Vollständige Version anzeigen : Barefoot/Natural Running
pinkpoison
26.11.2012, 20:38
Ausgezeichneter Artikel von Daniel Lieberman zum Thema "Barefoot Running"
What We Can Learn About Running from Barefoot Running: An Evolutionary Medical Perspective
Daniel E. Lieberman
Department of Human Evolutionary Biology, Harvard University, Cambridge MA
Exerc. Sport Sci. Rev., Vol. 40, No. 2, pp. 63Y72, 2012 (https://www.fas.harvard.edu/~skeleton/pdfs/2012c.pdf). Barefoot running, which was how people ran for millions of years, provides an opportunity to study how natural selection adapted the human body to run. Because humans evolved to run barefoot, a barefoot running style that minimizes impact peaks and provides increased proprioception and foot strength, is hypothesized to help avoid injury, regardless of whether one is wearing shoes.
niksfiadi
26.11.2012, 21:18
"Die Geheimnisse des perfekten Läufers"
Auf Youtube suchen, passend zum Thema
Lg nik
pinkpoison
26.11.2012, 21:52
Genau SO (http://youtu.be/kpnhKcvbsMM) sollte das aussehen.... oder auch so (http://youtu.be/zSIDRHUWlVo)
Genau SO (http://youtu.be/kpnhKcvbsMM) sollte das aussehen.... oder auch so (http://youtu.be/zSIDRHUWlVo)
Wusste garnicht, dass die Steinis schon Asphalt hatten.
:Lachanfall:
Ist ein interessantes Thema.
Mir als miserablem (und faulem) Läufer macht es tierisch Spaß. Allerdings ist es aufgrund des mangelnden Lauftrainings immer recht anstrengend und ich muß es vorsichtig dosiert einsetzen um mich nicht zu überlasten. Aber ich hoffe in einigen Monaten / Jahren den Großteil meiner Läufe mit "natural running" Schuhen absolvieren zu können. So ganz barfuß isses mir einfach wegen Scherben etc zu gefährlich.
Strampeltier
26.11.2012, 23:21
http://www.youtube.com/watch?v=ig4wAjFbWgU
pinkpoison
27.11.2012, 08:36
Ist ein interessantes Thema.
Mir als miserablem (und faulem) Läufer macht es tierisch Spaß. Allerdings ist es aufgrund des mangelnden Lauftrainings immer recht anstrengend und ich muß es vorsichtig dosiert einsetzen um mich nicht zu überlasten. Aber ich hoffe in einigen Monaten / Jahren den Großteil meiner Läufe mit "natural running" Schuhen absolvieren zu können. So ganz barfuß isses mir einfach wegen Scherben etc zu gefährlich.
Mir geht es ähnlich - wenn die scharfkantigen Teile auf den Straßen nicht wären (und ich eine Lederhaut an den Sohlen hätte...aber die muss man sich halt erarbeiten), würde ich auch lieber ohne Minimalschuhe laufen. Allenfalls auf einem Fußballplatz dreh ich mal ein paar Runden ganz ohne. Langsam und in dosierten Schritten hab ich mich auf inzwischen 12km in Minimalschuhen ohne Beschwerden rangearbeitet. die meisten Läufe mach ich aber nach wie vor in klassischen Laufschuhen, um Überlastungssyndrome zu vermeiden.
http://www.youtube.com/watch?v=ig4wAjFbWgU
Schön, dass Du an die Barfußlegende erinnerst! Zola Budd (http://youtu.be/V_yvbkPaoOU) könnte man auch noch anführen.
Derzeit laufe ich (wenn denn überhaupt mal... :( ) meist mit den Sketcher "Go Run" oder Nike Free 4.5. Und dann halt in unregelmäßigen Abständen mal die NewBalance/Vibram Schuhe.
Allerdings habe ich zustäzlich Probleme mit der Achillessehne rechts, so dass ich da wirklich vorsichtig sein muß.
pinkpoison
27.11.2012, 09:58
Allerdings habe ich zustäzlich Probleme mit der Achillessehne rechts, so dass ich da wirklich vorsichtig sein muß.
Triggerpunkte rechts schon gecheckt?
http://www.triggerpoints.net/triggerpoints/tibialis-pos.htm
http://www.triggerpoints.net/triggerpoints/soleus.htm
http://www.youtube.com/watch?v=ig4wAjFbWgU
Man muss die Geschichte aber auch zu Ende erzählen:
4 Jahre später war Bikila dann bei den nächsten olympischen Spielen mit (leichten) Schuhen unterwegs und verbesserte beim erneuten überlegenen Olympiasieg seine Barfuß-Zeit von Rom um über drei Minuten.
pinkpoison
27.11.2012, 10:11
Man muss die Geschichte aber auch zu Ende erzählen:
4 Jahre später war Bikila dann bei den nächsten olympischen Spielen mit (leichten) Schuhen unterwegs und verbesserte beim erneuten überlegenen Olympiasieg seine Barfuß-Zeit von Rom um über drei Minuten.
Und das lag zu wieviel Prozent an den (Minimal-)Schuhen und nicht an verändertem Training, allgemeinem Trainingsfortschritt im Lauf der zurückliegenden vier Jahre, Strecke, Tagesform, Ernährung, Wetter, geschulterer Taktik usw? Hat er in Schuhen trainiert, oder lediglich seinem Sponsor (Puma?) einen Gefallen getan, als er im WK mit den (Minimal)schuhen gelaufen ist? Wieviel schneller wäre er vielleicht gewesen, wenn er auf die Schuhe verzichtet hätte? Die 3 Minuten alleine auf die im WK getragenen Schuhe zu schieben, halte ich für sehr mutig.
Die Schuhe von damals hatten mit den wuchtigen hypergedämpften und stabilisierten Laufschuhen mit Sprengung, gegen die sich die Freunde des Natural Running wenden, viel weniger zu tun, als mit den meisten modernen Minimalschuhen (insbesondere Vibrams, NB Minimus, Merell).
Und das lag zu wieviel Prozent an den (Minimal-)Schuhen und nicht an verändertem Training, allgemeinem Trainingsfortschritt im Lauf der zurückliegenden vier Jahre, Strecke, Tagesform, Ernährung, Wetter, geschulterer Taktik usw?
Keine Ahnung, nur in die andere Richtung weißt du es auch nicht.
Frage an alle die auch mit Barfuss Schuhen laufen: Wie schnell habt ihr euch da herangetastet? Es gibt auch noch andere Beiträge im Forum die ich durchgelesen habe, jedoch bin ich mir selbst unsicher.
Ich habe oft Verletzungsprobleme und war auch jetzt wieder fast einen Monat ohne Lauftraining wegen einer wiederkehrenden Adduktorenverletzung und Krankheitspause.
Nun habe ich mir Saucony Hattori bestellt und hab heute den ersten Lauf damit hinter mir (nachdem ich vorgestern schon ne Stunde damit spazieren war), 25 Minuten, es ging recht gut, auch wenn die Form natürlich wieder weg ist. Letztes Jahr bin ich hin und wieder kurze Strecken (meist auf dem Laufband) mit Nike Free gelaufen, jedoch nutze ich die fast nur im Alltag.
Wie sollte ich da jetzt am besten rangehen? Sehr oft laufen abe rimmer nur kurz? Oder erstmal nur einen Lauf pro Woche mit den Schuhen?
Noch als Info dazu, die letzten Wochen und Monate habe ich schon deutlich meinen Laufstil in Richtung Vorfuss/Mittelfuss verändert, mit viel Lauf ABC, Sprüngen, Athletik und quasi nur noch Laufen in Leight Weight Schuhen.
Da ich eh wieder quasi bei 0 anfange wäre doch jetzt die Gelegenheit erstmal ganz auf diese Schuhe umzusteigen, da in nächster Zeit eh noch keine langen Läufe anstehen. Oder mach ich damit eher mehr falsch als richtig?
Meiner Erfahrung nach:
3-4x/Woche 15min, bis das problemlos geht, dann 20min, dann 25min, ....
Ergo: Sehr behutsam eine Grundlage schaffen, diese stabilisieren, bis man denkt: Das ist gar kein Problem mehr.
Lieber zu langsam steigern als zu schnell
Danksta aka Mega-Plattfuss
... Die 3 Minuten alleine auf die im WK getragenen Schuhe zu schieben, halte ich für sehr mutig.
...
Habe ich doch gar nicht getan!:Huhu:
(Ich halte sehr viel von Barfußlaufen , aber man darf das auch nicht zu dogmatisch sehen: schneller ist man definitiv mit Schuhen. Das kann jeder bei seinem nächsten Bahn-Intervalltraining für sich selbst ausprobieren.)
Ich hab beim Einlaufen auf der Bahn damit angefangen: 1. Woche 1 Runde barfuß, 2. Woche 2 Runden usw. In meinem Alter muss ich da aber glaub ich noch'n bisschen vorsichtiger sein. Hat jedenfalls nicht geschadet, da gaaaanz langsam ranzugehen.
dickermichel
27.11.2012, 11:03
Frage an alle die auch mit Barfuss Schuhen laufen: Wie schnell habt ihr euch da herangetastet?
Im Sommer 2004 hatte ich einen Platten mit dem Rad, ca. 3km von zuhause entfernt. Ich bin das Stück barfuß nach Hause gelaufen (nicht gegangen), was ganz gut ging, weil ich überwiegend auf Seitenstreifen mit Rasen laufen konnte.
Dabei merkte ich schon, daß sich das viel besser anfühlte, als wenn ich mit meinen "normalen" Laufschuhen herumlief.
Dazu muß man sagen, daß ich erst 2002 mit 34 Jahren zum Sport resp. Triathlon resp. Laufen kam und bis 2004 immer Probleme mit Überreizungen, Umknicken etc. hatte, bei jeder Menge Sportärzten war, orthopädische Einlagen aller Art bekam etc.
Im Frühjahr 2005 kaufte ich dann meinen ersten Nike Free und jeder meinte, ich dürfe denn aber nur ein paar Minuten anziehen...
Weil ich noch nie einfach geglaubt habe, was andere mir gesagt haben, bin ich morgens mit meinem kleinen Sohn zur Schule gegangen und dann zurückgejoggt (ca. 10min).
Das habe ich ein paar Mal gemacht und dann auf 20min erweitert.
Als sich auch das gut anfühlte, bin ich relativ schnell auf längere Distanzen gegangen, habe alle anderen Laufschuhe in den Keller gestellt und bin im Oktober 2005 mit den Free den Marathon beim IM Hawaii gelaufen.
Ich bin also innerhalb von drei bis vier Wochen auf den Free umgestiegen und laufe seitdem ausschließlich mit den Free 3.0 bis 5.0 - je nach Strecke und Speed.
Gruß: Michel
Teuto Boy
27.11.2012, 11:12
Man muss die Geschichte aber auch zu Ende erzählen:
4 Jahre später war Bikila dann bei den nächsten olympischen Spielen mit (leichten) Schuhen unterwegs und verbesserte beim erneuten überlegenen Olympiasieg seine Barfuß-Zeit von Rom um über drei Minuten.
Ich glaube der Steffny hat die Geschicht mal so erzählt:
Bikila ist in Wettkämpfen vorher nicht barfuß gelaufen. Die Äthopier hatten einen Finnischen Trainer in dieser Zeit, vom Material u. Trainingstechnisch uptodate.
Er hat nur direkt vor der Olympiade vom Sponsor neue Schuhe bekommen in denen er sich Blasen gelaufen hat. In seiner Verzweiflung ist er dann Barfuß gelaufen.
Der Mythos vom Barfußläufer wurde dann von den Medien ergründet, weil es so schön in das Weltbild passte.
Armer Schwarzer Mann läuft halt Barfuß.
Wikipedia erzählt es anders:
Über den Grund, warum er die Marathonstrecke barfuß lief, gibt es viele Gerüchte. Manche behaupten, er sei ohne Schuhe tatsächlich schneller gewesen; andere glauben, er habe zeigen wollen, unter welchen Umständen viele Athleten in Äthiopien trainieren müssen. Wahrscheinlich aber waren einfach seine Schuhe so abgelaufen, dass er mit ihnen in Rom nicht an den Start gehen konnte. Sich an neue (wenn er sie sich hätte leisten können) zu gewöhnen, war auch keine Option, also verzichtete er ganz auf neues Schuhwerk und lief, wie er es von früher gewohnt war.
Irgenwie gefällt mir Steffnys ( so sie denn von ihm war ) besser...
....Er hat nur direkt vor der Olympiade vom Sponsor neue Schuhe bekommen in denen er sich Blasen gelaufen hat. In seiner Verzweiflung ist er dann Barfuß gelaufen....
...und zwar hat er sich erst im rennen für barfuß entschieden. waldemar cierpinski schreibt in seinem buch "meilenweit bis marathon" sinngemäß: ".....als er mit den für ihn ungewohnten schuhen nicht zurechtkam, hat er sie nach der hälfte der strecke ausgezogen.......".
...Ich bin also innerhalb von drei bis vier Wochen auf den Free umgestiegen und laufe seitdem ausschließlich mit den Free 3.0 bis 5.0 - je nach Strecke und Speed.
...dass die Nike Free allzuviel mit dem Barfußlaufen zu tun haben, ist aber auch ein Mythos, der sich auf funktionierender PR von Nike begründet.
Ich lauf meine Nike-Frees auch gerne (habe drei Paar davon) und setze sie auch in langen Läufen bis 35km ein, aber im Vergleich zu echtem Barfußlaufen haben sie megaviel Dämpfung und das Laufen damit schaut von außen ganz anders aus und fühlt sich auch ganz anders an, als Barfußlaufen.
Die Saucony Hattori (und auch die meisten kompromisslosen Wettkampfschuhe mit einem Schuhgewicht von unter 120g) imitieren weitaus mehr die Biomechanik und das Abrollverhalten vom Barfußlaufen als die Nike Free.
...dass die Nike Free allzuviel mit dem Barfußlaufen zu tun haben, ist aber auch ein Mythos, der sich auf funktionierender PR von Nike begründet.
Ich lauf meine Nike-Frees auch gerne (habe drei Paar davon) und setze sie auch in langen Läufen bis 35km ein, aber im Vergleich zu echtem Barfußlaufen haben sie megaviel Dämpfung und das Laufen damit schaut von außen ganz anders aus und fühlt sich auch ganz anders an, als Barfußlaufen.Das kann ich voll unterstreichen.
Ich war wandern im Hohen Venn mit Vibrams. Als Backup hatte ich mir Nike Free eingepackt. Nach ca. 2 Stunden merkte ich wie meine Füße an ihre Belastungsgrenze kamen. Ich hab mich an den Rand gehockt und die Nike Free angezogen. Das Laufen danach war wie auf Kissen. Da merkt man erstmal wieviel Dämpfung die noch haben ;)
Ich mag meine Nike Free und habe einige Paare davon und trage sie oft, aber mit Barfußlaufen hat das nix zu tun.
Vorfuß/Barfuß/natural running bietet erst mal ein kurze Phase der Adaption an das andere Bewegungsmuster, dann eine etwas längere Phase der Freude am anderen Laufstil und recht oft eine noch längere Phase der ungewollten Pause wegen Wadenmuskelzerrung oder eine ganz lange Phase des Garnichtstuns wegen Ermüdungsbruch im Fuß. So zumindest meine Erfahrungen auch aus dem Umfeld.
Fest steht: Auch mit Schuhen kann man schnell und verletzungsfrei laufen. Warum also umstellen? Ich mach das persönlich nur, weil mir Zeiten und Platzierungen wurscht sind und ich einfach gerne laufe und die Zeit habe, das mal auzustesten.
pinkpoison
27.11.2012, 12:52
(Ich halte sehr viel von Barfußlaufen , aber man darf das auch nicht zu dogmatisch sehen: schneller ist man definitiv mit Schuhen. Das kann jeder bei seinem nächsten Bahn-Intervalltraining für sich selbst ausprobieren.)
streiche "ist man" und ersetze dafür "bin ich"....
abgesehen davon macht so ein Experiment nur dann Sinn, wenn der gesamte Bewegungsapparat den High-Tech-Schuhen ne ganze Weile entwöhnt ist und sich sein natürliches Setup wieder erarbeitet hat. Wenn dem der Fall ist, bezweifle ich, dass man mit Schuhen zwingend schneller läuft.
in memoriam Zola Budd, die in ihrer Zeit die Weltelite barfuß auf der Bahn zerlegt hat ;-)
pinkpoison
27.11.2012, 12:58
Ich mag meine Nike Free und habe einige Paare davon und trage sie oft, aber mit Barfußlaufen hat das nix zu tun.
Seh ich auch so - dito was die Sketchers GoRun angeht. Die trag ich nicht zum Laufen, aber mag sie sehr als Freizeitschuh - sind aber meilenweit entfernt vom Barfußfeeling.
Seh ich auch so - dito was die Sketchers GoRun angeht. Die trag ich nicht zum Laufen, aber mag sie sehr als Freizeitschuh - sind aber meilenweit entfernt vom Barfußfeeling.
Gar keine Frage, dass das kein Barfußlaufen ist mit diesen Schuhen. Aber sie sind auch meilenweit von den üblichen "Laufsofas" entfernt, mit denen man sonst so gelaufen ist.
Sie dienen mir als "Übergangslösung". Mit den Free oder den Sketchers kann ich problemlos 15km laufen, was für mich schon echt viel ist :)
streiche "ist man" und ersetze dafür "bin ich".........
ich bin da auch eher bei hafu und "man". wenn barfußlaufen erwiesenermaßen schneller wäre als schuhlaufen, würden zwangsweise viel mehr spitzenleute barfuß laufen, da sie ja auch ansonsten auf jeden klitzkleinen vorteil bedacht sind. für mich ist das mehr ein yuppitrend für leute die sich von der masse abheben wollen, oder denen das eben spaß macht. wogegen nichts einzuwenden ist. aber schneller macht es defnitiv nicht. wer sich mit schuhen eine gute lauftechnik angeschult hat, wird damit immer schneller sein.
Duafüxin
27.11.2012, 15:30
Die Spitze rennt ja auch nicht mit den Sofas schnell, sondern eher mit recht minimalistischen Schuhen. Dass man barfuss schneller laufen soll, halte ich mal eher für einen Mythos.
Also wenn ich mir so die Schuhe von den Bahnläufern anschaue, dann sind die Sohlen aber auch nur dafür da, dass man die Spikes nicht direkt in die Füße schrauben muß... ;)
wenn barfußlaufen erwiesenermaßen schneller wäre als schuhlaufen, würden zwangsweise viel mehr spitzenleute barfuß laufen, da sie ja auch ansonsten auf jeden klitzkleinen vorteil bedacht sind.
Das ist vielleicht von Person zu Person verschieden und kommt auf den läuferischen Background an.
Den, der von Schuhen auf barfuß umstellen muss, macht es wohl nicht schneller.
Aber wenn jemand das trainieren barfuß gewohnt ist, könnte es schon sein, dass er sich in Schuhen unwohler fühlt und deshalb auch Wettkämpfe lieber barfuß bestreitet.
Siehe Zola Budd.
Danke für eure Erfahrungen! Ich hab auch festgestellt, dass der Nike Free noch weit entfernt davon ist, ein "richtiger" Barfuss-Schuh zu sein. Ich denke ich versuche dann mal, mich mit kurzen Läufen ranzutasten und falls ich längere mache, dann noch mit normalen Schuhen. Mein Ex-Freund macht sein ganzes Lauftraining in Saucony Hattori und anderen Barfuss Schuhen und das schon lange Zeit vor dem ganzen Hype, verletzt ist er noch nie gewesen. Aber da spielt wohl auch Talent mit!
pinkpoison
27.11.2012, 16:35
ich bin da auch eher bei hafu und "man". wenn barfußlaufen erwiesenermaßen schneller wäre als schuhlaufen, würden zwangsweise viel mehr spitzenleute barfuß laufen, da sie ja auch ansonsten auf jeden klitzkleinen vorteil bedacht sind.
Ja - vor allem sind die Spitzenleute auf ihren finanziellen Vorteil bedacht. Und welcher Sportartikelhersteller stellt unsichtbare Schuhe her, für die der Spitzenläufer dann barfuß unterwegs sein könnte? ;)
captain hook
27.11.2012, 16:58
Ja - vor allem sind die Spitzenleute auf ihren finanziellen Vorteil bedacht. Und welcher Sportartikelhersteller stellt unsichtbare Schuhe her, für die der Spitzenläufer dann barfuß unterwegs sein könnte? ;)
Nochmal weniger als in Barfußschuhen dürften wirklich Barfuß in der Lage sein Rennen auf der Straße, der Bahn oder im Gelände zu bestreiten, weshalb sich bei 99,9% aller Beteiligen irgendwas an den Füßen befinden wird, wo man was draufdrucken könnte. Und sei es eine LeguanoSocke
Aber selbst von den Weltklasseleuten wählen längst nicht alle Beteiligten das jeweils radikalste, leichteste und spartanischste Modell ihres Sponsors aus. Wenn es sie also schnell machen würde, würden sie ja zumindest (deinem Ansatz folgend) immer das puristischste wählen, was zumindest ihr Sponsor zu bieten hat.
Ich denke, da muss jeder sehen wie er am besten klarkommt.
Ich laufe im Wald bei schlechtem Wetter z.B. auch mal gerne einen Inov8 x-Talon 190, aber es gibt auch Tage, da hab ich gerne mehr Schuh unterm Fuß, insbesondere auf Asphalt. Nicht unbedigt mehr Sprengung, aber mehr Dämpfung.
Grade im Triathlon wenn die Muskulatur beim Laufen schon sehr vorgeschädigt ist und man nurnoch sehr bedingt wirklich aktiv läuft (die Brownlees dieser Welt nehmen wir jetzt mal aus) tut den allermeisten Sportlern etwas mehr unterm Fuß sicher besser als das Wenige, was man manchmal beobachten muss (insbesondere wenn man die Einschläge vom Passivlaufen bewundern kann oder die massiven Fehlstellungen die manche da in ihre ultraleichten WK-Schlappen zaubern)
Verwandlung
27.11.2012, 18:12
Sollte euer Nachwuchs großen Spaß am laufen entwickeln, welchen Schuh würdet ihr eurem Kind kaufen?
Fivefingers, damit sich die Füße von Anfang an gewöhnen können, oder eher mit Dämpfung?
Sollte euer Nachwuchs großen Spaß am laufen entwickeln, welchen Schuh würdet ihr eurem Kind kaufen?
Fivefingers, damit sich die Füße von Anfang an gewöhnen können, oder eher mit Dämpfung?
meinst du ein kind zieht sich freiwillig fivefingers an? und läuft damit auch noch vor anderen kids rum?
Sollte euer Nachwuchs großen Spaß am laufen entwickeln, welchen Schuh würdet ihr eurem Kind kaufen?
Fivefingers, damit sich die Füße von Anfang an gewöhnen können, oder eher mit Dämpfung?
meinst du ein kind zieht sich freiwillig fivefingers an? und läuft damit auch noch vor anderen kids rum?
:Blumen: :Cheese:
Wir lassen im Jugendtraining unseres Vereins die Kinder viel barfuß laufen, das ist definitiv besser als die überteuerten Fivefingers, die ja auch nur funktionieren wenn sie perfekt passen und Kinder- und Jugendfüße wachsen schneller, als man schauen kann!
Ansonsten sind leichte Wettkampfschuhe meistens die beste Wahl auch fürs Training. Nike Streak gibt's z. B. schon ab Schuhgröße 35, hattori ab 37. Bevor die Kids in der Lage sind, die kaputt zu laufen, sind sie schon rausgewachsen.
Verwandlung
27.11.2012, 18:35
meinst du ein kind zieht sich freiwillig fivefingers an? und läuft damit auch noch vor anderen kids rum?
Meine Tochter findet sie super, auch optisch. Wenn Sie darauf angesprochen wird bekommt sie eigentlich eher positives Echo.
Meine Frage sollte aber eher in die Richtung gehen, ob ihr Sorge vor Überlastungen hättet.
Verwandlung
27.11.2012, 18:39
:Blumen: :Cheese:
Wir lassen im Jugendtraining unseres Vereins die Kinder viel barfuß laufen, das ist definitiv besser als die überteuerten Fivefingers, die ja auch nur funktionieren wenn sie perfekt passen und Kinder- und Jugendfüße wachsen schneller, als man schauen kann!
Ansonsten sind leichte Wettkampfschuhe meistens die beste Wahl auch fürs Training. Nike Streak gibt's z. B. schon ab Schuhgröße 35, hattori ab 37. Bevor die Kids in der Lage sind, die kaputt zu laufen, sind sie schon rausgewachsen.
Die Kostenfrage ist natürlich ein Argument. Wobei ich jetzt auch nur 40€ bezahlt habe. Für einen Kinderschuh natürlich trotzdem viel.
Abgesehen davon würdest du aber Barfußlaufen bei Kindern ganz klar befürworten?
Meine Tochter findet sie super, auch optisch. Wenn Sie darauf angesprochen wird bekommt sie eigentlich eher positives Echo.
Meine Frage sollte aber eher in die Richtung gehen, ob ihr Sorge vor Überlastungen hättet.
Wie alt?
Sorgen vor Überlastungen braucht man bei einem Kinderfuß selten haben, vorausgesetzt, man läuft nicht auf Asphalt und der Fuß ist grundsätzlich gesund.
Verwandlung
27.11.2012, 18:42
:Blumen: :Cheese:
Wir lassen im Jugendtraining unseres Vereins die Kinder viel barfuß laufen, das ist definitiv besser als die überteuerten Fivefingers, die ja auch nur funktionieren wenn sie perfekt passen und Kinder- und Jugendfüße wachsen schneller, als man schauen kann!
Ansonsten sind leichte Wettkampfschuhe meistens die beste Wahl auch fürs Training. Nike Streak gibt's z. B. schon ab Schuhgröße 35, hattori ab 37. Bevor die Kids in der Lage sind, die kaputt zu laufen, sind sie schon rausgewachsen.
D.h. du gibst deinen Jugendlichen auch die Empfehlung tendenziell ohne Dämpfung zu laufen?
Verwandlung
27.11.2012, 18:44
Wie alt?
Sorgen vor Überlastungen braucht man bei einem Kinderfuß selten haben, vorausgesetzt, man läuft nicht auf Asphalt und der Fuß ist grundsätzlich gesund.
13 Jahre, läuft seit einem Jahr damit
13 Jahre, läuft seit einem Jahr damit
Dann habt ihr sie sehr selbstbewusst erzogen. Kompliment!
Hab' gerade meiner 12-jährigen Tochter ein paar gegoogelte Fotos von den Five-Fingers gezeigt und sie gefragt, ob sie diese in der Schule tragen würde... die Antwort war ein deutliches "Nein. Schauen komisch aus!";)
Verwandlung
27.11.2012, 18:58
Dann habt ihr sie sehr selbstbewusst erzogen. Kompliment!
Hab' gerade meiner 12-jährigen Tochter ein paar gegoogelte Fotos von den Five-Fingers gezeigt und sie gefragt, ob sie diese in der Schule tragen würde... die Antwort war ein deutliches "Nein. Schauen komisch aus!";)
:) Selbstbewusst ist Sie wirklich.
Aber die Schuhe sehen in natura wirklich klasse aus. Zumindest im Umfeld meiner Tochter wollen jetzt fast alle welche.
Das find ich echt super und Kompliment.
Hier wird ja sehr viel über Sinn oder Unsinnigkeit vom barfußlaufen diskutiert. Was mich jetzt noch interessieren würde, für welchen Fußtyp macht das barfußlaufen Sinn? Also ich meine damit jetzt die ganze Bandbreite vom barfuß-imitier-Schuh wie Nike Free, über minimalistische Schuhe wie inov-8 bis hin zum richtigen barfußlaufen.
Macht das ganze wirklich Sinn wenn man extreme Fußfehlstellung hat?
Hintergrund ist ganz einfach der, dass ich Senk-Knick-Spreizfuß habe und ein wirklich extremer Überpronierer bin.
Ich hatte bisher oft das Gefühl, dass der Grad zwischen Überlastung und Anpassung bei mir beliebig schmal ist. Ich liebe das direkte Laufgefühl von Minimalisten, aber meine Füße packen es einfach nicht.
Grüße :Huhu:
gerade bei Fußfehlstellungen wie überpronieren sind sowohl Chancen zur Verbesserung als auch Risiken für Verletzungen besonders hoch. Ich überproniere auch und konnte das aber durch Lauftraining mit Schuhen die ich jetzt nicht als Barfußschuhe bezeichnen würde die aber schon etwas flachere Sohlen haben bzw. wenig bis keine Stütze innen (was ja fürs pronieren wahrscheinlich entscheidender ist) deutlich verbessern. Dabei meine ich jetzt so Schuhe wie Nike free run (mit denen hab ichs angefangen), Nike Lunar Racer und danach Saucony Fasttwitch 5 und Inov 8 Roclite 285. Mit richtigen Barfußschuhen (ich hab saucony hattory und vivobarefoot ultra) lauf ich maximal mal nen 5 km Waldlauf aller 2 Wochen + einmal wöchentlich das Lauf-ABC.
Die Pronation ist jedenfalls seit der schrittweisen Schuhumstellung (Beginn vor 2.5 Jahren) deutlich besser geworden, vorher bin ich jahrelang mit Asics-sofas rumgelaufen da hat sich nix verändert. Ich hab mir allerdings auch einmal nen Schienbeinkantensyndrom eingefangen damit.
Was eventuell auch ne Möglichkeit ist die ganze Sache behutsam anzugehen ist nicht im Training sondern erstmal nur im Alltag Barfußschuhe anzuziehen (+ vielleicht beim lauf-abc) da werden auch die entsprechenden Muskeln gestärkt aber die Stoßbelastung ist halt nicht soo gegeben.
Ihr wißt aber schon, daß Barfußlaufen im Wettkampf verboten ist?
Ich habe meine Barfuss Hausschuhe erst mal von meinem Fuß verbannt.
Leider musste ich feststellen, das ich durch diese Knieschmerzen bekam, die nach dem Wechsel zu meinen alten Schlappen jetzt wieder verschwunden sind.
Ich besitze keine Hausschuhe - laufe im Haus immer barfuß. Das tut den Füßen auch gut!
Ich gehe davon aus das meine Beine/Knie mit der Vielzahl neuer Reize beim Barfussgehen, Laufen war es ja noch nicht mal, einfach überfordert waren.
photonenfänger
28.11.2012, 19:54
Dass man mit Frees Vorder- bzw Mittelfuß laufen sollte ist klar, oder?
Das mit den Hattoris kann ich bestätigen, macht richtig Laune, richtig tolles Laufgefühl. Auch interessant sind die Brooks Pure Connect, die sind auch so konstruiert, dass der Fuß richtig arbeiten muss. Am Tag nach meinem ersten Lauf mit denen sah ich aus wie die in dem "Day after NYC Marathon"-Video:Lachen2:
niksfiadi
28.11.2012, 20:40
Unser Umfeld ist auch nicht spießig genug um meine Kinder in den Fivefingers auszulachen :cool: Das Problem ist: Die haben keine Zeit die Dinger anzuziehen. Deswegen sind die schlicht in Schuhen mit Klettverschluss am schnellsten (drin).
Ein unnatürlicher (Lauf-)Untergrund verlangt nach unnatürlichem Schutz an den Füßen. Barfuß am Asphalt funktioniert nicht, ich hab das im Sommer 2001 konsequent probiert und wurde 2 Monate lang den blauen Fleck im Fußquergewölbe nicht mehr los... Klar, die Haut wurde robuster. Auch die Schmerzempfindlichkeit lässt nach - kleine Steinchen und so Zeugs sind einem irgendwann wurscht.
Ich persönlich laufe jetzt sehr minimalistische Schuhe, auch im Triathlon. Natürlich ist die Muskulatur da schon angeschlagen, aber deswegen brauch ich ja kein Laufsofa? Gerade dieses Laufsofa strengt meine Füße ja furchtbar an, gerade da will ich was laufen, wo die bissl Energie, die ich noch hab auch als Vortrieb ankommt. Im übrigen halte ich es für ein Gerücht, dass man, wenn man müde ist, automatisch in den Fersenlauf zurückfällt. Man kann auch bei einem 7er Schnitt noch den Fuß so aufsetzen, dass das Körpergewicht nicht in die Ferse knallen muss. Einfach den Fuß 10cm weiter hinten aufsetzen, die Hüfte etwas vorholen - kostet kaum Kraft. Ich hab da das Gefühl, dass da ein verqueres Denkmuster existiert.
Nik
Verwandlung
28.11.2012, 21:57
Hat von euch jemand Erfahrungen mit den Adipure Schuhen?
...Im übrigen halte ich es für ein Gerücht, dass man, wenn man müde ist, automatisch in den Fersenlauf zurückfällt. Man kann auch bei einem 7er Schnitt noch den Fuß so aufsetzen, dass das Körpergewicht nicht in die Ferse knallen muss. Einfach den Fuß 10cm weiter hinten aufsetzen, die Hüfte etwas vorholen - kostet kaum Kraft. Ich hab da das Gefühl, dass da ein verqueres Denkmuster existiert.
Nik
Das sehe ich etwas anders.
Es könnte zwar sein, dass du im 7er Schnitt sauber laufen kannst. (Was ich eigentlich auch schon bezweifel) Aber wenn du müde bist/wirst wirst automatisch schlapper. Da denkst du nicht mehr groß nach, da bist du froh, wenn jeder Schritt nach vorne bedeutet, dass du einen weniger laufen musst.
Glaubst du wirklich da holt noch einer Hüfte nach vorne? Theoretisch vielleicht schon, aber in der Praxis?
pinkpoison
29.11.2012, 07:20
Das sehe ich etwas anders.
Es könnte zwar sein, dass du im 7er Schnitt sauber laufen kannst. (Was ich eigentlich auch schon bezweifel) Aber wenn du müde bist/wirst wirst automatisch schlapper. Da denkst du nicht mehr groß nach, da bist du froh, wenn jeder Schritt nach vorne bedeutet, dass du einen weniger laufen musst.
Glaubst du wirklich da holt noch einer Hüfte nach vorne? Theoretisch vielleicht schon, aber in der Praxis?
+1 :Blumen:
Es ist alles eine Frage der Umstellung des Laufstils, der durch traditionelles Schuhwerk von Grund auf versaut ist und erst umgelernt/umtrainiert werden muss, dann gibts auch kaum Verletzungsprobleme. Wer barfuß oder in Minimalschuhen läuft, als hätte er eine "Laufsofa" am Fuß, der bekommmt die Quittung.
Überlegt doch mal, wie viel Zeit und Mühe nötig ist, um den Schwimmstil ökonomisch zu gestalten - da glauben wir, dass es beim Laufen ohne jede Mühe von selbst funktioniert, sich eingeschliffene Bewegungsmuster abzugewöhnen?
Laufen wäre theoretisch etwas sehr Natürliches - aber wenn man von Kindesbeinen an in Schuhe gezwängt wurde, die einen anatomisch nicht angemessenen Laufstil provozieren und dann auch noch jahrzehntelang von sogenannten Experten gepredigt wird, dass man auf der Ferse landen müsse (und auch die Laufschuhe diesbezüglich gestaltet werden), dann braucht man sich doch über nichts wundern. In einem anderen Thread fragt jemand gerade, wie man denn lernen können, die gleiche Wasserlage beim Schwimmen zu haben, wie mit einem Pull-Buoy.... so ein Hilfsmittel versaut den Schwimmstil ebenso wie ein Laufsofa den Laufstil versaut. Klau jemandem seinen geliebten Pull-Buoy und Du siehst, wie schlecht sein Schwimmstil ist. Nimm einem Läufer seine "Sofas" und Du erlebst das lauftechnische Analogon.... .
Ich hab das Gefühl, die Wenigsten, die sich bislang zu Wort gemeldet haben, haben den Beitrag von Daniel Lieberman gelesen, den ich um Ausgangspost verlinkt habe. Der geht sehr differenziert an das Thema heran und lotet aus, was wir wissen und was wir nur vermuten. Wirklich sehr lesenswert.... .
:Huhu: Robert
niksfiadi
29.11.2012, 08:25
Um den Artikel lesen zu können, bräucht ich einen Tag Urlaub. Da geh ich lieber laufen. Aber klar. Natürlich muss man das Thema differenzierter angehen. Und vor allem: Jeder ist anders. Allerdings seh ich mich schon als jemand der da mitreden kann, da ich meinen Laufstil über Jahre umgestellt habe. Beginnend beim ersten Marathon 1999, danach ohne Druck, ohne Zeitentabelle. Ich wollte einfach dieses "Gefühl" beim Laufen haben und das bekam ich nur, wenn ich lief wie barfuß. Deswegen auch schon der erste Barfußssommer 2001. Das ist 11 Jahre her. Es ging mir nie darum schnell zu sein, sondern einfach nur um dieses leichte, lockere, entspannte Gefühl. Ganz ehrlich: 7er Schnitt auf der Hacke ist mir ein Greuel, da geh ich lieber schnell.
Das sehe ich etwas anders.
Es könnte zwar sein, dass du im 7er Schnitt sauber laufen kannst. (Was ich eigentlich auch schon bezweifel) Aber wenn du müde bist/wirst wirst automatisch schlapper. Da denkst du nicht mehr groß nach, da bist du froh, wenn jeder Schritt nach vorne bedeutet, dass du einen weniger laufen musst.
Glaubst du wirklich da holt noch einer Hüfte nach vorne? Theoretisch vielleicht schon, aber in der Praxis?
"Die Hüfte nach vorne" ist ja im Prinzip ein Lossatz aus der Leichtathletik um schneller zu werden und wird gedanklich immer mit hohem Lauftempo verknüpft. Klar ist das da dann anstrengend. Aber dieses "Hüfte nach vorne (und oben)" mit dem Versuch der maximalen Hüftstreckung meinte ich nicht. Sondern ich meinte einfach nur ein vorsichtiges Verlagern des Gewichts nach vorne, ohne dabei in der Hüfte zu beugen. Holst du die Hüfte nicht "nach vorne" klappt der Oberkörper ab um diese "Nachvorneenergie" zu erzeugen, der Abdruckpunkt geht unter dem Körperschwerpunkt durch, Energie geht verloren - klar kann man auch so einen Mittelfußlauf bewerkstelligen, aber sieht bescheiden aus, fühlt sich bescheiden an und ist anstrengend. Ist die Hüfte erstmal da, wo sie hingehört fällt man vom linken Mittelfuss auf den rechten. Das ist erheblich weniger anstrengend, als jedes mal mit der Ferse zu bremsen, über die ganze Sofadämpfung drüber zu rollen und dann wieder mit dem Vorfuß beschleunigen.
Genau dieses "Hüfte nach vorne" ist mMn auch das Hauptproblem der Triahtleten, weil wir einfach zuviel Radfahren und wir dadurch mit erhöhter Spannung in der Psoasmuskulatur rumlaufen. Deswegen ist das im Triathlon nach dem Radfahren immer schwierig, mir fällt das auch in intensiven Radtrainingsphasen auf, übrigens auch beim Schwimmen hab ich in reinen Laufzeiten eine viel bessere Wasserlage als wenn ich viel Radfahre. Da trainiere ich den ganzen Winter viel Laufen und Schwimmen, dann setz ich mich im Frühjahr aufs Rad und die Schwimmleistung geht in den Keller. :Nee:
Als größte Schwierigkeit empfand und empfinde ich übrigens das Kürzen der Schrittlänge, weil durch die Fersendämpfung war es bisher kein Problem nach einem laaaangen Schritt mit der Ferse aufzusetzen. Das haben wir uns angewöhnt und daran gilt es intensiv zu arbeiten um das Muster des langen, niedrigfrequenten Schritts aus den Gehirnwindungen zu bekommen. Gerade in WK-Situationen ertappe ich mich beim langen Schritt, wenn der Ofen komplett alle ist will man sich halt auf altes Terrain retten...
Ist natürlich alles höchstunwissenschaftlich, ich bin aber motiviert diesen Artikel zu lesen, ich druck ihn mir jetzt mal aus und leg ihn neben das Bett, das funktioniert meistens...
Hat sich schon jemand mein Youtube-Video angesehen, ist ja auch mit Daniel Lieberman...
Lg Nik
Ihr wißt aber schon, daß Barfußlaufen im Wettkampf verboten ist?
Wirklich?
Zumindest für die 10km Silvesterlauf wäre das aber mal lustig um die Leute zu schocken. Alleine schon wenn es <0°C hat und man sich die Zehen trotzdem nicht abfriert :cool:
Ich hab das Video schon vor ein paar Wochen gesehen und den Artikel hab ich auch gelesen. Aber wie Lieberman selber so schön sagt Although we know little scientifically about barefoot running, many diverse opinions have been expressed on the topic.Hier ist eine weitere... :Cheese:
Ich bin knapp 40 Jahre lang mit "normalen" Schuhen rumgelaufen, da kann man nicht erwarten das meine Füße und meine gesamte Körperstruktur sich in 3 Monaten umgewöhnen. Bis das alles (Bewegungsabläufe usw) automatisch abläuft, werden vermutlich noch Jahre vergehen, wenn überhaupt. Ich habe und versuche einfach wo es geht, Barfußlaufen/Minimalschuhe in den Alltag zu integrieren. Die kurzen Wege (einkaufen, Post, etc) z.B. laufen anstatt gehen. Die leute gucken einen zwar an als wenn man blöd wäre, aber da muss man einfach drüberstehen. :cool:
Ich bin vom grundsätzlichen Konzept überzeugt. Mir ist auch egal, ob ich langsamer oder schneller damit werde, weil ich Sport nicht als Wettkampf betreibe, sondern nur aus Spaß an der Freude und der Bewegung.
Der Mensch begeht immer wieder den Fehler vollkommen falsche Schlussfolgerungen zu ziehen. Oftmals ziehen diese Entscheidungen Folgen unüberschaubaren Ausmaßes nach sich. Und weil man diese Verhaltensweisen von Kindesbeinen an indoktriniert bekommt, stellt man sie auch (meistens) nicht in Frage. Ein gutes Beispiel für solchen Schwachsinn ist der Versuch, Linkshändern abzugewöhnen die linke Hand zu benutzen, weil die rechte Hand die Gute ist.
Oder ein Beispiel für falsche Schlussfolgerungen... Es gab vor einiger Zeit einen Bericht in der Zeitung, wo genau weiß ich leider nicht mehr. Da ging es darum, dass Kinder aus Gründen mangelnder Koordination, vermehrt im Schulsport nicht rechtzeitig abgebremst hatten und vor die Wand gelaufen sind. Um Verletzungen zu vermeiden, hat man Matten an die Wände gemacht. :Maso:
Die Liste ließe sich vermutlich endlos fortsetzen...
hoderlump
16.12.2012, 17:24
Ich geb hier auch nochmal meinen Senf dazu:
Seit 2010 laufe ich nun in Feelmax-Osma-Schuhen. Die Sohle ist nur 3mm dick! Am Anfang tat der neue Laufstil, auf dem Vorder- oder Mittelfuß schon weh, da er schlicht anstrengender für die Fußmuskulatur ist.
Nach ein paar Monaten wars aber kein Problem mehr und ich kann mit den Osmas auf jedem Grund laufen.
Im Sommer sind sie leider im Gebirge kaputt gegangen, jetzt hab ich mir neue bestellt, direkt aus Finnland, wo der Hersteller sitzt, da findet grade ein Ausverkauf statt, den Osma gibts mit Versand für gute 60 Euro. Wen es interessiert, hier ein Link: http://www.en.fastway.fi/products.html?id=5/
Der Osma ist ein Laufschuh, der aber zugegebenermaßen in grau nicht mehr besonders gut aussieht. Ist aber auch nicht so auffällig wie die Five Fingers. Auch die Sohle taugt was, die ist von Continental.
PS.: Das wichtigste Argument für mich, um mit solchen Schuhen zu laufen ist schlicht, dass ich mir den Fuß seitdem nicht mehr verstauche, da die Schuhe flacher sind. Das ist ein enormer Gewinn! Mit meinen Drecks-Adidas hab ich mir früher dreimal im Jahr den Fuß verstaucht, ein falscher Aufsetzer und die Bänder sind wieder für ein paar Wochen hinüber.
Bei flachen, unten runden Schuhen kann so etwas kaum passieren, da durch fehlende Absätze kein so großer Hebel vorhanden ist.
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