als Teil der Challenge sieht, sollte was anderes machen.

Klugschnacker
11.10.2025, 09:19
Der Unterschied besteht darin, dass bei einem Langstrecken-Ausdauerwettkampf Schmerzen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Bei einem IM leiden vermutlich 95% + unter Schmerzen, beim Last Soul Ultra 99%. Sie sind Teil der Herausforderung und auch des Reizes solcher Prüfungen.

Dein Argument zielt auf eine mögliche Leistungssteigerung im Ausdauersport durch Schmerzmittel.

Allerdings lässt sich eine Leistungssteigerung durch Schmerzmittel nicht klar nachweisen – Schmerzmittel werden überschätzt. Deshalb stuft die WADA solche rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel nicht als Doping ein. Das ist der entscheidende Punkt.

Wir sollten nicht eine zweite, gefühlte Dopingliste gelten lassen, die wir durch soziale Ächtung und öffentliches Mobbing durchsetzen. Wenn wir für faire Regeln streiten, dann gelten diese auch für uns: Wir haben zu akzeptieren, was erlaubt ist.

Wir können gerne darüber diskutieren, die Regeln zu ändern. Wer rezeptfreie Schmerzmittel (je nach Dosierung) für Doping hält, kann sich dafür einsetzen, dass Grenzwerte und Verbote eingeführt werden. Andere werden argumentieren, dass Schmerzmittel sinnvoll sein können und manche Menschen auf sie angewiesen sind.

Aber so lange die Regeln so sind wie sie sind, müssen wir das Recht der Sportler respektieren, innerhalb dieser Regeln freie Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Auch wenn uns das nicht gefällt.

Kampfzwerg
11.10.2025, 09:36
Welchen Gefahr fürchtest Du, wenn ein Sportler für sich entscheidet, bei Durchfall im Rennen ein Immodium akut o.ä. zu nehmen und das Rennen zu finishen?

Ich hab mich lange zurückgehalten, weil die ganze Diskussion irgendwie an sich schon absurd ist.

Das ein Unterschied zwischen einer (1) Immodium und dem zehnfachen (10) der empfohlenen Dosierung besteht ist glaube ich jetzt keine Raketenwissenschaft.

Ein wirkliches Problem sehe ich persönlich (!) in der heroischen Manier wie die Einnahme der Schmerzmittel anfangs kommuniziert wurde. Da kommt dann irgendwann die Vorbildfunktion dazu, die er gegenüber seiner Zielgruppe hat, die doch eher in diesem Jahrtausend geboren wurde.
Ein Kim Gottwald haut sich 8000 mg Ibus für mehr als 400 km rein, ein anderer sieht’s und denkt sich 1000 mg sind schon gut für die Runde um den Block, weil es beim LSU ja auch so gemacht wurde.

Wenn man an den Juli 2024 und die eine (1) Tablette, die sich Patrick Lange in FFM eingeworfen und den Aufschrei den es gegeben hat.

Rälph
11.10.2025, 10:12
Wir können gerne darüber diskutieren, die Regeln zu ändern. Wer rezeptfreie Schmerzmittel (je nach Dosierung) für Doping hält, kann sich dafür einsetzen, dass Grenzwerte und Verbote eingeführt werden. Andere werden argumentieren, dass Schmerzmittel sinnvoll sein können und manche Menschen auf sie angewiesen sind.


Also dann: Ich plädiere dafür, die Regeln zu ändern. Schmerzmittel sollten ab einer gewissen Dosierung im Ausdauersport nur nach ärztlicher Freigabe, ähnlich wie Asthmaspray, verwendet werden dürfen.:)

sabine-g
11.10.2025, 10:29
Was ist mit dem Kerl hier unten? Sein freiwillig in Kauf genommenes Risiko ist sicher höher als das eines Läufers, der ein rezeptfreies und erlaubtes Medikament gegen Durchfall oder Schmerzen eingenommen hat:


Ich hab es schon geschrieben. Du vermischt hier absichtlich völlig unterschiedliche Themen.
Ich hab keine Lust mehr da weiter zu diskutieren.

Ich kann auch beim Äpfel pflücken von der Leiter fallen oder beim Apfel essen ersticken.
Sind das deine nächsten Argumente oder Beispiele?

qbz
11.10.2025, 10:30
Gut. Du möchtest also jemanden vor sich selber schützen, obwohl er aus freien Stücken beschlossen hat, im Rahmen der sportlichen Regeln ein vollkommen legales Risiko einzugehen.

Was ist mit dem Kerl hier unten? Sein freiwillig in Kauf genommenes Risiko ist sicher höher als das eines Läufers, der ein rezeptfreies und erlaubtes Medikament gegen Durchfall oder Schmerzen eingenommen hat:

Fühlst Du das Recht oder die Pflicht, ihn durch öffentliches Mobbing dafür zu bestrafen, dass er freiwillig seine Gesundheit gefährdet?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/Sam-Hill.jpg/960px-Sam-Hill.jpg

Ich verstehe nicht, weshalb Du das so polemisch zuspitzt, zudem noch mit einem sehr unpassenden Mengenmedikamentenbeispiel. Ich habe geschrieben, ich würde das Immodium akut selbst nicht regelmässig einnehmen oder empfehlen, sondern dann eben die Nahrung umstellen oder Distanzen wählen, wo ich das Medikament nicht zwingend brauche, was weit von Mobbing entfernt ist, sondern eine Meinungsäusserung zur Problematik von Medikamenten Miss-/Gebrauch im Amateursport.

Natürlich gibt es Sportarten für Amateure mit unterschiedlich hohem Verletzungsrisiko sowie andere Lebensrisiken. Damit würde ich persönlich die Problematik von Medikament(miss)gebrauch im Amateursport aber nicht rechtfertigen.

Ich bin früher selbst neben dem Schwimm-/Handballleistungssport in der Freizeit Alpin Ski gefahren und war Ski-Tourengänger z.B. oder deutlich gefährlicher IMHO mein ganzes Schulleben in Zürich und später Studium-/Berufsleben in Berlin mit dem Rennrad im Alltag zu den Stellen gefahren, medikamentenfrei. Unsere Schwimm- / Handballtrainer verboten z.B. das alpine Skifahren ihren Wettkampf-Sportlern (woran ich mich nicht gehalten habe.).

Letztlich aus meiner Sicht eine Frage des "Lifestyles", ob man nur Medikamente einnimmt, wenn man eine Krankheit hat, und den Amateur-Sport möglichst so ausübt, so dass man sich keine Erkrankung bzw. Krankheitssymptome dabei / dadurch zuzieht.

Klugschnacker
11.10.2025, 10:43
Das ein Unterschied zwischen einer (1) Immodium und dem zehnfachen (10) der empfohlenen Dosierung besteht ist glaube ich jetzt keine Raketenwissenschaft.


Du stellst es dennoch falsch dar.

Die empfohlene Höchstdosis beträgt 2400 Milligramm pro Tag. Verteilt auf drei Tage wären das 7200 Milligramm. Eingenommen wurden 8000 Milligramm, wenn ich das richtig verstanden habe. Das ist eine leichte Überdosierung, aber keineswegs das Zehnfache der empfohlenen Höchstdosis.

Die Höchstdosis ergibt sich aus dem Ceiling-Effekt des Medikaments: Mehr zu nehmen steigert nicht die schmerzlindernde Wirkung.

Ein Kim Gottwald haut sich 8000 mg Ibus für mehr als 400 km rein, ein anderer sieht’s und denkt sich 1000 mg sind schon gut für die Runde um den Block, weil es beim LSU ja auch so gemacht wurde.

Ich finde es gut und sympathisch, dass Du Dich für die öffentliche Gesundheit – insbesondere die der Jugend – einsetzt!

Als eine der Gefahren für die allgemeine Gesundheit hast Du einen Läufer identifiziert, der in seiner Freizeit an Ultraläufen teilnimmt, Freude daran hat und damit auf Interesse stößt. Er hat ein vollkommen legales Schmerzmittel eingenommen und das offen kommuniziert.

Deine Sorge ist möglicherweise berechtigt, aber mir würden da haufenweise andere Namen einfallen, welche ein Risiko für die Jugend darstellen könnten. Markus Rühl hat vermutlich tausend mal mehr Einfluss auf junge Männer als ein Langstreckenläufer.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6f/Markus_Rühl.jpg

Dasselbe gilt für nahezu alle Sportarten, für die sich junge Menschen interessieren, nämlich die Red Bull Sportarten: Base-Jumping, Klippenspringen, MTB-Downhill, riskante Rekordversuche aller Art und so weiter.

Die meisten Vorbilder der Jugend sind jedoch keine Sportler, und da geht’s auch nicht um Ibuprofen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fc/RaveOn.jpg/960px-RaveOn.jpg

Klugschnacker
11.10.2025, 10:53
Letztlich aus meiner Sicht eine Frage des "Lifestyles", ob man nur Medikamente einnimmt, wenn man eine Krankheit hat, und den Amateur-Sport möglichst so ausübt, so dass man sich keine Erkrankung bzw. Krankheitssymptome dabei / dadurch zuzieht.

Das kann ich gut nachvollziehen und sehe es für mich selbst ähnlich. Trotzdem hast Du unrecht.

Denn es ist letztlich eine Frage der sportlichen Regeln und nicht eine des persönlichen Lifestyles. Denn Dein Lifestyle gilt nur für Dich selbst. Im sportlichen Wettkampf wollen wir aber Regeln, die für alle gelten. Wenn darunter welche sind, die uns nicht gefallen, haben wir sie trotzdem zu respektieren.

qbz
11.10.2025, 10:58
Das kann ich gut nachvollziehen und sehe es für mich selbst ähnlich. Trotzdem hast Du unrecht.

Denn es ist letztlich eine Frage der sportlichen Regeln und nicht eine des persönlichen Lifestyles. Denn Dein Lifestyle gilt nur für Dich selbst. Im sportlichen Wettkampf wollen wir aber Regeln, die für alle gelten. Wenn darunter welche sind, die uns nicht gefallen, haben wir sie trotzdem zu respektieren.

Es gibt Wettkämpfe und Regeln von Verbänden, die ich nicht befürworte und Du vermutlich auch nicht, im Extrem die Doping Spiele. (alle heisst alle Teilnehmer)

Klugschnacker
11.10.2025, 11:03
Es gibt Wettkämpfe und Regeln von Verbänden, die ich nicht befürworte und Du vermutlich auch nicht, im Extrem die Doping Spiele.

Guter Punkt.

Also plädierst Du für das Verbot von Schmerzmitteln im Wettkampf ab einer bestimmten Dosierung? Nur Schmerzmittel oder generell alle Medikamente?

sybenwurz
11.10.2025, 11:53
Was ist mit dem Kerl hier unten? Sein freiwillig in Kauf genommenes Risiko ist sicher höher als das eines Läufers, der ein rezeptfreies und erlaubtes Medikament gegen Durchfall oder Schmerzen eingenommen hat:

Fühlst Du das Recht oder die Pflicht, ihn durch öffentliches Mobbing dafür zu bestrafen, dass er freiwillig seine Gesundheit gefährdet?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/4c/Sam-Hill.jpg/960px-Sam-Hill.jpg

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
In der Schweiz beispielsweise betreiben mehr Menschen MTBing als Freizeitsport als Aktive im Verein Fussball spielen.
Was denkst du, wie die Unfallzahlen in beiden Sportarten im Vergleich aussehen?
Und von Skifahren reden wir besser gar nicht...

Nur dass für dich halsbrecherisch aussehen mag, was andere von Kindesbeinen an praktizieren und ne gewisse Übung und Sicherheit darin erlangt haben, begründet imho kein erhöhtes Gefährdungspotential und ist davon abgesehen als Vergleich zu Medikamentenmissbrauch, um den es hier geht, ziemlich ungeeignet.

Siebenschwein
11.10.2025, 12:31

In der Schweiz beispielsweise betreiben mehr Menschen MTBing als Freizeitsport als Aktive im Verein Fussball spielen.


… und ist davon abgesehen als Vergleich zu Medikamentenmissbrauch, um den es hier geht, ziemlich ungeeignet.

Bei Ersterem bist eventuell nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Bei dem zweiten Punkt stimme ich Dir voll zu.
Und hinzu kommt, dass die Diskussion um den Ausschluss von Risikosportarten aus der Basisversicherung so gar nicht neu ist.

Klugschnacker
11.10.2025, 12:32
... Medikamentenmissbrauch, um den es hier geht ...

Du verwendest hier einen emotional eingefärbten Begriff.

Maßgeblich ist jedoch: Die Bestimmungen der WADA unterscheiden nicht zwischen einem Miss- oder Gebrauch leichter Schmerzmittel, ganz gleich in welcher Dosierung. Sie sind in Training und Wettkampf erlaubt. Ob uns beiden das gefällt oder nicht, ändert nichts am Recht des Sportlers, sie zu nehmen.

Es steht Dir natürlich frei, Deine eigenen Regeln aufzustellen und sie in einer privaten Debatte zum Maßstab für andere zu erheben.

Rälph
11.10.2025, 13:05
Du verwendest hier einen emotional eingefärbten Begriff.
.

Welcher Begriff wäre besser? "Einnahme ohne medizinische Indikation?"
Nun, das ist eben Missbrauch.

Klugschnacker
11.10.2025, 13:28
Welcher Begriff wäre besser? "Einnahme ohne medizinische Indikation?"

Nach meinem Verständnis war die medizinische Indikation vorhanden. Schließlich hatte der Kerl Schmerzen.

Ich gehe davon aus, dass Du nichts gegen den Gebrauch dieser einfachen Medikamente hättest, wenn er zuerst den Wettkampf beendet (zB. durch Rennaufgabe) und danach ein Medikament gegen Schmerzen nimmt.

Dir geht es also im Kern nicht um die Einnahme des Medikaments und auch nicht um eine vorhandene oder fehlende Indikation, sondern allein um den Gebrauch im Rennen.

Dieser ist aber erlaubt. Der Athlet handelte im vollen Recht. Ob uns das gefällt oder nicht.

Rälph
11.10.2025, 13:41
Nach meinem Verständnis war die medizinische Indikation vorhanden. Schließlich hatte der Kerl Schmerzen.


Tja, das ist beim Ultralauf halt so. Kann weh tun und weiß man.
Außerdem wissen wir nicht, ob nicht schon vorbeugend konsumiert wurde. Immerhin wurde gesagt, dass mit "Ibu um sich geworfen wurde".

Rälph
11.10.2025, 13:47
Ich gehe davon aus, dass Du nichts gegen den Gebrauch dieser einfachen Medikamente hättest, wenn er zuerst den Wettkampf beendet (zB. durch Rennaufgabe) und danach ein Medikament gegen Schmerzen nimmt.

Bin ich auch kein Fan davon und habs auch selbst nie gemacht, obwohl ich mehr als einmal nur noch Humpeln konnte. Gehört zum Spiel.

sabine-g
11.10.2025, 13:53
Gestern war in unserer Stadt "Abendmarkt", man sitzt und steht in einem Burghof herum und verzehrt dies und das.
Ich habe bei einem Freund gesessen und eines seiner (erwachsenen) Kinder fragte mich ob ich diese "Last Soul Ultra" kennen würde.
Ich habe geantwortet, dass ich gerade in einem Internet Forum eine Diskussion über den absurden Konsum von Ibuprofen bei diesem Wettbewerb führe.
Als ich gesagt habe über welche Menge wir da diskutieren haben sie nur den Kopf geschüttelt.
Es fehlte bei jedem in der Runde jegliches Verständnis, was sie wenige Sekunden zuvor noch total unmenschlich geil fanden, war jetzt nur nur noch vollkommen bescheuert.

Immerhin scheint es (junge) Menschen zu geben, die den Einsatz von Schmerzmitteln nicht unterstützen, finde ich gut.

Adept
11.10.2025, 13:56
Bin ich auch kein Fan davon und habs auch selbst nie gemacht, obwohl ich mehr als einmal nur noch Humpeln konnte. Gehört zum Spiel.

Warum tust du dir das an? Hört sich für mich auch nicht gerade nach einer gesunden Einstellung an. Auch ohne Schmerzmittel.

Daher: Der eine nimmt Schmerzmittel, der andere findet Schmerzen und Humpeln geil! Leben und leben lassen, oder?

Klugschnacker
11.10.2025, 13:57
Bin ich auch kein Fan davon ....

Ich bin ebenfalls kein Fan davon. Das spielt aber nur für mich selbst eine Rolle. Ein Richter hingegen schaut ins Gesetz, bevor er über andere urteilt.

Ich finde, wir sollten uns bei aller Emotion klar machen, dass der Sportler hier im Recht ist. Mit "Recht" meine ich die Regeln, die im Wettkampf für uns alle gelten.

sybenwurz
11.10.2025, 14:32
Maßgeblich ist jedoch: Die Bestimmungen der WADA ...

Aber die Bestimmungen der WADA haben doch hinsichtlich der Aussendarstellung einer Einnahme eines Medikaments in Mengen, die lt. Beipack auf jeden Fall der ärztlichen Überwachung bedürften, keinerlei Relevanz, egal wie du das nennen willst.

Klugschnacker
11.10.2025, 14:52
Aber die Bestimmungen der WADA haben doch hinsichtlich der Aussendarstellung einer Einnahme eines Medikaments in Mengen, die lt. Beipack auf jeden Fall der ärztlichen Überwachung bedürften, keinerlei Relevanz, egal wie du das nennen willst.

Die Einnahme lag meines Wissens nach nur knapp über der empfohlenen täglichen Höchstdosis. Man sollte das nicht dramatischer formulieren, als es den Tatsachen entspricht. Außerdem gehe ich davon aus, dass bei dem Wettkampf ein Arzt zugegen war.

Falls es Dir um die Außendarstellung geht, wäre Dein Problem ja gelöst, wenn das Medikament heimlich genommen und nicht darüber gesprochen würde. So dürfte es vermutlich auch Patrick Lange künftig halten, der nach Einnahme eines einfachen und erlaubten Schmerzmittels seinen Shistorm bereits hinter sich hat.

Ich kann Deinem Argument etwas abgewinnen, bin aber generell kein Freund von Scheinheiligkeit. Unterm Strich halte es für falsch, dazu aufzufordern.

Maßgeblich bleiben die Regeln der WADA.

sabine-g
11.10.2025, 14:56
.....

Famous last Words.


Last uns die Ibu - Helden feiern!

Rälph
11.10.2025, 14:57
Warum tust du dir das an? Hört sich für mich auch nicht gerade nach einer gesunden Einstellung an. Auch ohne Schmerzmittel.

Daher: Der eine nimmt Schmerzmittel, der andere findet Schmerzen und Humpeln geil! Leben und leben lassen, oder?

Ich finde Schmerzen nicht geil. Aber u.a. die Triathlon LD bringt das halt mit sich. Nach meinem Empfinden gehört ein Umgang mit diesen zum Wesen dieses Sports dazu. Es heißt ja auch nicht IBUMAN.

Ich bin ebenfalls kein Fan davon. Das spielt aber nur für mich selbst eine Rolle. Ein Richter hingegen schaut ins Gesetz, bevor er über andere urteilt.

Ich finde, wir sollten uns bei aller Emotion klar machen, dass der Sportler hier im Recht ist. Mit "Recht" meine ich die Regeln, die im Wettkampf für uns alle gelten.

Ich vertrete hier nur meine Meinung und für mich ist es ein unsportliches Verhalten. Nach meiner persönlichen Überzeugung spielt man dieses Spiel nicht so und ich würde mir andere Spielregeln wünschen.

Klugschnacker
11.10.2025, 15:20
Ich vertrete hier nur meine Meinung und für mich ist es ein unsportliches Verhalten. Nach meiner persönlichen Überzeugung spielt man dieses Spiel nicht so und ich würde mir andere Spielregeln wünschen.

Ich kann Deine Gefühle verstehen. Ich empfinde ähnlich. Ich habe ca. 25 Langdistanzen gemacht und jede davon war am Ende eine furchtbare Quälerei. Spontan empfinde ich es als äußerst unverschämt, wenn sich jemand den Weg durch diese Schmerzen leichter macht. Hier sind wir uns einig.

Die Regeln sind aber anders.

Außerdem möchte ich mich nicht zum Maßstab für andere machen. Mir geht es gut, ich bin gesund und war mit 18 Jahren zum letzten Mal bei einem Arzt (außer Zahnarzt). Ich habe außerdem das Glück, mich in der Regel sehr gut auf meine Wettkämpfe vorbereiten zu können. Mir scheint, ich sollte nicht darüber befinden, ob andere Sportler ihre Wettkämpfe unter Schmerzen bestreiten sollen oder nicht, solange sie sich im Rahmen des Erlaubten bewegen.

deralexxx
11.10.2025, 15:32
Ich kann beide Seiten der Diskussion sehr gut verstehen und nicht vergessen ich denke jeder hat nur das Beste im Sinn und wir wollen tollen Sport machen und einem tollen Sport nachgehen.

Einig ist man sich denken ich dass sich jeder an Regeln halten soll und die Grenze zwischen gesund ungesund nicht klar zu ziehen ist.

qbz
11.10.2025, 18:17
Guter Punkt.

Also plädierst Du für das Verbot von Schmerzmitteln im Wettkampf ab einer bestimmten Dosierung? Nur Schmerzmittel oder generell alle Medikamente?

Ein Verbot von Medikamenten oder medizinischen Methoden, welche wegen der sportlichen Leistungserbringung genommen oder angewendet werden, was bei Schmerzmitteln im Wettkampf bei dadurch verursachten Schmerzen IMHO der Fall ist, befürworte ich.

Weshalb IBU z.B. nicht auf der Liste steht, würde mich mal interessieren. Im diskutierten Fall hat das Schmerzmittel wohl auch eine Leistungssteigerung bewirkt, also ein Vorteil gegenüber Konkurrenten gebracht. Insofern fällt diese Anwendung IMHO sogar unter die allgemeine Dopingdefinition, auch wenn der Stoff nicht auf der Liste steht.

Für eine generelle Aussage (alle Medis) fehlt mir der pharmakologische Überblick.

Siebenschwein
11.10.2025, 18:34
Ein Verbot von Medikamenten oder medizinischen Methoden, welche wegen der sportlichen Leistungserbringung genommen oder angewendet werden, was bei Schmerzmitteln im Wettkampf bei dadurch verursachten Schmerzen IMHO der Fall ist, befürworte ich.

Weshalb IBU z.B. nicht auf der Liste steht, würde mich mal interessieren. Im diskutierten Fall hat das Schmerzmittel wohl auch eine Leistungssteigerung bewirkt, also ein Vorteil gegenüber Konkurrenten gebracht. Insofern fällt diese Anwendung IMHO sogar unter die allgemeine Dopingdefinition, auch wenn der Stoff nicht auf der Liste steht.

Für eine generelle Aussage (alle Medis) fehlt mir der pharmakologische Überblick.

Dass ich noch einmal mit qbz einer Meinung sein würde, hätte ich nie um Leben erwartet. Aber hier hat komplett meinen Standpunkt.

P.S. Arne, auch wenn Du nie zu Arzt gehst- Du solltest Dir Gedanken zm Deinen Impfstatus machen - afaik ist z.B. Tetanus aller zehn Jahre zu wiederholen und ohne Dir zu nahe zu treten siehst Du nicht mehr wie 28 aus…

Klugschnacker
11.10.2025, 18:34
Weshalb IBU z.B. nicht auf der Liste steht, würde mich mal interessieren.

Ich habe dazu eine KI befragt:

Warum stehen Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht auf der Dopingliste der WADA?

Dass Schmerzmittel wie Ibuprofen nicht auf der Dopingliste der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) stehen, liegt hauptsächlich daran, dass sie nicht die Kriterien für Doping erfüllen, die von der WADA festgelegt wurden.

Die WADA nimmt eine Substanz oder Methode in ihre Verbotsliste auf, wenn sie mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllt:


Potenzial zur Leistungssteigerung:
Die Substanz oder Methode hat das Potenzial, die sportliche Leistung zu steigern oder zu verbessern.

Gesundheitsrisiko:
Die Substanz oder Methode birgt ein tatsächliches oder potenzielles Gesundheitsrisiko für den Athleten.

Verstoß gegen den „Spirit of Sport“:
Die Anwendung verstößt gegen den „Geist des Sports“ (Fair Play).



Im Fall von Ibuprofen und ähnlichen rezeptfreien Schmerzmitteln (NSAR) ist der springende Punkt die Leistungssteigerung:

Keine direkte Leistungssteigerung: Im Gegensatz zu klassischen Dopingmitteln (wie Anabolika oder EPO) wird davon ausgegangen, dass Ibuprofen keine direkte, leistungssteigernde Wirkung auf physiologischer Ebene hat, die über die Wiederherstellung des "normalen" Leistungsniveaus bei Schmerzen hinausgeht. Es unterdrückt lediglich den Schmerz.

Wiederherstellung der Normalleistung: Experten argumentieren, dass diese Schmerzmittel Sportlern mit Schmerzen lediglich helfen, ihre annähernd normale Leistung zu erbringen, aber nicht ihr Leistungsniveau über das natürliche Maß hinaus erhöhen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ibuprofen derzeit nicht als Doping im Sinne der WADA-Kriterien (wegen fehlender direkter Leistungssteigerung) eingestuft wird, obwohl der Missbrauch ein großes gesundheitliches Problem im Sport ist.

Rälph
11.10.2025, 18:48
Wiederherstellung der Normalleistung:


Nach diesem Argument müsste man sich auch Infussionen mit NaCl während des Wettkampfes verabreichen lassen dürfen.

Nach 10, 20 oder gar 50h Sport ist die Normalleistung eben eine andere, als beim Start.

sabine-g
11.10.2025, 19:27
Hat eine KI auch Schmerzen im Wettkampf?

Siebenschwein
11.10.2025, 19:53
Warum enthielt die zumindest bis vor nicht allzu langer Zeit bei Radteams übliche „finishing bottle“ mit Tramadol ein Schmerzmittel? Klar, das Zeug war nochmal deutlich heftiger- aber am Ende vermutlich der gleiche Effekt, also Schmerzlinderung. Sollte man das dann nicht konsequenterweise wieder erlauben?

qbz
11.10.2025, 20:04
Warum enthielt die zumindest bis vor nicht allzu langer Zeit bei Radteams übliche „finishing bottle“ mit Tramadol ein Schmerzmittel? Klar, das Zeug war nochmal deutlich heftiger- aber am Ende vermutlich der gleiche Effekt, also Schmerzlinderung. Sollte man das dann nicht konsequenterweise wieder erlauben?

Mischten die da tatsächlich Tramadol rein? Wirkt nämlich als Opiat zentral über das Gehirn im Unterschied zu Ibu. Deswegen ergeben sich damit Risiken für die Fahrtüchtigkeit. Wem bei einem Verkehrsunfall Tramadol in einem Drogenopiatetest nachgewiesen wird, bekommt vermutlich Probleme mit dem Gesetz.

Siebenschwein
11.10.2025, 20:20
Mischten die da tatsächlich Tramadol rein? Wirkt nämlich als Opiat zentral über das Gehirn im Unterschied zu Ibu. Deswegen ergeben sich damit Risiken für die Fahrtüchtigkeit. Wem bei einem Verkehrsunfall Tramadol in einem Drogenopiatetest nachgewiesen wird, bekommt vermutlich Probleme mit dem Gesetz.

„Since 1st March 2019, the UCI has banned the use of tramadol in competition across all disciplines and categories in order to protect the riders' health and safety in light of the side-effects of this substance. The substance will also be banned by the World Anti-Doping Agency (WADA) from 1st January 2024.“

Tja, noch nicht soo lange her… Und warum gerade die UCI das zuerst verboten hat, kannste Dir denken.

Meik
11.10.2025, 20:37
https://www.nada.de/fileadmin/nada/SERVICE/Downloads/Infoblaetter/202311_Infoblatt_Tramadol.pdf

Manchmal hilft einfach mal bei der Nada zu gucken. Tramadol ist u.a. wohl nachgewiesen leistungssteigernd.

https://www.nada.at/de/kontrolle/ungewollt-gedopt/marketshow-schmerzmittel

"Unbestritten ist, dass Schmerzmittel für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben. Sie sind daher aus Sicht der NADA-Ethik auch – sofern sie nicht auf der Verbotsliste stehen - nicht generalisierend als „Doping light“ anzusehen."

JENS-KLEVE
11.10.2025, 22:05
Meines Wissens hat Ibuprofen eine Wechselwirkung mit Ausdauersport. Sollte man nicht kombinieren, wegen der Nieren. Eine Tablette ist doof, 20 Tabletten völlig verrückt. Die Packung war ja da, also ein geplanter Einsatz und kein spontaner Fehler. Sollte man nicht tun!

Zum Discovergleich: meines Wissens gibt es eine Wechselwirkung bei der Kombination Alkohol und Paracetamol. Whiskey ist nicht gut für den Körper, aber kombiniert mit Paracetamol völlig verrückt. Legal verfügbar, trotzdem völlig verrückt. Sollte man nicht tun.

Rälph
12.10.2025, 09:17
Nochmal zu dieser "Normalleistung". Dieser Begriff meint die Leistung, die man in gesundem und ausgeruhtem Zustand zu leisten imstande ist. Abhängig vom Trainingszustand. Oder?

Ein leistungssteigerndes Mittel pusht über diese natürliche Grenze und ist aus diesem Grund verboten. Ein (leichtes) Schmerzmittel dagegen ist nicht leistungssteigernd. Es kann lediglich dazu beitragen, dass man sein natürliches und antrainiertes Niveau abrufen kann bzw. beibehält.

Für mein Verständnis ist das schwierig so zu begründen. Ein Langdistanzwettkampf bringt zwangsläufig einen stetigen Rückgang der Leistung mit sich, erst recht, wenn er sich über mehrere Tage hinzieht. Schmerzen sind ein Grund diesen Rückgang, wenn auch natürlich nicht der einzige.

Medikamente zu erlauben, die helfen, einen theoretisch permanent in den Vor-Start-Zustand durch Schmerzunterdrückung zu versetzen, finde ich wirklich sehr schwierig zu begründen. Man stelle sich vor, eine Athletin aus Hawaii würde erklären, sie nehme jede Stunde 120g Kh und 250mg Ibuprofen zu sich. Ihr täten ansonsten die Beine weh, was sie normalerweise ja auch nicht täten. Da gäbe es keine große Akzeptanz.

Adept
12.10.2025, 10:19
Mischten die da tatsächlich Tramadol rein? Wirkt nämlich als Opiat zentral über das Gehirn im Unterschied zu Ibu. Deswegen ergeben sich damit Risiken für die Fahrtüchtigkeit. Wem bei einem Verkehrsunfall Tramadol in einem Drogenopiatetest nachgewiesen wird, bekommt vermutlich Probleme mit dem Gesetz.

Ja genau, die verminderte Reaktionsfähigkeit war einer der Kernpunkte für das Verbot. In vielen anderen Sportarten war Tramadol nicht verboten, weiss nicht, wie es jetzt ist.

Adept
12.10.2025, 10:52
Nochmal zu dieser "Normalleistung". Dieser Begriff meint die Leistung, die man in gesundem und ausgeruhtem Zustand zu leisten imstande ist. Abhängig vom Trainingszustand. Oder?

Ein leistungssteigerndes Mittel pusht über diese natürliche Grenze und ist aus diesem Grund verboten. Ein (leichtes) Schmerzmittel dagegen ist nicht leistungssteigernd. Es kann lediglich dazu beitragen, dass man sein natürliches und antrainiertes Niveau abrufen kann bzw. beibehält.

Für mein Verständnis ist das schwierig so zu begründen. Ein Langdistanzwettkampf bringt zwangsläufig einen stetigen Rückgang der Leistung sich, erst recht, wenn er sich über mehrere Tage hinzieht. Schmerzen sind ein Grund diesen Rückgang, wenn auch natürlich nicht der einzige.

Medikamente zu erlauben, die helfen, einen theoretisch permanent in den Vor-Start-Zustand durch Schmerzunterdrückung zu versetzen, finde ich wirklich sehr schwierig zu begründen. Man stelle sich vor, eine Athletin aus Hawaii würde erklären, sie nehme jede Stunde 120g Kh und 250mg Ibuprofen zu sich. Ihr täten ansonsten die Beine weh, was sie normalerweise ja auch nicht täten. Da gäbe es keine große Akzeptanz.

Rälph, ich finde das einen guten Vergleich im letzten Abschnitt. Sich 120g/h an unnatürlich zubereiteten KH reinzufeuern, ist auch beileibe nicht gesund. Die Leute kotzen, haben Durchfall; das sind eindeutige Zeichen des Körpers. Das ist aber (mittlerweile) akzeptiert, aber Schmerzmittel nicht, obwohl beides "leistungserhaltend" ist. Warum eigentlich?

Übrigens finde ich Arnes Energieeinsatz hier sehr beeindruckend zu vermitteln, dass unsere moralischen Einstellungen nicht immer für andere gelten müssen. Das ist genau die Toleranz, die eine Gesellschaft braucht, um offen, frei und manigfaltig zu bleiben. Vielleicht ist Kants kategorischer Imperativ nicht immer das Non-plus-ultra.

Just my 2 cents.

Antracis
12.10.2025, 11:08
Nach meiner Wahrnehmung geht die Diskussion am eigentlichen Thema etwas vorbei.
Ich könnte jetzt hier einiges zur Toxizität von Ibuprofen schreiben, was man mit jemanden mit 8000mg in mehreren Tagen oder an einem Tag in einer Notaufnahme machen würde, aber das ist aus meiner Sicht nicht Hilfreich.

Meine Vermutung ist, dass es darum geht, wie und warum in diesem Event kommuniziert wurde und welche Einstellung dazu im Umgang mit Gesundheit und Körper kommunziert wurde. Das polarisiert und ist für mich das eigentliche Problem, nicht ob nun 400mg noch Ok sind und 8000 wegen der Dosis nicht mehr oder ob man überhaupt Schmerzmittel nehmen sollte.

Zur Verdeutlichung: Ich fand heute morgen in meiner Instagram Timeline ein Real zweier Crossfitsportlerinnen, die gut auf Insta verteten sind aus meinem Fitnessstudio. .die sind gerade auf dem Weg zu einem Hyrox-Event.

Die hatten die letzte Tage noch eine Story gemacht, wo sie krank wegen Erkältung im Bett lagen und jetzt immer noch erkältet und erschöpft zu einem Wettkampf mit starker Belastung fahren, Das letzte Real heute korgen hatte dann den Titel „Herzmuskelentzündung wir kommen“ mit Lachsmilie.

Das ist dann für mich auch der Unterschied zwischen z.B. Ironman in Kona und Last Soul Ultra: Da würden dann Taylor Knibb und Lucy am nächsten Morgen sowas posten wie:

Sooooogeil gestern…waren völlig hinnüber und sogar kurz bewusstlos geworden.Mega geil….nächstes Jahr gleich wieder…hoffentlich noch heißer und dann mit Pudelmütze und Daunenweste!!!!! Vielleicht fallen wor dann sogar kurz ins Koma.


Jedenfalls geht es um Aufmerksamkeit um jeden Preis und Unvernunft und laxer Umgang mit Risiken als Marketingmittel. Es geht nicht darum, eine oder drei Ibus zu nehmen, um im Wettkampf besser zu sein, sondern der extreme Umgang mit dem Schmerzmittel selbst ist eine „Wettkampfleistung“ als Teil des Wettkampfes und des Kampfes um Aufmerksamkeit. Ich bin nicht nur bereit, diese und jene Schmerzen auszuhalten sondern ich gehe sogar über diese Grenze und nun findet mich bitte geil dafür. Meins ist das nicht.

Meik
12.10.2025, 12:24
NIch könnte jetzt hier einiges zur Toxizität von Ibuprofen schreiben, was man mit jemanden mit 8000mg in mehreren Tagen oder an einem Tag in einer Notaufnahme machen würde, aber das ist aus meiner Sicht nicht Hilfreich.


http://toxdocs.de/2019/ibuprofen/

Wohl nichts außer die Ursache der Schmerzen anzugucken. Wenn du andere Infos hast bitte her damit. ;)

Antracis
12.10.2025, 12:37
http://toxdocs.de/2019/ibuprofen/

Wohl nichts außer die Ursache der Schmerzen anzugucken. Wenn du andere Infos hast bitte her damit. ;)

Wenn Du in der Notaufnahme erzählst, dass Du gerade 3 Tage eine Extrem Ausdauerleistung in einer High-Impact-Sportart gemacht hast zusätzlich, würde man Dir schon Blut abnehmen, um einige Werte zu kontrollieren. Ich würde das zumindest machen.

Aber wie gesagt, darum geht es nicht in meinen Augen,

Im aktuellen Pushing Limits Podcast gehts die letzten 20 Minuten ja auch u.a. darum, Interessant fand ich ja die Aussage von Nick Staggenborg, der vor Ort war, weil er in der Nähe wohnt über den Unterschied, wie gross die Veranstaltung aufgrund der medialen Darstellung auf Insta wirkte, und wie kein sie in Wirklichkeit war, Bezüglich Vermarktung haben die alles richtig gemacht.

Rälph
12.10.2025, 12:46
Meine Vermutung ist, dass es darum geht, wie und warum in diesem Event kommuniziert wurde und welche Einstellung dazu im Umgang mit Gesundheit und Körper kommunziert wurde. Das polarisiert und ist für mich das eigentliche Problem, nicht ob nun 400mg noch Ok sind und 8000 wegen der Dosis nicht mehr oder ob man überhaupt Schmerzmittel nehmen sollte.

Zur Verdeutlichung: Ich fand heute morgen in meiner Instagram Timeline ein Real zweier Crossfitsportlerinnen, die gut auf Insta verteten sind aus meinem Fitnessstudio. .die sind gerade auf dem Weg zu einem Hyrox-Event.

Die hatten die letzte Tage noch eine Story gemacht, wo sie krank wegen Erkältung im Bett lagen und jetzt immer noch erkältet und erschöpft zu einem Wettkampf mit starker Belastung fahren, Das letzte Real heute korgen hatte dann den Titel „Herzmuskelentzündung wir kommen“ mit Lachsmilie.

Das ist dann für mich auch der Unterschied zwischen z.B. Ironman in Kona und Last Soul Ultra: Da würden dann Taylor Knibb und Lucy am nächsten Morgen sowas posten wie:

Sooooogeil gestern…waren völlig hinnüber und sogar kurz bewusstlos geworden.Mega geil….nächstes Jahr gleich wieder…hoffentlich noch heißer und dann mit Pudelmütze und Daunenweste!!!!! Vielleicht fallen wor dann sogar kurz ins Koma.


Jedenfalls geht es um Aufmerksamkeit um jeden Preis und Unvernunft und laxer Umgang mit Risiken als Marketingmittel. Es geht nicht darum, eine oder drei Ibus zu nehmen, um im Wettkampf besser zu sein, sondern der extreme Umgang mit dem Schmerzmittel selbst ist eine „Wettkampfleistung“ als Teil des Wettkampfes und des Kampfes um Aufmerksamkeit. Ich bin nicht nur bereit, diese und jene Schmerzen auszuhalten sondern ich gehe sogar über diese Grenze und nun findet mich bitte geil dafür. Meins ist das nicht.

Sehr guter Denkansatz!:Blumen:

Adept
12.10.2025, 13:20
Nachdem ich gerade Ironman Hawaii der Frauen geschaut habe, ist die Diskussion über Schmerzmittel völlig bigott!

Die führenden zwei Frauen richten sich völlig zu Grunde. Beide torkeln nur noch. Die eine muss aus dem Rennen genommen werden, weil sie nicht mehr Herr ihrer Sinne ist. Die andere verliert am Streckenrand immer wieder das Bewusstsein. Kienle erzählt, dass man sich als Athlet den Instinkt antrainiert, dass wenn es weh tut, dann man gerade richtig reinhauen muss. Und im anderen Faden werden da die Frauen gefeiert!?

Sind das wirklich Vorbilder???

Die Diskussion über die latente Überdosierung von (legalen) Schmerzmitteln und finde ich vor diesem Hintergrund völlig lächerlich.

benjamin3341
12.10.2025, 13:22
Ich Stelle nach dem IM Nizza fest, das der Thread vom LSU mehr Antworten und fast soviele Clicks hat.:-((

Antracis
12.10.2025, 13:39
Ich Stelle nach dem IM Nizza fest, das der Thread vom LSU mehr Antworten und fast soviele Clicks hat.:-((

Das Thema bietet halt mehr Anlass zu kontroverser Diskussion.

sabine-g
12.10.2025, 14:13
Das Thema bietet halt mehr Anlass zu kontroverser Diskussion.

Immerhin geht es noch so halbwegs um Sport. :Cheese:

benjamin3341
12.10.2025, 16:59
Immerhin geht es noch so halbwegs um Sport. :Cheese:

Stimmt ja auch! Finde es ja auch interessant

Meik
12.10.2025, 17:20
Aber wie gesagt, darum geht es nicht in meinen Augen,


Doch, in meinen Augen schon. Da wird Notaufnahme, Toxizität, lebensgefährlich und was auch immer in der Diskussion in den Raum geworfen, aber Belege dafür kommen keine.

Und irgendwo gehört es im Langzeit-Ausdauersport dazu sich völlig abzuschießen, das wird gefeiert. Auf allen Vieren über die Ziellinie, Laufen bis zum völligen Knockout, ... alles normal. Aber wehe da hat einer mal das Wort Ibu in den Mund genommen, ach du grüne Neune, das geht ja sowas von gar nicht ...

Bisschen mehr Sachlichkeit und Belege würden dem Thema gut tun. Auch für die Leute die hier nur passiv Lesen.

Klugschnacker
12.10.2025, 18:00
Medikamente zu erlauben, die helfen, einen theoretisch permanent in den Vor-Start-Zustand durch Schmerzunterdrückung zu versetzen, finde ich wirklich sehr schwierig zu begründen.

Das ist nicht gemeint. Schmerzmittel dürfen nicht gegen die fortschreitende Ermüdung des Rennens wirken, sondern gegen Schmerzen.

Im Übrigen wird in unserer Debatte die Wirkung von Ibuprofen gegenüber der schmerzhaft empfundenen Ermüdung völlig überschätzt. Wenn man in der Endphase eines Marathons komplett fertig ist, dann ist man nach Einnahme eines erlaubten Schmerzmittels immer noch komplett fertig, und man spürt auch die Schmerzen in den Muskeln durch die Belastung.

Deswegen stehen diese rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel nicht auf der Dopingliste.

Rälph
12.10.2025, 18:01
Und irgendwo gehört es im Langzeit-Ausdauersport dazu sich völlig abzuschießen, das wird gefeiert. Auf allen Vieren über die Ziellinie, Laufen bis zum völligen Knockout, ... alles normal. Aber wehe da hat einer mal das Wort Ibu in den Mund genommen, ach du grüne Neune, das geht ja sowas von gar nicht ...

Es ging um eine beträchtliche Menge Ibuprofen. Es hat nicht "mal einer das Wort in den Mund genommen".:)

Über den Last Soul Ultra habe ich bereits gesagt, dass mir das Format nicht gefällt, weil theoretisch alle Teilnehmer (außer der Sieger) bis zum Umfallen laufen. Ich streite aber nicht ab, dass mich Rennen, wie heute Hawaii, gerade durch die Dramatik in ihren Bann ziehen (obwohl ich eingepennt bin:Lachen2: ). Grenzleistungen sind doch meistens faszinierend.

Rälph
12.10.2025, 18:19
Im Übrigen wird in unserer Debatte die Wirkung von Ibuprofen gegenüber der schmerzhaft empfundenen Ermüdung völlig überschätzt. Wenn man in der Endphase eines Marathons komplett fertig ist, dann ist man nach Einnahme eines erlaubten Schmerzmittels immer noch komplett fertig, und man spürt auch die Schmerzen in den Muskeln durch die Belastung.


Das habe ich ehrlicherweise nicht getestet.

Bei mir aber wirkt ansonsten Ibuprofen sehr gut. Ich hatte mal einen langwierig schmerzhaften "Golfer-Ellbogen" durch massiv übertriebene Klimmzüge. Der Sportmediziner (nebenbei bemerkt Olympiaarzt Turnen) hat mir Ibuprofen verordnet. 5 Tage lang 3x täglich 600 oder 800mg, (weiß nicht mehr). Etwas widerwillig hab ich es so gemacht; die Schmerzen waren sofort weg und kamen auch nie wieder. Auch bei einer gebrochenen Rippe oder Zahnschmerzen wirkte es. Warum sollte es also nicht gegen Muskelschmerzen helfen? Kann ich mir nicht vorstellen.

So, und jetzt gehe ich gleich zu Michael Mittermeier live.:Huhu:

Meik
12.10.2025, 18:49
5 Tage lang 3x täglich 600 oder 800mg, (weiß nicht mehr).

Das hast du tatsächlich überlebt?!? Das sind 12000mg :-((

Antracis
12.10.2025, 18:58
Das hast du tatsächlich überlebt?!? Das sind 12000mg :-((

Mehr Sachlichkeit! :Cheese:

Aber ich tue mich da auch schwer, Als ich zum ersten Mal vom Last Soul Ultra hörte, gings mir wie Nils Goerke und mangels Sattelfestigkeit in der Fitnessinfluencerblase dachte ich ( wirklich… schwöre..) der Veranstalter wäre dieser Kim DotCom. Abgespeckt, raus aus dem Knast und rein in die neue Szene. :Blumen:

Chen Lu
12.10.2025, 19:52
Naaa ja, um einen weiteren Vergleich anzuführen: wenn man einen Termin im bdsmstudio bucht - nix anderes ist doch, wenn wir mal ehrlich mit uns sind, Marathon, Ironman, etc. oder selbst nen voll Anschlag gelaufener 5er oder 10er - weiß man doch was kommt. Da dann mit Taschen voller Naschigkeiten aufzutauchen ist ... . Na ja, Domina Monique würde sowas definitiv nicht gutheißen. Höchstwahrscheinlich wäre bei "nicht rezeptpflich..." noch gar nicht ganz ausgesprochen, schon der Mundknebel fixiert. Und alleine das Knistern einer Blisterpackung - Monique hört und sieht alles - zack drei Peitschenhieben extra. Da brauch man ihr auch nicht mit " nicht verboten" und "oh ich werde gemobbt" kommen.
Jeder soll es so machen, wie es für ihn ok ist. Dann ist es ok. Aber likes - die Währung der Influencer - gibts halt evtl. nicht. Ein Kompromissvorschlag, um allen irgendwie gerecht zu werden, wäre auf zukünftigen Urkunden ein Extrafeld für Medikamente + Dosis einzuführen:Cheese:

p.s. ich habe jetzt noch ne Sonntagabendsonnenuntergangswochenendsession mit Monique. Soll ich, ich habe etwas Bammel, berichten?
p.p.s. @ Chefe - wie ist der Halbmarathon vom Sohn gelaufen?****
p.p.s. Ach so. Durchfall und Immodium acut. Nix da. Zwieback, Salzstangen und Cola oder es gilt das Motto vom letzten Kongress der sportlichen Urulogen: "Laufen und laufen lassen":)

sabine-g
12.10.2025, 20:04
Übrigens der Kim ( oder Tim ?) Gottwald kommt aus unserem Städtchen.
Ich erspare euch weitere Stories.

sabine-g
13.10.2025, 13:10
Funfact: Da ein Artikel im hiesigen Käseblatt erschienen ist, gab es auch ein Gespräch mit dem rasenden Reporter, ab sofort sieht er die Sache anders und würde weitere Artikel anders schreiben.

Meik
13.10.2025, 13:27
Übrigens der Kim ( oder Tim ?) Gottwald kommt aus unserem Städtchen.

Und was ist jetzt mit dem Triathlon-Szene Interview? Das ist doch DIE Chance :Cheese:

jannjazz
13.10.2025, 15:40
Funfact: Da ein Artikel im hiesigen Käseblatt erschienen ist, gab es auch ein Gespräch mit dem rasenden Reporter, ab sofort sieht er die Sache anders und würde weitere Artikel anders schreiben.

Mach uns den zugänglich.

sabine-g
13.10.2025, 15:42
Mach uns den zugänglich.

Der Artikel ist online hinter einer Paywall. (https://www.wn.de/sport/lokalsport/sport-im-kreis-coesfeld/kim-gottwald-laeuft-erneut-ins-extreme-3409327?pid=true&ueg=default)

tridinski
13.10.2025, 15:45
gelöscht - erst denken dann posten

Antracis
13.10.2025, 22:41
Meine Theorie ist ja: Lucy und Taylor haben beim chilligen Insta-surfen am Pre-Race-Evening zufällig von dem wirklich krassen Shit aus God old Germany namens Last Soul Ultra wind bekommen und das dann gleiich umgesetzt, um mal was wirklich hartes zu machen. Frau gegen Frau und immer laufen und gehen/stehen und wieder ne Runde laufen, bis eine umfällt.

Flow
13.10.2025, 22:45
Meine Theorie ist ja: Lucy und Taylor haben beim chilligen Insta-surfen am Pre-Race-Evening zufällig von dem wirklich krassen Shit aus God old Germany namens Last Soul Ultra wind bekommen und das dann gleiich umgesetzt, um mal was wirklich hartes zu machen. Frau gegen Frau und immer laufen und gehen/stehen und wieder ne Runde laufen, bis eine umfällt.
Gewagte These ... :) ... und vor lauter Ibu-Einpfeifen ist ihnen dann schlecht geworden ?

Juanillo
17.10.2025, 11:13
Gestern, bei meinem letzten langen Lauf in der Vorbereitung auf den Frankfurt-Marathon, hab ich mir bei Kilometer 6 den Knöchel verstaucht. In dem Moment tat’s gar nicht so schlimm weh, also war ich kurz davor, trotzdem die 30 km durchzuziehen. Am Ende hat’s dann aber doch ein bisschen wehgetan, also hab ich ein paar Kilometer später aufgehört.

Später ist dann der ganze Fuß angeschwollen, und ich konnte nicht mal mehr laufen.

Da musste ich an diesen topic hier denken. Wenn ich vorher Ibuprofen genommen hätte, wäre ich bestimmt noch viele Kilometer weitergelaufen – und hätte’s wahrscheinlich richtig schlimm gemacht.

Jetzt sehe ich die ganze Diskussion irgendwie mit anderen Augen.

Klugschnacker
17.10.2025, 11:46
Jetzt sehe ich die ganze Diskussion irgendwie mit anderen Augen.

Echt? Ich hielt das bisher für einen Teil der sportlichen Allgemeinbildung, dass man mit einem verstauchten Knöchel unnötige Belastungen vermeidet. Ich wünsche Dir jedenfalls baldige Genesung!
:Blumen:

Zur Debatte stand hier aus meiner Sicht allerdings etwas anderes: Wenn Du Dich aus irgendwelchen Gründen dafür entscheiden solltest, ein einfaches, rezeptfrei erhältliches Schmerzmittel zu nehmen, dann hast Du das Recht dazu. Andere sollten dieses Recht respektieren, denn so sind nunmal die Regeln.

Siebenschwein
17.10.2025, 12:15
...
Zur Debatte stand hier aus meiner Sicht allerdings etwas anderes: Wenn Du Dich aus irgendwelchen Gründen dafür entscheiden solltest, ein einfaches, rezeptfrei erhältliches Schmerzmittel zu nehmen, dann hast Du das Recht dazu. Andere sollten dieses Recht respektieren, denn so sind nunmal die Regeln.

Jein - stand nicht auch zur Debatte, wie man als Influenza mit solchen Dingen umgeht? Reicht ein "don´t do that at home, kids" Disclaimer oder hat man bei x-tausend Followern nicht eine etwas grösere Verantwortung? Aber egal, der Kollege Juanillo hat das Richtige getan, ob nun mit der richtigen oder falschen Begründung, ist erstmal sekundär.

Klugschnacker
17.10.2025, 14:01
Jein - stand nicht auch zur Debatte, wie man als Influenza mit solchen Dingen umgeht?

Für mich nicht. Der angebliche Influenzer hat etwas ausdrücklich Erlaubtes getan. Er hat sich 100% an die geltenden Regeln gehalten.

Kritikwürdig finde ich eher den Shitstorm in den sozialen Medien. Hier wird über öffentlichen sozialen Druck versucht, ein zweites Recht durchzusetzen, das nicht in den Regeln steht. Nach dem Motto: "Wer meine persönlichen Ansichten nicht teilt, kann etwas erleben".

Ich bin kein Freund vom Schmerzmitteln im Sport. Ich respektiere aber die Regeln und das Recht der Sportler, Schmerzmittel zu nehmen, wenn sie Schmerzen haben. Ich maße mir nicht an, festzulegen, wer seine Wettkämpfe unter Schmerzen zu bestreiten hat und wer nicht. Das soll jeder selbst entscheiden, solange die Regeln so sind wie sie sind. Ich habe das zu respektieren.

Das Wesentliche an sportlichen Regeln ist, dass sie für alle gelten. Sie gelten für Dich und mich ebenso wie für den "Influenzer" und jeden anderen. Man sollte aus meiner Sicht ein asoziales Verhalten gegenüber einem Sportler nicht damit rechtfertigen, indem man sagt, er sei ein Influenzer, für den ein anderes Recht gälte (nämlich Deins).

Nichts für ungut bitte, ich meine das nicht persönlich.
:Blumen:

tridinski
17.10.2025, 14:19
rechtens und richtig sind zwei Paar Stiefel

wenn irgendjemand jedes Wochenende zur Party nach Malle fliegt hat er zwar das Recht dazu, ob es 'das richtige' ist erscheint fraglich und Kritik wäre zu erwarten

verantwortungsvoller Einsatz von Schmerzmitteln ist gleichfalls was anderes als das öffentlichkeitswirksame massive Überdosieren in fragwürdigen, selbst herbeigeführten Extremsituationen, verbunden mit nonchalanter Pseudo-Coolness ("haben mit Ibus um uns geworfen")

tridinski
17.10.2025, 14:39
Hendrik Boury, 34 Jahre alt, hält den deutschen Rekord im Backyard Ultra. Vor zwei Jahren lief er im englischen Suffolk 82 Runden, also knapp 550 Kilometer in 82 Stunden. Ab diesem Samstag (18.10.2025) tritt er als einziger Deutscher bei der Backyard-Ultra-Weltmeisterschaft in Bell Buckle, einer Kleinstadt im amerikanischen Bundesstaat Tennessee, an
Zeit.de / paywall (https://www.zeit.de/sport/2025-10/backyard-ultra-langstreckenlauf-ausdauer-extremsport-hendrik-boury/komplettansicht)

EDIT: https://bigsbackyardultra.com/races/big-dogs-backyard-ultra-individual-world-championships/

EDIT2: Hier die Liste der qualifizierten Athleten mit ihren Qualileistungen https://bigsbackyardultra.com/2025-world-individual-championship-roster/

deralexxx
17.10.2025, 14:41
https://youtu.be/HqRk4aIXF6g so ab minute 19 Erklärung zu Schmerzmittel. Er hat keine 8000 mg genommen und er unterstreicht nochmal das er es nicht empfiehlt und jedem davon abrät und sagt es war ein Fehler.

Rälph
17.10.2025, 15:51
Kritikwürdig finde ich eher den Shitstorm in den sozialen Medien. Hier wird über öffentlichen sozialen Druck versucht, ein zweites Recht durchzusetzen, das nicht in den Regeln steht. Nach dem Motto: "Wer meine persönlichen Ansichten nicht teilt, kann etwas erleben".


Bist du der Meinung, dass generell Dinge, die rechtlich wasserdicht sind, nicht kritisiert werden sollten oder ist das hier ein Spezialfall? Und wenn ja, woran machst du das fest? Ob aus einzelnen Kritiken dann tatsächlich ein "Storm" wird, hat der jeweilige Kritiker ja nicht in der Hand.

Klugschnacker
17.10.2025, 17:11
verantwortungsvoller Einsatz von Schmerzmitteln ...

Der ist gegeben: Der Athlet trifft die Entscheidung im Rahmen der Regeln und verantwortet die Folgen für sich selbst.

Was Du hier einschleust, ist eine angebliche Verantwortung für Dritte, für die Du Dich gleich selbst zum Richter machst: Du entscheidest, was andere zu verantworten haben und wann sie dieser Verantwortung gerecht werden.

Akzeptiere doch einfach das Recht anderer Menschen, innerhalb der Regeln selbst zu entscheiden.

Klugschnacker
17.10.2025, 17:27
Bist du der Meinung, dass generell Dinge, die rechtlich wasserdicht sind, nicht kritisiert werden sollten oder ist das hier ein Spezialfall? Und wenn ja, woran machst du das fest? Ob aus einzelnen Kritiken dann tatsächlich ein "Storm" wird, hat der jeweilige Kritiker ja nicht in der Hand.

Nein, es ist kein Spezialfall. Natürlich kann man alles kritisieren, was man möchte. Es ist legitim, das Verhalten des Sportlers zu kritisieren.

Mir kommt in der Bewertung des Falls zu kurz, dass er im völligen Recht handelte.

Mir gefällt diese Dosierung ebenfalls nicht, aber ich respektiere das Recht des Sportlers, darüber selber zu entscheiden.

tridinski
17.10.2025, 17:34
Mir kommt in der Bewertung des Falls zu kurz, dass er im völligen Recht handelte.

Mir gefällt diese Dosierung ebenfalls nicht, aber ich respektiere das Recht des Sportlers, darüber selber zu entscheiden.

Er hat das Recht die Dosierung so zu wählen wie er es tat, gleichfalls hat jemand anderes das Recht dies zu kritisieren, sinnvollerweise mit rationaler Begründung so wie es hier ja auch geschieht.

Nicht alles was recht ist ist auch schlau. So wie Juanillo es weiter oben gut auf den Punkt gebracht hat.

Rälph
17.10.2025, 17:52
Die Grenzen zwischen (berechtigter) Kritik und Verurteilung sind fließend. Ich denke, das zumindest sieht man an diesem Fall sehr gut.

Damit meine ich sowohl die Kritik/Verurteilung des Sportlers, als auch die der Kritiker selbst durch Dritte.

triduma
17.10.2025, 18:04
Hendrik Boury, 34 Jahre alt, hält den deutschen Rekord im Backyard Ultra. Vor zwei Jahren lief er im englischen Suffolk 82 Runden, also knapp 550 Kilometer in 82 Stunden. Ab diesem Samstag (18.10.2025) tritt er als einziger Deutscher bei der Backyard-Ultra-Weltmeisterschaft in Bell Buckle, einer Kleinstadt im amerikanischen Bundesstaat Tennessee, an
Zeit.de / paywall (https://www.zeit.de/sport/2025-10/backyard-ultra-langstreckenlauf-ausdauer-extremsport-hendrik-boury/komplettansicht)

EDIT: https://bigsbackyardultra.com/races/big-dogs-backyard-ultra-individual-world-championships/

EDIT2: Hier die Liste der qualifizierten Athleten mit ihren Qualileistungen https://bigsbackyardultra.com/2025-world-individual-championship-roster/

Ich danke dir für die Info. :Blumen: Vielleicht gibt es ja einen Live Stream. Ich würde da schon ab und zu reinschauen.
Hier im Forum interessiert das glaube ich fast keinen. :o Außer vielleicht um darüber zu lästern.

Klugschnacker
17.10.2025, 19:51
Nicht alles was recht ist ist auch schlau. So wie Juanillo es weiter oben gut auf den Punkt gebracht hat.

Du entscheidest aber nicht für andere, was schlau ist.

Du kannst das für Dich selbst entscheiden: Wenn Du Schmerzen hast, dann nimm' einfach keine Schmerzmittel und fertig. Lasse andere das ebenfalls selbst entscheiden.

Klugschnacker
17.10.2025, 20:01
Die Grenzen zwischen (berechtigter) Kritik und Verurteilung sind fließend. Ich denke, das zumindest sieht man an diesem Fall sehr gut.

Du setzt einfach mal voraus, dass die Kritik berechtigt ist. Aber um das zu beurteilen, fehlt Dir in diesem konkreten Fall das Wissen – so wie allen anderen hier, mich eingeschlossen.

Was wissen wir schon über diesen Fall? Welche Lebensgeschichte brachte ihn an die Startlinie eines solchen Extremlaufs? Hatte er vielleicht persönliche Gründe, um jeden Preis zu finishen? Hat er eine Vorgeschichte mit Schmerzen? Welche Erfahrungen hat er gesammelt?

Davon wissen wir so gut wie nichts. Den meisten hier fehlt auch das medizinische Wissen, um die gesundheitlichen Risiken wenigstens halbwegs abwägen zu können. Trotzdem hält man Kritik, die man in völliger Unkenntnis entscheidender Details vorbringt, für "berechtigt".

Sie mag grundsätzlich berechtigt sein, weil man zu allem seinen Senf dazugeben darf. Sie ist sachlich aber nicht berechtigt, sondern inkompetent.

ironlollo
17.10.2025, 21:06
Ich danke dir für die Info. :Blumen: Vielleicht gibt es ja einen Live Stream. Ich würde da schon ab und zu reinschauen.
Hier im Forum interessiert das glaube ich fast keinen. :o Außer vielleicht um darüber zu lästern.

Ich würde ebenfalls reinschauen, wenn es einen Stream gäbe…. :Huhu:

Meik
17.10.2025, 21:07
Sie mag grundsätzlich berechtigt sein, weil man zu allem seinen Senf dazugeben darf. Sie ist sachlich aber nicht berechtigt, sondern inkompetent.

Harte Worte die ich so nicht teilen kann. Das Thema Schmerzmittel im Sport ist nicht neu, mit google finden sich genug Hinweise auf die Risiken, genauso wenn man schlicht mal den Beipackzettel liest. Man muss kein Mediziner sein um da durchaus auch sachlich korrekt auf das Risiko von Schmerzmittelgebrauch im Leistungssport hinzuweisen. Und damit letztlich auch Kritik üben und die eigene Meinung zu vertreten dass die Mittel nichts im Sport zu tun haben. Solange es sachlich bleibt muss ich mich IMHO dem Stellen wenn ich es gerade als Influencer verbreite.

Letztlich hast du aber mit dem Punkt iMHO völlig recht dass es nunmal legal ist und die Entscheidung jeder für sich selber treffen muss. Wie schon gesagt, dank Erkrankungen gehöre ich selber zu den Leuten die auch mal mit Schmerzmitteln Wettkämpfe oder Training betreiben, es ist immer ein individuelles Abwägen aus Nutzen und Risiko, eine Entscheidung die mir niemand abnehmen kann.

Dass daher unsachliche Kritik und ein derartiger Shitstorm völlig unangebracht ist ist klar. Am Ende muss sich aber auch ein Profi-Influencer darüber klar sein dass sowas passieren kann wenn er entsprechende Aussagen öffentlich trifft. Gut heißen tue ich das trotzdem nicht.

tridinski
17.10.2025, 21:09
Du entscheidest aber nicht für andere, was schlau ist.

Du kannst das für Dich selbst entscheiden: Wenn Du Schmerzen hast, dann nimm' einfach keine Schmerzmittel und fertig. Lasse andere das ebenfalls selbst entscheiden.

Wir analysieren und kritisieren im TS-Forum ganz viele Sachverhalte, entscheiden aber am Ende nicht darüber:
- dünne Supermarktflaschen an der Aidstation auf dem Highway
- der Helm den Taylor Knibb in Kona trägt
- die Flüssigkeitsaufnahme und Kühlungsstrategien der Teilnehmerinnen
- das Pacing in allen drei Disziplinen
- Politische Themen
- uvm

So auch Schmerzmittelgebrauch/dosierung während des Wettkampfs.

Wenn ich "andere das nicht selbst entscheiden lassen würde" müsste ich hinfahren und den Typen aktiv davon abhalten die Schmerzmittel zu nehmen. Das steht offensichtlich nicht als Option im Raum. Dennoch tue ich meine Meinung zu dem Thema kund wie viele andere hier auch.

tridinski
17.10.2025, 21:10
Ich danke dir für die Info. :Blumen: Vielleicht gibt es ja einen Live Stream. Ich würde da schon ab und zu reinschauen.
Hier im Forum interessiert das glaube ich fast keinen. :o Außer vielleicht um darüber zu lästern.

ich werd da sicher auch reinschauen. Ab Dienstag Abend bei der 72h Marke denke ich wirds spannend :Cheese:

Rälph
18.10.2025, 09:15
Arne, ich werde nicht so recht schlau aus deinen Ausführungen.:Gruebeln:

Bist du der Meinung, dass generell Dinge, die rechtlich wasserdicht sind, nicht kritisiert werden sollten oder ist das hier ein Spezialfall? Und wenn ja, woran machst du das fest?

Nein, es ist kein Spezialfall. Natürlich kann man alles kritisieren, was man möchte. Es ist legitim, das Verhalten des Sportlers zu kritisieren.

Mir kommt in der Bewertung des Falls zu kurz, dass er im völligen Recht handelte.

Mir gefällt diese Dosierung ebenfalls nicht, aber ich respektiere das Recht des Sportlers, darüber selber zu entscheiden.

Die Grenzen zwischen (berechtigter) Kritik und Verurteilung sind fließend. Ich denke, das zumindest sieht man an diesem Fall sehr gut.

Damit meine ich sowohl die Kritik/Verurteilung des Sportlers, als auch die der Kritiker selbst durch Dritte.


Du setzt einfach mal voraus, dass die Kritik berechtigt ist. Aber um das zu beurteilen, fehlt Dir in diesem konkreten Fall das Wissen – so wie allen anderen hier, mich eingeschlossen.

Was wissen wir schon über diesen Fall? Welche Lebensgeschichte brachte ihn an die Startlinie eines solchen Extremlaufs? Hatte er vielleicht persönliche Gründe, um jeden Preis zu finishen? Hat er eine Vorgeschichte mit Schmerzen? Welche Erfahrungen hat er gesammelt?

Davon wissen wir so gut wie nichts.

Nach deiner Auffassung handelt es sich also doch um einen besonderen Fall, der nicht kritisiert werden sollte, weil das Hintergrundwissen fehlt, stimmt das so?


Den meisten hier fehlt auch das medizinische Wissen, um die gesundheitlichen Risiken wenigstens halbwegs abwägen zu können. Trotzdem hält man Kritik, die man in völliger Unkenntnis entscheidender Details vorbringt, für "berechtigt".

Sie mag grundsätzlich berechtigt sein, weil man zu allem seinen Senf dazugeben darf. Sie ist sachlich aber nicht berechtigt, sondern inkompetent.

Wie ich bereits geschrieben habe, sind zumindest mir die mutmaßlichen gesundheitlichen Risiken, denen sich der Sportler aussetzt, egal. Kann er gerne machen, ist nicht mein Körper. Vielleicht gibt es auch gar keine. Und ja, ich weise auf diesem Gebiet keine besonderen Kenntnisse auf. (Davon abgesehen gibt es hier durchaus medizinisch kompetente Menschen, die sich in diese Richtung kritisch geäußert haben, wenn ich das richtig im Kopf habe.)

Mir geht es darum, dass ein Sportler einen den limitierenden Faktoren im Ausdauersport, nämlich, dass es halt auch mal weh macht, versucht auszuhebeln mit für mich unsportlichen Mitteln. Es geht mir nicht um Beipackzettel oder das genaue Reglement. Es gibt in der Welt viele Unsportlichkeiten, die laut Regeln nicht verboten sind und die ich jederzeit ebenso kritisieren würde.

Dass nicht nur ich dieses Gefühl habe, zeigen die vielen Postings in diese Richtung. Hier sind viele Leute unterwegs, die machen ihr Leben lang Wettkampf-Ausdauersport in verschiedenen Formaten und sie kritisieren diesen Fall aufgrund ihrer Erfahrungen und ihres Gespürs für Fairplay als Sportlerinnen und Sportler. Sie alle mal eben als inkompetent abzustempeln, finde ich schon auch fraglich.

sabine-g
18.10.2025, 10:10
Ich verstehe auch nicht warum Arne als Coach die Einnahme solcher Mengen IBU unterstützt.
:confused:

Klugschnacker
18.10.2025, 10:23
Letztlich hast du aber mit dem Punkt iMHO völlig recht dass es nunmal legal ist und die Entscheidung jeder für sich selber treffen muss. Wie schon gesagt, dank Erkrankungen gehöre ich selber zu den Leuten die auch mal mit Schmerzmitteln Wettkämpfe oder Training betreiben, es ist immer ein individuelles Abwägen aus Nutzen und Risiko, eine Entscheidung die mir niemand abnehmen kann.

Dass daher unsachliche Kritik und ein derartiger Shitstorm völlig unangebracht ist, ist klar.

So ist es. :Blumen:

sabine-g
18.10.2025, 10:32
So ist es.

So ist es nicht. Es geht um eine Überdosis.
Er hat die 8000 nicht direkt bei den ersten Runden angefangen sondern später, d.h. er hat deutlich über die "empfohlene" Menge während einer sportlichen Aktivität, bei der alle Organe auf Hochtouren laufen, eingenommen.

PS: Mir ist es auch egal. Von mir aus kann er sich alle Schmerzmittel der Welt reinpfeifen aber er soll sich dann anschließend nicht mit einer unvorstellbaren Leistung rühmen.

Klugschnacker
18.10.2025, 10:46
Mir geht es darum, dass ein Sportler einer der limitierenden Faktoren im Ausdauersport, nämlich, dass es halt auch mal weh macht, versucht auszuhebeln mit für mich unsportlichen Mitteln.

Ich verstehe diesen Punkt und habe Verständnis für diese Sicht. Die NADA stellt jedoch klar:

"Unbestritten ist, dass Schmerzmittel für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben. Sie sind daher aus Sicht der NADA-Ethik auch – sofern sie nicht auf der Verbotsliste stehen - nicht generalisierend als „Doping light“ anzusehen."

Was setzt Du dem entgegen? Du kennst den kritisierten Sportler und seine Beweggründe nicht. Du kennst Dich mit Schmerzmitteln nicht aus. Die auf dem Beipackzettel vermerkten Risiken sind für Dich nicht relevant (vermutlich hast Du ihn nicht gelesen). Die von Dir unterstellte leistungssteigernde Wirkung – wie indirekt sie auch sein mag – entzieht sich Deiner Kenntnis.

Das ist aus meiner Sicht eine sehr dünne Basis, auf der Du für andere entscheiden willst, wer seine Wettkämpfe unter Schmerzen zu bestreiten hat und wer nicht.

Unsere Standpunkte unterscheiden sich vor allem in dem Punkt, dass ich erlaubte Schmerzmittel nicht grundsätzlich ablehne. Denn es gibt Fälle, in denen sie sinnvoll sind. Welche das sind, lässt sich nur im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung der Umstände bewerten. Außerdem ist das Recht des Athleten zu respektieren, für sich selbst zu entscheiden.

Klugschnacker
18.10.2025, 10:51
Ich verstehe auch nicht warum Arne als Coach die Einnahme solcher Mengen IBU unterstützt.
:confused:

Ich unterstütze es nicht. Ich setze mich aber für das Recht des Sportlers ein, das für sich selbst zu entscheiden. So sind die Regeln.

Gerade wenn man beruflich mit diesen Fragen zu tun hat, reichen Gefühle für ein Urteil nicht aus.

sabine-g
18.10.2025, 10:55
Ich unterstütze es nicht. Ich setze mich aber für das Recht des Sportlers ein, das für sich selbst zu entscheiden. So sind die Regeln.

Gerade wenn man beruflich mit diesen Fragen zu tun hat, reichen Gefühle für ein Urteil nicht aus.

Die Diskussion dreht sich im Kreis.
Niemand hat was dagegen wenn ein Sportler ein Schmerzmittel einnimmt aus welchen Gründen auch immer.
Aber bitte nicht in lebensgefährlicher Dosis. Und auch nicht um sich dafür anschließend feiern zu lassen.

Chrispayne
18.10.2025, 10:59
Und auch nicht um sich dafür anschließend feiern zu lassen.

Wir haben es verstanden dass du ihm das nicht gönnst. Musst du nicht ständig wiederholen. Hat der Junge dir mal die Zeitung geklaut oder was soll diese Vendetta?

sabine-g
18.10.2025, 11:02
Wir haben es verstanden dass du ihm das nicht gönnst. Musst du nicht ständig wiederholen. Hat der Junge dir mal die Zeitung geklaut oder was soll diese Vendetta?

Du hast es anscheinend nicht verstanden.
Ich gönne es ihm. Allerdings nicht unter diesen Umständen.

Klugschnacker
18.10.2025, 11:06
Niemand hat was dagegen wenn ein Sportler ein Schmerzmittel einnimmt aus welchen Gründen auch immer. Aber bitte nicht in lebensgefährlicher Dosis.

Du sagst, die Einnahme vom Schmerzmitteln sei okay, wenn sie unterhalb einer lebensgefährlichen Dosis bleibt – ganz unabhängig von den Gründen.

Falls das Dein Standpunkt ist, hatte ich Dich bisher missverstanden.
:Blumen:

ArminAtz
18.10.2025, 11:08
Du hast es anscheinend nicht verstanden.
Ich gönne es ihm. Allerdings nicht unter diesen Umständen.

Dein (unser) Punkt wird scheinbar absichtlich? nicht verstanden, lass es.

sabine-g
18.10.2025, 11:15
Du sagst, die Einnahme vom Schmerzmitteln sei okay, wenn sie unterhalb einer lebensgefährlichen Dosis bleibt – ganz unabhängig von den Gründen.

Falls das Dein Standpunkt ist, hatte ich Dich bisher missverstanden.


Ich hatte das bereits vor einigen Tagen klargestellt und deine Beispiele aufgegriffen.

(Ausnahmen gibt es, du hast Beispiele von Menstruationsschmerzen, etc. gebracht - aber auch hier sind es eher 600mg und nicht 9000mg).

Rälph
18.10.2025, 11:19
Ich verstehe diesen Punkt und habe Verständnis für diese Sicht. Die NADA stellt jedoch klar:

"Unbestritten ist, dass Schmerzmittel für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben. Sie sind daher aus Sicht der NADA-Ethik auch – sofern sie nicht auf der Verbotsliste stehen - nicht generalisierend als „Doping light“ anzusehen."

Was setzt Du dem entgegen? Du kennst den kritisierten Sportler und seine Beweggründe nicht. Du kennst Dich mit Schmerzmitteln nicht aus. Die auf dem Beipackzettel vermerkten Risiken sind für Dich nicht relevant (vermutlich hast Du ihn nicht gelesen). Die von Dir unterstellte leistungssteigernde Wirkung – wie indirekt sie auch sein mag – entzieht sich Deiner Kenntnis.


Na, da hast du es doch auch von der NADA: „…für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben“. Glaubst du, dass die hier diskutierte Situation eine solche im Sinne der NADA ist? Meint die NADA das mit „gewissen Situationen“? Wir wissen es beide nicht, aber wir können darüber diskutieren.

deralexxx
18.10.2025, 11:33
Na, da hast du es doch auch von der NADA: „…für gewisse Indikationen und Situationen ihre Berechtigung haben“. Glaubst du, dass die hier diskutierte Situation eine solche im Sinne der NADA ist? Meint die NADA das mit „gewissen Situationen“? Wir wissen es beide nicht, aber wir können darüber diskutieren.

Ehrliche Frage: galten denn die NADA / WADA Regeln für den Wettkampf? Ich konnte beim Suchen keine DLV Verbindung finden.

JENS-KLEVE
18.10.2025, 12:08
Ehrliche Frage: galten denn die NADA / WADA Regeln für den Wettkampf? Ich konnte beim Suchen keine DLV Verbindung finden.

Ich finde diesen Aspekt legal/illegal für die Bewertung auch nur am Rande wichtig. Es ist auch legal im Rennen vor ein fahrendes Auto zu springen. Es ist aber völlig bescheuert. Genauso bescheuert ist, während einer Ausdauerbelastung sich mehrere Ibuprofen Tabletten reinzuziehen. Es gibt eine belegte Wechselwirkung. Eigentlich müsste in diesem Forum Konsens darüber herrschen, dass die (geplante) Aktion völlig bescheuert ist. Da wäre ein illegales Testosteron Pflaster wahrscheinlich weniger bescheuert.

deralexxx
18.10.2025, 13:01
Ich finde diesen Aspekt legal/illegal für die Bewertung auch nur am Rande wichtig. Es ist auch legal im Rennen vor ein fahrendes Auto zu springen. Es ist aber völlig bescheuert. Genauso bescheuert ist, während einer Ausdauerbelastung sich mehrere Ibuprofen Tabletten reinzuziehen. Es gibt eine belegte Wechselwirkung. Eigentlich müsste in diesem Forum Konsens darüber herrschen, dass die (geplante) Aktion völlig bescheuert ist. Da wäre ein illegales Testosteron Pflaster wahrscheinlich weniger bescheuert.

Ich finde es recht zentral (habe das Thema Nada aber ja nicht eingebracht). Aber wo ist die Grenze? Ist nicht schon der Wettkampf an sich völlig bescheuert? Ein Boxkampf ist auch bescheuert, Footballspieler haben nachweißlich gesundheitliche Probleme nach ihrer Karriere. Sich bei über 35 Grad 8 Stunden und mehr auf einer Insel mitten im Ozean erst ins offene Meer stürzen und danach in knallender Sonne mit limitierter Flüssigkeitsverfügbarkeit ist auch bescheuert und kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, darüber besteht auch Konsens oder?

Der Protagonist hat (https://www.youtube.com/watch?v=HqRk4aIXF6g)
400 mg Ibu genomen und sagt er hätte unter normalen Umständen das Rennen beendet. Und hat gesagt er würde es mittlerweile anders machen.
Danach über einen Zeitraum von über 40 Stunden noch 3* 1000 mg Aspirin und 5,5 * 400er Ibu.

Wenn wir einfach die mg addieren sind wir da bei 5200mg.

Dazu kann man dann eine Meinung haben, wenn es aber nicht gegen die Regeln des Wettkampfes verstößt, ja mei dann ist es halt so.



Es war medizinisches Personal vor Ort.

Meik
18.10.2025, 13:10
Ich finde diesen Aspekt legal/illegal für die Bewertung auch nur am Rande wichtig.

Ich nicht. Dein Beispiel passt auch nicht, es ist nicht legal sich vor ein Auto zu werfen da das gegen die StVO verstoßen würde und bei allen Wettkämpfen im öffentlichen Straßenverkehr das Einhalten der StVO gefordert wird.

DLV und Nada findet sich schon im ersten google Ergebnis. Muss aber nochmal gucken ob der Backyard überhaupt unter dem DLV stattfindet. :confused:

Aber letztlich ist der NADA-Code in Punkto Doping für alle Wettkämpfe die sich Dopingfreiheit auf die Fahnen schreiben das Regelwerk. Und neben der Einschätzung dass Schmerzmittel kein "Doping-Light" sind steht auf der NADA-Seite auch dass es keinen Nachweis gibt dass diese eine Leistungsteigerung bewirken, sonst wären sie verboten wie diverse stärkere Schmerzmittel es sind.

Dazu kommt dass die verteufelten Nebenwirkungen bei Kurzzeitanwendungen von IBU nicht belegt sind, das wird immer wieder hier behauptet, konnte aber bisher nie belegt werden. Weiter oben habe ich Links zu Studien diesbezüglich verlinkt gehabt.

Bescheuert ist jeder Ultra-Wettkampf und nichts was gesundheitsförderlich ist. Da macht es die Ibu am Ende auch nicht.

sabine-g
18.10.2025, 13:15
Frage:
Wenn er auf Grund der Überlast an IBU einen schweren körperlichen Zusammenbruch erlitten hätte mit Nierenversagen und allem pipapo, wie würde dann die Diskussion hier aussehen?
Vermutlich würde alle unisono sagen, dass es halt bescheuert war so viel von dem Zeug zu nehmen obwohl möglichen Folgen und Nebenwirkungen bekannt waren.

Ja ich weiß, ist nicht passiert, hätte aber.

deralexxx
18.10.2025, 13:32
Frage:
Wenn er auf Grund der Überlast an IBU einen schweren körperlichen Zusammenbruch erlitten hätte mit Nierenversagen und allem pipapo, wie würde dann die Diskussion hier aussehen?
Vermutlich würde alle unisono sagen, dass es halt bescheuert war so viel von dem Zeug zu nehmen obwohl möglichen Folgen und Nebenwirkungen bekannt waren.

Ja ich weiß, ist nicht passiert, hätte aber.

Starke Dehydration kann auch zu Nierenversagen führen, sollten wir die gleiche Diskussion dann auch über den IM Hawaii, IM Frankfurt führen? 30 Sekunden in der Suchmaschine führen mich zu https://www.ruediwild.ch/2018/10/13/ironman-hawaii-2018/


Trotzdem blieb auch in diesem Jahr wieder die starke Dehydration mein Hauptkonkurrent (weil eben glz. die Aufnahme von Flüssigkeit in die Körperzelle physiologisch limitiert ist, ca. 1.2 l/h bei mir). 7kg oder gut 9% meines Körpergewichtes war ich im Ziel leichter, obwohl ich, trinkend wie ein Kamel, unterwegs mehrerer Male einen Pinkelstopp einlegen musste. Bei 5%, so im Allgemeinen, werde es langsam kritisch und damit körperlich auch stark leistungslimitierend. Diese Einschränkung versuchte ich mit einem starken Willen zu kompensieren…. Mit der Folge, dass die härteste Stunde des Tages denn auch erst nach dem Wettkampf anstand, wo ich glücklicherweise auf die professionelle Hilfe eines Medizinerteams zählen durfte.


Er wusste welche Risiken es gibt und ist trotzdem gestartet. Der Mensch sollte im Rahmen der Regeln dummes tun dürfen. Aber gleichzeitig darf natürlich auch jeder, inclusive dem Forum hier dem Mensch der dummes tut auch sagen dürfen das man findet, er tut Dummes.

Meik
18.10.2025, 14:24
Frage:
Wenn er auf Grund der Überlast an IBU

Frage: Wie kommst du zu dem Schluss? Das lese ich hier ständig, irgendwelche Nachweise dass dem so ist bei einmaliger Anwendung im Bereich der zulässigen Tagesdosis habe ich nicht gefunden.

Überall wo ich im Netz Studien gefunden habe die vorn nachgewiesenen Problemen mit Nieren etc.. berichten fällt "erhebliche Überdosierung" oder "regelmäßige Anwendung". Zumindest bei Ibu, bei Aspirin ist das deutlich anders aufgrund des Gerinnungshemmenden Effektes und der deutlich erhöhten Blutungsneigung.

Die zuletzt gefallenen 3*1000mg Aspirin sind gerade im Ultra-Bereich weit problematischer.

Rälph
18.10.2025, 14:45
Kurzer Clip der NADA: (https://youtu.be/FqkhSPlFNFQ?si=A9x8IGbj1gKFwb8l)

"Bitte macht euch bewusst, dass Schmerzmittel nicht dazu geschaffen sind, um eure Belastbarkeit im sportlichen Kontext zu erhöhen".

JENS-KLEVE
18.10.2025, 15:16
Starke Dehydration kann auch zu Nierenversagen führen, sollten wir die gleiche Diskussion dann auch über den IM Hawaii, IM Frankfurt führen? 30 Sekunden in der Suchmaschine führen mich zu https://www.ruediwild.ch/2018/10/13/ironman-hawaii-2018/

.

Genau darum geht es doch!

Ibuprofen kann zu Dehydration und nierenversagen führen. Die Kombination von Ibuprofen und Ausdauersport ist deswegen riskant zum Quadrat.

TriVet
18.10.2025, 15:42
Ibuprofen kann zu Dehydration und nierenversagen führen.
Kleine klugscheisserei am Rande:
Ibuprofen selbst führt nicht zu Dehydration.

sabine-g
18.10.2025, 17:28
Dein (unser) Punkt wird scheinbar absichtlich? nicht verstanden, lass es.

Ich werde in Zukunft besondere Leistungen von Ibubefürwortern nicht mehr ernst nehmen.

Klugschnacker
18.10.2025, 17:59
Wenn er auf Grund der Überlast an IBU einen schweren körperlichen Zusammenbruch erlitten hätte mit Nierenversagen und allem pipapo, wie würde dann die Diskussion hier aussehen?

Ich war als Coach bereits mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Ich habe mir darüber im Vorfeld eine Menge Gedanken gemacht. Im Kern stieß ich auf die Frage, ob erwachsene Menschen das Recht haben, sich auf potentiell selbstschädigende Weise zu verhalten.

Die Antwort ist Ja.

Klugschnacker
18.10.2025, 18:05
Dein (unser) Punkt wird scheinbar absichtlich? nicht verstanden, lass es.

Ich denke schon, dass ich Deinen Punkt verstehe, Armin. Du argumentierst aus einem Gefühl heraus, das ich gut nachvollziehen kann.

Ich habe versucht, das kritisch zu würdigen, indem ich mich differenziert zu dem Thema äußere.

Meik
18.10.2025, 19:10
"Bitte macht euch bewusst, dass Schmerzmittel nicht dazu geschaffen sind, um eure Belastbarkeit im sportlichen Kontext zu erhöhen".

Genau, und deswegen stehen die meisten auch nicht auf der Verbotsliste weil sie das nicht können. ;)

Und aus dem Grunde bewerte ich auch Leistungen nicht danach ob jemand eine Ibu genommen hat oder nicht, schlicht weil es keinen Einfluss hat. Ich bin sicher kein Befürworter, aber mit den Risiken und Nebenwirkungen muss sich jeder selber auseinandersetzen, einen Vorteil im Wettkampf verschafft man sich damit nicht, meistens sogar ganz im Gegenteil.

sabine-g
18.10.2025, 19:13
G
Und aus dem Grunde bewerte ich auch Leistungen nicht danach ob jemand eine Ibu genommen hat oder nicht, schlicht weil es keinen Einfluss hat.

Das ist doch totaler Quark.
Jemand nimmt eine IBU weil er Schmerzen hat und ihn diese bei der Erbringung seiner Leistung limitieren.
Wenn er keine IBU nehmen würde, könnte er z.B. die letzten 80km bei einem IM nicht mehr in Aero-Position fahren weil er Rückenschmerzen hat.
Also müsste er Oberlenker fahren, das ist unterm Strich 2-3km/h langsamer.
Scheint mir sehr viel Einfluss zu haben.

welfe
18.10.2025, 19:14
Ich war als Coach bereits mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Ich habe mir darüber im Vorfeld eine Menge Gedanken gemacht. Im Kern stieß ich auf die Frage, ob erwachsene Menschen das Recht haben, sich auf potentiell selbstschädigende Weise zu verhalten.

Die Antwort ist Ja.

Wer sich umbringen möchte (oder selbst schädigen), sollte dies tun dürfen. Die Frage ist, ob dafür noch Werbung gemacht werden muss - nimm Ibu und dann schaffst du auch einen IM, einen Ultra usw. Meiner Meinung nach: Nein.

deralexxx
18.10.2025, 19:34
Das ist doch totaler Quark.
Jemand nimmt eine IBU weil er Schmerzen hat und ihn diese bei der Erbringung seiner Leistung limitieren.
Wenn er keine IBU nehmen würde, könnte er z.B. die letzten 80km bei einem IM nicht mehr in Aero-Position fahren weil er Rückenschmerzen hat.
Also müsste er Oberlenker fahren, das ist unterm Strich 2-3km/h langsamer.
Scheint mir sehr viel Einfluss zu haben.

Ernste Frage, wo ist dann die Grenze? Jemand nimmt Magnesium oder Salz um mit Krämpfen umzugehen. Moralisch verwerflich?

sabine-g
18.10.2025, 19:40
Ernste Frage, wo ist dann die Grenze? Jemand nimmt Magnesium oder Salz um mit Krämpfen umzugehen. Moralisch verwerflich?

Das ist doch in jedem Gel von Haus aus drin.
Oder in Mineralwasser.
Trinkst du Mineralwasser wenn du Rückenschmerzen hast?

JENS-KLEVE
18.10.2025, 19:43
Ernste Frage, wo ist dann die Grenze? Jemand nimmt Magnesium oder Salz um mit Krämpfen umzugehen. Moralisch verwerflich?

Als ich mit Sport anfing, definierte ich das über dm (meinetwegen auch Roßmann etc.). Alles was ich bei dm kaufen kann ist okay (damals auch Powerbarprodukte), alles wofür ich in die Apotheke müsste ist nicht okay.

Ich finde, dass man mit dieser simplen Formel erstmal ziemlich sicher unterwegs ist, alles andere kann man in Ruhe mit seinem Arzt und der NadaApp klären.

Rälph
18.10.2025, 20:33
Genau, und deswegen stehen die meisten auch nicht auf der Verbotsliste weil sie das nicht können. ;)

Und aus dem Grunde bewerte ich auch Leistungen nicht danach ob jemand eine Ibu genommen hat oder nicht, schlicht weil es keinen Einfluss hat. Ich bin sicher kein Befürworter, aber mit den Risiken und Nebenwirkungen muss sich jeder selber auseinandersetzen, einen Vorteil im Wettkampf verschafft man sich damit nicht, meistens sogar ganz im Gegenteil.

Es geht in dem Clip ganz klar und ausschließlich um rezeptfreie Schmerzmittel. Auch der hier angeprangerte, weil wertende Begriff Schmerzmittelmissbrauch wird verwendet.

Wenn die Mittel keinen Einfluss auf Schmerzen haben - warum nimmst du sie dann bei deiner Migräne im Wettkampf? Lass weg und sei schneller. Warum nimmt sie ein erfahrener Ultraläufer und das sogar reichlich? Weil sie nichts bringen oder ihn langsamer machen, nehme ich an.

deralexxx
18.10.2025, 22:09
Das ist doch in jedem Gel von Haus aus drin.
Oder in Mineralwasser.
Trinkst du Mineralwasser wenn du Rückenschmerzen hast?

Wäre es okay, wenn Powerbar ein Gel rausbringen würde mit 100 mg Ibuprofen? Das Salz ist doch im Gel weil die Sportler es nachfragen und es wohl was bringt.

Ich sag ja nicht, dass Ibu und Aspirin nichts bringen, sie lindern schmerzen. Aber ebenso lindern Magnesium und Salz Krämpfe oder Antihistaminika Heuschnupfen. Wenn ich der Argumentation von manchen folge, müssten wir alles außer Globuli moralisch verachten oder eben zu einem Konsens kommen, was erlaubt ist und was nicht. Oh wait, das haben wir ja.

RedBull, Cola und co reinpfeifen ist okay und wird über Sponsoring und diverse Helme Mützen und co bei den Profis für okay gefunden, es putscht ja nur auf. Ist eine Koffein Tablette in einem IM verwerflich? 3 Tabletten? 5? Ist eine Club Mate okay aber Red Bull hat zuviel Koffein?

Mich stört das das messen mit unterschiedlichen Maßstäben.

tridinski
18.10.2025, 22:23
Endlich wieder Sport Die Backyard-WM ist gestartet
Hier der Livestream
https://youtube.com/@backyardultrachannel?si=O5F_pznYsw4f3dcP

Lebemann
18.10.2025, 22:35
Interessanter Punkt… zumindest mit dem Koffein. Jetzt Mineralien und Nährstoffe auf eine Stufe mit Medikamenten stellen. Naja weiß nicht.

Keine Ahnung wieso aber Ibu gehört für mich in die Hausapotheke und nicht in die Sporttasche. Koffein ist Lebenselexier

ironlollo
19.10.2025, 00:32
Endlich wieder Sport Die Backyard-WM ist gestartet
Hier der Livestream
https://youtube.com/@backyardultrachannel?si=O5F_pznYsw4f3dcP

Krass, wenn man sich die Zugriffszahlen anschaut und mit dem LSU vergleicht. Und das hier ist die WM?!

Topa
19.10.2025, 08:05
Krass, wenn man sich die Zugriffszahlen anschaut und mit dem LSU vergleicht. Und das hier ist die WM?!


Was ist daran jetzt krass? Warum zieht man den vergleich zum LSU? Der LSU hat doch nur die Views erreicht weil die das einfach komplett mit Influencern aufgezogen haben. Hätte man dies nicht getan, wäre der Hype nie gekommen.

triduma
19.10.2025, 16:22
Ich schaue auch ab und zu in den Backyard Ultra WM Livestream.
Vorhin waren mal über 1500 Zuseher im Stream. Leider scheinen die ja auch schlechtes Wetter zu haben. Aktuell sind sie in Runde 26 und von den 75 gestarteten sind noch 66 im Rennen.

Drop
21.10.2025, 09:37
Mittlerweile laufen sie die 67. Runde. Die dritte Nacht. Über 442 Kilometer und es sind noch 31 im Rennen. Der Deutsche Hendrik Boury ist noch dabei.

mwpk71
21.10.2025, 10:30
Ich finde, diese Backyard-WM zeigt deutlich, was der Last Soul Ultra eigentlich war – nämlich vor allem ein riesiges Werbeevent für die Protagonisten. Ich vermute, dass das Hauptkriterium für eine Einladung lediglich die Anzahl der Follower war.

Mal abgesehen von den Teilnehmern, die nach wenigen Runden ausgestiegen sind, war das natürlich trotzdem eine beachtliche sportliche Leistung – und ich maße mir keineswegs an zu behaupten, dass ich das auch geschafft hätte. Aber es ist eben weit entfernt von einer „neuen Dimension“.

Bezeichnend finde ich auch, dass aktuell keiner der Top 5 (mehr wollte ich mir ehrlich gesagt nicht antun) auf seinen Kanälen auf die derzeit laufende WM aufmerksam macht. Das würde vermutlich ihren Jüngern vor Augen führen, dass die eigene Leistung vielleicht doch nicht so „outstanding“ war – und womöglich das Geschäftsmodell gefährden.

runningmaus
21.10.2025, 16:19
in Fulda soll im November auch so ein Ultra sein ...
https://www.heartbeat-ultra.de
Allerdings mit einer 15 Stunden Zeitbegrenzung.

Topa
21.10.2025, 16:30
Ich finde, diese Backyard-WM zeigt deutlich, was der Last Soul Ultra eigentlich war – nämlich vor allem ein riesiges Werbeevent für die Protagonisten. Ich vermute, dass das Hauptkriterium für eine Einladung lediglich die Anzahl der Follower war.

Mal abgesehen von den Teilnehmern, die nach wenigen Runden ausgestiegen sind, war das natürlich trotzdem eine beachtliche sportliche Leistung – und ich maße mir keineswegs an zu behaupten, dass ich das auch geschafft hätte. Aber es ist eben weit entfernt von einer „neuen Dimension“.

Bezeichnend finde ich auch, dass aktuell keiner der Top 5 (mehr wollte ich mir ehrlich gesagt nicht antun) auf seinen Kanälen auf die derzeit laufende WM aufmerksam macht. Das würde vermutlich ihren Jüngern vor Augen führen, dass die eigene Leistung vielleicht doch nicht so „outstanding“ war – und womöglich das Geschäftsmodell gefährden.

Ich muss echt sagen, du bist n Fuchs. Natürlich war es in erste Linie ein Werbeevent. Schürrle hat ja auch parallel dazu Dryll gelauncht. Dazu die ganzen Influencer.

Wer das nicht gleich gecheckt hat, lebt echt hinterm Mond.

Was es aber auch zeigt, dass er damit einen Hype ausgelöst hat. Mir gefiel es.
Man hat natürlich die Sportler nach Reichweite ausgesucht. Ein Alex Kukla hat um die 250k, Maren über 300k. Also alles richtig gemacht.

DeanG
21.10.2025, 17:18
Ich persönlich glaube gar nicht daran das es so viele (echte) Viewer gab beim LSU. Bei 20.000+ Viewern, war der Chat trotzdem immer sehr, sehr langsam und ruhig - egal um welche Uhrzeit - wirkte für mich wie Viewbotting als hype-maßnahme.

ironlollo
22.10.2025, 10:21
Der deutsche Rekord (bisher 82 Runden) ist gebrochen und wird aktuell immer weiter ausgebaut (derzeit ist Hendrik Boury in Runde 92). Bei den Frauen wurde sogar der Weltrekord verbessert (bisher 87 Runden) und aktuell immer weiter ausgebaut.

Noch 12 Leute im Rennen....

Soft Rider
22.10.2025, 14:21
Sarah Perry ist als letzte verbliebene Frau nach 94 Runden raus.

triduma
22.10.2025, 15:05
Noch 9 Läufer sind im Rennen. Inzwischen ist Runde 96 fertig. 643 km.
Der deutsche Hendrik Boury ist immer noch dabei. :) :cool:

Meik
22.10.2025, 17:50
Gleich wird's dreistellig, mittlerweile wird auch die Zuschauerzahl größer, bei Rekord 119 Runden geht's jetzt in die spannende Endphase der letzten 20 Stunden, jetzt heißt es mitfiebern. :Cheese:

Soft Rider
22.10.2025, 19:52
Hendrik Boury ist raus. 100 Runden glaube ich.

Soft Rider
22.10.2025, 20:04
Die kommen jetzt alle 5 - 2 Minuten vor der vollen Stunde rein, haben also gar keine Erholungszeit mehr. Schon hart.

triduma
22.10.2025, 20:34
Hendrik Boury ist raus. 100 Runden glaube ich.

Ja, Hendrik ist nach 100 Runden raus. Er hat den deutschen Rekord mit 670km deutlich nach oben geschraubt.:)
Jetzt sind noch 7 Läufer im Rennen.
Wie lange wird es noch gehen bis nur noch einer übrig ist?

merz
23.10.2025, 07:54
Rennen läuft noch :)

m.

benjamin3341
23.10.2025, 07:55
113, noch 2 sind dabei. Ein Belgier, der 55 Jahre alt ist, und der aktuelle Rekordhalter aus Australien Phil Gore

merz
23.10.2025, 07:55
Update: jetzt last lap, es ist entschieden,
Phil Gore ist allein auf der letzten Runde, 113 Stunden auf der Uhr
m.

benjamin3341
23.10.2025, 08:09
Die letzen 15 Minuten vor Phil gewinnt.

https://www.youtube.com/live/VPs4oeuvDtI?si=SnL10qmwma9LAnrW


Zwei echte Sportsmänner, respektvoller Umgang. Und irgendwie auch ein tolles Konzept in menschlicher Hinsicht, wenn der Weltrekord vom Zweitplatzierten abhängt

Feanor
23.10.2025, 08:33
Ja, die Minuten als Ivo aussteigt waren klasse. Soviel Humor (I will go the nightclub now) muss man erst einmal haben, wenn man nach > 100 Stunden aussteigt. Und eine Menge gegenseitiger Respekt.

Soft Rider
23.10.2025, 08:41
Letzte Runde in 37 Minuten, der hätte noch ewig weiterlaufen können.

tridinski
23.10.2025, 10:32
der sah wirklich noch recht frisch aus nach der 37er Runde am Ende, immerhin ein 5:30er Schnitt

seine Frau/Freundin/Betreuerin war auf jeden Fall komplett durch nach dem Finish während er tatsächlich sehr relaxt aussah nach 764km, Chapeau

aber kein Wunder ;) er ist insgesamt "nur" 88h gelaufen, während der zweite für eine runde weniger 101 Stunden lief
https://my.raceresult.com/364272/results#0_B3DC1F
der Deutsche hat für seine 100 Runden ebenfalls 88h benötigt

EDIT: Erstaunlich was in den Kommentaren auf Raceresult bei jedem einzelnen Läufer so alles los ist

Feanor
23.10.2025, 12:01
Er wollte mit Sicherheit noch 2 Runden mehr laufen, dann wäre es eine PB gewesen (sofern die Einblendung im Stream richtig war)

ironlollo
23.10.2025, 12:57
Er wollte mit Sicherheit noch 2 Runden mehr laufen, dann wäre es eine PB gewesen (sofern die Einblendung im Stream richtig war)

Die kann nicht gestimmt haben. Der Sieger, Phil Gore, ist auch der aktuelle Weltrekordler. Seine PB ist somit auch der aktuelle WR und der liegt bei 119 Runden. Es haben also mehr als 2 Runden zur PB gefehlt :Blumen:

Feanor
23.10.2025, 14:08
Die kann nicht gestimmt haben. Der Sieger, Phil Gore, ist auch der aktuelle Weltrekordler. Seine PB ist somit auch der aktuelle WR und der liegt bei 119 Runden. Es haben also mehr als 2 Runden zur PB gefehlt :Blumen:

Ok, die 119 wurden auch als PB angegeben. Dann habe ich mich in dem Moment bei den aktuellen Runden verguckt.

tridinski
23.10.2025, 14:46
Belgium's Ivo Steyaert, 55, was the final runner of the 72-strong field to drop after 113 yards, and so was credited with an "assist" in the race that is know as much for its camaraderie as its endurance.

"When that last athlete, completes that last yard alone, it will be the cumulation of the efforts of everyone, the other athletes, the crews, even the race staff, everyone will contribute a part everyone will own a piece of that victory," Lake said before the race.

"And this is why the backyard has spread like a virus. It is not just the competition, it is because when we play in the backyard we are all on the same team. We are family."
The race has become a global phenomenon, with events held in 85 countries. (https://www.reuters.com/sports/gore-completes-475-miles-win-backyard-ultra-world-championship-2025-10-23/)

tridinski
23.10.2025, 16:30
zu backyard und seinem Erfinder:

“UTMB has basically become this Gore-Tex Comic-Con and Leadville is almost predominantly YouTubers now” and “everything has become so commercial big and shiny like done over lit Netflix documentary” saying that there’s “sort of a desire for something mysterious and authentic” (https://youtu.be/840o39Yx_j4)


wenn der wüsste in welche Richtung sein backyard-Ding gegangen ist beim Last Soul Ultra ;)

Rälph
23.10.2025, 18:20
Update: jetzt last lap, es ist entschieden,
Phil Gore ist allein auf der letzten Runde, 113 Stunden auf der Uhr
m.

Das sind dann 757km. Fast die Strecke die ich im Juni gefahren bin, um zur Fähre nach Elba zu kommen.
Gehe sie mal eben im Kopf durch... Vom Breisgau bis zu den Alpen, durch die Alpen, über die komplette Po-Ebene, durch die Apeninnen, die halbe Toskana am Meer entlang bis Piombino.:Maso:

PabT
24.10.2025, 17:20
zu backyard und seinem Erfinder:

[...] wenn der wüsste in welche Richtung sein backyard-Ding gegangen ist beim Last Soul Ultra ;)

Eine nahe Verwandte erklärte mir dazu:
Lazarus Lake.
Also... Laz war bis vor ein paar Jahren einfach so ein Verrückter Ami. Hat sich immer irgendeinen Unsinn ausgedacht und das mit seinen Kumpels durchgezogen. Manchmal hat irgendein anderer Verrückter davon gehört und mitgemacht.
Bis dann jemand gefilmt hat und die Doku The Race That Eats Its Young viral gegangen ist.
Und seitdem ist alles was von Laz ist halt heilig und berühmt und seine Wettkampfformate werden von allen kopiert.

Die 3 bekanntesten seiner Läufe sind Barkley, VolState und Backyard.

Barkley hat so alle 2 Jahre nen Finisher. 5x 20 Meilen, abwechselnd im und gegen den Uhrzeigersinn in so nem Nationalpark, der dafür berühmt ist, dass das Gelände so unzugänglich ist, dass die Insassen (vergessen, ob Gefängnis oder Irrenanstalt) auch bei Fluchtversuch nicht weit kommen.

VolState von einem Court House zum nächsten quer durch Tennessee - den habe ich gemacht und wegen der Laz-Craze werde ich auch manchmal wie ein Celebrity behandelt. OMG du kennst Laz?!? Bitte Autogramm 😅😅😅

Naja, und halt Backyard. Die Rundenlänge klingt komisch, ist aber darauf berechnet, in 24 Stunden 100 Meilen zu schaffen. Das ist im Ultralauf halt so ein Maßstab, vergleichbar mit einem 3-Stunden-Marathon.
Und weil der recht leicht zu organisieren ist, wurde er so viel kopiert, dass es dazu inzwischen eine WM gibt

Frau Müller
24.10.2025, 17:35
Die Doku "The Race That Eat It's Young" geht übrigens über den Barkley Marathon. Sehr schön weird und sehenswert. ;)

Antracis
09.11.2025, 19:41
Heute in einem Podcast gehört, dass es wohl einen absoluten Run auf die Backyard Ultras gibt und die gängigen Veranstaltungen quasi ausverkauft.

Die BASF-Aktie ist ja eh gerade in guter Entwicklung, vielleicht steige ich da auch noch ein, immerhin einer der grössten Ibu-Produzenten. :Cheese:

sabine-g
09.11.2025, 20:27
Ja, die Aktien von Pharmazeut haben sich auch gut entwickelt.