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Vollständige Version anzeigen : Pulswerte im Training


mauna_kea
03.03.2007, 11:30
Ich möchte mal ne diskussion über die pulswerte im training starten.
wenn ich hier so im forum lese, kommts mir immer so vor, als wenn das thema pulswerte ein wenig überbewertet wird. da werden test gemacht, ob sinnvoll oder nicht lasse ich mal aussen vor, und diese werte werden gnadenlos übernommen.

aber kann man das überhaupt ?
wie genau haltet ihr euch daran ?

kann man 120km radfahren und den puls immer so genau einhalten ?
was ist mit ampeln und kleineren steigungen beim GA1 training ?
oder das lockere läufchen mit einem trainingspartner, das dann doch ein wenig schneller geworden ist.
ist es das gleiche mit 140 puls zu laufen nachdem man am vortag 200km rad gefahren ist oder ob man ausgeruht ist?

warum muss man bei allen tests immer ausgeruht sein, wenn man im trainingsalltag fast immer vorermüdet trainiert - was ja die pulswerte senkt?
wie stehts mit der ernährung, die ja auch einen einfluss auf die pulswerte hat ? :Gruebeln:
fragen über fragen

meine erfahrung ist die, dass je mehr erfahrungen man gesammelt hat, sich die sportler immer mehr auf ihr gefühl verlassen und nicht mehr sklavisch an ihren pulswerten hängen.

bin mal auf eure meinung gespannt

Flow
03.03.2007, 12:49
Beim Schwimmen ist das für mich so gut wie kein Thema.
Vielleicht mal bei schnellen Intervallen, in der Pause gezählt und zur Orientierung "grob" geschätzt, aber prinzipiell versuche ich mich da eher an Zeiten zu halten ...

Auf dem Rad sitze ich eigentlich immer mit Pulsuhr.
Wieder nur zur groben Orientierung.
Gefahren wird dann doch mehr nach Gefühl, bzw. 'ner bestimmten Tempovorstellung hinterher ... ;)

Auf der Rolle ist mir der Puls doch eine wichtige Orientierung.

Laufen auch immer mit Pulsuhr.
Für GA/Rekom habe ich mir so grobe Bereiche eher "ausgedacht" :Lachen2:
Hilft mir ganz gut, nicht zu "überziehen".
Wobei ich sagen muß, daß ich beim Laufen inzwischen den Puls auf ein, zwei Schläge hin oder her meistens ganz gut abschätzen kann.

Einen "genauen Test" habe ich nie gemacht, eher selbst so ein bißchen 'rumgerechnet, gefühlsmäßig abgeschätzt, Bereiche eher grob ...

Das Gesagte gilt hauptsächlich für's Grundlagentraining, was bei mir auch ünerwiegend auf dem Plan steht.
Da bzgl. Tempo bei mir in allen Bereichen genug zu tun ist :Lachen2: , denke ich, daß ich's da noch nicht so genau nehmen muß, und "Tempo, irgendwie nach Gefühl" noch ausreichend Potential bietet.
Sollte ich mal Profi werden und meinen persönlichen Limits näher kommen, werde ich die Hochintensitätsbereiche vielleicht nochmal genauer ausklügeln. :Cheese:


Dieses Phänomen, daß in unausgeruhtem Zustand der Puls zu niedrig bleibt, ist mir eher fremd, vor allem beim Laufen.
Wenn ich anstrengende Tage hinter mir habe und schon etwas erschöpft bin, geht der Puls eher bei niedrigem Tempo schon hoch ...
Die öfter gelesene Sorge "Ich krieg ihn nicht mehr hoch" ist bei mir also eher "Ich krieg ihn nicht mehr runter" :Cheese:
Hängt vielleicht auch damit zusammen, ob es sich um muskuläre oder kardiovaskuläre Erschöpfung handelt ...
So steht ein Puls beim Laufen von z.B. 145 vielleicht für eine bestimmte kardiovaskuläre Belastung, die an verschiedenen Tagen mit unterschiedlicher (relativer) muskulärer (etc.) Belastung und Tempo einhergehen kann ...
Beim vermehrten Rollentraining habe ich's dagegen auch bemerkt, daß ich manchmal ganz schön strampeln muß, um im vorgestellten Pulsbereich zu bleiben ...


Allgemein finde ich persönlich solche Daten und Rechnereien ganz interessant und teilweise orientierend hilfreich, um das eigene Gefühl für verschiedene Belastungsintensitäten zu entwickeln.
Hat man einigermäßen Verständnis und Gefühl für unterschiedliche Belastungen entwickelt, halte ich allzu genaue "technische" Vorgaben, zumindest in meinem "Spaßtriathleten"-Bereich nicht für besonders notwendig ...


Gruß,
Flow

meggele
03.03.2007, 14:50
Mal abgesehen von den grundsätzlichen Fragen wie Puls nach Vorbelastung, die ja eben zeigen, dass ne Pulsuhr Körpergefühl nicht ersetzen kann: natürlich kann man beliebig lange mit gegebener Pulsvorgabe radeln. Bei Ampeln sinkt der Puls eben, tja. Steigungen kann man ja auch locker hochkurbeln. Wenn man bei sich in der Gegend überall nur steile Rampen hat, sollte man wohl umziehen ;) Und wenn man sich beim Laufen mit nem Kumpel irgendwie tempomäßig beeinflussen oder zu nem Wettkampf hinreissen lässt, dann hat man ja ein ganz anderes Problem. (Gleiches gilt natürlich auch, wenn irgendwer in ner Radgruppe ballern will: na lass sie doch, WK ist später.)

Rhing
03.03.2007, 15:12
Beim Schwimmen hab ich ganz andere Probleme :Ertrinken: als die Pulswerte, ist also kein Thema. Auf dem Rad hab ich am Anfang den Puls gemessen und dann natürlich schnell festgestellt, daß er bergauf zu hoch und bergab zu niedrig war. Flache Strecken gibt's hier kaum bzw. sie sind uninteressant. Also hab ich das Pulsmessen auf dem Rad auch schnell wieder aufgegeben. Wenn ich GA1 :Schnecke: trainieren will, fahre ich mit langsameren Leuten, die mich bremsen. Und für die Intervalle fahre ich halt mit Leuten, die in etwa den gleichen Leistungsstand haben oder schneller sind. Zu den Leuten, mit denen ich kontinuierlich trainiere, gehört jemand, der am Berg stärker ist, dafür kann ich etwas besser rollen. Da ergänzen wir uns sehr effektiv :Duell:. Na und beim Laufen hab ich die Pulsuhr inzwischen auch abgelegt. Einmal pro Woche bin ich auf der Bahn mit Lauf-ABC und Serienläufen. Das reicht mir für die Geschwindigkeit. Wir orientieren uns an Zeiten. Den Rest laufe ich nach Gefühl. Geht's im Beruf hoch her, bin ich eher langsamer unterwegs und wenn's paßt eben etwas schneller.
Das ganze mache ich zum Spaß. Zwänge und Regeln habe ich im Beruf genug, das muß ich mir beim Sport nicht auch noch antun. Und mir hilft es, motiviert zum Training zu bleiben. Auch leistungsmäßig hilft das glaub ich mehr, als sich stur an bestimmte Pulswerte zu halten und nach ner Zeit Motivationsprobleme zu haben. In den 70ern bin ich im Verein gelaufen. Als Pulsmesser haben wir da allenfalls mal nach dem Lauf 15 sek. an der Halsschlagader gefühlt. Ging auch.

Rene
03.03.2007, 16:45
ich mach es mir da im moment ganz einfach. Es gibt im Basetraining eine eiserne Grenz von Puls 151. Mein gesamtes Training findet unter diesem Puls statt. Wenn es mal drüber geht dann nur für ein paar Minuten und dann muss es auch einen wichtigen Grund geben. Beim laufen bewege ich mich meist zwischen 125-145 kurze Sachen ehr Richtung 145 längere ehr unter 140. Auf dem Rad sind es in der Regel 10 bpm weniger. Wobei es auf einer 4h Tour schon hart ist einen Puls von 135 im Schnitt zu haben ohne über die 150 zu gehen. Es gibt doch sehr viele Bereiche wo der Puls mal schnell unter 120 fällt.

Beim schwimmen habe ich meist nichtmal eine Uhr um, da sie einfach stört. Ansonsten gibt es beim schwimmen auch keine Grenzen. Wenn ich nach 60-75min aus dem Becken steige, dann darf ich auch mal total leer sein. Ist auch kein Problem, da es ja eine sehr kurze Belastungsdauer sdarstellt.

bsp. Lauf heute morgen
1500m einlaufen 5.37er schnitt puls 124
7400m 5:17er schnitt puls 141
7400m 5:09er schnitt puls 144
7400m 4:58er schnitt puls 147 (da waren sicher ein paar meter zu schnell aber es gab einen grund ;)
1500m auslaufen 5:24 schnitt puls 143

schnitt gesamt 143

in jeder runde hatte ich kurze Bereiche über 148, vorallem an kleinen Brücken und kurzen steigungen. Aber wenn es sich gut anfühlt, dann halte ich natürlich dass Tempo und versuche danach bewusst den puls zu drücken.




Gruß René

Thorsten
04.03.2007, 18:43
Schwimmen ist bei mir immer ohne Pulsmesser - ohne Neo rutscht der Gurt bei jeder Wende in die Badehose. Beim seltenen See-Schwimmen mit Neo ist er dann wieder dabei, dient aber nur als Feedback hinterher, wie sich der Puls verhalten hat. Dafür kann man im See meist die Strecke nicht genau bestimmen.

Radfahren automatisch mit Pulsmesser, da ich den Polar auch als Tacho benutze. Da gucke ich schon auf die Pulsbereiche, für kurze Zeit kann der Puls aber auch nach oben gehen, wie er will, da achte ich nicht so sklavisch drauf wie von René beschrieben. Eine Steigung hoch wird halt mal etwas gepowert um nicht mit 32-25er-Übersetzung und 100er-Trittfrequenz aber ruhigem Puls den Berg schwindlig zu fahren. Am Ende zählt - wind-/wetter-/geländeabhängig - was an Strecke und Geschwindigkeit herauskam und wie der Puls dagegen war. Soll heißen, dass man am Anfag der Saison seine Standardrunde mit einem 27er-Schnitt und 135er-Puls fährt und im Sommer auf 30er-Schnitt und 125er-Puls runter ist. Einfach mal Fortschritte, Veränderungen und Rückschritte sehen.

Beim Laufen auch immer mit Pulsmesser. Bei den längeren Grundlageneinheiten ist es wiederum ein direktes Feedback noch beim Laufen. Wenn es nicht stimmt, geht man an dem Tag halt mal mit dem Tempo runter und läuft die GA1-Einheit nicht mit 160er-Puls, weil doch schon immer 5:00 min/km GA1 darsgestellt haben. Bei intensiven Einheiten wie Tempodauerlauf oder Bahnläufen ist der Puls während des Laufens total egal, da kommt es aufs Beißen und das vorgenommene Tempo an. Der Puls gibt dir nur nach dem Training die Rückmeldung, wie du es hinbekommen hast.

Insgesamt halte ich den Pulsmesser für ein gutes Instrument, mit dem man sein Training sowohl während der Einheit steuern kann als auch seine Fortschritte (ab Oktober eben Rückschritte) verfolgen kann.

Das Körpergefühl ist eine ganz andere Sache, die dazu kommt. 150 bpm fühlen sich an manchen Tagen gut und an manchen Tagen ziemlich schlecht an, darauf sollte man Rücksicht nehmen und sich nicht nur blind auf das piepend blinkende kleine Teil am Handgelenk verlassen.

Außerdem glaube ich, dass nur die wenigsten Leute ihren Puls und ihre Belastung ohne Pulsmesser wirklich richtig einschätzen können.

Alo benutzen, aber auch mal ignorieren, genauso wie beim Navi im Auto.

Rene
04.03.2007, 20:20
Mir ist da heute nach 4h MTB aufgefallen, dass es schon sehr wichtig ist Touren an die 5h und länger zu fahren. Meine Pulsdrift war sicherlich 10bpm und erst nach 4h hat der Puls zur Leistung gepasst. Die ersten 4h musste ich echt richtig drauftreten um den Puls mal an die 135 zu bekommen und als mir kalt wurde, mussten es auch mal 140 sein, was dann aber schon schwerstarbeit wurde (MTB 30km/h plus). Sobald ich aber wieder etwas Tempo rausgenommen hatte war der Puls zwischen 105-125. Nach 4h lief es dann richtig gut, ich musste dann auch auf keine Vereinskollegen mehr Rücksicht nehmen und konnte mein Tempo fahren und es fühlte sich auch nichtmehr so hart an, wenn ich bei Puls 135 fuhr. Der kleine anschließende lauf war dann auch mit Puls 140 möglich und mein Beine brauchten 30min um locker zu werden :)

Durchschnittspuls auf dem Rad war 124 und beim Lauf 139. Das Ganze hat 6h gedauert und ich muss sagen der trainingseffekt jenseit der 4h war für meinen Kopf und für die Gesamtausdauer sehr wichtig. Wenn ich nur 4h gefahren wäre, hätte ich sicherlich viel mehr ballern müssen um zumindest vom Kopf zu sagen, dies war ein gute Einheit. Sehr interessant fand ich auch, dass es sich zwischen 3-4h sehr anstrengend anfühlte und nach 4h hatte ich das Gefühl ich kann noch ewig weiterfahren, dies blieb auch so bis vor dem Lauf ;)

@Thorsten:

Ich sehe es etwas anders als du und würde vom Gefühl ehr sagen am Anfang der Saison ehr bei Puls Schnitt 124 trainieren und zum Wettkampf ( vorallem Langdistanz) immer mehr in der ZielHF zu trainieren (die ich für mich leider noch nicht festgestellt habe). Mit deinem Ansatz würdest du aber am Anfang der Saison viel härter trainieren als vor Deinem Wettkampf, dies macht für mich keinen Sinn, auch wenn Dein Speed schneller wird. Dann lieber am Anfang mit 24km/h und am Ende mit 36km/h das entspricht auch ehr dem Renntempo. Was bringt es denn großartig mit 30km/h rumzueiern bei Puls 125, wenn Du im Wettkampf 10-15bpm drüber fährst.

btw. ich versuche aus einem einzigen Grund recht sklavisch im GA1 bereich zu bleiben, der GA2 Bereich macht Einheiten gerade zu dieser Jahreszeit unglaublich hart und zieht eine Menge Energie. Also lass ich den komplett weg. Wenn ich denke meine Grundlage stimmt, dann geh ich lieber in den hochintensiven Bereich, aber dann auch nur für kurze Intervalle, der Rest wieder GA1. Damit setze ich dann einfach nach den langen GA1 Sachen ganz neue Reize. Wenn ich dies aber am Anfang schon machen würde, dann würde der Effekt komplett wegfallen und ich müßte sofort in den langen Intervalle gehen die für mich noch später kommen.

keko
05.03.2007, 08:57
Ich habe regelmässig den Pulser an (ca. 1x die Woche), trainiere aber nicht nach dem Motto "Ich muß heute 1h mit Puls xxx machen", sondern nutze das Gerät lediglich, um anhand der Aufzeichnungen für Pmax und Pavg meine Fitness zu erkennen.

powermanpapa
05.03.2007, 09:04
Ich habe regelmässig den Pulser an (ca. 1x die Woche), trainiere aber nicht nach dem Motto "Ich muß heute 1h mit Puls xxx machen", sondern nutze das Gerät lediglich, um anhand der Aufzeichnungen für Pmax und Pavg meine Fitness zu erkennen.

so mach ichs auch ;)

chick
05.03.2007, 09:23
Ich benutze meinen Pulser gar nicht mehr oft, schon gar nicht mehr zur Trainingssteuerung, evtl. mal zur Überprüfung des Körpergefühls :Cheese:

DasOe
05.03.2007, 09:35
meine erfahrung ist die, dass je mehr erfahrungen man gesammelt hat, sich die sportler immer mehr auf ihr gefühl verlassen und nicht mehr sklavisch an ihren pulswerten hängen.
Das sehe ich ähnlich oder sogar auch so. Ich habe 1983 mit dem Laufen angefangen, da gab es Pulsmesser nicht. Also habe ich sehr früh und schnell gelernt nach Körpergefühl zu trainieren. Ich kann bis heute ziemlich genau den Schnitt einschätzen mit dem ich unterwegs bin.

Ich habe dann von 1992 bis 1995 mit Pulsmesser trainiert, weil ich jedes Jahr 2-3 Leistungsdiagnostiken gemacht habe. Zu keiner Zeit habe ich mich so "falsch" gefühlt wie in dieser Zeit, außerdem wurde ich zusehends langsamer. Und als ich dann merkte, dass ich anfing für die Testergebnisse der Leistungsdiagnostiken zu trainieren und mich richtig wie für einen Wettkampf vorzubereiten war Schluß damit. Keine Tests, keine Pulsuhr ... die erste Zeit habe ich wie eine Befreiung erlebt und 1996/1997 hatte ich LD-mäßig meine beste Zeit. Ich traf in Training und Wettkampf exakt meinen Rhythmus und wußte zu jeder Zeit genau was ging und was nicht.

Heute sage ich ganz klar, Pulsmessung alleine reicht für eine effiziente Trainingssteuerung nicht aus. Dazu braucht es noch mindestens einen weiteren Parameter. Einen guten Weg beim Radfahren finde ich die Trainingsgestaltung nach Watt-Zahlen.

Und gerade die Leute die mit Triathlon anfangen werden durch die Pulsmesser mehr verunsichert, anstatt ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und dessen Signale zu verstehen.

Rene
05.03.2007, 09:55
Ich denke, es hat auch viel mit Trainingshäufigkeit zu tun und Intensität. Wenn ich wie letztes Jahr nach viel zu harten Einheiten auch mal 2 Tage Pause gemacht hatte, dann konnte ich den Pulsmesser auch direkt zu hause lassen, da viel zu große Schwankungen auftraten. Da ich jetzt ein viel kleineres HF Band trainiere gerade im GA1 und dies bis auf wenige Tage täglich passiert, da ist mein Puls ziemlich konstant und ein sehr gutes Hilfsmittel. Am Anfang der Saison, als sich die Werte noch alle angepasst haben, da habe ich auch mehr auf mein Gefühl geachtet. Jetzt trügt es sehr oft und ich glaube ich würde ehr zu lasch trainieren, wenn ich den Puls nicht messen würde. Beim Laufen habe ich in den letzten Wochen recht große Fortschritte gemacht, wobei die Muskuläre anpassung der Bein weit aus länger dauert als die Kardio anpassung. Deshalb muss ich jetzt auch einiges härter Laufen, was ich ohne Pulsmesser nicht tun würde, da es sich ja Muskulär viel zu hart anfühlt.
Aber es ist wie immer bei jedem Individuell.

Es gibt ja diese kleinen Satz: Anfänger trainieren meist zu hart und Leistungsstarke meist zu lasch.
Deshalb denke ich auch, dass es nicht unbeding ein zeichen von übertraining sein muss, wenn der Puls träge nach oben reagiert und man recht hart trainieren muss, dies ist doch genau das ziel, dass man im GA1 Bereich bedeutend schneller werden will.
Wenn der Puls aber träge reagiert und dazu auch keine Leistung mehr abgerufen werden kann, dann sollte man wirklich mal Pause machen :Cheese:

felix__w
05.03.2007, 11:55
Ich habe regelmässig den Pulser an (ca. 1x die Woche), trainiere aber nicht nach dem Motto "Ich muß heute 1h mit Puls xxx machen", sondern nutze das Gerät lediglich, um anhand der Aufzeichnungen für Pmax und Pavg meine Fitness zu erkennen.
Ich habe den Pulsmesser beim Laufen und Rad fahren eigentlich immer an. Doch ich trainiere auch hauptsächlich nach Gefühl und schaue ab und zu ob das auch stimmt.

Felix

mauna_kea
05.03.2007, 13:22
leben dann die leistungsdiagnostiker nur von den einsteigern ?
wenn ich die beiträge mal analysiere kommen eigentlich alle zum gleichen ergebnis: viel nach gefühl, der pulsmesser nur ab und zu.

DasOe
05.03.2007, 13:28
leben dann die leistungsdiagnostiker nur von den einsteigern ?Ich glaube nicht, dass Einsteiger gleich ne Leistungsdiagnostik machen lassen. Ich denke eher das die Hersteller dieser Pulsuhren ihre Klientel zu 60-70% aus dem Einsteigerbereich ziehen. Das ist doch das Erste was die Leute heute zu hören bekommen, bald wichtiger als die Laufschuhe oder sonstwas ist, dass eine Pulsuhr her muss. Und was die alles können soll, tolle Wolle ... ich denk mir dann immer aber bewegen müsst ihr euch schon noch alleine ...

Lance64
05.03.2007, 13:31
Auf dem Fahrrad und Laufen bin ich praktisch immer mit Pulsuhr unterwegs. Beim Schwimmen oder Krafttraining hatte ich die früher manchmal aus Interesse auch an.

Ich trainiere praktisch immer nach Körpergefühl und meist stimmt mein geschätzter Puls mit dem der Pulsuhr überein. Unheimlich praktisch finde ich die Übertragungsmöglichkeit der aufgezeichneten Daten auf den PC, was die Traningsaufzeichnungen und -auswertungen sehr erleichtert.

keko
05.03.2007, 13:49
leben dann die leistungsdiagnostiker nur von den einsteigern ?


Ich habe vor 2 Jahren mal einen danach gefragt und er sagte mir, dass ein Großteil seiner Kunden aus dem Fitneß(studio)/-Einsteigerbereich kommen.

Klugschnacker
06.03.2007, 08:46
Für mich ist ein Pulsmesser, auf dem Rad ergänzt um eine Wattmessung, nach wie vor sehr wichtig. Erstens zur Einhaltung diverser Schwellen, zweitens auch zur Bewertung der aktuellen Belastungsfähigkeit: Erst letzte Woche bin ich zu einer längeren Radausfahrt aufgebrochen, auf die ich mich wegen des schönen Wetters sehr gefreut hatte. Doch die Beine fühlten sich schon beim Einrollen schlecht an und der Puls war recht hoch. Ich drehte also um und war nach 30 Minuten wieder zu Hause.

Bei meinen Trainingskumpels, die ohne Pulsmesser und nach Gefühl trainieren, beobachte ich im aktuellen Trainingsabschnitt (BASE 2) tendenziell zu hohe Intensitäten zu Beginn einer Tour und zu geringe gegen Ende. Zumindest bei einigen geht das mit einer Topform bereits im Mai einher, also zu früh. (Ist mir aber letztes Jahr auch passiert :Maso: ).

keko
06.03.2007, 09:02
Für mich ist ein Pulsmesser, auf dem Rad ergänzt um eine Wattmessung, nach wie vor sehr wichtig.

Was mich interessieren würde: Wenn man wie du mit Pulser und Wattmessung fährt (warhscheinlich auch noch mit Tacho), kann man sich da überhaupt noch auf sich selbst, seine Beine, seine Atmung, sein Gefühl, die Umgebung und die Natur konzentrieren? Wird man da nicht zum Sklaven diverser technischer Meßgeräte, also letztendlich zur Maschine als Befehlsempfänger?

Danksta
06.03.2007, 09:06
Ich benutze den Pulser bei jedem trockenen Training, also nur nicht beim Schwimmen. Da kann man aber auch super nach Intensitäten trainieren und hat damit einen Anhaltspunkt.

1. Einsatzzweck: Kontrolle der Intensität
Habe ich wirklich das trainiert, was ich mir vorgenommen habe? War ich zu lahm oder zu schnell? Wie war die Verteilung über die Einheit?
Wie Klugschnacker schon sagt, fährt man gerne die ersten zwei, drei Stunden volle Lotte, um dann sang- und klanglos nach Hause zu eiern. Das seh ich dann spätestens am Monitor.

2. Einsatzzweck: Formüberwachung
Welchen Puls brauche ich für welches Tempo? Kann ich 4:30 schon mit Sofapuls laufen oder ist das noch nicht drin? Haben die Einheiten angeschlagen, die ich gemacht habe? Und nicht zuletzt: Mache ich zu viel?

3. Einsatzzweck: Intervalle
Eigentlich das beste am Pulser. Ich versuche über einen längeren Zeitraum in einem sehr kleinen Bereich zu bleiben (z.B. 135 +- 3 Schläge). Das ergibt dann sehr konzentrierte und effektive Einheiten.
Sobald meine Form gut ist, kann ich mich mit dieser Methode sehr hart pushen. Würde ich nur nach dem Schnitt gucken, wäre ich schon zufrieden, aber der Puls zeigt klar: "Da geht noch was".

4. Haupteinsatzzweck: Limits einhalten
Es macht nun mal keinen Sinn, im März mit 180er Puls RTFler zu jagen. Spaß macht das vielleicht, aber ich will im Rennen schnell sein und nicht beim Schönwetterradlerschwanzvergleich.
Und da weiß ich, was das obere Limit ist. Das halte ich ein.

Ich schau nun wirklich nicht ständig auf den Pulsmesser. Aber das Ding stört mich nicht und gibt mir Infos wenn ich welche haben will. Sicher trainiere ich mehr nach Gefühl denn nach Pulser. Aber das Gefühl kommt ja auch daher, dass man über die Jahre durch den Pulsmesser viel über seinen Körper gelernt hat.
Übrigens halte ich recht wenig vom Pulsmessereinsatz bei absoluten Newbies. Da schwankt der Puls einfach viel zu krass. Ein Hügel und "tadaaaah" der Puls ist bei 190. Hab ich als Spinning Instruktor oft genug gesehen. Mir brechen fast die Beine bei 160 und das Moppelchen kann bei 200 noch geradeaus gucken, kommt aber in den Pausen nicht unter 150.

Sicher kann man auch ohne Pulsmesser sehr gut trainieren, manchmal auch mit mehr Spaß (die Sau krieg ich noch!). Persönlich halte ich den dosierten Einsatz eines Pulsmessers für besser.

FuXX
06.03.2007, 09:30
Ich hab immer nen Pulser um, aber eher um damit tolle Kurven am Rechner zu malen. Ich koennte genausogut ohne trainieren. Ich brauche aber eh ne Uhr, um damit Intervalle zu stoppen etc. Im nachhinein guck ich dann kurz mal drauf, ob ich viel zu hart, oder viel zu locker gefahren bin. Beim Lauf guck ich nur auf das Tempo.

Allerdings brauche ich die Pulswerte beim IM, ich kann inzwischen anhand des Pulses ziemlich gut abschaetzen, ob ich haerter oder lockerer Rad fahren muss. Beim Lauf guck ich dann aber nicht mehr drauf, da brauch ich am Anfang hoechstens die Kilometersplits, die meiste Zeit lauf ich dann aber nach Gefuehl.

FuXX

Klugschnacker
06.03.2007, 09:40
Was mich interessieren würde: Wenn man wie du mit Pulser und Wattmessung fährt (warhscheinlich auch noch mit Tacho), kann man sich da überhaupt noch auf sich selbst, seine Beine, seine Atmung, sein Gefühl, die Umgebung und die Natur konzentrieren? Wird man da nicht zum Sklaven diverser technischer Meßgeräte, also letztendlich zur Maschine als Befehlsempfänger?
Ich muss mich unterwegs recht wenig mit Intensitäten beschäftigen, da ich sie mit einem Blick auf das Display vor mir habe. Außerdem halte ich mich auch nicht jeden Tag sklavisch daran, sonst müsste ich ständig alleine trainieren.

Speziell das SRM-Gerät hat mich aber einiges darüber gelehrt, was wir beim Radfahren überhaupt machen. Ich weiß nicht, ob Du bereits mit Wattmessung trainiert hast, aber falls nein: Du würdest staunen, wie stark die Leistung in der zweiten Hälfte einer Tour abfällt, selbst wenn man überzeugt ist, das Tempo zu halten. Die Beine und der Kopf lernen etwas von SRM-Gerät und Pulsmesser. Nach einiger Zeit fährt man wieder viel nach Gefühl, allerdings nach einem geschulten Gefühl. Du siehst, ich bin sehr für das Training nach Gefühl, doch dieses Gefühl muss ich von Zeit zu Zeit an der Wahrheit orientieren.

DasOe
06.03.2007, 09:50
Du würdest staunen, wie stark die Leistung in der zweiten Hälfte einer Tour abfällt, selbst wenn man überzeugt ist, das Tempo zu halten. Die Beine und der Kopf lernen etwas von SRM-Gerät und Pulsmesser.Das kann ich mir gut vorstellen. Und wenn die SRM nicht so teuer wären, hätte ich mir auch schon eins gekauft.