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Vollständige Version anzeigen : Ablauflängensperrreglungs-Diskussionsfred


Eiko
07.06.2015, 13:55
Kurz vorgestellt:

Ich bin 17, mache regionale Triathlons, fahre jährlich tausende Kilometer auf dem Rad mit Standard Übersetzung, und habe keine Knieprobleme.
Für jedes Rennen muss ich die Ablauflänge meines Rads auf 7.01m sperren; für Landesmeisterschaften Distanzringe einbauen. Der Grund:
"Eine größere Ablauflänge erfordert mehr Kraft als eine kleinere. Das geht – im negativen Sinne – auf die Knochen, Sehnen und Muskeln. Bei Kindern und Jugendlichen kann das zu Schäden des Bewegungsapparates ähnlich dem zu häufigen Tragen schwerster Lasten führen.
Das soll mit dieser Regelung verhindert werden.
Es geht um die Gesundheit"
(Erhardt Petter)
Nachvollziehen kann ich diese Argumentation nicht. Mit 7.01m Ablauflänge kann man sich am Berg sehr wohl verletzen, und eine Abfahrt mit riesiger Frequenz stell ich mir auch nicht gesund vor.
Das Problem ist doch, dass mit dieser Regelung der Jugend der Weg zum Triathlon erschwert wird, und man Leuten wie mir die Lust nimmt. Es ist enttäuschend zu sehen, wie auf einer Geraden mit Rückenwind Athleten problemlos an einem vorbeirollen, während man selber Frequenzen tritt, die ein sauberes Fahren sowieso nicht mehr zulassen.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand mit einer schlüssigen Argumentation erklären könnte, weshalb sich der Triathlonverband hier ein solches Eigentor schießt.

Eiko

captain hook
07.06.2015, 14:20
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbersetzungsbeschr%C3%A4nkung

Im Radsport seit Jahr und Tag völlig normal in den Nachwuchsklassen. Natürlich kannst Du dann am Berg trotzdem ins Drücken übergehen, aber grundsätzlich ist es dem Frequenztraining doch zuträglich so zu verfahren.

Bei 7m kannst Du mit einer 110er Frequenz 770m pro Minute oder 46kmh fahren. Zumindest bei einigermaßen flachen Rennen sollte das vermutlich mehr als ausreichend sein (wenn man dem Sinn der Regel folgend die Frequenz schult...) . ;)

sybenwurz
07.06.2015, 14:26
Ich wollte, in anderen Sportarten wärense auch so um die Gesundheit vom Nachwuchs besorgt.
Wenn ich mir so anschaue, was meine Kurze beim Turntraining so treibt...:(
Von daher: find ich ok.

Eiko
07.06.2015, 14:59
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbersetzungsbeschr%C3%A4nkung

Bei 7m kannst Du mit einer 110er Frequenz 770m pro Minute oder 46kmh fahren. Zumindest bei einigermaßen flachen Rennen sollte das vermutlich mehr als ausreichend sein (wenn man dem Sinn der Regel folgend die Frequenz schult...) . ;)

Aber widerspricht sich das denn nicht? Ein Anfänger, dem eine vernünftige Frequenz beigebracht werden soll, wird auch auf dem Flachen eine zu niedrige Frequenz treten können. Ein erfahrener und schneller Radfahrer kommt auch mit einer 110er Frequenz bei rückenwind nicht weit.

captain hook
07.06.2015, 15:11
Aber widerspricht sich das denn nicht? Ein Anfänger, dem eine vernünftige Frequenz beigebracht werden soll, wird auch auf dem Flachen eine zu niedrige Frequenz treten können. Ein erfahrener und schneller Radfahrer kommt auch mit einer 110er Frequenz bei rückenwind nicht weit.

Du sollst das ja üben. Und da die meisten Leute es nur üben, wenn man sie dazu zwingt (übersetzungsbeschränkung) müssen sie es halt so machen. Nicht jammern, kurbeln. :dresche Lohnt sich später garantiert.

captain hook
07.06.2015, 15:12
Ein erfahrener und schneller Radfahrer kommt auch mit einer 110er Frequenz bei rückenwind nicht weit.

Wieviele kennst Du, die über einen relevanten Zeitraum >46kmh fahren können? Also nicht auf triathlontypisch vermessenen Kursen, sondern wirklich. ;-)

Eiko
07.06.2015, 17:12
Du hast Recht, auf einer flachen Strecke, ohne Wind,schaffen das wohl die wenigsten, allerdings gibt es das hier ihn Nordhessen sehr selten. Aber das ist ja nicht entscheidend. Das größte Problem sehe ich darin, dass es Jugendlichen in meinem Alter erschwert wird mal einen volksTriathlon zu machen.

NBer
07.06.2015, 18:20
.......Das größte Problem sehe ich darin, dass es Jugendlichen in meinem Alter erschwert wird mal einen volksTriathlon zu machen.

das wort ist "gewinnen", nicht machen. machen geht immer. und selbst gewinnen geht.....mit genügend klasse und nicht unbedingt kienle am start, was bei volkstriathlons eher selten ist.
oder versuch doch mal ein rennen zu gewinnen, wo alle deine übersetzung fahren...sprich landesmeisterschaften oder ähnliches.

dasKomma
07.06.2015, 20:18
Die Übersetzung ist für Volkstrias doch völlig egal. Die Regelung ist doch nur für die Jugendrennen, richtig?

Dann mach halt für die Volkstrias eine andere Kassette hinten drauf und das Problem ist gelöst ;-)

Eiko
07.06.2015, 20:36
das wort ist "gewinnen", nicht machen. machen geht immer. und selbst gewinnen geht.....mit genügend klasse und nicht unbedingt kienle am start, was bei volkstriathlons eher selten ist.
oder versuch doch mal ein rennen zu gewinnen, wo alle deine übersetzung fahren...sprich landesmeisterschaften oder ähnliches.

Was ich meine ist, dass kaum jemand, der seinen ersten tri macht, von dieser Regelung weiß,oder weiß, wie man Gänge sperrt.

Eiko
07.06.2015, 20:37
Die Übersetzung ist für Volkstrias doch völlig egal. Die Regelung ist doch nur für die Jugendrennen, richtig?

Dann mach halt für die Volkstrias eine andere Kassette hinten drauf und das Problem ist gelöst ;-)

Nein, zumindest hier in Hessen wird immer kontrolliert.

Hafu
08.06.2015, 06:57
In Österreich gibt es für Jugendliche Wettkämpfe ohne Übersetzungsbeschränkung. Wenn du dir mal einen solchen anschaust, Eiko und manch 14 jährige auf einem MTB 50er-TF im Wettkampf in der Ebene pressen sehen würdest, wärst du sofort für die Einführung einer Übersetzungsbeschränkung auch dort.

Das schaut grausam und unästhetisch aus, mal ungeachtet der Frage, ob es gesund für die Gelenke ist.

Bei deinem Alter, mit 17, ist es sicherlich diskussionswürdig. Du darfst aber auch jetzt schon ohne Übersetzungsbeschränkung fahren, wenn du an einem Liga-Sprintwettkampf teilnimmst und ab nächstem Jahr, ab Wechsel zu den Junioren, ist das Gängesperren für dich eh erledigt.

Ansonsten würde ich dir dringend raten, im Training dieselbe Kassette wie im Wettkampf zu benutzen, denn das ist ja der eigentliche Sinn der Übersetzungsbeschränkung: dass man generell lernt, hohe Tretfrequenzen ökonomisch zu benutzen.

Wenn man nur für den Wettkampf Gänge sperrt, dann empfindet man das als Beschränkung. Wenn man es vom Training nicht anders gewöhnt ist, dann kann man damit umgehen und auch entsprechend schnell fahren.

rainhart87
08.06.2015, 09:18
Beim 2. Bundesligarennen in Darmstadt gab es eine Ablauflängenbeschränkung für U18. Da am Ende ja die Mannschaftsleistung zählt, gibt es da schon eine Ungleichbehandlung. Die Platzierungen der Betroffenen bei den Radsplits sind aber durchweg besser als beim Schwimmen und Laufen. Scheinbar also nur eine Ungleichbehandlung aber kein Nachteil.

NBer
08.06.2015, 09:22
Was ich meine ist, dass kaum jemand, der seinen ersten tri macht, von dieser Regelung weiß,oder weiß, wie man Gänge sperrt.

das hörte sich in deinem ersten posting aber ganz anders an.
zu deinem jetzigen grund kann ich nur sagen:
a) sollte man sich mit den regularien des sportes befassen, den man betreiben will, und
b) findet man bei den technikverrückten triathleten IMMER jemanden, der einem auch direkt beim check in mal die übersetzung sperren kann.

Hafu
08.06.2015, 09:37
Beim 2. Bundesligarennen in Darmstadt gab es eine Ablauflängenbeschränkung für U18. ...

U18 gibt es im Triathlon eigentlich nicht. Es geht nach Geburtsjahrgang und mit 17 ist man Junior (wenn man im selben Jahr später noch 18 wird) ohne Übersetzungsbeschränkung oder Jugend A-Athlet (mit Übersetzungsbeschränkung), wenn man im selben Jahr gerade 17 geworden ist.

Für die 2. Bundesliga gilt die Ligaordnung der DTU (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&ved=0CEIQFjAF&url=http%3A%2F%2Fwww.dtu-info.de%2Fa%2Fdateien%2Fregelwerk-ordnungen%2FBundesligaordnung%25202013.pdf&ei=4UN1VZmxB8iuUduag7AD&usg=AFQjCNHakq-HpHvu0Iqgdwa2HNKWLBL6MA&sig2=sJWHsw1UghlipkLT0XC5eA&bvm=bv.95039771,d.d24&cad=rja). Diese sieht genauso wie die Bayerische Ligaordnung keine Übersetzungsbeschränkung für in der Liga-Mannschaft startende Jugendliche vor. Natürlich gibt es bei solchen Rennen dann auch keine separate Jugend-A-Wertung und die Jugend-Athleten starten in derselben Startwelle wie die restlichen Bundesliga-Athleten.

Unsere Liga-Jungs aus Grassau haben 2014 das 2.BL-Rennen in Darmstadt gewonnen (inklusive einem Jugend-A-Athleten), von daher weiß ich sicher, dass im vergangenen Jahr die Übersetzung für Jugend A-Athleten dort nicht beschränkt war und natürlich auch keine entsprechende Kontrolle erfolgte.

Wie es in den unteren Ligen, für die ja die hessische Liga-Ordnung gilt ausgesehen hat, weiß ich natürlich nicht, denn mit der hessischen Liga-Ordnung bin ich nicht vertraut.

Thorsten
08.06.2015, 10:09
Wie es in den unteren Ligen, für die ja die hessische Liga-Ordnung gilt ausgesehen hat, weiß ich natürlich nicht, denn mit der hessischen Liga-Ordnung bin ich nicht vertraut.
Hessen meldet da ebenfalls gerechte Verhältnisse :).

Abweichend von der SpO dürfen die Teilnehmer der AK Jugend A sofern sie am Ligabetrieb teilnehmen aus Gründen der Gleichbehandlung aller Teilnehmer ohne Beschränkung der Ablauflänge starten.

rainhart87
08.06.2015, 10:27
U18 gibt es im Triathlon eigentlich nicht. Es geht nach Geburtsjahrgang und mit 17 ist man Junior (wenn man im selben Jahr später noch 18 wird) ohne Übersetzungsbeschränkung oder Jugend A-Athlet (mit Übersetzungsbeschränkung), wenn man im selben Jahr gerade 17 geworden ist.

Im Triathlon heißt es dann eben "Jugend A". U18 bedeutet aber genauso alle die im entsprechenden Jahr noch nicht 18 werden. Nur mit der Ausnahme, dass auch Jüngere starten dürfen.

Vielleicht ist der entsprechende Athlet auch nur mit der Beschränkung gefahren, da er sein Rad nicht umbauen wollte. Ich kenne jedenfalls seinen Vater und der hat mir erzählt, dass er mit Beschränkung gefahren ist. Ober er musste, hatte ich nur geschlossen. Jedenfalls hatte der Athlet im Radsplit die beste Platzierung. Man kann also auch ohne dicke Gänge schnell fahren.

Matthias75
08.06.2015, 10:42
Für die 2. Bundesliga gilt die Ligaordnung der DTU (http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&ved=0CEIQFjAF&url=http%3A%2F%2Fwww.dtu-info.de%2Fa%2Fdateien%2Fregelwerk-ordnungen%2FBundesligaordnung%25202013.pdf&ei=4UN1VZmxB8iuUduag7AD&usg=AFQjCNHakq-HpHvu0Iqgdwa2HNKWLBL6MA&sig2=sJWHsw1UghlipkLT0XC5eA&bvm=bv.95039771,d.d24&cad=rja). Diese sieht genauso wie die Bayerische Ligaordnung keine Übersetzungsbeschränkung für in der Liga-Mannschaft startende Jugendliche vor. Natürlich gibt es bei solchen Rennen dann auch keine separate Jugend-A-Wertung und die Jugend-Athleten starten in derselben Startwelle wie die restlichen Bundesliga-Athleten.

Hessen meldet da ebenfalls gerechte Verhältnisse :).

Zitat von HTL-Ligaordnung §8 (1.2)

Abweichend von der SpO dürfen die Teilnehmer der AK Jugend A sofern sie am Ligabetrieb teilnehmen aus Gründen der Gleichbehandlung aller Teilnehmer ohne Beschränkung der Ablauflänge starten.


Hier darf/muss aber die Frage erlaubt sein, wieso eine Regel zum Schutz der Jugendlichen auf relativ einfache Weise ausgehebelt werden kann, indem man die Jugendlichen einfach am Ligabetrieb teilnehmen lässt.

Entweder will ich ALLE Jugendlichen schützen, dann dürfen sie eben nicht oder nur mit Auflagen am Ligabetreib teilnehmen oder ich lasse die Regel komplett fallen.

M.

Thorsten
08.06.2015, 10:43
Denke auch eher "ist" als "musste". Wenn sie großflächig Ablauflängen kontrolliert und bemängelt hätten, wäre es zu einem Aufschrei unter den Athleten und Mannschaftsbetreuern gekommen. Was sie dürfen, wissen sie im Allgemeinen noch besser als das, was sie nicht dürfen.

Thorsten
08.06.2015, 10:49
Hier darf/muss aber die Frage erlaubt sein, wieso eine Regel zum Schutz der Jugendlichen auf relativ einfache Weise ausgehebelt werden kann, indem man die Jugendlichen einfach am Ligabetrieb teilnehmen lässt.

Entweder will ich ALLE Jugendlichen schützen, dann dürfen sie eben nicht oder nur mit Auflagen am Ligabetreib teilnehmen oder ich lasse die Regel komplett fallen.

M.
Naja, am Ligabetrieb nehmen eher die leistungsstarken Jugendlichen teil. Bei einer halbwegs leistungsorientierten Mannschaftsaufstellung wird da keine Schüler-Truppe aufgestellt. Das sind halt die bewussten Grautöne. Ist ja auch nicht so, dass am 18. Geburtstag im Körper ein Schalter umgelegt wird.

Und man lässt sie ja nicht "einfach" am Ligabetrieb teilnehmen. Klingt, als könne man sich einen Wettkampf zur Liga-Veranstaltung erklären, wie es einem gerade passt. Dabei sind es nur eine Handvoll Wettkämpfe.

Matthias75
08.06.2015, 10:55
Naja, am Ligabetrieb nehmen eher die leistungsstarken Jugendlichen teil. Bei einer halbwegs leistungsorientierten Mannschaftsaufstellung wird da keine Schüler-Truppe aufgestellt. Das sind halt die bewussten Grautöne. Ist ja auch nicht so, dass am 18. Geburtstag im Körper ein Schalter umgelegt wird.

Und man lässt sie ja nicht "einfach" am Ligabetrieb teilnehmen. Klingt, als könne man sich einen Wettkampf zur Liga-Veranstaltung erklären, wie es einem gerade passt. Dabei sind es nur eine Handvoll Wettkämpfe.

Klar kann ich nicht jedes Rennen zur Ligaveranstaltung erklären. Wenn ich das richtig verstehe, gelten die Regeln aber nicht nur für die BuLi, sondern auch für die unteren, regionalen Ligen. Da wird sicher auch nach Leistung aufgestellt, aber oft sicher auch, um die Mannschaft voll zu bekommen. Da muss der Jugendliche noch nicht mal zu den leistungsstärksten gehören und darf mit einem mal die schweren Gänge treten, die er sonst nicht treten darf.

M.

NBer
08.06.2015, 11:59
Klar kann ich nicht jedes Rennen zur Ligaveranstaltung erklären. Wenn ich das richtig verstehe, gelten die Regeln aber nicht nur für die BuLi, sondern auch für die unteren, regionalen Ligen. Da wird sicher auch nach Leistung aufgestellt, aber oft sicher auch, um die Mannschaft voll zu bekommen. Da muss der Jugendliche noch nicht mal zu den leistungsstärksten gehören und darf mit einem mal die schweren Gänge treten, die er sonst nicht treten darf.

M.

er darf, muss aber nicht.
in ligamannschaften gibt es trainer, mannschaftsverantwortliche, manager usw. da obliegt denen der schutz der jugendlichen. wenn die meinen, der ist körperlich noch nicht so weit, lassen die den entweder nicht starten, oder eben mit der jugendübersetzung teilnehmen. die jugend A übersetzung ist jetzt nicht mehr sooo klein, dass man da nicht mitfahren könnte. da muss es schon mal längere zeit nur bergab gehen, damit sich daraus ein nachteil entwickelt.

Hafu
08.06.2015, 12:37
Klar kann ich nicht jedes Rennen zur Ligaveranstaltung erklären. Wenn ich das richtig verstehe, gelten die Regeln aber nicht nur für die BuLi, sondern auch für die unteren, regionalen Ligen. Da wird sicher auch nach Leistung aufgestellt, aber oft sicher auch, um die Mannschaft voll zu bekommen. Da muss der Jugendliche noch nicht mal zu den leistungsstärksten gehören und darf mit einem mal die schweren Gänge treten, die er sonst nicht treten darf.

M.

Was trotzdem auch für Jugend-Athleten, die am Liga-Betrieb teilnehmen, gilt sind die von der Sportordnung vorgegebenen Maximaldistanzen: Das heißt: Jugend-B-Athleten dürfen noch keine Sprintdistanzen und Jugend-A-Athleten dürfen nur maximal Sprintdistanz und noch keine Olympische Distanz bestreiten.

Somit greift hier also noch der Jugendschutz bzw. der Schutz der Jugendlichen vor überehrgeizigen Trainern und Eltern.

Klar, dass auch dieses Verbot nicht jedem Einzelfall gerecht wird, denn ein D- oder sogar C-Kader-Athlet, der pro Woche 20 bis in der Spitze 30 Stunden trainiert, ist natürlich auch mit 17 i.d.R. physiologisch sehr wohl in der Lage, eine Olympische Distanz ohne Eigengefährdung ins Ziel zu bringen, aber so ist das eben oft bei Regeln: die machen statistisch für die Mehrheit Sinn und in selterenen Einzelfällen dann eben auch mal nicht.

Eiko
09.06.2015, 07:56
Beim 2. Bundesligarennen in Darmstadt gab es eine Ablauflängenbeschränkung für U18. Da am Ende ja die Mannschaftsleistung zählt, gibt es da schon eine Ungleichbehandlung. Die Platzierungen der Betroffenen bei den Radsplits sind aber durchweg besser als beim Schwimmen und Laufen. Scheinbar also nur eine Ungleichbehandlung aber kein Nachteil.

Wenn es kein Nachteil ist, könnten ja alle so fahren, es ist doch wie Balsam für die Knie.


Und es bedarf keiner extrem langen Bergabpassage um entscheidene Zeit zu verlieren. Eine Abfahrt von 3km mit -3 Prozent Steigung: für die meisten kein Problem hier ca. 60km/h zu drücken. Jugend A Athleten dagegen können, wie der Captain sagt, bis ca. 45kmh noch "sauber" treten. Mit 60kmh 3 min, mit 45kmh 4 min. Schon ist 1 min verloren. Das ist bei einer Sprintdistanz eine Menge.

Hafu
09.06.2015, 11:02
Wenn es kein Nachteil ist, könnten ja alle so fahren, es ist doch wie Balsam für die Knie.

Hallo, liest du eigentlich die Beiträge in deinem eigenen Thread? Wir haben doch schon längst geklärt dass der von dir zitierte Textabschnitt eine Fehlinformation war und es tatsächlich keine Ablauflängenkontrolle bei den Ligarennen in Darmstadt (sowohl zweite Bundesliga als auch die unteren hessischen Ligen) gab!

Und es bedarf keiner extrem langen Bergabpassage um entscheidene Zeit zu verlieren. Eine Abfahrt von 3km mit -3 Prozent Steigung: für die meisten kein Problem hier ca. 60km/h zu drücken. Jugend A Athleten dagegen können, wie der Captain sagt, bis ca. 45kmh noch "sauber" treten. Mit 60kmh 3 min, mit 45kmh 4 min. Schon ist 1 min verloren. Das ist bei einer Sprintdistanz eine Menge.

Da wo es Ablauflängenkontrollen gibt treten Jugend-A-Athleten gegen Jugend-A-Athleten an. Somit ist die Chancengleichheit zu hundert Prozent gewahrt!
Du siehst Probleme wo eigentlich gar keine sind. 90% der Jugendrennen werden im Schwimmen, in den Wechselzonen und im Laufen entschieden. Sehr selten, dass da mal was rennentscheidendes im Radfahren passiert.

NBer
09.06.2015, 11:24
......Und es bedarf keiner extrem langen Bergabpassage um entscheidene Zeit zu verlieren. Eine Abfahrt von 3km mit -3 Prozent Steigung:.....

jetzt mal im ernst...wo gibts denn sowas? und dann noch auf einer sprintdistanz, dem streckenmaximum für jugendliche? man kann sich sachen aber auch theoretisch hininterpretieren oder schönrechnen bis es passt......

Thorsten
09.06.2015, 13:26
Und es bedarf keiner extrem langen Bergabpassage um entscheidene Zeit zu verlieren. Eine Abfahrt von 3km mit -3 Prozent Steigung: für die meisten kein Problem hier ca. 60km/h zu drücken. Jugend A Athleten dagegen können, wie der Captain sagt, bis ca. 45kmh noch "sauber" treten. Mit 60kmh 3 min, mit 45kmh 4 min. Schon ist 1 min verloren. Das ist bei einer Sprintdistanz eine Menge.
Wenn das den Woogsprint in Darmstadt darstellen sollte: Da sind es 50 m bergab auf 2,5 km (=2%) und ich bin da teilweise ein bisschen über 50 km/h gefahren, maximal waren 58,6 km/h. Weit weg von durchgehend 60 km/h. Bin zwar auch weit weg von einem Bären-Radfahrer, aber mit dem durchschnittlichen A-Jugendlichen außerhalb des Kaders bei solchen Veranstaltungen kann ich noch halbwegs mithalten. Die fahren bei weitem nicht alle einen 40er-Schnitt.

https://connect.garmin.com/modern/activity/516148344

Eiko
09.06.2015, 17:31
jetzt mal im ernst...wo gibts denn sowas? und dann noch auf einer sprintdistanz, dem streckenmaximum für jugendliche? man kann sich sachen aber auch theoretisch hininterpretieren oder schönrechnen bis es passt......

Unglücklicherweise bei fast jedem Wettkampf in meiner Gegend. Baunatal, Fritzlar, Waldeck, Kassel, Burgwald, Großenenglis,...

@Hafu und bei all diesen Wettkämpfen treten alle gegen alle an, wer schaut denn da bitte auf die AK Wertung? . Bei Jugendrennen habe ich auch kein Problem mit der Sperre, da besteht ja Chancengleichheit.

Stefan
09.06.2015, 19:02
@Hafu und bei all diesen Wettkämpfen treten alle gegen alle an, wer schaut denn da bitte auf die AK Wertung?
Wenn Du mal ähnlich gut wie HaFus Sohn bist, darfst Du gerne einen auf dicke Hose machen. Bis dahin solltest Du lieber trainieren.

hawkmarcus
09.06.2015, 19:11
Wenn Du mal ähnlich gut wie HaFus Sohn bist, darfst Du gerne einen auf dicke Hose machen. Bis dahin solltest Du lieber trainieren.

Ich war bisher zwar nur stiller Mitleser, aber jetzt muss ich mich mal kurz zu Wort melden:
Mir erschließt sich der Sinn deines Kommentars nicht so zur Gänze! :confused:
An welcher Stelle hat denn Eiko einen "auf dicke Hose" gemacht? Ihm ging es letztlich nur darum, dass bei WK in seiner Nähe Jugendliche gegen Erwachsene antreten und dabei nicht gleich behandelt werden. Wenn die Jungs und Mädels dort bergab nur die kleinen Gänge treten dürfen, ist auch in meinen Augen keine 100%ige Fairness vorhanden! Am Ende zählt der Gesamtsieg bei einer solchen Veranstaltung und nicht der Sieg in der AK. :Huhu:

Stefan
09.06.2015, 19:20
An welcher Stelle hat denn Eiko einen "auf dicke Hose" gemacht?

Ich finde die Einstellung, dass AK-Plätze nicht zählen arrogant.

Wenn man lokal alles gewinnt, sollte man sich evtl. auf nationaler Ebene tummeln.

Ich bezweifle, dass ihm die Begrenzung viele Plätze in der Gesamtliste kosten.

Hafu
09.06.2015, 19:37
Unglücklicherweise bei fast jedem Wettkampf in meiner Gegend. Baunatal, Fritzlar, Waldeck, Kassel, Burgwald, Großenenglis,...

@Hafu und bei all diesen Wettkämpfen treten alle gegen alle an, wer schaut denn da bitte auf die AK Wertung? . Bei Jugendrennen habe ich auch kein Problem mit der Sperre, da besteht ja Chancengleichheit.

Wie bereits geschrieben: du hast die Möglichkeit Ligarennen zu bestreiten, da darfst du jetzt schon Standard-Übersetzungen fahren (geht, wenn es in deinem Verein kein Liga-Team gibt auch mit Zweitstartrecht bei anderen Vereinen); zweite Möglichkeit: schau mal beim Deutschland-Cup vorbei, da wird selten langamer als ein 42er-Schnitt trotz 7m Abrollänge in der Jugend A gefahren (bei häufig sehr eckigen Kursen), oder du wartest noch 6 Monate, dann bist du ja bei den Junioren und das "Problem" (das eigentlich keins ist), hat sich auch erledigt.

Mein Ältester hat mit 15 im ersten Jugend-A-Jahr seinen ersten Sprinttriathlon in Ingolstadt gemacht und trotz Abrollängen-Beschränkung gerade wegen guter Radleistung (mit Rennrad, obwohl auch TT erlaubt war) gewonnen. (http://funkfamily.de/index.php/frederics-blog/214-start-ziel-sieg-beim-sprinttriathlon-ingolstadt) Er hatte in dieser Zeit aber auch immer die Jugend-A-Übersetzung drauf (auch im Training), weil man sich dann an das ökonomische Pedalieren mit hohen Frequenzen gewöhnt. Das würde ich dir auch empfehlen.

Ich selbst trete leider weitaus dickere Gänge, weil ich zu spät zum Radfahren gekommen bin, in einem Alter, in dem man nicht mehr so motorisch lernfähig wie als Jugendlicher ist. Aber schau dir z.B. mal Youtube-Videos von den Brownlees in der World Triathlon Series an: die treten praktisch nie langsamer als 100 Umdrehungen/Minute (meist sogar 110er TF) und sind damit die besten Radfahrer unter den olympischen Triathleten.

An solchen Athleten sollte man sich in deinem Alter orientieren.:Blumen:

hawkmarcus
09.06.2015, 19:44
Ich finde die Einstellung, dass AK-Plätze nicht zählen arrogant.
[...]

Falls das grad bei mir so rüberkam, war das nicht meine Absicht.
Was ich damit sagen will, ist folgendes:
Nehmen wir an Sportler A gewinnt aufgrund der dickeren Übersetzung mit 30s Vorsprung vor Sportler B den heimischen Tria, dann kann B sich von seinem AK-Sieg leider auch nichts kaufen. :Blumen:

Grüße,
Marcus, der sich selbst riesig über einen AK-Sieg freut, da ein Gesamtsieg zu weit entfernt ist! :Cheese:

Stefan
09.06.2015, 19:48
Falls das grad bei mir so rüberkam, war das nicht meine Absicht.
Ich meinte nicht Dich, sondern den Threadstarter.
Grüsse
Stefan

NBer
09.06.2015, 19:56
noch einmal....niemand zwingt jugendliche bei erwachsenenwettkämpfen mitzumachen. machen sie es doch, nehmen sie bewusst (!) einen ablauflängennachteil in kauf. sich danach dann darüber zu beschweren ist eher seltsam.
es gibt gründe für die beschränkung, sonst wäre sie nicht weltweit durchgesetzt, sowohl im triathlon, wie anscheinend auch im radsport. und das ist nicht nur der gesundheitsschutz, sondern auch die gewährung von chancengleichheit durch das ausgleichen von unterschiedlichen körperlichen entwicklungen im nachwuchsbereich.
diese gründe schützen die allgemeinheit, was im einzelfall nicht zutreffen muss.

Eiko
09.06.2015, 23:01
noch einmal....niemand zwingt jugendliche bei erwachsenenwettkämpfen mitzumachen. machen sie es doch, nehmen sie bewusst (!) einen ablauflängennachteil in kauf. sich danach dann darüber zu beschweren ist eher seltsam.
es gibt gründe für die beschränkung, sonst wäre sie nicht weltweit durchgesetzt, sowohl im triathlon, wie anscheinend auch im radsport. und das ist nicht nur der gesundheitsschutz, sondern auch die gewährung von chancengleichheit durch das ausgleichen von unterschiedlichen körperlichen entwicklungen im nachwuchsbereich.
diese gründe schützen die allgemeinheit, was im einzelfall nicht zutreffen muss.

Es gibt eben neben der Liga keine alternativen Wettkämpfe ohne Ablauflängensperrregelung in meiner Gegend, deswegen beschwere ich mich ja. Ich verstehe nicht, weshalb das seltsam sein soll.
Der Punkt mit der Chancengleichheit ist interessant, und der erste, den ich vollkommen nachvollziehen kann, danke!
Danke auch, dass du es als - Nachteil bezeichnest, was ja nicht alle so sehen.

@Hafu Gute Ideen! In der Liga bin ich schon seit dieser Saison, und da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie schön es ist ein Rennen ohne Beschränkung zu fahren. Im Kader, und daher im Deutschlandcup bin ich noch nicht, aber ein Ziel könnte es sein. Und gegen das älter werden kann ich wohl auch nichts machen.
Die Leistungen deines Sohns sind beeindruckend und werde ich wohl nie erreichen. Trotzdem würde es mich wundern, wenn er jetzt immer noch mit der kleinen Übersetzung Rennen fährt.

@Stefan : das war keinesfalls arrogant gemeint, allerdings kommt es hier eben oft vor, dass nur 1-3 Leute in meiner AK starten, ich suche eher den Vergleich mit anderen Leuten, die ich aus anderen Rennen kenne.

NBer
10.06.2015, 10:01
Es gibt eben neben der Liga keine alternativen Wettkämpfe ohne Ablauflängensperrregelung in meiner Gegend, deswegen beschwere ich mich ja....

da hast du mich falsch verstanden. das normale sollten für dich die nachwuchswettkämpfe sein, wo alle mit gleichen mitteln antreten, und von denen es in deiner gegend garantiert einige gibt.
du darfst halt nicht in die jedermannrennen gehen, wo nur 2-3 leutchens aus deiner AK antreten. geh in reine jugendrennen.

...Trotzdem würde es mich wundern, wenn er jetzt immer noch mit der kleinen Übersetzung Rennen fährt.

braucht er als junior ja auch nicht mehr.

Hafu
10.06.2015, 10:13
... Trotzdem würde es mich wundern, wenn er jetzt immer noch mit der kleinen Übersetzung Rennen fährt.
...

Du hast recht, er fährt mittlerweile mit normaler Kassette, nutzt das dort vorhandene 12er- oder 13er-Ritzel aber so gut wie nie und fährt nach wie vor bei gemeinsamen Radausfahrten viel hochfrequenter als ich, einfach weil er es so gewohnt ist.

in den zwei Jahren Jugend A-Zeit hat Frederic übrigens nur diese eine oben verlinkte "normale" Sprintdistanz in Ingolstadt gemacht, wo eben auch normale Erwachsene im selben Bewerb am Start waren und ansonsten außer ein paar Liga-Einsätzen ausschließlich Jugendrennen.

Nicht weil er musste, sondern weil er wollte und einfach auch weil das die Rennen sind, die weitaus mehr Action und Spaß in dem Alter bringen.

tandem65
10.06.2015, 11:01
Du hast recht, er fährt mittlerweile mit normaler Kassette, nutzt das dort vorhandene 12er- oder 13er-Ritzel aber so gut wie nie und fährt nach wie vor bei gemeinsamen Radausfahrten viel hochfrequenter als ich, einfach weil er es so gewohnt ist.

Ich bin zwar einen ticken älter als Dein Sohn, kann aber auch nicht verstehen wozu ich gar ein 11er Ritzel brauchen sollte. Am TT fahre ich sogar freiwillig eine Kurbel mit 50-34 und ich kann damit solange es nicht bergan geht ganz gut dem Nopogo, in dichtem Abstand, folgen. ;)

Eiko
15.04.2018, 22:28
In der neuen Sportordnung wurde die Ablauflängenbeschränkung nun auch für die Jugend A aufgehoben. (§36.1)
Ich finde, das ist ein sehr richtiger Schritt, und sehe mich bestätigt. Hoffentlich erkennen die Radsport-Funktionäre bald auch den Unsinn dieser Regelung.

NBer
15.04.2018, 22:38
In der neuen Sportordnung wurde die Ablauflängenbeschränkung nun auch für die Jugend A aufgehoben. (§36.1)
Ich finde, das ist ein sehr richtiger Schritt, und sehe mich bestätigt. Hoffentlich erkennen die Radsport-Funktionäre bald auch den Unsinn dieser Regelung.

es gibt sicherlich einige gründe zur aufhebung, ich denke ein wesentlicher ist jedoch, dass a-jugendliche verstärkt in ligamannschaften zum einsatz kommen (vor allem bei den damen) und dort konkurrenzfähig sein sollen. der punkt entfällt schon mal beim radsport.
und ich denke dass man von a-jugendlichen verlangen kann vernünftige frequenzen zu fahren und nicht knieschädigende gänge zu walzen.

Eiko
15.04.2018, 22:44
es gibt sicherlich einige gründe zur aufhebung, ich denke ein wesentlicher ist jedoch, dass a-jugendliche verstärkt in ligamannschaften zum einsatz kommen (vor allem bei den damen) und dort konkurrenzfähig sein sollen. der punkt entfällt schon mal beim radsport.

Auch im Radsport gibt es einige Rennen, so zum Beispiel mittlerweile die Bundesliga, in denen Junioren gegen Elite-Fahrer oder, wie in der BL, Senioren fahren.

NBer
15.04.2018, 22:46
Auch im Radsport gibt es einige Rennen, so zum Beispiel mittlerweile die Bundesliga, in denen Junioren gegen Elite-Fahrer oder, wie in der BL, Senioren fahren.

wir reden aber hier nicht von junioren, sondern von a-jugendlichen. die junioren durften schon immer offen fahren.

Eiko
15.04.2018, 22:57
wir reden aber hier nicht von junioren, sondern von a-jugendlichen. die junioren durften schon immer offen fahren.

Der jüngere Jahrgang der Radsport Junioren ist der selbe, wie der Ältere der Triathlon-Jugend-A.

NBer
15.04.2018, 22:59
Der jüngere Jahrgang der Radsport Junioren ist der selbe, wie der Ältere der Triathlon-Jugend-A.

ok, da kenne ich mich nicht aus. und dürfen die radsportjunioren denn nun offen fahren?

Eiko
15.04.2018, 23:13
ok, da kenne ich mich nicht aus. und dürfen die radsportjunioren denn nun offen fahren?

Nein, dürfen sie bedauerlicherweise nicht.

tri-top1
24.04.2018, 13:06
In der neuen Sportordnung wurde die Ablauflängenbeschränkung nun auch für die Jugend A aufgehoben. (§36.1)
Ich finde, das ist ein sehr richtiger Schritt, und sehe mich bestätigt. Hoffentlich erkennen die Radsport-Funktionäre bald auch den Unsinn dieser Regelung.

Zumindest ein Grund für die Aufhebung war die Einführung der AK0 (16-19J). In dieser AK hätte es sonst für die jüngeren Jahrgänge eine Ablauflängenbeschränkung gegeben, für die älteren nicht.