Vollständige Version anzeigen : Neues Innenlager läuft schwer
AndreasA
25.10.2013, 12:56
Gibt es "Werte" wie leicht ein neues Innenlager laufen sollte?
Ich meine so was wie : ohne Kette 2 Umdrehungen oder so?
Ich habe ein neues DA Lager eingebaut (SM BB9000).
Als Kurbel habe ich ne Rotor 3D.
Schon beim durchschieben viel mir auf, dass das Lager doch schon recht stramm sitzt. Ich musste schon ordentlich drücken, mit der Hand kloppfen bis sie ganz drin war.
Wenn ich jetzt ohne Kette drehe, macht sie vielleicht 1 1/2 Umdrehungen.
Ist das normal?
evtl. Kurbel zu fest angezogen ist bei Rotor nicht so optimal
Bei den neuen Lagern von Shimano ist das doch ganz normal.
Die laufen alle (egal ob 105, Ultegra o. DA ) nicht mehr so leicht wie die Lager vor 10 Jahren.
Alaso ich habe die Kombi gleich zweimal(3D und 3D+)
Wenn ich jetzt ohne Kette drehe, macht sie vielleicht 1 1/2 Umdrehungen.
Ist doch ein super Wert :)
evtl. Kurbel zu fest angezogen ist bei Rotor nicht so optimal
Die "Kappe" die den Kurbelarm gegen das Lager drückt kann man sehr leicht zu fest anziehen, der Grad zwischen zu fest und zu locker ist da fließend. Wenn ich nicht das Gefühl habe das die Kappe gleich raus fliegt, ist der Druck schon wieder zu groß aufs Lager. Ist scheinbar normal. Ich lasse sie eh immer relativ locker und kontrolliere mal öfters ob sie sich gelöst hat. Fixiert wird die Kurbel ja eh mit der kleinen Inbus-Schraube
Bei den neuen Lagern von Shimano ist das doch ganz normal.
Die laufen alle (egal ob 105, Ultegra o. DA ) nicht mehr so leicht wie die Lager vor 10 Jahren.
Kann ich nur zustimmen :Huhu:
AndreasA
25.10.2013, 14:03
Dann bin ich ja beruhigt :Lachen2:
Ändert sich das mit der Zeit? Sprich muss man die Lager erst "einfahren"?
wieczorek
25.10.2013, 14:28
@TE das Shimano Lager der neuen 9000er Gruppe hat schon Schleifdichtungen die weniger stark Widerstand generieren. Die alten Versionen waren noch schlimmer. 1,5 Umdrehungen wenn die Kurbel dran ist mit oder ohne Pedale, mit oder ohne Kette und wie fest angeschubst...?
Rotor Innenlager laufen deutlich leichter, aber sind auch schneller durch. Der Widerstand den du bemängelst ist der Widerstand der Dichtung, der bleibt immer gleich. Wenn er 1Watt beträgt wird das wohl realistisch sein. Wenn du mit 200Watt treten kannst, dann sind das 0.5%. Der Wert bleibt immer gleich, also bei 400Watt nur noch 0.25%
Rotor Innenlager haben da einen geringeren Wert, aber dafür sind die schneller hinüber und brauchen Service und wenn du den verpasst, dann sind es schnell mal 4-5 Watt...!
Wenn das Shimano Lager dann mal irgendwann leichter dreht, dann liegt das daran das die Dichtungen nicht mehr optimal sind, also geht das Innenlager danach dann bald kaputt.
Wenn du aber Gewalt anwenden musstest um deine Kurbel durchzuschieben, dann ist vielleicht auch der Lauf der Industrielager nicht merh so optimal.
@Kromos: wie du eine Rotor 3D+ durch ein Dura Ace Innenlager bringst, musst du mir erklären. Weil die 6mm Unterschied im Wellendurchmesser sind ja nicht so leicht aufzuweiten...!
Kann ich nicht sagen, als ich gerade die Woche beide Kurbeln wieder zusammengebaut habe(die Wattmesser waren zum Update), hab ich gleich neue Lager eingebaut, da die ja kaum was kosten.
Ich hatte mal früher FSA Keramiklager und da hatte ich das Gefühl das die "smoother" liefen, kann aber auch Einbildung sein. Aber wegen der Preise nehme ich nur noch die Shimanos.
Du kannst ja mal bei Anderen einen Probedreh an der Kurbel zum -Vergleich machen, falls du meinst bei dir gibt es zuviel Reibungsverluste. ;)
@Kromos: wie du eine Rotor 3D+ durch ein Dura Ace Innenlager bringst, musst du mir erklären. Weil die 6mm Unterschied im Wellendurchmesser sind ja nicht so leicht aufzuweiten...!
Stimmt, hast ja Recht, die habe ich mit den Rotor-BSA-Adaptern dran. Wollte nur nicht verwirren, bzgl. Drehwiederstand ist das bei Beiden ähnlich. Ich hab an einem anderen Rad auch noch eine normale Kurbel mit einem DuraAce-Lager und die läuft gefühlt auch gleich....:)
Aber wie du schon schriebst, 1-5 Watt Unterschied beim Anstoßen einer Kurbel zu erkennen ist wohl eher illusorisch.
wieczorek
25.10.2013, 14:48
na man kann erkennen ob es deutlich leichter geht. ob es nun genau 1Watt ist weiss ich nicht, aber diesen Wert halte ich für realistisch. Wenn ein anderes Lager den halben Widerstand hat, dann merkt man das im direkten Vergleich durchaus.
Ich denke die Dura Ace Lager sind ein guter Kompromis aus Haltbarkeit und Funktion. Aber wer die letzten Widerstandwerte aus dem Antrieb raus holen will, der kann beim Tretlager durchaus 50% sparen.
meine 3D+ am Bike mit BSA Adaptern läuft übrigens bedeutend leichter als Shimano BB...!
na man kann erkennen ob es deutlich leichter geht. ob es nun genau 1Watt ist weiss ich nicht, aber diesen Wert halte ich für realistisch. meine 3D+ am Bike mit BSA Adaptern läuft übrigens bedeutend leichter als Shimano BB...!
Na du mit deiner Erfahrung sicher - aber ich kann es ja nur mit meinem kleinen Erfahrungsschatz im privaten Schrauberkeller vergleichen und du hast sicher an mehr Kurbeln gedreht in deinem Leben :)
meine 3D+ am Bike mit BSA Adaptern läuft übrigens bedeutend leichter als Shimano BB...!
Echt, aber ich habe nur die Stahlvariante von Rotor, nicht die Keramik. Welche hast du?
wieczorek
25.10.2013, 18:54
Keramik am Bike wäre sehr dekadent.... Die Dinger brauchen ja nach jedem Spritzer Wasser nen Service.
Die Stahlversion dreht im Stand ohne Last eigentlich genau gleich gut. Unter Last sieht es freilich anders aus, aber das ist dann wiederum bauartbedingt.
longtrousers
27.11.2014, 08:49
Nach der Katastrophe mit der Campagnolo Kurbel auf meinem P5 (die linke Kurbel berührt die linke horizontale Rahmenstrebe) habe ich eine Rotor 3d+ Kurbel mit Rotor PF4630 Innenlager (Stahl) gekauft.
Tja, mit dem Campagnolo (Ultratorque) System ließ sich nämlich auch mit Spacern nichts machen.
Ein weiteres Problem fiel mir beim Probefahren auf: das rechte Cup verkantete sich. Ein klarer Konstruktionsfehler von Campagnolo: das BBright Cup hält das Lager außerhalb des Tretlagergehäuses, und sein Sitz im Tretlager ist anscheinend nicht fest genug.
Jedenfalls, mit dieser Erfahrung, beschloss ich das Rotor Innenlager mit loctite 641 zu montieren, was auch in der Montageanleitung empfohlen wird.
Dann habe ich aber derartig fest pressen müssen, man hat andauernd so ein "Geklacke" gehört, wenn die Lager wieder weiter rein kamen. Das linke Cup liegt nicht ganz auf, da fehlt eine halbe mm, aber ich habe mir nicht getraut noch fester zu pressen, weil ich Angst um meinen Carbonrahmen hatte.
Aber das Lager sitzt wenigstens bombenfest.:)
Ich hoffe aber, dass ich das Innenlager wieder raus kriege wenn es dann mal notwendig wird.:(
Das nächste Problem war die Achse reinzukriegen: das ging nur mit einem Gummihammer. Generell gesagt muss ich sagen, dass die Hersteller es mit den Toleranzen, die bei Pressfit ja sehr wichtig sind, nicht besonders genau nehmen.
Ich hoffe also auch, dass ich die Achse jemals wieder raus kriege:(
Zumindest hält die linke Kurbel jetzt einen cm Abstand zur linken horizontalen Rahmenstrebe.:)
Und jetzt läuft das Lager schwergängig:( , was aber durchaus normal sein kann wenn ich diesen Thread durchlese. Ohne Pedale und ohne Kette, nach einem kräftigen Schwung, läuft die Kurbel nur eine halbe Umdrehung weiter. Es kann nicht daran liegen, dass das linke Lager nicht fluchtet mit dem Rechten, weil die Lager in den Cups schwimmend festgelegt sind: das haben die zumindest gut gelöst bei Rotor.
Ein Vorteil hat dieses System: man kann leicht ein Powersystem von Power 2 max installieren: da muss man nur den Spider auswechseln. :) Das werde ich mir aber erst nächstes Jahr überlegen.
longtrousers
12.12.2014, 21:47
Im oberen Posting schrieb ich, dass meine Rotor 3d+ Kurbel ohne Kette nach Montage, nach einem kräftigen Schubs nur eine halbe Umdrehung weiterdrehte. Ich vermutete, dies sei normal und liegt am neuen Fett.
Diese Vermutung hat sich verfestigt, denn nach 2 Stunden Fahren dreht die Kurbel schon viel lockerer: zwei Umdrehungen jetzt.
Dies wird auch bestätigt durch die XT-Kurbel auf meinem Trainingsrad. Ich kann mich erinnern, als ich sie ein Paar Jahre her montierte, dass sie auch schwergängig lief. Jetzt habe ich nochmal geschaut und siehe: sie läuft nach einem Schubser mindestens 10 Umdrehungen weiter.
sybenwurz
13.12.2014, 13:27
Generell gesagt muss ich sagen, dass die Hersteller es mit den Toleranzen, die bei Pressfit ja sehr wichtig sind, nicht besonders genau nehmen.
Hahaha...
Du kannst den Satz durchaus dahingehend erweitern, dass Fahrradhersteller mit Toleranzen generell nicht so ernst nehmen.
Die am wenigsten beeinflusste ist noch die Passung am Tretlager, denn hier stellt so gut wie keine Marke die Lager selbst her und diejenigen, die sie herstellen, sind zu ganz anderen Qualitätsmassstäben gezwungen.
Ich wiederhole mich auch hier, aber am Fahrrad funktionieren viele Dinge (speziell Lagerungen) nur deswegen halbwegs lange, weil sie gegenüber den Belastungen, für die die Bauteile (Lager) eigentlich konstruiert sind, völlig unterbelastet sind.
(Doofe Formulierung, aber ich kriegs grad nicht besser hin...)
Wenn man bedenkt, dass ein 'Tretlagerlager' am Rad, welches nach 4000km durch ist, in ner Maschine 4stellige Drehzahlen über hunderte, wenn nicht tausende Betriebsstunden problemlos erbringt, kann man sich vorstellen, wie es um Toleranzen im Fahrradbereich bestellt ist.
Ich habs schon mehrfach geschrieben: für nen Maschinenbauer ist ein Fahrrad ein Haufen Schrott, und nichtmal Edelschrott, sondern einfach Ausschuss, Punkt.
wieczorek
13.12.2014, 20:20
Hihi. Ja genau Wurzi, ich hab 5 Jahre neben einem studierten Maschinenbauer in der Fahrradwerkstatt gearbeitet. Lustige Episoden gäbe es da zu berichten....
@longtrousers. Die Pressung mit den Metallcups beim BBright ist bei allen Rahmen die ich bisher hatte recht passgenau gewesen. Loctite 641 benutze ich da auch immer, ausser, wenn rund um das Tretlagergehäuse richtiger Lack ist, nicht nur diese mattschwarze Oberfläche. wenn Lack am Tretlager, dann Mollykote Honigpaste, lustiges Zeug. Ist aber nicht gut, wenn eine Shimanokurbel verbaut werden soll. Dann sind die Adapter und die Lager aussen am Rahmen und dann hält das ohne Loctite nicht dauerhaft.
Je nach Werkzeug das man verwendet, kann es schon mal vorkommen das es da knackt, weil die Cups evtl. Minimal verkanten und dann unter Gewalteinwirkung wieder nachgeben und in die richtige Richtung springen. Das ich da die Cups mal nicht bis Anschlag rein bekommen habe, ist mir noch nicht passiert.
Raus bekommt man die auch nur mit Gewalt. Aber die Dinger kosten auch nicht die Welt, wenn di Cups beim Ausbau drauf gehen, kaufe ich halt Neue.
wieczorek
13.12.2014, 20:31
Und dann noch so meine Einschätzung der letzten Zeit zu den Tretlagern... Shimano macht mit den 11fach Lagern jetzt auch was anders, die drehen besser. Ob sie genau so lang halten, wie die Vorgänger wird sich erst noch zeigen, das weiss ich erst in 1-2 Jahren.
Bei BSA Rahmen finde ich das Campa / Fulcrum System super, das hält und dreht sehr gut und Q Faktor ist klein.
Die BB 30 Lagerungen in den qualitativ höherwertigen Rahmen sind vom Leichtlauf bei uns alle besser, als ihre BSA Vorgänger. Specialized baut in S-Works Rahmen von Hause aus schon Ceramic Speed Lager ein.
Viel interessanter finde ich, das immer noch kein Komponentenhersteller das Thema Kettenreibung wieder ernsthaft angegangen hat. Campa hat z.T. 10 Zahn Kettenrollen und SRAM und Shimano 11Zahn. Aber inzwischen ist wirklich mehrfach in Test klar hervorgekomme, das so eine Kombi 13/15 Zahn Kettenleitrolle wie beim BERNER wirklich einen Vorteil bringen.
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