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Vollständige Version anzeigen : Einmal Betrüger - immer Betrüger...


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Rubberduck
14.05.2013, 09:35
Nein, ich fühle mich selbstverständlich nicht persönlich angegriffen :Blumen: Wir diskutieren hier ja nur und greifen uns nicht an.

Ich bin ja auch kein Profisportler, war nur mal 6 Monate lang Eliteamateur im Strassenrennrad hier in der CH, 1998 war das. Ich habe dann aufgehört weil ich einfach dachte ich packe das nicht. Und ich muss sagen, dass ich froh bin nicht weiter gemacht zu haben. Ich glaube nicht, dass ich ein guter Profi geworden wäre, allerhöchstens Wasserträger. Und zwar mit den gleichen Mitteln wie alle andern auch. Ich muss zugeben, dass ich als Hobbysportler nicht zu Doping greifen werde. Das lässt mein Ego einfach nicht zu. Letztes Jahr am IM Züri bin ich sogar extra zum pinkeln gegangen um einer "lutschenden" Gruppe auszuweichen. Ich war halt zuwenig stark um wegzufahren :bussi: .
Aber als Profi muss ich sagen, so würde mir wohl mehr daran liegen Geld zu verdienen. Gleiche Mittel für alle würde ich mir wahrscheinlich sagen. Ich hatte vor einiger Zeit ein Sendung im TV gesehen. Schweizer Sendung. Da ging es um Doping im Sport. Es waren unter anderen auch ein ehemaliger CH-Radprofi dabei, glaub es war der Beat Zberg, bin mir aber nicht mehr sicher. Er erzählte eben davon, und er war ja auch gedopt, dass sie indirekt gezwungen wurden zu dopen. Und zwar so: Wenn du gut fährst ist alles in Ordnung. Wenn du nicht gut fährst so hast du zu dopen, tust du das nicht kannst du dir ein anderes Team suchen. Er würde heute wieder genau gleich dopen. Er weiss, dass es nicht korrekt ist, aber er will ja seinen Job behalten. Spass ist anders, nicht wie bei uns Hobbyathleten. Daher finde ich eben Straffe muss sein, aber doch nicht lebenslänglich!

Mosh
14.05.2013, 09:48
Nein, ich fühle mich selbstverständlich nicht persönlich angegriffen :Blumen: Wir diskutieren hier ja nur und greifen uns nicht an.

Ich bin ja auch kein Profisportler, war nur mal 6 Monate lang Eliteamateur im Strassenrennrad hier in der CH, 1998 war das. Ich habe dann aufgehört weil ich einfach dachte ich packe das nicht. Und ich muss sagen, dass ich froh bin nicht weiter gemacht zu haben. Ich glaube nicht, dass ich ein guter Profi geworden wäre, allerhöchstens Wasserträger. Und zwar mit den gleichen Mitteln wie alle andern auch. Ich muss zugeben, dass ich als Hobbysportler nicht zu Doping greifen werde. Das lässt mein Ego einfach nicht zu. Letztes Jahr am IM Züri bin ich sogar extra zum pinkeln gegangen um einer "lutschenden" Gruppe auszuweichen. Ich war halt zuwenig stark um wegzufahren :bussi: .
Aber als Profi muss ich sagen, so würde mir wohl mehr daran liegen Geld zu verdienen. Gleiche Mittel für alle würde ich mir wahrscheinlich sagen. Ich hatte vor einiger Zeit ein Sendung im TV gesehen. Schweizer Sendung. Da ging es um Doping im Sport. Es waren unter anderen auch ein ehemaliger CH-Radprofi dabei, glaub es war der Beat Zberg, bin mir aber nicht mehr sicher. Er erzählte eben davon, und er war ja auch gedopt, dass sie indirekt gezwungen wurden zu dopen. Und zwar so: Wenn du gut fährst ist alles in Ordnung. Wenn du nicht gut fährst so hast du zu dopen, tust du das nicht kannst du dir ein anderes Team suchen. Er würde heute wieder genau gleich dopen. Er weiss, dass es nicht korrekt ist, aber er will ja seinen Job behalten. Spass ist anders, nicht wie bei uns Hobbyathleten. Daher finde ich eben Straffe muss sein, aber doch nicht lebenslänglich!

Wenn ich zu "doof" bin um zu schweißen, welchen Beruf sollte ich dann nicht ausüben?

Mosh

slo-down
14.05.2013, 09:51
Die Mentalität der Doper erinnert mich etwas die der Banker die um Unsummen an der Börse zoggn.

"er will seinen Job behalten" mag sein, kann ich auch verstehen. Gut finde ich das nicht. Mann muss im Leben mit dem Zufrieden sein was man hat.

schoppenhauer
14.05.2013, 09:52
Wenn ich zu "doof" bin um zu schweißen, welchen Beruf sollte ich dann nicht ausüben?

Mosh

Aber wenn du Schweißen immer noch besser kannst als andere Dinge?

schoppenhauer
14.05.2013, 09:54
Wenn ich Profi-Tri oder -Radler wäre würde ich auch dopen!

Da hab ich noch mal Glück gehabt, dass ich so eine Gurke bin. :Lachen2:

Und wenn man mich erwischen würde, hätte ich eine harte Strafe verdient.

Doppelt Glück gehabt, sozusagen.

drullse
14.05.2013, 09:55
Und die meisten Neuprofis können sich ethische Fragen ob das jetzt ok ist oder nicht gar nicht leisten. Entweder nimmst du oder such was anderes als Beruf. So sieht es aus.
Wer zwingt den Neorpofi zu diesem "Beruf"?

trialogo
14.05.2013, 10:00
Ihre erste Chance war gewesen, als saubere Athletin erfolgreich zu werden. Daraus ist bekanntlich nichts geworden.
Die zweite Chance wäre gewesen, sich in einem hier verlinkten Interview klar gegen Doping zu positionieren. Auch diese Chance hat sie vertan.
Ihre dritte Chance wäre gewesen, als geserrte Athletin alles in Ihrer Macht stehende zu tun um zukünftiges Doping bei sich und anderen zu verhindern. Leider hat sie sich aber stattdesen für's dealen entschieden.
Die vierte Chance wäre dann gewesen, in Miami ungedopt einen fairen Wettkampf zu absolvieren. Auch diese Chanche hat sie nicht nutzen wollen.

Deine Auswahl wäre daher um die offene Frage "5) Wieviele Chancen braucht Frau Doofthaler eigentlich noch ?" zu ergänzen.

Im derzeit gültigen Rechtssystem hat sie wohl Anspruch darauf mit 'Profistatus' bei Rennen starten zu dürfen. Schade genug für die Ehrlichen.

Worauf sie aber mit Sicherheit keinen Anspruch (mehr) hat, das ist Respekt für Ihre sportlichen 'Leistungen'.


1+:Blumen:

monte gaga
14.05.2013, 10:36
Im derzeit gültigen Rechtssystem hat sie wohl Anspruch darauf mit 'Profistatus' bei Rennen starten zu dürfen. Schade genug für die Ehrlichen.


Einspruch:
Die WTC ist ein privater Veranstalter.
Es steht dem Veranstalter daher vollkommen frei, allein zu entscheiden, wer bei den Rennen startet oder wer eben keinen Startplatz erhält. Dies gilt nicht allein für Profis, sondern auch für Agies.

Mindestens wenn es um die Antrittsgelder für die Profis geht, wird der Veranstalter darüber hinaus Startverträge abschließen, in denen weitere Einzelheiten geregelt sind.

Hier hat m.E. Kurt anno dunnemals mit seiner "Eisernen Transparenz" Maßstäbe gesetzt und auch Konflikte nicht gescheut, um seinen Athleten, Sponsoren und Zuschauern "saubere Rennen" zu präsentieren, soweit dies eben machbar war.

Schwierig wird es allein auf Basis der Anmeldeprozedur (wenn unmittelbar nach der Startgeldzahlung unbesehen eine Meldebestätigung in die email flattert...) oder wenn WTC / Challenge etc. zusätzlich Gastgeber einer offiziellen (nationalen / internationalen...) Verbands-Meisterschaft sind.

:confused: Gerade die WTC hat beim Thema Doping inzwischen m.E. keinerlei erkennbare Berührungsängste mehr. Der Bohei um einen bereits angezählten Lance Armstrong war da nur der Auftakt der Wandlung von halbwegs ernstzunehmendem Sport zur renditeträchtigen Volksbelustigung "panem et circensi".

:( Nach dem Schiffbruch mit Lance A. hätte ich da ein wenig Reflektion und wieder etwas mehr Kontur erwartet. Kritisch besehen ist nach Miami und Malle wohl eher das Gegenteil der Fall.

:) Glücklicherweise leben wir in einem freien Land, in dem jeder für sich selbst entscheiden kann, wo, mit welchem Veranstalter und mit welcher Klientel er / sie sich an eine Startlinie stellt.

Grüße !

Rubberduck
14.05.2013, 10:39
Die Mentalität der Doper erinnert mich etwas die der Banker die um Unsummen an der Börse zoggn.

"er will seinen Job behalten" mag sein, kann ich auch verstehen. Gut finde ich das nicht. Mann muss im Leben mit dem Zufrieden sein was man hat.

Ich stimme dir auch zu, keine Frage! Die Banker wären dann solche wie Armstrong oder Ulrich. Die sind ja auch damit reich geworden. Wird sich jetzt eventuell ändern. Aber was ist mit denen die dopen um überhaupt sich finanziell über Wasser zu halten, also die weniger guten Fahrer?

Ausdauerjunkie
14.05.2013, 10:39
Eiserne Transparenz, hat das jemand geglaubt?

slo-down
14.05.2013, 10:45
Ich stimme dir auch zu, keine Frage! Die Banker wären dann solche wie Armstrong oder Ulrich. Die sind ja auch damit reich geworden. Wird sich jetzt eventuell ändern. Aber was ist mit denen die dopen um überhaupt sich finanziell über Wasser zu halten, also die weniger guten Fahrer?

Drullse hat es geschrieben. Wer zwingt die Leute als Profisportler zu starten ?
Dann sollen Sie einer anderen Beschäftigung nachgehen. Wäre Interessant zu Wissen was LH Im Jahr so verdient. Ich denke mit einem "normalen" Beruf könnte Sie auch gut Leben.

Du hast damals für dich selber die Entscheidung nicht weiter "Radprofi" zu sein bzw. werden zu wollen. War deine Entscheidung. Du hättest ja auch mit "Chemie" nachhelfen können.

monte gaga
14.05.2013, 10:46
Eiserne Transparenz, hat das jemand geglaubt?

ich schrub "soweit dies eben machbar war"....

immerhin hat er sich die Mühe gemacht, eindeutig Position zu beziehen.

deirflu
14.05.2013, 10:49
Aber was ist mit denen die dopen um überhaupt sich finanziell über Wasser zu halten, also die weniger guten Fahrer?

Wenn alle sauber wären, würde ich sagen "Berufsverfehlung"!
Da man aber davon aber nicht ausgehen kann, muss mann leider sagen "Opfer des Systems".
Wobei festgehalten werden muss dass sich jeder seinen Beruf frei auswählt kann und niemand gezwungen ist sich dem System anzupassen, auch wenn er dadurch seinen Job verliert, kann man dann ruhigen gewissen in den Spiegel schauen.

Leider wird es Doping wohl immer geben, wichtig ist das man die Jugend nicht damit aufwachsen lässt das es ohne gar nicht geht. Vielleicht ändert sich ja der Moral der zukünftigen Profis. Aber solange Personen die am systematischen Doping beteiligt waren noch immer im Sport etwas zu sagen haben wird sich an dieser Situation nichts ändern.

Bin auch für eine Nulltoleranz für verurteilte Doper!

Rubberduck
14.05.2013, 10:49
Wer zwingt den Neorpofi zu diesem "Beruf"?

Keiner. Aber er weiss auch noch nicht wirklich wie gut er je sein wird. Das weisst du immer erst später, wenn man so gegen die 30 geht.
Jeder Neoprofi der sauber fahren will muss schon extrem gut sein ohne Doping. Ist er das nicht, so wird er fit gespritzt. Das wird wohl verlangt. Lässt er das nicht zu muss er sich ein Team suchen das "sauber" fahren möchte, das gibt es wohl aber nicht wirklich, oder er sucht sich eben einen anderen Job.

Es ist ein Drecksgeschäft, ja. Aber die sind alle nur ein Teil des ganzen "Rösslispiels". Solange es Leute gibt wie auch wir die den Sport ausüben, wird es das auch geben.

Den Sponsoren ist das übrigens nicht so wichtig. Ich vergeneralisiere das jetzt nicht, aber ihr kennt die Uhrenmarke Festina. Die hat in dem Skandaljahr so viele Uhren verkauf wie niemals zuvor. Und hats der Marke geschadet. Würde ganz stark behaupten Nein :Blumen: Von daher haben wir also auch nichts zu erwarten.

Rubberduck
14.05.2013, 10:55
Bin auch für eine Nulltoleranz für verurteilte Doper!

Also Nulltoleranz heisst das lebenslange Sperre? Bzw. meinst du das?

sutje
14.05.2013, 11:00
Drullse hat es geschrieben. Wer zwingt die Leute als Profisportler zu starten ?
Dann sollen Sie einer anderen Beschäftigung nachgehen. Wäre Interessant zu Wissen was LH Im Jahr so verdient. Ich denke mit einem "normalen" Beruf könnte Sie auch gut Leben.

Du hast damals für dich selber die Entscheidung nicht weiter "Radprofi" zu sein bzw. werden zu wollen. War deine Entscheidung. Du hättest ja auch mit "Chemie" nachhelfen können.

Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang). Dann ist das ein Schritt, der Mut erfordert. Auf der anderen Seite siehst du dann, dass andere mit dem Schritt hin zum 'nachhelfen' nicht so schlecht fahren und so viele es offenbar wie selbstverständlich tun. Das ist bei den Investment-Bankern genau so wie bei den Radlern und anderen Gruppierungen, da sehe ich wenig Unterschied. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und will irgendwie zu einer Gruppe dazugehören. Daraus dann wieder auszubrechen und sich ein neues 'Leben' suchen, ist nicht einfach. Bedeutet nicht, dass ich gutheiße, was LH und Co. da alles anstellen, auf keinen Fall. Aber auszusteigen ist nicht so einfach. Allerdings: Wenn man erwischt und verurteilt wird, dann wäre das schon eine gute Gelegenheit dazu gewesen.

drullse
14.05.2013, 11:03
Keiner. Aber er weiss auch noch nicht wirklich wie gut er je sein wird. Das weisst du immer erst später, wenn man so gegen die 30 geht.
Jeder Neoprofi der sauber fahren will muss schon extrem gut sein ohne Doping. Ist er das nicht, so wird er fit gespritzt. Das wird wohl verlangt. Lässt er das nicht zu muss er sich ein Team suchen das "sauber" fahren möchte, das gibt es wohl aber nicht wirklich, oder er sucht sich eben einen anderen Job.
Das möchte ich sehen, dass man einem Steuerberater zugesteht, kriminell zu handeln, damit er in seinem Berufszweig richtig weit nach vorne kommt, nach dem Motto: "Muss er ja, anders geht es eben nicht!"

Sorry, kann ich absolut nicht nachvollziehen diese Sichtweise und sie bestärkt das, was Megalodon geschrieben hat noch mehr: Doper sofort und nachhaltig aus dem Sport entfernen. Dann kommt es vielleicht gar nicht mehr zu solchen Exzessen.

Solange es Leute gibt wie auch wir die den Sport ausüben, wird es das auch geben.
:confused:

Was habe ich damit zu tun, dass sich ein Profi Drogen einwirft? Oder habe ich nur den Zusammenhang nicht verstanden?

deirflu
14.05.2013, 11:04
Also Nulltoleranz heisst das lebenslange Sperre? Bzw. meinst du das?

Ja, ich würde sogar soweit gehen und Berufsverbote aussprechen, also solche Menschen auch nicht mehr im Bereich des Sports (Trainer, Manager, Funktionär...) arbeiten lassen.

Das ist aber eine persönliche Meinung, da mir bewusst ist das dass Gesetz eine solche Strafe nicht hergibt.

Ich finde Doping generell abstoßend und Menschen die es anwenden sind keine Sportler sondern Betrüger, nicht mehr und nicht weniger.

Und kennt man solche Betrüger sieht man schnell das diese Menschen meist mit einem falschen Verständnis für Recht und Unrecht bzw Moral ihr Leben bestreiten.

drullse
14.05.2013, 11:05
Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang).
Hier war aber die Rede vom Neoprofi. Somit passt Dein Vergleich nicht.

Und ganz speziell im Radsport möchte mir doch bitte niemand erklären, er glaubt, ohne Doping nach vorne zu kommen, wenn er als Berufsradfahrer sein Geld verdienen will.

Rubberduck
14.05.2013, 11:06
Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang). Dann ist das ein Schritt, der Mut erfordert. Auf der anderen Seite siehst du dann, dass andere mit dem Schritt hin zum 'nachhelfen' nicht so schlecht fahren und so viele es offenbar wie selbstverständlich tun. Das ist bei den Investment-Bankern genau so wie bei den Radlern und anderen Gruppierungen, da sehe ich wenig Unterschied. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und will irgendwie zu einer Gruppe dazugehören. Daraus dann wieder auszubrechen und sich ein neues 'Leben' suchen, ist nicht einfach. Bedeutet nicht, dass ich gutheiße, was LH und Co. da alles anstellen, auf keinen Fall. Aber auszusteigen ist nicht so einfach. Allerdings: Wenn man erwischt und verurteilt wird, dann wäre das schon eine gute Gelegenheit dazu gewesen.

Sehr schön geschrieben. Genau das finde ich eben auch. Und ich heisse es eben auch nicht gut! Aber lebenslang Berufsverbot finde ich bei der Wichtigkeit des Geschehens total übertrieben. 2 Jahre gesperrt, Gesichtsverlust und wohl auch eine rechte Busse reichen bei der Wichtigkeit des ganzen Radsportes völlig aus, und das ist schon hart genug.

drullse
14.05.2013, 11:10
2 Jahre gesperrt, Gesichtsverlust und wohl auch eine rechte Busse reichen bei der Wichtigkeit des ganzen Radsportes völlig aus, und das ist schon hart genug.
Gesichtsverlust? Bei wem? Bei den Kollegen, weil man erwischt wurde vielleicht, das war's dann aber auch.

Da wird die Sperre abgesessen und dann weitergefahren als ob nix gewesen ist. Mehr passiert nicht.

Rubberduck
14.05.2013, 11:14
Das möchte ich sehen, dass man einem Steuerberater zugesteht, kriminell zu handeln, damit er in seinem Berufszweig richtig weit nach vorne kommt, nach dem Motto: "Muss er ja, anders geht es eben nicht!"

Sorry, kann ich absolut nicht nachvollziehen diese Sichtweise und sie bestärkt das, was Megalodon geschrieben hat noch mehr: Doper sofort und nachhaltig aus dem Sport entfernen. Dann kommt es vielleicht gar nicht mehr zu solchen Exzessen.


:confused:

Was habe ich damit zu tun, dass sich ein Profi Drogen einwirft? Oder habe ich nur den Zusammenhang nicht verstanden?

Der Steuerberater muss aber nichts kriminelles machen um seinen Job zu behalten oder überhaupt als Steuerberater zu arbeiten :Huhu: Das ist ja der springende Punkt! Der Radsportler muss um überhaupt ein Team zu finden, sonst fliegt der raus! Und ohne Team kein Geld :Nee:

captain hook
14.05.2013, 11:15
Ich finde es beachtlich, dass solche Leute so schnell und offenbar einfach wieder Sponsoren finden. Offenbar interessiert es keine Sau ob derjenige grade voll war.

Wäre das anders, würde die Welt auch für die ach so geläuterten ExDoper etwas anders aussehen. Dann müssten sie sich nämlich Mühe geben die Geldgeber nachhaltig davon zu überzeugen, dass so eine Sauerei nicht nochmal vorkommt.

Damit wäre sojemand in einer Bringeschuld den Sponsoren gegenüber... Wenn die ExDoper diese Bringeschuld aus moralischen Aspekten gegenüber dem normalen Zuschauer, dem Gegner, dem Fan etc nicht verstehen... sobald das, was ihnen die Ausübung ihres Berufs ermöglicht - das Geld - dahintersteht, verstehen sie es ganz sicher!

drullse
14.05.2013, 11:23
Der Steuerberater muss aber nichts kriminelles machen um seinen Job zu behalten oder überhaupt als Steuerberater zu arbeiten :Huhu: Das ist ja der springende Punkt! Der Radsportler muss um überhaupt ein Team zu finden, sonst fliegt der raus! Und ohne Team kein Geld :Nee:

Und? Damit entschuldigst Du also kriminelle Handlungen?

:Nee:

Sorry, aber da kommen wir definitiv nicht zusammen.

Rubberduck
14.05.2013, 11:23
Ich finde es beachtlich, dass solche Leute so schnell und offenbar einfach wieder Sponsoren finden. Offenbar interessiert es keine Sau ob derjenige grade voll war.

Wäre das anders, würde die Welt auch für die ach so geläuterten ExDoper etwas anders aussehen. Dann müssten sie sich nämlich Mühe geben die Geldgeber nachhaltig davon zu überzeugen, dass so eine Sauerei nicht nochmal vorkommt.

Damit wäre sojemand in einer Bringeschuld den Sponsoren gegenüber... Wenn die ExDoper diese Bringeschuld aus moralischen Aspekten gegenüber dem normalen Zuschauer, dem Gegner, dem Fan etc nicht verstehen... sobald das, was ihnen die Ausübung ihres Berufs ermöglicht - das Geld - dahintersteht, verstehen sie es ganz sicher!

Genau das ist eben auch ein Aspekt. Die Sponsoren. Es gibt solche denen ist oder war es wurscht, Festina. Dann gibt es auch solche die würden nie in so einen Sport wie den Radsport investieren würden weil es eben nicht sauber ist und wohl auch nie werden wird, Hublot ist so eine Firma / Marke. Find ich gut.

drullse
14.05.2013, 11:24
Ich finde es beachtlich, dass solche Leute so schnell und offenbar einfach wieder Sponsoren finden. Offenbar interessiert es keine Sau ob derjenige grade voll war.

Wäre das anders, würde die Welt auch für die ach so geläuterten ExDoper etwas anders aussehen. Dann müssten sie sich nämlich Mühe geben die Geldgeber nachhaltig davon zu überzeugen, dass so eine Sauerei nicht nochmal vorkommt.

Damit wäre sojemand in einer Bringeschuld den Sponsoren gegenüber... Wenn die ExDoper diese Bringeschuld aus moralischen Aspekten gegenüber dem normalen Zuschauer, dem Gegner, dem Fan etc nicht verstehen... sobald das, was ihnen die Ausübung ihres Berufs ermöglicht - das Geld - dahintersteht, verstehen sie es ganz sicher!

Den Zuschauer müssen sie doch auch nicht überzeugen. Im Gegenteil, Rubberduck schreibt es ja: geht nicht ohne, also bitte weitermachen!

owk2011
14.05.2013, 11:26
Lebenslange Strafe? Bereits die von der WADA angestrebte Verlängerung der Strafe von zwei auf vier Jahre ist mit unseren Rechtsgrundsätzen offenbar nur schwer vereinbar ...


Leider! Wenn man sich die Kommentare der verantwortlichen Funktionäre und Politiker betrachtet, kommen mir das Kolosseum mit seinen Gladiatoren im antiken Rom in den Sinn !

In die heutige Zeit übertragen "Entertain your clients !!" - immer höher, weiter und schneller und wenn etwas schief geht werden grosse Krokodilstränen vergossen und am Ende wird irgendein "Bauernopfer" gefunden. Das wird, wenn wird es wundern, der Sportler sein und nicht ein Funktionär, Mediziner, Berater & Co.
Von daher sollte der Fokus nicht nur auf die Sportler gerichtet werden, sondern auch auf das System dahinter.

Ich teile diesbzgl. Megalodon Kommentar, das es im gesellschaftlichen Kontext offenbar ein Unterschied zw. einem Vergehen im Sport und Bsp. in der freien Wirtschaft gibt.

Als AN in der Finanzbranche kann ich über so eine verzerrte Sichtweise nur schmuzeln!
Würde ich den Fall LH auf die Finanzbranche übertragen sähe dieser in etwa so aus:
wiederholte Marktmanipulation und Anstiftung in Verbindung mit Bestechung von Mitarbeitern von Aufsichtsorganen

Der/Diejenige hat danach sicher keinen Spass mehr (WpHG sieht Freiheitsstrafen bis zu 5J. dazu noch Geldstrafen etc.) und die Karriere in der Finanzbranche ist danach vorbei! Ich denke darüber gibt es in der Gesellschaft eine breite Zustimmung und das Mitleid für die betreffende Person(n) hält sich stark in Grenzen.
(Jetzt bitte keine Grundsatzdiskussion über AN in der Finanzbranche !!! :Blumen: )

Auf den Sport übertragen würde ich mir wünschen, wenn hier im Forum, an den Wettkampfstrecken aber auch im Netz (soziale Medien...) alle ehrlichen Sportler auch weiterhin klar gg. Betrug im Sport Stellung beziehen. Das wäre unser aller kleiner Beitrag um einen gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen, der auch Sponsoren, Funktionäre, Politiker ermuntert die Rahmenbedingungen (Förderung, Gesetze ...) zu verändern.

Rubberduck
14.05.2013, 11:27
Und? Damit entschuldigst Du also kriminelle Handlungen?

:Nee:

Sorry, aber da kommen wir definitiv nicht zusammen.

Nein, ich entschuldige gar nichts. Ich finde nur die Verhältnismässigkeit ist nicht korrekt. Lebenslang gesperrt. Das ist finde ich zu hart. Wie gesagt wird niemandem mit Doping wirklich geschadet, ausser dem Doper selber. Und dass in D und DK durch Steuern Nieren bezahlt werden, ok, dass ist sicher vernachlässigbar bzw. nicht nachweisbar was jeder einzelne Steuerzahler dabei bezahlt...

monte gaga
14.05.2013, 11:28
Das ist ja der springende Punkt! Der Radsportler muss um überhaupt ein Team zu finden, sonst fliegt der raus! Und ohne Team kein Geld :Nee:

[Moderation: entfernt; unnötige Ausfälligkeit]

Der Herr Radsportler muss schon ein vollvakuumierter Vollpfosten sein, wenn er nicht in der Lage sein sollte, auf Basis von Ausbildung / Studium einem ganz normalen Vollzeitjob nachzugehen um Geld zu verdienen. Radfahren kann er da immer noch - in seinr Freizeit.

Und wenn das Herz doch mehr "Vollzeit" am Sport hängt, könnte der schlaue Radsportler sich ja auch z.B. dem Triathlon zuwenden und dort versuchen, auf ehrliche Weise (und ohne Team und ohne Drogen, wie es dort noch landläufig üblich ist..) sein Geld zu verdienen Zugegeben, das wird zunehmend schwerer (siehe Thema dieses Threads...) - aber sofern die (saubere !) Leistung stimmt und man nicht sofort Millionär werden will, sollte dies durchaus eine Alternative sein.

PS: Abgeurteilte Radprofis und Junkies braucht beim Triathlon keine Sau !

deirflu
14.05.2013, 11:35
Wie gesagt wird niemandem mit Doping wirklich geschadet, ausser dem Doper selber.

Stimmt diese Aussage wirklich?!

Ich würde sagen nein.
Bleiben wir beim schon vorher genannten vergleich eines Finanzvergehens. Dabei wir im eigentlichen Sinne auch niemand schaden zugefügt, es ist ja schließlich und endlich auch nur Geld?!

Wem schadet der Doper außer sich selbst noch?
Da wären alle Jugendsportler die sich Profis als Vorbilder nehmen.
Jeden sauberen Sportler der gegen Doper keine Chance hat.
Das allgemeine ansehen des Sports.
usw....

captain hook
14.05.2013, 11:42
Genau das ist eben auch ein Aspekt. Die Sponsoren. Es gibt solche denen ist oder war es wurscht, Festina. Dann gibt es auch solche die würden nie in so einen Sport wie den Radsport investieren würden weil es eben nicht sauber ist und wohl auch nie werden wird, Hublot ist so eine Firma / Marke. Find ich gut.

Dann bist Du also Hublot-Kunde?! Liest sich aber im WK nicht so gut ab, oder? :Cheese:

Hublot ist im Fußball bei ManU unterwegs (Fußball ist ja quasi per se ne saubere Sportart, wo nie geschummelt werden würde :Lachanfall: ), bei der grundehrlichen Sportart Polo, wo man natürlich den Pferden niemals irgendwas geben würde und bei Juve (Du weist schon, dem ital Wettbetrüger Verein der deshalb schonmal - selbst im korrupten ital Fußball - zwangsabsteigen musste)...

Edith ergänzt hier natürlich noch die Formel 1, wo natürlich niemals jemand zum Zwecke des Erfolgs schummeln würde.

Aber gut, dass sie sich nicht in so Seuchensportarten rumtreiben. :Lachanfall:

Du glaubst auch immernoch, dass Radsport die einzige Sportart ist, die ein Problem hat, oder?!

Den Zuschauer müssen sie doch auch nicht überzeugen. Im Gegenteil, Rubberduck schreibt es ja: geht nicht ohne, also bitte weitermachen!

Richtig. Aber es wäre in meinen Augen der einzige wirksame Hebel. Alles andere ist völlig uninteressant. Geld regiert die Welt. Hier könnte es zumindest mal sinnvoll regulierend tätig werden. Zumal die privatrechtlichen Sponsorenverträge relativ viel Luft für Sanktionen und Vertragsstrafen haben dürften.

drullse
14.05.2013, 11:51
Nein, ich entschuldige gar nichts. Ich finde nur die Verhältnismässigkeit ist nicht korrekt. Lebenslang gesperrt. Das ist finde ich zu hart. Wie gesagt wird niemandem mit Doping wirklich geschadet, ausser dem Doper selber.
Ach ja? Hätte Armstrong die Tour wirklich 7mal gewonnen ohne Stoff? Und falls nicht: hat er dem potentiellen Gewinner nicht damit Geld vorenthalten und ihm damit geschadet?

Und dass in D und DK durch Steuern Nieren bezahlt werden, ok, dass ist sicher vernachlässigbar bzw. nicht nachweisbar was jeder einzelne Steuerzahler dabei bezahlt...
ACK. Sehe ich auch so.

Rubberduck
14.05.2013, 11:59
Wie gesagt, ich finde es unverhältnismässig eine lebenslange Sperre. In anderen Sportarten wird auch gedopt oder andere verbotene Substanzen konsumiert. Aber da sagt niemand was. Oder habe ich schon mal von einem Dopingfall beim Kicken gehört? Daher ist dort auch Hublot, so vermute ich zumindest, weil dort wohl nicht offiziell über Doping gesprochen wird. Andere Sportarten wohl auch.

Ich möchte hier nochmals betonen, dass ich das auch nicht unterstütze, aber eine lebenslange Sperre ist einfach zu viel. Die Fahrer richten ihr ganzes Leben und Umfeld etc. nach dem aus und kommen dann an den Punkt wo es darum geht zu dopen. Ihr könnt sicher einfach über solche urteilen, ihr habt das ja auch selber nicht erlebt... Ich möchte nicht sagen, dass ich das habe, meine Segel habe ich gottseidank vorher eingeholt, aber trotzdem, ich kann das sehr gut nachvollziehen warum gedopt wird.

Rubberduck
14.05.2013, 12:00
Dann bist Du also Hublot-Kunde?!

Schön wärs :cool:

benjamin3011
14.05.2013, 12:03
Ich möchte hier nochmals betonen, dass ich das auch nicht unterstütze, aber eine lebenslange Sperre ist einfach zu viel. Die Fahrer richten ihr ganzes Leben und Umfeld etc. nach dem aus und kommen dann an den Punkt wo es darum geht zu dopen. Ihr könnt sicher einfach über solche urteilen, ihr habt das ja auch selber nicht erlebt... Ich möchte nicht sagen, dass ich das habe, meine Segel habe ich gottseidank vorher eingeholt, aber trotzdem, ich kann das sehr gut nachvollziehen warum gedopt wird.

Gerade darum ist doch ne lebenslange Sperre angebracht, um die Doper vor sich selbst zu schützen.

Du glaubst doch nicht ,dass nach 2 Jahren Sperre, ohne Stoff weitergemacht wird wenn man noch genau im gleichen Sport/Umfeld/System drin ist.
Und vor allem, warum sind die Doper nach ihrer Sperre noch genauso gut wie vorher, wo sie jetzt angeblich sauber sind?

Trimichi
14.05.2013, 12:04
Ich finde es beachtlich, dass solche Leute so schnell und offenbar einfach wieder Sponsoren finden. Offenbar interessiert es keine Sau ob derjenige grade voll war.

Wäre das anders, würde die Welt auch für die ach so geläuterten ExDoper etwas anders aussehen. Dann müssten sie sich nämlich Mühe geben die Geldgeber nachhaltig davon zu überzeugen, dass so eine Sauerei nicht nochmal vorkommt.

Damit wäre sojemand in einer Bringeschuld den Sponsoren gegenüber... Wenn die ExDoper diese Bringeschuld aus moralischen Aspekten gegenüber dem normalen Zuschauer, dem Gegner, dem Fan etc nicht verstehen... sobald das, was ihnen die Ausübung ihres Berufs ermöglicht - das Geld - dahintersteht, verstehen sie es ganz sicher!

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Sehe zusätzlich die Möglichkeit, dass wir / man etwas bewegen kann.

Würden von den circa 200000 Triathleten in Deutschland z.B. 150000 eine Pedition unterzeichnen, die striktere oder strikteste Saktionen wie z.B. Berufsverbot für einmalig des Dopings überführte Profi-Triathleten fordert, so würde, wie ich meine, sich schon was bewegen müssen. Schließlich sind Amateure und Hobbysportler die Basis, die die Spitze der Profis trägt. ...

captain hook
14.05.2013, 12:05
Oder habe ich schon mal von einem Dopingfall beim Kicken gehört? Daher ist dort auch Hublot, so vermute ich zumindest, weil dort wohl nicht offiziell über Doping gesprochen wird. Andere Sportarten wohl auch.

Ich möchte hier nochmals betonen, dass ich das auch nicht unterstütze, aber eine lebenslange Sperre ist einfach zu viel. Die Fahrer richten ihr ganzes Leben und Umfeld etc. nach dem aus und kommen dann an den Punkt wo es darum geht zu dopen. Ihr könnt sicher einfach über solche urteilen, ihr habt das ja auch selber nicht erlebt... Ich möchte nicht sagen, dass ich das habe, meine Segel habe ich gottseidank vorher eingeholt, aber trotzdem, ich kann das sehr gut nachvollziehen warum gedopt wird.

zu1) Ja, es gab und gibt immer wieder positive Dopingtests im Fußball. Und dass im Rahmen der Fuentes Ermittlungen zufällig die Akten der Fußballer und Tennisspieler verloren gegangen sind, war auch kein Geheimnis. Und der flächendeckende Wettbetrug im Fußball ist wohl mindestens so eine üble Seuche wie die Doperei.... Ne, da kommt man nicht wirklich weiter.

zu2) ob man lebenslang sperren soll... keine Ahnung. Aber zumindest in meinen Augen wäre ein ExDoper massiv in der Bringeschuld um das Vertrauen aller Beteiligten in einen geänderten Umgang mit diesem Thema zurückzugewinnen. Und genau das hat L.H. nicht getan.

Hier übrigens auch was zum Thema Wiederholungstäter. Die türkische 1500m Europameisterin...

http://www.leichtathletik.de/index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=43063&Year=2013&IsArchive=1

Rubberduck
14.05.2013, 12:06
Ach ja? Hätte Armstrong die Tour wirklich 7mal gewonnen ohne Stoff? Und falls nicht: hat er dem potentiellen Gewinner nicht damit Geld vorenthalten und ihm damit geschadet?


ACK. Sehe ich auch so.

Nein, Armstrong hätte ohne Stoff wohl nicht gewonnen, da hätte eben ein anderer Doper gewonnen. Aber erwischt hatte man ihn damals nicht.

Die Titel werden dem Armstrong ja aberkannt, muss er das Siegergeld wohl auch zurück geben, müsste wohl zumindest. Das würde dann noch der, sagen wir mal noch nicht erwischte Sieger erhalten, nachträglich?
Egal, Armstrong wird wohl eh nie am Hungertuch knabbern.

Gibt aber genug andere Radprofis die nicht grad in Saus und Braus leben.

owk2011
14.05.2013, 12:08
Ich möchte nicht sagen, dass ich das habe, meine Segel habe ich gottseidank vorher eingeholt, aber trotzdem, ich kann das sehr gut nachvollziehen warum gedopt wird.

Tja, was wertest du höher ? Individualschicksal vs. Integrität des Sports

Hafu
14.05.2013, 12:09
... Ihr könnt sicher einfach über solche urteilen, ihr habt das ja auch selber nicht erlebt... Ich möchte nicht sagen, dass ich das habe, meine Segel habe ich gottseidank vorher eingeholt, aber trotzdem, ich kann das sehr gut nachvollziehen warum gedopt wird.

Ich kann es (im Triathlon!) nicht nachvollziehen.

Und ich habe es in meiner semiprofessionellen Sportkarriere nachweislich dreimal erlebt, dass Athleten, die kurz zuvor bei Preisgeldwettkämpfen unmittelbar vor mir plaziert waren, anschließend sich als gedopt herausgestellt haben bzw. in anrüchige Dopingaffären verstrickt waren, aus denen sie sich unglaubwürdig noch irgendwie herauswinden konnten.

Rubberduck
14.05.2013, 12:11
zu1) Ja, es gab und gibt immer wieder positive Dopingtests im Fußball. Und dass im Rahmen der Fuentes Ermittlungen zufällig die Akten der Fußballer und Tennisspieler verloren gegangen sind, war auch kein Geheimnis. Und der flächendeckende Wettbetrug im Fußball ist wohl mindestens so eine üble Seuche wie die Doperei.... Ne, da kommt man nicht wirklich weiter.

zu2) ob man lebenslang sperren soll... keine Ahnung. Aber zumindest in meinen Augen wäre ein ExDoper massiv in der Bringeschuld um das Vertrauen aller Beteiligten in einen geänderten Umgang mit diesem Thema zurückzugewinnen. Und genau das hat L.H. nicht getan.

Hier übrigens auch was zum Thema Wiederholungstäter. Die türkische 1500m Europameisterin...

http://www.leichtathletik.de/index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=43063&Year=2013&IsArchive=1

Also wenn man generell in allen Sportarten Dopingtest machen würde, in gleichem Ausmasse und so weiter, und auch dort Lebenslange Sperren aussprechen würde, so wäre auch in meinen Augen das im Radsport so zu machen. Ganz klar. Aber so lange das nicht so ist finde ich es einfach zu hart lebenslang gesperrt zu werden, gerade bei einer so harten Sportart!
Man könnte auch was machen wie, je mehr Reue ein erwischter Doper zeigt, je kürzer die Strafe :Cheese: Wie das auch immer umzusetzen wäre.

Klugschnacker
14.05.2013, 12:11
Dann müssten [die Doper] sich nämlich Mühe geben die Geldgeber nachhaltig davon zu überzeugen, dass so eine Sauerei nicht nochmal vorkommt. Damit wäre sojemand in einer Bringeschuld den Sponsoren gegenüber

Wie soll das in der Praxis aussehen? Wie soll der Sportler dieser Bringschuld nachkommen? Es gibt keine Möglichkeiten außer Lippenbekenntnissen und negativen Dopingtests.

Man sollte von den Sportlern nicht etwas verlangen, was unmöglich zu erbringen ist, nämlich zu beweisen, dass man sauber ist.

Grüße,
Arne

Rubberduck
14.05.2013, 12:13
Ich kann es (im Triathlon!) nicht nachvollziehen.

Und ich habe es in meiner semiprofessionellen Sportkarriere nachweislich dreimal erlebt, dass Athleten, die kurz zuvor bei Preisgeldwettkämpfen unmittelbar vor mir plaziert waren, anschließend sich als gedopt herausgestellt haben bzw. in anrüchige Dopingaffären verstrickt waren, aus denen sie sich unglaubwürdig noch irgendwie herauswinden konnten.

Ja gut, das ist eben nicht gut und das will ich nicht entschuldigen. Da müssen Strafen her, logo. Aber lebenslang?!?!

benjamin3011
14.05.2013, 12:13
Also wenn man generell in allen Sportarten Dopingtest machen würde, in gleichem Ausmasse und so weiter, und auch dort Lebenslange Sperren aussprechen würde, so wäre auch in meinen Augen das im Radsport so zu machen. Ganz klar. Aber so lange das nicht so ist finde ich es einfach zu hart lebenslang gesperrt zu werden, gerade bei einer so harten Sportart!
Man könnte auch was machen wie, je mehr Reue ein erwischter Doper zeigt, je kürzer die Strafe :Cheese: Wie das auch immer umzusetzen wäre.

man merkt dass du aus dem Radsport kommst.

Rubberduck
14.05.2013, 12:17
man merkt dass du aus dem Radsport kommst.

unterstellst du mir gedopt zu sein oder warum meinst du? :Blumen:

captain hook
14.05.2013, 12:53
Wie soll das in der Praxis aussehen? Wie soll der Sportler dieser Bringschuld nachkommen? Es gibt keine Möglichkeiten außer Lippenbekenntnissen und negativen Dopingtests.

Man sollte von den Sportlern nicht etwas verlangen, was unmöglich zu erbringen ist, nämlich zu beweisen, dass man sauber ist.

Grüße,
Arne

Mir ist schon klar, dass es nie eine 100% Sicherheit geben wird.


Aber man kann durch sein Verhalten, seine Zusammenarbeit, die Auswahl von Trainern und Betreuern und vielleicht noch einigen anderen aktiven, positiven Maßnahmen dazu beitragen seine Glaubwürdigkeit zumindest teilweise wieder herzustellen.

Die Zusammenarbeit mit vorbelasteten Trainern oder Ärzten und Betreuern gehört dabei für mich ebenso nicht dazu, wie einschlägige Trainingslageraufenthalte in den üblichen Revieren. Auch die öffentliche Darstellung "machen eh alle, was solls" zeugt für mich nicht von einem Sinneswandel. Man könnte z.B. solche Sportler auf eigene Kosten in den schärfste Dopingkontrollkader einstufen mit lückenlosen Whereabouts etc...

deirflu
14.05.2013, 13:01
Aber so lange das nicht so ist finde ich es einfach zu hart lebenslang gesperrt zu werden, gerade bei einer so harten Sportart!

Liest sich irgendwie wie eine der billigen Rechtfertigungen die immer von den erwischten Dopern kommen. :cool:

Das soll jetzt aber keinesfalls eine Anschuldigung gegen dich sein:Blumen:

Kannst du auch irgendwelche Begründungen zu deiner Haltung abgeben?

Megalodon
14.05.2013, 13:03
Aber lebenslang Berufsverbot finde ich bei der Wichtigkeit des Geschehens total übertrieben. 2 Jahre gesperrt, Gesichtsverlust und wohl auch eine rechte Busse reichen bei der Wichtigkeit des ganzen Radsportes völlig aus, und das ist schon hart genug.

Das ist die Frage, die es zu diskutieren gilt.

In anderen Berufen, gibt es zweifelsohne KO-Kriterien. Ich habe ein Beispiel dafür genannt. Es gibt aber noch viele andere. Jedes Jahr werden zB einige Polizisten aus dem Dienst entfernt, weil sie sich dafür als ungeeignet erwiesen haben. Die ziehen nie wieder eine Polizeiuniform an. Auch das kann man als lebenslange Strafe auffassen, wenn man will. Man kann aber auch einfach sagen, es gibt Regeln bzw. KO-Kriterien, und wer die verletzt bzw. erfüllt, hat eben mit den Konsequenzen zu leben.

Die Kernfrage lautet:

Ist Doping ein solches KO-Kriterium im Berufssport?

Ich sage ja. Weil es wie bereits geschrieben, den Wettkampf verzerrt. So wie ein bestechlicher Schiedsrichter oder Spieler, man denke an die "Wettskandale", das eigentliche Fussballspiel zur Farce verkommen lässt.

Nun gut, der status quo ist ein anderer. Die Verantworlichen haben beschlossen, dass dopen im Berufssport kein KO-Kriterium ist. Da frage ich mich wieder: Mit welcher Begründung eigentlich ? Auch hier habe ich noch kein Argument gelesen, die diese Einstellung rechtfertigen würde.

Rubberduck
14.05.2013, 13:11
Liest sich irgendwie wie eine der billigen Rechtfertigungen die immer von den erwischten Dopern kommen. :cool:

Das soll jetzt aber keinesfalls eine Anschuldigung gegen dich sein:Blumen:

Kannst du auch irgendwelche Begründungen zu deiner Haltung abgeben?

Also wie meinst du jetzt? Dass Radsport und Triathlon harte Sportarten sein sollen? Denke, Training und Wettkampf ist da sicher selbstsprechend, oder? Ich will ja auch nicht eine Debatte loslassen darüber welche Sportart nun härter ist.

Ich bin der Meinung, dass man in allen Sportarten mehr durchgreifen muss. Egal ob Rad- oder Ballsport oder sonst was. Aber generell bei einem Dopingfall den Athleten lebenslang zu sperren finde ich zu hart. Man muss doch da eine Strafe finden können die gehörig weh macht. Ich finde jeder kann Fehler machen, schlimmere und weniger schlimme. Und man kann sich auch bessern. Ist jetzt nicht nur auf den Radsport bezogen.
Aber im Falle einer Verurteilung muss Besserung sichtbar sein, wie zum Beispiel dass man sich verpflichtet sich jederzeit und an jedem Ort verfügbar zu machen für allfällige Kontrollen. Das ist heute teils der Fall, wird aber auch nicht durchgesetzt.
Auch die Dame und ihr Freund oder Mann wegen welcher dieser Fred gegründet wurde finde ich auch zum :Kotz: :Diskussion: , das ist wirklich daneben. Aber in solch einem Fall müssen wir Athleten halt mit Missgunst handeln.

Rubberduck
14.05.2013, 13:14
Das ist die Frage, die es zu diskutieren gilt.

In anderen Berufen, gibt es zweifelsohne KO-Kriterien. Ich habe ein Beispiel dafür genannt. Es gibt aber noch viele andere. Jedes Jahr werden zB einige Polizisten aus dem Dienst entfernt, weil sie sich dafür als ungeeignet erwiesen haben. Die ziehen nie wieder eine Polizeiuniform an. Auch das kann man als lebenslange Strafe auffassen, wenn man will. Man kann aber auch einfach sagen, es gibt Regeln bzw. KO-Kriterien, und wer die verletzt bzw. erfüllt, hat eben mit den Konsequenzen zu leben.

Die Kernfrage lautet:

Ist Doping ein solches KO-Kriterium im Berufssport?

Ich sage ja. Weil es wie bereits geschrieben, den Wettkampf verzerrt. So wie ein bestechlicher Schiedsrichter oder Spieler, man denke an die "Wettskandale", das eigentliche Fussballspiel zur Farce verkommen lässt.

Nun gut, der status quo ist ein anderer. Die Verantworlichen haben beschlossen, dass dopen im Berufssport kein KO-Kriterium ist. Da frage ich mich wieder: Mit welcher Begründung eigentlich ? Auch hier habe ich noch kein Argument gelesen, die diese Einstellung rechtfertigen würde.

ja gut, da muss ich dir schon Recht geben, ein Arzt oder ein Polizist haben meiner Meinung nach auch wesentlich mehr Verantwortung.

Aber ich würde die Frage als KO-Kriterium mit dem Doping als nein betiteln. Vielleicht eine 2. Chance, aber mehr würde ich auch nicht geben. Aber nicht gleich von Anfang an Sperren.

Ich meine man kann sich die generelle Frage stellen, "dürfen Fehler passieren?" Gut, das Bsp. hinkt ein wenig, aber im Faller der Säuglinge die erblindet sind wegen falscher Augentropfen, wohl klar nein. In einem belangloseren Zwischenfall wäre das nicht so tragisch gewesen. Ähnlich sehe ich es im Sport. Ist zwar Berufssport, aber halt nur Freizeitbeschäftigung zum Geldverdienen.

slo-down
14.05.2013, 13:20
Ich muss mal allen Beteiligten hier ein Lob aussprechen, im Großen und Ganzen läuft das hier in ganz normalen Maßstäben.

Vor allem bei dem Hintergrund, dass dies ein recht emotionales Thema ist.

deirflu
14.05.2013, 13:24
@Rubberduck,

für mich hat sich das so gelesen.
Der Radsport ist eine so harte Sportart, da ist es ja nicht so schlimm wenn man Dopt.

Für mich macht es keinen Unterschied, und wenn beim Schachspielen Gedopt wird, es sollte immer und überall gleich bestraft werden. Und bei der der Strafe gibt es für mich halt nur eine wirksame höhe.

Noch ein kleines Bsp aus der Praxis.

Wenn ich mit dem Auto zu schnell fahre und erwischt werde, zahle €50,- Strafe. Das Ärgert mich zwar im ersten Moment, wird mich aber nicht davon abhalten in Zukunft wieder zu schnell zu fahren.

Wäre die Strafe für zu schnell fahren aber der direkte Führerscheinentzug auf lebenslange Zeit, würde ich sicher nie zu schnell fahren, weil die Gefahr erwischt zu werden eben doch besteht.

Das einem hier die Strafe unverhältnismäßig vorkommt stimmt, dennoch zeigt das Bsp das nur mit sehr hohen oder eben endgültigen Strafen dauerhafte Besserung erreicht werden kann und das sollte doch das Ziel sein.

drullse
14.05.2013, 13:30
Ich meine man kann sich die generelle Frage stellen, "dürfen Fehler passieren?"
Diese Frage beantworte ich ganz klar mit "Ja!".

Nur ist dopen kein "Fehler" in meinen Augen. Einen Fehler mache ich, weil ich es nicht besser weiß oder unaufmerksam bin. Hier aber geht es um absichtliches betrügen (egal ob es nun nahezu alle in meiner Sportart machen oder nicht).

Deswegen muss IMHO auch die Sanktion eine deutlich andere sein als bei einem "Fehler".

ironlollo
14.05.2013, 13:33
Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang). Dann ist das ein Schritt, der Mut erfordert. Auf der anderen Seite siehst du dann, dass andere mit dem Schritt hin zum 'nachhelfen' nicht so schlecht fahren und so viele es offenbar wie selbstverständlich tun. Das ist bei den Investment-Bankern genau so wie bei den Radlern und anderen Gruppierungen, da sehe ich wenig Unterschied. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und will irgendwie zu einer Gruppe dazugehören. Daraus dann wieder auszubrechen und sich ein neues 'Leben' suchen, ist nicht einfach. Bedeutet nicht, dass ich gutheiße, was LH und Co. da alles anstellen, auf keinen Fall. Aber auszusteigen ist nicht so einfach. Allerdings: Wenn man erwischt und verurteilt wird, dann wäre das schon eine gute Gelegenheit dazu gewesen.

Der Eintritt in den Profiradsport erfolgt ungefähr zu der Zeit, in der ein nicht auf die Karte Sport setzender junger Erwachsener sich im Berufsleben zurechtfindet und mit der Ausbildung / dem Studium startet. Wo also erfordert es Mut, auch diesen Weg zu gehen, wenn man sieht, dass man sauber nicht als Profi weiterkommt? Der Sportler hätte überhaupt keinen altersbedingten Nachteil gegenüber dem Nichtsportler. Beide Gruppen müssten sich in einer neuen Welt irgendwie zurechtfinden und neu ordnen. Und wieso sollte man es einem Sportler nicht zumuten, was für jeden von uns aber selbstverständlich war?!

Rubberduck
14.05.2013, 13:33
@Rubberduck,

für mich hat sich das so gelesen.
Der Radsport ist eine so harte Sportart, da ist es ja nicht so schlimm wenn man Dopt.

Für mich macht es keinen Unterschied, und wenn beim Schachspielen Gedopt wird, es sollte immer und überall gleich bestraft werden. Und bei der der Strafe gibt es für mich halt nur eine wirksame höhe.

Neinnein, das meinte ich gar nicht so. Es ist eine harte Sportart, aber egal wie hart sie ist, für mich rechtfertigt das nicht den Einsatz von Doping. Auch sonst rechtfertigt nichts den Einsatz von Doping. Ich sage nur, dass man meines Erachtens mit einer lebenslangen Sperre übers Ziel hinaus schiesst. Harte Strafe und Sperre reichen meiner Ansicht nach. Aber nach dem 2. mal dopen würde auch bei mir Lebenslänglich oder zumindest eine noch längere Sperre resultieren. Aber es wäre wirklich schön für wenn alle Sportarten gleich behandelt würden.

Rubberduck
14.05.2013, 13:38
Der Eintritt in den Profiradsport erfolgt ungefähr zu der Zeit, in der ein nicht auf die Karte Sport setzender junger Erwachsener sich im Berufsleben zurechtfindet und mit der Ausbildung / dem Studium startet. Wo also erfordert es Mut, auch diesen Weg zu gehen, wenn man sieht, dass man sauber nicht als Profi weiterkommt? Der Sportler hätte überhaupt keinen altersbedingten Nachteil gegenüber dem Nichtsportler. Beide Gruppen müssten sich in einer neuen Welt irgendwie zurechtfinden und neu ordnen. Und wieso sollte man es einem Sportler nicht zumuten, was für jeden von uns aber selbstverständlich war?!

Jo, da hast du schon Recht! Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man im dem Alter noch nicht immer wirklich rational denken kann, soll heissen die Emotionen sind sehr gross. Ich bin auch froh habe ich mich für ein "normales" Leben entschieden und bin nie mit Doping in Kontakt gekommen. Aber damals war ich noch nicht so nüchtern denkend wie heute, da wollte ich noch unbedingt Profi werden. Aber ich dachte mir, auch mit Doping kann man mit mir keine Rennen gewinnen, oder aus einem Esel macht man kein Rennpferd :Blumen: Daher entschied ich mich eben dagegen. War harte Entscheidung, das dürft ihr mir glauben :( :Nee:

Tri-Keks
14.05.2013, 13:49
Jo, da hast du schon Recht! Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man im dem Alter noch nicht immer wirklich rational denken kann, soll heissen die Emotionen sind sehr gross. Ich bin auch froh habe ich mich für ein "normales" Leben entschieden und bin nie mit Doping in Kontakt gekommen. Aber damals war ich noch nicht so nüchtern denkend wie heute, da wollte ich noch unbedingt Profi werden. Aber ich dachte mir, auch mit Doping kann man mit mir keine Rennen gewinnen, oder aus einem Esel macht man kein Rennpferd :Blumen: Daher entschied ich mich eben dagegen. War harte Entscheidung, das dürft ihr mir glauben :( :Nee:

Im Prinzip hast du ja recht und eigentlich finde ich zweite Chancen auch gut. Nur stellt sich für mich die Frage ob das auch eine zweite Chance ist!

Ein junger Radler sieht, dass ohne Doping keine Siege möglich sind und weil er sein Leben lang schon vom Profiradsport träumt lässt er sich zum Doping hinreisen, bzw. wird von Teamchef etc überzeugt.
Er wird erwischt, 2 Jahre Pause.
Evtl. hat sich er in den 2 Jahren verändert, aber das System nicht.
Also wieder das selbe Dilemma: Doping um vorne mit dabei zu sein, oder sauber keine Anstellung zu bekommen/ keine Chance auf Siege haben.
Also lässt er es im besten Fall jetzt mit dem Profidarsein?!?

Ist das eine zweite Chance?!?

Dabei ist es egal ob die, welche er sauber nicht besiegen kann selbst sauber oder voll sind.


Wenn Lance A. nach seinen ersten zwei Toursiegen erwischt worden wäre, wäre er dann zwei Jahre später zurückgekommen, um sauber um Platzt 40 zu fahren?!

Necon
14.05.2013, 14:16
Das einem hier die Strafe unverhältnismäßig vorkommt stimmt, dennoch zeigt das Bsp das nur mit sehr hohen oder eben endgültigen Strafen dauerhafte Besserung erreicht werden kann und das sollte doch das Ziel sein.

Harte Strafen sind zum Glück nie eine Lösung und verbessern keine Situation bzw keine Missstände! Und dafür können wir frohe sein denn sonst wäre die Todesstrafe noch weiter verbreitet als sie es im Moment ist!

Soll jetzt nicht heißen das ich die Todesstrafe für Doper ins Spiel bringen möchte!

Hafu
14.05.2013, 14:59
...Aber ich würde die Frage als KO-Kriterium mit dem Doping als nein betiteln. Vielleicht eine 2. Chance, aber mehr würde ich auch nicht geben. Aber nicht gleich von Anfang an Sperren.

...

Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:

1. LH hat nach eigener Aussage nicht einmal, quasi aus Versehen, gedopt, sondern von Beginn ihrer Karriere an ununterbrochen sämtlichen denkbare und ihr zur verfügung stehende Dopingmittel (anabole Stroide, Epo, Wachtsumshormone) genutzt, bis sie schließlich nach mehreren Jahren erwischt worden ist.

2. sie hat versucht, eine Laborantin beim Öffnen der B-Probe mit einer hohen Geldsumme zu bestechen.
--> das ist ein eigenes Delikt an sich und damit wäre sie eigentlich kein Fall mehr für die Sportgerichtsbarkeit, sondern für ein ordentliches Gericht.

3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.

Es geht also bei ihrem derzeitigen Comeback-Versuch nicht um die "Zweite" Chance einer einmaligen Sünderin, von der viele hier in diversen Beiträgen reden, sondern eher um die "Vierte" Chance einer offensichtlich unverbesserlichen notorischen Doperin und Betrügerin!

Rubberduck
14.05.2013, 15:10
Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:

1. LH hat nach eigener Aussage nicht einmal, quasi aus Versehen, gedopt, sondern von Beginn ihrer Karriere an ununterbrochen sämtlichen denkbare und ihr zur verfügung stehende Dopingmittel (anabole Stroide, Epo, Wachtsumshormone) genutzt, bis sie schließlich nach mehreren Jahren erwischt worden ist.

2. sie hat versucht, eine Laborantin beim Öffnen der B-Probe mit einer hohen Geldsumme zu bestechen.
--> das ist ein eigenes Delikt an sich und damit wäre sie eigentlich kein Fall mehr für die Sportgerichtsbarkeit, sondern für ein ordentliches Gericht.

3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.

Es geht also bei ihrem derzeitigen Comeback-Versuch nicht um die "Zweite" Chance einer einmaligen Sünderin, von der viele hier in diversen Beiträgen reden, sondern eher um die "Vierte" Chance einer offensichtlich unverbesserlichen notorischen Doperin und Betrügerin!

Gut, danke für die Fakten. Also wie ich schon geschrieben habe, und man wohl unverkennbar merkt bin ich eher "verzeihender" Natur was die Dopinggeschichte angeht.
Aber bei der Dame ist auch bei mir der Zenit überschritten :( :Nee:
Nehme mal an, das ist alles bewiesen und Fakt.

monte gaga
14.05.2013, 15:18
Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:

3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.
/B]!

Präzise: Sie ist dabei erwischt worden, ohne dass dies Konsequenzen für Sie hatte.

Für Susanne Pumper, der sie diese "Restbestände" verbimmelt hatte, hatt dies sehr wohl Konsequenzen und selbige erhielt auf Basis der Aussagen von H. als Wiederholungstäterin eine lebenslange Sperre.

captain hook
14.05.2013, 16:55
@Rubberduck:

s.o. in dem Link. Für die Bestechung "5 Monate bedingte Haft", der Richter sah dann von einer Zusatzstrafe wegen der Weitergabe der Dopingmittel aufgrund ihres reumütigen Verhaltens ab. :Nee:

Super find ich bei ihr ja auch immernoch, dass sie das Zeug nicht nur selber eingeworfen hat, sondern so eine praktischen Verstand hat. Als sie es nach eigener Überführung nicht mehr brauchte hat sie die Position vom Verbraucher zum Dealer gewechselt. :Lachanfall:

Noch nen bischen Bestechung und so dazu und dieses sensationelle Interview. Ich find, da hat sie schon ein bischen mehr auf der Negativliste als so manch anderer, weshalb es schon angebracht ist, die auch nach Ablauf ihrer Sperre unter besonderer Beobachtung zu behalten.

Zitat: (Quelle: http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/doping/2811521/keine-zusatzstrafe-fuer-doping-suenderin-huetthaler.story)

In ihrem eigenen Verfahren gab Hütthaler zu, sie habe nach ihrer Doping-Sperre ihre nicht mehr benötigten "Restbestände" an EPO und Dynepo loswerden wollen. Zum einen habe sie sich an den mittlerweile ebenfalls abgeurteilten Ex-Radfahrer Christof Kerschbaum gewandt, der sie einst mit den benötigten illegalen Substanzen versorgt hatte.

Zum anderen habe sie Ende 2008 der Langstreckenläuferin Susanne Pumper um 250 Euro 20.000 Einheiten EPO und 30.000 Einheiten Dynepo verkauft, gab Hütthaler zu Protokoll.

Rubberduck
14.05.2013, 17:12
:Nee: ja gut, da fehlen mir die Worte!? Und verstehen tue ich es schon gar nicht. Die Dame musste sich das Zeug auch beschaffen, hat also sicherlich einen Haufen Asche gekostet, wohl mehrere 10'000 Euro. Mich würde wunder nehmen ob sie jemals den ROI berechnet hat :Cheese:
Müsste schon rein wegen Dummheit gesperrt werden :Lachanfall: also ehrlich.
Sorry, aber ich hör die Geschichte dieser Frau zum ersten mal, bin nicht so informiert über die Promis des Sports :Blumen: Wenn heute der 1. April wäre würde ich mich fragen ob das stimmen kann...

drullse
14.05.2013, 17:16
Sorry, aber ich hör die Geschichte dieser Frau zum ersten mal, bin nicht so informiert über die Promis des Sports :Blumen: Wenn heute der 1. April wäre würde ich mich fragen ob das stimmen kann...
Aber vielleicht verstehst Du die teils recht harschen Reaktionen auf Deine Posts dann etwas besser... :Blumen:

captain hook
14.05.2013, 17:21
http://www.med1.de/Apotheke/Andere-Antianaemika/Erythropoietin/

Hab mal Epo und Preis gegoogelt. Hier ne Preisliste einer Apotheke für verschreibungspflichtige Medikamente. Aber gehen wir mal davon aus, dass sie das Zeug "günstiger" z.B. aus China bezogen hat oder aus anderen dubiosen Kanälen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber war nicht auch mal die Rede davon, dass das Zeug kurz vorm Ablaufen war oder gar "schon drüber"?!

So gesehen hat sie vielleicht sogar noch nen gutes Geschäft gemacht. Aber dazu müsste sich vielleicht jemand äußern der die Schwarzmarktpreise kennt.

Rubberduck
14.05.2013, 18:32
Aber vielleicht verstehst Du die teils recht harschen Reaktionen auf Deine Posts dann etwas besser... :Blumen:

Jo klar, jetzt wird ein Schuh draus :Blumen:

Aber ich möchte schon noch kurz erwähnen, nein keine Angst, ich fang nicht wieder von vorne an, ich will nur sagen, dass heute wirklich alle sehr sachlich ihre Meinung kund taten. Danke dafür, macht wirklich Spass so zu diskutieren :Blumen: :Blumen:

Bin ich mir in letzter Zeit nicht mehr gewohnt :bussi: :Blumen:

aurinko
14.05.2013, 20:40
Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:

1. LH hat nach eigener Aussage nicht einmal, quasi aus Versehen, gedopt, sondern von Beginn ihrer Karriere an ununterbrochen sämtlichen denkbare und ihr zur verfügung stehende Dopingmittel (anabole Stroide, Epo, Wachtsumshormone) genutzt, bis sie schließlich nach mehreren Jahren erwischt worden ist.

2. sie hat versucht, eine Laborantin beim Öffnen der B-Probe mit einer hohen Geldsumme zu bestechen.
--> das ist ein eigenes Delikt an sich und damit wäre sie eigentlich kein Fall mehr für die Sportgerichtsbarkeit, sondern für ein ordentliches Gericht.

3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.

Es geht also bei ihrem derzeitigen Comeback-Versuch nicht um die "Zweite" Chance einer einmaligen Sünderin, von der viele hier in diversen Beiträgen reden, sondern eher um die "Vierte" Chance einer offensichtlich unverbesserlichen notorischen Doperin und Betrügerin!

Hat jetzt zwar nicht mit Doping zu tun, aber rundet das Bild der LH durchaus ab. Es gab ja 2008 vor den Olympischen Spielen noch die Sache, wo sie bei nem Weltcuprennen oder so Kate Allen am Rad angeblich abgeschossen hat. Der öst. Verband hat dann zwar die Ermittlungen eingestellt, weil er keinen Skandal vor den Spielen wollte, aber die Allen spricht heute noch kein Wort mit der LH, da muss also einiges vorgefallen sein.


Weiß eigentlich jemand mit welcher Lizenz sie derzeit unterwegs ist? Gleich nach ihrem Comeback war sie ja mit ner Slowenischen (oder war es ne Slowakische) unterwegs, weil sie vom öst. Verband keine bekommen hat.

Klugschnacker
14.05.2013, 22:04
Hat jetzt zwar nicht mit Doping zu tun, aber rundet das Bild der LH durchaus ab. Es gab ja 2008 vor den Olympischen Spielen noch die Sache, wo sie bei nem Weltcuprennen oder so Kate Allen am Rad angeblich abgeschossen hat. Der öst. Verband hat dann zwar die Ermittlungen eingestellt, weil er keinen Skandal vor den Spielen wollte, aber die Allen spricht heute noch kein Wort mit der LH, da muss also einiges vorgefallen sein.

Fair bleiben, aurinko! :Blumen:
Auch wenn hier allgemeines Messerwetzen angesagt ist, sollte man nicht mit Storys vom Hörensagen ins Feld ziehen.

sybenwurz
14.05.2013, 22:33
Lebenslange Strafe?...

Ich kenne die aktuelle Rechtslage zu Doping nicht, aber es bliebe imho zu prüfen, wie weit die Freiheit der Berufswahl über illegalem Gebrauch von leistungssteigernden Mitteln zu sehen ist.
Oder anders: wenn einem Beruf die Unmöglichkeit anhaftet, ihn diesseits der Legalität ausüben zu können, muss man ihn eben abschaffen...

noam
15.05.2013, 11:00
Ich verstehe nicht warum bei Profisportlern immer mit Berufsverbot argumentiert wird.

Es gibt so viele Berufe, in denen es bei einer bestimmten Verfehlung zum Berufsverbot kommt. In meinem eigenen Berufsumfeld kommt es regelmäßig zu Suspendierungen, wo die Suspendierten teilweise mehr als ein Jahr auf das Verfahren warten und wenn sie denn dann möglicherweise aus dem Dienst entfernt werden, ist das dann kein Berufsverbot?

Wenn ein Banker wegen Veruntreuung erwischt wird, bekommt der doch auch nie wieder einen Job in der Bank.

Dieses Verfahren müsste sich auch im Profisport etablieren. Aber da können nur die Fans und Sponsoren Druck machen und dies scheint zur Zeit nicht gewollt. Der Radsport ist ein beliebtes Beispiel, da hier viele überführte Doper zu finden sind. Wenn die Sponsoren sagen würden, dass sie keine überführten Doper im Team haben wollen, finden diese keine Anstellung mehr. Aber solange diesen weiter vom Straßenrand zugejubelt werden interessiert es den Sponsor nicht. Ich Glaube auch dass gerade Deutschland hier sehr nachtragend ist was Dopingvergehen angeht und im Ausland Doping als nicht so verachtenswert angesehen wird

sbechtel
15.05.2013, 13:46
Naja, wenn ich in meiner Firma eine Verfehlung begehe und gefeuert werde und auf Grund dieser Verfehlung auch von anderen Arbeitgebern nicht mehr eingestellt werde, ist das ja trotzdem kein Berufsverbot. Ich darf den Beruf gerne ausüben, nur wird mich keiner einstellen.

Könnte ja im Sport genau so sein, nur scheinbar ist es dem Großteil der Gesellschaft egal, sie haben nicht solche klaren Richtlinien! Wer Sympathie in der Gesellschaft trägt, wird wieder aufgenommen und findet somit auch wieder neue Sponsoren/Teams.

deirflu
15.05.2013, 14:48
Ich Glaube auch dass gerade Deutschland hier sehr nachtragend ist was Dopingvergehen angeht und im Ausland Doping als nicht so verachtenswert angesehen wird

Dann geh mal in ein reines Radsportforum und Lester ein wenig über Jan Ulrich. Dann kannst du sehen wie verachtet Doper in Deutschland sind.:Blumen:

Ich glaube nicht das es da große Länderspezifische unterschiede gibt.

sybenwurz
15.05.2013, 15:56
Wenn ein Banker wegen Veruntreuung erwischt wird, bekommt der doch auch nie wieder einen Job in der Bank.

Nicht verallgemeinern.
Gibt/Gab doch genug Beispiele, wo gerade die hofiert und mit Irrsinnsgehältern wieder an Land gezogen wurde, weilse ja ach so geschickte Geschäftsleute sind, nachdemse mit Bewährung oder n bissl Taschengeld abdrücken davonkamen.



Aber es iss ja eh alles nur noch weichgespült heutzutage.
Früher gabs noch wilde Spiele, da hat man halt mal Gras oder Steine gefressen (oder andere fressen lassen, je nachdem...) oder sich auf der Wiese verdroschen.
Heute gibts New-Games, bei denen alle Sieger sind und die grössten Verbecher heulen über quasi-Berufsverbot, während sich in Foren das Maul drüber zerbrochen werden muss, wieviele Chancen ein Betrüger bekommen soll.
Wenn man nen Fahrraddieb einknastet, kann er seinen Beruf auch nimmer ausüben, ja und?
Wo isses Problem?
Iss doch gut so.
Die Regeln sind ja bekannt.

tandem65
15.05.2013, 17:53
Hi Rubberduck,

Aber es wäre wirklich schön für wenn alle Sportarten gleich behandelt würden.

ja das wäre tatsächlich schön. Da ich allerdings Triathlon betreibe im Verein bin habe ich nun mal eher Einfluss auf den Triathlon und nicht auf den Fußball, Radsport oder Eiskunstlauf. Also kümmere ich mich eher darum daß es im Triathlon entsprechende Regularien gibt. Ich habe nicht nur kein Problem damit wenn der Triathlon in der Richtung Vorreiter wäre, ich würde es sogar ausdrücklich begrüßen.
Wenn alle auf den anderen warten wird sich nie etwas bewegen.
Übrigens wenn alle Nachwachsenden Radsportler sauber fahren wollten würden sie früher oder später auch Verträge erhalten.

Pippo
16.05.2013, 08:18
Ich verstehe nicht warum bei Profisportlern immer mit Berufsverbot argumentiert wird.

Es gibt so viele Berufe, in denen es bei einer bestimmten Verfehlung zum Berufsverbot kommt.

Richtig! Es gibt berufsständische, aber auch gesetzliche Regelungen, die bei bestimmten Delikten ein Berufsverbot nach sich ziehen, insbesondere Vermögens- und Insolvenzstraftaten.

Wann wird endlich begriffen, dass man Junkies aus der Szene nehmen muss? Die kommen sonst nie davon los!

captain hook
16.05.2013, 09:48
Aber jetzt drehen wir uns im Kreis. Solange man Gefahr läuft, dass man unbeabsichtigt und über den Konsum "normaler" Nahrungsmittel, welche per Deklaration "sauber" sind positiv sein kann und die komplette Verantwortung beim Sportler selbst liegt (der nicht immer ein Dopinglabor dabei hat um alles was er isst vorher zu testen) müsste man an dieses Thema wohl etwas weitgehender ranngehen als einfach nur mit der Keule draufzuhauen.

Wer hat schonmal im Rennen eine nicht versiegelte Flasche von außen angenommen? Wer verlässt sich auf Veranstaltungsversorgung, wo stellenweise Getränke von "Pumperfirmen" gereicht werden? Wer isst in Asien oder Südamerika Fleisch/trinkt Tee/probiert "landestypische Speisen und Getränke"?!

Ich bin auf jeden Fall für harte Regeln, aber hier wird dann mit extremen Folgen etwas von Sportlern verlangt, was nicht so einfach ist wie es vielleicht aussieht. (und man kübelt es total irrwitzigerweise auch noch über NichtPros aus)

Hier ist der Fall aber ein bischen anders. L.H. hat bewusst und mehrfach und über einen langen Zeitraum gegen die moralischen Regeln des Sports verstoßen. Nachgewiesen, beabsichtigt und zugegebenerweise... da könnte man härtere Strafen schonmal diskutieren.

Hafu
16.05.2013, 14:33
Das Dilemma versehentliches Doping/ Doping aus Dummheit/ Unwissenheit von eindeutigem Sportbetrug abzugrenzen kann man (wenn man es denn will) auch heute schon halbwegs lösen, indem man Doping mit Substanzen, die man sich nur per Nadel zuführen kann ungleich schärfer bestraft als Doping mit oralen Dopingmitteln.

Epo, Wachstumshormon oder auch Testosteron kann man nicht schlucken (zumindest wirkt es dann nicht) und wenn ein Sportler so weit ist, sich eine Nadel in den Arm zu rammen, dann ist er in der Regel für sauberen professionellen Leistungssport längst verloren.

Doping hat oft sämtliche Merkmale einer Suchtkrankheit und Dopingsperren werden oft viel zu sehr von der juristischen Seite aus betrachtet, obwohl es doch oftmals vielmehr darum geht, die erwischten Sportler auch vor sich selbst zu schützen

Das Berufsverbot (=lebenslange Sperre) wäre in solch einem Fall u.U. sogar die Rettung für den Sportler, wie die Todesfälle langjähriger und oft rückfälliger Doper belegen.
(erst vor zwei Tagen starb Philippe Gaumont, der dreimal positive getestet wurde, aber immer wieder zurück in den Profiradsport fand (http://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_Gaumont))Tyler Hamilton hat in seiner Biografie sogar geschrieben, dass er im Nachhinein froh war erwischt und gesperrt worden zu sein, weil ihn das letztendlich zwang aus dem Hamsterrad Profiradsport auszubrechen und sich um sein zweites Leben zu kümmern.

HeinB
16.05.2013, 14:45
Epo, Wachstumshormon oder auch Testosteron kann man nicht schlucken (zumindest wirkt es dann nicht)...

Ungern korrigiere ich dich hier, aber Testosteron gibts schon in Tablettenform. Berüchtigt ist z.B. Oral-Turinabol aus der DDR.

Hafu
16.05.2013, 15:03
Ungern korrigiere ich dich hier, aber Testosteron gibts schon in Tablettenform. Berüchtigt ist z.B. Oral-Turinabol aus der DDR.

Oral-Turinabol ist ein anaboles Steroid, das so ähnlich wirkt wie Testosteron, aber eben kein Testosteron.

Es lässt sich vom "echten" körpereigenem Testosteron chemisch eindeutig unterscheiden und spielt wegen der problemlosen Nachweisbarkeit deshalb in Sportarten, bei denen in Wettkampf und Training regelmäßig getestet wird, keine Rolle mehr.

Wenn man echtes Testosteron schluckt wird es in der Leber komplett abgebaut, bevor es wirken kann, deshalb muss man es zu Dopingzwecken intramuskulär,intravenös oder subcutan spritzen, oder über spezielle Testosteronpflaster applizieren. Alle 4 Möglichkeiten können nicht "aus Versehen" passieren, sondern nur mit klarer Betrugsabsicht des Sportlers.

KernelPanic
16.05.2013, 15:23
Das Berufsverbot (=lebenslange Sperre) wäre in solch einem Fall u.U. sogar die Rettung für den Sportler, wie die Todesfälle langjähriger und oft rückfälliger Doper belegen.

Das sollte m.M.n. so weit gehen, dass keine (auch ehrenamtliche) Betätigung im engeren Bereich des Sports mehr möglich ist. Ich finde nicht, dass jemand mit so einem Hintergrund im Kinder- und Jugendbereich tätig sein sollte.

FidoDido
16.05.2013, 15:25
oder über spezielle Testosteronpflaster applizieren. Alle 4 Möglichkeiten können nicht "aus Versehen" passieren, sondern nur mit klarer Betrugsabsicht des Sportlers.

Im Schlaf heimlich Pflaster geklebt bekommen? :Cheese:

Oder bösartig falsche Pflaster untergeschoben bekommen, die dann unwissentlich für kleinere Verletzungen (Injektionsnadelstiche z.B. höhö) genutzt wurden, ähnlich wie bei diesen ominösen Clenbuterol-Steaks :cool:


Grundsätzlich gebe ich dir ja Recht, aber Ausreden wird's immer geben, egal, wie fadenscheinig.

Trimichi
16.05.2013, 15:43
Im Profisport wird derzeit nichts unternommen um gegen Doping vorzugehen. Die, die Geld verdienen an den Athleten haben kein Interesse daran. Ist schlecht fürs business. Tja...


Wenn ich captain hook richtig verstanden haben drehen wir uns im Kreise. Sehe ich auch so. Aber was tun? Tja.

Megalodon
16.05.2013, 15:45
Hier ist der Fall aber ein bischen anders. L.H. hat bewusst und mehrfach und über einen langen Zeitraum gegen die moralischen Regeln des Sports verstoßen. Nachgewiesen, beabsichtigt und zugegebenerweise... da könnte man härtere Strafen schonmal diskutieren.

Wieso hier? Soweit ich weiß haben die meisten Doper, die sich nachdem sie erwischt wurden und sich dazu geäußert haben, zugegeben, dass sie, systematisch über einen längeren Zeitraum hinweg voll waren.

Nüchtern betrachtet werden die Leute ja nicht erwischt, weil sie das einmal machen, sondern weil sie das regelmäßig tun und halt irgendwann positiv getestet werden. So wie Autofahrer, die geblitzt wurden, ja auch nicht zufällig mal zu schnell gefahren sind, sondern in der Regel meistens zu schnell fahren und irgendwann in eine Kamera rauschen.

Die allermeisten Doper sind wenn sie erwischt werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ja keine Ersttäter, sondern werden lediglich zum ersten Mal ertappt. Auch das rechtfertigt die sofortige lebenslange Sperre.

Die lebenslange Sperre sieht das heutige System ja übrigens auch vor. Aber halt nur als ultima ratio für die Leute, die´s anscheinend überhaupt nicht begreifen wollen, dass Doping im Sport nichts verloren hat.

Es wird so getan, als ob sie beim ersten Mal Ersttäter wären, und werden dementspechen milde bestraft. Aber das stimmt nach allem was man heute weiß eben nicht. Aber man kann´s ihnen halt auch nicht nachweisen. Aber man kann mit oben Aufgeführtem als Begründung die Regeln ändern!

Klugschnacker
16.05.2013, 17:09
Die allermeisten Doper sind wenn sie erwischt werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ja keine Ersttäter, sondern werden lediglich zum ersten Mal ertappt. Auch das rechtfertigt die sofortige lebenslange Sperre.

Dann lass’ uns auch gleich alle Bewährungsstrafen abschaffen, denn nach Deiner Logik gibt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Ersttäter.

Und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit von Strafen werfen wir ebenfalls gleich über Bord! Dopingkontrolle verpasst, Hustensaft in der Seniorenliga, Asthmamittel in der AK 45 nicht deklariert – bingo!, lebenslange Sperre! Wie im Islam: Schokolade geklaut, Hand ab!

Mit Grundrechten darf man ebenfalls nicht lange fackeln! Grundrecht auf freie Berufswahl und -ausübung? Das sollte sich doch locker den Interessen des Sports beugen lassen. Kein Staatsanwalt, keine Polizei, keine Verteidiger, keine ordentlichen Gerichte. Stattdessen ein alles entscheidendes Verfahren beim Rechtsausschuss des Sportverbands. Keine Strafe ohne Schuld? Quatsch, positive A- und B-Probe genügen.

Selbstverständlich muss man auch bezüglich anderer Regelbrüche mal gründlich aufräumen! Wo bleibt der Rechtsstaat, wenn Ballack im WM-Halbfinale den bereits enteilten Gegner umgrätscht?! Mannschaft A sollte Mannschaft B in Millionenhöhe verklagen, denn da geht’s ja auch um Geld! Ballack, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Wiederholungstäter anzusehen ist, gehört gesperrt, und zwar lebenslang! Und falls er sagt, das sei ein Versehen gewesen: Das behaupten sie alle!! Sorry, Tatsachenentscheidung. Das Volk erwartet zudem, das er Reue zeigt und über die Hintermänner auspackt.

Die Penalty-Boxen im Triathlon gehören auch abgeschafft! Wer könnte bestreiten, dass die Lutscherei den Wettbewerb mehr verzerrt als Doping? Schrottpresse und Lizenzentzug statt Strafbox mit Uhr um den Hals.

Es muss wieder mehr Ehrlichkeit ins Volk! Das Unrechtsbewusstsein gehört geschärft. Unter einem anonymen Nickname in einem öffentlichen Forum Gerüchte kolportieren und mit Halbwahrheiten lügen, während man entrüstet auf die Verfehlungen Dritter zeigt? Der Internetzugang gehört gesperrt, und zwar lebenslang, denn wahrscheinlich handelt es sich um einen Wiederholungstäter!

Daumenschrauben anziehen: Arne

drullse
16.05.2013, 17:19
@Arne: sehr schon pointiert, wo die Schwierigkeiten in der ganzen Sache liegen! :Blumen:

Pippo
16.05.2013, 20:11
Doping hat oft sämtliche Merkmale einer Suchtkrankheit und Dopingsperren werden oft viel zu sehr von der juristischen Seite aus betrachtet, obwohl es doch oftmals vielmehr darum geht, die erwischten Sportler auch vor sich selbst zu schützen

Das Berufsverbot (=lebenslange Sperre) wäre in solch einem Fall u.U. sogar die Rettung für den Sportler, wie die Todesfälle langjähriger und oft rückfälliger Doper belegen.
(erst vor zwei Tagen starb Philippe Gaumont, der dreimal positive getestet wurde, aber immer wieder zurück in den Profiradsport fand (http://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_Gaumont))Tyler Hamilton hat in seiner Biografie sogar geschrieben, dass er im Nachhinein froh war erwischt und gesperrt worden zu sein, weil ihn das letztendlich zwang aus dem Hamsterrad Profiradsport auszubrechen und sich um sein zweites Leben zu kümmern.

Ein sehr kluger und wertvoller Beitrag.

Da mit der Grundrechtskeule zu kommen, finde ich ehrlich gesagt etwas unpassend. Schade!

HeinB
16.05.2013, 20:15
Oral-Turinabol ist ein anaboles Steroid, das so ähnlich wirkt wie Testosteron, aber eben kein Testosteron.

Jetzt hab ichs kapiert, danke.

Wenn man die "harten Drogen" strenger bestrafen will, kommt man an die Grenzen dessen was in Deutschland geht. Will man umgekehrt die "weichen Drogen" weniger stark sanktionieren, wird es eine Verschiebung zu diesen geben.

Vielleicht müsste man auch mal kreativ über die möglichen Sanktionen nachdenken. Der erwischte Doper muss zwei Jahre lang auf der Startnummer ein großes "D" tragen. Und er bekommt bei jedem Rennen eine automatische Zeitstrafe von 5, 15 oder 30 Minuten für KD, MD und LD (oder prozentual zur Siegerzeit).

Jetzt nochmal ernsthaft. Was ist mit Geldbußen? Die bekommt dann der jeweilige Verband. Gibt es in anderen Sportarten auch. Begründung liegt für mich auf der Hand, Doping ist Betrug am Konkurrenten, also finanzieller Vorteil. Oder geht das wieder im Sportrecht nicht?

Klugschnacker
16.05.2013, 20:33
Doping hat oft sämtliche Merkmale einer Suchtkrankheit und Dopingsperren werden oft viel zu sehr von der juristischen Seite aus betrachtet, obwohl es doch oftmals vielmehr darum geht, die erwischten Sportler auch vor sich selbst zu schützen

Ein sehr kluger und wertvoller Beitrag. Da mit der Grundrechtskeule zu kommen, finde ich ehrlich gesagt etwas unpassend. Schade!

Jeder hat das Recht, seine Gesundheit zu schädigen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen an einer bewusst in Kauf genommen Selbstschädigung der eigenen Gesundheit zu hindern. Genauso wenig wie es seine Aufgabe ist, ungesund lebenden Menschen zu einem gesünderen Lebenswandel zu zwingen.

Rauchen, Alkoholismus, Fettleibigkeit, ungeschützter Verkehr, Missbrauch von Medikamenten, Selbstversümmelung, Sadomasochismus, exzessives Faulenzen – all das kann sehr ungesund sein, ist aber Privatsache.

Mit dem Schutz der Gesundheit der Doper kann man das eigentliche Problem, die Wirtschaftskriminalität unter Berufssportlern und die Zerstörung des fairen Sports als Kulturgut, nicht anpacken.

Grüße,
Arne

Homer Simpson
16.05.2013, 20:56
Jeder hat das Recht, seine Gesundheit zu schädigen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen an einer bewusst in Kauf genommen Selbstschädigung der eigenen Gesundheit zu hindern. Genauso wenig wie es seine Aufgabe ist, ungesund lebenden Menschen zu einem gesünderen Lebenswandel zu zwingen.

Rauchen, Alkoholismus, Fettleibigkeit, ungeschützter Verkehr, Missbrauch von Medikamenten, Selbstversümmelung, Sadomasochismus, exzessives Faulenzen – all das kann sehr ungesund sein, ist aber Privatsache.
Mit dem Schutz der Gesundheit der Doper kann man das eigentliche Problem, die Wirtschaftskriminalität unter Berufssportlern und die Zerstörung des fairen Sports als Kulturgut, nicht anpacken.

Grüße,
Arne

Das sehe ich insofern ein klein wenig anders, das es nur solange Privatsache ist solange die Allgemeinheit nicht die Folgen dieser Geschichten zu tragen hat.
Es geht mir zunehmend auf die Nerven wenn man aus der Disco XYZ immer mehr Mitglieder der "Generation Spaß" rausholt, die sich ins Koma gesoffen haben, irgendwelchen Drogenmüll reinziehen oder auf "dicke Hose"machen und rumprügeln, anschließend dann nach Notarzt oder Rettungsdienst jammern. Oder Mitbürger die ausdauernder qualmen als ein Fabrikschornstein und dann jahrelang wegen Lungenkrebs in Behandlung sind - ooops, wo kommt der dann auf einmal her? Oder jeden dritten Tag irgendwelches Fastfoodzeugs in sich reinstopfen und sich dann an mit mit imposanter Adipositas zum Herzinfarkt schleppen.
Sicher ist es schwer da die Grenzen zu ziehen, vor allem was ein "Eingreifen des Staates" in dieser Hinsicht betrifft. Jeder soll nach seiner Auffassung leben. Wenn er allerdings seine Schädigung bewusst in Kauf nimmt, soll er auch dafür geradestehen und sich nicht genauso ins soziale Netz fallen lassen können wie jemand, der dies nicht tut.

MarcusF
16.05.2013, 20:58
Jeder hat das Recht, seine Gesundheit zu schädigen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, erwachsene Menschen an einer bewusst in Kauf genommen Selbstschädigung der eigenen Gesundheit zu hindern.

Das stimmt so ja nun auch nicht. Wenn jemand einen Selbstmordversuch macht, schaltet sich auch der Staat ein und sorgt dafür, dass derjenige in psychiatrische Betreuung kommt bzw zwangseingewiesen wird.

Ausserdem schädigen Leute, die bewusst ihre eigene Gesundheit auf's Spiel setzen schon die Allgemeinheit, denn die Kosten für die Behandlung der Schäden müssen i.d.R. von allen Krankenversicherten getragen werden.

Das Argument, dass man Sportlern kein Berufsverbot auferlegen darf, kann ich übrigens auch nicht nachvollziehen. Einem Arzt kann doch auch die Approbation entzogen werden. Einem Berufskraftfahrer kann der Führerschein entzogen werden. Sind das de facto keine Berufsverbote ?

Klugschnacker
16.05.2013, 21:34
Das stimmt so ja nun auch nicht. Wenn jemand einen Selbstmordversuch macht, schaltet sich auch der Staat ein und sorgt dafür, dass derjenige in psychiatrische Betreuung kommt bzw zwangseingewiesen wird.

Nein, ein Suizidversuch ist in Deutschland nicht strafbar. Das folgt aus der Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Ausserdem schädigen Leute, die bewusst ihre eigene Gesundheit auf's Spiel setzen schon die Allgemeinheit, denn die Kosten für die Behandlung der Schäden müssen i.d.R. von allen Krankenversicherten getragen werden.

Trotzdem kannst Du Dich straffrei gesundheitlich ruinieren. Ein Kettenraucher zahlt die gleichen Beiträge zur Krankenversicherung wie ein Nichtraucher. Hier gilt das Solidarprinzip, wie Du weißt auch für Sportler, die sich beim Radtraining auf die Nase legen.

Am meisten gedopt wird übrigens bei Sportlern, die keinerlei Sportrecht unterliegen, weil sie keinem Verband angehören und auch keine Wettkämpfe machen. Gemeint ist der Konsum von Anabolika in den Fitnessstudios. Gedopte Wettkämpfer sind dagegen eine absolute Randerscheinung.

Das Argument, dass man Sportlern kein Berufsverbot auferlegen darf, kann ich übrigens auch nicht nachvollziehen. Einem Arzt kann doch auch die Approbation entzogen werden. Einem Berufskraftfahrer kann der Führerschein entzogen werden. Sind das de facto keine Berufsverbote ?

Je schwerer die Strafe, desto höher müssen die Maßstäbe sein, die wir an ein rechtliches Verfahren zu stellen haben. Bei einem Berufsverbot, dass bei einem Sportprofi ohne Berufsausbildung erhebliche Konsequenzen hat, muss einwandfrei der Beweis erbracht werden, dass der Beschuldigte wissentlich gedopt hat. Dieser Nachweis ist aber sehr schwer zu führen. Beispiele: Claudia Pechsteins Kugelzellenanämie. Dieter Baumanns Freispruch.

Deshalb gibt es im Rahmen des Sportrechts eine erleichterte Beweisführung zugunsten der Ankläger. An diese Art Beweis, den sog. Anscheinsbeweis, werden geringere Ansprüche gestellt. Positive A- und B-Probe genügen. Das führt zu einer Beweislastumkehr, wonach der Athlet seine Unschuld beweisen muss, was er in aller Regel nicht kann (wie auch?).

Fallen die Strafen jedoch sehr drastisch aus (Berufsverbot), müssen auch unsere Ansprüche an die hieb- und stichfeste Überführung des Sportlers steigen. Ihm stehen außerdem umfangreiche Rechte zu, die ein Verfahren sehr in die Länge ziehen können. Es können viele Jahre vergehen, bis ein Athlet rechtskräftig verurteilt ist – oder freigesprochen wird.

Es ist die Frage, ob wir das so wollen. Ich bin in der Frage unentschieden. Ich halte Doping unter Profis für kriminell und würde das gerne strafrechtlich verfolgt sehen. Von lebenslangen Strafen halte ich nichts.

Grüße!
Arne

amontecc
16.05.2013, 21:51
Das sehe ich insofern ein klein wenig anders, das es nur solange Privatsache ist solange die Allgemeinheit nicht die Folgen dieser Geschichten zu tragen hat.


Das ist ja schon fast nicht mehr auszuhalten. Denk mal über die konsequente Anwendung deiner Theorie in der Praxis nach.

Klugschnacker
16.05.2013, 22:06
http://www.thechinawatch.com/wp-content/uploads/2012/06/1144.jpg
;)

Homer Simpson
16.05.2013, 22:07
Das ist ja schon fast nicht mehr auszuhalten. Denk mal über die konsequente Anwendung deiner Theorie in der Praxis nach.

Sicher hab ich mich sehr überspitzt/unglücklich ausgedrückt, sehe es aber anscheinend nicht allein so, siehe Marcus F.

sbechtel
16.05.2013, 22:14
Arne, wieder gaaanz großes Kino, sehr gute durchdachte Beiträge, gefallen mir sehr! Bei aller Emotionalität und persönlichen Wünschen dürfen Grundsätze und Rationalität nicht vergessen werden!

Hochachtungsvoll,
Sebastian

Homer Simpson
16.05.2013, 22:32
Nein, ein Suizidversuch ist in Deutschland nicht strafbar. Das folgt aus der Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Grüße!
Arne

Nur als Hinweis... ich glaube da liegt der Markus nicht ganz verkehrt.
Strafbar ist der Suizid natürlich nicht. Da hast du Recht. Allerdings kann man davon ausgehen, das bei Verdacht auf Eigen-oder Fremdgefährdung (z.B. Suizidandrohung) eine Einweisung in die psychatrische Behandlung erfolgt, auch zwangsweise. Soweit zumindest mein Kenntnisstand.

sbechtel
16.05.2013, 22:38
Nur als Hinweis... ich glaube da liegt der Markus nicht ganz verkehrt.
Strafbar ist der Suizid natürlich nicht. Da hast du Recht. Allerdings kann man davon ausgehen, das bei Verdacht auf Eigen-oder Fremdgefährdung (z.B. Suizidandrohung) eine Einweisung in die psychatrische Behandlung erfolgt, auch zwangsweise. Soweit zumindest mein Kenntnisstand.

Es ist Privatsache von mündigen Bürgern, sagen wir es so...

Klugschnacker
16.05.2013, 22:41
Allerdings kann man davon ausgehen, das bei Verdacht auf Eigen-oder Fremdgefährdung (z.B. Suizidandrohung) eine Einweisung in die psychatrische Behandlung erfolgt, auch zwangsweise. Soweit zumindest mein Kenntnisstand.

Ja, bei der Androhung von Selbstmord oder psychischer Krankheit hast Du recht, da gilt dann die allgemeine Hilfeleistungspflicht. Der sich selbst tötende Mensch bleibt jedoch straffrei. Auch die Pflicht zur Hilfeleistung ist nicht unproblematisch. Beispiel: abgelehnte ärztliche Hilfe bei todkranken Menschen; niemand soll gegen seinen Willen ärztlich behandelt werden, sofern er die Verantwortung für sich selbst übernehmen kann.

Vor dem Gesetz kann man als erwachsener Mensch seine Gesundheit ruinieren wie man will.

Grüße,
Arne

Hafu
16.05.2013, 22:53
...
Daumenschrauben anziehen: Arne

Hört sich ein bisschen so an, als würdest du dich gerade bemühen Frau Hütthaler in Triathlon-Szene-TV zu bekommen.;)

Klugschnacker
16.05.2013, 22:58
Hört sich ein bisschen so an, als würdest du dich gerade bemühen Frau Hütthaler in Triathlon-Szene-TV zu bekommen.;)

Ich habe sie schon vor längerer Zeit eingeladen. Bisher hat es jedoch nicht geklappt, vor allem weil uns das Kleingeld für eine Fahrtkostenerstattung fehlt. Mein Motto: Nicht nur über, sondern auch mit den Menschen sprechen. Sie ist ein willkommener Gast.

Grüße,
Arne

Hafu
16.05.2013, 23:06
Nein, ein Suizidversuch ist in Deutschland nicht strafbar. Das folgt aus der Unantastbarkeit der Menschenwürde..

Strafbar ist der Suizidversuch nicht, aber der Notarzt ist verpflichtet, alles zu tun um den aufgefundenen Suizidalen zurück ins Leben zu holen, selbst wenn der Abschiedsbrief direkt daneben liegt.



Trotzdem kannst Du Dich straffrei gesundheitlich ruinieren. Ein Kettenraucher zahlt die gleichen Beiträge zur Krankenversicherung wie ein Nichtraucher....

Warum und mit welcher Begründung gibt es dann in Deutschland (und anderen Ländern) eine auch von der Polizei kontrollierte und durchgesetzte Gurtpflicht für Autofahrer?

Mit dem Argument der autonomen Selbstbestimmung haben sich vor 30 Jahren die Motorradfahrer auch jahrelang (und wie wir wissen erfolglos) gegen die Helmpflicht gewehrt.

Der Staat schreibt sich in Deutschland durchaus in vielen Bereichen eine Fürsorgepflicht für seine Bürger vor und gestattet sich in vielen Bereichen in das Leben seiner Bürger auch gegen deren Willen einzugreifen, wenn er sich davon verspricht, die Häufigkeit von Krankheiten (z.B auch BG-Normen im Bereich Arbeitsschutz etc.) oder das Risiko von Verletzungen zu senken.

Klugschnacker
16.05.2013, 23:09
Der Staat schreibt sich in Deutschland durchaus in vielen Bereichen eine Fürsorgepflicht für seine Bürger vor und gestattet sich in vielen Bereichen in das Leben seiner Bürger auch gegen deren Willen einzugreifen...

Vielleicht fehlt dem Doping-Thema die Relevanz für die Volksgesundheit?

Hafu
16.05.2013, 23:20
Vielleicht fehlt dem Doping-Thema die Relevanz für die Volksgesundheit?

O.K., die fehlt natürlich;
allerdings haben die Profisportler eine oft postulierte Vorbildfunktion für den Jugend- und Breitensport und damit auch eben Relevanz für den Staat sich um diese in besonderer Weise zu kümmern, nachdem er ja auch über die vielen Kanäle der Sportförderung mehrere hundert Millionen Euro jährlich in den (v.a. olympischen) Sptzensport unter anderem mit diesem Argument investiert.

Klugschnacker
16.05.2013, 23:26
O.K., die fehlt natürlich;
allerdings haben die Profisportler eine oft postulierte Vorbildfunktion für den Jugend- und Breitensport und damit auch eben Relevanz für den Staat sich um diese in besonderer Weise zu kümmern, nachdem er ja auch über die vielen Kanäle der Sportförderung mehrere hundert Millionen Euro jährlich in den (v.a. olympischen) Sptzensport unter anderem mit diesem Argument investiert.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Der Sport ist gesellschaftlich relevant, und es ist wichtig, dass wir die ihm zugrunde liegenden Werte schützen. Der Anti-Dopingkampf ist damit ein gesellschaftliches Anliegen, und der Staat sollte sich dabei mehr engagieren.

Grüße,
Arne

Megalodon
17.05.2013, 07:08
@Arne: sehr schon pointiert, wo die Schwierigkeiten in der ganzen Sache liegen! :Blumen:

Ach so siehst Du das. Ich seh das anders. Ich verstehe nicht, wieso ein Moderator und Forumsinhaber in eine sowieso schwierige Diskussion, die erfreulicfherweise ruhig verläuft, selbst mit einer wütenden Polemik Schärfe rein bringen muss.

Aber ich muss das auch nicht verstehen. Für mich ist die Diskussion damit beendet. Weil ich nachwievor nicht bereit bin, virtuell als Blitzableiter für aufgestaute Aggressionen herzuhalten.

schoppenhauer
17.05.2013, 07:23
Bist du im Job auch so dünnhäutig?

Bei seinen Gästen kann ich Arnes liberale Haltung gut nachvollziehen. :cool:

Klugschnacker
17.05.2013, 07:55
Ach so siehst Du das. Ich seh das anders. Ich verstehe nicht, wieso ein Moderator und Forumsinhaber in eine sowieso schwierige Diskussion, die erfreulicfherweise ruhig verläuft, selbst mit einer wütenden Polemik Schärfe rein bringen muss.

Aber ich muss das auch nicht verstehen. Für mich ist die Diskussion damit beendet. Weil ich nachwievor nicht bereit bin, virtuell als Blitzableiter für aufgestaute Aggressionen herzuhalten.

Sorry, war nicht böse gemeint. :Blumen:
Der ausnahmsweise polemische Stil ist sicher Geschmacksache. Meine Argumente sind aber hoffentlich erkennbar geblieben.

Grüße,
Arne

Klugschnacker
17.05.2013, 08:21
Bei seinen Gästen kann ich Arnes liberale Haltung gut nachvollziehen.

Das ist ein Missverständnis. Ich habe in Sachen Doping keine liberale Haltung. Ich lehne Doping klar ab und halte es bei Profis für eine Form von Wirtschaftskriminalität. Das bedeutet: Neben den Dopingfahndern sollte in begründeten Fällen auch die Polizei etc. ermitteln, inklusive der damit verbunden Ermittlungsmethoden, wie zum Beispiel das Beschlagnahmen von Festplatten, Hausdurchsuchungen, Zeugenvernehmung und so weiter.

Ich bin aber nicht bereit, für den Anti-Dopingkampf den Rechtsstaat zu opfern. Im Zweifel für den Angeklagten, keine Strafe ohne Schuld sowie die Angemessenheit des Strafmaßes sind wichtige Grundsätze, die es ebenso zu verteidigen gilt wie die Fairness im Sport.

Trauen wir es den Sportverbänden und ihren ehrenamtlich besetzten Rechtsaussschüssen wirklich zu, über Fälle wie den von Claudia Pechstein zu urteilen, wenn es um eine lebenslange Strafe geht? Das ist ein Streit von Gutachten und Gegengutachten, und ehrlicherweise kann niemand sagen, ob sie gedopt hat oder nicht. Die Zweifel an ihrer Schuld sind begründet. Verknackt wurde sie trotzdem, da man es sich mit der Beweislastumkehr zuungunsten der Sportlerin schön leicht gemacht hat.

Ich bin dafür, lieber einen Schuldigen davonkommen zu lassen, als einen Unschuldigen zu Unrecht zu verurteilen, schon gar nicht lebenslang. Da ist keine liberale Haltung. Mir liegt lediglich der Rechtsstaat am Herzen.

Grüße,
Arne

dickermichel
17.05.2013, 09:00
Arne, vielen Dank für Deine wohltuend differenzierenden Beiträge, mit deren Kernaussage Du erstaunlicherweise nahezu allein stehst (ein Grund, warum ich mich aus dieser Diskussion aktiv relativ bald ausgeklinkt habe).
Und gerade Deine "Polemik" hat die möglichen Konsequenzen der Haltung der Mehrheit sehr pointiert gezeigt:
Wir müssen in einer freien Gesellschaft Ungerechtigkeiten aushalten, um eine generelle (im Sinne einer statistisch hohen) Gerechtigkeit für einen Großteil zu erreichen.
Wer meint, jede Ungerechtigkeit ausmerzen zu können, landet unweigerlich in der Tyrannei.

Und druff auf mich....:Lachen2:

TriBlade
17.05.2013, 09:01
Die Dopingproblematik wird dann gelöst werden, wenn sie eine gewisse gesellschafltiche Relevanz erreicht. Hat sie aber einfach nicht, wenn wir unseren kleinen (sehr schönen, immer interessanten) Kosmos mal verlassen und uns mit Menschen unterhalten die weniger als 6 Trainingseinheiten in der Woche absolvieren (soll es geben, habe ich gehört). Dann werden wir feststellen, es gibt in der Welt eine Menge Probleme die die Gesellschaft mal dringend lösen müsste. Doping gehört nicht dazu. Bezüglich der Vorbildfunktion könnte ja mal jeder überlegen wie viele Menschen er kennt, die keine Probleme damit haben vor den Augen ihrer Kinder Alkohol zu trinken und zu rauchen. An beide Sachen kommen Kinder sehr viel einfacher als an Dopingmittel (nehme ich an, da ich nicht wüßte wie ich an Dopingmittel gelangen könnte).

Die Dopingproblematik mittels der Polizei bekämpfen zu wollen halte ich für problematisch. Es gibt da eine solche Fülle von juristischen Problemen, dass es mir recht unwahrscheinlich erscheint, dass jemals lösen zu können. Nur ein paar kleine Beispiele, wann beginnt der Täter die Tat? Bis wann kann er vom Versuch der Tat zurücktreten? Wie regeln wir Auslandstaten? Irrtum über Tatumstände? Kausalität der Einnahme von Mitteln und Erfolg des Betruges?

Da könnten wir hier im Forum aber noch ein paar Jährchen diskutieren wenn wir (der Staat, die Gesellschaft) dieses Faß aufmachen.

Scotti
17.05.2013, 09:15
Ist der Begriff "Wiederholungstäter" juristisch fest definiert?

Ist z.B. ein Doper schon Wiederholungstäter wenn er die 2. Spritze setzt ?

oder gedopt am 2. Wettkampf telnimmt?

oder muss man mindestens einmal verurteilt worden sein um Wiederholungstäter werden zu können?

sbechtel
17.05.2013, 09:34
Ich habe sie schon vor längerer Zeit eingeladen. Bisher hat es jedoch nicht geklappt, vor allem weil uns das Kleingeld für eine Fahrtkostenerstattung fehlt.

Na also bitte, da wird sich ja wohl was machen lassen! Mach mal nen Aufruf im Forum, wo du noch mal die Bankverbindung von TS reinschreibst und um Spenden mit dem Verwendungszweck LH bittest und sobald der Betrag reicht, lädst du sie ein. Das werden wir ja wohl zusammen bringen!

docpower
17.05.2013, 09:56
Sehr lesenswerte Kommentare, danke dafür, Arne :Blumen:!

drullse
17.05.2013, 10:03
Ach so siehst Du das. Ich seh das anders. Ich verstehe nicht, wieso ein Moderator und Forumsinhaber in eine sowieso schwierige Diskussion, die erfreulicfherweise ruhig verläuft, selbst mit einer wütenden Polemik Schärfe rein bringen muss.
Ich habe es nicht als wütende Polemik verstanden (und anscheinend lag ich damit richtig).

captain hook
17.05.2013, 10:08
Ein Problem des "mit den Leuten reden" ist dabei allerdings - siehe Lance - dass man sich immer weitere Lügen und zurechtgelegte Argumentationen anhören muss. So auf Anhieb würde mir kein Interview einfallen, wo man bei einem angeblich geläuterten Doper wirkliche Einsicht und eine Änderung seiner Ansichten zu dem Thema erkennen konnte.

Man versucht zu rechtfertigen warum man es getan hat, man versucht durch Denunzieren anderer selber besser wegzukommen, man macht das System verantwortlich, man weist auf die Ausweglosigkeit hin... persönliche Gier, Erfolgssucht oder was auch immer in Wirklichkeit dahintersteht ist so gut wie nie ein Thema. Würde ja auch richtig wehtun.

FroschCH
17.05.2013, 10:21
Sorry, war nicht böse gemeint. :Blumen:
Arne

So kam das auch nicht rueber... Zumindest bei mir nicht. Im Gegensatz zum oft aggresiven Stil einiger Beitraege (interessanterweise nicht so sehr in diesem Fred), war das nur mit 'spitzer Feder' geschrieben.

captain hook
17.05.2013, 11:04
Weil wir hier übrigens beim Thema Wiederholungstäter sind:

Ich bin gegen mehr Staatlichkeit im Profisport. Die Erfahrungen der Vergangenheit lassen da leider wenig positives erkennen.

Grade bei den Wiederholungstätern müssten die, die das Geld geben - über Startgelder, Siegprämien oder Sponsorengelder - die Zügel deutlich straffen. Im Zweifel ist es nur die Kohle die interessiert und dort liegen die Möglichkeiten über hammerharte Vertragsklauseln Dinge zu vereinbaren, die man gesetzlich so generell und ohne andere unnötig zu drangsalieren niemals regeln kann.

meggele
17.05.2013, 13:36
Ich bin aber nicht bereit, für den Anti-Dopingkampf den Rechtsstaat zu opfern. Im Zweifel für den Angeklagten, keine Strafe ohne Schuld sowie die Angemessenheit des Strafmaßes sind wichtige Grundsätze, die es ebenso zu verteidigen gilt wie die Fairness im Sport.

Trauen wir es den Sportverbänden und ihren ehrenamtlich besetzten Rechtsaussschüssen wirklich zu, über Fälle wie den von Claudia Pechstein zu urteilen, wenn es um eine lebenslange Strafe geht? Das ist ein Streit von Gutachten und Gegengutachten, und ehrlicherweise kann niemand sagen, ob sie gedopt hat oder nicht. Die Zweifel an ihrer Schuld sind begründet. Verknackt wurde sie trotzdem, da man es sich mit der Beweislastumkehr zuungunsten der Sportlerin schön leicht gemacht hat.
Die Sportgerichtsbarkeit und das Strafrecht sind ja aber zwei unterschiedliche Dinge. Genauso, wie einem Arzt die Approbation entzogen werden kann, ohne dass er für sein Vergehen strafrechtlich verfolgt wird (und andersrum). Von daher ist "im Zweifel für den Angeklagten" nur dann außerhalb des Strafrechts anwendbar, wenn sich das jeweilige Recht auch so gestaltet ist. Und wenn die Sportgerichtsbarkeit beispielsweise der Meinung wäre, dass EPO-Doping mit einer lebenslangen Sperre zu belegen sei und Kokainkonsum z. B. nicht, dann wäre das eben so. Wem das dann nicht passt, muss dagegen klagen, aber auch dies wäre keine Angelegenheit des Strafrechts.

Das größte Problem der Dopingbekämpfung ist allerdings, dass die Profiteure des Erfolgs auch die Kontrolleur sind. Und daran wird auch das in Deutschland dringend benötigte Antidopinggesetz nichts ändern.

Kinesis
20.05.2013, 10:25
Das sehe ich insofern ein klein wenig anders, das es nur solange Privatsache ist solange die Allgemeinheit nicht die Folgen dieser Geschichten zu tragen hat.
Es geht mir zunehmend auf die Nerven wenn man aus der Disco XYZ immer mehr Mitglieder der "Generation Spaß" rausholt, die sich ins Koma gesoffen haben, irgendwelchen Drogenmüll reinziehen oder auf "dicke Hose"machen und rumprügeln, anschließend dann nach Notarzt oder Rettungsdienst jammern. Oder Mitbürger die ausdauernder qualmen als ein Fabrikschornstein und dann jahrelang wegen Lungenkrebs in Behandlung sind - ooops, wo kommt der dann auf einmal her? Oder jeden dritten Tag irgendwelches Fastfoodzeugs in sich reinstopfen und sich dann an mit mit imposanter Adipositas zum Herzinfarkt schleppen.
Sicher ist es schwer da die Grenzen zu ziehen, vor allem was ein "Eingreifen des Staates" in dieser Hinsicht betrifft. Jeder soll nach seiner Auffassung leben. Wenn er allerdings seine Schädigung bewusst in Kauf nimmt, soll er auch dafür geradestehen und sich nicht genauso ins soziale Netz fallen lassen können wie jemand, der dies nicht tut.

Diese bösen Sozialschmarozer verursachen unter dem Strich aber weniger Kosten für den Sozialstaat als z.B. ein Kreisliga Fußballer, Handballer, Skifahrer... der sich vorbildlich ernährt, nicht raucht, höchstens mal zum Genuß einen guten Wein, Scotch etc... trinkt. Die o.g. sterben in der Regel früher => weniger Rente, weniger Pflege...keine Sportverletzungen...

Nach deiner Logic müsste zudem jeder Sportler für die Behandlungen seiner Verletzungen selbst aufkommen, da er die Schädigung in Kauf nimmt. Spätestens als Wiederholungstäter müsste er sämtliche Kosten selbst tragen.

captain hook
20.05.2013, 12:40
Hier mal die Meinung von Joseph Spindler (Mr. Ostseeman) zu diesem Thema.

http://www.wechselszene.com/dopers-suck


Kann man auch "liken"
https://www.facebook.com/joseph.spindler.7?fref=ts

sybenwurz
20.05.2013, 23:00
Kann man auch "liken"

Ich hab den Artikel auch gelesen.
Bin aber mehr bei Arne, dass man die rechtsstaatlichen Prinzipien nicht wegen so n paar Zugedröhnten über Bord werfen sollte.
Die Frau H. kriegt ja nu ausreichend Gegenwind, ich sehe da die Hoffnung, dass sich das von selbst reguliert, wenn vielleicht noch genügend Sportler bei den Veranstaltern drauf hinweisen, dass sie keine Lust haben, mit Leuten am Start zu stehen, die ne derartig dubiose Vita und Haltung zum Beschiss haben.
Selbst für einen Lance Dopestrong war irgendwann mal Schluss.

niksfiadi
21.05.2013, 07:27
Ich hab den Artikel auch gelesen.
Bin aber mehr bei Arne, dass man die rechtsstaatlichen Prinzipien nicht wegen so n paar Zugedröhnten über Bord werfen sollte.
Die Frau H. kriegt ja nu ausreichend Gegenwind, ich sehe da die Hoffnung, dass sich das von selbst reguliert, wenn vielleicht noch genügend Sportler bei den Veranstaltern drauf hinweisen, dass sie keine Lust haben, mit Leuten am Start zu stehen, die ne derartig dubiose Vita und Haltung zum Beschiss haben.
Selbst für einen Lance Dopestrong war irgendwann mal Schluss.

Kann man nur hoffen, dass es in diesem Leistungsbereich genügend saubere Sportler gibt. Für den vollen Athleten ist ja Hütthaler eher ein Gewinn:
Weil zum Einen lenkt sie ab und zum Anderen glaubt jetzt jeder man muss schrecklich dumm sein um zum Dopen und die smarten. wortgewandten, freundlich grinsenden Athleten müssen sauber sein, weil die nicht so doof sind wie die LH.

Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die blitzeblanken Brachts, Sultans und Raelerts nicht viel heftiger gegen Doping wettern. Ich würde jedes Interview nutzen um der Welt zu schwören, dass ich sauber bin und dass verdammt noch mal mehr und härter unternommen werden soll.

Nik

Necon
21.05.2013, 07:34
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die blitzeblanken Brachts, Sultans und Raelerts nicht viel heftiger gegen Doping wettern. Ich würde jedes Interview nutzen um der Welt zu schwören, dass ich sauber bin und dass verdammt noch mal mehr und härter unternommen werden soll.

Nik

Vielleicht ist gerade das ein gutes Zeichen, denn die die am lautesten dagegen schreien sind meistens die , die am meisten Dreck am Stecken haben!

hazelman
21.05.2013, 07:55
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die blitzeblanken Brachts, Sultans und Raelerts nicht viel heftiger gegen Doping wettern. Ich würde jedes Interview nutzen um der Welt zu schwören, dass ich sauber bin und dass verdammt noch mal mehr und härter unternommen werden soll.

Nik

Jedenfalls Faris bezieht da immer eindeutig Stellung:
http://www.fr-online.de/marathon-und-triathlon/doping-beim-ironman-hawaii---al-sultan-traut-kollegen-doping-zu,1473466,20600930.html

Pmueller69
21.05.2013, 07:56
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die blitzeblanken Brachts, Sultans und Raelerts nicht viel heftiger gegen Doping wettern. Ich würde jedes Interview nutzen um der Welt zu schwören, dass ich sauber bin und dass verdammt noch mal mehr und härter unternommen werden soll.
Nik
Faris hat sich da schon immer wieder ziemlich eindeutig geäußert.
Und schau Dir mal folgenden Blog von Sebastian Kienle an: http://www.sebastiankienle.de/wp/2013/01/20/nachgetreten/

niksfiadi
21.05.2013, 08:17
Ihr werdet schon recht haben. Ich wollte da ja auch niemandem iwas unterstellen. Ich möchte einfach weiterhin erstmal nur die beste Meinung von jedem Sportler haben und mich nur durch handfeste Beweise von der Schuld überzeugen lassen.

Es ist halt nicht so leicht, was man liest und im Wald der Zwietracht und des Neids so rumoren hört, einfach als völlig haltlose Anschuldigungen abzutun.

Aber das Schlimmste ist sicherlich der Generalverdacht.

Nik

niksfiadi
21.05.2013, 08:21
Faris hat sich da schon immer wieder ziemlich eindeutig geäußert.
Und schau Dir mal folgenden Blog von Sebastian Kienle an: http://www.sebastiankienle.de/wp/2013/01/20/nachgetreten/

Ich habe Schüler, die haben zu Hause so glaubwürdig lügen gelernt, dass sie das was sie reden iwann selbst glauben. Ich hab so einen Burschi auch daheim, dem kaufst alles ab, wenn du ihn nicht kennst, inkl. Oma, Opa und Mama. Und seinen Freunden erzählt er sowieso was die hören wollen. Er ist aber auch sehr intelligent, im Gegensatz zur LH.

Nik

captain hook
21.05.2013, 09:10
Ich hab den Artikel auch gelesen.
Bin aber mehr bei Arne, dass man die rechtsstaatlichen Prinzipien nicht wegen so n paar Zugedröhnten über Bord werfen sollte.
Die Frau H. kriegt ja nu ausreichend Gegenwind, ich sehe da die Hoffnung, dass sich das von selbst reguliert, wenn vielleicht noch genügend Sportler bei den Veranstaltern drauf hinweisen, dass sie keine Lust haben, mit Leuten am Start zu stehen, die ne derartig dubiose Vita und Haltung zum Beschiss haben.
Selbst für einen Lance Dopestrong war irgendwann mal Schluss.

Ich schrieb ja auch nur "kann". :-)

Bemerkenswert fand ich, dass da jemand sehr etabliertes sehr öffentlich brettharte Kritik inkl. Namensnennung übte. Oft hält man solche Sachen ja eher im allgemeinen Bereich und vermeidet sowas.

Was die Folgen angeht die er fordert: Darüber kann man - wie wir ja auch in unserer Diskussion hier sehen - geteilter Meinung sein.

Ich sehs ja auch eher so wie Du und nicht so wie er.

Da er ja eine sehr exponierte Position im Team TBB hat, wird man sicherlich zukünftig im Auge behalten, wie dort mit der Auswahl der Athleten verfahren wird, die man unter dieser Fahne starten lässt.

Eine stringente Linie vorausgesetzt, wäre wir hier ja bei dem Ansatz, den ich weiter oben schonmal anmerkte: Wenn die Teams und Sponsoren eine harte Linie fahren (wo das Geld herkommt), dann ist schon ein großer Schritt getan.

Hafu
21.05.2013, 09:33
... Wenn die Teams und Sponsoren eine harte Linie fahren (wo das Geld herkommt), dann ist schon ein großer Schritt getan.

Der Hauptsponsor von Lisa Hütthaler (http://www.lisahuetthaler.at/index.php/news-7)ist ein Gastronomie-Fleischvertrieb aus Österreich (Umsatzvolumen 145 mio Euro, Spezialisierung u.a. auf Wurstspezialitäten, Fleisch aus Osteuropa, Argentinische Rindersteaks...). (https://ssl.wiesbauer-gourmet.at/unternehmen/philosophie/)

Wer Bescheid weiß, wie es gerade in der Fleischbranche beim Thema Medikamente, illegaler Hormon- und Antibiotika-Einsatz oder eben auch Umdeklarierung von z.B. Pferde zu Rindfleisch zu geht, der weiß dass sich da zwei Partner gefunden haben, die zusammengehören!:Huhu: :Nee:

Das ist ein ähnlicher Treppenwitz als Sponsoring wie das jahrelange Engagement von Amgen, des weltweit größten Epo-Herstellers, im US-Profi-Radsport!

Pmueller69
21.05.2013, 10:15
Ich habe Schüler, die haben zu Hause so glaubwürdig lügen gelernt, dass sie das was sie reden iwann selbst glauben. Ich hab so einen Burschi auch daheim, dem kaufst alles ab, wenn du ihn nicht kennst, inkl. Oma, Opa und Mama. Und seinen Freunden erzählt er sowieso was die hören wollen. Er ist aber auch sehr intelligent, im Gegensatz zur LH.
Nik
Du wolltest Statements von Profis haben, Du hast zwei bekommen.
Die Oma von Sebi kenne ich leider nicht. :Huhu:

niksfiadi
21.05.2013, 10:54
Du wolltest Statements von Profis haben, Du hast zwei bekommen.
Die Oma von Sebi kenne ich leider nicht. :Huhu:

Wollte ich? Aha.

Was ich sagen wollte: Bernhard Kohl hat auch ein Babyface. Seine Omma hat ihn sicher ganz toll lieb. :Huhu:

Nik

Stefan
29.05.2013, 21:42
http://www.4athletes.com/einwurf/Zweifelhafte-Leistungen-%E2%80%93-Kampf-gegen-Doping!-1

speedskater
29.05.2013, 22:06
Sowohl Spindlers als auch Franks Stellungnahme gefallen mir.

Ironman83
02.07.2013, 12:44
https://twitter.com/michi_weiss/status/339745707655315457/photo/1/large?utm_source=fb&utm_medium=fb&utm_campaign=michi_weiss&utm_content=339745707655315457


Super! Unchained :Nee:

qbz
02.08.2013, 08:47
hier die nachvollziehbare Sichtweise und verständliche Klage einer (höchst wahrscheinlich) betrogenen Sportlerin, Nadine Kleinert, aus einer extrem mit Doping verseuchten Sportart, welche für längere bis lebenslange Sperren plädiert.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/kleinert-klagt-die-konkurrenz-im-kugelstossen-wegen-doping-an-a-914238.html

Hafu
15.09.2013, 21:17
Zeit, diesen Thread mal wieder aus der Versenkung hoch zu holen:

Neue Weltmeisterin in der AK45: Brigitte McMahon (http://www.triathlon.org/results/result/2013_itu_world_triathlon_grand_final_london/259918)

Ja, genau die McMahon, die als sie mit Epo endlich erwischt wurde gleich eilig ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte.
Weltmeister bei den Amateuren ist vermutlich in ihrer Sicht nur sowas wie Breitensport. Aus meiner Sicht ist es kein Profisport (Hochleistungssport), aber auf der Ebene von Weltmeisterschaften eben doch immer noch Leistungssport... wäre interessant, was die hinter McMahon platzierten Athletinnen darüber denken:(

P.S: Gut möglich, dass sie mittlerweile komplett sauber ist, aber dann ist da ja noch das über Jahre anhaltende Profitieren vom früheren Doping durch größere Umfänge, mögliche hormonelle Spätwirkungen... gibt es denn keine anderen spaßigen und ausfüllenden Hobbies für Ex-Doper als Wettkämpfe gegen Amateure???

captain hook
18.09.2013, 15:14
Tja, einmal Betrüger immer Betrüger.... Who´s next?

http://www.dlv-sport.de/index.php?NavID=1&SiteID=28&NewsID=44792

Tezdzhan Naimova lebenslang gesperrt
Die bulgarische Sprinterin und Hallen-Europameisterin Tezdzhan Naimova ist vom Leichtathletik-Verband ihres Landes wegen Dopings lebenslänglich gesperrt worden. In einer Urinprobe vom 3. März 2013 während der Hallen-EM in Göteborg (Schweden) sei die verbotene Substanz Drostanolon entdeckt worden, teilte der Verband nach Angaben der Nachrichtenagentur BTA am Dienstag mit.


Tezdzhan Naimova hat damit bereits zum zweiten Mal gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen. Die 26-Jährige wurde bereits 2008 aufgrund einer manipulierten Urinprobe während einer Trainingskontrolle für zwei Jahre gesperrt. Naimova kann nun noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne gegen ihre Sperre vorgehen.

Im Klassement der Hallen-EM rückt die Mannheimerin Verena Sailer aufgrund der Sperre ihrer Konkurrentin vom achten auf den siebten Platz vor. Auf die nachträgliche Goldmedaille kann die Ukrainerin Mariya Rymyen hoffen, die im März in Göteborg zeitgleich mit Tezdzhan Naimova in 7,10 Sekunden Zweite geworden war.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur

nobelpferd
18.09.2013, 16:42
Ich finde die gar nicht so schlecht die Lisa.
Ein nettes Lächeln und zudem gibt es gar nicht so viele Frauen, die richtig gut lutschen können.

:Lachanfall:

Hafu
18.09.2013, 18:05
... Auf die nachträgliche Goldmedaille kann die Ukrainerin Mariya Rymyen hoffen, die im März in Göteborg zeitgleich mit Tezdzhan Naimova in 7,10 Sekunden Zweite geworden war.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur

:confused:

Der Mathematik-Aufnahmetest für Sportjournalisten der DPA scheint eher oberflächlich zu sein...:cool:
Aus einem gemeinsamen zweiten Platz wird doch kein erster, wenn einer der beiden zweitplazierten nachträglich disqualifiziert wird.:Huhu:

captain hook
18.09.2013, 18:09
:confused:

Der Mathematik-Aufnahmetest für Sportjournalisten der DPA scheint eher oberflächlich zu sein...:cool:
Aus einem gemeinsamen zweiten Platz wird doch kein erster, wenn einer der beiden zweitplazierten nachträglich disqualifiziert wird.:Huhu:

Wieso? Man kann auch zeitgleich nach Zielfotoentscheid trotzdem einen ersten und zweiten Platz vergeben. Da kann man vielleicht noch ne 1/1000stel sehen, die zeitlich aber nicht gemessen wird. Es gab also schon Silber und Gold...

Hafu
18.09.2013, 18:17
Wieso? Man kann auch zeitgleich nach Zielfotoentscheid trotzdem einen ersten und zweiten Platz vergeben. Da kann man vielleicht noch ne 1/1000stel sehen, die zeitlich aber nicht gemessen wird. Es gab also schon Silber und Gold...

O.K., hab' nicht genau genug gelesen und bin davon ausgegangen, dass es eine Goldmedaille für eine nicht genannte Athletin und zwei Silbermedaillen für die zeitgleichen genannten Athletinnen, von denen eine nun erwischt worden ist, gab.
Aber im ersten Absatz deines Zitates steht ja, dass die Halleneuropameisterin positiv getestet worden war.
Mea culpa.

Weißer Hirsch
18.09.2013, 19:00
Zeit, diesen Thread mal wieder aus der Versenkung hoch zu holen:

Neue Weltmeisterin in der AK45: Brigitte McMahon (http://www.triathlon.org/results/result/2013_itu_world_triathlon_grand_final_london/259918)

Ja, genau die McMahon, die als sie mit Epo endlich erwischt wurde gleich eilig ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte.
Weltmeister bei den Amateuren ist vermutlich in ihrer Sicht nur sowas wie Breitensport. Aus meiner Sicht ist es kein Profisport (Hochleistungssport), aber auf der Ebene von Weltmeisterschaften eben doch immer noch Leistungssport... wäre interessant, was die hinter McMahon platzierten Athletinnen darüber denken:(

P.S: Gut möglich, dass sie mittlerweile komplett sauber ist, aber dann ist da ja noch das über Jahre anhaltende Profitieren vom früheren Doping durch größere Umfänge, mögliche hormonelle Spätwirkungen... gibt es denn keine anderen spaßigen und ausfüllenden Hobbies für Ex-Doper als Wettkämpfe gegen Amateure???

Ja, das haben wir auch verfolgt. Meine Frau fand das auch gar nicht lustig, wurde sie doch in der Vergangenheit von Mc Mahon um die Teilnahme bei einem nicht unwesentlichen Event von Mc Mahon betrogen. Das war noch vor ihrer Dopingsperre - später war dann klar warum Mc Mahon immer solche krasse Leistungsschwankungen (Training vs. WK) hatte.

Und nun startet die immer noch und sogar bei der WM. Übrigens ist sie sogar während ihrer Sperre bei Lauf- und Radveranstaltungen (Jedermann) gestartet. Unglaublich!

sbechtel
15.10.2013, 21:43
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_84514.htm

Lebenslange Sperre für Di Luca beantragt

HobbyStudent
02.11.2013, 12:56
Hütthaler und Fuchs, wieder Floriada, nochmal gleiches Spiel? :P

trina
02.11.2013, 15:59
Hütthaler und Fuchs, wieder Floriada, nochmal gleiches Spiel? :P

Sie führt aber von ihm gibt´s keine Zeit.