Anmelden

Vollständige Version anzeigen : Alleine im Freiwasser


dasgehtschneller
12.06.2012, 15:11
Ich war früher Rettungschwimmer und deshalb sind die Baderegeln immer noch fest in meinem Kopf verankert und eine davon lautet "

"Schwimme lange Strecken nie alleine! – Auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden."

Da ich nahe an Bodensee und Rhein wohne, trainiere ich dort auch gerne, habe aber doch immer etwas bedenken alleine Schwimmen zu gehen. Im Rhein geht das soweit gut wenn ich aufwärts schwimme. Da kann ich 3 Meter vom Ufer entfernt gegen die Strömung schwimmen und bin mit 2 Zügen am Ufer.

Allerdings würde ich auch gerne öfters mal den Rhein runter schwimmen oder im Bodensee mal etwas länger trainieren. Einen Trainingspartner auf ähnlichem Niveau hab ich nicht und ein Begleitboot noch weniger.

Mit dem Neopren fühle ich mich eigentlich relativ sicher, trotzdem bin ich immer noch etwas ängstlich, nicht mal unbedingt wegen einem Schwächeanfall aber man kann ja auch mal von einem Boot überfahren werden.
Ich hab mir auch schon überlegt mit einer Rettungsboje im Baywatch Style zu schwimmen. Die hilft um besser gesehen zu werden und notfalls auch als Schwimmhilfe.

Wie macht ihr das beim Freiwassertraining?

Hafu
12.06.2012, 15:22
Ich verdränge das (objektiv nicht zu leugnende) Risiko und geh' gelegentlich auch alleine im Freiwasser schwimmen. Ich subsummiere das unter allgemeines Restrisiko, so wie man ja auch als äußerst umsichtiger Radfahrer über den Haufen gefahren werden kann.

Die von dir genannten Sicherheitserwägungen (in der Nähe des Ufers bleiben, Rettunsboje, Neoprenanzug) helfen gegen echte Notfälle ohnehin nicht, sondern dienen nur der Gewissensberuhigung. Bei plötzlichem Bewusstseinsverlust (z.B. wg. Kammerflimmern) ertrinkt man auch in 1m tiefem Wasser und auch mit Neoprenanzug oder Schwimmboje. Auch ein Mitschwimmer hilft in diesem Fall nicht, höchstens ein (schnell reagierendes) Begleitboot.

Troedelliese
12.06.2012, 15:23
Da sprichst Du ein Thema an....
Ich gehe auch manchmal alleine in den See, obwohl ich das durch das Asthma und schlechte Schwimmkenntnisse eigentlich noch weniger sollte. Solltest Du auf dem Bauch liegend (was beim Kraulschwimmen zutreffen sollte) einen Schwächeanfall bekommen, angefahren werden oder auf andere Art ein Problem bekommen, dann ertrinkst Du auch mit Neo, nur eben an der Wasseroberfläche.

Wenn es geht, nehme ich jemanden mit, der am Ufer sitzt und ab und zu nachschaut, ob ich mich noch bewege. Einen Neo trage ich nicht immer....
Eine bessere Möglichkeit kenne ich auch nicht.

bellamartha
12.06.2012, 15:23
Wie macht ihr das beim Freiwassertraining?

So, wie man es nicht machen soll: alleine. Auch ohne Neo übrigens.
Ich liebe es zu sehr, gerade alleine zu schwimmen und nehme das - wie ich finde geringe - Risiko in Kauf.
Ich denke, dass ich täglich z.B. im Verkehr größeren Gefahren ausgesetzt bin - und das nicht nur, wenn ich mal wieder mit Röckchen und Flip Flops bekeidet Vespa fahre...

Wie auch immer du es machts: Pass gut auf dich auf und habe trotzdem Spaß dabei!

Schöne Grüße, J.

daflow
12.06.2012, 15:31
Irgendwo, in den Untiefen des Forums gab's denselben Thread schonmal (aber auf die schnelle nicht gefunden).
<- Nach Möglichkeit in der Gruppe (aka Vereinstraining) oder mit "Beobachtern" am Rand (wieviel auch immer da bringen mag). nachdem in meinen beiden Haus- und Hofgewässern (auf dem Arbeitsweg) jeweils Leute beim Einzelmorgensport ertrunken sind, bleibt da ein blödes Gefühl, wenn man dann doch mal in der früh allein ins Wasser steigt :/

bellamartha
12.06.2012, 15:34
nachdem in meinen beiden Haus- und Hofgewässern (auf dem Arbeitsweg) jeweils Leute beim Einzelmorgensport ertrunken sind, bleibt da ein blödes Gefühl, wenn man dann doch mal in der früh allein ins Wasser steigt :/

Urgh... wie ist das denn passiert, weiß man das?
Ich sollte hier vielleicht doch nicht weiter lesen...

LidlRacer
12.06.2012, 15:37
man kann ja auch mal von einem Boot überfahren werden.

Dagegen würde ich eine grell-neonfarbige Badekappe tragen.

Duafüxin
12.06.2012, 15:38
Ich wohne an der hannoverschen Seenplatte und bei meinen Morgenläufen sehe ich recht oft morgens Schwimmer oder zumindest Eisbader (im Winter an den FKK-Teichen), ertrunken ist noch keiner.
Ich hätte eher Angst, dass mich brütende Schwäne attakieren, wenn ich denn da rumplanschen würde.

dasgehtschneller
12.06.2012, 15:48
Dagegen würde ich eine grell-neonfarbige Badekappe tragen.


Ja, das mach ich normalerweise. Gut dass es bei jedem Wettkampf ein Modell in der oder einen ähnlichen Farbe gibt

daflow
12.06.2012, 15:49
Urgh... wie ist das denn passiert, weiß man das?
Ich sollte hier vielleicht doch nicht weiter lesen...

IIRC ist da nicht viel rausgekommen, Vermutung auf Kreislaufversagen o.ä.
Wollte auch keine Panik verbreiten und wie schon gesagt wurde, auch das vorsichtigste Radeln beinhaltet ein Risiko, Schwimmen in der Gruppe ist auch kein Sicherheitsgarantiefaktor und selbst auf Wettkämpfen kommt gelegentlich jede Hilfe zu spät. Umso schneller man halt allerdings potentiell Hilfe bekommen könnte, desto höher die Chancen zu überleben bzw. keine dauerhaften Schäden davonzutragen.
Aber ich denke es gibt da andere Faktoren, mit denen man auch die Sicherheit deutlich erhöhen kann:
Freiwasserschwimmen im ausgeruhten, mit Nährstoffen versorgten Zustand und stabilem Kreislauf.
Ich selber geh gelegentlich gern zum Frühschwimmen... da hat's mir auch schonmal ein weng den Kreislauf zerlegt (die Koppeleinheit am Abend zuvor + kaum Nährstoffaufnahme danach + Schlafdefizit war wohl nicht gaaaanz unschuldig daran). -> Paradebeispiel wie man's _nicht_ machen sollte :(

-> Appel: Hirn einschalten und nur fit ins Freiwasser!

bellamartha
12.06.2012, 16:26
Ich hätte eher Angst, dass mich brütende Schwäne attakieren, wenn ich denn da rumplanschen würde.

Jaaa! Die beschissenen Drecksviecher!:Kotz:

Duafüxin
12.06.2012, 16:36
Als ich noch im Kanurennsport unterwegs war beim km-schrubben auf nem Heidefluß hat mich son Vieh angefallen und ein Loch in meinen nagelneuen Carbonrennschlitten gehackt, darauf hin hat meine Trainerin das Vieh mit ihrem Paddel vertreiben wollen mit dem Ergebnis, dass ihr Paddel (auch Carbon) geschrottet war.
Zuhause hab ich das meinem Vater erzählt, der wollte das nicht glauben, dass der Hansi, der auch schon seine Kajaks zerlegt hat noch lebt. Das Miststück war echt ne Legende und hat dafür gesorgt, dass ich vor nix mehr Angst hab als vor Schwänen (ausser Gewitter vielleicht noch).

berti
12.06.2012, 17:41
hihi, dass Schwaene so angriffslustig und zerstoererisch sind, wusste ich gar nicht. Sorry, ist in deinem Falle ja gar nicht zum Lachen.

Zum Thema: bin früher ja viel geschwommen und hatte immer ziemlichen Schiss in der Buxe, wenn es mal in einen See ging. Als Triathlet hab' ich mich da etwas dran gewoehnt. Mit Begleitung bin ich da völlig schmerzfrei (zB langes Sundschwimmen), alleine (zB im Urlaub) jedes mal irgendwie erleichtert, wenn ich dann wieder raus bin. Das bessert sich dann von Mal zu Mal. Ich würde alleine aber nie in den Rhein steigen oder in Kanäle. Da du dich das traust und du ja solche Gewaesser vor der Tür hast (zugegebenermassen komme ich nicht in Versuchung mangels Verfuegbarkeit), solltest du dich bestmoeglich sichtbar machen. Neben der knalligen Badekappe zusätzlich mit nem Ballon, den du per Schnur an deiner Huefte befestigst. Das wäre doch was, oder?
Gruetzi Berti

snailfish
12.06.2012, 18:44
Als ich noch im Kanurennsport unterwegs war beim km-schrubben auf nem Heidefluß hat mich son Vieh angefallen und ein Loch in meinen nagelneuen Carbonrennschlitten gehackt, darauf hin hat meine Trainerin das Vieh mit ihrem Paddel vertreiben wollen mit dem Ergebnis, dass ihr Paddel (auch Carbon) geschrottet war.
Zuhause hab ich das meinem Vater erzählt, der wollte das nicht glauben, dass der Hansi, der auch schon seine Kajaks zerlegt hat noch lebt. Das Miststück war echt ne Legende und hat dafür gesorgt, dass ich vor nix mehr Angst hab als vor Schwänen (ausser Gewitter vielleicht noch).

Der Hansi muss ja ein echter Rambo sein, dass der Löcher ins Carbon hackt :Lachen2: Übrigens können die meines Wissens über zwanzig Jahre alt werden.
Aber ich kenn das - wurde auch mal im Kajak 'angegriffen'. Mit denen ist echt nicht zu spaßen, wenn sie brüten.
Musst die Viecher am Hals packen und sehr kräftig schütteln (kein Scherz jetzt). Bin dabei zwar gekentert, aber der Schwan ist auch abgehauen :cool:
Erst wollte ich ihn würgen, aber das gelang nicht. Der Hals war unglaublich fest (wohl angespannt) und das Tier hat eine Kraft, die man nicht erahnen würde.


Aber zum Thema. Denke, das wichtigste wurde schon gesagt.
Nur Fit und ohne Vorbelastung ins Freiwasser
Ans Wasser gewöhnen d.h. im Wasser ein paar Aufwärmübungen
Gut erkennbare Badekappe
Idealerweise mit Begleitfahrzeug
Vorzugsweise nur in bekannten Gewässern oder eben entsprechend über etwaigen Verkehr informieren.
Wenn keine Gefahr eines Wettersturzes besteht.

Alles andere halte ich für 'relativ'. Ein schwimmender Begleiter hat einen nicht immer im Blick und ein Beobachter am Ufer kann nicht eingreifen.

Im übrigen sehe ich es auch so, dass die Gefahr eines plötzlichen Kreislaufzusammenbruchs mit anschließendem Ertrinken nicht größer ist, als einer beim Radfahren und vor einen Laster zu Fallen oder beim Laufen und im Unterholz zu verwesen. :Cheese:

Harke
12.06.2012, 18:51
Ich hab mal so einen wasserdichten Packsack mit meinen wenigen Klamotten (Sandalen und kurze Sachen) und viel Luft gefüllt und an der Neo-Leine angeknotet und dann beim Schwimmen hinterhergezogen. War eher notwendig, weil ich die Sachen nicht am Ufer eine Stunde liegenlassen wollte, da sprang so komisches Volk rum. Im Notfall (Krampf?) kann man sich da festhalten, in Knallfarbe wird man damit gut gesehen, beim Schwimmen stört das nicht.

LidlRacer
12.06.2012, 19:03
Im übrigen sehe ich es auch so, dass die Gefahr eines plötzlichen Kreislaufzusammenbruchs mit anschließendem Ertrinken nicht größer ist, als einer beim Radfahren und vor einen Laster zu Fallen oder beim Laufen und im Unterholz zu verwesen. :Cheese:

Die Todesfälle im Triathlon, die fast alle beim Schwimmen auftreten, obwohl es die kürzeste Disziplin ist, sagen da etwas anderes. Kann aber sein, dass beim Wettkampf auch Panik durch das Massenschwimmen wesentlich zum Risiko beiträgt.

snailfish
12.06.2012, 19:58
Die Todesfälle im Triathlon, die fast alle beim Schwimmen auftreten, obwohl es die kürzeste Disziplin ist, sagen da etwas anderes. Kann aber sein, dass beim Wettkampf auch Panik durch das Massenschwimmen wesentlich zum Risiko beiträgt.

Ist mir bekannt. Ich mutmaße aber auch, dass einige Wettkampffaktoren das Verhältnis gar so deutlich aufs Schwimmen verschieben.

neonhelm
12.06.2012, 20:44
Dagegen würde ich eine grell-neonfarbige Badekappe tragen.

In Schweden hat mich mal eine Yacht, als ich gerade an meiner Brille bastelte, ob meiner neonpinken Kappe für eine Boje gehalten und wollte an mir fest machen... :Lachen2:

Straik
12.06.2012, 21:15
Der Hansi muss ja ein echter Rambo sein, dass der Löcher ins Carbon hackt :Lachen2: Übrigens können die meines Wissens über zwanzig Jahre alt werden.
Aber ich kenn das - wurde auch mal im Kajak 'angegriffen'. Mit denen ist echt nicht zu spaßen, wenn sie brüten.
Musst die Viecher am Hals packen

Nur Fit und ohne Vorbelastung ins
freiwasser.
:Cheese:

Freiwasserschwimmen im November, toll

sybenwurz
12.06.2012, 21:48
Ich verdränge das (objektiv nicht zu leugnende) Risiko ...

So, wie man es nicht machen soll: alleine. Auch ohne Neo übrigens.

+1
:Cheese:

Das ganze Leben ist voller Risiken und endet normalerweise tödlich...

snailfish
12.06.2012, 21:58
Freiwasserschwimmen im November, toll

So war "ohne Vorbelastung" freilich nicht gemeint.
Auch nicht aus juristischen Gesichtspunkten oder welchen der Erblehre, ok? ;)

Ich meinte, erschöpft, ausgelaugt, müde, gestresst, vollgefressen, restbesoffen dgl.

tribar
12.06.2012, 22:46
Ich schwimm im See auch meist alleine, dann aber mit knallgelber Badekappe und normalerweise am Ufer entlang (jetzt nicht so, dass ich mir hinterher den Dreck aus den Fingernägeln kratzen müsste, aber so 10 bis 20m).
In der Gruppe und unter der Woche, wenn nicht so viel los ist durchaus auch mal quer über den See. Aber vor allem am Wochenende kann man das vergessen, da ist zu viel Segelboot-, Katamaran-, Surfer- und Tretbootverkehr.
Ein kleines mulmiges Gefühl hat man da immer, vor allem, als ich gerade letzte Woche viel im Meer geschwommen bin (da sind Schatten, die in den Rändern des Sichtfeldes auftauchen usw.).

Auf Hawaii, 500m vor Kona, bin ich mal 10 Minuten auf der Stelle geschwommen, weil da so eine blöde Strömung an der Stelle war. Das ist ein blödes Gefühl, wenn Du am Boden immer die gleiche Stelle siehst, obwohl Du im Lauf der Zeit immer mehr Gas gibst.

Gruß
Dirk

Straik
12.06.2012, 22:55
So war "ohne Vorbelastung" freilich nicht gemeint.
Auch nicht aus juristischen Gesichtspunkten oder welchen der Erblehre, ok? ;)

Ich meinte, erschöpft, ausgelaugt, müde, gestresst, vollgefressen, restbesoffen dgl.
schon klar. Ich kann die Smileys mit dem dreckshandy nicht bedienen.

dasgehtschneller
13.06.2012, 08:11
Ich hab mal so einen wasserdichten Packsack mit meinen wenigen Klamotten (Sandalen und kurze Sachen) und viel Luft gefüllt und an der Neo-Leine angeknotet und dann beim Schwimmen hinterhergezogen. War eher notwendig, weil ich die Sachen nicht am Ufer eine Stunde liegenlassen wollte, da sprang so komisches Volk rum. Im Notfall (Krampf?) kann man sich da festhalten, in Knallfarbe wird man damit gut gesehen, beim Schwimmen stört das nicht.

Das mach ich auch öfters. Immer wenn ich den Rhein runter schwimme dann packe ich meine Laufschuhe und ev. noch ein Shirt in die Tasche, schwimme ein paar Kilometer und lauf dann zurück.
Die "Boje" hat trotz Füllung genügend Auftrieb um sogar drauf zu sitzen. Allerdings auch ziemlich Wasserwiderstand und das Risiko dass man sich in der Schnur verheddert

Wenn ich an der Stelle schwimme dann hab ich dauernden Blick auf meine Sachen und bin auch max 10 m davon entfernt. Dann lass ich das Zeugs normalerweise dort stehen.

HKB
13.06.2012, 09:22
Praktisch schwimmen wir meist in der Gruppe bzw. starten zusammen. Da ich aber langsamer bin als die meisten anderen, ist es fast wie alleine schwimmen und so richtig wohl fuehle ich mich dabei nicht...

Allerdings wuerde ein "Mitschwimmer" wohl auch nur helfen wenn er direkt unmittelbar neben oder hinter mir schwimmt, sonst bekommt er bei einem ganz ploetzlichen Notfall nichts mit...

Im Neo fuehle ich mich generell wohler, reine Kopfsache... ertrinken kann man damit auch...

Duafüxin
13.06.2012, 10:30
Gibt es nicht so Notfallkissen, die sich von selbst aufblasen, wenn man am Nöpsel zieht?

Die Seekajakfahrer haben sowas, wenn sie auf offenem Meer kentern und nicht wieder hochrollen können. Mit dem Kissen haben sie ne bessere Auflagefläche auf der meist unruhigen Wasseroberfläche.
Könnte man doch auch in den Neo einbauen, dann kann zumindest nicht ertrinken ...

Matthias75
13.06.2012, 10:57
Im übrigen sehe ich es auch so, dass die Gefahr eines plötzlichen Kreislaufzusammenbruchs mit anschließendem Ertrinken nicht größer ist, als einer beim Radfahren und vor einen Laster zu Fallen oder beim Laufen und im Unterholz zu verwesen. :Cheese:

Die Todesfälle im Triathlon, die fast alle beim Schwimmen auftreten, obwohl es die kürzeste Disziplin ist, sagen da etwas anderes. Kann aber sein, dass beim Wettkampf auch Panik durch das Massenschwimmen wesentlich zum Risiko beiträgt.

Ja und nein.

Die Folgen eines Kreislaufzusammenbruchs/einer Bewusstlosigkeit sind im Wasser deutlich gravierender. Wenn ich an Land Kreislaufprobleme habe, kann ich anhalten, mich hinsetzen, Beine hochlegen etc.. Kann ich im Wasser nicht. Wenn ich im Wasser bewusstlos werde, liegt mein Gesicht sofort unter Wasser, das heißt, die Atmung ist ausgeschlossen.

Da ich auch aus Rettungsschwimmerzeiten auch noch zu Hause so eine tolle Boje rumliegen habe, habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, die beim Schwimmen mitzunehmen, um wenigstens ein Auftriebsmittel zu haben, wenn ich Krämpfe bkeomme oder erschöpft bin. Das Teil ist allerdings heftig unhandlich und passt nicht in meine Schwimmtasche... Solange schwimme ich in Ufernähe und nicht quer über den See.

Matthias

chris.fall
13.06.2012, 11:01
Moin,

bei kleineren Notfällen (Krampf oder ähnliches) reicht IMHO der Neo aus, um Schlimmeres zu verhindern. Ohne Neo schwimme ich deshalb in "meinem" See immer mehr oder weniger am Ufer lang.

Ich persönlich würde NIE dort schwimmen, wo irgendwelche Wasserfahrzeuge unterwegs sind, die nicht nur mit Muskelkraft angetrieben werden.

Bei größeren Problemen, die Hafu ja schon angesprochen hat, ist man eh weg vom Fenster. Selbst mit Begleitbooten ist das schon sehr kritisch, was die doch ab und zu vorkommenden Todesfälle bei Triathlonveranstaltungen zeigen. Das ist man aber mit ziemlicher Sicherheit auch, wenn einen so etwas in der Pampa beim Laufen oder beim Radeln ereilt. Da machen dann auch Spazierganger oder Pilzesammler später eine unschöne Entdeckung...


Viele Grüße,

Christian

aqualung
15.06.2012, 12:01
"mit "Beobachtern" am Rand (wieviel auch immer da bringen mag). nachdem in meinen beiden Haus- und Hofgewässern (auf dem Arbeitsweg) jeweils Leute beim Einzelmorgensport ertrunken sind, bleibt da ein blödes Gefühl, wenn man dann doch mal in der früh allein ins Wasser steigt"

Also ich bin so ein "Beobachter"!
Wir fahren gemeinsam mit Kind und Bade- und Sandausrüstung zum See. Während mein Mann alleine schwimmt bleibe ich mit unserem kleinen Sohn zurück.
Ich kann nur sagen, es ist ein echt beschissenes Gefühl, darauf zu warten, dass der Partner wieder zurückkommt. Oder auch nicht. Erst recht, wenn im See neben Tretbooten noch Segel- und Surfanfänger zu Gange sind.
Und wenn ich da dann mit Kind zurück bin. Das macht es für mich noch schwerer. Gemütlich baden, relaxen und in die Sonne legen, wie mein Mann sich das vorstellt, ist Utopie.
Grelle Badekappe ist gut, aber ich zweifle- nach dem ich ja viel Zeit zum Zuschauen habe, sehr an den Künsten der Freizeitkapitäne. Ziemlich sicher wird mit bunter Kappe gesehen. Aber ich fürchte das reicht im Zweifel nicht.

schwarzerpeter
30.06.2012, 11:25
....Also, ich habe das hier gefunden:
http://www.aquasec.de/
Ich denke, das kommt dem Gesuchten schon sehr nahe.
Hat vielleicht schon jemand Erfahrung mit dem Teil gemacht?
Werde mal eines bestellen, es gibt einem wohl trotzdem das Gefühl, etwas zur Sicherheit dabei zu haben...
Grüße, Peter

Rhing
02.07.2012, 08:04
Wenn ich im Rhein oder sonst im größeren Freiwasser schwimmen gehe, trage ich auch immer ne bunte Kappe. Nur glaubt nicht, dass das die Sichtbarkeit für Boote und Schiffe deutlich erhöht: Die haben keine Chance, uns zu sehen. Hab mit 11 zu segeln angefangen und kann das glaub ich ganz gut beurteilen. Nicht umsonst gibt es beim Mann-über-Bord-Manöver die eiserne Regel, dass 1 Person SOFORT abgestellt wird, die AUSSCHLIEßLICH den über Bord gegangenen beobachtet. Es ist für Außenstehende nicht vorstellbar, wie schnell der halbe Kopf, der über Wasser ist, zwischen Wellen und bei Wind, geschweige denn noch bei Diesigkeit oder gar Regen nicht mehr zu sehen ist. Da nutzt ein gelber oder roter Punkt (fast) gar nix. Es gibt nur nix besseres, Ballon o.ä. mal außen vor.

Deshalb schwimme ich in Badeseen auch allein, aber niemals im Rhein. Gegen den Strom quasi auf der Stelle macht mir keine Spaß, aber damit hätte ich kein Problem. Wenn wir im Rhein schwimmen, dann immer in ner Gruppe von 4-10 Leuten. Je 1 wird bestimmt, der voraus bzw. am Ende schwimmt und das haben alle zu respektieren. Und ab und zu wird gewartet. Tempotraining ist zu anderen Zeiten, hier geht's um Orientierung, Gewöhnung an Freiwasser, Test der Strömung und um Spaß, am Besten früh morgens und gemeinsames Frühstück hinterher.

Die Schiffe auf dem Rhein sehen groß aus und trotzdem sind sie so schnell zu übersehen. Was der eine nicht sieht, sieht die andere. Wenn's dann diesig ist, ist es noch schwieriger. Und die Dinger sind verdammt schnell da. Das gilt eingeschränkt auch für Talsperren, auf denengesegelt wird. Mitten auf dem See rechnet man nicht mit Schwimmern. Es gibt ja schließlich auch kaum Leute, die halbwegs ernsthaft schwimmen. Auch wenn's für Euch nicht so aussieht, da wird auch für Regatten trainiert. Die schauen, wie's auf den anderen Booten läuft, trimmen ihr Boot, probieren was aus. Das ist so, als wenn Ihr Rad fahrt, da geht Speed auch manchmal vor Sicherheit, wenn Ihr (und ich) ehrlich seid. Ich will hier nicht diskutieren, ob das richtig ist, aber so ist es. Wer z.B. den Tria in Hückeswagen kennt: Da liegt eine Regatta-Boje vor dem Überlauf und eine in der Großberghauser Bucht, d.h. dort, wo der Start an der "Zornige Ameise" ist. Klar wir da rum trainiert. Wenn Tria-Wettkampf ist, gibt's Aushänge bei den Segelklubs und die werden auch überwiegend zur Kenntnis genommen. Die "wilden Segler" allerdings sind nicht informiert, können sich aber wohl ihren Teil denken. Heißt für mich: Ich schwimme da auch allein, aber mit deutlich mehr Orientierung, d.h. öfter mal ein paar Brustzüge und nicht nur grad eben den Kopf zum Zielblick herausgehoben.

Benitez
03.07.2012, 19:52
Hey. Also ich mach noch nicht so lange Triathlon, aber schwimmen klappt bei mir recht gut.
Ich war neulich in nem Freibad mit Schwimmerbecken...
Es war grauenhaft. Tratschtanten die die Bahnen blockieren, Omis die gemütlich vor sich her schwimmen, Heranwachsende Arschbomben-poser, usw usw......
Daher gehe ich lieber in nen See, da is wenig Verkehr und ich kann gemütlich meine Meter machen....

dasgehtschneller
04.07.2012, 09:22
Hey. Also ich mach noch nicht so lange Triathlon, aber schwimmen klappt bei mir recht gut.
Ich war neulich in nem Freibad mit Schwimmerbecken...
Es war grauenhaft. Tratschtanten die die Bahnen blockieren, Omis die gemütlich vor sich her schwimmen, Heranwachsende Arschbomben-poser, usw usw......
Daher gehe ich lieber in nen See, da is wenig Verkehr und ich kann gemütlich meine Meter machen....

Ins Freibad geht man deshalb am besten bei schlechtem Wetter oder zu unmenschlichen Zeiten ;)

citystar
04.07.2012, 10:34
also ich halte es mit dem freiwasserschwimmen so wie einige andere hier, gefahr einfach verdrängen!
Aber mal was anderes, meine Freundin bekommt seit einem leicht traumatischen erlebnis im meer vor ca. einem jahr (bekam panik da niemand von der gruppe mehr um sie rum war und konnte dann kaum mehr schwimmen, dabei ist sie keine schlechte schwimmerin!) immer angst/panik wenn sie mitten durch einen see schwimmt.
Wie kann ich ihr da helfen, allein gut zu reden hilft da ja leider nicht viel...

Wolfgang L.
04.07.2012, 10:42
...
Aber mal was anderes, meine Freundin bekommt seit einem leicht traumatischen erlebnis im meer vor ca. einem jahr (bekam panik da niemand von der gruppe mehr um sie rum war und konnte dann kaum mehr schwimmen, dabei ist sie keine schlechte schwimmerin!) immer angst/panik wenn sie mitten durch einen see schwimmt.
Wie kann ich ihr da helfen, allein gut zu reden hilft da ja leider nicht viel...

ich lege mich manchmal mit dem Neo einfach ins Wasser und weiß dann (wieder) dass ich nicht untergehen kann.

Im Wettkampf oder bei der Swimnight verlasse ich mich dann darauf und darauf, dass ich es immer noch bis zu einem Boot /Board schaffe oder dieses zu mir.

Wenn ihr nur zu zweit schwimmt musst du bei ihr bleiben. Sucht euch einen kleineren See zum üben und überqueren. Mit der Zeit kommt die Sicherheit hoffentlich wieder.

Aber so mitten im See ist einfach ein komisches Gefühl. Halt mitten im See.

Ich hatte mal einen Autounfall. Das hat auch fast ein Jahr gebraucht bis ich wieder wie vorher Auto fahren konnte.

Viel Erfolg
Wolfgang

Rhing
04.07.2012, 10:58
Seh ich auch so, wie Wolfgang. Immer schön bei ihr bleiben, immer bereden, dass sie an die subjektive Grenze geht, aber nie alleine lassen, auch wenn sie wieder ans Ufer will.

Wir hatten eine in der Gruppe, die auch so'n traumatisches Erlebnis hatte. Die wollte dann im Rhein mit schwimmen in der Gruppe. Wollte dann aber doch "verweigern", als es los ging. Da hat ihr dann einer versprochen, bei ihr zu bleiben, auch wenn sie wieder zum Ufer schwimmt etc. Sie ist dann auch mit, aber 2 Mal, als Schiffe auf unserer Seite kamen, ist sie wieder zum Ufer zurück und wollte erst raus. Wieder "belatschert", sie ist dann doch im Wasser geblieben und ist weiter geschwommen, im Ergebnis die ganze Strecke eben mit Unterbrechungen. Das ging 3-5 mal mit großen Schwierigkeiten, inzwischen geht's auch wieder im Wettkampf.

Im Pool schwimmt sie deutlich schneller als ich, war mal in der Schwimmabteilung etc., also objektiv auch kein Grund zur Sorge. Aber gegen so'n Gefühl kommt man nur schwer an. Ich kenn das von der Höhenangst.

Matthias75
04.07.2012, 11:50
also ich halte es mit dem freiwasserschwimmen so wie einige andere hier, gefahr einfach verdrängen!
Aber mal was anderes, meine Freundin bekommt seit einem leicht traumatischen erlebnis im meer vor ca. einem jahr (bekam panik da niemand von der gruppe mehr um sie rum war und konnte dann kaum mehr schwimmen, dabei ist sie keine schlechte schwimmerin!) immer angst/panik wenn sie mitten durch einen see schwimmt.
Wie kann ich ihr da helfen, allein gut zu reden hilft da ja leider nicht viel...

Kenne ich z.T. aus eigener Erfahrung. Die Bewachung im Wettkampf beruhigt mich da nur wenig, weil ich als ehemaliger Rettungsschwimmer leider weiß, wie schwer es ist, Hunderte Sschwimmer im Blick zu halten und dass das Boot nicht einfach quer durch die Menge zu mir fahren kann. Das solltest du ihr aber nicht erzählen ;)

Wichtig für sie ist sicher, wie auch schon geschrieben, sich damit auseinanderzusetzen/zu konfrontieren und sich langsam wieder ranzutasten ohne sich gleich zu überfordern. Das heißt, grob und laienhaft ausgedrückt, bewußt in die Angstsituation reingehen und (wichtig!) dort bleiben, um dort festzustellen, dass nicht passiert. Also z.B. bis zu einem gewissen Punkt rausschwimmen, erstmal orientieren, wenn sich die Angst legt, quer zum Ufer weiterschwimmen. Den Punkt dann immer weiter verschieben.

Der wichtigste Punkt dafür ist aber auch der schwerste: Sie muss sich klarmachen, dass die Panik und die Symptome der Panik (Atemnot, hoher Puls etc.) keine körperlichen oder äußeren Ursachen hat sondern "nur" psychosomatisch sind. Wenn sie sich das klarmachen kann, ist es viel einfacher, in die jeweilige Situation reinzugehen und zu versuchen, die Angst auszuhalten oder zu überwinden.

Wie ihr dabei helfen könnt? Schwierig, auf jeden Fall ernstnehmen und nicht ihre Angst kleinreden. Wie schon von Rhing und Wolfgang geschrieben, sie begleiten und eventuell auch, natürlich nur in Absprache mit ihr, mal den Abstand zu ihr beim Schwimmen vergrößern, weiter rausschwimmen etc.. Wichtig finde ich: Das sollte von ihr ausgehen, d.h. sie sagt auch, wie weit sie gehen will. Also keine "Schock-Aktionen" bei denen ihr auf dem See alle schlagartig wegschwimmst.

Bei mir hilfst es auch , wenn ich mich bewusst ablenke oder auf andere Dinge konzentriere. Beim Schwimmen im See z.B. Züge zählen, auf die Technik achten, bewusst auf das Ausatmen konzentrieren etc.

Matthias

podtse
04.07.2012, 15:04
freiwasser schwimmen mach ich nur in der gruppe...sonst ist mir das zu gefährlich!

Benitez
04.07.2012, 15:33
Ins Freibad geht man deshalb am besten bei schlechtem Wetter oder zu unmenschlichen Zeiten ;)

Das weiß ich nun auch. Aber......
Das Freibad macht um 0900h auf, an dem Tag war kein schönes Wetter und ich war um 0915h da. Naja?!
Dafür heute n schönes Training im Baggersee! Super...

alex-wölfe
05.07.2012, 09:32
ich war gestern Abend auch bei uns im ehemaligen Baggersee, schön und zu gleich komisch war es.

ich mag es nicht wenn sich irgendwelche Pflanzen in meinen Händen oder Beinen verfangen:(

Troedelliese
05.07.2012, 10:14
Gegen Angst im Freiwasser hilft meiner Erfahrung nach, wenn man Leuten sagt, sie mögen im Neo doch mal bitte unter Absperrseilen etc. durchtauchen. Die Versuche sieht echt witzig aus, man kommt nämlich mit dem ganzen Körper gar nicht unter Wasser. Anschließend haber diese Leute auch keine Angst mehr unterzugehen.

marinacol
05.07.2012, 21:11
Ich kenne einige im Bekanntenkreis, die Angst im Freiwasser haben und denen konnte bislang keiner wirklich die Angst nehmen.

Matthias75
06.07.2012, 09:26
Ich kenne einige im Bekanntenkreis, die Angst im Freiwasser haben und denen konnte bislang keiner wirklich die Angst nehmen.

Ich denke, es geht auch nicht darum, die Angst vollständig abzuschalten. Etwas "Respekt" vor dem Medium Wasser ist sicher uach nicht falsch. Man kann aber lernen, mit der Angst besser umzugehen bzw. zu verhindern, dass die Angst in Panik umschlägt.

Matthias