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Vollständige Version anzeigen : Interpretation FTP-Wert


ch74
28.12.2016, 13:13
Hallo zusammen

Kürzlich habe ich zum ersten Mal einen FTP-Test durchgeführt.

Die 20min bin ich durchschnittlich mit 295 Watt gefahren, mein FTP liegt bei 281 Watt. Ich bin 43 Jahre alt, 190cm und 80kg

Habe mich gefragt, ob es quasi "Vergleichswerte" gibt um mich selber irgendwo/irgendwie einstufen zu können. Frage mich, ob das nun "schlecht", durchschnittlich, gut oder sehr gut ist...

Danke für Inputs und Grüsse!

NBer
28.12.2016, 13:22
......Frage mich, ob das nun "schlecht", durchschnittlich, gut oder sehr gut ist......

ich denke das ergebnis wird dasselbe sein, wie dein blick auf deine letzten ergebnislisten (und da speziell die radzeiten). warste da im mittelffeld, kannst du davon ausgehen, dass auch dein FTP wert mittelfeld ist. genaugenommen ist die ergebnisliste viel aussagekräftiger, da viiiiiiel mehr werte einbezogen werden. wieviel leute wissen schon ihren FTP wert......
was ich damit sagen will.....nutze so einen test nicht zur einordnung deiner leistung (dafür gibt es wie gesagt aussagekräftigere daten), sondern zur überprüfung deines trainings. sprich wiederhole den test in 2-3 monaten und schau was aus dem wert geworden ist.

Franco13
28.12.2016, 13:30
Habe mich gefragt, ob es quasi "Vergleichswerte" gibt um mich selber irgendwo/irgendwie einstufen zu können. Frage mich, ob das nun "schlecht", durchschnittlich, gut oder sehr gut ist...



https://decaironman-training.com/2013/12/09/powerlevels-ftp-pros-vs-humans/comment-page-1/

bergflohtri
28.12.2016, 14:15
Da gibt's doch hier im Forum eine interessante Liste zum vergleichen;)

http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=27224&page=66&highlight=Ergebnisse

Lebemann
30.12.2016, 12:53
Zum FTP Test mal eine Frage. Zunächst werden ja die 5min all out gefahren und im Anschluss die 20min.
Bei mir waren es am 1. Weihnachtstag auf der Rolle:

5min @ 354Watt HF 178 Schnitt (Max 193)
20min @ 287 Watt HF 180 Schnitt (Max 194)

Daraus resultierend kam ich auf 272 Watt. Jetzt hab ich am Mittwoch mal eine Sweetspoteinheit mit 4*10min probiert.

248Watt bei HF 145 Schnitt

Hatte irgendwie das Gefühl, das wäre zu locker.
- Wo würdet ihr Pulsmäßig die iAns ansetzen?
- Passen die Zahlen zusammen ?

bentus
30.12.2016, 13:02
Finde den 20min Wert zu niedrig. Das sind ja fast 70W Abfall. Waren die 20min gleichmäßig? Vielleicht bist du auf der Rolle auch mit der Dauer überhitzt? Probier es doch draußen nochmal oder bessere Kühlung. Wenn deine FTP etwas höher ist, wird die Einheit auch gleich anstrengender

Lebemann
30.12.2016, 13:04
https://connect.garmin.com/modern/activity/1495026556

Hier ist die Einheit. Kann man sie einsehen ?

sabine-g
30.12.2016, 13:26
Du hast die letzten 1,5min während des 20min Test 20-40W mehr getreten als die 18,5min davor.
Ich schätze daher, dass der Test möglicherweise nicht zum richtigen Ergebnis geführt hat.
(Auf der einen Seite)
Auf der anderen Seite: Dein Puls lag aber vielleicht schon im HF-Max Bereich und daher kann es auch sein, dass nicht mehr möglich war.
Das kannst aber nur du selbst beantworten.

Kido
30.12.2016, 14:12
- Wo würdet ihr Pulsmäßig die iAns ansetzen?

Garnicht. Zumindest wenn du nach Watt trainierst.

Ausserdem Setzt man da garnix an sondern macht ja genau deshalb den Test, damit er dir deine Schwelle aus spuckt. Natürlich ist der Fehlerbehaftet, wenn du wie schon geschrieben nicht gleichmäßig gefahren bist, weil du deinen Schwelle vorher überhaupt nicht kanntest.

Also Der Test gibt dir deine iAns

Vielleicht verwechselst du das mit der Aerob/Anaeroben Schwelle was deinem G1/2 übergangsbereich entspricht.

Die Frage ist auch was du als Sweetspot ansiehst? ist das dein IM WK Tempo also Ga1/2 übergangsbereich oder eben die iAns. Dann wäre das einfach die Leistung die beim Test raus kommt. Wie gesagt, dafür macht man ihn ja.

Lebemann
30.12.2016, 14:45
Es geht mir darum, den Puls ins Verhältnis zur Wattleistung zu bringen. Bei dem FTP Test kamen bei 20min im Mittel 180 BPM raus, gegen Ende bei 194. Als Richtwert kenn ich 90% HFmax entspricht etwa der iANS. Wenn ich von 195HFmax ausgehen würde, entspricht das 175BPM als FTHR.
Unter Sweetspot versteh ich den Bereich von dem Buch aus Wattmessung im Radsport, also 88-93% FTP bzw. 93-96% FTHR was grob einer 165HF entspricht.
In meinem Fall lag die HF bei der Sweetspoteinheit bei 145HF für die Intervalle. Daher kam mir die Idee, dass die Werte nicht ganz passen.


Bei den 20min hab ich mich voll ausgelastet. Viel mehr geht nicht. Die höchste HF auf dem Rad lag bei 195BPM, also fast das, was im Test am Ende der 20min rauskam.

sabine-g
30.12.2016, 15:02
Bei den 20min hab ich mich voll ausgelastet. Viel mehr geht nicht.

aber ein bisschen ?

Lebemann
30.12.2016, 15:09
An dem Tag ging nicht mehr. Wie es an anderen aussieht, weiß ich nicht. Eine endgültige Aussage kann man doch nicht wirklich treffen, oder ?

wodu
30.12.2016, 15:13
Du solltest Dich beim Radfahren zukünftig entweder auf Watt oder Puls einschiessen. Meiner Meinung nach ist Watt fürs Rad die zu favorisierende Methode. Mit dem FTP Test legst Du den ersten Grundstein. Danach wird halt nach Watt gefahren und der Puls ist zumindest bei mir höchstens noch zur Info. Den Test solltest Du bald mal wiederholen um weitere Daten hierzu zu gewinnen. Ich kenne aber auch zahlreiche Trias, die haben den Wattmesser nur zur Info...Die fahren dann wie bisher nach ihren Pulswerten und schauen dann später wieviel Watt "herauskam". Das halte ich bei solchen Personen für komplett überflüssig, da sie den Sinn des "Fahrens nach Watt" einfach nicht verstehen (wollen).
Bei Deinen Sweetspot Ergebnis ist es doch schon mal schön, das Du das locker fahren kannst. Evtl. kannst Du ja auch auf 93% hoch, das wären dann immerhin knapp 255 Watt. Vermutlich wird Dein nächster Test sowie einen besseren höherern wert ergeben, da Du nun weißt, wie sich das anfühlt und wie man das angehen könnte. Ich würde beim nächsten Mal von Anfang an der 20min etwas höher einsteigen und auf die Steigerung in den letzten Minuten verzichten.

Lebemann
30.12.2016, 16:06
Dann bin ich wohl eher der Mittelweg. Beim Indoortraining und abarbeiten der harten Einheiten, steuere ich schon länger nach Watt bzw. nach Pace.
Beim Grundlagentraining lass ich es einfach laufen und genieße den Sport. Oft hab ich auch keinerlei Steuertool dabei. Das würde mich eh nur nerven wie lahm ich da teilweise unterwegs bin ;-)
Im Wettkampf hab ich nur auf der LD eine Uhr dabei. Bis zur MD "baller" ich für meine Verhältnisse noch recht hart und orientier mich etwas an der Gruppendynamik.

Werd nun erstmal ein paar Wochen mit dem Wert arbeiten, ggf. selbständig etwas erhöhen. Ist ja noch tiefster Winter. Denke so in 6-8Wochen werd ich den Test wiederholen.

Kido
30.12.2016, 16:14
Im Wettkampf hab ich nur auf der LD eine Uhr dabei. Bis zur MD "baller" ich für meine Verhältnisse noch recht hart und orientier mich etwas an der Gruppendynamik.


Mit dem "Geballer" auf der MD wirst du aber eher schlecht Performen. So gut kann man eigentlich garnicht sein Körper kennen. Man wird an Anstiegen immer überzocken, genauso wahrscheinlich in der Gruppendynamik. Wenn dir Zeiten oder Platzierungen egal sind kannst du natürlich weiter so verfahren. Ansonsten empfehle ich dir dies mal zu überdenke und deine Schlüsse draus zu ziehen. 40km auf eine OD kann man durchballern. Ab MD können das aber nur die wenigsten.

Helios
30.12.2016, 17:08
Dann bin ich wohl eher der Mittelweg. Beim Indoortraining und abarbeiten der harten Einheiten, steuere ich schon länger nach Watt bzw. nach Pace.
Beim Grundlagentraining lass ich es einfach laufen und genieße den Sport. Oft hab ich auch keinerlei Steuertool dabei. Das würde mich eh nur nerven wie lahm ich da teilweise unterwegs bin ;-)
Im Wettkampf hab ich nur auf der LD eine Uhr dabei. Bis zur MD "baller" ich für meine Verhältnisse noch recht hart und orientier mich etwas an der Gruppendynamik.

Werd nun erstmal ein paar Wochen mit dem Wert arbeiten, ggf. selbständig etwas erhöhen. Ist ja noch tiefster Winter. Denke so in 6-8Wochen werd ich den Test wiederholen.

ich glaubs nicht, ein 4:17h-er und Anwärter sub9 geht nur nach Gefühl... :Lachanfall:

aus dem netz hab ich fürs Entchen was abgekupfert - für die MD ist wohl Level 3 nicht schlecht und wenn der FTP erhöht werden soll, dann muss er natürlich trainiert werden, ob das was bringt, sei mal dahingestellt, weil es werden halt die 20min Intervalle im Training optimiert

Quelle: Kurzfassung aus pdf Dokument: Training und Rennen mit einem Leistungsmesser
44 Seiten frei aus dem Netz - Auszüge -


Level 3: Tempo
(wer hier gut ist, kann Ausdauer-Wettkämpfe entscheiden)

================================================== ===========
-Dauer 2,5h
warm 15 min mit 69% FTP
Hauptteil: 2h mit 76% bis 90% FTP
Fahrtspiel mit Schwerpunkt 82% bis 90% FTP
abkühlen: 15 min frei rollern

(das Fahrtspiel soll konstant rollen sein - aber ruhiges wechseln der Trittfrequenz z. B. alle 20 min (durch schalten), dabei soll die Leistung nicht aus dem Soll-Bereich driften.)
================================================== ===========




Typisches Level 4: Schwellenwert Training
immer ausgeruht angehen, aktive Erholung danach durchführen => erst diese Übung machen/beherrschen und dann erst neuer 20 min FTP-Test

================================================== ============
-2h bis 2,5h
Aufwärmen 15 min mit 69% FTP
Blow Out (kein All Out!): 5 min mit 100%FTP
5 min locker = kleiner 69%FTP
20 min mit 96% bis 105% FTP
15 min locker = kleiner 69% FTP
20 min mit 96% bis 105% FTP
15 min runter kommen = kleiner 83% FTP

wenn es noch geht, Intervalle wie davor:
-Intervalle mit 1min 105%FTP - 2 min Pause (locker rollen) - Wiederholung 8 bis 10 mal

-alternativ 3.Intervall mit 20 min bei 96% bis 105% FTP

Abkühlen 15 min locker hier 69%FTP
================================================== =============
Varianten wie oben, aber Durchführung mit 96% bis 105%FTP (3 x 12 min - 4 x 12 min, 3 x 15 min - 4 x 15 min, dann 2 x 20 min)

Ziel soll sein 1h bei 105% FTP fahren zu können, damit beim nächsten 20 min Test eine höhere Leistung erbracht werden kann.


Bei allen Übungen würd ich die Herzfrequenz nicht ignorieren.

Lebemann
30.12.2016, 19:31
ich glaubs nicht, ein 4:17h-er und Anwärter sub9 geht nur nach Gefühl... :Lachanfall:


Was ist an Gefühl denn so verwerflich ? Es mag sein, dass es mit einer perfekten Strategie besser geht, allerdings würde ich niemals jemand einfach weg schwimmen,fahren oder laufen lassen. Da häng ich mich lieber rein und verrecke :Cheese:
Man merkt sehr deutlich ob jmd einfach viel besser ist oder ungefähr auf einem Niveau arbeitet. Die "Attacken" im Triathlon sind ja doch sehr verhalten.

bentus
30.12.2016, 20:18
Ich würde mich auch eher an Watt orientieren. Gerade indoor fliegt einem der Puls wirklich durch die Decke, wenn man nicht ausreichend kühlt. Kann meiner Meinung nach daran schon liegen.

Kido
31.12.2016, 13:15
Was ist an Gefühl denn so verwerflich ? Es mag sein, dass es mit einer perfekten Strategie besser geht, allerdings würde ich niemals jemand einfach weg schwimmen,fahren oder laufen lassen. Da häng ich mich lieber rein und verrecke :Cheese:
Man merkt sehr deutlich ob jmd einfach viel besser ist oder ungefähr auf einem Niveau arbeitet. Die "Attacken" im Triathlon sind ja doch sehr verhalten.

Was sind denn so deine Zeiten in den Einzeldisziplinen im IM?

Ich frage deshalb weil deine FTP Werte nicht ganz von meinen Entfernt liegen. Ich aber weit von einer sub 9h entfernt bin. ne sub 4:30h auf ner halb Distanz hab ich aber auch schon geschafft. Und auf der OD im Rad bzw. auch insgesamt schon vorne mit dabei.

P.S. ich bleibe auch dabei, Wenn du den Wattmesser im WK zur Hilfe nimmst wirst du sehr wahrscheinlich deutlich schneller nicht nur über die Radstrecke sondern über die volle Strecke kommen. 20Watt mehr oder weniger können Gefühlt das gleiche sein, sind es für den Körper aber nicht. In einer MD ist es kein Problem in der ersten halben Stunde OD Pace zu fahren. Das das natürlich nicht über 90km geht ist klar

Lebemann
31.12.2016, 15:52
Ehm in Roth hatte ich 55/4:53/3:07, Gesamt 9:01h
Vor Roth hatte ich etwa 66kg bei einer FTP von ca. 285Watt

IM Kraichgau bin ich 29/2:35/1:20, 4:29h Gesamt, Kontrolliert als Vorbereitungswettkampf

In Australien warens dann 27/2:21/1:20h, 4:17h Gesamt, Vollgas

Falls ich mal in der Lage sein sollte, vorne weg zu fahren, würde ich mich wohl am Wettmesser orientieren. Sonst hat man halt so seine Gruppe und passt sich an.

Kido
31.12.2016, 17:04
Erst mal Danke für die Offenen Werte,

Eine FTP von 285W bei 66kg ist natürlich schon enorm. Bei mir sind es zwar etwa 10 Watt mehr aber dafür auch gut 10kg mehr bei 181cm

Bei den ersten beiden Disziplinen kann ich noch in etwa mithalten, dann fällt es bei mir aber ganz stark ab. Das ist bei mir auch der Limiter um nach Hawaii zu kommen. Schwimmen sub 1h: check. Radfahren sub 5h: check. Laufen.. :Weinen: Da kann ich leider nur ne 3:46h vorweisen. Und das auch schon Netto mit 3 kurzen Dixistops. Wobei ne 39 auf 10 geht auf ner flachen OD dann doch noch.
Köln MD hat bei mir zu ner 4:28h gereicht.
Allerdings hab ich auch erst 2,5 IM gemacht, also noch Luft nach oben...allerdings ist aktuell nicht in Sicht, an dem Niveau an zu knöpfen mit ner Tochter von 1Jahr.

Helios
01.01.2017, 11:08
Was ist an Gefühl denn so verwerflich ? ....

nichts, wenn alles passt. Es wird eher so sein, dass der Wattmesser - richtig eingesetzt - zu schnelles Fahren am Anfang verhindert und unter Umständen zu langsameren Schnitten führen könnte, dafür kein Überzocken und anschließendes angenehmeres Laufen.
"Attacken beim Radlen??" ...aha..???... würde ich ignorieren, kosten unnötig Energie.

Bei Dir ist ja alles im grünen Bereich.

waden
05.01.2017, 11:46
Hallo zusammen. Das Gefühl immer wieder zuzulassen und nicht nur auf die Werte zu schauen, ist mir sehr sympathisch.
trotzdem habe ich dazu noch eine Frage zur Interpretation der Werte:
Wenn ich meinen 20 Minutentest (und zwar wirklich maximal Volldampf) fahre, danach 5 % abziehe, habe ich den Eindruck, dass die resultierenden Trainingsbereiche ein bisschen zu hoch liegen. Auf der Seite
https://www.power2max.de/europe/leistungstests-teil-2-berechnung-der-schwelle/
habe ich eine Berechnungsmethode gelesen, die zu niedrigeren Werten führt. ( abzuziehen vom 20min-Testwert ist folgender Wert: prozentuale Differenz zwischen 5-Minuten Test und 20-Minuten Test mal 0,75 % ) Hat jemand von euch Erfahrung damit?
Bei mir kommt dann als errechnete FTP knapp 300 W statt 320Watt bei der 5%-Berechnung raus. Das ist so viel weniger, dass ich wiederum befürchte, in zu niedrigen Bereichen zu trainieren.
Habt ihr Erfahrungen?

captain hook
05.01.2017, 12:42
Hallo zusammen. Das Gefühl immer wieder zuzulassen und nicht nur auf die Werte zu schauen, ist mir sehr sympathisch.
trotzdem habe ich dazu noch eine Frage zur Interpretation der Werte:
Wenn ich meinen 20 Minutentest (und zwar wirklich maximal Volldampf) fahre, danach 5 % abziehe, habe ich den Eindruck, dass die resultierenden Trainingsbereiche ein bisschen zu hoch liegen. Auf der Seite
https://www.power2max.de/europe/leistungstests-teil-2-berechnung-der-schwelle/
habe ich eine Berechnungsmethode gelesen, die zu niedrigeren Werten führt. ( abzuziehen vom 20min-Testwert ist folgender Wert: prozentuale Differenz zwischen 5-Minuten Test und 20-Minuten Test mal 0,75 % ) Hat jemand von euch Erfahrung damit?
Bei mir kommt dann als errechnete FTP knapp 300 W statt 320Watt bei der 5%-Berechnung raus. Das ist so viel weniger, dass ich wiederum befürchte, in zu niedrigen Bereichen zu trainieren.
Habt ihr Erfahrungen?

fährst Du vor Deinem 20min Test die 5min Allout, so wie sie das ursprüngliche Protokoll vorsieht?

Ansonsten kann man immer nur mal auf Monod Scherrer verweisen, die aus Maximaltests zB aus 5 und 20min die FTP bestimmt. Und zwar in einer Unterteilung in aeroben und anaeroben Anteil. Da diese Verteilung bei jedem Individuell ist würde ich, wenn ich schon so vorgehe, auf vereinfachte Modelle verzichten. Einfach Werte eingeben und fertig.

Hier der Link:

http://heiko.ploinger.de/monod/Monod.html

Erfahrungsgemäß werden die Werte nicht zwangsläufig besser wenn man noch mehr verschiedene Zeiten einträgt. Die 5min sind halt gut um den anaeroben zu bestimmen und die 20 für den aeroben. Hier sprechen wir dann aber über zwei getrennte Tests, die jeweils wirklich den Maximalwert für beide Zeiten erbringen.

Wahlweise lädst Du Deine Daten einfach mal alle in Golden Cheetah. Über die enstehenden Kurven lassen sich viele Dinge sehr einfach ablesen.

felixb
05.01.2017, 12:42
Wenn du schon 5 und 20 minuten Maximaltest hast und die einzeln gefahren wurden, also CP5 und CP20, dann würde ich mit dem Monod & Scherrer-Modell da rangehen.
Die 95% können zwar passen, müssen aber nicht und nehmen keine große Rücksicht auf Trainingszustand (wieviel Schwelle schon trainiert) und Veranlagung (Sprinter, Allround oder Marathon).

Berechnungsseiten wären bspw.
http://heiko.ploinger.de/monod/Monod.html oder
http://www.cyclingpowerlab.com/MonodCriticalPower.aspx

Im Golden Cheetah kann man das glaube ich auch berechnen lassen. Oder die Hochrechnung davon nehmen.
CP60 wären dann die alte FTP, zur CP müsste man noch den auf eine Stunde verteilten anaeroben Teil dazurechnen.

.... edit: Doppelpost mit dem Captian ;)

captain hook
05.01.2017, 13:00
Wenn du schon 5 und 20 minuten Maximaltest hast und die einzeln gefahren wurden, also CP5 und CP20, dann würde ich mit dem Monod & Scherrer-Modell da rangehen.
Die 95% können zwar passen, müssen aber nicht und nehmen keine große Rücksicht auf Trainingszustand (wieviel Schwelle schon trainiert) und Veranlagung (Sprinter, Allround oder Marathon).

Berechnungsseiten wären bspw.
http://heiko.ploinger.de/monod/Monod.html oder
http://www.cyclingpowerlab.com/MonodCriticalPower.aspx

Im Golden Cheetah kann man das glaube ich auch berechnen lassen. Oder die Hochrechnung davon nehmen.
CP60 wären dann die alte FTP, zur CP müsste man noch den auf eine Stunde verteilten anaeroben Teil dazurechnen.

.... edit: Doppelpost mit dem Captian ;)

In GC nimmst Du dann einfach die sich ergebene CP Kurve und liest jeden beliebigen Zeitraum ab. ;-) Je nachdem wieviele und wie viele ausgefahrene Maximalwerte man hat, muss man nur das Berechnungsmodell für die Kurve passend auswählen. Grundsätzlich liegen da glaube ich die Rechenmodelle von Monod Scherrer dahinter.

waden
05.01.2017, 15:35
Super! Vielen Dank für Eure schnellen Antworten!
Ich schau mir das alles an und bin dann sicher schlauer!

waden
05.01.2017, 15:46
fährst Du vor Deinem 20min Test die 5min Allout, so wie sie das ursprüngliche Protokoll vorsieht?

...

Erfahrungsgemäß werden die Werte nicht zwangsläufig besser wenn man noch mehr verschiedene Zeiten einträgt. Die 5min sind halt gut um den anaeroben zu bestimmen und die 20 für den aeroben. Hier sprechen wir dann aber über zwei getrennte Tests, die jeweils wirklich den Maximalwert für beide Zeiten erbringen.

Wahlweise lädst Du Deine Daten einfach mal alle in Golden Cheetah. Über die enstehenden Kurven lassen sich viele Dinge sehr einfach ablesen.

1. ja, die Werte stammen aus dem ursprünglichen Protokoll (zuerst 5 Minuten allout , dann 10 Minuten locker, dann 20 MinutenTest)

2. wie macht man es sinnvoll einzeln? 20 Minuten einfahren und dann jeweils 5 Minuten und an einem anderen Tag 20 MinutenTest? Mit jeweils hinten dran lockeren anderen Sachen? Oder habe ich das falsch verstanden?

captain hook
05.01.2017, 16:38
1. ja, die Werte stammen aus dem ursprünglichen Protokoll (zuerst 5 Minuten allout , dann 10 Minuten locker, dann 20 MinutenTest)

2. wie macht man es sinnvoll einzeln? 20 Minuten einfahren und dann jeweils 5 Minuten und an einem anderen Tag 20 MinutenTest? Mit jeweils hinten dran lockeren anderen Sachen? Oder habe ich das falsch verstanden?

Einzeln ausgefahren wie im Wettkampf. Warmfahren und dann feuerfrei. Nach den 5min kann man vielleicht noch irgendwie locker ein bisschen was machen. Bei den 20min wirds vermutlich schon schwieriger. Kommt halt auf die Spezialisierung an. Es gibt Leute, die können 5min so hart fahren, dass sie danach vom Rad kippen und danach für ein paar Stunden durch sind. Die meisten Menschen schaffen es aber eher nicht in so einem kurzen Zeitraum wirklich alles was drinn ist auf die Straße zu werfen. Aber ich würde den Test da mal als Priorität sehen und danach kann man halt noch länger ausfahren wenn man mag. Je nachdem wie hart Du Dich verausgaben kannst, kann man da auch mal nen Tag "locker" dazwischen legen. Allerdings vermute ich, dass es auch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gehen sollte.

waden
05.01.2017, 16:54
Vielen Dank, so mach ich's!

spirnix
06.01.2017, 15:43
Spannende Diskussion - angenommen man hat jetzt mal seinen ftp Wert valide ermittelt - gibt es auch Empfehlungen für optimale Watt bei einer OD, die ja nicht so weit von einer Stunde Belastung entfernt liegt?

Man will ja auch noch laufen ...

Sagen wir ftp bei 250 Watt, was seht Ihr als optimal, um sich nicht komplett abzuschießen und 10 km zu laufen, die dann max 2 oder 3 Minuten langsamer sind als die 10k Bestzeit als Solo Lauf ohne Triathlon?

Franco13
06.01.2017, 15:55
Sagen wir ftp bei 250 Watt, was seht Ihr als optimal, um sich nicht komplett abzuschießen und 10 km zu laufen, die dann max 2 oder 3 Minuten langsamer sind als die 10k Bestzeit als Solo Lauf ohne Triathlon?

http://triathlete-europe.competitor.com/2012/09/12/joe-friel-the-three-golden-rules-for-using-a-power-meter

Helios
06.01.2017, 15:57
hab mir notiert (Quelle nicht mehr bekannt)

Sprint: 90-105% FTP
Olymp: 88-95% FTP
70.3 : 75%-85% FTP
140.6 : 65%-80% FTP

Haken dabei - wo ist der aktuelle FTP am Wettkampftag??? - was sagt der "Feelgood"?
hat der "Will-I" (was anders) die Hosen an??

spirnix
07.01.2017, 08:43
Danke - hilft mir auch einzuschätzen, was realistische Zielvorstellungen sind !

Knacker
12.06.2017, 22:10
Um keinen neuen Thread öffnen zu müssen hole ich diesen wieder hervor. Der Titel passt auch ganz gut zu meinem Problem, wenn auch ein wenig anders wie vom Threadersteller gedacht.

Und zwar geht es nicht darum, meinen FTP-Wert im Vergleich zu anderen Triathleten zu interpretieren, sondern die Verbesserung meines FTP-Wertes zu interpretieren.

Ich habe am 10.4.2017 meinen ersten FTP-Test (20min) auf dem Tacx Neo mit Trainerroad absolviert - mit einem Ergebnis von 246Watt (=3,1W/Kg). Danach habe ich erstmals strukturiert (!) Fahrradtraining betrieben (nach den OD build medium Plänen von Trainerroad) und den Test am 6.6.2017 mit Zwift wiederholt (281Watt =3,6 W/Kg).
Jetzt mach mich diese Verbesserung von fast 15% in nicht mal 2 Monaten ein wenig stutzig und ich würde den Wert halt gerne "interpretieren"...

- Kann es sein, dass sich die FTP-Tests bei TR und Zwift unterscheiden?
- Ist eine Steigerung normal, weil ich beim ersten Test noch unerfahren war (Stichwort Krafteinteilung)
- War der Trainingserfolg einfach gut? Sind dabei 15% Steigerung wirklich realistisch?

Eventuell noch ein paar Worte zu mir und meiner Raderfahrung:
- 26 Jahre, Triathlon seit Ende 2015/Anfang2016
- Radkilometer 2016 -> 3000km nach Lust und Laune
- 2017: bisher ~2000km, davon 800km GA1 im März auf Malle, seit Mitte April nach Trainingsplan von TR
- Um die Wattwerte evtl. einzuordnen: Wettkampfleistung auf der OD am 28.5.2017 mit exakt 40km Radpslit und ca 200hm -> 1:04:30h (Triathlon-Rad, aber ohne aerodynamischen LRS und Schnickschnack)

deirflu
12.06.2017, 22:27
Und zwar geht es nicht darum, meinen FTP-Wert im Vergleich zu anderen Triathleten zu interpretieren, sondern die Verbesserung meines FTP-Wertes zu interpretieren...

Das du zwei verschiedene Tests gemacht hast is nicht unbedingt optimal. Aber 15% sind bei jemanden der im Prinzip gerade anfängt auf alle Fälle realistisch.

Am Anfang entwickelt sich die FTP fast sprunghaft, das flacht dann aber recht schnell ab und jede weitere Entwicklung wird immer schwerer.

Wenn der erste dein erster 20min Test überhaupt profitierst du natürlich auch von der Erfahrung beim zweiten....

Ich sags mal so, der zweite Test dürfte deine FTP ganz gut abbilden.